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13.01.2009
Mobilfunk: Österreich sollte rasch dem Beispiel Frankreichs folgen
Ärztekammer fordert Handy-Verbot für Kinder unter sechs Jahren – Nicht dem Druck der Mobilfunkindustrie nachgeben

Wien (OTS) – „Mit großer Freude“ hat die Ärztekammer das von Frankreichs Umweltminister Jean-Louis Borloo geplante Handy-Verbot für Kinder unter sechs Jahren aufgenommen. Auch das mögliche Werbeverbot für Kinder unter 12 Jahren stößt auf „100-prozentige Zustimmung“ beim Referenten für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Erik Huber.

„Frankreich ist damit einen großen Schritt vor Österreich, wo es nach wie vor keinen gesetzlichen Schutz vor Handy-Strahlung für Kinder gibt“, so Huber. Der Umweltmediziner fordert auch für Österreich entsprechende gesetzliche Maßnahmen und bezieht sich dabei auf eine schwedische Studie, wonach Kinder und Jugendliche einem fünfmal höheren Risiko ausgesetzt sind, durch Mobiltelefone an einen Gehirntumor zu erkranken.

Österreich müsse „möglichst rasch“ dem Beispiel Frankreichs folgen, das das erste Land sei, das die Gefahren von Handy-Strahlung, besonders für Kinder, wirklich ernst nehme, betont Huber und sieht sich in seinen Warnungen vor möglichen Gesundheitsgefährdungen durch Mobilfunkstrahlen neuerlich bestärkt. „Ich würde mir auch von österreichischen Politikern diese Entschlossenheit, für den Schutz von Kindern zu kämpfen, wünschen.“ Warnungen des französischen Umweltministeriums, wonach Jugendliche und Kinder gegenüber Strahlungen „sensibler sind, da ihre Körper sich noch in der Entwicklung befinden“, kann sich der Umweltreferent der Ärztekammer nur anschließen.

Bedauerlich sei, dass die vielen Warnungen engagierte Umweltmediziner und Politiker auch in Österreich nach wie vor in einem auffallenden Kontrast zu den Behauptungen der Mobilfunkindustrie stehen, die weiterhin auf eine komplette Unbedenklichkeit von Mobilfunkstrahlen beharrt. „Die Industrie setzt noch immer bewusst auf eine Verharmlosung, während jetzt auch schon EU-Länder die möglichen Gefahren erkannt haben“, sagt Huber.

Die Ärztekammer halte daher weiterhin an ihren Warnungen vor möglichen Schäden durch Mobilfunkstrahlen fest und bekräftigt nochmals die wichtigsten von ihr empfohlenen Vorsorgemaßnahmen. Huber: „So wenig und so kurz wie möglich mit dem Handy telefonieren, das Telefon während des Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten, beim Kauf eines Handys auf einen geringen SAR-Wert achten sowie vor allem Kinder möglichst überhaupt nicht telefonieren lassen.“