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Re: Mal wieder Glutamat

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Helmut_Meukel

unread,
Nov 29, 2010, 5:53:45 AM11/29/10
to
Jens Seitz hatte die Idee :
> Hallo,
>
> über Glutamat streiten sich ja die Geister. Hier ein Artikel, der
> Munition für die Gegner liefert: Glutamat könne zu Parkinson führen.
> Aber ein Verdacht ist noch kein endgültiger Beweis. Trotzdem verwende
> ich sowieso nie zusätzliches Glutamat, und gehe nie chinesisch essen.
>
> http://www.welt.de/gesundheit/article11282369/Glutamat-als-Hirnzellen-Killer-in-Verdacht.html
>
> Gruß Jens

Hmm,

und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?

Das Problem bei *allen* derartigen Studien ist, dass es viel zu viele
Einflußgrößen und Interaktionen gibt und es unmöglich ist genügend
große
Testgruppen für genügend lange Studien zusammenzustellen und
ausreichend
zu überwachen. Wenn man nur statistische Werte nimmt, läuft man Gefahr
Äpfel mit Kartoffeln (nicht nur Birnen) zu vergleichen.

Helmut.
(vollständig unbeeindruckt)


Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 6:23:01 AM11/29/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
<Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:

>und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?

Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen? Wird denn in
China genausoviel Glutamat verwendet wie in europäischen
Chinarestaurants?

ciao
Harald
--
See my friends...
http://www.negativeland.de
http://www.hartmut-mechtel.de/

Axel Schwenke

unread,
Nov 29, 2010, 7:10:49 AM11/29/10
to
Harald Deichmann <de...@end.street> wrote:
> On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
> <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>
>>und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>>liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?
>
> Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen? Wird denn in
> China genausoviel Glutamat verwendet wie in europäischen
> Chinarestaurants?

Kann man die europäischen Chinarestaurants alle in einen Topf werfen?

Und was ist eigentlich mit Käse, Tomaten, Anchovis, Fleischprodukten,
Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und den vielen anderen Dingen, die
auch alle Glutamate enthalten?


XL

Michael Fesser

unread,
Nov 29, 2010, 7:27:09 AM11/29/10
to
.oO(Harald Deichmann)

>On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
><Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>
>>und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>>liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?
>
>Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen?

Nur mit viel Glutamat.

SCNR
Micha

Helmut_Meukel

unread,
Nov 29, 2010, 7:52:00 AM11/29/10
to
Nach längere Bedenkzeit hat Harald Deichmann geschrieben :

> On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
> <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>
>> und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>> liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?
>
> Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen? Wird denn in
> China genausoviel Glutamat verwendet wie in europäischen
> Chinarestaurants?
>
Lieber Harald, Du stellst die /falschen/ Fragen. Wenn schon dann müßte
man mit US-Chinarestaurants vergleichen, denn:
>|> warnt der US-amerikanische Neurochirurg Russell Blaylock

Ob der nicht nur seine Fälle wegschwimmen sieht?
>|> So könnten ... minimale Verletzungen an den Blutgefäßen dazu führen,
>|> dass Glutamat ins Hirn eindringt.

Heißt: Finger weg von nicht absolut notwendigen Gehirnoperationen!
Eine Katastrophe für jeden schneidwütigen Neurochirurgen.

Helmut.
(Gray's Anatomy Geschädigter)


Peter H. Beier

unread,
Nov 29, 2010, 8:14:18 AM11/29/10
to
Am 29.11.2010 13:27, schrieb Michael Fesser:

>> Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen?
>
> Nur mit viel Glutamat.

Und viele davon sind dann ausgekocht ...


MfG pbe

Ruth

unread,
Nov 29, 2010, 7:30:11 AM11/29/10
to
Am 29.11.2010 12:23, schrieb Harald Deichmann:
> On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
> <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>
>> und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>> liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?
>
> Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen? Wird denn in
> China genausoviel Glutamat verwendet wie in europäischen
> Chinarestaurants?

Ich habe den dumpfen Verdacht: Nein.

Wenn ich hier chinesisch essen gehe habe ich ca. 30 min "Probleme" - als
ich nun eine Woche in China war und dort fast ausschließlich
chinesisches Essen bekommen habe (also sowieso nicht mit dem, was es
hier im China-Restaurant gibt zu vergleichen) hatte ich überhaupt keine
Probleme.
Aber ich weiß nicht, inwiefern man dort "international" gekocht und
einiges an Gewürzen (als solches wird das Glutamat ja dort verwendet)
weggelassen hat.

Gruß
Ruth

@ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
das ohnehin schon vorhandene natürliche.


Ralph Angenendt

unread,
Nov 29, 2010, 8:34:10 AM11/29/10
to
Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
> das ohnehin schon vorhandene natürliche.

Und das ist jetzt schädlicher?

Ralph
--
You'll have to wait til yesterday is here

Nicht schreiben können: http://lestighaniker.de/

Ruth

unread,
Nov 29, 2010, 8:40:33 AM11/29/10
to
Am 29.11.2010 14:34, schrieb Ralph Angenendt:
> Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
>> das ohnehin schon vorhandene natürliche.
>
> Und das ist jetzt schädlicher?

Angeblich / Anscheinend ja.
>
Wie schon Paracelsus wusste: Die Dosis machts.

Ralph Angenendt

unread,
Nov 29, 2010, 9:50:40 AM11/29/10
to
Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
> Am 29.11.2010 14:34, schrieb Ralph Angenendt:
>> Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>> Und das ist jetzt schädlicher?
>
> Angeblich / Anscheinend ja.

Was denn nun? Angeblich oder anscheinend? Oder eventuell scheinbar?

> Wie schon Paracelsus wusste: Die Dosis machts.

Also wenn ich in ein ansonsten glutamatfreies Essen Natrium-Glutamat
reintue, ist das schädlicher als wenn ich ein paar Tomaten mitkoche?

Helmut_Meukel

unread,
Nov 29, 2010, 10:04:20 AM11/29/10
to
Nach längere Bedenkzeit hat Jens Seitz geschrieben :
>
> http://www.welt.de/gesundheit/article11282369/Glutamat-als-Hirnzellen-Killer-in-Verdacht.html
>

Hat mal jemand den gesunden Meschenvestand bemüht und eine simple
Berechnung angestellt?
In diesem komischen Artikel wird der Weltverbrauch mit 1,5 Mio. Tonnen
pro Jahr angegeben. Das sind also 1,5 Milliarden Kg/Jahr.
Die Weltbevölkerung liegt z.Zt. bei 6,9 Milliarden Menschen.
Somit verbraucht jeder Mensch in Durchschnitt im Jahr rund 217 Gramm
Glutamat. Jeder!
Glaubt Ihr das?

Helmut. (der Ungläubige)


Joe Kotroczo

unread,
Nov 29, 2010, 10:22:23 AM11/29/10
to
On 29/11/2010 15:04, in article id0fdk$se2$1...@news.eternal-september.org,
"Helmut_Meukel" <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:

Schon mal von Marmite gehört? Glutamat als Brotaufstrich. Gibt's auch in den
verschiedensten Fertigprodukten, z.B. habe ich heute Schokoladen-Tafeln mit
Marmite gesehen. Also Schokolade mit Glutamat. Steht groß drauf.

Ich denke 200 Gramm pro Kopf kriegen die hier in der Woche hin.


--
card carrying windows basher

Ina Koys

unread,
Nov 29, 2010, 11:33:23 AM11/29/10
to
Am 29.11.2010 11:09, schrieb Jens Seitz:

> ich sowieso nie zusätzliches Glutamat, und gehe nie chinesisch essen.

Glutamat gibts nicht nur beim Chinesen. Es ist in vielen
Industrieprodukten drin, die anderenfalls kein Mensch essen würde. U.a.
Tütensuppen, Kartoffelchips usw. Von natürlichen Vorkommen in Tomaten,
Parmesan usw. ganz zu schweigen.

Ina
--
Es wächst!
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/

Kennstjamaik Stelter

unread,
Nov 29, 2010, 11:35:33 AM11/29/10
to
Am 29.11.2010 16:22, schrieb Joe Kotroczo:
>
> Schon mal von Marmite gehört? Glutamat als Brotaufstrich. Gibt's auch in den
> verschiedensten Fertigprodukten, z.B. habe ich heute Schokoladen-Tafeln mit
> Marmite gesehen. Also Schokolade mit Glutamat. Steht groß drauf.
>
> Ich denke 200 Gramm pro Kopf kriegen die hier in der Woche hin.

Marmite war eine Zeitlang jeden Tag zum Frühstück Pflicht für mich. Da
sind ja auch viele B-Vitamine enthalten. Mittlerweile hat man
herausgefunden, dass hochdosierte Vitaminpräparate schädlich sind.
Marmite habe ich auch ziemlich über. In Reformhäusern gibt es doch auch
seit Jahren Hefepasten, die Glutamat enthalten.

Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 12:05:01 PM11/29/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 13:34:10 +0000 (UTC), Ralph Angenendt
<ihr....@strg-alt-entf.org> wrote:

>Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
>> das ohnehin schon vorhandene natürliche.
>
>Und das ist jetzt schädlicher?

Wer weiss, bist du Hellseher, kennst du die Forschungsergebnisse von
morgen?
Bei Farbstoffen hat man auch jahrzehntelang geglaubt, dass die
vollkommen unbedenklich seien, ebenso beim Pökelsalz.
Zumindest da weiss man es inzwischen besser.

Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 12:15:02 PM11/29/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 17:33:23 +0100, Ina Koys
<garten...@iko-web.de> wrote:

>Glutamat gibts nicht nur beim Chinesen. Es ist in vielen
>Industrieprodukten drin, die anderenfalls kein Mensch essen würde.

Weil sie qualitativ unter aller sau sind?

Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 12:23:01 PM11/29/10
to

Nö, erscheint mir dann sehr wenig. Dieser geringe durchschnittliche
Verbrauch scheint mir nur so zu erklären sein, dass es Gegenden geben
muß, in denen kein oder so gut wie kein Glutamat verbraucht wird.

Erhard Schwenk

unread,
Nov 29, 2010, 1:38:41 PM11/29/10
to
Harald Deichmann schrieb:

> On Mon, 29 Nov 2010 13:34:10 +0000 (UTC), Ralph Angenendt
> <ihr....@strg-alt-entf.org> wrote:
>
>> Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>>> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
>>> das ohnehin schon vorhandene natürliche.
>> Und das ist jetzt schädlicher?
>
> Wer weiss, bist du Hellseher, kennst du die Forschungsergebnisse von
> morgen?

Die könnten auch rausfinden, daß Glutamat gesund ist. Oder daß zu viel
Wasser schädlich ist. Oder oder oder. Man weiß es nicht.

Bis da hin sollten wir uns also an die Ergebnisse halten, die vorliegen.
Und die scheinen doch zumindest mal plausibel zu machen, daß es für die
Beurteilung der Gefährlichkeit eines Stoffes völlig egal ist, in welcher
Form und auf welchem Weg der ins Essen kommt. Was überhaupt zählt ist
immer nur, ob und wie viel drin ist.

> Bei Farbstoffen hat man auch jahrzehntelang geglaubt, dass die
> vollkommen unbedenklich seien, ebenso beim Pökelsalz.
> Zumindest da weiss man es inzwischen besser.

Und auch da ist es völlig egal, ob die schon im Essen drin sind oder
künstlich zugesetzt werden.

--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/

Joe Kotroczo

unread,
Nov 29, 2010, 1:37:55 PM11/29/10
to
On 29/11/2010 18:38, in article
4cf3f29e$0$7662$9b4e...@newsspool1.arcor-online.net, "Erhard Schwenk"
<esch...@fto.de> wrote:

> Harald Deichmann schrieb:
>> On Mon, 29 Nov 2010 13:34:10 +0000 (UTC), Ralph Angenendt
>> <ihr....@strg-alt-entf.org> wrote:
>>
>>> Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>>>> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
>>>> das ohnehin schon vorhandene natürliche.
>>> Und das ist jetzt schädlicher?
>>
>> Wer weiss, bist du Hellseher, kennst du die Forschungsergebnisse von
>> morgen?
>
> Die könnten auch rausfinden, daß Glutamat gesund ist. Oder daß zu viel
> Wasser schädlich ist. Oder oder oder. Man weiß es nicht.

Zuviel Wasser ist schädlich, das wissen wir schon. Siehe
"Wasservergiftung"...

:-)

Helmut_Meukel

unread,
Nov 29, 2010, 1:54:12 PM11/29/10
to
Joe Kotroczo drückte sich sehr genau aus :

Klar, jeder Ertrunkene ist Zeuge dafür!

Helmut.


Joachim Pimiskern

unread,
Nov 29, 2010, 2:34:36 PM11/29/10
to
Am 29.11.2010 11:09, schrieb Jens Seitz:
> über Glutamat streiten sich ja die Geister.

Beim Deutschlandfunk kam neulich was über die Herstellung.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1301657/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/

Grüße,
Joachim

Ina Koys

unread,
Nov 29, 2010, 2:59:47 PM11/29/10
to
Am 29.11.2010 18:15, schrieb Harald Deichmann:

>> Glutamat gibts nicht nur beim Chinesen. Es ist in vielen
>> Industrieprodukten drin, die anderenfalls kein Mensch essen würde.
>
> Weil sie qualitativ unter aller sau sind?

Oder halt nach nix schmecken. Wenn du mal Kartoffelchips selbst gemacht
hast und ohne Glutamat, weißt du, was gemeint ist.

Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 4:23:01 PM11/29/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 20:59:47 +0100, Ina Koys
<garten...@iko-web.de> wrote:

>Oder halt nach nix schmecken. Wenn du mal Kartoffelchips selbst gemacht
>hast und ohne Glutamat, weißt du, was gemeint ist.

Nein, weiß ich nicht. Das kommt, wie gesagt, auf die
Kartoffelqualität, auch Sorte, an. Inzwischen gibt es in jedem
besseren Supermarkt Kartoffelchips, meist etwas teurer, die lediglich
Kartoffeln, Öl, und Meersalz enthalten.
Neulich hatte ich mal violette & schwarze, Spar Premium, sehr lecker.

Harald Deichmann

unread,
Nov 29, 2010, 4:35:01 PM11/29/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 19:38:41 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Harald Deichmann schrieb:
>> On Mon, 29 Nov 2010 13:34:10 +0000 (UTC), Ralph Angenendt
>> <ihr....@strg-alt-entf.org> wrote:
>>
>>> Well, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:
>>>> @ Axel: Es geht um das in Pulverform extra zugesetzte Glutamat, nicht um
>>>> das ohnehin schon vorhandene natürliche.
>>> Und das ist jetzt schädlicher?
>>
>> Wer weiss, bist du Hellseher, kennst du die Forschungsergebnisse von
>> morgen?
>
>Die könnten auch rausfinden, daß Glutamat gesund ist. Oder daß zu viel
>Wasser schädlich ist. Oder oder oder. Man weiß es nicht.
>
>Bis da hin sollten wir uns also an die Ergebnisse halten, die vorliegen.
>Und die scheinen doch zumindest mal plausibel zu machen, daß es für die
>Beurteilung der Gefährlichkeit eines Stoffes völlig egal ist, in welcher
>Form und auf welchem Weg der ins Essen kommt. Was überhaupt zählt ist
>immer nur, ob und wie viel drin ist.

Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).

Peter Sielblatt

unread,
Nov 29, 2010, 5:27:26 PM11/29/10
to
Jens Seitz schrieb:

> Hallo,
>
> über Glutamat streiten sich ja die Geister. Hier ein Artikel, der
> Munition für die Gegner liefert

Ich verwende Glutamat gelegentlich um Speisen aufzupeppen
(2, 3 mal im Monat).

Ich vertrage es, die Meinige auch. Sogar unser Dackel
fährt darauf ab (täuscht bei Reis oder Nudeln einen
höheren Proteingehalt vor).

Haben die Kritiker einen Gendefekt, wenn sie es nicht
vertragen?

Oder verwechseln die es mit Mobilfunkmaststrahlung
(nicht Handy-Strahlung, die tut ja nichts obwohl 100
mal stärker).

Aber es gibt ja Religionsfreiheit, jeder soll glauben
was er will.

mfg

Erhard Schwenk

unread,
Nov 29, 2010, 6:14:09 PM11/29/10
to
Harald Deichmann schrieb:

> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).

Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?

Helmut_Meukel

unread,
Nov 29, 2010, 6:32:39 PM11/29/10
to
Erhard Schwenk stellte die Frage :

> Harald Deichmann schrieb:
>
>> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
>> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
>> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).
>
> Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?

Gute frage, der Harald hat noch gar nicht realisiert, dass natürliche
Nahrung immer *roh* ist.
Pflanzliche Nahrung in den verschiedensten Stadien des Wachstums / der
Reife /des Verottens; tierische Nahrung entweder noch lebend (Maden,
Käfer etc.), frisch tot oder schon länger tot = Aas.

Kochen, Backen, Braten, Dünsten sind unnatürliche Verfahren. Das was
diesen künstlichen Verfahren in der Natur am nächsten kommt, sind die
mehr oder minder vekohlten Tierleichen, die z.B. nach einem Steppenbrand
zu finden sind. Die wurden aber vor dem Garen nicht ausgenommen. Das
schmecht man dann auch.

Helmut.
(der "zurück zur Natur" anderen überlässt)


Erhard Schwenk

unread,
Nov 29, 2010, 7:34:29 PM11/29/10
to
Helmut_Meukel schrieb:

> Erhard Schwenk stellte die Frage :
>> Harald Deichmann schrieb:
>>
>>> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
>>> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
>>> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).
>> Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?
>
> Gute frage, der Harald hat noch gar nicht realisiert, dass natürliche
> Nahrung immer *roh* ist.

Eben.

> Pflanzliche Nahrung in den verschiedensten Stadien des Wachstums / der
> Reife /des Verottens;

Streng genommen laufen auch beim Verrotten und Reifen denaturierende
bzw. chemische Vorgänge ab.

> tierische Nahrung entweder noch lebend (Maden,
> Käfer etc.), frisch tot oder schon länger tot = Aas.

Naja, man kann auch noch Obst und Rohkost-Gemüse dazuzählen, das ist
dann nicht ganz so eklig.

> Kochen, Backen, Braten, Dünsten sind unnatürliche Verfahren.

Das ist eine Frage der Definition von "natürlich". Es wird nur
vermutlich sehr schwierig, eine zu finden, die Haralds Vorstellung von
"natürlicher" Nahrung vollständig entspricht (außer die Definition
lautete "natürlich ist, was Harald für natürlich hält", aber aus so
einer Definition kann man nichts sinnvolles ableiten).

Und selbst wenn man so eine Definition fände, wäre noch lange nicht
gesagt, daß dabei immer "gute" oder "wertvolle" oder "gesunde" Nahrung
rauskommt (zumal auch diese Begriffe wieder einer Definition bedürften).

Joe Kotroczo

unread,
Nov 30, 2010, 3:56:19 AM11/30/10
to
On 29/11/2010 21:35, in article
ot68f6ho1knt1n1a9...@negativeland.de, "Harald Deichmann"
<de...@end.street> wrote:

(...)


> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).

Ich finde Tomatenmark aus der Tube ziemlich praktisch.

Du bevorzugst also Tomatenmark aus der Dose?

Christian Praetorius

unread,
Nov 30, 2010, 4:05:26 AM11/30/10
to
Ina Koys <garten...@iko-web.de> wrote:

>Von natürlichen Vorkommen in Tomaten,
>Parmesan usw. ganz zu schweigen.

Natürliche Vorkommen finde ich lustig. Glutamat ist eine der
proteinogenen Aminosäuren, sprich das kommt in jedem Protein in mehr
oder weniger hohem Anteil vor. Auch im Menschen selber.

Christian

--
X-no-Sig: yes

Message has been deleted

Claus D. Arnold

unread,
Nov 30, 2010, 5:20:25 AM11/30/10
to
Helmut_Meukel <Helmut...@bn-hof.invalid> schrieb:

>Nach längere Bedenkzeit hat Harald Deichmann geschrieben :


>> On Mon, 29 Nov 2010 11:53:45 +0100, Helmut_Meukel
>> <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>>
>>> und dass Asiaten _kein_ signifikant höheres Parkinson-Risiko haben
>>> liegt dann an ihrer Vorliebe für Tee, speziell Grünen Tee, oder?
>>
>> Kann man hier die Asiaten alle in einen Topf werfen? Wird denn in
>> China genausoviel Glutamat verwendet wie in europäischen
>> Chinarestaurants?
>>

>Lieber Harald, Du stellst die /falschen/ Fragen. Wenn schon dann müßte
>man mit US-Chinarestaurants vergleichen, denn:
>>|> warnt der US-amerikanische Neurochirurg Russell Blaylock
>
>Ob der nicht nur seine Fälle wegschwimmen sieht?

Auf alle Felle, in jedem Phall.

Gruß

Claus'scnr'D.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 5:30:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 00:14:09 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Harald Deichmann schrieb:


>
>> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
>> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
>> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).
>
>Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?

Das interessiert dich doch gar nicht. Dein Interesse gilt nur dem
Nachweis von logischen Fehlern, um die ich mich einen Pfifferling
kehre.
Das hier ist keine wissenschaftliche Diskussion sondern nur
Kasperletheater. Und wer hier mitmacht hat entweder Langeweile oder
ein Ding an der Birne. Ich hab vermutlich beides.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 5:47:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 00:32:39 +0100, Helmut_Meukel
<Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:

>Erhard Schwenk stellte die Frage :
>> Harald Deichmann schrieb:
>>
>>> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
>>> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
>>> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).
>>
>> Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?
>
>Gute frage,

Nein, nur für die, die denselben Standpunkt einnehmen. Jeder, über
Primitivlogik hinausdenkende Mensch, wußte was gemeint ist.

>der Harald hat noch gar nicht realisiert, dass natürliche
>Nahrung immer *roh* ist.

Nein, genausowenig wie ich realisiert habe, dass du ein Ding an der
Birne hast, wenn du meinst, mich derartig anpinkeln zu können.

>Helmut.
>(der "zurück zur Natur" anderen überlässt)

Von wegen, du würdest denen das doch gerne vermiesen.

Detlef Wirsing

unread,
Nov 30, 2010, 5:51:56 AM11/30/10
to
Peter Sielblatt schrieb:

[...]


>Ich verwende Glutamat gelegentlich um Speisen aufzupeppen
>(2, 3 mal im Monat).
>
>Ich vertrage es, die Meinige auch. Sogar unser Dackel
>fährt darauf ab (täuscht bei Reis oder Nudeln einen
>höheren Proteingehalt vor).
>
>Haben die Kritiker einen Gendefekt, wenn sie es nicht
>vertragen?
>
>Oder verwechseln die es mit Mobilfunkmaststrahlung
>(nicht Handy-Strahlung, die tut ja nichts obwohl 100
>mal stärker).
>
>Aber es gibt ja Religionsfreiheit, jeder soll glauben
>was er will.

Soweit mir bekannt ist, gibt es keinen Beweis für das sogenannte
"Chinarestaurant-Syndrom". In einer Doppelblindstudie soll kein
signifikanter Zusammenhang zwischen Glutamat und den aufgetretenen
Beschwerden bei/nach Besuchen im Chinarestaurant nachweisbar gewesen
sein.

Trotzdem hatte ich vor einigen Wochen selbst den Fall, daß es mir nach
einem chinesischen Essen, das ich mir hatte liefern lassen,
gesundheitlich sehr schlecht ging. Mir wurde schwindlig, ich war
unglaublich schlapp und mir war schlecht. Die Symptome waren ähnlich
wie bei einer sehr starken Grippe und traten innerhalb von weniger als
15 Minuten nach dem essen auf. Das war vorher noch nie passiert,
obwohl ich schon beim selben Chinamann bestellt hatte, sogar die
gleichen Gerichte. Das hätte man als Zufall durchgehen lassen können.
Ich hatte aber insgesamt drei Mahlzeiten bestellt. Nach jeder traten
dieselben Symptome auf.

Wie das einzuordnen ist, weiß ich nicht. Seitdem habe ich nichts mehr
vom Chinesen gegessen, was aber eher meinem Geldbeutel als der Angst
vor plötzlichem Glutamattod zuzuschreiben ist. Außer bei dieser
Gelegenheit trat ähnliches bei mir nie auf.

Ich halte es seitdem zumindest für möglich, daß Glutamat unter
bestimmten Bedingungen in hohen Konzentrationen zum sogenannten
"Chinarestaurant-Syndrom" führen kann. Da ich das Problem früher nie
hatte, schließe ich in meinem Fall eine genetische Veranlagung aus.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 5:59:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 08:56:19 +0000, Joe Kotroczo <kotr...@mac.com>
wrote:

>On 29/11/2010 21:35, in article
>ot68f6ho1knt1n1a9...@negativeland.de, "Harald Deichmann"
><de...@end.street> wrote:
>
>(...)
>> Mag sein, aber solange ich mich nicht ins Weltall begebe bevorzuge ich
>> doch natürliche Nahrung und verzichte auf die aus der Tube(selbst wenn
>> es mir nur auf die Ernährung ankommen würde).
>
>Ich finde Tomatenmark aus der Tube ziemlich praktisch.

Ich auch. Dasselbe gilt für Zahnpasta. Senf rühr ich mir dagegen
inzwischen im Glas selber an. Ich würde auch Garnelenpaste in der Tube
kaufen, wenn es hier welche gäbe.

>Du bevorzugst also Tomatenmark aus der Dose?

Ja, hab ich mal, als es die kleinen Dosen noch gab. erstens waren die
praktisch, weil es genau für ein Essen war, andererseits waren die
komischerweise billiger(Mengenrelation).
Außerdem fand ich die niedlich. Meine Madame hat sich immer darüber
lustig gemacht, dass ich bei jedem Einkauf immer ein, zwei Dosen
mitgenommen habe.
Plötzlich gab es die jedoch nicht mehr, sondern nur noch Dosen mit der
doppelten Menge drin. Da bin auf die Tube umgestiegen, da mir das
restliche Tomatenmark, dass ich nicht für das eine Essen brauchte,
öfter mal vergammelt war.

Joe Kotroczo

unread,
Nov 30, 2010, 6:13:29 AM11/30/10
to
On 30/11/2010 10:59, in article
7el9f6p1hd6sj05kj...@negativeland.de, "Harald Deichmann"
<de...@end.street> wrote:

Also doch kein Verzicht auf Nahrung aus der Tube. :-)

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 6:14:01 AM11/30/10
to
On Mon, 29 Nov 2010 23:27:26 +0100, Peter Sielblatt
<peter.s...@beichte24.de> wrote:

>Jens Seitz schrieb:
>> Hallo,
>>
>> über Glutamat streiten sich ja die Geister. Hier ein Artikel, der
>> Munition für die Gegner liefert
>
>Ich verwende Glutamat gelegentlich um Speisen aufzupeppen
>(2, 3 mal im Monat).

Wogegen keiner was hat.

>Ich vertrage es, die Meinige auch. Sogar unser Dackel
>fährt darauf ab (täuscht bei Reis oder Nudeln einen
>höheren Proteingehalt vor).
>
>Haben die Kritiker einen Gendefekt, wenn sie es nicht
>vertragen?

Da ich mich zu den Kritikern zähle, kann ich die Frage für mich mit
nein beantworten. Ich vertrage es, habe früher meine Suppen auch immer
mit Maggi vereinheitlicht.

>Oder verwechseln die es mit Mobilfunkmaststrahlung
>(nicht Handy-Strahlung, die tut ja nichts obwohl 100
>mal stärker).
>
>Aber es gibt ja Religionsfreiheit, jeder soll glauben
>was er will.

Wenn ich deine polemischen Äußerungen so lese, gewinne ich den
Eindruck, dass dir das gar nicht passt. Bist du einer von dieser neuen
Partei, die alle Moscheen plattmachen wollen?

Ruth

unread,
Nov 30, 2010, 6:00:48 AM11/30/10
to
Am 30.11.2010 11:51, schrieb Detlef Wirsing:

>
> Ich halte es seitdem zumindest für möglich, daß Glutamat unter
> bestimmten Bedingungen in hohen Konzentrationen zum sogenannten
> "Chinarestaurant-Syndrom" führen kann. Da ich das Problem früher nie
> hatte, schließe ich in meinem Fall eine genetische Veranlagung aus.

Das würde ich auch so unterschreiben. Früher konnte ich
YumYum-Tütensuppe über Wochen täglich essen - aber mit einem Schlag
führte alles, was Fertigwürze mit hohem Natriumglutamat /
Hefeextrakt-Anteil enthält oder halt die Standard "Gebratene Nudeln" vom
China-Imbiss zu den Erscheinungen, wie Du sie beschreibst.
(Mensaessen kann ich z.B. fast nur ohne Soße essen.)
Natürlich könnte es sein, dass es auch aus einer anderen
Zutaten-Kombination resultiert, aber wenn ich drauf achte, nichts mit
Glutamat/Hefeextrakt-Zusatz zu kaufen geht es mir eindeutig besser.

LG
Ruth

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 7:11:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 11:13:29 +0000, Joe Kotroczo <kotr...@mac.com>
wrote:

Du weisst, was eine Metapher ist.

Joe Kotroczo

unread,
Nov 30, 2010, 7:16:13 AM11/30/10
to
On 30/11/2010 12:11, in article
49q9f6haercahj09c...@negativeland.de, "Harald Deichmann"
<de...@end.street> wrote:

Kann man die essen? Wie würdest du sie kochen?

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 8:13:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 12:16:13 +0000, Joe Kotroczo <kotr...@mac.com>
wrote:

Es gibt ein Bild von Magritte mit dem Titel Ceci n'est pas une pipe.
Spaßeshalber könnte man sich natürlich dennoch was überlegen. Das
überlasse ich aber gern anderen. Mir fehlt dazu momentan die Zeit.

Message has been deleted

Gerald Endres

unread,
Nov 30, 2010, 9:07:48 AM11/30/10
to
Detlef Wirsing <detlef....@gmx.de> schrieb:

>Trotzdem hatte ich vor einigen Wochen selbst den Fall, daß es mir nach
>einem chinesischen Essen, das ich mir hatte liefern lassen,
>gesundheitlich sehr schlecht ging.

Das Thema hatten wir wirklich schon ein paarmal. Wie schon oft gesagt:
Es muss nicht das Glutamat sein. Mein Hauptverdächtiger: Histamin in
der Sojasauce. Manche Saucen machen mir heftige Kopfschmerzen,
besonders indonesische sind gefährlich. Ich beschränke mich inzwischen
auf die japanische Kikkoman oder ersetze die Sojasauce durch
thailändische Austernsauce (damit hatte ich noch keine Probleme).

Gruß
Gerald

--
Die Stunde der Frauen
Eine Dokumentation von Ute Bönnen und Gerald Endres
Donnerstag, 2.Dezember, um 22:45 Uhr in RBB
http://www.boen-end.de

Ruth

unread,
Nov 30, 2010, 9:06:28 AM11/30/10
to
Am 30.11.2010 14:47, schrieb Ludger Averborg:

> On Tue, 30 Nov 2010 11:51:56 +0100, Detlef Wirsing
> <detlef....@gmx.de> wrote:
>
>> Soweit mir bekannt ist, gibt es keinen Beweis für das sogenannte
>> "Chinarestaurant-Syndrom". In einer Doppelblindstudie soll kein
>> signifikanter Zusammenhang zwischen Glutamat und den aufgetretenen
>> Beschwerden bei/nach Besuchen im Chinarestaurant nachweisbar gewesen
>> sein.
> Soweit mir bekannt ist, sollen Beschwerden nach dem Ch.Rest Besuch mit
> einer Histamin-Empfindlichkeit korrelieren. Dunkle Sojasoße enthält
> sehr viel Histamin.
>
Dann müsste das aber auch nach dem Besuch vom Sushi-Restaurant
auftreten, oder?

Und wenn es so ist will ich gar nicht wissen, wieviele Liter Soja-Soße
jeden Tag in der Mensa-Küche verbraucht werden ...

Peter Sielblatt

unread,
Nov 30, 2010, 9:21:58 AM11/30/10
to
Harald Deichmann schrieb:

> On Mon, 29 Nov 2010 23:27:26 +0100, Peter Sielblatt
>> Aber es gibt ja Religionsfreiheit, jeder soll glauben
>> was er will.
>
> Wenn ich deine polemischen Äußerungen so lese, gewinne ich den
> Eindruck, dass dir das gar nicht passt. Bist du einer von dieser neuen
> Partei, die alle Moscheen plattmachen wollen?
>

Glutamat und Islam bringt man nicht so ohne weiteres in
Verbindung ....
bis man die Begriffe bei Google eingibt.

Da liest man dann z.B. unter
http://terraherz.blogspot.com/2010/05/glutamat-das-gift-aus-dem-supermarkt.html
"Die Satanische Blutlinie auf dem Weg zur Weltherrschaft"
"Geplanter Massenmord durch Impfungen..."
"Russland wurde von den USA angegriffen- Sommer 2010"

Damit tut man den Leuten, die tatsächlich eine Glutamat-
Allergie haben, keinen Gefallen.

Und den Leuten, die Glutamat vertragen tut man keinen
Gefallen, wenn man sie zu gläubigen Glutamat-Gegnern
machen will.

Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.


mfg

Gerald Endres

unread,
Nov 30, 2010, 10:06:01 AM11/30/10
to
Peter Sielblatt <peter.s...@beichte24.de> schrieb:

>Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.

Von wegen!
Ist dir noch nicht aufgefallen, dass hier recht häufig Mütter
aufschlagen, denen irgendwelche
Heilpraktiker/Esoteriker/Ernährungsberater/Allergologen dringendst von
Kuhmilch für die Kleinen abgeraten haben.
Das geht dann häufig nach dem Motto: Das kann schon sein, dass Ihr
Kind keine negativen Symptome nach dem Milchgenuss hat, aber
irgendwann werden sie kommen.

Gruß
Gerald
--
http://www.boen-end.de

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 10:12:01 AM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 15:21:58 +0100, Peter Sielblatt
<peter.s...@beichte24.de> wrote:

>Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.

Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
Laktose kann nur den Geschmack süß verstärken.
Wenn ich ein Fleischesser wäre, würde es mir dagegen darum gehen, dass
das Fleisch eine so gute Qualität hat, das es von Natur aus einen
würzigen Umami-Geschmack hat. Den Zusatz von Natriumglutamat würde ich
also ablehnen aus Furcht, dass man mir zumindest schlechte Qualität,
dh kaum natürlicher Geschmack oder sogar Gammelfleisch andrehen will.

Andreas Cammin

unread,
Nov 30, 2010, 11:01:11 AM11/30/10
to
Am 29.11.2010 13:10, schrieb Axel Schwenke:

> Kann man die europäischen Chinarestaurants alle in einen Topf werfen?

Der Wahlspruch des ersten Qin-Kaisers war "Alle unter dem Himmel".
Vermutlich muss man im Chinesischen nur leicht die Betonung ändern um
bei "Alle in einem Topf" zu landen...

An*scnr*dreas

Message has been deleted

Gerald Endres

unread,
Nov 30, 2010, 11:16:56 AM11/30/10
to
Ruth <ide...@gmail.com> schrieb:

>Dann müsste das aber auch nach dem Besuch vom Sushi-Restaurant
>auftreten, oder?

Nach meiner privaten Testreihe ist japanische Sojasauce harmlos.

Message has been deleted

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 1:22:08 PM11/30/10
to
Christian Praetorius schrieb:

ACK. Wäre jemand wirklich allergisch gegen Glutamat, würde derjenige
auf der Stelle tot umfallen, egal mit welcher Diät.

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 1:23:35 PM11/30/10
to
Harald Deichmann schrieb:

> On Tue, 30 Nov 2010 00:32:39 +0100, Helmut_Meukel

>>> Was genau verstehst Du denn unter "natürlicher" Nahrung?
>> Gute frage,
>
> Nein, nur für die, die denselben Standpunkt einnehmen. Jeder, über
> Primitivlogik hinausdenkende Mensch, wußte was gemeint ist.

Wenn das jeder "über Primitivlogik hinausdenkdende Mensch" weiß, sollte
es Dir ja nicht schwer fallen, es aufzuschreiben. Oder denkst Du nicht
über Primitivlogik hinaus?

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 1:29:25 PM11/30/10
to
Detlef Wirsing schrieb:
> Peter Sielblatt schrieb:

>> Ich verwende Glutamat gelegentlich um Speisen aufzupeppen
>> (2, 3 mal im Monat).

>> Aber es gibt ja Religionsfreiheit, jeder soll glauben
>> was er will.

> Soweit mir bekannt ist, gibt es keinen Beweis für das sogenannte
> "Chinarestaurant-Syndrom". In einer Doppelblindstudie soll kein
> signifikanter Zusammenhang zwischen Glutamat und den aufgetretenen
> Beschwerden bei/nach Besuchen im Chinarestaurant nachweisbar gewesen
> sein.

Naja.

Ich denke mal, das ist im Wesentlichen eine Frage der Dosis, und da kann
die Verträglichkeit durchaus von Mensch zu Mensch verschieden sein. Das
ist aber kein Grund, Glutamat in welcher Form auch immer grundsätzlich
zu verteufeln.

> Trotzdem hatte ich vor einigen Wochen selbst den Fall, daß es mir nach
> einem chinesischen Essen, das ich mir hatte liefern lassen,
> gesundheitlich sehr schlecht ging. Mir wurde schwindlig, ich war
> unglaublich schlapp und mir war schlecht. Die Symptome waren ähnlich
> wie bei einer sehr starken Grippe und traten innerhalb von weniger als
> 15 Minuten nach dem essen auf. Das war vorher noch nie passiert,
> obwohl ich schon beim selben Chinamann bestellt hatte, sogar die
> gleichen Gerichte. Das hätte man als Zufall durchgehen lassen können.
> Ich hatte aber insgesamt drei Mahlzeiten bestellt. Nach jeder traten
> dieselben Symptome auf.

Das kann alles mögliche sein.

Gerade die China-Restaurants müssen z.B. zig verschiedene Fleischsorten
vorhalten - darunter hochverderbliches Geflügel aller Art. Das geht als
Frischware überhaupt nur mit exorbitant hohem Umsatz oder eben
tiefgekühlt. In beiden Fällen kann man leicht Fehler machen, die zu
einsetzender Verderbnis führen, ohne daß man das am Endprodukt schmeckt
oder riecht. Zudem benutzen die vielerlei Gewürze, an die unsere
hiesigen Verdauungsapparate nicht zwingend gewöhnt sind, und auch da
gibts dann diverse mögliche Unverträglichkeiten oder Allergien.

> Ich halte es seitdem zumindest für möglich, daß Glutamat unter
> bestimmten Bedingungen in hohen Konzentrationen zum sogenannten
> "Chinarestaurant-Syndrom" führen kann. Da ich das Problem früher nie
> hatte, schließe ich in meinem Fall eine genetische Veranlagung aus.

Sowas kann z.B. auch eine anderweitige Mangelerscheinung sein, es ist ja
fast unvorhersagbar, wie sich diverse Mängel und Substanzen im
Stoffwechsel wirklich benehmen.

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 1:38:00 PM11/30/10
to
Harald Deichmann schrieb:

> On Tue, 30 Nov 2010 15:21:58 +0100, Peter Sielblatt
> <peter.s...@beichte24.de> wrote:
>
>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>
> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?

Definiere "künstlich".

Wenn Du damit meinst: "aus anderen Stoffen als Milch synthetisiert",
dann lautet die Antwort zumindest im Labormaßstab zweifellos "Ja".

Üblicherweise gewonnen wird sie wohl aus irgendwelchen Molereiabfällen,
Wikipedia nennt Süß- oder Sauermolke mit diversen Isolationsverfahren
dahinter als Weg der Gewinnung.

> Laktose kann nur den Geschmack süß verstärken.
> Wenn ich ein Fleischesser wäre, würde es mir dagegen darum gehen, dass
> das Fleisch eine so gute Qualität hat, das es von Natur aus einen
> würzigen Umami-Geschmack hat. Den Zusatz von Natriumglutamat würde ich
> also ablehnen aus Furcht, dass man mir zumindest schlechte Qualität,
> dh kaum natürlicher Geschmack oder sogar Gammelfleisch andrehen will.

Was dann aber nichts mit dem Glutamat zu tun hat, sondern mit der
Kaschierung einer schlechten Fleischqualität. Das geht aber mehr oder
weniger mit jedem intensiv schmeckenden oder scharfen Gewürz.

Diedrich Ehlerding

unread,
Nov 30, 2010, 1:24:18 PM11/30/10
to
Ina Koys meinte:

> Oder halt nach nix schmecken. Wenn du mal Kartoffelchips selbst gemacht
> hast und ohne Glutamat, weißt du, was gemeint ist.

Ich habe mal (in einem Kochkurs bei einem sehr guten Restaurant)
Kartoffelchips selbst gemacht. Die wurden in Olivenöl frittiert und nur
noch leicht gesalzen - und schmeckten wirklich hervorragend. Glutamat muss
da nicht dran (auch wenn ich, für die Akten, die Glutamatophobie mancher
Leute nicht teile).

Diedrich
--
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Diedrich Ehlerding

unread,
Nov 30, 2010, 1:34:20 PM11/30/10
to
Harald Deichmann meinte:


>>Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>
> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?

Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 1:42:55 PM11/30/10
to
Ludger Averborg schrieb:

> On Tue, 30 Nov 2010 15:21:58 +0100, Peter Sielblatt
> <peter.s...@beichte24.de> wrote:
>
>> Leuten, die tatsächlich eine Glutamat-
>> Allergie haben
>
> Ich frage mich, ob es das tatsächlich geben kann.

> Bei Allergien reagiert doch der Körper auf winzige Spuren. Die
> Mikrogramm-Mengen an Wespenstich-Allergenen reichen für einen
> tödlichen anaphylaktischen Schock, einige mikroskopisch kleine Pollen
> für eine schwere fiebrige Rhinits, die bekannten "Nussspuren" für eine
> massive Lebensmittelallergie.

> Nun ist allerdings Glutamat im Körper in großen Mengen vorhanden: als
> Baustein für andere (nicht essentielle) Aminosäuren, als Baustein für
> viele (fast alle) Proteine, als Zwischenprodukt bei der Einschleußung
> von Aminosäuren aus der Nahrung in den Citronensäurecyclus und last
> not least als wichtigste Übertragungssubstanz von Nervenaktionen über
> die Synapsen zwischen den verbundenen Nervenszellen
> (Neurotransmitter).

> Wie sollen diese großen Mengen von Glutamat im Körper existieren, ohne
> dass die mit Glutamat-Antikörpern (IgE) besetzten Mastzellen
> ("Glutamat-Allergie") degradieren und ihr Histamin zu einem
> allergischen Anfall freisetzen?

Das siehst Du völlig richtig. So jemand würde auf der Stelle tot umfallen.

Was es allerdings geben könnte, ist eine _Unverträglichkeit_ gegen
Glutamat, die gerne umgangssprachlich mit einer Allergie verwechselt wird.

Die ist aber medizinisch gesehen schonmal was grundlegend anderes, das
zeigt sich unter Anderem in der starken Abhängigkeit der Symptome von
der Dosis (echte Allergien sind relativ selektiv, d.H. kleinste Mengen
des Allergens reichen zuverlässig für heftige Reaktionen).

> OK, ich bin keine Allergologe, aber wie kann ein auf Glutamat
> allergischer Mensch mit 50 g (jedenfalls einer sehr großen Menge)
> Glutamat im Blut/Serum rumlaufen, ohne längst tot zu sein?

> Allergie ist eben _keine_ Vergiftung, für die "die Dosis machts" gilt.

Genau.

Message has been deleted

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 2:44:01 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 19:22:08 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>ACK. Wäre jemand wirklich allergisch gegen Glutamat, würde derjenige
>auf der Stelle tot umfallen, egal mit welcher Diät.

Schon mal was von Autoimmunerkrankungen gehört?

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 2:52:01 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 19:23:35 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Wenn das jeder "über Primitivlogik hinausdenkdende Mensch" weiß, sollte

>es Dir ja nicht schwer fallen, es aufzuschreiben. Oder denkst Du nicht
>über Primitivlogik hinaus?

Deine Fragen sagen alles über dich aus. Mögen sie dir im Halse stecken
bleiben.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 3:08:01 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 19:34:20 +0100, Diedrich Ehlerding
<diedrich....@t-online.de> wrote:

>Harald Deichmann meinte:
>
>
>>>Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>>wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>>
>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>
>Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
>Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
>http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract

Ogott, da steht doch nun gar nichts drin. Da hättest du besser den
Wikilink angegeben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutamate
Der sagt allerdings auch nichts darüber aus, wie Glutamat früher
hergestellt wurde.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 3:25:01 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 19:38:00 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Harald Deichmann schrieb:


>> On Tue, 30 Nov 2010 15:21:58 +0100, Peter Sielblatt
>> <peter.s...@beichte24.de> wrote:
>>
>>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>>
>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>
>Definiere "künstlich".
>
>Wenn Du damit meinst: "aus anderen Stoffen als Milch synthetisiert",

Kannst du eigentlich noch was anderes als hirnschwurbeln?

>dann lautet die Antwort zumindest im Labormaßstab zweifellos "Ja".

Das 'ja' hätte doch wohl gereicht. Auf eine einfache Frage(ohne
Hintergedanken) gehört eine einfache Antwort.

>> Laktose kann nur den Geschmack süß verstärken.
>> Wenn ich ein Fleischesser wäre, würde es mir dagegen darum gehen, dass
>> das Fleisch eine so gute Qualität hat, das es von Natur aus einen
>> würzigen Umami-Geschmack hat. Den Zusatz von Natriumglutamat würde ich
>> also ablehnen aus Furcht, dass man mir zumindest schlechte Qualität,
>> dh kaum natürlicher Geschmack oder sogar Gammelfleisch andrehen will.
>
>Was dann aber nichts mit dem Glutamat zu tun hat, sondern mit der
>Kaschierung einer schlechten Fleischqualität. Das geht aber mehr oder
>weniger mit jedem intensiv schmeckenden oder scharfen Gewürz.

Ach nee, is ja 'ne dolle Neuigkeit. Andere Gewürze sind aber
anscheinend teurer oder erreichen eben nicht den gewünschten Geschmack
der den Konsumenten täuschen kann, denn sonst würde es ja wohl nicht
so in diesem überwältigendem Maßstab gemacht werden, oder kennst du
andere Gründe?

Ralf Schmode

unread,
Nov 30, 2010, 3:27:29 PM11/30/10
to
On 30.11.2010 12:14, Harald Deichmann wrote:

> Wenn ich deine polemischen Äußerungen so lese, gewinne ich den
> Eindruck, dass dir das gar nicht passt. Bist du einer von dieser neuen
> Partei, die alle Moscheen plattmachen wollen?

Welches wäre denn diese neue Partei, die "alle Moscheen plattmachen will"?

Gespannt, Ralf

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 3:38:02 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 19:42:55 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Ludger Averborg schrieb:


>> On Tue, 30 Nov 2010 15:21:58 +0100, Peter Sielblatt
>> <peter.s...@beichte24.de> wrote:
>>
>>> Leuten, die tatsächlich eine Glutamat-
>>> Allergie haben
>>
>> Ich frage mich, ob es das tatsächlich geben kann.
>
>> Bei Allergien reagiert doch der Körper auf winzige Spuren. Die
>> Mikrogramm-Mengen an Wespenstich-Allergenen reichen für einen
>> tödlichen anaphylaktischen Schock, einige mikroskopisch kleine Pollen
>> für eine schwere fiebrige Rhinits, die bekannten "Nussspuren" für eine
>> massive Lebensmittelallergie.
>
>> Nun ist allerdings Glutamat im Körper in großen Mengen vorhanden: als
>> Baustein für andere (nicht essentielle) Aminosäuren, als Baustein für
>> viele (fast alle) Proteine, als Zwischenprodukt bei der Einschleußung
>> von Aminosäuren aus der Nahrung in den Citronensäurecyclus und last
>> not least als wichtigste Übertragungssubstanz von Nervenaktionen über
>> die Synapsen zwischen den verbundenen Nervenszellen
>> (Neurotransmitter).
>
>> Wie sollen diese großen Mengen von Glutamat im Körper existieren, ohne
>> dass die mit Glutamat-Antikörpern (IgE) besetzten Mastzellen
>> ("Glutamat-Allergie") degradieren und ihr Histamin zu einem
>> allergischen Anfall freisetzen?
>
>Das siehst Du völlig richtig. So jemand würde auf der Stelle tot umfallen.

Blödsinn. Er sieht das alles andere als richtig. LA/KW hat
bekanntermaßen nicht den geringsten Schimmer von Medizin, tut aber
gerne so.
Was bitte schön ist eine allergische Reaktion anders als eine Antwort
des Immunsystems auf körperfremde Stoffe?
Nun gibt es bedauerlicherweise eine Menge Autoimmunerkrankungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung
Glücklicherweise oder für euch vielleicht unglücklicherweise enden die
nicht mit dem sofortigen Tod sondern können sich überJahrzehnte
dahinschleppen, siehe zB Rheuma.
Dergleichen hab ich hier schon mal geschrieben, aber Herr Averborg/
Wilhelm ist bekanntlich lernresistent, daher bringt er denselben
Schwachsinn immer mal wieder.
Einfach nicht drum kümmern.

Ralf Schmode

unread,
Nov 30, 2010, 4:09:14 PM11/30/10
to
On 30.11.2010 21:38, Harald Deichmann wrote:

> Was bitte schön ist eine allergische Reaktion anders als eine Antwort
> des Immunsystems auf körperfremde Stoffe?

Selbst wenn Deine Definition in dieser Schlichtheit richtig wäre: Seit wann
ist Glutamat ein körperfremder Stoff?

> Nun gibt es bedauerlicherweise eine Menge Autoimmunerkrankungen.
> http://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung
> Glücklicherweise oder für euch vielleicht unglücklicherweise enden die
> nicht mit dem sofortigen Tod sondern können sich überJahrzehnte
> dahinschleppen, siehe zB Rheuma.

Und das hat genau was damit zu tun, daß ein Stoff, der in einer Menge a im
Körper physiologisch vorhanden ist, eher nicht in der Lage sein wird, in
einer Menge von a/10 oder kleiner durch den Verdauungstrakt zugeführt eine
allergische Reaktion auszulösen?

> Dergleichen hab ich hier schon mal geschrieben, aber Herr Averborg/
> Wilhelm ist bekanntlich lernresistent, daher bringt er denselben
> Schwachsinn immer mal wieder.

Der "Schwachsinn" von Ludger, der meines Wissens Naturwissenschaftler ist,
hat deutlich mehr Hand und Fuß und vor als das unreflektierte Zeugs, was Du
hier immer mal wieder bringst...

> Einfach nicht drum kümmern.

Klar, das hättest Du gern.

Gruß, Ralf

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 4:27:01 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 21:27:29 +0100, Ralf Schmode <rsch...@gmx.net>
wrote:

Hab den Namen vergessen. Gab einen Bericht in der Abendschau über eine
Demo die die durchgeführt hatten, bei der ca. 50 leute anwesend waren.
Im Bild waren dann ein paar leute zu sehen mit Plakaten in der Form
eines Verbotsschildes auf dem eine Moschee abgebildet war.
Die sollen in Wessiland bei irgendeiner landtagswahl , im Rheinland?,
schon in den Landtag gewählt worden sein.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 4:52:02 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 22:09:14 +0100, Ralf Schmode <rsch...@gmx.net>
wrote:

>On 30.11.2010 21:38, Harald Deichmann wrote:


>
>> Was bitte schön ist eine allergische Reaktion anders als eine Antwort
>> des Immunsystems auf körperfremde Stoffe?
>
>Selbst wenn Deine Definition in dieser Schlichtheit richtig wäre: Seit wann
>ist Glutamat ein körperfremder Stoff?

Lerne lesen. ich habe dergleichen nicht behauptet.

>> Nun gibt es bedauerlicherweise eine Menge Autoimmunerkrankungen.
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung
>> Glücklicherweise oder für euch vielleicht unglücklicherweise enden die
>> nicht mit dem sofortigen Tod sondern können sich überJahrzehnte
>> dahinschleppen, siehe zB Rheuma.
>
>Und das hat genau was damit zu tun, daß ein Stoff, der in einer Menge a im
>Körper physiologisch vorhanden ist, eher nicht in der Lage sein wird, in
>einer Menge von a/10 oder kleiner durch den Verdauungstrakt zugeführt eine
>allergische Reaktion auszulösen?

Bei medizinischen Sachen mußt du dich verabschieden von einem derartig
gradlinigen Denken. Krankheiten kann man nicht mit Logik kommen. Man
weiss bei einer Autoimmunerkrankung oft eben nicht, wie, wo, wann etc
welche T-Zellen plötzlich anfangen verrückt zu spielen. Wär ja toll,
wenn das alles so einfach wäre, wie ihr euch das so zurechtlegt. Tut
mir leid, dass die Wirklichkeit wesentlich komplizierter ist.

>> Dergleichen hab ich hier schon mal geschrieben, aber Herr Averborg/
>> Wilhelm ist bekanntlich lernresistent, daher bringt er denselben
>> Schwachsinn immer mal wieder.
>
>Der "Schwachsinn" von Ludger, der meines Wissens Naturwissenschaftler ist,

Der ist Chemiker und ich bin Arzt. Im Zweifelsfalle bin ich wohl
kompetenter in medizinischen Belangen. Aber du darfst das gerne anders
sehen.

>hat deutlich mehr Hand und Fuß und vor als das unreflektierte Zeugs, was Du
>hier immer mal wieder bringst...

Ogott, ein Apologet des weißen Ritters der Lebensmittelindustrie.
Rette sich wer kann.
ich tue es jetzt

Gerald Endres

unread,
Nov 30, 2010, 5:35:12 PM11/30/10
to
Harald Deichmann <de...@end.street> schrieb:

>Hab den Namen vergessen. Gab einen Bericht in der Abendschau über eine
>Demo die die durchgeführt hatten, bei der ca. 50 leute anwesend waren.
>Im Bild waren dann ein paar leute zu sehen mit Plakaten in der Form
>eines Verbotsschildes auf dem eine Moschee abgebildet war.
>Die sollen in Wessiland bei irgendeiner landtagswahl , im Rheinland?,
>schon in den Landtag gewählt worden sein.

Ich nehme an, du meinst "Pro Deutschland", entstanden aus "Pro Köln",
einer Gruppe, die sich vor allem durch den Kampf gegen einen
Moscheebau in Köln hervorgetan hat. Die haben nur ein paar Sitze im
Kölner Stadtrat.

Außerdem sind die Herrschaften extrem unappetitlich, also hier kein
Thema.

Gruß
Gerald
--
Die Stunde der Frauen
Eine Dokumentation von Ute Bönnen und Gerald Endres
Donnerstag, 2.Dezember, um 22:45 Uhr in RBB
http://www.boen-end.de

Heinz Bastenhorst

unread,
Nov 30, 2010, 5:40:22 PM11/30/10
to
Moin,

Gerald Endres <g.en...@gmx.de> wrote:

> Von wegen!
> Ist dir noch nicht aufgefallen, dass hier recht häufig Mütter
> aufschlagen, denen irgendwelche
> Heilpraktiker/Esoteriker/Ernährungsberater/Allergologen dringendst von
> Kuhmilch für die Kleinen abgeraten haben.
> Das geht dann häufig nach dem Motto: Das kann schon sein, dass Ihr
> Kind keine negativen Symptome nach dem Milchgenuss hat, aber
> irgendwann werden sie kommen.

Genau! Und was machen diese Mütter dann... sie geben ihren Kindern
stattdessen Muttermilch, eines der Lebensmittel mit dem höchsten
Glutamatgehalt welches zu bekommen ist.
Und da schließt sich der Kreis!

Gruß
h1

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 5:57:47 PM11/30/10
to
Diedrich Ehlerding schrieb:

> Harald Deichmann meinte:
>
>
>>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>
> Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
> Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
> http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract

Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.

Grundsätzlich gibt es innerhalb des Bohr'schen Atommodells (also ohne
Berücksichtigung von Kernspaltung/-fusion und derlei Dingen, die man
sicher nicht mit Lebensmitteln machen will) eigentlich nur 3 Arten, eine
bestimte Substanz zu gewinnen:

1. Extraktion aus einem Stoffgemisch (z.B. Destillation von Alkohol oder
Pressen von Saft aus Früchten)

2. Synthese aus Rohstoffen (z.B. Erzeugen von CO2 durch Oxidation von
Sauerstoff und Wasserstoff oder Eindicken einer Flüssigkeit mit Stärke)

3. Aufspaltung (Lyse) einer Verbindung - also z.B. Erzeugen von Knallgas
durch Elektrolyse von Wasser oder das Zersetzen von Nahrung durch die
Magensäure


Fermentation ist nichts anderes als eine Kombination von Lyse und
Synthese unter Zuhilfenahme von Organismen (meist Mikroorganismen, aber
es gibt da auch diesen Kaffee der schonmal von Affen gefressen wurde...).

Alle drei Verfahren kommen ständig in der Natur vor, sind also als
natürlich zu bezeichnen. Auch alle Ausgangssubstanzen müssen entweder in
der Natur vorkommen oder durch Durchlaufen eines oder mehrerer dieser
Verfahren aus Substanzen, die in der Natur vorkommen, gewonnen werden -
andere Rohstoffquellen haben wir nunmal nicht (auch hier sei mal wieder
Kernspaltung/-fusion außen vor).

In der Küche benutzt jede Hausfrau alle 3 Verfahren mehr oder weniger
ständig. Einkochen ist nichts anderes als ein Verfahren zur Extraktion.
Ein Spiegelei braten ist eine komplexe Kombination von Thermolyse und
Synthese. Backen ebenso, nur mit anderen Reaktionen. Das Anrühren eines
Salatdressings ist im Grunde eine Synthese. Und so weiter.

Du kannst natürlich das Problem verschieben und sagen "künstlich ist
alles nicht natürliche" - müßtest dann aber wiederum den Begriff
"natürlich" definieren, und da wird dann z.B. offensichtlich, daß Chemie
nichts mit "künstlich" zu tun haben kann, denn Chemie ist eine astreine
Naturwissenschaft, beschäftigt sich also per Definition schon
ausschließlich mit Dingen, die letztlich in der Natur vorkommen (wenn
auch zum Teil eher selten).

Also wie kann man diese Begriffe nun sinnvoll definieren und dabei sagen
wir mal ein Spiegelei oder ein Vollkornbrötchen als "natürlich"
bezeichnen, Hefeextrakt aber nicht?

Das alles ist natürlich so lange kein Wesentliches Problem, wie man
"natürlich" oder "künstlich" nicht als Unterscheidungs-,
Qualitätsmerkmal oder Gesundheitsindikator benutzen will.

Genau das wird aber ja nun ständig suggeriert: "natürlich" sei gut,
gesund, edel, wertvoll und "künstlich" sei schlecht, ungesund,
minderwertig. Und das ist eben einfach nur nicht nachvollziehbarer Unfug.

Erhard Schwenk

unread,
Nov 30, 2010, 5:59:04 PM11/30/10
to
Heinz Bastenhorst schrieb:

Nicht nur das, da ist auch jede Menge Lactose drin.

> Und da schließt sich der Kreis!

Ja.

Helmut_Meukel

unread,
Nov 30, 2010, 6:42:54 PM11/30/10
to
Erhard Schwenk stellte fest:

> Diedrich Ehlerding schrieb:
>> Harald Deichmann meinte:
>>
>>
>>>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>>
>> Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
>> Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
>> http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract
>
> Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.

Hmm, ich denke die sauberste Definition ist die:
Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
alles andere "natürlich".
Das erklärt auch, warum man so kuriose Begriffe wie "naturidentisch"
benötigt.

Dazu ein Zitat:
"Es gibt verborgene Widersprüche in den Gehirnen jener, welche >die
Natur lieben<, indem sie über die Bauwerke schimpfen, mit denen die
Menschheit >die Natur verschandelt<. Der offensichtliche Widerspruch
liegt in der Wahl ihrer Worte, die darauf hinauslaufen, daß der Mensch
und seine Schöpfungen /nicht/ zur Natur gehören - wohl aber Biber und
ihre Dämme. Aber die Widersprüche gehen viel tiefer als diese /prima/
/facie/ Absurdität. Durch seine Stellungnahme für Biberdämme und gegen
Menschenbauten gibt der >Naturschwärmer< preis, daß er die eigene
Rasse - und damit sich selbst - haßt."
("Aus den Tagebüchern des Lazarus Long", enthalten in "Time Enough
for Love", dt. Übersetzung von Birgit Ress-Bohusch, © 1976)

Dem ist, finde ich, nichts hinzuzufügen.

Helmut.


Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 6:48:39 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 23:35:12 +0100, Gerald Endres <g.en...@gmx.de>
wrote:

>Ich nehme an, du meinst "Pro Deutschland", entstanden aus "Pro Köln",

Ja, genau, die waren das.

>Außerdem sind die Herrschaften extrem unappetitlich, also hier kein
>Thema.

Full ack.

Harald Deichmann

unread,
Nov 30, 2010, 6:53:03 PM11/30/10
to
On Tue, 30 Nov 2010 23:57:47 +0100, Erhard Schwenk <esch...@fto.de>
wrote:

>Genau das wird aber ja nun ständig suggeriert: "natürlich" sei gut,

>gesund, edel, wertvoll und "künstlich" sei schlecht, ungesund,
>minderwertig. Und das ist eben einfach nur nicht nachvollziehbarer Unfug.

Allerdings, man schaue sich nur die Preise für einen van Gogh an.

Steffen Zieke

unread,
Nov 30, 2010, 7:22:59 PM11/30/10
to
Am 30.11.2010 23:57, schrieb Erhard Schwenk:

> Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.
>
> Grundsätzlich gibt es innerhalb des Bohr'schen Atommodells (also ohne
> Berücksichtigung von Kernspaltung/-fusion und derlei Dingen, die man
> sicher nicht mit Lebensmitteln machen will) eigentlich nur 3 Arten, eine
> bestimte Substanz zu gewinnen:
>

Ein Glutamat-Thread ist doch immer wieder lustig. Jetzt wird auch noch
Herr Bohr bemüht... ;-)


>
> 1. Extraktion aus einem Stoffgemisch (z.B. Destillation von Alkohol oder
> Pressen von Saft aus Früchten)
>
> 2. Synthese aus Rohstoffen (z.B. Erzeugen von CO2 durch Oxidation von
> Sauerstoff und Wasserstoff oder Eindicken einer Flüssigkeit mit Stärke)
>

Aber so kommt man nicht zu Kohlendioxid :-(
Die Oxidation von Wasserstoff liefert Wasser.
Was die Oxidation von Sauerstoff sein soll weiß ich nicht.
Und die Verkleisterung von Stärke hängt mit Temperatur und
Wasseraufnahme des Polysaccharids zusammen und mitnichten mit einer wie
auch immer gearteten Synthese.


>
> 3. Aufspaltung (Lyse) einer Verbindung - also z.B. Erzeugen von Knallgas
> durch Elektrolyse von Wasser oder das Zersetzen von Nahrung durch die
> Magensäure
>

Die ca. 0.5%ige Salzsäure im Magen zersetzt nicht etwa unter Zischen und
Fauchen die Nahrung, sondern ist erforderlich zur Umwandlung der
Vorstufe des eiweißspaltenden Enzyms des Magens von Pepsinogen zu
Pepsin, welches auch nur in einer sauren Umgebung wirksam ist.
>
[...]


>
> Das alles ist natürlich so lange kein Wesentliches Problem, wie man
> "natürlich" oder "künstlich" nicht als Unterscheidungs-,
> Qualitätsmerkmal oder Gesundheitsindikator benutzen will.
>
> Genau das wird aber ja nun ständig suggeriert: "natürlich" sei gut,
> gesund, edel, wertvoll und "künstlich" sei schlecht, ungesund,
> minderwertig. Und das ist eben einfach nur nicht nachvollziehbarer Unfug.
>

ACK

Steffen


Christian Praetorius

unread,
Dec 1, 2010, 3:59:48 AM12/1/10
to
Harald Deichmann <de...@end.street> wrote:

>Schon mal was von Autoimmunerkrankungen gehört?

Schon, aber die richten sich nicht gegen einen allgemeinen
Proteinbestandteil. Außerdem ist Glutamat zu klein, um eine
Immunreaktion hervorzurufen.

Christian

--
X-no-Sig: yes

Axel Schwenke

unread,
Dec 1, 2010, 4:22:07 AM12/1/10
to
Helmut_Meukel <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
> Erhard Schwenk stellte fest:

>>>
>>> Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
>>> Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege.
>>
>> Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.
>
> Hmm, ich denke die sauberste Definition ist die:
> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
> alles andere "natürlich".

Dann ist ein Brötchen "künstlich"? Und Bier auch?
Schwefelsäure hingegen ist "natürlich"?


XL

Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 7:47:23 AM12/1/10
to
Axel Schwenke formulierte Mittwoch :

Ja , ja und jein.

Kommen Brötchen und Bier in der Natur vor? Nein! Also künstlich.

Das mit der Schwefelsäure ist komplizierter, deshalb das jein.
Schwefelige Saure ist eindeutig natürlich, sie entsteht bei der
Verbrennung schwefelhaltiger Substanzen aus dem Schwefeldioxid + Wasser
(saurer Regen, z.B. auch nach Vulkanausbrüchen), ein Teil davon wird
auch zu Schwefelsäure oxidiert.
Schwefelsäure entsteht in der Natur auch durch Reaktion von SO2 und Ozon
zu SO3 + O2, wenn sich das SO3 dann mit der Luftfeuchtigkeit verbindet.
Doch die natürlich entstehende Schwefelsäure ist stark verdünnt.
Was umgangssprachlich unter Schwefelsäure verstanden wird ist wesentlich
konzentrierter und wird technisch hergestellt. Die wäre eindeutig
künstlich, sie kommt so in der Natur nicht vor.

Die oben angeführte Reaktion von Schwefeldioxid und Ozon, bei der das
Ozon zu normalem Sauerstoff abgebaut wird, zeigt zweierlei:
- dass Rauchgasentschwefelung zum Schutz der Ozonschicht beiträgt
- Vulkanausbrüche die Ozonschicht schädigen.
Andererseits trug das SO2 aus den Rauchgasen zum Abbau der Stickoxide
bei.

Helmut.
(der überzeugt ist, dass man mit genügend intensiver Suche zu allem
etwas Negatives finden kann) ;-)


Axel Schwenke

unread,
Dec 1, 2010, 8:21:36 AM12/1/10
to
Helmut_Meukel <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
> Axel Schwenke formulierte Mittwoch :

>>> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
>>> alles andere "natürlich".
>>
>> Dann ist ein Brötchen "künstlich"? Und Bier auch?
>> Schwefelsäure hingegen ist "natürlich"?
>
> Ja , ja

Das wird den Apologeten der "natürlichen Ernährung" vermutlich
nicht sehr gefallen :)

> und jein.


>
> Das mit der Schwefelsäure ist komplizierter, deshalb das jein.

<schnipp>

> Was umgangssprachlich unter Schwefelsäure verstanden wird ist wesentlich
> konzentrierter und wird technisch hergestellt. Die wäre eindeutig
> künstlich, sie kommt so in der Natur nicht vor.

Vulkanismus kann auch sehr konzentrierte Schwefelsäure in natürlichen
Vorkommen bilden. Z.B. hat der Kratersee des Ijen den pH-Wert ~0.5

http://de.wikipedia.org/wiki/Ijen

Und auch Geysire sind oft extrem sauer. Z.B. die sogenannten Mud-Pots.
Bei hohen Temperaturen und unter hohem Druck löst die Kohlensäure im
Wasser Sulfat-Ionen aus dem Gestein. Wenn dann genügend Wasser verdampft,
bekommt man schönes Gift :)


XL

Harald Deichmann

unread,
Dec 1, 2010, 9:25:01 AM12/1/10
to
On Wed, 1 Dec 2010 14:21:36 +0100, Axel Schwenke
<axel.s...@gmx.de> wrote:

>Das wird den Apologeten der "natürlichen Ernährung" vermutlich
>nicht sehr gefallen :)

Ich vermute dagegen, dass die das nicht so verkrampft sehen.

Ruth

unread,
Dec 1, 2010, 9:40:59 AM12/1/10
to g.en...@gmx.de
Am 30.11.2010 23:35, schrieb Gerald Endres:

>> bei irgendeiner landtagswahl , im Rheinland?,


So sehr wir es uns wünschen würden - aber wir sind kein eigenes
Bundesland - sondern müssen uns auf der einen Seite mit Westfalen und
auf der anderen Seite mit der Pfalz abgeben ...

*scnr*

Ruth

Harald Deichmann

unread,
Dec 1, 2010, 11:49:01 AM12/1/10
to
On Wed, 01 Dec 2010 15:40:59 +0100, Ruth <ide...@gmail.com> wrote:

>Am 30.11.2010 23:35, schrieb Gerald Endres:
>
>>> bei irgendeiner landtagswahl , im Rheinland?,

>*scnr*

Was denn, my mistake Gerald unterzujubeln?
Ebenfalls Tschuldijung...

Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 11:49:34 AM12/1/10
to
Ruth hat uns dieses gebracht :
Ihr habt's gut - nur zweigeteilt. Und auch noch im Namen der beiden
Bundesländer an erster Stelle! ;-)
Wir armen Vogtländer sind dreigeteilt: Thüringen, Sachsen und Bayern.
Und totgeschwiegen. :-(
Als Trostpflaster gibt es im sächsischen Teil den Vogtlandkreis, der
einzige Landkreis mit nur einem Buchstaben im Autokennzeichen (V), der
sich den Buchstaben nicht mit der kreisfreien Großstadt (wie z.B.
München) teilen muss.
Dass das Vogtland im Fernsehen beim Wetter öfters erwähnt wird ist nicht
wirklich erfreulich, das geschieht nur wenn wir die tiefsten Temperaturen
in D haben.

Helmut.


Frank Nitzschner

unread,
Dec 1, 2010, 12:24:15 PM12/1/10
to
Helmut_Meukel schrieb :

> Wir armen Vogtländer sind dreigeteilt: Thüringen, Sachsen und Bayern.
> Und totgeschwiegen. :-(

Nö. Die leckeren Bambes habe ich eigentlich an entsprechender
Stelle gewürdigt.

> Dass das Vogtland im Fernsehen beim Wetter öfters erwähnt wird ist nicht
> wirklich erfreulich, das geschieht nur wenn wir die tiefsten Temperaturen
> in D haben.

Stimmt. Morgenröthe-Rautenkranz, -Kältepol der DDR.

Grüsse
Frank


Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 2:19:35 PM12/1/10
to
Axel Schwenke dachte sehr stark über folgendes nach :

> Helmut_Meukel <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>> Axel Schwenke formulierte Mittwoch :
>
>>>> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
>>>> alles andere "natürlich".
>>>
>>> Dann ist ein Brötchen "künstlich"? Und Bier auch?
>>> Schwefelsäure hingegen ist "natürlich"?
>>
>> Ja , ja
>
> Das wird den Apologeten der "natürlichen Ernährung" vermutlich
> nicht sehr gefallen :)
>
>> und jein.
>>
>> Das mit der Schwefelsäure ist komplizierter, deshalb das jein.
>
> <schnipp>
>
>> Was umgangssprachlich unter Schwefelsäure verstanden wird ist wesentlich
>> konzentrierter und wird technisch hergestellt. Die wäre eindeutig
>> künstlich, sie kommt so in der Natur nicht vor.
>
> Vulkanismus kann auch sehr konzentrierte Schwefelsäure in natürlichen
> Vorkommen bilden. Z.B. hat der Kratersee des Ijen den pH-Wert ~0.5
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ijen
>

Interessant, wußte ich noch nicht.
Aussagekräftiger als der pH-Wert wäre allerdings die Angabe der
Schwefelsäure-Konzentration. Wenn ich mich recht erinnere, kann man bei
starken Mineralsäuren wie der Schwefelsäure nur schwer aus dem pH-Wert
auf die tatsächliche Säurekonzentration schließen. Ich schätze mal,
dass die Konzentration sehr deutlich unter 10% liegt. Kein Vergleich zu
Dünnsäure (10 - 20%) aus der Titanoxidproduktion oder Akkumulatorensäure
(~ 33%).

Helmut.


Message has been deleted

Ralf Schmode

unread,
Dec 1, 2010, 3:05:04 PM12/1/10
to
On 01.12.2010 20:19, Helmut_Meukel wrote:

> Axel Schwenke dachte sehr stark über folgendes nach :
>

>> Vulkanismus kann auch sehr konzentrierte Schwefelsäure in natürlichen
>> Vorkommen bilden. Z.B. hat der Kratersee des Ijen den pH-Wert ~0.5
>>
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Ijen
>
> Interessant, wußte ich noch nicht.
> Aussagekräftiger als der pH-Wert wäre allerdings die Angabe der
> Schwefelsäure-Konzentration.

In einem der Vulkane auf Kamtschatka soll es auch so einen Säuresee geben.
Dort ist angeblich mal ein Geologiestudent reingefallen - das Zeug ist
nicht nur sauer, sondern auch sehr heiß - und man hat nach ein paar Tagen
nur noch die Knochen gefunden.

Kann natürlich auch eine Wodkalegende sein, aber ein sanftes Schwefelbad
stelle ich mir anders vor :-)

Gruß, Ralf

Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 4:20:01 PM12/1/10
to
Ralf Schmode schrieb:
Ich auch. :-)
Aber bei über 40°C sollte auch verdünnte Schwefelsäure von unter 10%
ausreichen. (Habe aber in dieser Richtung selbst noch nichts ausprobiert).
Was mich bei dieser Geschichte an eine Wodkalegende glauben läßt,
ist, dass man Knochen gefunden haben will. Sollten sich Knochen nicht
in Schwefelsäure vollständig auflösen, noch schneller als Fleisch?
Was übrigbleiben sollte, wären die Haare. In der Textilindustrie
verwendet man stark verdünnte Schwefelsäure, tränkt den Wollstoff damit
und trocknet ihn. Beim Verdunsten des Wassers entsteht konzentrierte
Schwefelsäure, die alle vorhandenen pflanzlichen Verunreinigungen
verkohlt. Diese verkohlten Pfanzenteile lassen sich leicht ausschlagen,
danach spült und neutralisiert man. Das Ergebnis ist(war) 100% Wolle.
Mit den meisten Synthesefasern funktioniert das aber nicht.
Von Hemd und Hose hätte man also auch noch Reste finden müssen, sofern
sie aus den gängigen Polyester(Trevira u.a.)-Mischgeweben waren.

Helmut.


Florian Diesch

unread,
Dec 1, 2010, 3:03:37 PM12/1/10
to
Jens Seitz <jse...@live.de> writes:

> Erhard Schwenk schrieb:
>
>>Ich denke mal, das ist im Wesentlichen eine Frage der Dosis, und da kann
>>die Verträglichkeit durchaus von Mensch zu Mensch verschieden sein. Das
>>ist aber kein Grund, Glutamat in welcher Form auch immer grundsätzlich
>>zu verteufeln.
>
> Ich hatte das OP geschrieben, dazu einen Link zu einem
> "Wissenschaftlichen Artikel",

Nein, es war ein Link zu einem normalen Zeitungsartikel.

> der eben eine Meinung zu Erfahrungswerten darstellte, aber keineswegs
> irgendein absoluter Beweis war.

Der Artikel zitiert einzelne Aussagen eines auch unter Kollegen
umstrittenen Wissenschaftlers. Auf eine Quellenangabe wird dabei verzichtet.


> Die Herren Wissenschaftler sind eben auch nur Statistiker, und wie
> gefälscht eine Statistik ist, wissen nur diejenigen, die sie erstellt
> haben.

Statistiken werden typischerweise eher falsch interpretiert als
gefälscht, gerade auch von Journalisten. Die dampfen gerne mal eine
ganze Seite Ergebnis-Diskussion auf einen Satz ein, der sich gut als
Schlagzeile macht.

Florian
--
<http://www.florian-diesch.de/linux/asciipinguine.html>

Erhard Schwenk

unread,
Dec 1, 2010, 5:19:26 PM12/1/10
to
Helmut_Meukel schrieb:

> Erhard Schwenk stellte fest:
>> Diedrich Ehlerding schrieb:
>>> Harald Deichmann meinte:
>>>
>>>
>>>>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>>>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>>>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>>> Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
>>> Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
>>> http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract
>> Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.
>
> Hmm, ich denke die sauberste Definition ist die:
> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
> alles andere "natürlich".
> Das erklärt auch, warum man so kuriose Begriffe wie "naturidentisch"
> benötigt.

Dann ist eine geschälte Karotte also künstlich, denn Karotten wachsen
nunmal nicht geschält, so wie das Meiste andere Obst und Gemüse auch.
Mit viel gutem Willen könnte man da Citrusfrüchte und Bananen noch als
"natürlich" bezeichnen.

Entspricht das Deiner Vorstellung?

Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 6:55:58 PM12/1/10
to
Erhard Schwenk benutzte seine Tastatur und gab ein :

> Helmut_Meukel schrieb:
>> Erhard Schwenk stellte fest:
>>> Diedrich Ehlerding schrieb:
>>>> Harald Deichmann meinte:
>>>>
>>>>
>>>>>> Vielleicht sollte man das Thema so unaufgeregt angehen
>>>>>> wie Laktose-Intoleranz. Da gibt es auch keine Glaubenskriege.
>>>>> Gibt es denn künstlichen Milchzucker?
>>>> Gibt es denn künstliches Glutamat? Das wird meines im Wesentlichen durch
>>>> Fermentation und Hydrolyse gewonnen, also auf natürlichem Wege. Siehe
>>>> http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.19780900307/abstract
>>> Das Problem ist, daß der Begriff "künstlich" keine klare Definition hat.
>>
>> Hmm, ich denke die sauberste Definition ist die:
>> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",
>> alles andere "natürlich".
>> Das erklärt auch, warum man so kuriose Begriffe wie "naturidentisch"
>> benötigt.
>
> Dann ist eine geschälte Karotte also künstlich, denn Karotten wachsen nunmal
> nicht geschält, so wie das Meiste andere Obst und Gemüse auch. Mit viel gutem
> Willen könnte man da Citrusfrüchte und Bananen noch als "natürlich"
> bezeichnen.
>
> Entspricht das Deiner Vorstellung?

lol
Da möchte ich mich an die Formulierung anlehnen, die vor Jahrzehnten
der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil zur Schutzfähigkeit von
Software als geistiges Eigentum verwendet hatte.
Die Richter meinten, dass eine gewisse Höhe der schöpferischen Leistung
erforderlich sei. (wobei diese Höhe für den jeweiligen Einzelfall zu
beurteilen sie ihren Kollegen der unteren Instanzen überließen).

Also im Fall der geschälten Karotte bestreite ich, dass die erforderliche
Höhe der Leistung vorliegt. ;-)
Bei Brötchen oder Bier oder vielleicht auch schon bei mit einem Dressing
angerichtetem Salat: ja, künstlich.

Zufrieden?

Helmut.
(der selbst nicht zwischen natürlich und künstlich unterscheidet, weil
er das für Blödsinn hält)


Erhard Schwenk

unread,
Dec 1, 2010, 7:25:48 PM12/1/10
to
Helmut_Meukel schrieb:

> Erhard Schwenk benutzte seine Tastatur und gab ein :
>> Helmut_Meukel schrieb:

>>> Was von Menschen gemacht (hergestellt) wird ist "künstlich",


>>> alles andere "natürlich".
>>> Das erklärt auch, warum man so kuriose Begriffe wie "naturidentisch"
>>> benötigt.

>> Dann ist eine geschälte Karotte also künstlich, denn Karotten wachsen nunmal
>> nicht geschält, so wie das Meiste andere Obst und Gemüse auch. Mit viel gutem
>> Willen könnte man da Citrusfrüchte und Bananen noch als "natürlich"
>> bezeichnen.


>> Entspricht das Deiner Vorstellung?

> lol

:-)

> Da möchte ich mich an die Formulierung anlehnen, die vor Jahrzehnten
> der Bundesgerichtshof in einem Grundsatzurteil zur Schutzfähigkeit von
> Software als geistiges Eigentum verwendet hatte.
> Die Richter meinten, dass eine gewisse Höhe der schöpferischen Leistung
> erforderlich sei. (wobei diese Höhe für den jeweiligen Einzelfall zu
> beurteilen sie ihren Kollegen der unteren Instanzen überließen).

Hmm...

> Also im Fall der geschälten Karotte bestreite ich, dass die erforderliche
> Höhe der Leistung vorliegt. ;-)
> Bei Brötchen oder Bier oder vielleicht auch schon bei mit einem Dressing
> angerichtetem Salat: ja, künstlich.
>
> Zufrieden?

Ok... wie sieht das sagen wir mal mit einer geschälten Pellkartoffel
aus? Oder mit einem gepellten hartgekochten Ei? Oder mit einem englich
gebratenen Steak?

> Helmut.
> (der selbst nicht zwischen natürlich und künstlich unterscheidet, weil
> er das für Blödsinn hält)

Ich sehe, wir sind im Grunde einer Meinung. Wobei mein Punkt weniger die
Unterscheidung ist (die ist, wie wir wohl einhellig erkannt haben,
ohnehin äußerst subjektiv), sondern das Zuordnen eines Qualitätsfaktors
zu dieser (was in Anbetracht dieser Subjektivität einfach nur Unfug ist).

Ich schlage also vor, als Konsens festzuhalten: "Natürliche"
Lebensmittel sind weder besser noch wertvoller noch sinnvoller noch
besser noch irgendwie erstrebenswerter als "künstliche" (was
selbstverfreilich auch umgekehrt gilt)?

Wenn dem so ist: warum sind in der Natur gewachsene stark
glutamathaltige Lebensmittel wie Tomaten "gut", eine mit isoliert
zugesetztem (und damit nicht mehr isoliertem) Glutamat "aufgebesserte"
Sülze aber schlecht?

Helmut_Meukel

unread,
Dec 1, 2010, 8:00:58 PM12/1/10
to
Erhard Schwenk drückte sich sehr genau aus :

Das übersteigt mein Verständnis, zumal ich selbst keine Tomaten mag.

Ich hatte meine Definition von künstlich nur deshalb gepostet weil von
der Naturfanatiker-Fraktion keiner mit einer Definition herausrücken
wollte. Die fühlen/wissen, dass natürlich besser ist, können es aber
weder mit harten Fakten belegen noch überhaupt eine saubere Definition
dafür liefern.

Nur ein Beispiel: Fakt ist, dass Fruchtjoghurts, die so fruchtig
schmecken wie von der Mehrzahl der Kunden erwartet, bei Verwendung einer
entsprechenden Fruchtmenge von der Konsistenz - vom Mundgefühl - her
nicht den Erwartungen dieser Kunden entsprechen. Um das Mundgefühl zu
erreichen darf man nicht soviel Früchte verwenden und muß mit Aroma den
Fruchtgeschmack aufpeppen.
Da ist es m.M. dann völlig egal, ob dieses Aroma aus Früchten isoliert
wurde (natürlich), oder aus Holzmehl von Bakterien erzeugt wurde (auch
"natürlich"), oder aus petrochemischen Grundstoffen synthetisiert wurde
(naturidentisch, künstlich).

Helmut.


Harald Deichmann

unread,
Dec 2, 2010, 6:49:01 AM12/2/10
to
On Thu, 02 Dec 2010 02:00:58 +0100, Helmut_Meukel
<Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:

>ch hatte meine Definition von künstlich nur deshalb gepostet weil von
>der Naturfanatiker-Fraktion keiner mit einer Definition herausrücken
>wollte. Die fühlen/wissen, dass natürlich besser ist, können es aber
>weder mit harten Fakten belegen noch überhaupt eine saubere Definition
>dafür liefern.

Ich vernute, dass es denen sinnvoller erscheint sich um natürliche
probleme zu kümmern, ala was koche ich zu mittag, anstatt sich mit
künstlichen, spinnerten, ala was definiere ich wie, zu beschäftigen.

Helmut_Meukel

unread,
Dec 2, 2010, 7:36:49 AM12/2/10
to
Harald Deichmann dachte sehr stark über folgendes nach:

> On Thu, 02 Dec 2010 02:00:58 +0100, Helmut_Meukel
> <Helmut...@bn-hof.invalid> wrote:
>
>> ch hatte meine Definition von künstlich nur deshalb gepostet weil von
>> der Naturfanatiker-Fraktion keiner mit einer Definition herausrücken
>> wollte. Die fühlen/wissen, dass natürlich besser ist, können es aber
>> weder mit harten Fakten belegen noch überhaupt eine saubere Definition
>> dafür liefern.
>
> Ich vernute, dass es denen sinnvoller erscheint sich um natürliche
> probleme zu kümmern, ala was koche ich zu mittag, [...]

Wo liegt da das Problem? ;-)
Für mich war das an keinem der 14738 Tage - seit ich damals zuhause
auszog - ein Problem. ;o)

Helmut.


Ruth

unread,
Dec 2, 2010, 7:35:50 AM12/2/10
to
Man muss ja auch nicht unbedingt von einer Allegie sprechen - nennen wir
es mal Unverträglichkeit.

Ich habe folgende Fragen, die ich bisher noch nicht gefunden habe:

Wie hoch ist der Natriumglutamtgehalt in "natürlichen" Speisen, z.B. in
Tomatensoßen im Vergleich zu zu Speisen mit "zugesetztem"
Natriumglutamat/Hefeextrakt, wie es z.B. in Chinarestaurantsoder
Gewürzmischungen/Tütensoßen/Tütensuppen verwendet wird?

Gibt es Untersuchungen dazu, ob die natürlichen Natriumglutamatträger
Stoffen enthalten, die die Syptome, die Menschen beim China-Restaurant
empfinden, abfedern könnten? (Quasi als natürliches Anti-Histaminikum ...)

Gruß
Ruth


Natürlich enthält der menschliche Körper von Natur aus Glutamat, er
enthält auch Salzsäure ... trotzdem badet keiner drin - jedenfsalls
nicht freiwillig.

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