Fluffige kleine kontaktfreudige USB-Kerlchen: Pokens

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Stefan Münz

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Apr 12, 2009, 3:13:25 AM4/12/09
to Webkompetenz-Forum
Hallo,

In einer Zeit, in der sich alles in der Datenwolke aufzulösen scheint,
ist das natürlich eine coole materielle Abwechselung: kultige bunte
Plastik-Figürchen mit einer überdimensionalen ausgestreckten Hand und
einem USB-Stecker. Sie heißen "Pokens" (Singular: "Poken") und kommen
natürlich aus ... woher chommen sie, hä? Äh - aus der Schweiz.
Genauer? Von http://www.doyoupoken.com/

Vielleicht empfiehlt sich erst mal ein fotografischer Blick auf diese
kleinen Kerlchen:

http://tinyurl.com/cwnkjf
(Original-URL ist einfach zu lang)

Und dann muss man noch wissen, was die Kerlchen tun. Das erfährt man
unter anderem hier:
http://www.pokenpokes.de/what-is-a-poken/

Man füttert die Pokens also zunächst mit seinen eigenen Daten, die man
auch aus Profilen, die man bei Facebook, Xing, Wer-kennt-wen und
Konsorten hinterlegt hat, importieren kann. Dann verstaut man die
kleinen Kerlchen in seinen persönlichen Sachen und geht auf Partys, in
Kneipen, Discos und was weiß ich für Locations. Wenn man dort Leute
kennenlernt, die ebenfalls ein Poken in der Hand-, Hemd- oder
Hosentasche tragen, genügt es, wenn man die beiden Kleinen einen Shake-
Hand vollziehen lässt. Buchstäblich. Denn dafür sind die
überdimensionalen Hände der Kerlchen da: man hält sie aneinander. Dann
tauschen sie ihre Daten aus. Bei nächster Gelegenheit am Computer kann
man die so gesammelten Daten dann auf den eigenen Webspace bei
doyoupoken.com hochladen. Das ist der Nachteil. Neben all seinen
anderen Social Networks bekommt man noch eine neue Kontaktdatenbank.

Eigentlich nichts Weltbewegendes, das Ganze. Aber ein typischer
Web-2.0-Service der zweiten Generation: einer mit Geschäftsmodell.
Denn da die Pokens aus Materie bestehen, kann man sie in unserer dem
Materiallen verhafteten Welt verkaufen. Im Preis (z.B. 12,95 US-Dollar
bei http://www.firebox.com/product/2266/Poken) einkalkuliert sind wohl
auch die Kosten der Webplattform.

Jedenfalls ein wichtiges neues Utensil für alle hippen People, deren
Tamagotchi mangels Pflege gestorben ist.
Noch mehr Infos gibts auf http://missionpoken.de/faq/

viele Grüße
Stefan Münz

Frank S.

unread,
Apr 14, 2009, 7:42:43 AM4/14/09
to Webkompetenz-Forum
Hallo,

ich hab den Hype rund um Poken, oder vielleicht sogar den Start des
Hypes, live auf dem Barcamp Ruhr 2 erlebt und war dort einer der
wenigen, die keinen gekauft haben. Klar macht es auf solchen
Veranstaltungen (auf der republica wurde es wohl auch wieder intensiv
verbreitet und genutzt) teilweise Sinn und ist spassig, aber mir will
bisher klar werden, warum sich das Teil auf Dauer durchsetzen sollte.

- Sofern man jemanden schon in seinen Netzwerken hat, ist es sinnlos.
- Wenn der andere kein Poken hat, ist es sinnlos.
- Bisher viel zu verspielt um im Business anzukommen (es soll aber
auch ein Business Poken geben in Zukunft)
- Wie steht es mit der Sicherheit? Ich gebe einer fremden Seite ja die
Kontrolle über meine Netzwerk Kontakte
- (Meiner Meinung nach) recht umständlich, wenn ich jemanden nicht
alle Daten geben will oder nur empfangen will.

Es ist/war mit Sicherheit ein netter gag auf dem barcamp, aber trotz
des Themenfokuses auf Sicherheit wurde es imho einfach viel zu
unkritisch aufgefasst und nur selten kamen mal ein paar Fragen in
diese Richtung auf.

Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber irritiert hat mich
die ganze Sache schon, vor allem wenn ein Ex-Arbeitskollege (mit dem
ich so ungefähr überall bereits verknüpft bin) enttäuscht war, weil er
mit mir keine Poken daten austauschen konnte...

Gruß
Frank S.

On 12 Apr., 09:13, Stefan Münz <stefan.mu...@googlemail.com> wrote:
> Hallo,
>
> In einer Zeit, in der sich alles in der Datenwolke aufzulösen scheint,
> ist das natürlich eine coole materielle Abwechselung: kultige bunte
> Plastik-Figürchen mit einer überdimensionalen ausgestreckten Hand und
> einem USB-Stecker. Sie heißen "Pokens" (Singular: "Poken") und kommen
> natürlich aus ... woher chommen sie, hä? Äh - aus der Schweiz.
> Genauer? Vonhttp://www.doyoupoken.com/
>
> Vielleicht empfiehlt sich erst mal ein fotografischer Blick auf diese
> kleinen Kerlchen:
>
> http://tinyurl.com/cwnkjf
> (Original-URL ist einfach zu lang)
>
> Und dann muss man noch wissen, was die Kerlchen tun. Das erfährt man
> unter anderem hier:http://www.pokenpokes.de/what-is-a-poken/
>
> Man füttert die Pokens also zunächst mit seinen eigenen Daten, die man
> auch aus Profilen, die man bei Facebook, Xing, Wer-kennt-wen und
> Konsorten hinterlegt hat, importieren kann. Dann verstaut man die
> kleinen Kerlchen in seinen persönlichen Sachen und geht auf Partys, in
> Kneipen, Discos und was weiß ich für Locations. Wenn man dort Leute
> kennenlernt, die ebenfalls ein Poken in der Hand-, Hemd- oder
> Hosentasche tragen, genügt es, wenn man die beiden Kleinen einen Shake-
> Hand vollziehen lässt. Buchstäblich. Denn dafür sind die
> überdimensionalen Hände der Kerlchen da: man hält sie aneinander. Dann
> tauschen sie ihre Daten aus. Bei nächster Gelegenheit am Computer kann
> man die so gesammelten Daten dann auf den eigenen Webspace bei
> doyoupoken.com hochladen. Das ist der Nachteil. Neben all seinen
> anderen Social Networks bekommt man noch eine neue Kontaktdatenbank.
>
> Eigentlich nichts Weltbewegendes, das Ganze. Aber ein typischer
> Web-2.0-Service der zweiten Generation: einer mit Geschäftsmodell.
> Denn da die Pokens aus Materie bestehen, kann man sie in unserer dem
> Materiallen verhafteten Welt verkaufen. Im Preis (z.B. 12,95 US-Dollar
> beihttp://www.firebox.com/product/2266/Poken) einkalkuliert sind wohl
> auch die Kosten der Webplattform.
>
> Jedenfalls ein wichtiges neues Utensil für alle hippen People, deren
> Tamagotchi mangels Pflege gestorben ist.
> Noch mehr Infos gibts aufhttp://missionpoken.de/faq/
>
> viele Grüße
> Stefan Münz

Stefan Münz

unread,
Apr 15, 2009, 3:52:55 PM4/15/09
to Webkompetenz-Forum
Hallo Frank,

> ich hab den Hype rund um Poken, oder vielleicht sogar den Start des
> Hypes, live auf dem Barcamp Ruhr 2 erlebt und war dort einer der
> wenigen, die keinen gekauft haben.

Oh, schade, sonst hättest du mal einen Erfahrungsbericht abgeben
können ;-)

> - Sofern man jemanden schon in seinen Netzwerken hat, ist es sinnlos.

Ist ja auch eher für neue Bekanntschaften gedacht.
Meine größere Kritik ist eigentlich, dass die Webplattform der Pokens
alle Daten selber speichert, statt nur Schnittstellen zu bedienen.
Mich nervts schon, immer überlegen zu müssen, ob ich Kontakdaten von
jemandem in Xing, Google Mail Kontakten oder Facebook habe. Wenn dann
noch die Poken-Plattform dazu käme, wäre das absolut keine
Bereicherung. Ach, würde doch Google endlich mal kapieren, welches
Potential in ihrem Kontakt-Manager steckt. Der könnte sich wunderbar
alle Daten aus diversen Social-Network-Zugängen holen, außerdem die
Möglichkeit bieten, eigene Profile anzulegen, Profile von anderen
Kontakten zu importieren, Profile zu veröffentlichen, und anderen
Plattformen eine API für die Profile anbieten.

> - Wenn der andere kein Poken hat, ist es sinnlos.

Ist ja auch die Geschäftsidee dahinter: haste keins, brauchste eins.

> - Bisher viel zu verspielt um im Business anzukommen (es soll aber
> auch ein Business Poken geben in Zukunft)

Das stelle ich mir lustig vor. Kleine Bankerchen, kleine Anwältchen,
kleine Doktörchen, kleine Klempnerchen. Ein Traum für jeden
Produktdesigner.

> - Wie steht es mit der Sicherheit? Ich gebe einer fremden Seite ja die
> Kontrolle über meine Netzwerk Kontakte

Naja, das ist ja durchaus üblich. Ohne Vertrauen in den Anbieter geht
es nicht.

> - (Meiner Meinung nach) recht umständlich, wenn ich jemanden nicht
> alle Daten geben will oder nur empfangen will.

Das stimmt allerdings. Dezidierte Datenfreigaben sind in Social
Networks sonst selbstverständlich.

viele Grüße
Stefan Münz

Frank S.

unread,
Apr 16, 2009, 9:33:54 AM4/16/09
to Webkompetenz-Forum


On 15 Apr., 21:52, Stefan Münz <stefan.mu...@googlemail.com> wrote:
> Oh, schade, sonst hättest du mal einen Erfahrungsbericht abgeben
> können ;-)

Da gibts aber genug zu :-)
http://search.twitter.com/search?q=poken+bcruhr2

> Ach, würde doch Google endlich mal kapieren, welches
> Potential in ihrem Kontakt-Manager steckt. Der könnte sich wunderbar
> alle Daten aus diversen Social-Network-Zugängen holen, außerdem die
> Möglichkeit bieten, eigene Profile anzulegen, Profile von anderen
> Kontakten zu importieren, Profile zu veröffentlichen, und anderen
> Plattformen eine API für die Profile anbieten.

Wer weiss ob google nicht schon längst dran arbeitet, heute morgen
gabs einen passenden link dazu und die neuen "vanity profile URLs"
sind ja auch schon ein Schritt in diese Richtung:
http://thenextweb.com/2009/04/15/google-building-social-network-noses-bigger-facebook/

Gruß
Frank
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