Das machen sie wohl auch. Aber meinst du wirklich, sie betreiben keine
Mathematik? Sie betreiben keine Grundlagenphysik, wie Mechanik, Optik,
Thermodynamik/Wärmelehrer, Elektrizitatslehre, usw.?
Gerade im Grundstudium und gerade damals dürften ziemlich große
Übereinstimmungen vorhanden gewesen sein
>
> Das würde Physikern zwar auch nützen, lernen die aber nicht.
>
> Statt dessen lernen die ziemlich viel, was Maschinenbauer eher weniger
> interessiert, Kosmologie beispielsweise oder Teilchenphysik.
Das lernen sie auch. Aber ob damals schon im Grundstudium darf
bezweifelt werden.
>
>
>>
>> Ich hatte z.B. auch Kurse in Physik, Mathe, Statistik
>
>
> Ja, manches ist schon so ähnlich in den beiden Fächern.
>
> Aber das heißt natürlich nicht, dass man den Schein 'Mathe I für
> Physiker' durch einen Schein in 'Mathematik I für Ingenieure' ersetzen
> könnte.
Das heißt nicht, daß meine Mathescheine in Bio für die echten
Dipl-Mathestudis oder Profs irgendwas wert gewesen wäre. naja, ein klein
bißchen schon. Bloß ist halt die Mathe, die man im Grundstudium
Maschinenbau/Ingenieurswesen betreibt schon deutlich näher der Mathe,
die man im Grundstudium Physik betreibt und die, die die Physiker dort
betreiben, dürfte schon weitgehend der Mathe entsprechen, die
Mathe-Grundstudenten betreiben. Ob man da das eine etwas
anwendungsorientierter lehrt, oder eher als reine Mathe dürfte imho
dafür kein entscheidender Unterschied sein.
>
> Das liegt daran, dass zwar die gleiche Mathematik behandelt wird, aber
> nicht in der gleichen Zusammensetzung und Reihenfolge.
>
> Praktisch muß man beim Wechsel des Studienfachs komplett von vorne
> anfangen und bekommt nur einzelne Scheine angerechnet, wo der Stoff sehr
> ähnlich ist und in etwa der gleichen Zusammensetzung gelehrt wurde.
>
> Das ist leider häufig nicht so, weswegen ich persönlich mal einen
> zweisemestrigen Mathekurs noch mal machen mußt, da ich Mathe für
> Ingenieure belegt hatte anstatt Mathe für Wirtschaftsingenieure (was es
> auch gab).
Evtl. war damals zu Zeiten v. Brauns die Bürokratie noch eher kleiner.
Oder eure Mathe war halt dann als angehende Wirtschaftsingeneure doch
deutlich kleinspuriger, als die der Ingenieure. Die Mathe, die BWLer an
der Uni lernen ist imho jedenfalls, selbst wenn die das oft so
behaupten, nicht besonders schwierig oder theoretisch. Die der
Ingenieure kenne ich nicht, nur bei den Maschinenbauern hatte ich durch
Kontakte schon eher den Eindruck, daß die schon eher in Richtung
Hardcoremathe gehen, wenn auch immer anwendungsbezogen. Ohne Mathe
kommste da nicht weit. Weder zum Bachelor noch zum Vordiplom damals.
>>>
>>> Ich kann das persönlich zufälligerweise beurteilen, weil ich ja ein
>>> Dipl.Ing. von der gleichen TU-Berlin besitze (im Fach
>>> Wirtschaftsingenieurswesen in der Ausrichtung Maschinenbau) und mich
>>> hobbymäßig mit Physik befasse.
>>
>> V. Braun hat den Maschinenbau nur bis zum Grundstudium studiert, d.h. so
>> gut wie alle speziellen Fächer des Maschinenbaus wird er allenfalls
>> peripher und anrißartig kennenengelernt haben, außer er hätte sich über
>> den Studienplan hinaus aus persönlichem Interesse damit beschäftigt.
>
> Typische Grundstudienfächer sind z.B. Wärmelehre (resp. Thermodynamik),
> Maschinenelemente, technisches Zeichnen, Mechanik oder Elektrotechnik.
>
> Das deckt sich nur minimal mit den Themen der Physiker im Grundstudium.
Es kommt ja aber auf die Schnittmemge an und nicht darauf, was die
Maschinenbauer noch Spezielles extra im Grundstudium lernten.
>
>>>
>>> Ich würde sagen, dass die Gemeinsamkeiten nicht besonders groß sind,
>>> obwohl es die eine oder andere Überschneidung gibt.
>>
>> Wie auch immer, solange wir nicht wissen, was und wieviel ihm davon fürs
>> Physikstudium anerkannt wurde, ist es nur Raterei.
>>>
>>> Seien wir aber großzügig und gewähren dem Herr Studenten von Braun ein
>>> Semester Rabatt.
>>>
>>> Das ergäbe dann aber trotzdem nur viereinhalb Semester für das Studium
>>> der Physik, (inklusive Diplomarbeit !) wissenschaftliche Mitarbeit
>>> beim Heereswaffenamt, Flugschein, Raketen-Versuche in Kummersdorf und
>>> Schreiben einer Doktorarbeit inkl. zugehöriger Prüfungen.
>>
>> da gab es sicher diverse, großer Überschneidungen. Es gibt ja z.B: auch
>> heute Doktorarbeiten, bei denen man in einer Firma arbeitet, etwa im
>> Laserbereich, diese Arbeitsergebnisse aber für eine Doktorarbeit nutzen
>> kann (die Fa. hat davon evtl Patente, und jedenfalls Forschung top of
>> the art und aktuell) und noch dazu von der Fa. bezahlt wird etc.
>
>
> Viereinhalb Semester reichen überhaupt nicht aus für ein Physikstudium.
Heute nicht und das auch nur wegen der Prüfungsordnungen etc. Aber du
ignorierst halt immer die Vorkenntnisse, die ein Student möglicherweise
schon zu Anfang mitbringt.
Ich hatte z.B. im Grundstudium auch einige botanische Exkursionen auf
dem Lehrplan, obwohl ich mit Botanik eher wenig am Hut hatte. Bei
solchen Gelegenheiten werkt man auch als Student sehr schnell den
beträchtlichen unterschied zwischen den einzelnen Studenten, was deren
Vorwissen betrifft. Das geht von quasi Null bis hin zum etwas vorlauten
Botanikexperten, der auch schon mal den Prof/Gruppenleiter verbessert,
wenn sich der etwas zu salopp ausgedrückt hatte.
>
> Wenn man in der Zeit auch noch promoviert, dann wird das einfach nur
> lachhaft.
Kommt ganz auf die Art der Doktorarbeit an
>
> Das liegt nicht etwa am fehlenden Intellekt, sondern an der
> physikalischen Unmöglichkeit.
Daß es zumindest damals möglich war, zeigen ja diverse historische
Beispiele, auch neben v. Braun!
>
> Allerdings käme bei Wernher von Braun noch hinzu, dass er wegen der
> Fächer Mathematik und Physik mal sitzen geblieben ist und die Versetzung
> von der 8ten in die 9te Klasse nicht geschafft hat.
>
> Das würde ich mal als hinreichendes Indiz dafür werten, dass es sich bei
> ihm nicht um sowas wie ein Physik-Wunderkind gehandelt hat.
>
>>> Das halte ich, vorsichtig ausgedrückt, für etwas knapp, zumal Mathe
>>> und Physik gerade die Fächer waren, die ihn mal die Versetzung in die
>>> neunte Klasse gekostet hatten.
>>>
>>> Also stimmt dieser Teil sein Biographie wahrscheinlich nicht.
>>
>> Du fingierst dir da was zusammen. Sein späterer Lebensweg zeigt doch,
>> daß er eine sehr hohe Begabung auf diesem Gebiet hatte.
>
>
> Wernher von Braun war ohne Zweifel ein Top-Nazi und hat im schlimmsten
> aller KZs Raketen bauen lassen (in Mittelbau Dora).
Das meinte ich nicht, sondern seine Leistungen als Ingenieur und
Raketenspezialist.
>
> Alles andere wissen wir nicht, es sei denn, man kann das heute noch
> irgendwie nachweisen.
>
> Im Grunde ist nicht mal gesichert, dass es sich bei der so bezeichneten
> Person tatsächlich um Wernher von Braun gehandelt hat.
>
> Wir wissen nur, da war mal ein Top-Nazi, der was mit Raketen zu tun
> hatte und angeblich besonders schlau war.
>
> Aber alles andere würde ich in Zweifel ziehen und überhaupt hinter
> alles, was der je getan hat ein dickes Fragezeichen setzen.
>
> Wer da wie rumgemauschelt hat und warum, das vermag ich wirklich nicht
> zu sagen.
>
> Aber nach 'fake' sieht das nicht nur ein wenig aus.
Du brauchst wohl jeden Morgen eine neue Verschwörungstheorie?
Na wenns schee mocht! :-)