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G.Grass: "Auslaenderpolitik tendenziell fremdenfeindlich"

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ungelesen,
03.09.1997, 03:00:0003.09.97
an

*aus*: /CL/ANTIFA/ALLGEMEIN
*vom*: 24.08.97
*von*: E.PET...@TRILOS.han.de

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- Erik Petersen ----------------------- Sonntag, 24.08.97, 21:07 ----

Grass: Bonner Auslaenderpolitik "tendenziell fremdenfeindlich"

Leipzig. Als "tendenziell fremdenfeindlich« hat der Luebecker
Schriftsteller Guenter Grass (69) die Auslaenderpolitik der Bundesregierung
bezeichnet. Diese Politik trage eine Mitschuld an der immer wieder
gewalttaetig ausbrechenden Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, sagte Grass
in einem Interview der "Leipziger Volkszeitung« (Freitags-Ausgabe). "Ich
bin nicht bereit, die Schuld einzig und allein bei den 15- bis 18jaehrigen
zu suchen, die gelegentlich geschnappt werden", betonte er.

Radikales und terroristisches Verhalten Rechtsextremer gegenueber Auslaendern
ist nach Ansicht des Schriftstellers ein "Reflex" auf die von der
Bundesregierung bestimmte Auslaenderpolitik. Frueher habe die Bundesrepublik
ein Asylrecht gehabt, "auf das wir wirklich stolz sein konnten« und wofuer
Deutschland "im Ausland bewundert" wurde, heisst es weiter. Dieses
Asylrecht sei jedoch ruiniert worden, "leider auch mit Zutun der
Sozialdemokraten". Nachdruecklich warnte Grass davor, das Ansteigen
rechtsextremer Gewalttaten in den vergangenen Jahren allein auf das
"ostdeutsche Konto" zu schieben. In Westdeutschland habe es schon vor 1989
eine Vielzahl von Uebergriffen rechtsradikaler Art und gewalttaetige
Anschlaege gegen Asylbewerber, Fremde und Auslaender in Westdeutschland
gegeben, fuegte er hinzu.

EZ


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