HLV INFO 93/AT
23-09-2007

Webmaster 23-09-07

 

Hohe Hirntumorrate…

 

Interphone Studie Teilergebnisse aus Frankreich

 

Das französische Forscherteam, welchem Elisabeth Cardis angehört, die das gesamte Interphone Projekt leitet, hat hohe Hirntumorraten bei starken Handynutzern gefunden. Statistisch gesprochen ist es kein relevantes Ergebnis, das benerkenswerte daran ist aber dass dies unabhängig davon auftrat, wie ein starker Handynutzer definiert wurde. Wie die Forscher es selbst ausdrückten: Es gibt eine generelle Tendenz für ein erhöhtes Gliom Risiko für Langzeitnutzer, starke Nutzer oder Nutzer mit der grössten Anzahl von Telefonaten.

Beispielsweise hatten die, die mehr als ein Mobiltelefon besassen, eine doppelt so große Chance ein Gliom zu bekommen als die, die ein Mobiltelefon über eine längere Zeit verwendeten (länger als etwa 4 Jahre). Jene, die ein Mobiltelefon am längsten verwendeten (260 Stunden und mehr), hatten 80% mehr Gliome, etwa dieselbe Zunahme wie bei denen, deren durchschnittliche Gesprächsdauer am längsten dauerte (mehr als 5,5 Minuten). Und solche, welche die meisten Telefonate führten (mehr als 5100), hatten etwa 50% mehr Gliome. In jeder Kategorie hatten die stärksten Nutzer das höchste Risiko.

Es gab kein erhöhtes Risiko bei den anderen beiden untersuchten Typen von Hirntumor, Meningiomen und Akustikus Neurinomen.

Sofern das französische Ergebniss Bestand hat würde es darauf hinweisen, dass durch Mobiltelefonnutzung verursachte Hirntumore sich schneller entwickeln können als die aktuellen Annahmen unterstellen. Kombinierte Analysen der Interphone Daten von fünf europäischen Ländern - Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, England - deuten auf eine Latenzzeit von 10 oder mehr Jahren für Meningiomen und Akustikus Neurinomen hin. Und während ein zweites Team unter der Leitung von Lennart Hardell von Kjell Hansson Mild (Schweden) eine 10-jährige Latenzzeit berichtete, deuteten einige ihrer früheren Veröffentlichungen auf eine kürzere Latenzzeit hin (Beispiel: Further aspects on cellular and cordless telephones and brain tumours. Feb.2003).

Die französischen Ergebnisse wurden am 10. September im Internet, und werden in der nächsten Ausgabe von "Revue d'Épidémiolgie et de Santé Publique [Epidemiology and Public Health]" veröffentlicht. Die Veröffentlichung erfolgt in Französisch mit einer Zusammenfassung in Französisch und Englisch.