Spiridon II: Mindestens 340 tote Tiere – die Überlebenden in Libyen ausgeladen
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Eine solche Tragödie darf sich nie mehr wiederholen!
Wir haben die Unterschriften an die WOAH überreicht und fordern eine Untersuchung des Falls sowie ein Verbot des Transports lebender Tiere auf hoher See!
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Liebe Leserinnen und Leser
Es war eine Horror-Fahrt für 2900 uruguayische Rinder. Nach einem Monat auf See blieben sie in der Türkei weitere 23 Tage an Bord des Frachters „Spiridon II“ eingesperrt – wegen Problemen mit den Einfuhrpapieren. Ein schweres Versagen aller Verantwortlichen, und wie so oft waren unschuldige Tiere die Leidtragenden. Mit jedem Tag standen sie tiefer in Exkrementen, litten unter der Ammoniakbelastung und hungerten. Schon während der Überfahrt starben 58 Rinder – und täglich wurden es mehr.
 Während das Schiff kurz zum Futterladen anlegen durfte, lagen auf Deck Berge weisser Säcke, höchstwahrscheinlich mit Tierleichen gefüllt (Foto vom 9.11.)
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Die Hälfte der Tiere war trächtig, mindestens 140 Kälber wurden unterwegs geboren. Die kleinen Wesen haben auf so einem Schiff kaum eine Überlebenschance. Der Grossteil von ihnen war bei der Ankunft „unauffindbar“ – vermutlich über Bord entsorgt.
Wir waren gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Animal Welfare Foundation vor Ort, haben Behörden in der Türkei, die EU-Kommission, die Welttiergesundheitsorganisation WOAH und die Seebehörden der umliegenden Länder kontaktiert. Gleichzeitig haben wir in der Öffentlichkeit und in den Medien Druck gemacht. Doch niemand fühlte sich zuständig. Genau das ist das Kernproblem bei Schiffstransporten lebender Tiere: Die Verantwortung wandert im Kreis, und am Ende will sie niemand tragen.
Gerade in solchen Fällen ist öffentliche Aufmerksamkeit entscheidend. Sie zwingt die Verantwortlichen zum Hinsehen – und genau diese Sichtbarkeit konnten wir mit Ihrer Unterstützung schaffen.
 Als das Schiff am 9. November kurz anlegen durfte, um Futter nachzuladen, konnten wir einen Blick auf die Rinder an Bord werfen. Sie sind am ganzen Körper verschmutzt und eng zusammengepfercht.
Dank unserer Intervention durfte das Schiff am 9. November zwar kurz anlegen und Futter und Wasser nachladen – die Tiere mussten jedoch an Bord bleiben.
Dann der Schock: Das Schiff legte wieder ab und wollte nach Uruguay zurückkehren. Einen weiteren Monat auf See hätten die Tiere nicht überlebt!
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Doch vor Tunesien schaltete die "Spiridon II" ihr Ortungssystem aus und war drei Tage lang verschwunden. Dann tauchte sie plötzlich in der Gegenrichtung wieder auf: in Bengasi (Libyen). Dort wurden nach offiziellen Angaben alle überlebenden Tiere ausgeladen. Laut unseren Quellen waren es 2700 Tiere.
Die traurige Bilanz: über 340 Tiere (inklusive der neugeborenen Kälber) haben die Horror-Fahrt wohl nicht überlebt. Was mit ihnen geschah, ist unklar; wir vermuten, dass ihre Körper während der Funkstille im Mittelmeer entsorgt wurden.
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Unser Team fand in Libyen die Farm, auf die die Tiere vermutlich gebracht wurden, doch wegen der hohen Mauern und der gefährlichen Lage konnten wir nicht nachsehen, wie es ihnen geht. Wir geben jedoch nicht auf und werden es erneut versuchen.
Während wir noch vor Ort waren, legte die "Spiridon II" wieder ab und fuhr vermeintlich nach Ägypten. Erneut stellte das Schiff sein Ortungssystem aus und tauchte dann gestern Nachmittag im Libanon wieder auf. Doch wir hatten das schon geahnt: Ein Team von uns stand bereit und dokumentierte seine Einfahrt. Ob wirklich keine Tiere an Bord mehr waren, versuchen wir gerade herauszufinden. Doch es scheint, als wären keine Rinder ausgeladen worden.
 Die "Spiridon II" kurz vor der Einfahrt in den Hafen von Beirut.
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Wie geht es jetzt weiter?
Unsere Einsätze vor Ort, unsere Recherchen und die Öffentlichkeitsarbeit kosten erhebliche Ressourcen. Ohne Unterstützung wäre das nicht möglich. Bitte helfen Sie uns, solche Fälle weiter aufzudecken und den Tieren eine starke Stimme zu geben:
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Wir haben den Fall von Anfang an dokumentiert, Öffentlichkeit und Medien informiert und eine Aktion gestartet, um die WOAH zum Handeln zu bewegen. Sie muss diesen Fall offiziell untersuchen und dafür sorgen, dass sich so etwas nie wiederholt!
Über 6000 engagierte Menschen haben mitunterzeichnet. Heute haben wir die gesammelten Unterschriften offiziell überreicht. Hier finden Sie unseren Brief. Vielen Dank an alle, die unterzeichnet haben!
Mit Nachdruck fordern wir ein Verbot von Tiertransporten auf hoher See. Denn solange Tiere verschifft werden dürfen, wird es immer wieder zu Zwischenfällen kommen, bei denen Hunderte oder sogar Tausende von Tieren sterben!
Danke, dass Sie uns bei diesem Kampf unterstützen!
Herzliche Grüsse Ihre


Maria Boada Saña Projektleitung |
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