Re: Oesterreich hat das Tagfahrlicht wieder abgeschafft
Josef Eschberger
"Arne Luft" <ne...@yhsg3.invalid> schrieb im Newsbeitrag
news:ke3jo35jssco0c857...@4ax.com...
>
> Ab 2005 war in Österreich Autolenkern vorgeschrieben, tagsüber mit
> Abblendlicht zu fahren. Ab 1.1.2008 ist diese Vorschrift wieder
> aufgehoben, weil anscheinend mehr statt weniger Unfallopfer zu
> beklagen sind.
>
> So sind im Vergleich zum Zeitraum davor bis Herbst 2007 zwar 2,5 %
> weniger Unfälle passiert, jedoch nahm die Anzahl der Todesopfer unter
> den Fußgängern um 13,5 % zu, während sie in D nur um 3,6% stieg. Die
> Differenz wird darauf zurückgeführt, das Fußgänger, Radler etc. im
> allgemeinen Tagesfahrlicht schlechter zu erkennen sind, weil sie nicht
> selbst leuchten und folglich im allgemeinen Lichermehr der
> Tagesfahrlichtfahrzeuge übersehen werden.
>
> Die Anfänge der Tagfahrlichvorschrift geht auf angeblich positive
> Erfahrungen in den skandinavischen Ländern zurück, wo zu Beginn der
> 70er Tagfahrlicht vorgeschrieben wurde. Aus heutiger Sicht betrachtet,
> scheint es auch damals keinen Sicherheitsgewinn durch das
> Tagesfahrlicht gegeben zu haben. Zwar nahm im Zeitraum von 1970 bis
> 1988 die Anzahl der Todesopfer im Verkehr in Schweden um 37% und in
> Finnland um 38% ab, in D und NL sank sie jedoch ohne Tagesfahrlich im
> selben Zeitraum um 57 %. Ergo scheint das Tagesfahrlicht, mehr zu
> schaden als zu nutzen.
> (Quelle: WamS)
Alles zusammengefasst: Eine widersprüchliche Aussage
J.E.
Ervin Peters
Nein, eine klare Absage der wirksamkeit von TFL.
Tfl konzentriert noch mehr Aufmerksamkeit auf die beleuchteten
Verkehrsteilnehmer, welche dann für die unbeleuchteten nicht mehr zur
Verfügung steht.
Eine andere Interpretation ist die Wirkung auf das Gefühl zur
Zugehörigkeit in einer bizarren virtuellen Hirarchie im Verkehr. Mit
Licht gehört man zu den vollwertigen Verkehrsteilnehmern, denen Andere
Platz zu machen haben. TFL vertieft diese Kluft.
Aber lies mal in drf,dsrs und hier, wimre haben wir das schon öfter
durchgekaut zu der Zeit als der Beschluß in Öösiland gefällt wurde.
ervin
Johann Mayerwieser
>
>Ab 2005 war in Österreich Autolenkern vorgeschrieben, tagsüber mit
>Abblendlicht zu fahren. Ab 1.1.2008 ist diese Vorschrift wieder
>aufgehoben, weil anscheinend mehr statt weniger Unfallopfer zu
>beklagen sind.
Die Abschaffung hat nichts mit gestiegenen oder gesunkenen
Unfallopfern zu tun, sondern mit einem Minister, der vom Wiener
Bürgermeister wegen Unfähigkeit von seinem Amt als Stadtrat weggelobt
wurde und nun Verkehrsminister ist.
Die Begründung des Verkehrsminister für die Abschaffung von LAT war
der vermehrte CO2-Ausstoß, der wahre Hintergrund Opportunismus. Die
Abschaffung des LAT führt derzeit dazu, dass bei diesigem, nebligen
Wetter und sonstigen Sichtbehinderungen vermehrt Fahrzeuge ohne Licht
anzutreffen sind.
Abgesehen davon ist die Interpretation der Unfallzahlen falsch, wie
die Statistik zeigt:
http://kurl.de/verkehrsunfallstatistik-at-2006
Auf Seite 14 findet sich eine Statistik der Verletzten und Getöteten
von 1980 bis 2006. Dabei zeigt sich, dass die Gesamtzahl der bei einem
Unfall getöteten oder verletzten Fußgänger zurückgegangen ist ebeso
wie die der Radfahrer. Bei den Benutzern einspuriger KFZ muss der
extrem milde und schneefreie Winter am Beginn 2006 mitberechnet
werden, der in diesem Zeitraum zu einem ungewöhnlichen Anstieg der
Zahl der Verletzten (10%)geführt hat (während die Zahl der Todesopfer
leicht sank),
Bei den Fußgängern gab es eine starke Verbesserung im Jahre 2005, die
aus dem Statistikverlauf herausfiel (möglicherweise im Zusammenhang
mit den besseren Straßenbedingungen im Winter am Beginn 2006 zu sehen)
und im Jahre 2006 egalisiert wurde. Gesamt gesehen ist aber die Zahl
der getöteten Fußgängern von 2004 bis 2006 (also für den Zeitraum von
LAT) um 20% zurückgegangen.
Liebe Grüße
Hannes
--
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Frank Werner
news:ke3jo35jssco0c857...@4ax.com...
> Ab 2005 war in Österreich Autolenkern vorgeschrieben, tagsüber mit
> Abblendlicht zu fahren. Ab 1.1.2008 ist diese Vorschrift wieder
> aufgehoben, weil anscheinend mehr statt weniger Unfallopfer zu
> beklagen sind.
Ist das wirklich der Grund? Ich meine, nicht alles steht mit allem in
Verbindung. Es gibt oft diese Argumentation "Wir haben A eingeführt, danach
sind die Unfallzahlen gestiegen, also muss A schuld sein". Besonders im
Verkehr halte ich solche Thesen doch für sehr gewagt, weil
a) ein Auto in einer Stadt immer so etwas ist, wie ein Elefant im
Porzellanladen
b) das Auto "draußen" fährt, also in einer Welt mit Tausenden von
Stellwerten
c) Autos von Individuen gesteuert werden, die nur bis zu einem gewissen Grad
miteinander vergleichbar sind
Vielleicht hätte man eine Umfrage unter Tätern und Opfern machen sollen.
Frank Werner
--
http://www.WerHatJetztAuf.de
Manfred Albat
> Alles zusammengefasst: Eine widersprüchliche Aussage
Was genau hast Du an
| Österreich schafft die allgemeine Lichtpflicht wieder ab,
| nachdem die Zahl der Verkehrstoten zugenommen hat
nicht verstanden?
Abgesehn davon ist das ein alter Hut. Nur weil die WELT grad
darüber berichtet, meinen Flachpfeifen wie der Luftikus hier
eine "Neuigkeit" zu posten.
--
Manfred Albat
der computer rechnet, der mensch zählt!