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Warum eigentlich Medizin?

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Kurt G. Veit

unread,
Sep 6, 2000, 11:19:41 AM9/6/00
to
Jetzt kommt einmal eine ganz einfache Frage, deren Antwort wohl doch nicht
sooooo genau und trivial sein kann...


Ich spreche hier gezielt alle Mediziner an:

Warum wurdet Ihr Ärzte?
Was war Eure Motivation?
Was war der entscheidende Punkt?
Warum seid Ihr der Meinung, dass gerade _Ihr_ Ärzte sein solltet?
Welche Merkmale habt Ihr Eurer Meinung nach, die Euch zu (guten) Ärzten
macht?


Zum Hintergrund:
Auch ich möchte ein Medizinstudium in Angriff nehmen und möchte einfach mal
schauen, ob meine Beweggründe (Komplexität und "Wunder" des Körpers
erforschen, Helfen, Leben retten, ...) sich mit Euren decken.
Ich finde es einfach toll, wenn jetzt und hier auf der Autobahn ein Unfall
passiert, dass der Patient 12 Minuten später sediert ist und alles getan
wird, dem Opfer zu helfen!


Ich freue mich auf viele Antworten


Gruß Kurt


H. v. Thun

unread,
Sep 6, 2000, 4:58:11 PM9/6/00
to

Kurt G. Veit <ve...@kgv-online.de> schrieb in im Newsbeitrag:
8p62fc$jsv$1...@sun.rhrk.uni-kl.de...

> Jetzt kommt einmal eine ganz einfache Frage, deren Antwort wohl doch nicht
> sooooo genau und trivial sein kann...

Naja, wie man es nimmt.

>
>
> Ich spreche hier gezielt alle Mediziner an:
>
> Warum wurdet Ihr Ärzte?

Zunächst, weil ich mein Studium bestanden habe.

Mittlerweile glaube ich, weil ich nur so meinen Zynismus ausleben, für Hilfe
angepöbelt werden, stets mit einem Bein im Knast oder schlimmer in der
Bildzeitung stehen und von irgendwelchen Wunderheilern angefeindet werden
kann.
Um den Beruf ausüben zu können muß man wohl neben einem geringst
ausgeprägtem Selbstwertgefühl noch eine gehörige Portion Masochismus
mitbringen.

> Was war Eure Motivation?

Eigentlich das genaue Gegenteil von dem da oben.

> Was war der entscheidende Punkt?

Ich denke das zweite Tor des HSV in der zweiten Halbzeit kurz vor Schluß
gegen den Werder Bremen. :-)

Nein, Spaß beiseite, für mich war es einfach die Faszination
Chirurgie/Urologie.

> Warum seid Ihr der Meinung, dass gerade _Ihr_ Ärzte sein solltet?

Weil ich ein genialer Zyniker bin, extrem schlaflos, kein Interesse am
normalen Leben habe und weil ich gut operieren kann,

> Welche Merkmale habt Ihr Eurer Meinung nach, die Euch zu (guten) Ärzten
> macht?

S.o.
Nein, Zynismus beiseite, ein guter Arzt sollte meiner Meinung nach vor allem
in der Lage sein, sich in die Lage des Patienten versetzen zu können und die
Ängste des Patienten verstehen können ohne jedoch dabei an den Problemen
des Patienten zugrunde zu gehen (letzteres ist ganz schön schwer, wenn man
sich am ersteren versucht)

>
>
> Zum Hintergrund:
> Auch ich möchte ein Medizinstudium in Angriff nehmen und möchte einfach
mal
> schauen, ob meine Beweggründe (Komplexität und "Wunder" des Körpers
> erforschen, Helfen, Leben retten, ...) sich mit Euren decken.

Ich hab jetzt mal ne etwas freche Frage: Kuckst du zu viele Arztserien? Ich
hab etliche Kommolitonen kennengelernt, die mit eben diesem völlig
verklärten und realitätsfernen Bild eines Arztes in der heutigen Zeit ins
Studium gegangen sind und ganz furchtbar baden gegangen sind. Das reale
Leben ist anders. Das Studium ist verschult und hat mit dem späteren Job
wenig bis garnichts zu zun. Als fertiger Arzt verbringst du ca 60 % deiner
Zeit mit Verwaltungsarbeit, Medizin rückt in den Hintergrund usw usw

> Ich finde es einfach toll, wenn jetzt und hier auf der Autobahn ein Unfall
> passiert, dass der Patient 12 Minuten später sediert ist und alles getan
> wird, dem Opfer zu helfen!

Schöner Traum

Gruß

Hinnerk

Sascha Rheker

unread,
Sep 6, 2000, 6:25:08 PM9/6/00
to

"Kurt G. Veit" schrieb:


>
> Auch ich möchte ein Medizinstudium in Angriff nehmen und möchte einfach mal
> schauen, ob meine Beweggründe (Komplexität und "Wunder" des Körpers
> erforschen, Helfen, Leben retten, ...) sich mit Euren decken.
> Ich finde es einfach toll, wenn jetzt und hier auf der Autobahn ein Unfall
> passiert, dass der Patient 12 Minuten später sediert ist und alles getan
> wird, dem Opfer zu helfen!


Damit hat ein Medizinstudium aber nix zu tuen, das lernt man
Prüfungsfragen und sonst nur sehr wenig...


SASCHA

--
www.srheker.de
+49-171-7822596

Wolfgang Kure

unread,
Sep 10, 2000, 4:52:14 PM9/10/00
to
Empfehle dir dringend die Literatur des Buches "House of
God" - dann solltest du nochmal über deinen Berufswunsch
nachdenken...
Das Buch ist näher an der Realität als man als Laie meinen
mag.

Wolfgang


Marc A. Rohling

unread,
Sep 12, 2000, 5:47:44 AM9/12/00
to
Tach auch!

Wolfgang Kure schrieb:

Naja. Sagen wir mal, es ist die Ausarbeitung einer Extremen. Ich fand es
im übrigen ganz gut :-).

CU Marc

Matthias Zwing

unread,
Sep 13, 2000, 3:00:00 AM9/13/00
to

boris behnke <ta...@ngi.de> schrieb in im Newsbeitrag:
8png8f$pup$1...@news.online.de...

> > Ich freue mich auf viele Antworten
> >

> die Antwort ist einfach:
>
> 42

Ja, aber was ist die Frage???

SCNR,
Matthias
--
"Manchmal kann gar nicht so viel fressen
wie man kotzen möchte" (Max Liebermann)
http://listen.to/hiv - Infos gegen AIDS-Kritik

boris behnke

unread,
Sep 13, 2000, 5:08:26 AM9/13/00
to

>
>
> Ich freue mich auf viele Antworten
>

die Antwort ist einfach:

42

grüße boris


Kurt G. Veit

unread,
Sep 13, 2000, 10:41:39 AM9/13/00
to

"boris behnke" <ta...@ngi.de> schrieb im Newsbeitrag
news:8png8f$pup$1...@news.online.de...
Ja, hab' ich auch gelesen!

Gruß Kurt


boris behnke

unread,
Sep 14, 2000, 2:31:19 AM9/14/00
to

> > >
> > die Antwort ist einfach:
> >
> > 42
>
> Ja, aber was ist die Frage???
>

Wird die Erde für den Autobahn Bau aus dem Weg geräumt ?

grüße boris


Matthias Zwing

unread,
Sep 15, 2000, 7:18:21 PM9/15/00
to

boris behnke <ta...@ngi.de> schrieb in im Newsbeitrag:
8pprdu$vi0$1...@news.online.de...

> > > 42
> >
> > Ja, aber was ist die Frage???
>
> Wird die Erde für den Autobahn Bau aus dem Weg geräumt ?

Ja! Und Danke für den Fisch auch.

Gruß,

boris behnke

unread,
Sep 16, 2000, 3:00:00 AM9/16/00
to

>
> Ja! Und Danke für den Fisch auch.
>


www.babelfish.com
www.babelfish.altavista.com

grüße boris

Matthias Burghardt

unread,
Sep 19, 2000, 3:00:00 AM9/19/00
to

Soweit ich das verfolgen konnte, haben bis jetzt viele darüber geschrieben, wie
langweilig und praxisfern das Medizinstudium und wie frustrierend der
Klinikalltag ist.
Ich studiere jetzt seit 4 Jahren Medizin, und was über das Studium gesagt
worden ist (praxisfern, Lernen nur für die Prüfungen, ...) kann ich im großen
und ganzen bestätigen. Glücklicherweise bieten die Semesterferien regelmäßig
Gelegenheit zu Famulaturen, also zur Arbeit "im wahren Leben". Und ich bin nach
wie vor von meinem zukünftigen Beruf begeistert. Ich habe erfolgreiche (und
leider auch erfolglose) Reanimationen miterlebt. Ich habe Patienten gesehen,
denen wirklich geholfen werden konnte. Und ich glaube, daß der Arztberuf auch
heute noch sinnvoll ist, trotz wirtschaftlicher Probleme (Niederlassung,
Budget, ...)
Ich würde niemandem, der ernsthaft vorhat, Arzt zu werden, vom Medizinstudium
abraten.

Danke, das wollte ich mal loswerden.

Matthias

--
Signatur `---------------------------------------------------------------------
Matthias....@mailbox.tu-dresden.de
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~mb264183

Simone Gruenberg

unread,
Oct 4, 2000, 3:00:00 AM10/4/00
to

Dem kann ich auch nur zustimmen.
Ich arbeite seit 10 Jahren als Anästhesie- und Intensivschwester in größeren
Klinken... der Alltag ist hart, die Ärzte werden ausgebeutet und der
Patient, welcher eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, ist eine Nummer,
die Krankenkasse oder das Krankheitsbild. Als Schwester hat man fast noch
bessere Arbeitsbedingungen als als Arzt. Wir werden was Überstunden betrifft
nicht so deutlich ausgebeutet;-)

Simone


johannes wolter

unread,
Oct 11, 2000, 3:00:00 AM10/11/00
to
Warum eigentlich nicht? - Mir macht der Beruf (Anästhesist)Spaß! - Die
anderen haben wohl recht: Ausbeutung, harte Arbeit, etc....
Man muß einen Weg finden, daß man nicht immer am meckern ist - man muß sich
von anfang an gegen Ausbeutung, ungesetzliche Arbeitsbedingungen etc. wehren
und sich bloß nicht einreden lassen, man ist ein schlechter Arzt, wenn man
an seine Freizeit denkt.
Die hierarchische Struktur von Beginn an in frage stellen, aber auch seine
eigene Fähigkeiten einschätzen und nicht überschätzen lernen, sich mit
seinen Kollegen freundlich, aber auch kritisch und selbstkritisch
auseinandersetzen, mit den Patienten herzlich umgehen, aber nicht alle Last
auf die eigenen Schultern nehmen, undsoweiter - wenn man solche einfachen
Sachen bedenkt, kann der Beruf schon Freude bereiten.
Was mich immer noch irritiert ist, daß man als Arzt unter Nicht-Ärzten doch
häufig eine Sonderrolle einnimmt (gesellschaftlich, etc).

Noch Fragen? - Ciao

Jasotha M.

unread,
Oct 13, 2000, 3:00:00 AM10/13/00
to
Wenn du fertig bist und in eine Praxis tätig bist

sende mal die Adresse rüber.Ich würde dich

dann weiter empfehlen ;-)

Deine einstellung zu dem Beruf ist genau das richtige!!!

Hoffe dass es noch andere giebt die deine Meinung vertretten und demnach
handeln.

MfG

Jasotha


johannes wolter <100.3...@germanynet.de> schrieb in Nachricht
<8s2onp$j9civ$1...@ID-49100.news.cis.dfn.de>...

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