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[OT] Betroffenheitsgelaber

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Christoph Steinlehner

unread,
Mar 20, 2003, 7:14:02 PM3/20/03
to
Jürgen Schmadlak wrote:
> Buchtipp: Michael Moore, Stupid White Men.

wirklich sehr zu empfehlen

NoRriX

yasmin stjepanovic

unread,
Mar 21, 2003, 5:02:01 AM3/21/03
to
Joerg Frey wrote:

> Warum, was ist das, worum geht's?


...dieses Buch lesen Leute, die auch so Bücher lesen wie "Warum Frauen
nicht einparken können"....


kritisch,
Frl. yasmin.


--
http://www.zimperliese.de/


Frank Lachmann

unread,
Mar 21, 2003, 5:14:25 AM3/21/03
to
Basar Alabay wrote:

> Als ich das vor einiger Zeit andeutete, was kommt, haben hier einige das
> noch nicht so ernst genommen.

Ich erinnere mich nur an Andeutungen, daß irgendwo in Berlin im Dezember
was passieren sollte. Oder was meinst du?

--
| http://www.argh.de/ · icq #83271428 | o. o o o o oo |
| - the key to joy is disobedience. - | oo o o o o .o |

Frank Lachmann

unread,
Mar 21, 2003, 5:18:14 AM3/21/03
to
Joerg Frey wrote:

>>> Buchtipp: Michael Moore, Stupid White Men.

> Warum, was ist das, worum geht's?

Du hast nicht evtl die letzten paar Wochen unter 'nem Stein verbracht?
Michael Moore ist so ein Wichtigtuer, der einen zugegebenermaßen sehr
interessanten und stellenweise wichtigen Film namens "Bowling for
Columbine" gemacht und außerdem ein paar Bücher über sein Lieblingsthema
"die USA" geschrieben hat, der aber mittlerweile so gehyped wird wie ein
durchschnittlicher Harry Potter und deswegen schonmal (für mich
jedenfalls) viel an Reiz verloren hat (soll heißen, jeder findet Michael
Moores unsubtilen Antiamerikanismus ja soo cool und so wichtig und so
toll, daß ich's so langsam nicht mehr hören kann, der Mann wiederholt
sich eigentlich auch nur die ganze Zeit).

Ja.

*lufthol*

Frank Lachmann

unread,
Mar 21, 2003, 6:20:03 AM3/21/03
to
Basar Alabay wrote:

> Es passierte genug, es passiert weiterhin, usw.
> Und ich mein(t)e nebenbei, daß das alles ziemlich zusammenhängt.

"Finde die Ziege des Ostens, wenn sie sich mit den Ohrenfischen im
Mondkalb bläht!"

Christoph Steinlehner

unread,
Mar 21, 2003, 6:41:31 AM3/21/03
to
Joerg Frey wrote:
>
> Warum, was ist das, worum geht's?
> Ggf. Link?

Michael Moore fasst in diesem Buch so einiges an Sachen zusammen, was so
politisch in den USA falsch läuft und geht dabei auf die Wahl von George
Bush jun. dessen verstrickungen mit der Wirtschaft und so weiter ein.
Und im gegensatz was Frank gemeint hat, ist er nicht wirklich
antiamerikanisch sondern ist eher sauer auf Regierung und so einige
Organisationen.
Mehr Infos zu Michael Moore und das Buch unter http://www.michaelmoore.com/

NoRriX

Fabian Sax (shesaiddestroy.org)

unread,
Mar 21, 2003, 7:29:21 AM3/21/03
to
"Frank Lachmann" <fr...@argh.net> schrieb:

[...]der aber mittlerweile so gehyped wird wie ein


> durchschnittlicher Harry Potter und deswegen schonmal (für mich
> jedenfalls) viel an Reiz verloren hat (soll heißen, jeder findet Michael
> Moores unsubtilen Antiamerikanismus ja soo cool und so wichtig und so
> toll, daß ich's so langsam nicht mehr hören kann, der Mann wiederholt

> sich eigentlich auch nur die ganze Zeit).[...]
>

Hundertprozentige Zustimmung. "Bowling for Columbine" ist klasse, erzählt
aber einem durchschnittlich gebildeten und denkenden Menschen auch nichts
neues. Es ist momentan wirklich sehr hip, gegen alles zu sein, was mit
Amerika zu tun hat. Das ist im Grunde genauso intelligent, wie
Parolenschreierei und Fähnchenschwenken.

Ich habe schon meine Gründe, warum ich gegen diesen Krieg bin, aber mich
dennoch weigere, in einer Reihe mit Gewerkschaftern, friedensbewegten
Trommel- und Trillerpfeifen-Aktivisten, Hippies und kryptomarxistischen
Dauerstudenten zu stehen.

Es geht mir unglaublich gegen den Strich, dass, wenn es um kritisches
Bewusstsein geht, mithin um einen gesunden Skeptizismus, alles nach kurzer
Zeit in einen populären Kälbermarsch umschlägt, bei dem derjenige den Ton
angibt, der die Trommel am lautesten schlägt. Auch keine neue Erkenntnis,
aber das macht es nicht besser. Sobald etwas zu einer Bewegung wird,
verliert es inhaltlich doch arg an Substanz.

Ist es denn so schwer zu ertragen, dass es meistens eben doch keine
einfachen Lösungen für komplexe Probleme gibt? Nicht, dass ich irgendeine
Lösung hätte. Aber mein Maul reiße ich besser erst dann auf, wenn ich mir
zumindest meiner Sache sicher bin.

Sehr genervt,
Fabian
FAB/SUB
http://www.shesaiddestroy.org


Fabian Sax (shesaiddestroy.org)

unread,
Mar 21, 2003, 7:53:50 AM3/21/03
to
"Joerg Frey" <z...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag:

> Unbestätigt, weil ich noch auf dem Stand von heute Morgen, 9 Uhr bin,
> und auf dem werde ich auch vorerst bleiben. Ich habe einfach keinen
> Nerv für Nachrichten irgendeiner Form.

Glaub mir, diese Informationen werden auch in zwei, drei Wochen noch
unbestätigt sein. Wer soll sie denn auch bestätigen? Es klingt sehr platt,
aber man kann in Kriegszeiten (vermutlich auch in Friedenszeiten) niemanden
glauben. Zumindest wenn Informationsvermittlung Teil der Kriegsführung ist.
Nachrichtenverweigerung stellt in diesem Zusammenhang für mich durchaus eine
Option dar. Aber, ganz ehrlich: Ich bin zu voyeuristisch um abzuwarten, was
vielleicht in 20 Jahren aus irgendwelchen Archiven gekramt wird.

> "'Ein enthauptender Schlag gegen die irakische Führung' so die Stimmen
> aus Washington, eine halbe Stunde später meldete sich dann der
> Enthauptete im irakischen Rundfunk selbst zu Wort." (Moderator)
> Das war noch das lustigste dieses Tages.

*zustimm* Gerade, wenn man sich ein wenig für Kommunikations- und
Medienwissenschaften interessiert, wird so ziemlich alles, was man so
vorgesetzt bekommt, zur Farce. Let's face it: Wir haben schlicht und
ergreifend keine Chance an objektiven Informationen heranzukommen, weil es
diese nicht gibt. Wie soll ich irgendetwas glauben, wenn ich selbst zuhause
am Mac mit Final Cut Pro (oder gar mit iMovie) Saddam eine Liebeserklärung
an George vortragen lassen kann? Gehen wir davon aus, dass Ministerien
Zugriff auf technische Ressourcen haben, die entweder erst in den nächsten 2
Jahren auf dem Markt erscheinen oder auch gar nicht, kann sich jeder selbst
ausmalen, wie sinnvoll die Meinungsbildung über die Massenmedien ist. Das
trifft freilich auf alle Parteien zu, nicht nur die bösen Amis.

> Danach habe ich mir dann doch noch der guten alten Marlenes "Sag mir,
> wo die Blumen sind" reingepfiffen und beim Stichwort Gräber im
> Hinblick auf meine im letzten Monat elendig verreckte Katze (damit ich
> das hier auch mal unter die Leute bringe) ein Ströphchen geheult.

Schonmal dran gedacht, dass es durchaus legitim ist, dass einem ein Haustier
näher steht, als ein irakisches Kind? Ich halte das für vollkommen normal,
auch wenn man das ja heute auf gar keinen Fall zugeben darf. Übrigens ist es
Zeichen der Menschlichkeit, sich dennoch - vielleicht finanziell - daran zu
beteiligen, dass denjenigen geholfen werden kann, die es brauchen. Ganz
gleich, wie nah oder wie fern einem einer steht.
Aber das ist jedem selbst überlassen und sollte es auch bleiben.

> Da ich seit Montag wieder in Lohn und Brot stehe, hätte ich locker den
> ganzen Tag im Netz verbringen und mich informieren können. Aber ich
> hab's gelassen, weil mich diese ganzen (Pseudo)Infos einfach nur noch
> fertig machen.

Yep, siehe oben. Mir gehen auch die lieben Kollegen auf die nerven, die mir
mitteilen, dass jetzt die "Bodenoffensive" begonnen hat... Es ist Krieg. Die
verfälschten Details interessieren mich einen Scheiß.

> Diese Grundangst aus dem Kalten Krieg, die mich, als
> Pubertierenden (ein wie wir alle wissen nicht gerade angenehmer
> Lebensabschnitt), z.T. ziemlich im Griff hatte (denn es "könnte jeden
> Tag der Ivan einfallen", oder man denke an solche Dinge wie "The day
> after"), sie war plötzlich wieder da.

Hmm, die hatte ich beim vorherigen Golfkrieg - allerdings aus persönlichen
Gründen (mein Vater ist Soldat).

> Was bedeutet der aktuelle Bush-Spruch
>
> "Dies wird möglicherweise ein langer Krieg mit vielen Opfern, und eine
> Niederlage wird nicht akzeptiert!"?

Meine Meinung: Alles und nichts. Ich glaube nicht an einen nuklearen Schlag.
Aber auch nicht daran, dass der Krieg in einer Woche erledigt ist...

> Daß kurz vorm Ende, wenn die Herren Strategen in Washington einsehen
> müssen, daß sie die Region, die sie nach ihren Vorstellungen von
> vorgestern neuordnen wollen, eben doch nicht in den Griff kriegen,
> vielleicht doch ein paar Knöpfe gedrückt werden, was definitiv das
> Ende des Lebens, wie wir es kennen, bedeuten würde?

Nee, glaube ich nicht. Nicht, dass ich jetzt irgendein schlüssiges Argument
dafür hätte...

> Und was ist mit den islamischen Extremisten?
[...]
> Die Szenarien von pest- oder sonstwelchen-erregerinfizierten
> Selbstmordattentätern, die über Messegelände, durch Fußballstadien und
> Einkaufszentren marschieren und ihre tödliche Fracht unter die Leute
> bringen... 12(thousand) Monkeys live! Nein, das möchte ich mir gar
> nicht ausmalen. Dran denken muß ich aber trotzdem.

Soetwas stelle ich mir durchaus auch als möglich vor. Aber auch hier glaube
ich, dass es nicht zu apokalyptischen Szenarien kommen wird. Aber der eine
oder andere Anschlag ist sicherlich drin. Selbstredend ist jeder Anschlag
einer zuviel.

> Die UN steht für mich heute da wie der Völkerbund in den 20ern des
> letzten Jahrhunderts; ein Club vieler und reichlich alter Herren und
> weniger halbtaufrischer Damen, die sich einen Wolf reden und am Ende
> doch nur hilfslos dastehen (aber Hauptsache die Kohle stimmt am Ende
> des Monats).

Das halte ich in der Tat für problematisch. All unsere tollen
Weltsicherheitsräte und Un-Vollversammlungen intervenieren nicht, sondern
schauen zu. Allein, was sollten Sie tun? Militärischer Beistand für den Irak
bedeutet 3. Weltkrieg. Alles andere ist doch Humbug. Keine Ahnung, was jetzt
noch diplomatisch geschehen kann.

> Über Themen wie Nord-Korea und China und all die anderen bösen, bösen
> Schurkenstaaten, die seitens der US-Regierung bereits auf's Korn
> genommen worden sind (der Stern von letzter Woche zitiert Rumsfeld mit
> den Worten: "Der Krieg gegen den Irak ist erst der Anfang."), will ich
> gar nicht erst weiter nachdenken, sonst brech ich noch in die
> Tastatur.

Korea ist sicherlich mit ein paar Milliarden und der Aufhebung von Embargos
zufrieden zu stellen. Die Gefahr, dass die USA nach Irak sich die nächsten
Bösewichte vornehmen, sehe ich allerdings auch. Im aktuellen Spiegel ist ein
ganz interessantes Interview mit einem französischen Historiker, der
versucht, eine Parallele zu untergehenden Imperien der Vergangenheit zu
ziehen. Keine Ahnung, ob dieses Szenario realistisch ist, aber mir ist ein
Bündnis aus D, F und Russland als strategisches Gegengewicht zu den USA
durchaus angenehm.

> Nein, ich möchte gar nichts denken. Inzwischen ist es sogar schon fast
> zur Belastung geworden, nicht drüber nachdenken zu _wollen_.
>
Denk woran Du willst. Das schlimmste ist diese verdammte
Betroffenheitsdoktrin.
Die Gedanken sind und bleiben frei, auch wenn von allen Seiten versucht
wird, das zu verhindern.

Noch den eigenen Kopp auf den Schultern tragend,

Fabian
FAB/SUB
http://www.shesaiddestroy.org

Marcel Bollmann

unread,
Mar 21, 2003, 10:50:13 AM3/21/03
to
yasmin stjepanovic <yas...@stjepanovic.de> wrote:

>...dieses Buch lesen Leute, die auch so Bücher lesen wie "Warum Frauen
>nicht einparken können"....

Hey, daraus lassen sich lustige Weisheiten entnehmen, z.B. dass ich als
Liebhaber klassischer Musik _und_ halbwegs intelligenter Mensch einen
außergewöhnlich niedrigen Geschlechtstrieb haben dürfte.

- Mar "nein, hab's nicht gelesen, nur ein Zitat aufgeschnappt" cel

Cecile Neu

unread,
Mar 21, 2003, 11:08:32 AM3/21/03
to
On Fri, 21 Mar 2003, Christoph Steinlehner wrote:
> [stupid white men]

> Michael Moore fasst in diesem Buch so einiges an Sachen zusammen, was so
> politisch in den USA falsch läuft und geht dabei auf die Wahl von George
> Bush jun. dessen verstrickungen mit der Wirtschaft und so weiter ein.
> Und im gegensatz was Frank gemeint hat, ist er nicht wirklich
> antiamerikanisch sondern ist eher sauer auf Regierung und so einige
> Organisationen.
> Mehr Infos zu Michael Moore und das Buch unter http://www.michaelmoore.com/

ich habe das buch etwa zur haelfte gelesen und fand es zum teil
uebertrieben polemisch - dafuer ist es halt wirklich kurzweilig und
unterhaltsam zu lesen, was bei einem buch ueber politik ja wirklich keine
selbstverstaendlichkeit ist.

cecile
np: peaches / diddle my skittle
--
cecil...@physik.uni-muenchen.de

Christoph Steinlehner

unread,
Mar 21, 2003, 1:39:30 PM3/21/03
to
Cecile Neu wrote:
> ich habe das buch etwa zur haelfte gelesen und fand es zum teil
> uebertrieben polemisch - dafuer ist es halt wirklich kurzweilig und
> unterhaltsam zu lesen, was bei einem buch ueber politik ja wirklich keine
> selbstverstaendlichkeit ist.

da geb ich dir recht, es ist an vielen Stellen sehr übertrieben, aber
ich finde z.B. gut, dass er nicht einfach nur die Republikaner
niedermacht, sondern, dass er genauso auf die Schweinereien der
Demokraten eingeht. Ich sehe das Buch auch weniger als das
"Wahrheitswerk" sondern finde eher gut, dass er auch für die grosse
Masse mal ein Zugangsmaterial geschaffen hat, nicht jeder hat Lust sich
durch Kiloweise Artikel zu lesen. Ich glaube es gibt einige Leute, die
durch lesen dieses Buches auch mal ein bisschen mehr über politische
Belange Gedanken machen und nicht einfach die Titelzeile der Bild zu
wiederholen.

NoRriX

eSpunkt

unread,
Mar 21, 2003, 3:08:21 PM3/21/03
to
Fabian Sax (shesaiddestroy.org) wrote:

> Ich habe schon meine Gründe, warum ich gegen diesen Krieg bin, aber mich
> dennoch weigere, in einer Reihe mit Gewerkschaftern, friedensbewegten
> Trommel- und Trillerpfeifen-Aktivisten, Hippies und kryptomarxistischen
> Dauerstudenten zu stehen.

ich vermute mal, daß es die gleichen sind wie bei mir? ästhetische.

eS.

eSpunkt

unread,
Mar 21, 2003, 3:33:41 PM3/21/03
to
Basar Alabay wrote:

> Frank Lachmann <fr...@argh.net> wrote:
>
>
>>Ich erinnere mich nur an Andeutungen, daß irgendwo in Berlin im Dezember
>>was passieren sollte. Oder was meinst du?
>
>
> Es passierte genug, es passiert weiterhin, usw.

was denn so konkret?

eS.

Jason Farrol

unread,
Mar 22, 2003, 11:09:00 AM3/22/03
to
eS. wrote:

>> Es passierte genug, es passiert weiterhin, usw.

> was denn so konkret?

na z.B. daß diese Pisser vom SAT-1 einfach 'Voyager' ausfallen lassen
nur um so ein dämliches, überflüssiges Nachrichten-Special abzuspulen...
(als ob denen irgendein Mensch glauben würde...)


Verärgert ...
>>> Jason <<<


Timo Kissing

unread,
Mar 22, 2003, 12:38:36 PM3/22/03
to
J.Fa...@amigo.ping.de (Jason Farrol) schrieb:

>>> Es passierte genug, es passiert weiterhin, usw.
>
>> was denn so konkret?
>
> na z.B. daß diese Pisser vom SAT-1 einfach 'Voyager' ausfallen lassen
> nur um so ein dämliches, überflüssiges Nachrichten-Special abzuspulen...
> (als ob denen irgendein Mensch glauben würde...)

Full ACK!
Siehe auch <news:8-344-lino.am.2...@ranta.info> ;)

lino
--
Wer Fullquotes produziert, plenkt, oder oben drüber schreibt, oder
aber Fullquotes oder plenkende Artikel mit OE grausam umbricht, und
restlos unleserlich macht, wird mit Killfile, nicht unter 30 Tagen,
bestraft. Währenddessen am besten http://learn.to/quote lesen.

eSpunkt

unread,
Mar 22, 2003, 1:17:58 PM3/22/03
to
Basar Alabay wrote:

> Wart's ab und schau. Was war denn in Paris?

keine ahnung. ich weiß nur von vier leuten, die aufgrund eines
_verdachtes_ verhaftet wurden. wie oft sich sowas im nachhinein als
falsch herausgestellt hat, dürfte bekannt sein.

> Aber wir können es natürlich auch einfach ignorieren, ich denke dssg ist
> eh der falsche Ort zum "sich darum scheren".

es geht nicht darum, etwas zu ignorieren, sondern mal einfach den ball
flach zu halten. solange das einzige problem hierzulande ist, daß
voyager ausfällt, ist doch eh alles im lot.

eS.

np: styrofoam "if i believed you"

Stefan Wolff

unread,
Mar 22, 2003, 4:04:33 PM3/22/03
to
Jason Farrol wrote:
>> was denn so konkret?
> na z.B. daß diese Pisser vom SAT-1 einfach 'Voyager' ausfallen lassen
> nur um so ein dämliches, überflüssiges Nachrichten-Special abzuspulen...
> (als ob denen irgendein Mensch glauben würde...)

Mich ärgert viel mehr, daß die gestern 'Becker' haben ausfallen lassen,
obwohl angekündigt war, daß das laufen soll. Stattdessen haben die
lieber 1:1 das wiederholt, was sie zehn Minuten zuvor schon gesendet
hatten. Argh!

Stefan

KarstenV

unread,
Mar 22, 2003, 5:53:25 PM3/22/03
to
Thema Bush
Stupid White Man

kuckst du hier....

http://www.n-tv.de/3147510.html

http://helena.ludwig.name/Zitate%20Seite/bushismen.htm

is echt der Hammer, sowas ist der mächtigste Mann der Welt
kann noch nich mal schreiben und reden

weiß nich ob ich lachen oder weinen soll

Peace

KarstenV


Jason Farrol

unread,
Mar 23, 2003, 6:23:00 AM3/23/03
to

eS. wrote:

> es geht nicht darum, etwas zu ignorieren, sondern mal einfach den ball
> flach zu halten. solange das einzige problem hierzulande ist, daß
> voyager ausfällt, ist doch eh alles im lot.

Ach mich hat einfach nur geärgert _wofür_ voyager ausgefallen ist...
Wenn ich denn tatsächlich über irgendetwas /informiert/ worden wäre, wie
z.B. die Festnahme Saddams oder die Versenkung der 'Theodore Roosewelt',
dann hätt' ich da ja noch irgendwie Verständniss für, mir aber zum x. Mal
anhören zu müssen, daß Krieg ist und wie's gerade so läuft, das nervt.

Es nervt vor allen Dingen weil man weiß, daß man sowieso nur noch
Propaganda vorgesetzt bekommt: Unehrlichkeiten, Halbwahrheiten,
Verschleierungen; Informationsgehalt nahe 0...
Die Tage lief (im ARD mein ich) 'ne kleine Biographi über Saddam; aber
davon, wer ihn alles erst hochgerüstet hat, damit er für sie die bösen
Perser (sorry; Iraner) niedermacht, kein Wort - und sowas nervt ganz
einfach...
Na ja, ein Gutes hat der Krieg wenigstens: Spätetestens jetzt weiß jeder
junge, aufstrebende Diktator der Welt, was für einen zuverlässigen
Verbündeten er in den Vereinigten Staaten von Amerika hat... :-/


Greets ...
>>> Jason <<<


NP: The Clash - London calling

vac

unread,
Mar 23, 2003, 7:10:24 AM3/23/03
to
KarstenV wrote:

> http://helena.ludwig.name/Zitate%20Seite/bushismen.htm

danke :) ein weiteres nettes beispiel ist nicht auf der seite zu finden:

"I know the human being and fish can coexist peacefully."
George W. Bush —Saginaw, Mich., Sept. 29, 2000

:)

vac

KarstenV

unread,
Mar 23, 2003, 7:14:13 AM3/23/03
to
Hy

aber wohl doch...
gleich der 3.Absatz...oder das zweite unter dem Bushbild....

K


"vac" <removethisa...@krachcom.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3e7da...@news.arcor-ip.de...


> KarstenV wrote:
>
> > http://helena.ludwig.name/Zitate%20Seite/bushismen.htm
>
> danke :) ein weiteres nettes beispiel ist nicht auf der seite zu finden:
>
> "I know the human being and fish can coexist peacefully."

> George W. Bush 祐aginaw, Mich., Sept. 29, 2000
>
> :)
>
> vac
>


vac

unread,
Mar 23, 2003, 7:59:31 AM3/23/03
to
KarstenV wrote:
> aber wohl doch...
> gleich der 3.Absatz...oder das zweite unter dem Bushbild....

oops :)

eSpunkt

unread,
Mar 23, 2003, 4:38:27 PM3/23/03
to
Basar Alabay wrote:

>>Es nervt vor allen Dingen weil man weiß, daß man sowieso nur noch
>>Propaganda vorgesetzt bekommt: Unehrlichkeiten, Halbwahrheiten,
>>Verschleierungen; Informationsgehalt nahe 0...
>
>

> Das nervt nicht nur, das ist zum Kotzen!

es ob es früher objektive berichterstattung in solchen angelegenheiten
gegeben hätte.

eS.

eSpunkt

unread,
Mar 23, 2003, 4:39:16 PM3/23/03
to
Jason Farrol wrote:
> Ach mich hat einfach nur geärgert _wofür_ voyager ausgefallen ist...

für etwas, was vermutlich mehr quote gebracht hat.

eS.

Frank Lachmann

unread,
Mar 23, 2003, 5:31:37 PM3/23/03
to
Joerg Frey wrote:

> Na, dann findest du [fwd msg] vermutlich völlig daneben, oder?

Nö, ich hab' sie nur in den letzten paar Tagen so ungefähr 20 Mal von
irgendwelchen Leuten zugemailt bekommen. Was nicht tötet, härtet ab.

Norbert Tretkowski

unread,
Mar 23, 2003, 5:33:10 PM3/23/03
to
* Basar Alabay wrote:
> So offensichtliches Lügen war schon lange nirgends mehr zu sehen.

Du kennst die Wahrheit? Wenn nicht, woher weisst du dann, was von dem
im TV gesagten gelogen ist?

Norbert Tretkowski

unread,
Mar 23, 2003, 5:39:28 PM3/23/03
to
* Joerg Frey forwardete ein Schreiben von Michael Moore:
[...]
> Tötet Iraker - sie haben unser Öl!!!

*gaehn*

Stefan Wolff

unread,
Mar 23, 2003, 9:11:05 PM3/23/03
to

Die eine Seite behauptet etwas und die andere Seite dementiert es
sofort. Und dann behauptet die andere Seite was, was die eine Seite
dementiert. Um es an einem konkreten Beispiel festzumachen: es hieß daß
Umm Kasr (oder wie auch immer man das schreibt) eingenommen wurde.
Jetzt heißt es, daß es immer noch Widerstand gibt.

Es sind vielleicht nicht alles Lügen, die IMHO eine Absicht
voraussetzen, sondern eher falsche oder unvollständige Informationen,
was aber ausreicht, um nicht allem, was im TV gezeigt wird, sofort
Glauben zu schenken.

Dies ist meine Sicht, Basar meint das bestimmt wieder komplett
anders ;-)

Stefan

Stefan Wolff

unread,
Mar 23, 2003, 9:37:24 PM3/23/03
to
Jason Farrol wrote:
>> es geht nicht darum, etwas zu ignorieren, sondern mal einfach den ball
>> flach zu halten. solange das einzige problem hierzulande ist, daß
>> voyager ausfällt, ist doch eh alles im lot.
> Ach mich hat einfach nur geärgert _wofür_ voyager ausgefallen ist...
> Wenn ich denn tatsächlich über irgendetwas /informiert/ worden wäre, wie
> z.B. die Festnahme Saddams oder die Versenkung der 'Theodore Roosewelt',
> dann hätt' ich da ja noch irgendwie Verständniss für, mir aber zum x. Mal
> anhören zu müssen, daß Krieg ist und wie's gerade so läuft, das nervt.

Genau das ist es, was mich auch daran nervt. Immer die gleichen
Informationen, oft sogar im selben Wortlaut.

Im übrigen finde ich es nicht verwerflich, wenn man statt der
Berichterstattung lieber eine gewohnte Sendung gesehen hätte.
Irgendwann hat man einfach zu oft die gleichen Meldungen gesehen und
möchte vielleicht mal ein wenig abschalten und sich von anderen Dingen
ablenken lassen.

> Es nervt vor allen Dingen weil man weiß, daß man sowieso nur noch
> Propaganda vorgesetzt bekommt: Unehrlichkeiten, Halbwahrheiten,
> Verschleierungen; Informationsgehalt nahe 0...

Genau das meinte ich, als ich in einem anderen Posting den Ausfall von
'Becker' beklagte.

> Die Tage lief (im ARD mein ich) 'ne kleine Biographi über Saddam; aber
> davon, wer ihn alles erst hochgerüstet hat, damit er für sie die bösen
> Perser (sorry; Iraner) niedermacht, kein Wort - und sowas nervt ganz
> einfach...

Ich habe gestern (Samstag, 22.03.) eine Biographie gesehen, ich glaube
im ZDF, kann aber auch ARD gewesen sein, die das nicht verschwiegen
haben.

> Na ja, ein Gutes hat der Krieg wenigstens: Spätetestens jetzt weiß jeder
> junge, aufstrebende Diktator der Welt, was für einen zuverlässigen
> Verbündeten er in den Vereinigten Staaten von Amerika hat... :-/

... was aber auch nichts wirklich Neues ist.

Stefan

Daniel Markus

unread,
Mar 24, 2003, 7:52:02 AM3/24/03
to
Cecile Neu <n...@cip.physik.uni-muenchen.de> wrote in
news:Pine.LNX.4.44.030321...@olperer.cip.physik.uni-
muenchen.de:

> On Fri, 21 Mar 2003, Christoph Steinlehner wrote:
>> [stupid white men]
>

> ich habe das buch etwa zur haelfte gelesen und fand es zum teil
> uebertrieben polemisch - dafuer ist es halt wirklich kurzweilig
> und unterhaltsam zu lesen, was bei einem buch ueber politik ja
> wirklich keine selbstverstaendlichkeit ist.

ack. Lesen kann man es mal aus Spaß, auch wenn es ständig nur auf
Sachen rumhackt, statt konstruktive Ansätze zu zeigen. Bowling for
Columbine war da besser.

Auch empfehlenswert: Eine "Lesung" von ihm, wo er sehr interessante und
belustigende Details zu seinem Leben und Wirken im weitesten Sinne
gebracht hat, ausgestrahlt von alternativeradio.com... geistert auch im
FastTrack Network rum.

Und an Buchtips, den telepolis-Lesern sicher bekannt:
Matthias Bröckers, 11.9.
http://www.zweitausendeins.de/displayV2.cfm?nr=2233

Wesentlich tiefgreifender und sachlicher als Moore.

Ciao,
Danny

Norbert Tretkowski

unread,
Mar 24, 2003, 12:16:31 PM3/24/03
to
* Basar Alabay wrote:

> Norbert Tretkowski <usene...@bzimage.de> wrote:
>> Du kennst die Wahrheit? Wenn nicht, woher weisst du dann, was von dem
>> im TV gesagten gelogen ist?
>
> Z.B. durch etwas direktere Kontakte?

Und was erzaehlen die?

> Z.B. durch persönliche Anwesenheit 1990?!

Das ist 13 Jahre her.

> Was für eine blöde Frage :-|

Ach?

Frank Lachmann

unread,
Mar 24, 2003, 12:48:52 PM3/24/03
to
Basar Alabay wrote:

> Bedrohung sah/sehe, nämlich daß soch ein Weltkrieg anzufangen droht,
> weil ... (xyz).

Oh, krass - xyz? Meinst du wirklich?

yasmin stjepanovic

unread,
Mar 24, 2003, 1:54:23 PM3/24/03
to
Frank Lachmann wrote:

> Basar Alabay wrote:
>
>> Bedrohung sah/sehe, nämlich daß soch ein Weltkrieg anzufangen droht,
>> weil ... (xyz).
>
>
> Oh, krass - xyz? Meinst du wirklich?
>

"meise zu meise...feldmaus zu feldmaus...undsoweiter Punkt Bindestrich"


...,
Frl. yasmin

--
http://www.zimperliese.de/

eSpunkt

unread,
Mar 24, 2003, 2:57:35 PM3/24/03
to
Basar Alabay wrote:

> Es ist nochmal ein Unterschied, ob etwsa subjektiv oder völlig
> herbeigelogen ist. Klar wurde auch Stalingrad eine Zeit lang als Erfolg
> dargestellt, aber zumindestens in den letzten 20 Jahren, die ich selber
> beurteilen kann, wurden wenigstens nicht die Kanäle gestopft, von wo aus
> sich jede/r seine eigenen Informationen holen kann.,

welche kanäle sind denn heute gestopft worden, die es in den letzten 20
jahren nicht waren? natürlich wird heute verstärkt (oder vielleicht
sogar primär) versucht mit fehlinformationen zu kämpfen, aber dafür gibt
es heute auch deutlich mehr und vor allen für mehr menschen zugängliche
alternative informationsquellen als früher. ob die jeweils die wahrheit
berichten kann niemand sagen, aber sie machen zumindest deutlich, daß es
alternative sichtweisen gibt.

eS.

Fabian Sax (shesaiddestroy.org)

unread,
Mar 25, 2003, 4:14:08 AM3/25/03
to

"eSpunkt" <esp...@addcom.de> schrieb im Newsbeitrag
news:b5nnbl$r4h$04$1...@news.t-online.com...

natürlich wird heute verstärkt (oder vielleicht
> sogar primär) versucht mit fehlinformationen zu kämpfen, aber dafür gibt
> es heute auch deutlich mehr und vor allen für mehr menschen zugängliche
> alternative informationsquellen als früher. ob die jeweils die wahrheit
> berichten kann niemand sagen, aber sie machen zumindest deutlich, daß es
> alternative sichtweisen gibt.
>

Und das halte ich sogar für die entscheidende Aussage in diesem
Zusammenhang. Wir haben schlicht keine Möglichkeit etwas zu verifizieren
(oder falsifizieren), wenn wir nicht selbst vor Ort sind. Und selbst dann
gibt es noch genug Möglichkeiten, das Gesehene unterschiedlich zu
interpretieren.

Allerdings muß man zu den "alternativen Sichtweisen" einschränkend sagen,
dass es dafür einer gewissen Medienkompetenz bedarf, die IMHO bei einem
Großteil der Bevölkerung (aller Länder!) nicht oder nicht mehr vorhanden
ist. Schlimm wird es, wenn sich Medien bei anderen Medien bedienen bzw.
darauf verweisen: Die ganze Welt schaut CNN (oder Al Jazeera). Deutsche
Sender haben fast ausnahmslos Original Feeds von CNN übernommen und
verkaufen das als seriöse Information. Wie gesagt: Mit einem gewissen
Hintergrundwissen über medienpolitische Zusammenhänge und die dazugehörenden
Konzernverflechtungen ist das alles nicht weiter dramatisch und man kann
seine eigenen Schlußfolgerungen aus dem Gesehenen ziehen, aber es bedrückt
schon, wie unglaublich leicht die öffentliche Meinung manipuliert werden
kann.

Gruß,
Fabian
FAB/SUB
http://www.shesaiddestroy.org (idle)


eSpunkt

unread,
Mar 25, 2003, 4:39:59 AM3/25/03
to
Fabian Sax (shesaiddestroy.org) wrote:

> Und das halte ich sogar für die entscheidende Aussage in diesem
> Zusammenhang. Wir haben schlicht keine Möglichkeit etwas zu verifizieren
> (oder falsifizieren), wenn wir nicht selbst vor Ort sind.

und selbst dann haben wir nur einen subjektiven ausschnitt aus dem, was
man im allgemeinen realität nennt.

eS.

Jason Farrol

unread,
Mar 25, 2003, 12:15:00 PM3/25/03
to
Fabian wrote:

> "eSpunkt" <esp...@addcom.de> schrieb im Newsbeitrag
> news:b5nnbl$r4h$04$1...@news.t-online.com...

>> natürlich wird heute verstärkt (oder vielleicht
>> sogar primär) versucht mit fehlinformationen zu kämpfen, aber dafür gibt
>> es heute auch deutlich mehr und vor allen für mehr menschen zugängliche
>> alternative informationsquellen als früher. ob die jeweils die wahrheit
>> berichten kann niemand sagen, aber sie machen zumindest deutlich, daß es
>> alternative sichtweisen gibt.
>>
> Und das halte ich sogar für die entscheidende Aussage in diesem
> Zusammenhang. Wir haben schlicht keine Möglichkeit etwas zu verifizieren
> (oder falsifizieren), wenn wir nicht selbst vor Ort sind. Und selbst dann
> gibt es noch genug Möglichkeiten, das Gesehene unterschiedlich zu
> interpretieren.

Genau, im Grunde darf man über die unleugbaren _(Wieso fällt mir jetzt
dazu 'wag the dog' ein?)_ Tatsachen hinaus gar nichts mehr glauben,
geschweige denn beurteilen.
Ob, und in welchem Umfang, und von wem beispielsweise Kriegsgefangene
misshandelt werden oder nicht, kann niemand von uns sicher sagen.


> ... Mit einem gewissen


> Hintergrundwissen über medienpolitische Zusammenhänge und die dazugehörenden
> Konzernverflechtungen ist das alles nicht weiter dramatisch und man kann
> seine eigenen Schlußfolgerungen aus dem Gesehenen ziehen,

Aber auch nur aufgrund von Vermutungen und Einschätzungen über die
Glaubwürdigkeit und Intressenlage der jeweiligen Quelle.
Ein echter Nachweis über die Zuverlässigkeit einer Information ist das
auch nicht mehr.

> aber es bedrückt
> schon, wie unglaublich leicht die öffentliche Meinung manipuliert werden
> kann.

Und wenn wir uns nicht mehr sicher sein können, was wahr ist und was
nicht, wird damit nicht der sog. 'mündige Bürger' ad absurdum geführt
und wir sind (ähnlich wie in totalitären Regimen auch) der Willkür derer
ausgeliefert, die herrschen, bzw. derer die die Nachrichten machen?


Greets ...
>>> Jason <<<


Kleiner phil. Exkurs am Rande:
Irgendwann mal in unserem Leben machen wir uns einen Standpunkt zu eigen
und entscheiden uns bewußt oder unbewußt, die Dinge aus einem bestimmten
Blickwinkel zu sehen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt erleben wir jede
Information nur noch gefiltert, halten sie, je nach dem ob sie in unser
Weltbild paßt, für glaubwürdig oder auch nicht.
Das ist wahrscheinlich völlig normal, aber wenn es keine Möglichkeit gibt
den Wahrheitsgehalt unserer Überzeugungen zu überprüfen, könnte unser
gesammtes Weltbild auf einer Lüge aufgebaut sein.
Wir können nicht sicher sein für die richtige Sache zu streiten.


Ach ja... NP: The Beatles - And your bird can sing

Uwe Schröder

unread,
Mar 25, 2003, 3:37:42 PM3/25/03
to
On Tue, 25 Mar 2003 18:15:00 +0100, Jason Farrol wrote:

> Irgendwann mal in unserem Leben machen wir uns einen Standpunkt zu eigen
> und entscheiden uns bewußt oder unbewußt, die Dinge aus einem bestimmten
> Blickwinkel zu sehen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt erleben wir jede
> Information nur noch gefiltert,

Es steht aber nirgendwo geschrieben, daß dieser Standpunkt dann für den
Rest des Lebens unveränderlich sein muß. Ich kann mir vorstellen, wenn
ich eine Zeitreise antreten und mir selber vor 10, 20 oder 30 Jahren
begegenen würde, daß ich dann mit mir in einigen Punkten in eine
ziemlich heftige Diskussion geraten würde.


usch "das nennt man dann lebenserfahrung oder so"

--
http://www.ohrbelag.de Ohrbelag! mailto:in...@ohrbelag.de
Das indi[WieDu]elle Musikmagazin auf der Frequenz von Radio Emscher-Lippe
An jedem 1. und 3. Mittwoch im Monat von 20:04 bis 21:00 Uhr
de.soc.subkultur.gothic - Die CD zur Newsgroup! - http://sampler.dssg.de

Jason Farrol

unread,
Mar 26, 2003, 11:27:00 AM3/26/03
to
Usch wrote:

> Es steht aber nirgendwo geschrieben, daß dieser Standpunkt dann für den
> Rest des Lebens unveränderlich sein muß. Ich kann mir vorstellen, wenn
> ich eine Zeitreise antreten und mir selber vor 10, 20 oder 30 Jahren
> begegenen würde, daß ich dann mit mir in einigen Punkten in eine
> ziemlich heftige Diskussion geraten würde.

Würde mir wohl auch so ergehen :-)

> usch "das nennt man dann lebenserfahrung oder so"

Lebenserfahrung als Verifikationsmerkmal für Weltbilder... gefällt - tut
aber oft weh...


Greets ...
>>> Jason <<<


NP: David Bowie - Station to Station

Verena Fischer

unread,
Apr 2, 2003, 11:59:10 AM4/2/03
to
Jason Farrol wrote:
>
>>aber es bedrückt
>>schon, wie unglaublich leicht die öffentliche Meinung manipuliert werden
>>kann.
>
> Und wenn wir uns nicht mehr sicher sein können, was wahr ist und was
> nicht, wird damit nicht der sog. 'mündige Bürger' ad absurdum geführt
> und wir sind (ähnlich wie in totalitären Regimen auch) der Willkür derer
> ausgeliefert, die herrschen, bzw. derer die die Nachrichten machen?
>
Warum verschließe ich mich wohl dem Fernsehen und dem Radio? Auch keine
Zeitungen ...! Ich sehe keinen Sinn mehr darin mich zu informieren, weil
ich nicht wissen kann, ob die Informationen wahrheitsgemäß sind.

Es gibt genügend Leute, denen man das erklären kann, die aber das nur
auf mein Weltbild (auf das was ihrer Meinung nach mein Weltbild ist)
zurückführen, weil sie es nicht wissen wollen.

Viele Menschen betteln darum, belogen zu werden.

a-hasi
--
Ich bin schön, ich darf das.

http://www.zinnsoldat.de.vu
ICQ#115330970

Frank Lachmann

unread,
Apr 2, 2003, 5:54:16 PM4/2/03
to
Joerg Frey wrote:

>>Nö, ich hab' sie nur in den letzten paar Tagen so ungefähr 20 Mal von
>>irgendwelchen Leuten zugemailt bekommen. Was nicht tötet, härtet ab.

> Also gehst du eher mit der aktuellen Sibylle-Berg-Mail konform? ;-)

Noch nicht gelesen, hab' derzeit keinen Nerv für Texte von der Dame.

Jason Farrol

unread,
Apr 2, 2003, 5:38:00 PM4/2/03
to
Wie z...@gmx.net (Joerg Frey) so treffend formulierte:

> J.Fa...@amigo.ping.de (Jason Farrol) wrote:

> [snip]


>> Kleiner phil. Exkurs am Rande:

> Sowas hatten wir doch schonmal...

Sowas gibt's immer wieder mal...

> Achja, du warst der Kiffer, nicht?

_Der_ Kiffer?
Sach jetzt nicht, ich wär' der Einzige hier, der schon mal was
geraucht hat...
;-)


Greets ...
>>> Jason <<<


NP: The Clash - Strait to hell

Jason Farrol

unread,
Apr 2, 2003, 6:17:00 PM4/2/03
to
Wie arroga...@web.de (Verena Fischer) so treffend formulierte:

> Jason Farrol wrote:
>>
>>> aber es bedrückt
>>> schon, wie unglaublich leicht die öffentliche Meinung manipuliert werden
>>> kann.
>>
>> Und wenn wir uns nicht mehr sicher sein können, was wahr ist und was
>> nicht, wird damit nicht der sog. 'mündige Bürger' ad absurdum geführt
>> und wir sind (ähnlich wie in totalitären Regimen auch) der Willkür derer
>> ausgeliefert, die herrschen, bzw. derer die die Nachrichten machen?
>>
> Warum verschließe ich mich wohl dem Fernsehen und dem Radio? Auch keine
> Zeitungen ...! Ich sehe keinen Sinn mehr darin mich zu informieren, weil
> ich nicht wissen kann, ob die Informationen wahrheitsgemäß sind.

Wie gesacht... eigentlich wollt' ich ja auch nur Voyager kucken...

Aber inzwischen fängt die Sache an mir auf eine perverse Art und Weise
Spaß zu machen: Wenn ich die Opfer 'übersehe', kann ich mich köstlich
darüber amüsieren, wie die Amis sich mal wieder selbst vorführen.


> Es gibt genügend Leute, denen man das erklären kann, die aber das nur
> auf mein Weltbild (auf das was ihrer Meinung nach mein Weltbild ist)
> zurückführen, weil sie es nicht wissen wollen.

So ungefähr: Schublade auf - Verena rein - Schublade zu ?
Von den Leuten gibt's ne ganze Menge... die meisten sind den Gedanken
nicht wert, den man an sie verschwendet.

> Viele Menschen betteln darum, belogen zu werden.

Von denen lebt ja bekanntlich die Bildzeitung.
Das Schlimme daran ist, daß diese Menschen eines Tages der Mob sein
werden, der Schwule, Ausländer und natürlich alle die anders denken
aufhängen wird.


Greets ...
>>> Jason <<<


NP: Iggy Pop - I wanna be your dog


Kleines musikalisches Appendix:
-------------------------------
"Doch die alles was anders is stüürt,
die mit'm Strom schwimme wie sich gehüürt
für die Schwule Verbrecher sind
Ausländer Aussatz sind
brooche wem de se verführt..."
(BAP - Kristallnaach)

Es wird so kommen


Boris Roland

unread,
Apr 3, 2003, 7:14:46 PM4/3/03
to
Joerg Frey wrote:

> Das ganz bestimmt nicht. Aber vermutlich der Einzige, der sich dann an
> die Tastatur setzt und hier reinpostet (statt es in dsd abzukippen,
> wo's hingehört).

Was ist eigentlich aus der Sache mit den Zeugen Jehovas geworden,
Mitglied?

--
/
/ Boris

Boris Roland

unread,
Apr 3, 2003, 7:18:46 PM4/3/03
to
Jason Farrol wrote:

> _Der_ Kiffer?

eSpunkt

unread,
Apr 4, 2003, 3:54:31 PM4/4/03
to
Basar Alabay wrote:

> Ich habe keinen großen Knall prophezeit, sondern klargemacht, daß ich
> befürchte, daß es zu Anschlägen kommen kann, da auch welche gemeldet
> waren.

du wärst ein guter amerikanischer staatsbürger. :-|

eS.

Verena Fischer

unread,
Apr 4, 2003, 5:23:09 AM4/4/03
to
Joerg Frey wrote:
>
>>Warum verschließe ich mich wohl dem Fernsehen und dem Radio? Auch
>>keine Zeitungen ...! Ich sehe keinen Sinn mehr darin mich zu
>>informieren, weil ich nicht wissen kann, ob die Informationen
>>wahrheitsgemäß sind.
>
> Naja, verschließen tue ich mich nicht gerade (wenn ich das mal als
> "strikte Ablehnung" verstehen darf). Ich tu's mir einfach nicht mehr
> an (allerdings schon seit einem guten 3/4 Jahr, und nicht erst seit
> diesem Thread *g*).
>
Geht mir ähnlich ... und auch vorher habe eigentlich seit mehr als nem
Jahr nur sehr selten Ferngesehen. Nur war das davor weniger bewusst.
Sagen wir ... ich mag nicht wissen, was da in den Zeitungen steht, mir
solls auch keiner Vorlesen oder so ... was ich da und dort durch
Gespräche zwangsweise erfahre ist mir genug. Wenn das Fernsehen nur Arte
wäre, dann hätt ich ja auch einen.

>
>>Es gibt genügend Leute, denen man das erklären kann,
>

> Wozu?
>
Right ...

>
>>die aber das nur auf mein Weltbild (auf das was ihrer Meinung nach
>>mein Weltbild ist) zurückführen, weil sie es nicht wissen wollen.
>

> Eben, that's the point.
>
Traurig ists trotzdem irgendwo.

>
>>Viele Menschen betteln darum, belogen zu werden.
>

> *heftigstnick*
> Komm an mein Herz, Schwester!
>
Oh ja, Bruder *g*

Nukleotidhasi *lol*


--
Ich bin schön, ich darf das.

einstürzende neubauten - helium

http://www.zinnsoldat.de.vu
ICQ#115330970

Verena Fischer

unread,
Apr 4, 2003, 5:18:42 AM4/4/03
to
Joerg Frey wrote:
>
> Also gehst du eher mit der aktuellen Sibylle-Berg-Mail konform? ;-)
>
Na ja ... wer weiß ... nachvollziehen kann ich das, was sie schreibt,
aber man muss deshalb ja nicht (ganz) derselben Meinung sein. Mir ist es
alles schlicht und ergreifend ganz fatalistisch egal ... Sollen sie sich
halt abschlachten gegenseitig, solang sie mich damit nicht belästigen.
Meine Einstellung können da einige auch nicht so recht verstehen ...

Titan* Das dazu ... *hasi


--
Ich bin schön, ich darf das.

http://www.zinnsoldat.de.vu
ICQ#115330970

Verena Fischer

unread,
Apr 4, 2003, 5:27:15 AM4/4/03
to
Joerg Frey wrote:
>
> Naja, andere lassen sich stattdessen von den Traumwelten von "Ally
> McBeal", "Lindenstraße" oder "Voyager" belüg^W, äh, berieseln.
>
Mein Vater zu dem Thema vorhin am Telefon: "Ach, haben die's auch schon
bemerkt? Sag ich doch schon seit Jahren ..."

Manche Leute habens wohl immernoch nicht erkannt.

Hast recht, Bruderherz!

Monochromhasi

Verena Fischer

unread,
Apr 5, 2003, 2:47:26 PM4/5/03
to
Joerg Frey wrote:
>>
>>Traurig ists trotzdem irgendwo.
>
> Ja, aber es ist nicht zu ändern. Ich bin nicht von missionarischem
> Eifer erfüllt, so daß ich irgendwem eine Erklärung vermitteln könnte,
> die er/sie/es im Grunde genommen gar nicht hören wollen würde.
>
Ach, früher wollt ich die Welt verbessern ... jetzt sind mir die, die es
eh nicht hören wollen, eben ziemlich egal.
Ok, ich reg mich mal ne Stunde über sie auf, aber dann ist auch wieder
alles in Ordnung.

arroganzi* Vielleicht wär es besser, die Welt ginge tatsächlich unter *hasi

-Heute in Weltuntergangsstimmung. Würde mir so passen, dann müsst ich
nicht meine Facharbeit am Donnerstag abgeben. ;)


--
Ich bin schön, ich darf das.

http://www.zinnsoldat.de.vu
ICQ#115330970

Verena Fischer

unread,
Apr 5, 2003, 2:43:47 PM4/5/03
to
Joerg Frey wrote:
>
>>Mir ist es alles schlicht und ergreifend ganz fatalistisch egal ...
>>Sollen sie sich halt abschlachten gegenseitig, solang sie mich damit
>>nicht belästigen. Meine Einstellung können da einige auch nicht so
>>recht verstehen ...
>
> Wieso nicht? Tun die alle so, als könnten sie etwas an den
> Geschehnissen ändern?
>
Oh ja, das tun sie ... Sie gehen auf irgendwelche beknackten Demos und
denken, dass sie damit irgendwas bewirken. Alles, was sie erzeugen ist
Gegenwind - kein starker Wind, eher eine leichte Brise - sozusagen der
Furz im Orkan. Und ich bin natürlich auch ganz böse, dass ich mich an
ihrem Furz nicht beteilige.

Titanhasi

Cecile Neu

unread,
Apr 6, 2003, 6:27:48 AM4/6/03
to
On Sat, 5 Apr 2003, Jürgen Schmadlak wrote:
> Hey, nichts gegen die Lindenstrasse. Da ich keinen TV mehr besitze
> lade ich mich jeden Sonntag um 18:40 bei einer Freundin ein.
>
> Im Vergleich zu sonstigen TV-Soaps finde ich die *relativ*
> Realitätsnah.

In meiner Realitaet stiefeln die Leute nicht ganz so hoelzern durch die
Kulissen... irgendwie.

Cecile
--
cecil...@physik.uni-muenchen.de

Verena Fischer

unread,
Apr 24, 2003, 11:43:46 AM4/24/03
to
Joerg Frey wrote:
>
>>Ach, früher wollt ich die Welt verbessern ...
>
> Wollten wir das nicht alle mal?
>
Jugendliche Naivität. Hat auch was sympathisches ...

a-hasi *zurück*

Devilman

unread,
Apr 25, 2003, 7:39:13 AM4/25/03
to
Verena Fischer <arroga...@web.de> wrote


> a-hasi *zurück*

Wat ? Wer bist du denn ?

--
Devilman
alles wird gut. bestimmt.
< wer's glaubt >
NP: -

Udo Wolter

unread,
Jul 14, 2003, 7:33:27 AM7/14/03
to
Joerg Frey <z...@gmx.net> wrote:
> Nur zum Teil polemisch? Mir kommt's vor, als wäre das das einzige
> stilistische Mittel in dem ganzen Ding. Sind Amerikaner so einfach
> strukturiert, daß man es ihnen in einer solchen Form (und nur einer
> solchen Form) vor den Bast kloppen muß, damit sie sowas verstehen?
> Jetzt sage bitte keiner, daß sie oder der Leser i.allg. unterhalten
> werden will. Dafür sind die behandelten Themen für meinen Geschmack
> einfach viel zu Ernst.

Wenn Du in Amerika nicht brüllst, wirst Du nicht wahrgenommen. In dem
Buch macht er nix anderes außer brüllen. Und der Effekt: er wird
wahrgenommen.

> Anyway, wenn ich die Polemik überlese (spätestens ab Seite ~20 macht
> mir der Stil keinen Spaß mehr), entdecke ich durchaus ein paar Sachen,
> die ich weder kurzweilig noch unterhaltsam finde sondern einfach nur
> beängstigend und erschreckend.

Diese Darstellung ist ja beabsichtigt. Man kann ja durchaus hinter den
Vorhang der Polemik blicken.

> Und das Schlimme daran sind in meinen Augen die Parallelen zu den
> Entwicklungen hierzulande.

Andererseits, die einzige Kritik, die ich an ihm habe: ist alles nix neues.
Aber vielleicht brauchen wir die ständige Wiederholung, sonst wird
vergessen, was für Leute an den Strippen ziehen und wohin die die
Reise gern machen würden.

Mermgfurt,
Udo
--
Udo Wolter | /"\
email: u...@dicke-aersche.de | \ / ASCII RIBBON CAMPAIGN
www: www.dicke-aersche.de | X AGAINST HTML MAIL
dark: hea...@lutz-ziffer.de | / \

Cornelia Schneider

unread,
Jul 14, 2003, 9:07:42 AM7/14/03
to
u...@dicke-aersche.de (Udo Wolter) wrote in
news:beu4e7$24u$1...@mamenchi.zrz.TU-Berlin.DE:

> Wenn Du in Amerika nicht brüllst, wirst Du nicht wahrgenommen.

Das ist überall so, kräftig klappern gehört immer zum Handwerk. Nur
muß man deshalb ja nicht im gleichen Ton wie der Rest der Nation
brüllen. Genau das finde ich an den USA so unerträglich, diesen
permanenten Zwang zum 'brüll so wie alle andern, auch wenn du anders
als sie bist/denkst', denn auf diese Weise zwingt man alle in die
Gleichmacherei, und jeglicher alternative Gedanke verpufft so. Deren
Gesellschaft ist für mich eine Diktatur der gleichgeschalteten Hirne
(wenn überhaupt der Hirne).

(Übrigens bin ich '83 aus exakt demselben Grund aus Deutschland
ausgewandert. Und lebe in einem Land, das leider seit einem Jahr im
Zeitraffertempo genau denselben Weg nimmt ...)

Cornelia

--
Be out and be proud - today is the first day of the rest of your life

Support Transgenre Strasbourg : http://sts67.free.fr
site personnel : http://surf.to/fofol

Tim Aretz

unread,
Jul 14, 2003, 10:52:04 AM7/14/03
to
On Mon, 14 Jul 2003 12:18:29 +0200, Joerg Frey <z...@gmx.net> wrote:

>Nur zum Teil polemisch? Mir kommt's vor, als wäre das das einzige
>stilistische Mittel in dem ganzen Ding. Sind Amerikaner so einfach
>strukturiert, daß man es ihnen in einer solchen Form (und nur einer
>solchen Form) vor den Bast kloppen muß, damit sie sowas verstehen?

Ja. Mal irgendein Buch von Alan Carr (Endlich ...) in der Hand gehabt?
Ich kann mir ernsthaft vorstellen das das jemand liest und sich denkt
"also eigentlich hat er ja vielleicht sogar recht, aber so wie der's
verkauft muß er mich für grenzdebil halten, also kann ich damit nix
anfangen...". Ist halt der typisch Amerikanische Stil.

Gruß,

VampY

--
Ally: "Richard, do you know anybody happier than me?"
Richard: "I used to, but he jumped off a bridge, why?" AM-303 "Seeing green"
^°vv°^
mailto:t...@brunnenkinder.net --- http://www.brunnenkinder.net

QBrick

unread,
Jul 15, 2003, 6:17:00 AM7/15/03
to
Carr ist Engländer.

Tim Aretz wrote:
> On Mon, 14 Jul 2003 12:18:29 +0200, Joerg Frey <z...@gmx.net> wrote:

> Mal irgendein Buch von Alan Carr (Endlich ...) in der Hand gehabt?
> Ich kann mir ernsthaft vorstellen das das jemand liest und sich denkt
> "also eigentlich hat er ja vielleicht sogar recht, aber so wie der's
> verkauft muß er mich für grenzdebil halten, also kann ich damit nix
> anfangen...". Ist halt der typisch Amerikanische Stil.

--

The final question is always, "What happens when we nuke Cthulhu?" The
answer is, of course, "He reforms fifteen minutes later. But now he's
radioactive!"

Udo Wolter

unread,
Jul 18, 2003, 10:40:37 AM7/18/03
to
Joerg Frey <z...@gmx.net> wrote:
>>Wenn Du in Amerika nicht brüllst, wirst Du nicht wahrgenommen. In dem
>>Buch macht er nix anderes außer brüllen. Und der Effekt: er wird
>>wahrgenommen.
> Wahrgenommen, mag sein. Bleibt die Frage, ob es etwas bewirken wird.

Da stellt sich die Frage: wo bewirken denn normale Texte überhaupt
etwas ? Wenn niemand handelt, ist das doch sowieso nur ein
symbolhaftes Finger in die Wunde stecken. Das stört und tut weh,
aber Schmerzen hält das System locker aus. Du kannst von einem
Journalisten/Schriftsteller/Schreiberling nicht mehr erwarten.
Tun müssen die anderen, seine Aufgabe besteht darin, drauf hinzu-
weisen. Mal wird mehr draus, mal nicht.

> Ob Nader nächstes Jahr noch einmal kandidieren wird, und ob er diesmal
> mehr Chancen haben wird? *grübel*

Ich denke schon, daß er kandidiert. Aber schaffen ? *lach*
Dazu müßten ihn erstmal welche kennen. Und außer in Moores Buch
wird er praktisch nirgends erwähnt, in den US-Medien ist er
eine Unperson. Und überhaupt: Bush bleibt Präsi, auch wenn er
die Wahlen wieder verliert. :)

>>Diese Darstellung ist ja beabsichtigt. Man kann ja durchaus hinter den
>>Vorhang der Polemik blicken.

> Das ist die Frage: ob man es, wenn man Bebrüllung braucht, dann auch
> tut...

Insofern ist das Buch doch für beide: für den, der die Brüllung braucht
und für den, der hinter die Polemik blicken will. Es sind ja
genug Fakten dabei.

>>Andererseits, die einzige Kritik, die ich an ihm habe: ist alles nix
>>neues.

> Auch das mag sein. Ich denke jedoch, daß er es in diesem Werk
> geschafft hat, so ziemlich alles in Zusammenhang zu bringen, so daß
> man das eine oder andere Fakt in einem anderen Licht betrachtet oder
> betrachten kann, nicht?

Fast zu viel, ein bißchen Info-Schwemme. Hm, Du drängst mich
ja geradezu in die Rolle des Kritikers, dabei wollte ich da gar nicht
hin, grmbl...

Duracell

unread,
Jul 21, 2003, 4:40:13 PM7/21/03
to
Udo Wolter schrieb:
>
> Joerg Frey <z...@gmx.net> wrote:
>
>>[Polemik in "Stupid White Men"]

>
> Wenn Du in Amerika nicht brüllst, wirst Du nicht wahrgenommen. In dem
> Buch macht er nix anderes außer brüllen. Und der Effekt: er wird
> wahrgenommen.

Weiß hier eigentlich jemand, auf was für einen Resonanz der Film
"Bowling for Columbine" in Amerika gestoßen ist? - Das war so mit das
erste, was ich mich gefragt habe, als ich aus dem Kino ging (und aus
Faulheit nicht weiter verfolgt habe).
Hier in D ist es natürlich leicht, über "die blöden Amis" den Kopf zu
schütteln und zu sehen, wie sich Michael Moore typisch amerikanischer
Mittel bedient, um Kritik auch an eben diesen (und deren Folgen) zu
üben. Ich kann mir schwer vorstellen, daß der Film in den USA
mangels ausreichendem Wahrnehmungsabstand vielen Leuten die Augen
geöffnet haben wird. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

--Duracell
--
NP: --
ICQ: 171780334

Udo Wolter

unread,
Jul 22, 2003, 4:17:30 AM7/22/03
to
Duracell <news.2....@spamgourmet.com> wrote:
> Weiß hier eigentlich jemand, auf was für einen Resonanz der Film
> "Bowling for Columbine" in Amerika gestoßen ist? - Das war so mit das

Ich glaube, für einen Dokumentarfilm recht gut. Ich hatte mal was
von 3 Millionen Zuschauern in der ersten Woche gelesen.

> üben. Ich kann mir schwer vorstellen, daß der Film in den USA
> mangels ausreichendem Wahrnehmungsabstand vielen Leuten die Augen
> geöffnet haben wird. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Naja, natürlich werden sich diesen Film größtenteils liberal veranlagte
Menschen angesehen haben. Aber ich denke schon, daß der Film auch den
einen oder anderen zum Nachdenken gebracht hat. Natürlich kann man
mit sowas nicht gegen die Alltagsverblödung a la CNN & Co. ankommen,
das ist dort wesentlich fetter als Bild & Co. hier jemals waren.

Andreas Schlieter

unread,
Jul 22, 2003, 7:10:23 AM7/22/03
to
"Duracell" wrote:

> Weiß hier eigentlich jemand, auf was für einen Resonanz der Film
> "Bowling for Columbine" in Amerika gestoßen ist?

Ein vorheriger Film "The Big One" in dem Michael Moore, unter anderem den
CEO von Nike in einem Interview darum gebeten hat zu begründen weshalb Nike
in den eigenen Schuh Manufakturen in Asien auch Kinderarbeit für die
Produktion nutzte hatte im Film selber keine Folgen. Kurze Zeit später hat
Nike jedoch Kinderarbeit in seinen Herstellungswerken komplett eingestellt.

Roger & Me hatte so weit ich weiß den Effekt, dass das Werk in Flint,
Michigan, um das es in dem Film ging, noch einige Jahre länger offen blieb
als es sonst der Fall gewesen wäre. Ob man das nun als Erfolg werten kann
ist Ansichtssache.

Seit Bowling for Columbine verkauft WAL-Mart zumindest in Kalifornien keine
Munition und Waffen mehr. Eine Petition das dies auch generell von WAL-Mart
überall umgesetzt wird läuft gerade. Details auf
http://www.bowlingforcolumbine.com/involved/index.php

Es gibt einige Beispiele wo dieser Mann wirklich etwas bewegt hat, und das
ist mehr als 99% aller die gegen das System oder seine Missstände plärren.
Im Endeffekt besteht seine Taktik nur darin dem durchschnittlichen
Amerikaner klar zu machen was diverse Firmen, etc. so alles treiben. Den
Effekt den diese Taktik letztendlich hat, ist dass diese durchschnittlichen
Amerikaner aufgrund des schlechten Image jene Produkte nicht mehr kaufen.
Er trifft Firmen genau da wo es am meisten schmerzt, im Geldbeutel.
Deswegen ändern Firmen dann ihre Taktiken und Vorgehensweisen. Inzwischen
ist es schon fast so, dass die Verweigerung eines Interviews mit ihm sich
negativ auf Verkaufszahlen auswirkt, weswegen sie ihn auch nicht von der Tür
weisen.

All das lässt darauf schließen, dass die Resonanz nicht nur auf BFC durchaus
groß gewesen sein muss.

Wenn Mr. Moore durch seine Art, wie auch immer gestaltet, es schafft etwas
positives zu bewirken von dem ich bis zu dem Zeitpunkt angenommen hatte dass
es unmöglich ist, dann bitte. Darf gerne weitermachen, Hauptsache es funzt.

Andreas

np: N*E*R*D - Rockstar (Nevin's Classic Club Blaster Edit)


Udo Wolter

unread,
Jul 22, 2003, 7:30:06 AM7/22/03
to
Andreas Schlieter <Kam...@gmx.net> wrote:
> Es gibt einige Beispiele wo dieser Mann wirklich etwas bewegt hat, und das
> ist mehr als 99% aller die gegen das System oder seine Missstände plärren.

Ja, das ist wahr. Er geht teilweise sehr dreist vor und wirkt dabei
nicht annähernd wie ein linker Revoluzzer sondern ganz gemütlich
und eher wie der typische Durschnitts-Ami.

> Er trifft Firmen genau da wo es am meisten schmerzt, im Geldbeutel.

Im Grunde könnte sowas hier auch funktionieren. Im Kapitalismus ist das
die einzige Sprache, die Firmenbosse verstehen. Ich mache das aus
Prinzip so: paßt mir was an XYZ nicht, dann kaufe ich von denen nix mehr
und sage ihnen das auch. Aber selbst, wenn ich es weitererzähle, ich
mache nunmal keine Dokumentarfilme draus. Insofern hat er natürlich
durch sein Medium viel erreicht, ohne massenkompatible Filme ist
sowas nicht möglich.

> Wenn Mr. Moore durch seine Art, wie auch immer gestaltet, es schafft etwas

> es unmöglich ist, dann bitte. Darf gerne weitermachen, Hauptsache es funzt.

Zustimmung.

Duracell

unread,
Jul 31, 2003, 5:43:49 PM7/31/03
to
Udo Wolter schrieb:

>
> Andreas Schlieter <Kam...@gmx.net> wrote:
> > Es gibt einige Beispiele wo dieser Mann wirklich etwas bewegt hat, und das
> > ist mehr als 99% aller die gegen das System oder seine Missstände plärren.
>
> Ja, das ist wahr. Er geht teilweise sehr dreist vor und wirkt dabei
> nicht annähernd wie ein linker Revoluzzer sondern ganz gemütlich
> und eher wie der typische Durschnitts-Ami.

Das fand ich so mit das beeindruckendste an dem Film. Und meine Frage
ging in die Richtung, wie andere Durchschnitts-Amis das aufnehmen.

> > Er trifft Firmen genau da wo es am meisten schmerzt, im Geldbeutel.
>
> Im Grunde könnte sowas hier auch funktionieren. Im Kapitalismus ist das
> die einzige Sprache, die Firmenbosse verstehen. Ich mache das aus
> Prinzip so: paßt mir was an XYZ nicht, dann kaufe ich von denen nix mehr
> und sage ihnen das auch.

Aber was machst Du, wenn Du für die von Dir so boykottierte
Ware/Dienstleistung keine angemessene Alternative findest und auch nicht
drauf verzichten kannst/willst? - Früher hab ich solche Boykott-Aktionen
ja ziemlich konsequent (und ziemlich erfolglos) durchgezogen; inzwischen
ist mir das oft einfach zu stressig und steht in keinem Verhältnis zum
erwünschten Effekt. Was nicht heißt, daß meine Faulheit meinen
Idealismus schon ganz besiegt hat.

> Aber selbst, wenn ich es weitererzähle, ich
> mache nunmal keine Dokumentarfilme draus. Insofern hat er natürlich
> durch sein Medium viel erreicht, ohne massenkompatible Filme ist
> sowas nicht möglich.

Oder ohne organisierten Zusammenschluß zu einer "kritischen Masse". Was
wiederum auch einen gewissen Grad an massenkompatibler Darstellung von
Mißständen erfordert, um genug Leute zusammenzubekommen.

--Duracell
--
NP: Bowery Electric - Lushlife
ICQ: 171780334

Udo Wolter

unread,
Jul 31, 2003, 7:04:33 PM7/31/03
to
Duracell <news.2....@spamgourmet.com> wrote:
>> die einzige Sprache, die Firmenbosse verstehen. Ich mache das aus
>> Prinzip so: paßt mir was an XYZ nicht, dann kaufe ich von denen nix mehr
>> und sage ihnen das auch.
> Aber was machst Du, wenn Du für die von Dir so boykottierte
> Ware/Dienstleistung keine angemessene Alternative findest und auch nicht
> drauf verzichten kannst/willst? - Früher hab ich solche Boykott-Aktionen

Gegen Monopole ist man durch Boykottmaßnahmen weitgehend machtlos. Da
hilft nur Öffentlichkeitsarbeit a la Greenpeace oder so. Kann sich
dann lang hinziehen, bis überhaupt Teilerfolge sichtbar sind.

> ja ziemlich konsequent (und ziemlich erfolglos) durchgezogen; inzwischen
> ist mir das oft einfach zu stressig und steht in keinem Verhältnis zum
> erwünschten Effekt. Was nicht heißt, daß meine Faulheit meinen
> Idealismus schon ganz besiegt hat.

Sagen wir mal so, von Coca Cola kann ich nicht lassen, egal was sie
verbrechen. Aber es gibt manchmal Dinge, da kauft man viel zu
unbewußt einfach irgendwas. Und da versuche ich oft meine Faulheit
zu überwinden und dann nicht einfach das zu kaufen, was gerade
griffbereit da steht sondern eher das Zeug von der Firma, mit der
ich leben kann. Konsequenter geht's irgendwie nicht, man ist ja kein
Roboter.

> Oder ohne organisierten Zusammenschluß zu einer "kritischen Masse". Was
> wiederum auch einen gewissen Grad an massenkompatibler Darstellung von
> Mißständen erfordert, um genug Leute zusammenzubekommen.

Masse bricht oft auseinander, weil sie sich in Details uneinig ist.
oder aber, wenn sie mal erfolgreich ist, zieht sie gleich die
Scharlatane in Bündeln an, die sich alle ratzfatz zur Spitze
durchboxen, das Ruder übernehmen und den Zusammenschluß damit zerstören.
Die deutsche (und nicht nur die) Politik kennt 1000e solcher Beispiele.

Duracell

unread,
Aug 3, 2003, 11:46:49 AM8/3/03
to
Udo Wolter schrieb:

>
> Gegen Monopole ist man durch Boykottmaßnahmen weitgehend machtlos. Da
> hilft nur Öffentlichkeitsarbeit a la Greenpeace oder so. Kann sich
> dann lang hinziehen, bis überhaupt Teilerfolge sichtbar sind.

Eben.

> > ja ziemlich konsequent (und ziemlich erfolglos) durchgezogen; inzwischen
> > ist mir das oft einfach zu stressig und steht in keinem Verhältnis zum
> > erwünschten Effekt. Was nicht heißt, daß meine Faulheit meinen
> > Idealismus schon ganz besiegt hat.
>
> Sagen wir mal so, von Coca Cola kann ich nicht lassen, egal was sie
> verbrechen. Aber es gibt manchmal Dinge, da kauft man viel zu
> unbewußt einfach irgendwas. Und da versuche ich oft meine Faulheit
> zu überwinden und dann nicht einfach das zu kaufen, was gerade
> griffbereit da steht sondern eher das Zeug von der Firma, mit der
> ich leben kann. Konsequenter geht's irgendwie nicht, man ist ja kein
> Roboter.

Vor ein paar Tagen hatte ich tierische Lust auf Zitronenbuttermilch -
als mir dann aber Dieter Bohlen vom Deckel entgegengriente, bekam ich
schon einen leichten Anfall von Übelkeit. Und da es von anderen
Herstellern keine Zitronenbuttermilch gab, hab ich's eben komplett sein
gelassen (entsprechendes Eis war auch ausverkauft).

> Masse bricht oft auseinander, weil sie sich in Details uneinig ist.

Sowas ist ja praktisch Naturgesetz - man denke nur an den radioaktiven
Zerfall schwerer Atome...

--Duracell
--
NH: Ventilator
ICQ: 171780334

Udo Wolter

unread,
Aug 4, 2003, 2:07:58 AM8/4/03
to
Duracell <news.2....@spamgourmet.com> wrote:
>> unbewußt einfach irgendwas. Und da versuche ich oft meine Faulheit
>> zu überwinden und dann nicht einfach das zu kaufen, was gerade
>> griffbereit da steht sondern eher das Zeug von der Firma, mit der
>> ich leben kann. Konsequenter geht's irgendwie nicht, man ist ja kein
>> Roboter.
> Vor ein paar Tagen hatte ich tierische Lust auf Zitronenbuttermilch -
> als mir dann aber Dieter Bohlen vom Deckel entgegengriente, bekam ich
> schon einen leichten Anfall von Übelkeit. Und da es von anderen
> Herstellern keine Zitronenbuttermilch gab, hab ich's eben komplett sein
> gelassen (entsprechendes Eis war auch ausverkauft).

Ja, wenn der Drang nicht gar so groß ist, geht das. Aber wenn ich unbedingt
so was haben will, dann beiße ich halt in den sauren Zitronenbecher.

>> Masse bricht oft auseinander, weil sie sich in Details uneinig ist.
> Sowas ist ja praktisch Naturgesetz - man denke nur an den radioaktiven
> Zerfall schwerer Atome...

Jetzt wird's mir zu persönlich. *lach*

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