Am 24.07.23 um 11:11 schrieb Axel Berger:
>> Die Verluste durch das Finanzamt sind zwar
>> konstant, aber zumindest meist gut überschaubar.
>
> Sagst Du so. Das ist die Jugend, die ihr ganzes Leben nur gute Zeiten
> kannte. Von denen, die 1923 oder auch nur 1929 bewußt mitbekamen, lebt
> heute keiner mehr.
Vielleicht lohnt es sich einfach nicht, zu sparen. Ich erwähn ja immer
gerne die Familiengeschichte, die mir mal jemand erzählt hat: Die erste
Generation hat alles auf dem Bankkonto gespart, dann kam die
galoppierende Inflation, und alles war weg. Die nächste Generation hat
jeden Pfennig ins Haus gesteckt, dann kamen die Tommies und haben Bomben
drauf geworfen, und alles war weg. Die darauf folgende Generation hat
alles versoffen.
> Mein Kontostand ist in den letzten beiden Jahren mal
> eben um mehr als 15 % gefallen, einfach so, ist jetzt weg. Das ist mehr
> als damals auf Zypern. (Die Zahlen sind gleich geblieben. Und? Weg ist
> weg.)
Aktien helfen dabei auch nur bedingt. Ist nicht so, daß der Wert
entsprechend raufgegangen wäre. Es sei denn, du hattest Rheinmetall im
Portfolio.
> Wenn Du magst und die Zeit hast kannst Du Dir ja mal
>
http://berger-odenthal.de/upload/Budget.flv
> ansehen.
> Es sind knapp sechs Minuten. Die Audioqualität ist saumäßig und es gilt
> für die USA nicht Deutschland oder Europa. Ich kenne aber nichts
> inhaltlich besseres und die Verhältnisse hier sind wenn überhaupt dann
> schlimmer, auf keinen Fall besser.
Na ja, Staatsverschuldung Deutschland ca. 66%, USA 123% des jeweiligen
BIP. Ist schon noch ein kleiner Unterschied. - Ich hab nur durchgezappt
wegen Zeitmangel und kein Ton hier. Sieht aber so aus, als ob mal wieder
keiner den Elefanten im Raum erwähnt: Das Geld ist ja nicht weg, es hat
nur wer anderes. Und wer es hat ist wohlbekannt, aber da will keiner
ran. Tja.
>> Ich fänds ja auch ganz nett, wenn wir ein System hätten, bei dem ich
>> mich drauf verlassen kann, daß die Rente irgendwann mal noch auskömmlich
>> ist, und von irgendwie weggelegtem Geld auch ohne Glück und
>> Optimierungsarbeit später noch was übrig ist.
>
> Träumen dürfen wir alle. Leere Versprechungen machen, von denen unsere
> Berufspolitik wissen muß, sie sind unhaltbar, ist ein Verbrechen.
Jeder weiß (und fast alle ignorieren), daß der Kapitalismus nicht
nachhaltig ist (Wachstumszwang, und Wachstum ins Unendliche geht nicht)
und daher regelmäßig durch Zerstörung von Werten, durch Krisen oder
Kriege, resettet werden muß. Und welche es als einzige schaffen, ihre
Vermögen über diese Resets hinüberzuretten, auch.
https://www.welt.de/finanzen/article156001603/Warum-die-Reichen-immer-reich-bleiben-werden.html
Ist halt nur doof, daß sich die Biosphäre, die der moderne Kapitalismus
ausplündert, nicht so einfach resetten läßt. Da werden sich noch einige
Leute sehr wundern.
Aber es ist halt das beste aller Systeme. Bestimmt! :]