Am 22.02.24 um 11:24 Uhr Der Habakuk. schrieb: > Am 22.02.2024 um 10:58
schrieb Erika Ciesla:
>>> "Gleiches Blut gehört in ein gemeinsames Reich.
>>
>> Eben!
>>
>> Es gibt vier Blutgruppen und zwei Rhesusfaktoren, macht in Summa
>> Acht. Welches davon ist nun das deutsche Blut, das nur Deutsche haben,
>> und sonst keiner?
>
> Erika, er schrieb von deutschem Blut und nicht von deutschen
> BlutGRUPPEN,, oder Affenfaktoren.
Und was genau soll das sein, dieses deutsche Blut?
Und es betrifft auch mich.
Meine Eltern waren zwar beide deutsch, deren Vorfahren aber stammten aus
den Niederlanden und aus Schlesien – und der Schlesier in meiner Familie
trug einen polnischen Namen. Wer garantiert mir, daß dieses Gesocks mich
nicht umbringt, wenn die wieder an die Macht kommen?
Und wenn ich diese Nasen da richtig interpretiere, die sich da neulich in
einer Villa am See trafen (Déjà vu?), dann ist rund jeder dritte von uns
davon betroffen!
>> Daß Gerede vom „deutschen Blut“ ist esoterisches Blabla, mit dem man
>> bildungsfernen Pöbel beeindrucken kann, in der Wissenschaft machst du
>> damit keinen Punkt.
>
> Nun, Meme können hartnäckiger und durchschlagender sein als Gene.
😵💫️
>> Aber Adoof brauchte ja eine Mehrheit, und die fand er wo? Nein, nicht
>> in der (verjudeten?) Wissenschaft, sondern in eben diesem
>> bildungsfernen Pöbel.
>
> Anhänger fand er auch unter Wissenschaftlern. Und unter Berufschristen
> (Pfarrern, Priestern, etc.), eigentlich überall. Imho machst du es dir
> zu einfach, den damaligen Nazismus im bildungsfernen Pöbel zu verorten.
Mag sein.
> Außerdem würde das die damaligen Deutschen ganz ungerechtfertigt und
> fälschlicherweise entnazifizieren.
Nö. Sie HABEN ihn ja gewählt – die NSDAP war Anno 1933 die stärkste
Fraktion im Reichstag.
> Und wer würde von sich schon behaupten, er wäre bildungsferner Pöbel.
Keiner! Auch der bildungsferne Pöbel selber nicht, der Punkt geht an dich!
> Nein, es waren auch und vor allem ganz normale Leute, normale Deutsche.
43,9 Prozent. Das waren 288 von 647 Sitze. Also ja!
Und dann kam noch eine Stimme dazu, die vom Reichspräsidenten Hindenburg,
und das war’s dann.
> Der Nationalsozialismus war damals wirklich ein weit verbreitetes
> Massenphänomen. Natürlich weit weniger unter den vom NS-Staat
> Verfolgten. Aber sonst würde ich da niemand und keine Gruppe generell
> ausnehmen wollen.
Vermutlich ja. Dennoch hätte man auch damals schon das Phantasma dieses
Hitlers durchschauen können, mit ein klein wenig Hirn in der Birn.
Ich habe sein Buch hier. Aber gelesen habe ich es noch nicht, es ekelt mich
an. Meinen Vorfahren damals scheint es nicht angeekelt zu haben, oder sie
haben es gar nicht gelesen.
Im Schrank stehen haben mußte man es, falls mal Besuch kommt, aber lesen?
>>> In heutigem Sprachstil:
>>>
>>> Wir bilden eine Bande, bestehend aus Deutschen, und tun erstmal
>>> nichts Böses, bis wir alle zusammenhaben.
>>>
>>> Dann rauben wir den Nachbarn, was uns viel wohliger tut als denen.
>>> Krieg dürfte da ohnehin nötig sein, weil die gesamte Bande während
>>> der Kriegsvorbereitung versorgt werden muss und etwas Not entsteht.
>>> Nach dem Sieg im Krieg geht es uns dann wohlig.
>>
>> Paßt.
>>
>>> Also wirr ist dieses Konzept m.E. nicht, nur unmoralisch, weil man
>>> Andere nicht beraubt.
>>
>> Es ist wirr, weil schon die Grundannahme („deutsches Blut“) falsch
>> ist. Tatsächlich sind „die Deutschen“ (TM) eine Melange aus rund 60
>> Ethnien, und die kriegst du nie wieder auseinander.
>
> Für die Nazis damals waren die Ethnien und Völker insofern weit weniger
> wichtig, als das "Blut", weil sie ja nie leugneten, daß es etwa auch
> unter den Briten, den Polen oder Franzosen "Arier", also grob gesagt
> blutsmäßig Deutsche/Nordische gab, so wie sie auch umgekehrt betonten,
> daß es auch in Deutschland, wie in anderen Ländern "Blutsfremde" gab.
Ja, ja und abermals ja. Daß sie das so praktizierten, bestreite ich doch
gar nicht, das wissen wir doch. Und dennoch fehlt dieser Ideologie jedwede
Vernunft.
> Insofern hätte dir der Hitler durchaus zugestimmt, bis auf dem letzten
> Punkt. Der meinte halt schon, daß man das wieder auseinander kriegen
> könnte und die Nazis haben ja auch erhebliche Anstrengungen unternommen,
> das zu bewerkstelligen.
Vorzugsweise haben sie nach phänotypischen Merkmalen sortiert. Der „Arier“,
den sie züchten wollten, der war groß, stark, blond, blauäugig, wasser–
dicht, geländegängig und kriegsdienstverwendungsfähig. Gemäß den Nürnberger
Rassegesetzen sollten sich fortan nur noch solche miteinander paaren und
Nachkommen zeigen, alles andere sollte ausgerottet werden.
Und DAS, lieber H., DAS wäre dann tatsächlich eine Rasse gewesen: von
Züchtern geplant und von eben solchen hergestellt.
Aber was wäre das für eine Welt, auf der nur noch blauäugige Blondschöpfe
leben?
Und wie wollte man die Degeneration begrenzen, die sich zwangsläufig
einstellen wird, wenn man die genetische Varianz immer weiter reduziert?