Dankeschön für den Link.
Ich fand v.a. den Beitrag von BulliMaus
http://www.rund-ums-baby.de/stillforum/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=27314&forum=121
spannend.
Ich denke, an der These der lebenslangen oralen Ersatzbefriedigung
(oder
zumindest der Tendenz dazu) ist was dran.
Von mir selbst kenne ich Phasen des Frustessens genauso wie der schon
erwähnte häufige Alkoholkonsum sowie einige wenige Haschisch-Einnahmen
(v.a.
in Keksform). Als essüchtig/ süßigkeitensüchtig, alkoholsüchtig oder
drogenabhängig kann ich mich heute bei weitem nicht bezeichnen (und
auch in der Vergangenheit nicht wirklich). Inzwischen habe ich all
diese gesundheitsschädlichen Phasen überwinden können, weil mich
psychische Probleme dazu gebracht haben, gewissenhafter mit meinem
Körper umzugehen. Wenn es allerdings rein nach dem Trieb ginge und ich
nicht so einschneidende psychische Belastungen gehabt hätte, wäre ich
womöglich in irgendeine Form der Sucht abgerutscht.
Erschwerend kam in meiner Kindheit sicherlich noch hinzu, dass ich
nach der
Geburt - getrennt von meiner Mutter - die ersten sechs Lebenswochen im
Krankenhaus (Brutkasten, Wärmebettchen) zubringen musste, und der so
wichtige
Körperkontakt fehlte. Da musste es halt genügen, wenn die
Krankenschwester
mich ein paar mal am Tag aus dem Bettchen hob...
Übrigens neige ich seit etwa sieben Jahren zu Depressionen, was in dem
Posting von BulliMaus ebenfalls angesprochen wurde.
Ist doch erstaunlich, wie wichtig die ersten Lebenswochen/ -Monate/
-Jahre
sind!
Gruß,
Sonja
Ähmm, was mich daran mal interessieren würde ist folgendes:
bist du da selber draufgekommen, oder hat dir das
ein Therapeut beigebracht? Falls Letzteres, wieviel
Stunden hat das gebraucht?
Gruß Manuel
ich verfolgt dieses Thema schon eine Weile mit gemischten Gefühlen. Sicher
habe ich mir über diese Sachen auch schon Gedanken gemacht. Seit dem ich
meinen Sohn habe, habe ich auch des öfteren meine mit seiner Kindheit
verglichen. Im Vergleich auf das Stillen gibts da riesige Unterschiede. Ich
wurde 2 Tage gestillt - meine Sohn (bis jetzt) zwei Jahre. Ich war von 16
bis 23 Jahren Raucherin (1 Schachtel durchschnittlich pro Tag) - wie viele
in meiner Generation habe ich auch mit Alkohol und Haschisch experimentiert.
Wie viele in meiner Generation bin ich auch nicht gestillt worden. Aber ich
´hüte mich davor, da eine Verbindung herstellen zu wollen.
Denn stell dir vor, was wohl deine liebe Mutter dazu sagen würde? Meine
Mutti ist wirklich eine ganz Liebe. Und sie hat noch lange versucht zu
stillen und abgepumpt was das Zeug hielt. Natürlich ohne Erfolg. Ich bin ein
DDR Kind. Damals wurde schon systematisch im Krankenhaus abgestillt. Wohl um
die Frauen schnell wieder in die Betriebe zu bekommen. Es hieß wohl: Die
erste Milch vor dem Milcheinschuss ist nicht gesund fürs Kind oder bringe eh
nichts. Nach der Geburt wurden die Babys gleich von ihren Müttern getrennt.
Wir waren eben alle "Kinder des Staates".
Meiner Mutter sind schon etliche male fast die Tränen gekommen, wenn sie
mich jetzt mit meinem Sohn beim Stillen sieht. Eine wunderschöne Erfahrung -
wie sie selbst sagt - die ihr leider trotz zweier Kinder im Leben versagt
blieb. Unnützer Busen!
Wenn ich heute meinen Sohn sehe und seine Sucht nach meinem Busen, dann
denke ich eher - wie ein anderer Teilnehmer hier - na wenn das mal nicht
wirklich die Einstiegsdroge ist. So ähnlich habe ich doch früher gewettert,
wenn ich keine Zigarette bekommen habe! Ich versuche seit einiger Zeit
abzustillen, aber bringe es einfach nicht übers Herz ihn leiden zu sehen,
dann schreit er nämlich extrem traurig und es kommt mir vor, als wenn er
denkt, ich habe ihn nicht mehr lieb - ich verweigere mich eben... :-/
Räumliche Trennung hatten wir auch noch nie länger als mal 16 Stunden oder
so. Will ich auch nicht wirklich, denn ich weiß er würde sich im Stich
gelassen fühlen.
Trotz allem bin ich leicht von "der suche nach etwas" oder wie dus
bezeichnen magst - los gekommen. Und momentan Lasterfrei. Vielleicht habe
ich auch gefunden wonach ich suchte - die Liebe zu meinem Sohn.
Schon aus Rücksicht zu den Gefühlen meiner Mutter würde ich deinen Gedanken
eher gern beiseite schieben. Sie will doch gern alles für ihre Kinder getan
haben.
Mal ehrlich, vielleicht kann mal jemand der gestillt wurde berichten ob er
Raucher war oder nicht, ich glaube nicht wirklich, dass es da einen
Zusammenhang gibt. Ist das nicht die sehr alte Freud´sche These?
Sandra
Sonja <wec...@gmx.net> schrieb in im Newsbeitrag:
c57805a0.02120...@posting.google.com...
>Mal ehrlich, vielleicht kann mal jemand der gestillt wurde berichten ob er
>Raucher war oder nicht, ich glaube nicht wirklich, dass es da einen
>Zusammenhang gibt. Ist das nicht die sehr alte Freud´sche These?
Ich bin gestillt worden. Keine Ahnung, wie lang.
Mit Rauchen hab ich angefangen, als ich 16 war; jetzt bin ich 40. Nach
wie vor rauch ich im Schnitt wohl etwa zwei Zigaretten am Tag. Und
diese mit Freude & Genuß. So, & jetzt könnt Ihr Euch darüber
hermachen, was das zu bedeuten hat.... *eg*
--
**** Die andere Site ****
(mit den anderen Links)
http://home.t-online.de/home/andyangerer
Hier wird fuers Abstillen oft "don't offer, don't refuse"
empfohlen. Also dem Kind nicht die Brust verweigern, sie aber auch
nicht explizit anbieten.
Cheers
Ina
PS: F'up2 de.soc.familie.kinder
--
Ina Reichel new address: irei...@lbl.gov
"In the quiet of the night let our candle always burn
let us never lose the lessons we have learned." B.M. 1976