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Re: Wirkstoff Finasterid

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Marianne Bialojahn

unread,
Jul 13, 2007, 7:24:02 AM7/13/07
to
Tobias Overkämping schrieb:
> Hallo,
>
> mein Arzt hat mir gegen das Fortschreiten der erblich bedingten Alopezie das
> Medikament Propecia empfohlen, dessen Hauptinhaltsstoff Finasterid ist. Ziel
> der Behandlung soll es sein, das Fortschreiten der Alopezie nach dem Norwood
> Schema zu stoppen, im günstigsten Fall leichten Neuwuchs zu erzielen. Die
> empfohlene Dosis von 1mg Finasterid sollte täglich eingenommen werden und
> ist laut seiner Aussage ziemlich nebenwirkungsfrei sein, sodass in seltenen
> Fällen allerhöchstens Potenzprobleme oder eine Libidoabschwächung auftreten
> können, welche nach Absetzen des Präparats reversibel sind. In verschiedenen
> US Foren wird darüber berichtet, dass neben den erwähnten Nebenwirkungen des
> Herstellers weitere Probleme in Form von Müdigkeit, Antriebslosigkeit,
> verschlechtertes Hautbild sowie Depressionen durch die Einnahme von
> Finasterid auftreten können. Laut Herstellerangaben bewirkt der Wirkstoff
> bei 1mg Dosis eine Reduzierung des Dihydrotestosteron Spiegel um knapp 70%
> im Körper des Mannes.
> Was ist die "Aufgabe" des Dihydrotestosteron und in welchem Zusammenhang
> steht es mit dem Hormon Testosteron? Theoretisch könnte das Medikament
> Jahrzehnte eingenommen werden, was einen dauerhaften künstlich reduzierten
> Dihydrotestosteronspiegel zur Folge hätte.
> Was für ein Risiko setzt man sich generell bei einem derartigen Eingriff in
> dem Hormonhaushalt aus? Fertitlität? Herz- und Kreislauf? Ist das Hormon DHT
> so unwichtig, dass der Körper darauf Problemlos verzichten kann?
> Die längste wissenschaftliche Studie, die mir bekannt ist, beträgt fünf
> Jahre und hat das Medikament als sehr gut verträglich eingestuft.
> Für interessante Kommentare und Einschätzungen wäre ich dankbar.
> viele Grüße,
> Tobias
>
>
Hallo, Tobias,

laut einer Fernseh-Sendung muss das Medikament ein Leben lang
eingenommen werden. Nach Absetzen würden die Haare auch wieder ausfallen.

Willst du dir das wirklich antun? Das Medikament ist recht neu und
*alle* Nebenwirkungen sind sicherlich noch nicht gelistet; weil die Zeit
zu kurz ist, können auch Langzeit-Nebenwirkungen noch gar nicht mit
Sicherheit beschrieben werden. Und die bekannten Nebenwirkungen reichen
eigentlich schon aus, sich die Sache gut zu überlegen.

Es gibt so viele junge Männer, die mit wenig Haaren auch ganz toll aussehen!

Viele Grüße
Marianne.

Cornelia Schneider

unread,
Jul 13, 2007, 10:44:08 AM7/13/07
to
Marianne Bialojahn <mb.sp...@justmail.de> wrote in
news:469760D2...@justmail.de:

> Das Medikament ist recht neu

So neu nun auch wieder nicht : seit 1992 auf dem Markt (zunächst als
Mittel gegen Prostataadenom), davon seit 1997 für die Behandlung von
"male pattern baldness" von der FDA anerkannt.

> und *alle* Nebenwirkungen sind sicherlich noch nicht gelistet;

Eher doch, Finasterid wird nämlich weltweit massivst verschrieben, zum
großen Teil als Generikum (z.B.in Indien, wo man es auch zu einem
Spottpreis kaufen kann). Es läuft da seit zehn jahren quasi ein
weltweiter Feldversuch mit Millionen Teilnehmern, die von ihren Ärzten
durchaus genau beobachtet werden.

> weil die
> Zeit zu kurz ist, können auch Langzeit-Nebenwirkungen noch gar nicht
> mit Sicherheit beschrieben werden. Und die bekannten Nebenwirkungen
> reichen eigentlich schon aus, sich die Sache gut zu überlegen.
>
> Es gibt so viele junge Männer, die mit wenig Haaren auch ganz toll
> aussehen!

Mit Verlaub, da verkennst du das psychische Leiden, das Haarausfall bei
Männern, besonders jungen, auslösen kann. Lies mal alt.baldspot (kann ich
übrigens auch dem OP empfehlen). (Ob dieses Leiden nun einem
verinnerlichten Kulturzwang zu einem bestimmten Bild von Männlichkeit
entspringt oder nicht, sei dahingestellt, das ändert nichts am Problem
des Einzelnen.)

Ansonsten : Finasterid hat keine anderen als die erwähnten
Nebenwirkungen, die allesamt auf die Reduktion des DHT-Spiegels
zurückzuführen sind (DHT ist die stabile, im Körper aktive, Form von
Testosteron, siehe auch
<http://sts67.org/fra_details_endo_steroides_tree.htm>). Natürlich muß
man(n), wie bei jedem Medikament, abwägen, ob man diese Nebenwirkungen in
Kauf nehmen will oder nicht.

Cornelia

--
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Support Transgenre Strasbourg : http://www.sts67.org
BoW : http://www.bownbend.com
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Andreas Erber

unread,
Jul 14, 2007, 5:37:39 AM7/14/07
to
Tobias Overkämping wrote:

> Für interessante Kommentare und Einschätzungen wäre ich dankbar.

Ein Freund von mir nimmts schon seit drei Jahren und kann sich über deutlich
gestärkten Haarwuchs freuen. Bei ihm der Haarausfall schon mit 20 los, jetzt
ist er 26 und hat wieder alle Haare die er zuerst verlor. Nebenwirkungen
wurden mir nicht berichtet, es soll aber unterschiedliche Produkte mit
selben Wirkstoff bei deutlichem Preisunterschied geben. Proscar heißt das
billigere, das zwar gegen Prostataleiden entwickelt wurde, aber in deutlich
geringerer Dosierung als für die Prostata gegen Haarausfall hilft.

LG Andy


Cornelia Schneider

unread,
Jul 14, 2007, 9:23:15 AM7/14/07
to
"Andreas Erber" <sp...@q-kontinuum.de> wrote in
news:f7a5h5$me5$03$1...@news.t-online.com:

> Proscar heißt das
> billigere, das zwar gegen Prostataleiden entwickelt wurde, aber in
> deutlich geringerer Dosierung als für die Prostata gegen Haarausfall
> hilft.

Das stimmt so nicht: Proscar wird zu 5 mg dosiert ausgeliefert und kann
daher in 4 oder 5 Teile geschnitten werden, um entsprechend viele
Einzeldosen gegen Haarausfall zu erhalten. D.h. es wirkt in denselben
Dosen, ist aber pro Dosis billiger.

Des weiteren, wie schon erwähnt, gibt es Finasterid als in Indien
hergestelltes Generikum sehr billig im Web zu kaufen. Adresse auf Anfrage
per mail.

Andreas Erber

unread,
Jul 14, 2007, 9:14:37 AM7/14/07
to
Cornelia Schneider wrote:
> "Andreas Erber" <sp...@q-kontinuum.de> wrote in
> news:f7a5h5$me5$03$1...@news.t-online.com:
>
>> Proscar heißt das
>> billigere, das zwar gegen Prostataleiden entwickelt wurde, aber in
>> deutlich geringerer Dosierung als für die Prostata gegen Haarausfall
>> hilft.
>
> Das stimmt so nicht: Proscar wird zu 5 mg dosiert ausgeliefert und
> kann daher in 4 oder 5 Teile geschnitten werden, um entsprechend viele
> Einzeldosen gegen Haarausfall zu erhalten. D.h. es wirkt in denselben
> Dosen, ist aber pro Dosis billiger.
>

Jaja ich meinte, und das kann man auch so verstehen, dass die
Haarausfallbesieitungsdosierung geringer ist als die
Prostataleidenbeseitigungsdosierung.

LG Andy


Cornelia Schneider

unread,
Jul 14, 2007, 10:31:54 AM7/14/07
to
"Andreas Erber" <sp...@q-kontinuum.de> wrote in news:f7ai81$lsc$02$1@news.t-
online.com:

> Jaja ich meinte, und das kann man auch so verstehen, dass die
> Haarausfallbesieitungsdosierung geringer ist als die
> Prostataleidenbeseitigungsdosierung.

Die empfohlenen Dosen sind je nach Indikation andere, stimmt.

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Cornelia Schneider

unread,
Jul 17, 2007, 8:07:30 PM7/17/07
to
Martin Gerken <m_ge...@yahoo.com> wrote in
news:5g4v3fF...@mid.individual.net:

> Wenn man sich die (recht niedrige) Spontanmelderate von unerwünschten
> Arzneimittelraten anschaut dann gilt Dein Argument nicht mehr.

Was hat spontanes Melden mit Verschreibungs-/Verkaufszahlen zu tun?

> Das sehe ich auch so! Haarausfall gehört zum Mann - beim einen mehr,
> bei anderen weniger.

Das magst du so sehen, Millionen Männer sehen das aber anders. Und die
haben durchaus auch das Recht, nach einem Mittel dagegen zu suchen.

> Schön, daß eine Frau das schreibt.

Die hat ja auch in aller Regel keinen testosteronbedingten Haarausfall...

> Ob das Grund genug für eine lebenslange Behandlung mit einem
> Medikament sein sollte wage ich persönlich aber zu bezweifeln.

Was du persönlich davon hältst ist wie gesagt schnurz: es gibt Fakten,
und davon abgesehen ist jeder ist seines Glückes Schmied und für seine
eigene Gesundheit verantwortlich.

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Marianne Bialojahn

unread,
Jul 22, 2007, 5:47:51 AM7/22/07
to
Martin Gerken schrieb:
> On 13 Jul 2007 15:44:08 +0100, Cornelia Schneider

> <cschn...@pccsxb.com> wrote:
>
>>> Das Medikament ist recht neu
>> So neu nun auch wieder nicht : seit 1992 auf dem Markt (zunächst als
>> Mittel gegen Prostataadenom), davon seit 1997 für die Behandlung von
>> "male pattern baldness" von der FDA anerkannt.
>>
>>> und *alle* Nebenwirkungen sind sicherlich noch nicht gelistet;
>> Eher doch, Finasterid wird nämlich weltweit massivst verschrieben, zum
>> großen Teil als Generikum (z.B.in Indien, wo man es auch zu einem
>> Spottpreis kaufen kann). Es läuft da seit zehn jahren quasi ein
>> weltweiter Feldversuch mit Millionen Teilnehmern, die von ihren Ärzten
>> durchaus genau beobachtet werden.
>
> Wenn man sich die (recht niedrige) Spontanmelderate von unerwünschten
> Arzneimittelraten anschaut dann gilt Dein Argument nicht mehr.
>
>>> weil die
>>> Zeit zu kurz ist, können auch Langzeit-Nebenwirkungen noch gar nicht
>>> mit Sicherheit beschrieben werden. Und die bekannten Nebenwirkungen
>>> reichen eigentlich schon aus, sich die Sache gut zu überlegen.
>
> Das sehe ich auch so! Haarausfall gehört zum Mann - beim einen mehr, bei
> anderen weniger.
>
>>> Es gibt so viele junge Männer, die mit wenig Haaren auch ganz toll
>>> aussehen!
>
> Schön, daß eine Frau das schreibt.

Ich habe einen solchen und würde ihn für keinen Wuschelkopf der Welt
eintauschen wollen. Nicht nur Haare machen den "Mann" aus, und wer seine
beginnende Glatze mit Selbstbewußtsein trägt, der punktet ungemein!

Marianne.


>
>> Mit Verlaub, da verkennst du das psychische Leiden, das Haarausfall bei
>> Männern, besonders jungen, auslösen kann. Lies mal alt.baldspot (kann ich
>> übrigens auch dem OP empfehlen). (Ob dieses Leiden nun einem
>> verinnerlichten Kulturzwang zu einem bestimmten Bild von Männlichkeit
>> entspringt oder nicht, sei dahingestellt, das ändert nichts am Problem
>> des Einzelnen.)
>

> Ob das Grund genug für eine lebenslange Behandlung mit einem Medikament
> sein sollte wage ich persönlich aber zu bezweifeln.
>
>

> cu, Martin

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