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unterschied zwischen legierung und verbindung

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Kai Boisen

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Sep 21, 2000, 3:00:00 AM9/21/00
to
das wollte ich ja schonmal immer wissen

wenn man zwei metalle legiert kommt ja in der regel
ein stoff mit teilweise völlig andern eigenschaften raus.
ähnlich verhält es sich ja auch bei chemischen verbindungen.
wieso wird aber eben so stark unterschieden zwischen einer legierung
und einer verbindung??
wo liegen die unterschiede??


Kai Kesper

unread,
Sep 21, 2000, 3:00:00 AM9/21/00
to

Hallo,

Eine Legierung ist nur eine "Metallmischung", wobei sie die Atome
nicht miteinander sich zu Molekühlen verbinden.

Eine "chem. Verbindung" besteht aus Molekülen, die wiederum aus
verschiedenen Atomen bestehen.
z.B.

H-O-H für Wasser

MfG
Kai Kesper

Holger Petersen

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Sep 22, 2000, 3:00:00 AM9/22/00
to
Kai Kesper <k...@uol.de> writes:


>Eine Legierung ist nur eine "Metallmischung"

Ja.

>wobei sie die Atome nicht miteinander sich zu Molekülen verbinden.


Jein.

>Eine "chem. Verbindung" besteht aus Molekülen, die wiederum aus
>verschiedenen Atomen bestehen.

Beim "Mischen" von Quecksilber und Natrium wird es warm -> chemische
Reaktion?!

Eine Mischung aus Silber, Quecksilber, Kupfer und ein paar weiteren
Elementen ist kurzzeitig formbar, dann recht hart (Zahn-'Plomben').

Eine Mischung aus Natrium und Kalium bestimmter Zusammensetzung hat
einen höheren Schmelzpunkt als die "rechts" und "links" im Phasen-
Diagramm -> intermetallische Verbindung

Gruss, Holger

Joerg Geiger

unread,
Sep 23, 2000, 3:00:00 AM9/23/00
to
Holger Petersen <h...@kbbs.org> wrote:
> Kai Kesper <k...@uol.de> writes:
>>Eine Legierung ist nur eine "Metallmischung"
> Ja.

>>wobei sie die Atome nicht miteinander sich zu Molekülen verbinden.
> Jein.

Meiner Meinung nach schon eher Ja. Ein Stueck Eisen ist schliesslich
auch kein Molekuel.

>>Eine "chem. Verbindung" besteht aus Molekülen, die wiederum aus
>>verschiedenen Atomen bestehen.
> Beim "Mischen" von Quecksilber und Natrium wird es warm -> chemische
> Reaktion?!

M.E. nein. Wenn man Schwefelsaeure mit Wasser mischt wird es auch warm.
Ist aber auch nur Mischungswaerme.
Ich denke, dass ein wichtiger Unterschied darin besteht, dass sich eine
Legierung wieder in die reinen Komponenten trennen laesst, eine Verbindung
hingegen i.a. nicht. Die Bestandteile einer Legierung haben noch immer ihre
Eigenschaften (Farbe, Reaktionsverhalten etc) wohingegen die Partner einer
Verbindung diese nicht mehr zeigen.
Bsp: Na/Hg reagiert mit Wasser zu Hg + NaOH + H_2, d.h. das Na verhaelt sich
in der Legierung wie in der reinen Substanz. Die Legierung kann mW. auch
durch Destillation wieder getrennt werden. NaCl hingegen hat voellig andere
Eigenschaften wie Cl_2 und Na und laesst sich nur durch Elektrolyse wieder
in die Komponenten trennen.


--
***********************************************************************
* J"org Geiger - Institut f"ur Klinische Biochemie und Pathobiochemie *
* Universit"at W"urzburg *
* gei...@klin-biochem.uni-wuerzburg.de *
***********************************************************************

Kai Boisen

unread,
Sep 23, 2000, 3:00:00 AM9/23/00
to

> Ich denke, dass ein wichtiger Unterschied darin besteht, dass sich
eine
> Legierung wieder in die reinen Komponenten trennen laesst, eine
Verbindung
> hingegen i.a. nicht.

ähhh darf ich auch mal was sagen...
wenn ich wasser nehme dann kann ich das doch sehr wohl wieder in seine
beiden
komponenten trennen..

Kai Rode

unread,
Sep 24, 2000, 3:00:00 AM9/24/00
to

Ja, aber nur durch eine chemische Reaktion. Eine Legierung zu trennen
geht IMHO auch rein physikalisch.

Kai

Thilo Gläser

unread,
Sep 25, 2000, 3:00:00 AM9/25/00
to
Kai Rode schrieb:

> Eine Legierung zu trennen geht IMHO auch rein physikalisch.

Von der Grundüberlegung ausgehend, daß bei einer Legierung = Mischung
die Komponenten erhalten bleiben, ohne sich chemisch zu verändern,
stimmt das. Praktisch wird's aber schwierig, da sich die Komponenten
eben mischen lassen, und nicht wie z. B. Wasser und Öl, lieber getrennte
Wege gehen.

Da jedes Element einen Siedepunkt hat, ist durch Destillation eine
Trennung möglich (und wird zur Reinigung z. B. von Quecksilber oder Zink
auch durchgeführt - unter Schutzgas und Unterdruck), aber auch hier gibt
es Grenzen, da es beim Destillieren auch einen druckabhängigen
Gleichgewichtszustand gibt, wodurch sich ein bestimmtes Verhältnis der
Komponenten im Destillat einstellt. Bevor das erreicht ist, läßt sich
die niedriger siedende Komponente bevorzugt gewinnen, aber ab da eben
nicht mehr.

Die Reinigung von Schmelzen in der Metallurgie geht teilweise
physikalisch (Zusatz von Stoffen, die mit dem unerwünschten
Bestandteilen im Rest der Brühe unlöslische Legierungen bilden und quasi
ausgefällt werden - IMHO bevorzugt bei Nichteisenmetallen praktiziert)
und chemisch (Zusätze, die mit unerwünschten Bestandteilen chemisch
reagieren und die Reaktionsprodukte in die Schlacke befördern bzw. durch
Einblasen von Sauerstoff gasförmig entweichen lassen (Kohlenstoff,
Schwefel).

Grüße Thilo

Ulrich von Hutten

unread,
Oct 31, 2000, 12:37:19 PM10/31/00
to

Kai Boisen <schaIIu...@gmx.de> schrieb in im Newsbeitrag:
8qci27$t0d$1...@news.netcologne.de...

> das wollte ich ja schonmal immer wissen
>
> wenn man zwei metalle legiert kommt ja in der regel
> ein stoff mit teilweise völlig andern eigenschaften raus.
> ähnlich verhält es sich ja auch bei chemischen verbindungen.
> wieso wird aber eben so stark unterschieden zwischen einer legierung
> und einer verbindung??
> wo liegen die unterschiede??
>
>
>
Hallo Leute,
mir scheint Ihr seit alle Technologen. Die Frage lautete nicht nach dem
Umgang mit Legierung oder Verbindung sondern eher:
Wie kommt bei beiden Vorgängen scheinbar das gleiche Ergebnis heraus
nämlich: Eine neue Materialeigenschaft.
Meine Antwort:
1. Verbindung:
Auf der Grundlage von Ionenbeziehung bzw. Atombindung wird ein neues
Molekül geschaffen (oder Moleküle miteinander verbunden) das folglich zu
neuen Stoffeigenschaften führt.
2. Legierung:
Hier wird durch Einlagerung von Fremdatomen in ein vorhandenes METALLgitter
die Gitterstruktur des Metalles verändert. (Im Übrigen nicht unbedingt nur
zwei Metalle) Was Auswirkungen auf Gleitebenen,
Korngrenzen usw. und damit auf die Verhaltensweisen des jetzt mit
modifizierten Gitter ausgestatteten Metalles hat. Chemische Reaktionen der
untereinander (so sie dann doch stattfinden) sind hier eher lässtig.
Gruß
Ulrich von Hutten


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