Gruß Armin Saam
Bernd Holzum
> (...)daß der Autor den Genitiv der Substantive auf
> -ismus so bildet wie im Subject angegeben ("des Optimismusses ..."). Ist
> dies denn nicht falsch? Oder sollte dieser Genitiv vor 50 Jahren als korrekt
> gegolten haben?
Der eine findet "Optimismusses" unhandlich, ja komisch, ein
anderer findet "Optmismus'" undeutlich, zumal wenn es
*gesprochen* wird...
Ich glaube, beides ist ieS nicht verkehrt, ich sehe aber eine
allgemeine Tendenz doch hin zur Apostroph-Schreibung.
Ich selbst schreibe auch Apostroph.
Gruß
Thomas
> Armin Saam wrote:
>
>> (...)daß der Autor den Genitiv der Substantive auf
>> -ismus so bildet wie im Subject angegeben ("des Optimismusses ..."). Ist
>> dies denn nicht falsch? Oder sollte dieser Genitiv vor 50 Jahren als korrekt
>> gegolten haben?
> Ich glaube, beides ist ieS nicht verkehrt, ich sehe aber eine
> allgemeine Tendenz doch hin zur Apostroph-Schreibung.
> Ich selbst schreibe auch Apostroph.
Nur ist genau das verkehrt. Es heißt schlicht "Opfer des Faschismus,
des Stalinismus, der Stall des Augias" etc. Da kommt einfach kein
Apostroph hin.
Gruß'^H
Till
So ist es. -musses klingt lächerlich, und der Apostroph tut richtig weh.
Gruß,
Ho
> Gruß'^H
> Till
> Armin Saam wrote:
>
>> [...] ("des Optimismusses ..."). Ist dies denn nicht falsch? [...]
>
> Der eine findet "Optimismusses" unhandlich, ja komisch, ein anderer
> findet "Optmismus'" undeutlich, zumal wenn es *gesprochen* wird...
Und der dritte weiß, daß nur "des Optimismus" (ohne Apostroph) richtig
ist (siehe <http://dict.leo.org/l?8342958>).
(Ob "Optimismusses" früher mal richtig war, weiß ich jetzt allerdings
nicht, und ich habe im Moment auch keine Lust, ins Wohnzimmer
runterzulaufen und im dort befindlichen Anno-dazumal-Duden
nachzuschauen.)
> Ich glaube, beides ist ieS nicht verkehrt, ich sehe aber eine
> allgemeine Tendenz doch hin zur Apostroph-Schreibung.
Das will ich nicht hoffen.
> Ich selbst schreibe auch Apostroph.
Wie gesagt: Falsch.
Wirsing!
ltrebing
--
The first time you'll get a Microsoft product that doesn't suck will be
the day they start producing vacuum cleaners.
Lars Trebing | http://www.ltrebing.de/ | mailto:ltre...@ltrebing.de
Till Neumann wrote:
> Nur ist genau das verkehrt. Es heißt schlicht "Opfer des Faschismus,
> des Stalinismus, der Stall des Augias" etc. Da kommt einfach kein
> Apostroph hin.
An die mit dem latinum:
Wie wäre das in "korrektem lateinisch", ist da der genitiv von
"-ISMVS" auch "-ISMVS"?
--
tobias benjamin köhler ____________________________ t...@uncia.de
_____<__ ______________ ______________ ______________ _________
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=o-o--o-o^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo------
> An die mit dem latinum:
> Wie wäre das in "korrektem lateinisch", ist da der genitiv von
> "-ISMVS" auch "-ISMVS"?
Ich halte das für ein griechisches Suffix, da heißt es -ICMOS, der Genitiv
wäre -ICMOY.
Über die Aussprache mögen sich Berufenere äußern, in den Schulen wird wohl
OY = langes u gelehrt, es wäre sicherlich auch nicht falsch, das u als
bilabialen stimmhaften Spiranten (wie engl w) zu sprechen, wie sich dieser
Laut auf Neugriechisch anhört, weiß ich leider nicht.
chr
> An die mit dem latinum:
> Wie wäre das in "korrektem lateinisch", ist da der genitiv von
> "-ISMVS" auch "-ISMVS"?
Tendenziell wohl eher "-ISMI", aber ob das regelmäßig dekliniert würde,
keine Ahnung. Trotz großem Latrinum (-o) kenne ich die Sprache seit 29
Jahren fast nur noch aus Asterix.
Till
Wenn ich so nahe an der Lösung wäre, würde ich diese Mühe nicht scheuen. Für
mich ist der Weg in Dein Wohnzimmer allerdings etwas zu weit.
Trotzdem beste Grüße
Armin Saam
MVSEN -ISMI.
Es hieße z. B. »wegen des Exorzismi«. Aber das klingt schon
sehr hochtrabend; in der Alltagssprache würde man natürlich
»wegen dem Exorzismo« sagen. ;-)
Schöne Grüße,
Wolf
Hat sich mittlerweile erledigt: Auch im "neuen Duden" von 1961 lautet
der Genitiv zu "Optimismus" "Optimismus".
> An die mit dem latinum:
> Wie wäre das in "korrektem lateinisch", ist da der genitiv von
> "-ISMVS" auch "-ISMVS"?
"Korrektes lateinisch" ist natürlich völlig falsch - es heißt "korrektes
Latein" oder zumindest "korrektes Lateinisch" (was MUSEN aber auch schon
einigermaßen falsch ist).
Zu deiner eigentlichen Frage: Wolf Buschs gleich nebenan geäußerte
Vermutung, der Genitiv lateinischer Wörter auf "-ismus" laute "-ismi",
wird durch mein Langenscheidt-Schulwörterbuch bestätigt, das z. B.
"exorcismus, i" anführt. Allerdings ist "Optimismus" nur ein scheinbar
lateinisches Wort (und auch die anderen Ismen sind zumindest
mittlerweile hinreichend in die deutsche Sprache und Grammatik
integriert), so daß die lateinische Deklination hier ganz einfach
bedeutungslos ist.
In anderen Rechtschreibduden ist das ebenfalls so, und auch schon
der erste Zweifelsfälleduden (1965) schreibt unter »-ismus«:
| *1. Deklination der Substantive auf -ismus:*
| Diese Substantive bleiben im Singular ungebeugt, im Plural
| haben sie, falls der Plural gebräuchlich ist, durchgehend
| die Endung -ismen: [...] /des Organismus, die Organismen./
| Die Pluralendung -ismusse, die in der Umgangssprache
| gelegentlich auftritt, ist inkorrekt. Also n i c h t:
| /die Organismusse/.
Andere ältere Wörterbücher (z. B. Pekrun), in die ich
hineingeschaut habe, verzeichnen auch nur »des Organismus«,
»des Optimismus« etc. Die Form »Optimismusses« ist wohl
eine Mackensen-Macke. ;-) Wie man der hiesigen FAQL entnehmen
kann, findet man im Wörterbuch von Mackensen ja auch den
ungewöhnlichen Plural »Statusse«.
Schöne Grüße,
Wolf
> Thomas vJdE wrote:
[...]
>>Ich selbst schreibe auch Apostroph.
> Wie gesagt: Falsch.
Interessant.
Ich habe das offensichtlich analogisiert zum - ja was denn
eigentlich?: Genitivus?... - possesivus bei Eigennamen, die auf
-s enden.
Oder kommt da korrekterweise *auch* kein Apostroph?
Ich meine sowas wie "...der Freund von Matthias' Schwester" und
dergl. (ginge denn da auch "der Freund Matthias' Schwester"?
Oder tatsächlich "der Freund Matthias Schwester"... um den
unschönen von-Genitiv zu umgehen ;-) )
Wer klärt mich auf?
> "tobias b koehler" <t...@uncia.de> schrieb
>
> > An die mit dem latinum:
> > Wie wäre das in "korrektem lateinisch", ist da der genitiv von
> > "-ISMVS" auch "-ISMVS"?
>
> Ich halte das für ein griechisches Suffix, da heißt es -ICMOS, der Genitiv
> wäre -ICMOY.
Es ist aber lateinisiert worden.
> Über die Aussprache mögen sich Berufenere äußern, in den Schulen wird wohl
> OY = langes u gelehrt, es wäre sicherlich auch nicht falsch, das u als
> bilabialen stimmhaften Spiranten (wie engl w) zu sprechen, wie sich dieser
> Laut auf Neugriechisch anhört, weiß ich leider nicht.
Ausnahmsweise genauso /u/.
Ralf
Dieses Beispiel mit doppeltem Genitiv ist ein bißchen unpraktisch. Ich
nehme mal ein anderes:
1. Matthias' Freundin (Genitiv ohne Artikel)
2. Freundin des Matthias (Genitiv mit Artikel)
3. Freundin von Matthias (kein echter Genitiv)
Ich habe hier leider keinen aktuellen Duden zur Hand, aus dem ich die
passende Regel samt Nummer heraussuchen könnte, aber vielleicht kriegst
du das ja noch selber hin.
Um doch nochmal auf dein Beispiel zurückzukommen, mache ich mal eine
kleine Tabelle. Die drei verschiedenen "Genitiv-Formen" (s. o.) habe ich
einfach mal willkürlich durchnumeriert; die Zeilen betreffen die
Schwester, die Spalten Matthias:
| 1 | 2 | 3 |
---+--------------------+--------------------+--------------------+
1 | Matthias' Schwe- | Des Matthias | - |
| sters Freundin [1] | Schwesters Freun- | |
| | din [1] | |
---+--------------------+--------------------+--------------------+
2 | Freundin der | Freundin der | Freundin der |
| Schwester | Schwester des | Schwester von |
| Matthias' | Matthias | Matthias |
---+--------------------+--------------------+--------------------+
3 | Freundin von | Freundin von | Freundin von |
| Matthias' Schwe- | Schwester des | Schwester von |
| ster | Matthias [1] | Matthias |
---+--------------------+--------------------+--------------------+
Wirsing!
ltrebing
[1] Konstruierte Formen, die so eigentlich nicht in freier Wildbahn
auftreten; "Matthias' Schwesters Freundin" könnte allenfalls in
bestimmten Dialekten (mir fiele da spontan Nordhessisch ein)
vorzufinden sein.
> Thomas vJdE wrote:
[...]
>>Ich meine sowas wie "...der Freund von Matthias' Schwester" und
>>dergl. (ginge denn da auch "der Freund Matthias' Schwester"?
>>Oder tatsächlich "der Freund Matthias Schwester"... um den
>>unschönen von-Genitiv zu umgehen ;-) )
> Dieses Beispiel mit doppeltem Genitiv ist ein bißchen unpraktisch. Ich
> nehme mal ein anderes:
>
> 1. Matthias' Freundin (Genitiv ohne Artikel)
> 2. Freundin des Matthias (Genitiv mit Artikel)
> 3. Freundin von Matthias (kein echter Genitiv)
Es kömmt also drauf an, ob es eine Konstruktion *mit Artikel*
ist. Bei artikellosen Konstruktionen steht also der Apostroph.
Nun ist es freilich überaus selten, dass ein anderer Nomen-Typ
als der Eigenname jemals im Genitiv *ohne* Artikel verwendet
wird: zB die vielen -ismusse (bzw. -ismen) gibt's ja praktisch
nie ohne.
"Das Zeitalter des kolonialen Imperialismus hatte seine
Blüte...." muss es also zB. gehen. Nun gut, werd' ich mich schon
dran gewöhnen. Kein größeres Problem.
Gruß
Thomas
P.S: "Pastors Kinder, Müllers Vieh - geraten selten oder nie" -
da haben wir mal artikellosen Genitiv, aber weder 'Pastor' noch
'Müller' enden auf -s...
> Lars Trebing wrote:
>
>>>Ich meine sowas wie "...der Freund von Matthias' Schwester" und
>>>dergl. (ginge denn da auch "der Freund Matthias' Schwester"?
>>>Oder tatsächlich "der Freund Matthias Schwester"... um den
>>>unschönen von-Genitiv zu umgehen ;-) )
>
>> Dieses Beispiel mit doppeltem Genitiv ist ein bißchen unpraktisch. Ich
>> nehme mal ein anderes:
>>
>> 1. Matthias' Freundin (Genitiv ohne Artikel)
>> 2. Freundin des Matthias (Genitiv mit Artikel)
>> 3. Freundin von Matthias (kein echter Genitiv)
Die Diskussion zeigt wieder einmal, dass in bestimmten Situation die
Version "Matthias seine Schwester ihre Freundin" doch etwas Gutes hat.
Trotz der Peinlichkeit von "Ich wähle der Doris ihren Mann seine
Partei."
Till
> Die Diskussion zeigt wieder einmal, dass in bestimmten Situation die
> Version "Matthias seine Schwester ihre Freundin" doch etwas Gutes hat.
Falsch. Matthias seiner Schwester ihre Freundin.
> Trotz der Peinlichkeit von "Ich wähle der Doris ihren Mann seine
> Partei."
Falsch. Der Doris ihrem Mann seine Partei.
Wirsing!
ltrebing
> Falsch. Matthias seiner Schwester ihre Freundin.
>
> Falsch. Der Doris ihrem Mann seine Partei.
Nananana! Nenn es lieber "regional unterschiedliche Fassung" ;-)
Till
>Die Diskussion zeigt wieder einmal, dass in bestimmten Situation die
>Version "Matthias seine Schwester ihre Freundin" doch etwas Gutes hat.
>Trotz der Peinlichkeit von "Ich wähle der Doris ihren Mann seine
>Partei."
"Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion". Reaktion auf den Vorschlag,
man könne ein Fußballstadion (in diesem Fall: das neue Schalke-Stadion)
auch mal nach einer Frau benennen.
Frage: Gibt es eine Bezeichnung für diesen Genetiv-Ersatz?
In Norwegen gibt's den übrigens auch, dort wurde er in Bergen von den
hanseatischen Kaufleuten eingeführt und hat sich von dort aus
verbreitet. Dort heißt er "garpegenitiv", von der Bezeichnung "garp" für
deutsche Kaufleute (eigtl. "Großmaul").
Gruß, Michael
> Ich habe das offensichtlich analogisiert zum - ja was denn
> eigentlich?: Genitivus?... - possesivus bei Eigennamen, die auf
> -s enden.
> Oder kommt da korrekterweise *auch* kein Apostroph?
>
Doch: Thomas' Wissensdurst.
Wenn ein Artikel beim Namen steht, lنكt man den Apostroph weg: der
Humanismus des Erasmus.
Ralf
> Lars Trebing schrieb/wrote:
>
>>> Matthias seine Schwester ihre Freundin
>>
>> Falsch. Matthias seiner Schwester ihre Freundin.
>>
>>> Ich wähle der Doris ihren Mann seine Partei
>>
>> Falsch. Der Doris ihrem Mann seine Partei.
>
> Nananana! Nenn es lieber "regional unterschiedliche Fassung" ;-)
Beim besten Willen nicht. Genauso wie man Matthias' Schwester mit "wem
seine Schwester" erfragt, erfragt man dieser Schwester Freundin mit "wem
ihre Freundin", nicht "wer ihre Freundin". Und genauso wie man Doris'
Mann mit "wem ihr Mann" erfragt, erfragt man dessen Partei mit "wem
seine Partei", nicht "wen seine Partei". Der Wem-sein-Genitiv
funktioniert immer mit Dativ und nicht einfach so unvermittelt mal mit
Nominativ und mal mit Akkusativ.
> In Norwegen gibt's den übrigens auch, dort wurde er in Bergen von den
> hanseatischen Kaufleuten eingeführt und hat sich von dort aus
> verbreitet. Dort heißt er "garpegenitiv", von der Bezeichnung "garp" für
> deutsche Kaufleute (eigtl. "Großmaul").
Sagt das bitte John Irving, dann landet sein nächster Romanheld statt
wie üblich in Wien oder in Amsterdam in Bergen oder Oslo. Gibt's da ein
Rotlichtquartier?
- Andi
> Lese gerade Lutz Mackensen "Die deutsche Sprache unserer Zeit" (1956).
> Das Buch ist recht interessant und ist - erwartungsgemäß - in bestem
> Deutsch geschrieben. Mir fällt aber auf, daß der Autor den Genitiv der
> Substantive auf
> -ismus so bildet wie im Subject angegeben ("des Optimismusses ...").
> Ist dies denn nicht falsch? Oder sollte dieser Genitiv vor 50 Jahren
> als korrekt gegolten haben?
Mackensen war eben kein Sprachkonservator. Sein Wörterbuch ist dann ja auch
von den Gelbheimern in Verbindung mit der Regierung platt gemacht worden.
Tja, Konkurrenz belebt das Geschäft nicht immer.
Joachim
> Andere ältere Wörterbücher (z. B. Pekrun), in die ich
> hineingeschaut habe, verzeichnen auch nur »des Organismus«,
> »des Optimismus« etc. Die Form »Optimismusses« ist wohl
> eine Mackensen-Macke. ;-) Wie man der hiesigen FAQL entnehmen
> kann, findet man im Wörterbuch von Mackensen ja auch den
> ungewöhnlichen Plural »Statusse«.
Ich kannte sein Wörterbuch vor allem als Skurrilitätenquell, aber der Mann
wird mir immer sympathischer.
Joachim
> »des Optimismus« etc. Die Form »Optimismusses« ist wohl
> eine Mackensen-Macke. ;-) Wie man der hiesigen FAQL entnehmen
> kann, findet man im Wörterbuch von Mackensen ja auch den
> ungewöhnlichen Plural »Statusse«.
Ich finde in meiner Ausgabe (1983, XENOS, Hamburg) überhaupt keine
Pluralformen, auch nicht im Fremdwortteil (zu Status: "M = E").
- Sebastian
War (wenn mir recht ist, lebt er nicht mehr) übrigens Corpsstudent - FR
Vielleicht schweigt Dein Mackensen, weil Du ihn nicht richtig
behandelst. ;-) Der 1953er Mackensen (Neues deutsches Wörterbuch)
fängt so an:
| Ein Wörterbuch ist ein guter Freund, zur Stelle, wenn man ihn
| braucht, um guten Rat nicht verlegen, mitteilsam nur zum Vertrauten,
| aber verschwiegen gegen den Fremden. Auch dieses Buch möchte Ihr
| Freund werden. [...]
|
| Ein guter Freund will richtig behandelt werden, wenn er gutwillig
| bleiben soll; das gilt auch für dieses Buch. [...]
> auch nicht im Fremdwortteil (zu Status: "M = E").
Mein Mackensen (Neues deutsches Wörterbuch, unveränderter
Nachdruck, Laupheim, 1953) gibt die Genitiv- und Pluralform
für »Organismus« folgendermaßen an:
| (~[ses]; -men)
Für »Status«:
| (~; -sse)
Demnach könnte man also sagen: »des Organismus« oder »des
Organismusses«; der Plural ist »die Organismen«. Für »Status«
lautet der Genitiv »des Status«, der Plural »Statusse«.
Stehen im 1983er Mackensen eigentlich noch solche Wörter wie
bödeln, Skurz, Gäspe, Flibb und Puntenöri?
Es gibt übrigens nicht nur das »Deutsche Wörterbuch« von Mackensen,
sondern auch die »Deutsche Rechtschreibung«, die ebenfalls seit den
50er Jahren in vielen Auflagen erschienen ist. Dieses Jahr ist eine
weitere Auflage herausgekommen, jetzt natürlich in NRS.
Schöne Grüße,
Wolf
> Sebastian Koppehel schrieb:
>
>> Ich finde in meiner Ausgabe (1983, XENOS, Hamburg) überhaupt keine
>> Pluralformen,
>
> Vielleicht schweigt Dein Mackensen, weil Du ihn nicht richtig
> behandelst. ;-) Der 1953er Mackensen (Neues deutsches Wörterbuch)
> fängt so an:
>
>| Ein Wörterbuch ist ein guter Freund, zur Stelle, wenn man ihn
>| braucht, um guten Rat nicht verlegen, mitteilsam nur zum Vertrauten,
>| aber verschwiegen gegen den Fremden. Auch dieses Buch möchte Ihr
>| Freund werden. [...]
>|
>| Ein guter Freund will richtig behandelt werden, wenn er gutwillig
>| bleiben soll; das gilt auch für dieses Buch. [...]
Ich fürchte, ich lasse es gelegentlich an der notwendigen Zuwendung
mangeln ...
> Stehen im 1983er Mackensen eigentlich noch solche Wörter wie
> bödeln, Skurz, Gäspe, Flibb und Puntenöri?
Nein, und das aus gutem Grund nicht, denn im Vorwort heißt es:
"Es wurde ein handliches Nachschlagewerk vermißt, das auf entlegene,
kaum noch benutzte oder nur dem Fachmann geläufige Wörter verzichtet,
dafür aber den Umkreis des täglichen Lebens in all seinen
Fragestellungen sicher umschreitet. Diesen Wunsch sucht dieses Buch zu
erfüllen."
> Es gibt übrigens nicht nur das »Deutsche Wörterbuch« von Mackensen,
> sondern auch die »Deutsche Rechtschreibung«, die ebenfalls seit den
> 50er Jahren in vielen Auflagen erschienen ist. Dieses Jahr ist eine
> weitere Auflage herausgekommen, jetzt natürlich in NRS.
Es ist reines Bedeutungswörterbuch. Hinten dran hängt ein ganz anders
gesetztes Fremdwörterbuch. Wie gesagt eine Verramsch^WLizenzausgabe
der XENOS Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg.
- Sebastian
Was bedeutet 'Gelbheimer'?
fragt A. Saam
Wolf Busch wrote:
> Stehen im 1983er Mackensen eigentlich noch solche Wörter wie
> bödeln, Skurz, Gäspe, Flibb und Puntenöri?
Wenn du sie schon bringst - Was sollen die bedeuten? Die kenne
ich alle fünf nicht.
--
tobias benjamin köhler ____________________________ t...@uncia.de
_____<__ ______________ ______________ ______________ _________
('=====H=|H============H|H============H|H============H|H========
=o-o--o-o^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo--------oo-^-oo------
Ich meine die Herausgeber des Dudens.
Joachim
Das Verb »bödeln« bedeutet laut Mackensen (Neues dt. Wb., 1953)
»derb tanzen«. Die anderen Wörter:
| Skurz m (~es; -) < it. verkürzt gezeichnete Figur.
| Gäspe w (~; ~n) Hohlraum zwischen den aneinandergelegten
| Händen; beide Hände voll.
| Flibb m (~s; -) Eierbier (opr.).
| Puntenöri m (~s; -) < fr. Ehrgefühl.
Schöne Grüße,
Wolf
> Was bedeutet 'Gelbheimer'?
Des GELBEN Wörterbuchs aus MannHEIM HerausgebER.
M.
> LOL
Da man hier zu Group ja schon öfter Phrasen wie "die Mannheimer" oder
"aus Mannheim" las, dachte ich sogar, du hättest diese Assoziation
wenigstens billigend in Kauf genommen :-)
- Sebastian
Ne, ich hab nur ganz allgemein den Suffix -heimer benutzt, ohne mir viel
dabei zu denken. Ist doch toll, wenn man ganz aus Versehen beginnt, Esprit
zu verspritzen!
Joachim