IZMF – Ärztefortbildung in Stuttgart:
15 Teilnehmer verlassen unter Protest und Beifall den Saal

IZMF-Protest
22.04.2009

Das war wohl außergewöhnlich für eine Fortbildung: Während der Diskussion verließen ca. 15 Teilnehmer unter Protest und Beifall fast aller (!) Teilnehmer den Saal.

Info des Vereins zum Schutz vor Elektrosmog zur IZMF Veranstaltung. pdf >>

Beilage: Stand der Forschung. pdf >>

Vorbereitungspapier für Teilnehmer:
Medizinische Aufklärung oder Produktwerbung? pdf>>

Beilage aus umwelt-medizin-gesellschaft zu den unwissenschaftlichen Positionen der Prof. Eikmann / Herr.pdf>>

Das IZMF (Informationszentrum Mobilfunk, Werbeagentur der Netzbetreiber) hatte unter dem Titel „Mobilfunk – Gesundheitsdebatte zwischen Ängsten und Wissen.“ Ärzte und Angestellte des Gesundheitswesens an die Uni Stuttgart geladen. Als prominentester Referent war Prof.A.Lerchl, oberster Strahlenschützer Deutschlands für Mobilfunk, geladen. Damit war diese Veranstaltung auch ein Politikum.
Fast alle ca. 80 Teilnehmer lasen das Info des „Vereins zum Schutz der Bevölkerung vor Elektrosmog“. Die Vorträge der Referenten brachten das Erwartetete: eine Totalentwarnung, aber so platt, dass immer wieder Ummut aufkam. Besonders empört haben viele Teilnehmer die Ausführungen von Prof. Caroline Herr, die vertrat, dass Elektrosensibilität eine eingebildete Krankheit und primär auf psychische Störungen zurückzuführen sei. Das weitet Sie bekanntlich zusammen mit Prof. Eikmann generell auf Umwelterkrankungen aus (s.dazu unten PDF).

Diskussion ohne Antworten

Gleich zu Beginn der Diskussion fragte ein Teilnehmer Prof. Lerchl:

Das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm gestand ein, dass zu Kindern keine Langzeituntersuchungen vorliegen. Was werden sie als oberster Strahlenschützer tun, um offene Fragen zu klären? Haben Sie keine Bedenken, dass Sie ein ähnliches Dilemma riskieren wie bei Asbest und Holzschutzmitteln ? Wären sie als verantwortlicher Strahlenschützer nicht verpflichtet, bei den vorhandenen Hinweisen, zumindest den weiteren Ausbau des Mobilfunknetzes zu stoppen, bis Ergebnisse von Langzeitstudien vorliegen? Aus juristischer Sicht reichen meines Wissens Verdachtsmomente aus, um im Rahmen der Vorsorgepflicht zu handeln. In der Medizin müsste einem Medikament bei solchen vorhandenen Hinweisen die Zulassung entzogen werden.“ (Mitschrift)

Keine  konkrete Antwort.

Die Frage zu seinem Standpunkt zu Forschungsergebnissen zur Hemmung der Krebsreparatur (Belyaev, 2008), über die der Elektrosmogreport berichtet, ( s. Beilage zum Info) wurde gestellt.

Keine  konkrete  Antwort.

Prof. Lerchls öffentlicher Behauptung, die REFLEX-Studie stehe unter Fälschungsverdacht, wurde mehrmals vehement widersprochen.
Einer Teilnehmerin platzte nun der Kragen:

Nach meinem Eindruck haben Sie Herr Dr. Lerchl und Sie Frau Dr. Herr versucht eine Menge Beruhigungspillen zu verteilen, im Sinne von keine Gefahr, alles bestens, alles Hysteriker. Mich wundert das auch gar nicht, wenn ich mir auf der Einladung anschaue, wer diese Veranstaltung trägt und finanziert, genauso wie die meisten Forschungen von denen Sie hier berichtet haben, die Mobilfunkindustrie.
Ich finde es unverantwortlich, was Sie da machen, besonders den nachfolgenden Generationen gegenüber. Es gibt noch keinerlei Forschungsstudien, die nachweisen, dass es ungefährlich ist, wenn Kinder, wie heutzutage üblich, dauerhaft einer allseitigen Bestrahlung ausgesetzt sind. Dagegen gibt es genügend Forschungen von namhaften Wissenschaftlern, die dringend davor warnen. Ich baue darauf, dass hier im Raum intelligente Menschen sitzen, die ihren Kopf selber gebrauchen und auf derartige Veranstaltungen verzichten können. Ich für meinen Teil verlasse die Veranstaltung.“
(Bestätigte Mitschrift )

Podium: Frau Wiebusch (IZMF) : „Wollen Sie keine Antwort?“ Teilnehmerin: „Von Ihnen nicht!“

15 Leute verlassen unter Beifall den Saal.

Eine andere Teilnehmerin schrieb uns: es war wie auf einer Amalgam Veranstaltung von Degussa.

Wir meinen: der eigentliche Skandal ist, dass die Landesärztekammer für solch eine plumpe Werbeveranstaltung auch noch Punkte vergibt!

Unser Fazit: es ist ermutigend, dass sich viele Teilnehmer zu Wort meldeten.
Zum Erstaunen der Entwarnungsmannschaft des IZMF benutzen die Menschen ihren Kopf nicht nur zum Handytelefonieren, sondern auch zum Denken.



http://www.der-mast-muss-weg.de/index01.htm



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