Hallo,
On 3 Mai, 12:58, Stefan Münz <
stefan.mu...@googlemail.com> wrote:
> * In Umgebungen mit beschränkten Zeichenmengen wie Twitter oder SMS
> nehmen normale, häufig sehr lange URLs zu viel Platz weg.
Der Twitter-Platz-Not gehorchend nutze ich die Kurz-Urls auch. Das
empfinde ich aber nicht als Vorteil sondern als Sachzwang, der der 140-
Zeichen-und-kein-Markup-Konvention geschuldet ist. Ich mach das also
"unter Protest" mit :-)))
> * Wenn URLs massenhaft in Datenbanken gespeichert werden, kann die
> Menge der zu speichernden Daten drastisch verringert werden.
Ich habe Null praktische Ahnung von Datenbank-Performance; wenn ich
mir aber anschaue, wie unser SAP-Dienstleister die zigmillionen
Vorgänge, die bei uns jährlich anfallen, wieder "gesundschrumpfen"
lässt - will heißen: das System zügig bleiben lässt, dann heißt das
für mich, dass man solche Dinge auch datenbankintern lösen kann, also
keine externe Lösung braucht.
> * Viele Kurz-URL-Anbieter bieten interessante Zusatz-Services, so z.B.
> Statistiken darüber, wie oft Links angeklickt wurden. Das kann sehr
> aufschlussreich sein, wenn man an fremden Orten Links auf eigene
> Inhalte setzt.
Leider sind solche Statistiken auch wieder nur begrenzt
aussagekräftig. Es kann ja durchaus sein, dass jemand anders "Dein"
Kurz-URL für eigene Zwecke benutzt; auch diese Aufrufe würde z.B.
tr.im in "Deiner" Statistik mitzählen. Andersherum schaut z.B.
tr.im
beim eindampfen des URL nicht nach, ob es einen URL nicht schon mal
hatte, also auf eine vorhandenen Kurz-URL zurückgreifen kann.
> * Kurz-URLs verschleiern ihr Linkziel. Das ermöglicht z.B. Links zu
> unerbetenen Zielen, die ein User niemals anklicken würde, wenn er die
> tatsächliche URL sehen würde.
Grundsätzlich ist gegen eine "Verschleierung" nicht wirklich viel zu
sagen, <a href="linksherum.html">rechtsherum</a> ist ja auch so eine
Art "Verschleierung". Aber immerhin ist die Verschleierung für den
kompetenten Nutzer _vor_ dem Klick durchschaubar. Bei der Kurz-URL
jedoch nicht. Insoweit erinnert mich das Kurz-URL-Konzept gefühlt ein
wenig an die frames bzw iframe-Poblematik.
> * Kurz-URLs verwandeln das Web bei entsprechendem Ausbreitungsgrad von
> einem Linkweb in ein Redirect-Web.
Ja, fürchterlich. Man stelle sich einfach nur vor, TBL wäre auf die
absolut bescheuerte Idee gekommen, alle gesetzten Links auf eine DB
beim CERN zu lenken. Und dort wäre der Link dann aufgelöst bzw
redirected worden ... Ein völlig unnötiger Zentralismus, der das
System ohne Grund angreifbar und störungsanfällig gemacht hätte. Mal
ganz zu schweigen von den Begehren der Internet-Ausdruckern und
Zensurulas, denen sicherlich virtuell einer abgeht, wenn sie erst auf
die Idee gekommen sind, solche zentralen Dienstleister zu knechten.
> * Millionen von Links werden ins Leere führen, wenn ein viel genutzter
> Kurz-URL-Anbieter ausfällt oder gar für immer seine Pforten
> schließt.
Dieses Argument allein reicht, um die grundsätzliche Abneigung gegen
Kurz-ULR unangreifbar zu machen.
Ich habe das ja schon mal neulich gefragt: Kann man so etwas nicht
Browserintern gestalten. So, wie ich eine Datei zippe und mit einen
anderen Programm jederzeit wieder entzippen kann, so müsste es doch
möglich sein, eine URL lokal zu kürzen, so auf die Reise zu schicken
und beim Empfänger wieder entpacken zu lassen. Sicher, bei eher kurzen
URL wird da nicht viel Einsparung rausspringen. Aber bei längeren
URL...?
Gruß
Swen
P.S. Und: wie oft wurden die tri.m-Adressen schon angeklickt :-)