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welche Datenrate (was Re: D - Netz)

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Gregor Bautz

unread,
Dec 7, 1991, 6:25:20 AM12/7/91
to
scha...@tktkd.ish.sub.org (Klaus Schauer) writes:

[..]
>Das Sprachsignal wird in der Mobilstation mit 104 KBit/s
>digitalisiert und durch einen Sprachcodierer auf 13 KBit/s
>reduziert. Danach expandiert ein Kanalkodierer dieses Signal auf
>22,8 KBit/s. Dies ist u.a. zur Fehlersicherung notwendig. Das
>expandierte Signal -22,8 KBit/s- wird nun auf dem HF-Weg
>uebertragen.

Hat jemand Ahnung, wie diese Fehlersicherung, bzw Fehlerkorrektur ablaeuft?
Ich schaetze, es wird ein Fehlerkorrigierender Code verwendet, aber welcher ?
Wohl nicht einer der primitiven (z.B. BCH bzw. RS oder zyklische Codes ?)
Hat sich da schon einer schlau gemacht ?

Kann man die 13KBit/s auch wirklich nutzen? Da das Sprachsignal von
104Kbit/s auf 13KBit/s reduziert wird, kann man evtl. mit Modem nur die
13KBit ausnutzen, aber die Uebertragung duerfte doch erheblich mehr hergeben,
da man ja gar nicht die gesamte Bandbreite der Sprache benoetigt. Obwohl
zugegebenermassen die Komprimierung von Sprache erheblichen Raumgewinn bringt.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Kann jeder Bempel der sich dazwischeschaltet
mithoerehn, oder werden die Daten in verschluesselter Form, mit einem
nach einem bestimmtem (welchem?) Schluessel gesendet?

Viele Frage offenlassend
Gregor
--
The nurse is looking anxious, | IRC-Nick: KdR
And she's quivering with fright, | Koenig der Ruebennasen
I'm looking through Gary Gilmore's eyes | gre...@abulafia.uucp
(The Adverts) | gre...@kaa.informatik.rwth-aachen.de

Markus Kuhn

unread,
Dec 10, 1991, 1:02:24 PM12/10/91
to
gre...@abulafia.UUCP (Gregor Bautz) writes:

>Hat jemand Ahnung, wie diese Fehlersicherung, bzw Fehlerkorrektur ablaeuft?

Wenn Du Dich dafuer neaher interessierst, dann schau in der Literatur
(z.B. Heise/Quadrochi: Informations- und Codierungstheorie) unter
Faltungscodes (convolution codes) nach. Im Prinzip ist der Coder
ein einfacher endlicher Zustandsautomat, der je nach Input seinen
Zustand wechselt und dabei Bits ausgibt. Der Decoder versucht
stochastisch zu erraten, welche Zustandsuebergaenge der Coder
gemacht hat und bekommt zu die urspruengliche Sequenz wieder
(Viterbi-Algorithmus).

Das Verfahren wurde in erster Linie fuer die Raumfahrt entwickelt,
also nach der Teflonpfanne wohl das zweite spin-off Beispiel.

>Kann man die 13KBit/s auch wirklich nutzen? Da das Sprachsignal von
>104Kbit/s auf 13KBit/s reduziert wird, kann man evtl. mit Modem nur die
>13KBit ausnutzen, aber die Uebertragung duerfte doch erheblich mehr hergeben,
>da man ja gar nicht die gesamte Bandbreite der Sprache benoetigt. Obwohl
>zugegebenermassen die Komprimierung von Sprache erheblichen Raumgewinn bringt.

Im Gegenteil: Ein gutes Modem (V.32bis, V.fast, ...) versucht die
Bandbreite maximal auszunutzen. Du darfst Dich nicht an den Traeger-
frequenzen orientieren: durch die Modulation wird ein grosser
Frequenzbereich benutzt.

Ueber den Sprachkompressor hinweg duerfe selbst ein V.21 Modem (300baud)
nicht funktionieren, das da sehr viel sprachspezifisch getrickst wird.

Ueber einen Kanal werden also kaum mehr als etwa 12kbit/s moeglich sein,
aber man kann ja evtl. mehrere Kanaele parallel benutzen.

>Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Kann jeder Bempel der sich dazwischeschaltet
>mithoerehn, oder werden die Daten in verschluesselter Form, mit einem
>nach einem bestimmtem (welchem?) Schluessel gesendet?

Das laeuft ueber komplexe Schluesselsysteme, die sogar bei jedem
Zellenwechsel ausgetauscht werden. Man hat sich da beim GSM-Standard
sehr grosse Muehe gegeben, was die Abhoer- und Verfolgungssicherheit
angeht.

Markus

---
Markus Kuhn, Computer Science student -- University of Erlangen, Germany
X.400: G=Markus;S=Kuhn;OU1=rrze;OU2=cnve;P=uni-erlangen;A=dbp;C=de
I'net: msk...@immd4.informatik.uni-erlangen.de

Helge Oldach

unread,
Dec 12, 1991, 5:00:54 PM12/12/91
to
on...@ariane.nbg.sub.org (Manfred Onderka) writes:
| eck...@immd4.informatik.uni-erlangen.de (Toerless Eckert) writes:
| > Apropos D-Netz. Kann jemand sagen, was fuer eine digitale
| > Datenrate auf dem D-Netz gefahren wird ? Sind das wirklich die
| > reinen 64kbps fehlerfrei wie bei ISDN ?
| So wie eine Freund mir das letztens mal erklaert hat, wird auf dem D-Netz
| nur mit 13kbps gearbeitet, also alles was auf die Funkstrecke geht wird
| runtergefahren, um fehler zu vermeiden. Ziel ist es aber, so wurde mir gesagt
| das auch (wenn das Netz dann auch Flaechendeckend arbeitet) 64kbps wie bei
| ISDN uebernommen werden.

Ja, richtig. Es wird an einem Standard gearbeitet (ETSI), der das
erlauben soll. Dafuer wird aber bei den demnaechst verkauften Geraeten
ein Softwareupdate (vermutlich sogar Hardwareupdate) erforderlich sein.
Ja, richtig verstanden: Es gibt noch keine endgueltigen D-Netz-Standards
(GSM heissen die eigentlich auf gut akronymisch) und die jetzt in den
Handel kommenden Geraete sind deshalb keineswegs "zukunftssicher". Die
Hersteller haben halt eine gute Marketingabteilung.

| > Gibt es digitalen Zugang zum D-Netz oder gibt es nur einen
| > analogen Dienst ?
| Da muss ich mich erst noch schlau machen...

Natuerlich gibt es *nur* einen digitalen Zugang, falls Du mit "analog"
sowas wie ein Modem meinst. Das Netz arbeitet schliesslich erstmal digital.
--
Helge....@sephh.hanse.de Helge....@stollmann.de

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