Die Dunkelbirne ist ein elektronisches Geraet, das dunkel macht. In ihrem
Äußeren ist sie einer gewöhnlichen Glühbirne ähnlich. Während die
Glühbirne jedoch als Energiequelle betrachtet wird, muß man die
Dunkelbirne als Energieloch bezeichnen.
Die Dunkelbirne sieht zwar aus wie eine Glühbirne, sie ist aber wesentlich
schwerer. Eine typische 60-Watt-Birne wiegt ungefähr zwei Pfund. Statt des
üblichen Glaskolbens besteht die Dunkelbirne aus Heliotex, einem
besonderen metallischen Material. Heliotex wurde speziell für die
Dunkelbirne entwickelt und ist für die Funktion der Birne notwendig. Die
Dunkelbirne wird in eine gewöhniche Lampenfassung geschraubt und kann mit
normale Netzstrom betrieben werden. Üblicherweise sind die Birnen zur
leichteren Identifikation schwarz überzogen. Dunklbirnen kommen in
ähnlichen Stärken wie die Glühbirnen auf den Markt. Birnen mit mehreren
Röhren (s.u.) und Birnen für spezielle Zwecke sind ebenfalls erhältlich.
Das Heufeld
Anders als die einfache Glühwendel der Glühbirne ist das Innere der
Dunkelbirne kompliziert und voll Elektronik. Das Herz des Geräts - eine
Quarzröhre nach dem Michelson-Johnasson-Prinzip mit umgekehrter Nier-
Johnson-Geometrie - wurde von Edison A. Thomas, einem Ingenieur von
General Electric konstruiert (siehe >>Ein preiswerter Vernichter von
Strahlungsenergie<<, Electronics, 42, Heft 7, S. 59-67, Juli 1970).
Der einzige Zweck der Röhre ist der Aufbau des Heufeldes. Die Existenz des
Heu'schen reversiblen elektromagnetischen Feldes (REF), wurde Ende des
jahres 1969 von R.E.F. Heu am MIT theoretisch bewiesen. Dieses unsichtbare
Feld kann normale elektromagnetische Energie wie Licht vernichten, indem
es diese Energie in die entgegengesezte elektromanetische Energie des
Heufeldes umwandelt. Dieser Prozeß der Energieumwandlung liefert auch die
Energie, mit der sich das Heufeld durch die Luft fortpflanzt. In einem
Vakuum könnte sich das Heufeld unbegrenzt ausbilden. In der Luft gibt das
Heufeld jedoch ständig Energie an das umgebende Medium ab und bricht
zusammen. Deshalb muß die Quarzröhre das Heufeld kontinuierlich erzeugen.
Auch pflanzt sich das Heufeld nicht weiter fort, wenn die Umgebung keine
elektromagnetische Energie enthält, weil ja das Heufeld diese Energie
nutzt, um sich selbst aufrechtzuerhalten.
Das Heufeld ist einem Staubsauger analog, der elektromagnetische Energie
aus der Luft saugt. man kann sich vorstellen, daß diese Energie, wie z.B.
Licht, von der Dunkelheit absorbiert und dann in das Heufeld umgewandelt
wird. Das Recycling der eingefangenen Lichtenergie löst nicht nur das
Problem der Energieverschwendung, sondern liefert auch Energie für
sinnvolle Arbeit.
Die Quarzröhre errichtet das Heufeld auf der inneren Oberfläche der
Heliotexhülle. Die Eigenschaften des Heliotexmaterials bewirken, daß das
Heufeld in den umgebenden Raum ausstrahlt, genau wie eine Glühbirne Licht
von der Glühwendel abstrahlen würde. Die Heliotexhülle arbeitet also als
Sendeantenne für das Heufeld. Die Art der Strahlung, die von der
Dunkelbirne absorbiert wird, hängt von den Verunreinigungen ab, die sich
in der Heliotexhülle befinden. Diese Verunreinigungen können während der
Produktion des Heliotex kontrolliert beeinflußt werden. So lassen sich
Spezialbirnen, die nur eine Art elektromagnetische Energie absorbieren,
leicht herstellen. Zum Beispiel ist es möglich, eine Dunkelbirne zu
schaffen, die nur rotes Licht absorbiert, oder eine Birne, die
ausschließlich kosmische Strahlung vernichtet. Während des Betriebs wird
die Oberfläche der Birne tatsächlich kalt, weil Wärme aus dem
Heliotexmaterial verbraucht wird. Die Dunkelbirne "saugt" zwar
Lichtenergie aus der Luft, aber sie kann nicht vollständig zwischen den
einzelnen Energiearten unterscheiden. So werden immer sehr kleine Mengen
anderer Energiearten aus der Nähe der Birne ebenfalls vernichtet: Die
Birne wird kalt, weil sie Wärme an das Heufeld verliert.
Die gewöhnliche Dunkelbirne absorbiert Licht, sie verschluckt Licht und
schafft Dunkelheit in einem genauso großen Raum und in vergleichbarem
Umfang, wie eine Glühbirne derselben Wattzahl den Raum erhellen würde.
Ein phantastisches Dunkel
Die normale Dunkelbirne hat viele Einsatzmöglichkeiten. Ein kleiner
Schalter macht es möglich, am Tag ohne Augenklappen zu schlafen.
Photoenthusiasten müssen kein Geld mehr ausgeben, um eine Dunkelkammer
"lichtdicht" zu machen. Man muß nur eine Dunkelbirne in eine Lampenfassung
drehen, und schon wird jeder Raum zur Instant-Dunkelkammer. Augenärzte
haben herausgefunden, daß bei Augenuntersuchungen Dunkelbirnen besonders
nützlich sind. Es gibt anwendungsmöglichkeiten auf wissenschaftlichem
Gebiet, wo viele Experimente nur durchgeführt werden können, wenn in der
Umgebung keine andere Strahlung vorhanden ist. Die Dunkelbirne scheint
auch auf Parties beliebt zu sein.
Spezialdunkelbirnen für besondere Zwecke haben weitere
Anwendungsmöglichkeiten. Die spezielle Radiowellendunkelbirne absorbiert
Radiowellen aus der Umgebung. Eine Verwendungsmöglichkeit liegt auf
wissenschaftlichem Gebiet dort, wo bestimmte Experimente die Abschirmung
dieser Wellen erfordern. Dunkelbirnen für kosmische und Röntgenstrahlung
absorbieren diese beiden potentiell gefährlichen Energieartn aus der Luft,
bevor sie verletzliche menschliche Wesen erreichen.
Mit dme Fortschritt der wissenschaftlichen Technologie wird vielleicht
eine Spezial-Infrarot-Dunkelbirne herstellbar. Solch eine Dunkelbirne
würde infrarote Strahlung (also Wärme) absorbieren. Die Erfindung dieses
Typs der Dunkelbirne hätte eine tiefgreifende Auswirkung auf die moderne
Gesellschaft. Kühlschränke bräuchten kein komplexes mechanisches
Kühlsystem mehr - nur noch eine Infrarot-Dunkelbirne. Sonnenanbeter würden
mit einer solchen Birne braun werden, ohne sich um die schädlichen
Strahlen, die Sonnenbrand verurscahen, Sorgen machen zu müssen. Mit einer
Dunkelbirne ließen sich ganze Klimaanlagen ersetzen. Unglücklicherweie hat
die Technologie bislang noch kinen Weg gefunden, das Einfrieren der
Heliotexhülle zu verhindern. In gefrorenem Zustand jedoch kann Heliotex
das Heufeld nicht aufrechterhalten.
Die Dunkelbirne ist in jedem Geschäft erhältlich, das auch Glübirnen
führt. Die Kosten für diesen modernen Fortschritt der Technologie sind
inzwischen beträchtlich gesenkt worden, gleichwohl ist die Dunkelbirne
sehr viel teurer als eine gewöhnliche Glühbirne. Sie ist aber für Familien
mit einem durchschnittlichen Einkommen nicht unerschwinglich. Sie wird,
wie das eigene Radio, bald nicht mehr aus dem Haus wegzudenken sein.
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