Am 30.11.2023 um 13:11 schrieb Heinz Brückner:
> am Wed, 29 Nov 2023 22:15:35 +0100 schrieb Christoph Müller
>>> Kannst du nebenher mal erklären, was wir - also du und ich und die ganze zZt
>>> lebende Menschheit vom 'Überleben der Menschheit' eigentlich haben sollen?
>>
>> Da geht's einfach nur darum, zu GLAUBEN, dass die Menschheit (gut)
>> überleben soll. Die Beobachtungen in der Natur legen nahe, dass sich
>> jede Art gerne erhalten will. Warum sollten wir Menschen da die große
>> Ausnahme sein?
>
> Wir sind also keine große Ausnahme?
In anderer Hinsicht. Nicht, was den Selbsterhaltungstrieb betrifft. Die
Selbsterhaltung wird allerdings durch viel Blödheit gefährdet. Deshalb
sollte man gegen zu viel Blödheit angehen.
> Wie du richtig beobachtest, ist dieses Streben also eine Sache der Natur.
> Die braucht keine extra Überschrift von wegen 'Religion'.
Dann ist aber auch die Bezeichnung "Biologie" oder "Naturwissenschaft"
überflüssig.
>>> In absehbarer Zeit besteht die Menschheit aus lauter völlig anderen Leuten,
>>> irgendwann sind _wir_alle_ tot und weg.
>>
>> Ohne hinreichend Nachwuchs stirbt die ganze Art aus. Dass die Natur
>> will, dass wir überleben, sieht man alleine schon am unterschiedlichen
>> Körperbau von Frau und Mann und daran, dass sich beide Geschlechter
>> irgendwie besonders attraktiv finden und gerne Dinge tun, die dann auch
>> zu Nachwuchs führen.
>
> Und dieses Streben der Natur willst du immer als 'Religion' bezeichnen.
Wenn das eben Beschriebene schon alles wäre, wär's in der Tat zu dünn.
> Deine Auffassung von Religion heißt doch 'Streben nach dem Überleben der
> Menschheit'. Läuft also darauf hinaus: Deine Religion bedeutet 'poppen'.
> Alles klar so weit.
Über niedere Instinkte scheint dein Intellekt nicht hinaus zu reichen.
Wir sind bald 10 Mrd. Menschen. Das fordert den Planeten heraus, weil
wir angesichts der großen Zahl auch entsprechend große Mengen an
Ressourcen brauchen. Für die Lösung dieses Problems gibt's im Prinzip
zwei Stoßrichtungen:
1. Mit Gewalt die Bevölkerung reduzieren. Diese Gewalt riskiert
allerdings, über's Ziel hinaus zu schießen und so die gesamte Menschheit
auszurotten. Ist also keine gute Idee weil viel zu riskant.
2. Wir lernen, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen klar kommen. In
dieser Hinsicht sehe ich - jedenfalls aus techischer und
wirtschaftlicher Sicht - sehr gute Chancen. Sie müssen halt auch
aufgegriffen und angegangen werden. Dafür brauchen wir Menschen, die an
der LÖSUNG von Problemen interessiert sind und nicht welche, die daran
interessiert sind, ihre Mitmenschen fertig zu machen. Letztere findet
man leider in sehr großer Zahl überall. Sie sind wie eine Pilzkrankheit,
deren zerstörerisches Myzel alles zum Zerfall bringt, um sich damit
selbst zu erhalten.
>> Ist der Nachwuchs da, ist es der Normalfall, dass
>> man sich um diesen auch recht intensiv kümmert. Das muss man den Eltern
>> üblicherweise nicht erst antrainieren. Dieses Verhaltensmuster tragen
>> wir als Grundausstattung in den Genen in uns. Ist also SEHR tief
>> verankert. Wenn es nicht dem guten Überleben der Menschheit dient - wozu
>> denn dann?
>>
>>> Was haben _wir_ also davon, dass es bei Erfog deines propagierten Strebens
>>> dann eine überlebt habende Menschheit aus lauter anderen Leuten gibt?
>>
>> Wohlbefinden haben wir davon. Die Währung der Natur ist Wohlbefinden und
>> Unwohlsein.
>
> Deine Art Religions-Definition wird immer billiger.
Kannst du mal etwas deutlicher werden?
> Die Menschheit, das heißt der Mensch, der und jeder einzelne, hat über
> das Natur-Wohlbefinden hinaus noch so besondere Wünsche und Vorstellungen.
> _DA_ erst fängt dann die Sache mit der Religion an.
Damit steckst du aber bereits in den Details. Welche Details werden in
der Definition von Biologie erklärt, wenn sie einfach als "die Lehre vom
Leben" definiert ist? Auf Religion übersetzt wären die einzelnen
Religionen sowas wie die Pflanzenforscher, Fischforscher,
Wirbeltierforscher, Forschung an den Wirbellosen, Pilze, Pflanzen, usw.
Geht also auch bereits alles in die Details und alle beackern einen Teil
der Biologie. Aber kein Fischforscher würde auf die Idee kommen, die
alleinige Wahrheit zu besitzen und die Pflanzenforscher niedermetzeln zu
wollen, weil sie sich um andere Aspekte der Biologie kümmern.
So ähnlich muss man das mit Religion und ReligionEN auch sehen. Religion
entspricht der Biologie. Die einzelnen religiösen Strömungen entsprechen
den Fachbereichen der Biologie. Der Umstand, dass das häufig ganz anders
gesehen wird, sorgt für großes Unheil und viel Missbrauch. So ähnlich,
wie mit biologischen Kampfstoffen auch die Biologie missbraucht wird.
> Eine brauchbare Religion
leider haben wir sprachliches Problem, über das Viele nicht hinweg
kommen. "Biologie ist die Lehre vom Leben." In der Biologie gibt es
viele Spezialisierungen. Wirbeltiere, Wirbellose, Pflanzen, Pilze,
Einzeller, Archaen, ... In der Religion wären diese Spezialisierungen
die einzelnen ReligionEN bzw. religiösen Strömungen.
> bietet ihren Leuten (jedem einzelnen)
> solche Sachen wie:
>
> 1 Sündenvergebung. 1 Wiedergeburt. 1 Bus voll Jungfrauen. 1 Platz im Himmel.
> Unmengen Manna. 1 ewige Seligkeit. Und woswaßí no ois ...
Wenn man sich solch naiven Auffassungen begnügt, meinetwegen. Wobei mit
dem Bus voller Jungfrauen der irdische Streit von vorprogrammiert ist,
weil das Verhältnis Männlein/Weiblein etwa 1:1 ist. Damit werden viele
Männlein leer ausgehen. Eine solche religiöse Strömung wird deshalb auf
Dauer nicht richtig funktionieren und Dinge machen müssen, die mit
Religion nichts mehr zu tun haben.
> Was bietest du dagegen unter dem Namen 'Religion'?
Ganz einfach: Das Streben nach dem guten Überleben der Menschheit.
> 1 neuen Saftladen namens 'Menschheit' wie den, den wir haben, für und
> mit Leuten, die wir nicht kennen, samt deren "Wohlbefinden".
> Christoph, das wird nix, das braucht kein Heutiger.
Du meinst, dass ein Heutiger ein Egozentriker sein muss, dem die Zukunft
der Menschheit scheißegal ist? In der Tat gibt es solche Leute. Putin
z.B. scheint es egal zu sein, wie viele Verwundete und Tote er auf
welcher Seite verursacht. Hauptsache, er kann zeigen, dass er dafür
nicht bestraft wird. Denn so kann man Macht am Besten demonstrieren.
Putin ist im Machtrausch; vergleichbar mit Alkohol-Delirium. In meinen
Augen ist Putin ein machtkranker Mensch, der eigentlich in die
geschlossene Psychiatrie gehört. Mit ihm auch sein Spezl Patriarch
Kyrill I von Moskau, der mit Religion - trotz seines herausragenden
Amtes - als Kriegsbeführworter nichts zu tun hat. Ich weiß auch nicht,
wieso so viele Menschen die Religiosität von Menschen so gerne an
billigen Äußerlichkeiten festmachen und nicht daran, ob sie religiös
leben. Dann müssten sie sich nämlich für das gute Überleben der
Menschheit einsetzen. Wer mit dem Einsatz von Atomwaffen droht, macht
das aber definitiv NICHT.