Analogie Internet<->Kneipe

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Stefan Münz

未読、
2009/04/18 10:20:212009/04/18
To: Webkompetenz-Forum
Hallo,

in einem Blog-Artikel mit dem schönen Titel "Das Ende des Web 2.0" ist
nicht nur von diesem diskussionswürdigen Zitat von Andrew Keen zu
lesen, das gerade die Runde macht: "Web 2.0 is dead and Twitter is the
symptom." Nein, Björn Sievers, Autor des Blog-Artikels, legt noch ein
sehr schönes Zitat oben drauf (oder sollte man sagen: er hält mit
diesem Zitat gegen Andrew Keen?):

"Wer die Tür zur Kneipe Internet aufstößt, hört nur Lärm. Wer zwischen
den Tischen durchgeht, schnappt vor allem Belangloses auf. Nur wer
sich setzt, hat die Chance, Teil der Konversation zu werden.
Vorausgesetzt, er hat den richtigen Tisch gewählt."

Quelle: http://bjoern-sievers.de/2009/04/18/das-ende-des-web-20/

Eigentlich ist es ja bei allem so: aus der Ferne lässt sichs bequem
kritisieren, weil man nur den "Lärm" des Kritisierten mitbekommt. Und
dann gibt es die Reinschauer, Lurker und Neugierigen, die sich wie in
einem riesigen Kaufhaus voller Angebote bewegen, sich aber letztlich
auf nichts einlassen. Und zuletzt gibts diejenigen, die teilnehmen.
Denen geht nur leider der Blick von außen verloren. Es sei denn, sie
sind noch in der Lage, auch mal _nicht_ teilzunehmen.

BTW: alle bewussten Nicht-Teilnehmer dieses Forums dürfen ruhig auch
mal wieder teilnehmen ;-)

viele Grüße
Stefan Münz

Suedelbien

未読、
2009/04/18 13:28:212009/04/18
To: Webkompetenz-Forum
Hallo Stefan,

> BTW: alle bewussten Nicht-Teilnehmer dieses Forums dürfen ruhig auch
> mal wieder teilnehmen ;-)

ja, da fühle ich mich nun doch mal ein bisschen angepiekst ;-)

Grundsätzlich hat sich was in meiner Einstellung zu der "Kneipe
Internet" geändert. Ich habe mich ganz bewusst aus allen möglichen
Communities verabschiedet, lediglich in Stayfriends habe ich noch
einen Account, und hier jetzt wieder. Ich gehe eben einfach nicht mehr
so viel "aus" wie früher, weil es einem Suchtverhalten gleichkommt.
Man geht schließlich nicht in die Kneipe, um Mineralwasser zu trinken.
Und ins Internet, welche Sucht treibt einen dahin?

> Nur wer sich setzt, hat die Chance, Teil der Konversation zu werden.

Genau. Aber das ist noch nicht alles, denn:

> Und zuletzt gibts diejenigen, die teilnehmen.
> Denen geht nur leider der Blick von außen verloren.

Wenn man Teil der Gesellschaft an einem Kneipentisch wird, ist man
dabei, man hat Leute um sich herum, man kennt Gleichgesinnte, man
trinkt gemeinsam, man lacht und quatscht und streitet. Die Kneipe
Internet ist ja noch bequemer, man ist dabei, ohne dass man seine
gemütliche Bude verlassen muss. Doch in Wirklichkeit bleibt man einsam
zuhause vor seiner Kiste hocken. Niemand, der einen mal anstupst, in
den Arm nimmt oder ein Lächeln schenkt. :-) reicht eben doch nicht
ganz. Aber die Faszination des elektronischen Kommunizierens treibt
einen immer wieder vor den Bildschirm, und schwups verbringt man die
meiste Zeit des Tages mit bloggen, chatten, posten, twittern und was
nicht alles, und wir entfernen uns immer weiter von der wichtigsten
Aufgabe, die uns in unserem Leben gegeben ist: Uns selbst
kennenzulernen und herauszufinden, was für uns wesentlich und wirklich
wichtig ist. Und in dieser Verantwortung zu handeln. Es geht also in
Wirklichkeit nicht der Blick von außen verloren, sondern der nach
innen.

Kommunizieren im Internet kann nicht das Wichtigste in meinem Leben
sein. Bier trinken in der Kneipe ebenso wenig.

> Es sei denn, sie sind noch in der Lage, auch mal _nicht_ teilzunehmen.

Das ist prima formuliert. Man muss dazu noch in der Lage sein. Fällt
es einem zunehmend schwerer, die Kneipe sein zu lassen, ist man auf
dem besten Weg, in eine Abhängigkeit zu geraten.

Viele Grüße,

Kirsten

Sky

未読、
2009/04/26 6:56:312009/04/26
To: Webkompetenz-Forum
Hi,

würde mal sagen der Andrew Keen-Vortrag ist Schaumschlägerei und der
Kritiker, vgl.
"Wer die Tür zur Kneipe Internet aufstößt, hört nur Lärm. Wer zwischen
den Tischen durchgeht, schnappt vor allem Belangloses auf. Nur wer
sich setzt, hat die Chance, Teil der Konversation zu werden."
hat "halbrecht". Man muss sich nicht im Web irgendwo festbeissen, wenn
man mehr als Belanglosigkeiten mitnehmen will.
Beides ordne ich als Pop-Kulturbeiträge zum Thema Internet bzw. Web
2.0 bzw. Stammtisch 2.0 ("Modern Stammtisch") ein.

MFG
Sky
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