Über den Notowitsch-Bericht, Prof. Hassnains Angaben, das Yuz-Asaf-Grab in
Srinagar und das Turiner Grabtuch
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von Armin Risi
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Die Suche nach den Quellen
Seit Anfang der achtziger Jahre sind im deutschsprachigen Raum verschiedene
Publikationen erschienen, die die Theorie vertreten, Jesus habe für eine
gewisse Zeit in Indien gelebt. Hierbei gibt es zwei verschiedene Varianten:
(1) Jesus habe vor dem Beginn seines öffentlichen Wirkens, irgendwann
zwischen seinem zwölften und dreißigsten Lebensjahr, Indien besucht. (2)
Jesus sei nach der Kreuzigung nach Indien und/oder Kaschmir gereist, da er
die Kreuzigung überlebt habe bzw. gar nicht gekreuzigt worden sei. In der
Hauptstadt von Kaschmir, Srinagar, könne heute noch sein Grab besucht
werden.
1981 berichtete Erich von Däniken in seinem Buch Reise nach Kiribati von
seinem Besuch in Kaschmir, wo er einen Prof. Hassnain interviewte. Dieser
sagte über Jesu Tod und Grab in Kaschmir: "Die Beweiskette ist lückenlos.
Sie kann vor jedem Gericht bestehen." (S. 219)
Bereits im Jahr 1973 war dieser Mann, Prof. Fida Mohammed Hassnain, als
Autorität in Deutschland zitiert worden, nämlich in der deutschen
Illustrierten STERN (Nr. 16, "Jesus starb in Indien").
Ein ganzes Buch widmete damals der Autor Siegfried Obermeier diesem Thema:
Starb Jesus in Kaschmir? Das Geheimnis seines Lebens und Wirkens in Indien.
Dieses Buch wurde von demselben Verlag veröffentlicht, in dem auch Erich von
Dänikens erste Bestseller erschienen waren (Econ-Verlag).
Grosse Resonanz fand dieses Thema, als im Jahr 1983 Holger Kerstens Buch
Jesus lebte in Indien auf den Markt kam.
Im Jahr 1984 berichtete eine andere deutsche Illustrierte, die BUNTE (Nr.
47, "Wo starb Jesus wirklich?"), über die Kaschmirreise einer dubiosen
Forschungsgruppe unter der Führung von Kurt Berna alias Hans Naber alias
John Reban. Dieser hatte bereits im Jahr 1957 eine Schrift mit dem Titel
"Jesus ist nicht am Kreuz gestorben" veröffentlicht. Der BUNTE-Artikel ist
allerdings etwas kritisch, da der besuchte Prof. Hassnain sich damals gerade
in der peinlichen Lage befand, daß das von ihm angekündigte Datum der
Wiederkunft Jesu (21. März 1983) offensichtlich falsch gewesen war.
Im Englischen hatte es schon früher diesbezügliche Veröffentlichungen
gegeben. 1976 erschien ein Buch von A. Faber-Kaiser mit dem Titel Jesus died
in Kaschmir. Auch dieser beruft sich auf F.M. Hassnain und auf eine Schrift,
die vom Imam der Londoner Moschee, J.D. Shams, erstmals im Jahr 1939
veröffentlicht worden war: The tomb of Jesus Christ in India. Diese Spur
führt zur islamischen Ahmadiyya-Splittergruppe, die von Ghulam Ahmad
(1839-1908) gegründet wurde. Dieser hatte sich selbst als Messias bezeichnet
und behauptete auch als erster, Jesus sei in Srinagar begraben.
Es ist nun wichtig zu wissen, daß im Islam die Meinung vorherrscht, Jesus
sei nicht am Kreuz gestorben, sondern ein anderer Mann sei an seiner Stelle
gekreuzigt worden. Demgegenüber behauptet der jüdische Talmud, Jesus sei
sehr wohl am Kreuz gestorben (in Folge einer gerechtfertigten Kreuzigung),
aber nicht auferstanden. In dieser wichtigen Frage widersprechen sich also
der Talmud und der Koran.
Neben den islamischen Quellen berufen sich die Vertreter der
Jesus-in-Indien-Theorie auch auf alte tibetische Schriften, die der
russische Journalist Nikolaj Notowitsch gesehen haben will.
Wie glaubhaft ist Notwitschs Zeugnis? Was hat es mit dem angeblichen
Jesus-Grab in Srinagar auf sich? Wie fundiert sind die Arbeiten von
Obermeier, Kersten u.a.?
Als Antwort auf die vielen Diskussionen veröffentlichte der deutsche
Indologe und Tibetologe Dr. Günter Grönbold im Jahr 1985 eine
wissenschaftliche Kritik der genannten Bücher und Autoren. Auf dieses
152-seitige Buch mit dem Titel Jesus in Indien -- Das Ende einer Legende (Kö
sel-Verlag, München 1985) stützen sich die folgenden Ausführungen.
Die Wahrheit über Notowitschs Bericht
Die meisten Autoren berufen sich ausführlich auf den Reisebericht La vie
inconnue de Jésus-Christ von Notowitsch, der im Jahr 1894 in Paris erschien.
Im gleichen Jahr erlebte dieses Buch mehrere Auflagen und wurde sogleich in
andere Sprachen übersetzt, u.a. auch ins Deutsche (Die Lücke im Leben Jesu,
1894).
Keiner der modernen Autoren scheint sich die Mühe gemacht zu haben, dieses
Buch selbst aufzutreiben und zu lesen, ganz zu schweigen davon, die
historischen Quellen zu untersuchen. Der Fachmann Günter Grönbold hat dies
jedoch getan, und was dabei zu Tage kommt, ist zwar schon lange bekannt,
aber leider längst vergessen oder verschwiegen.
In seinem Buch berichtet der Kosaken-Offizier Notowitsch, wie er als
Korrespondent der Petersburger Zeitung "Novoe vremja" im Jahre 1887
verschiedene buddhistische Klöster in Kaschmir und Ladakh besucht habe. Er
beschreibt seinen beschwerlichen Weg nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh, er
schildert, wie beim Dorf Haiena einer seiner Diener von einem Panther
angefallen und getötet wird; in verschiedenen Klöstern hört er, daß Jesus
bei den dortigen Buddhisten bekannt und sehr angesehen sei, denn Jesus habe
selbst diese Gegend besucht, wie aus alten Schriften hervorgehe, die ihm der
Abt im Kloster von Hemis gezeigt und vorgelesen habe: "zwei dicke, in Pappe
gebundene Bücher".
Da Notowitschs Buch sogleich ein solch großes Aufsehen erregte, blieb es
nicht aus, daß weniger leichtgläubige Fachleute diese Geschichte überprüfen
wollten, zumal die (angebliche) Reise des Herrn Notowitsch erst sieben Jahre
zurücklag.
Über Korrespondenz fragt der bekannte Indologe Max Müller in Ladakhs
Klöstern nach und findet bereits Mitte 1894 heraus, daß dort ein Russe
namens Notowitsch nicht bekannt sei.
Im Sommer 1895 reist der englische Professor J. Archibald Douglas nach
Ladakh und versucht, Notowitschs Spuren zu folgen. Doch im Dorf Haiena
dementieren alle Bewohner, daß dort in den vergangenen Jahren ein Mensch von
einem Panther gerissen worden sei; das sei noch nie vorgekommen, da es dort
gar keine Panther und auch sonst kaum wilde Tiere gebe. In Leh kann Prof.
Douglas nachweisen, daß Notowitsch dort tatsächlich durchgereist ist; doch
im Kloster Hemis kennt ihn niemand. Der Abt, der dort schon seit fünfzehn
Jahren dieses Amt innehat, erklärt gegenüber Prof. Douglas eidesstattlich
mit Unterschrift und Siegel, daß Notowitsch nie bei ihnen gewesen ist, daß
die Buddhisten erst von den Europäern und Missionaren von Jesus gehört
haben, daß er nie jemandem aus einem Buch über das Leben Jesu vorgelesen
habe, da es in ihrem Kloster ein solches Buch gar nicht gebe. Über andere
Schilderungen aus dem Notowitsch-Buch stellte der Abt entrüstet fest: "Lüge,
nichts als Lüge!" (Der Bericht von Prof. Douglas erschien im April 1896 in
der Fachzeitschrift "Orientalische Bibliographie".)
Eine weitere und endgültige Entlarvung erfuhr Notowitschs Buch im Oktober
1896, als der französische Executive Engineer des indischen Staates, A.
Favre, der von 1886 bis 1889 in Kaschmir stationiert gewesen war und
Notowitsch im Oktober 1887 angetroffen hatte, in der "Gazette de Lausanne"
Details über dessen Aufenthalt in Kaschmir veröffentlichte; nur wenige Daten
stimmen mit Notowitschs Reisebericht überein; alle anderen sind mit den
echten Reisedaten rundweg unvereinbar und nur schon im Hinblick auf die
Zeitangaben der angeblichen Entdeckungsreise unmöglich: "Lügen und
Aufschneiderei ... von Anfang bis Ende", so lautet das abschließende
Verdikt.
Dennoch wird Notowitschs Buch heute noch und immer wieder als verlässlicher
Bericht angeführt, insbesondere von Kersten und Obermeier. Doch diese
Autoren verschweigen geflissentlich, daß Notowitsch in seinem Buch deutlich
zum Ausdruck bringt, daß Jesus am Kreuz gestorben und auferstanden sei.
Günter Grönbold führt auch weitere Argumente an, die zeigen, wie grundfalsch
viele von Notowitschs Angaben sind, z.B. über die Sprache der angeblichen
Manuskripte, die Form dieser "über 1500 Jahre alten" Texte ("zwei dicke, in
Pappe gebundene Bücher"!), Angaben über Orte aus diesem angeblichen Bericht
über Jesu angebliche Reise (Orte, die es vor zweitausend Jahre noch gar
nicht gegeben hat!), usw.
Notowitsch war aber nicht einmal der erste, der mit einer solchen Geschichte
an die Öffentlichkeit getreten ist. 1863 hatte der Schriftsteller Ernest
Renan (1823-1892) mit seinem Buch Vie de Jésus einen großen Erfolg
verzeichnet, und Notowitsch sagt, er habe Renan gekannt und ihm sogar noch
kurz vor dessen Tod sein Manuskript gezeigt.
In diesem Zusammenhang müssen auch die Bücher von Louis Jacolliot
(1837-1890) erwähnt werden, denn seine "indischen Studien", die er ab Mitte
der siebziger Jahre veröffentlichte, waren ebenfalls sehr einflußreich
gewesen und werden immer wieder zitiert, bis zum heutigen Tag. Jacolliot war
von 1865 bis 1868 als Richter in Indien tätig gewesen und ging dann nach
Tahiti. Ab 1870 begann er dort, seine ersten indischen Wunderberichte
niederzuschreiben. Schon 1888, also noch zu Jacolliots Lebzeiten, wurde
nachgewiesen, daß er keine indischen Sprachen beherrschte, schon gar nicht
das Sanskrit, und daß die meisten der Zitate, die er anführt, frei erfunden
sind. Einige der Schriften, die er gesehen und im Originaltext studiert
haben will, gibt es nicht einmal dem Titel nach! Dennoch veröffentlichte er
Bücher wie "La Bible dans l'Inde. Vie de Jezeus Christna". Obwohl er in
Wirklichkeit nur wenige Jahre in Indien gelebt hatte, sagt er, er habe all
seine sensationellen Erkenntnisse auf langen Reisen in Indien gewonnen.
Eine Auferstehung feierten Jacolliots "Erkenntnisse" in Deutschland zur Zeit
des Nationalsozialismus, als Mathilde Ludendorff, die Frau von General
Ludendorff, polemische antikirchliche Werke veröffentlichte: Erlösung von
Jesus Christo und Von neuem Trug zur Rettung des Christentums. Dabei beruft
sie sich ausgiebig auf Jacolliot und lobt dessen wissenschaftliche Arbeit,
die von ihrem Vater, dem "Sanskritforscher" Bernhard Spieß, geprüft und für
richtig befunden worden seien. Wie mittlerweile hinlänglich nachgewiesen
ist, hat auch Herr Spieß, genau wie Herr Jacolliot, nie etwas von Sanskrit
verstanden.
Jesu Grab in Srinagar?
Der erste, der verkündete, das Grabhäuschen "Rauzabal" in der Khanyar-Straße
in Kaschmirs Hauptstadt Srinagar sei das Grab Jesu, war Mirza Ghulam Ahmad
(1839-1908).
Es lohnt sich, einiges über ihn zu wissen. Er war ein religiöser Führer, der
innere Stimmen hörte und ab 1880 eigene Schriften zu verfassen begann.
Günter Grönbold schreibt: "1889 nimmt er aufgrund einer göttlichen
Offenbarung Anhänger an. Als er 1891 erklärt, er sei der Messias und der
Mahdi (der letzte, von den Moslems erwartete Prophet), und dann auch, er sei
die Wiedererscheinung Mohammeds, erfährt er Ablehnung und Widerspruch von
seiten des Islam. Später ernennt er sich noch zum zurückgekehrten Jesus und
ab 1904 zur Inkarnation des hinduistischen Krishna." (S. 44)
Im Jahr 1899 veröffentlichte er ein Buch in der Urdu-Sprache, das später in
der englischen Übersetzung den Titel Jesus in India trug. Darin verkündete
er die ihm zuteil gewordene Offenbarung, Jesus habe die Kreuzigung dank
eines Wunderöls überlebt (das er, Ghulam Ahmad, sogar zum Verkauf anbot!);
Jesus sei in der Folge auf der Suche nach den verlorenen Stämmen Israels
nach Kaschmir gekommen (wo er diese Stämme alle gefunden habe!); er sei 120
Jahre alt geworden und sei in der Khanyar-Straße von Srinagar begraben
worden, wo man das Grab heute noch besuchen könne.
Dr. Grönbold analysiert kurz die gröbsten Fehlinformationen und Absurditäten
in Ahmads Argumentation und kommt zum Schluß: "Es müßte somit klar geworden
sein, daß sich Leute wie Faber-Kaiser, Obermeier, Kersten, STERN&Co nur zu
Werbern der Ahmadiyya-Sekte machen, wenn sie die Jesus-in-Indien-Legende
propagieren" (S. 47). Obwohl diese Stimmen durchaus ihre eigene Motivation
haben, dürfte das Propagieren der genannten "Sekte" nicht deren Hauptmotiv
sein. Doch da die einen den anderen abschreiben, geht dabei die eigentliche
Quelle unter, oder sie wird, wie in Hinsicht auf den umstrittenen
Gruppenführer Ghulam Ahmad, einfach verschwiegen, und man bezeichnet lieber
Prof. Hassnain als Entdecker des Jesus-Grabes, weil "der
wissenschaftsgläubige Westen ihre Märchen eher akzeptiert, wenn sie ein
Professor erzählt hat, als wenn deutlich würde, daß sie aus der
Offenbarungsküche eines selbsternannten Messias und Gründers einer
islamischen Sekte kommen. Und deshalb verschweigt man die Wahrheit schamhaft
und wohlweislich." (Grönbold, S.44)
Die Geschiche des Srinagar-Grabes
Die von Ghulam Ahmad behauptete und von Hassnain, Kersten, Obermeier usw.
wiederholte Theorie besagt, der Prophet Yuz Asaf, der in Srinagar an der
Khanyar-Straße begraben sei, sei in Wirklichkeit und Wahrheit niemand anders
als Jesus! "Yuz-Asaf und Yusu sind identisch mit dem Namen Jesus, es sind
die hiesigen Schreibweisen", erklärte Prof. Hassnain seinem Gast Erich von
Däniken gegenüber, der dies wörtlich in seinem Buch Reise nach Kiribati (S.
220) wiedergibt.
Auch Holger Kersten berichtet: "Immer wieder belegen Details ..., daß Yuz
Asaf und Jesus identisch sind." (S. 177)
Ist der Fall wirklich so klar, wie von diesen Autoren behauptet wird?
Befindet sich in Srinagar das Grab Jesu = Yuz Asaf? Diese Annahmen werden
mittlerweile von einer nicht unbeträchtlichen Anzahl Zeitgenossen als
bewiesene und (natürlich vom Vatikan) verheimlichte Tatsache anerkannt.
Um diese Frage fundiert zu beantworten und die erstaunlichen Hintergründe
kennenzulernen, muß etwas weiter ausgeholt werden:
Gut zweihundert Jahre nach Jesu Kreuzigung hatten sich die
messianisch-christlichen Urgemeinden bereits an vielen Orten im Nahen und
Mittleren Osten, in Nordafrika und in (Süd)Europa verbreitet. Auch
zeichneten sich bereits verschiedene nachhaltige Spaltungen und
Gegenbewegungen ab. Eine Bewegung, die in dieser Zeit neu entstand, war die
des Persers Mani (215-273). Er stammte aus einem persischen
Königsgeschlecht, lebte für längere Zeit im damals buddhistischen Indien,
trat nach seiner Rückkehr in seine Heimat als Stifter einer neuen Religion
auf, die als "Manichäismus" bekannt (und bekämpft) wurde, und starb, als
Häretiker verurteilt, am Kreuz.
Hans Joachim Störig schreibt in seinem Standardwerk Kleine Weltgeschichte
der Philosophie: "Der Gnosis eng verwandt ist der Manichäismus, der ... das
Judentum schroff ablehnt und heidnische, nämlich persische und indische
Ideen mit christlichen verbindet ... Seine Lehre, soweit sie aus
geringfügigen Bruchstücken seiner Schriften und aus späteren Berichten zu
erkennen ist, geht aus von der der persischen Religion entnommenen
Vorstellung zweier von Ewigkeit her nebeneinander bestehender Reiche, eines
Reichs des Lichts, beherrscht vom göttlichen Vater des Lichts, und eines
Reichs der Finsternis, beherrscht vom Vater der Finsternis -- von Mani mit
dem jüdischen Jahwe identifiziert -- und seinen Dämonen. Jesus erscheint bei
ihm als der aus dem Reiche des Lichts herabsteigende Erlöser der Menschen./
Die Ethik des Manichäismus fordert strengste Askese und ähnelt der
buddhistischen." (Fischer Taschenbuchausgabe Bd. 1, S. 224)
Buddha war fünfhundert Jahre vor Christus in Indien erschienen. Im Verlauf
der nachfolgenden Jahrhunderte breitete sich die Religion des Buddha über
ganz Indien aus, erreichte von dort aus auch die umliegenden Gebiete, und
blieb für rund eintausende Jahre (bis zum Auftreten des indisch-vedischen
Reformators ®r. ®ankara anfangs des 9. Jahrhunderts nach Christus) in Indien
die vorherrschende Religion.
Mani lernte in Indien also den Buddhismus in seiner Blütezeit kennen und
brachte viele der Lehren und Legenden zurück nach Persien. In diesem Umfeld
des frühen Manichäismus erzählte man sich unter diesem buddhistischen
Einfluß auch die Geschichte eines Heiligen, eines "Bodhisattva": Ein Prinz
wird von seinem Vater, dem König, gänzlich von der Außenwelt abgeschirmt,
weil eine Prophezeiung ihm vorausgesagt hatte, sein Sohn werde nicht sein
Nachfolger werden, sondern werde sich der Religion zuwenden und ein Asket
werden. Trotz aller Vorkehrungen bekommt der Prinz als heranwachsender
Jüngling einmal einen Kranken, einen Alten und einen Toten zu Gesicht.
Aufgrund dieser erschütternden Erkenntnis bekehrt sich der Prinz und wird
tatsächlich, wie prophezeit, ein Asket.
Heute erkennen wir in dieser Bodhisattva-Legende natürlich sogleich das
grundlegende Muster der Lebensgeschichte des Gautama Buddha. Der Lehrer Mani
wird in gewissen alten Texten selbst als Bodhisattva bezeichnet. Allerdings
war die Sprache des Mani und des Manichäismus nicht Sanskrit, sondern
Persisch, und in dieser Sprache heißt Bodhisattva Bôd.saf.
Diese manichäische Legende wurde später von anderen Strömungen übernommen,
insbesondere vom Islam und vom Christentum. Im Arabischen hieß es dann
natürlich, dies sei die Geschichte eines zum Islam bekehrten Prinzen namens
Bûdhasaf, Yûdhasaf oder YûzÄsaf. Im Christentum erscheint diese Geschichte
bereits im siebten Jahrhundert als griechischer Roman, der dem Johannes
Damascenus (ca. 675-749) zugeschrieben wurde. Die Geschichte stammt auch
hier also erwiesenermaßen ebenfalls aus dem Nahen Osten (Damaskus) und
erzählt die Geschichte des indischen Prinzen Josaphat, der vom königlichen
Vater behütet wird, weil dieser eine Prophezeiung gehört hat, der dann aber
nach dem Anblick eines kranken, eines alten und eines toten Menschen sich
Gott zuwendet und zum Christentum findet. Dieser indische Josaphat wurde im
Jahre 1583 von der römisch-katholischen Kirche heiliggesprochen, und der 27.
November galt als der Tag des Hl. Josaphat. Erst in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts hat die katholische Kirche die Liste ihrer Heiligen
bereinigt und alle legendären Personen daraus entfernt. Unter den
gestrichenen Namen befindet sich auch der Hl. Josaphat, von dem man heute
weiß, daß es ihn in dieser Form gar nie gegeben hat.
Während die manichäische Prinzengeschichte im Christentum als
Josaphat-Geschichte weiterlebte, wurde sie auch in islamischen Kreisen
weitererzählt. Die Legende "Bilauhar wa-Budasaf" läßt den bekehrten Prinzen
als Heiligen in Kaschir sterben. Als der Derwisch Syed Abdur RahmÄn (genannt
Bulbul ShÄh) im 14. Jahrhundert den Islam nach Kaschmir brachte, wurde ein
bis dahin hinduistisches Grab zu dem eines islamischen Propheten erklärt,
und der Volksglaube identifizierte diesen Propheten dann bald einmal mit dem
legendären Prinzen Budasaf. Sechshundert Jahre später verkündet Ghulam
Ahmad, dieser Prinz sei identisch mit Jesus.
Seit diese Behauptung im Westen viele Gläubige findet und geldbesitzende
Touristen in die Hauptstadt lockt, verkünden die Grabwächter natürlich
ebenfalls, hier sei "Isa Sahib" begraben. Diese Aussagen haben
offensichtlich nicht die geringste Beweiskraft und haben nichts, wie oft
behauptet, mit einer alten Überlieferung zu tun, denn sie sind erst in den
letzten Jahrzehnten laut geworden, mit Herrn Hassnain als lautestem
Verkünder.
Interessant ist, daß Notowitsch sich zweimal in Srinagar aufgehalten hat,
einmal sechs Tage lang, aber er schreibt in seinem Jesus-Buch nichts von
einem Jesus-Grab in Srinagar. Er war eben zu früh dort gewesen (1887).
Ghulam Ahmad verkündete seine "Eingebung" erst zehn Jahre später. Vor Ghulam
Ahmad hatte offensichtlich noch nie jemand von der Idee gehört,
Budasaf/Yuzasaf sei Jesus. Die angeblich alte verheimlichte Überlieferung
ist also gerademal einhundert Jahre alt.
Hinzu kommt, daß es eine völlig willkürliche Wortverfälschung ist, das
persisch ÷arabisch÷ kaschmirische Wort YTzÄsaf als Yuz Azaf zu trennen, nur
um mit "Yuz" eine Silbe freizulegen, die entfernt wie Jesus (eigentlich:
Jeshua) klingt. Das wäre vergleichbar mit der Schreibweise "Johan Ness" für
Johannes (vielleicht als Parallele zu Loch Ness)!
Stimme es also, was Holger Kersten gleich zu Beginn seines Buches Jesus
lebte in Indien (S. 19) verkündet? "Erst heute kann man mit Sicherheit
behaupten, daß es, vom modernen Standpunkt der Leben-Jesu-Forschung
ausgehend, tatsächlich unmöglich ist, den Aufenthalt Jesu in Indien zu
widerlegen."
Der Name Yuzasaf
Wie der philologische Nachweis zeigt, ist YTzÄsaf die durch Jahrhunderte
hindurch veränderte und arabisierte Schreibweise von Bodhisattva, was auch
Holger Kersten zugibt:
" ... erkennt man im Wort Judasaf das ursprüngliche Budasaf, das nichts
anderes bedeutet als 'Bodhi sattva' ... Durch sprachliche Herleitung
(J[B]udasaf) ist es nun deutlich geworden, daß der islamische Prophet Yuz
Asaf in Wirklichkeit ein buddhistischer Bodhisattva war, der im Zuge einer
rigorosen Islamisierung großzügig mitvereinnahmt wurde." (S. 149)
Aber eben: Dieser buddhistische Bodhisattva war Jesus! Dies beweise nicht
nur der auffällig ähnliche Name, sondern auch die alte Überlieferung -- und
die deutliche Abbildung von Nagelwundmalnarben auf der Fußdarstellung beim
Grab!
Die Genannte Fußdarstellung (Holger Kersten veröffentlicht ein Foto)
erinnert aber sogleich an die typische indische Tradition, der gemäß bei
Gräbern von Heiligen oft auch Fußdarstellungen mitangebracht werden. Diese
sind jedoch in vielen Fällen nicht echte Fußabdrücke, sondern willkürlich
geschaffene, oft sehr abstrakte oder sogar schon kindliche Fußreliefs. Wer
noch nie in Indien war, kann sich dies nicht so leicht vorstellen. Wer aber
schon mal in Indien war, erkennt in den Yuz-Asaf-Fußsohlen ebenjene indisch
vereinfachte Darstellung.
Wenn man sich jedoch vor Augen führt, daß im Islam jegliche bildliche
Darstellung strikt abgelehnt wird, bleiben zwei Erklärungen übrig: Entweder
stammt die Darstellung der Fußsohlen noch aus der vorislamischen Zeit und
wäre also schon über siebenhundert Jahre alt, oder sie ist viel jüngeren
Datums ...! Bezeichnenderweise erwähnt Ghulam Ahmad dieses eigentlich
willkommene Indiz nicht. Das Verdienst, diese Fußdarstellung "freigelegt"
haben, kommt laut Holger Kersten Prof. Hassnain zu. Hätten rigorose Moslems
bei der Vereinnahmung des Hindu-Grabes die pagane Idolatrie einer
Hindufüssedarstellung während siebenhundert Jahren einfach übersehen,
toleriert oder unzerstört stehen lassen?
Selbst wenn man die Theorie einer künstlich angebrachten Touristenattraktion
à la India einmal wegläßt, ist die Narbeninterpretation sehr fragwürdig,
denn was als Narbe interpretiert wird, ist jeweils eine halbmondförmig
stilisierte Vertiefung zwischen den Zehen und den Fußballen. Die Narben von
Nagelwunden wären rund oder eckig und würden sich nie so weit vorne
befinden.
Noch einmal sei gezeigt, wie der Name "Yuz Asaf" zustande kam:
Sanskrit: Bodhisattva
Persisch: Bôdhisaf
Arabisch: Bûdhâsaf/Bûdâsaf, dann:
Yâdhâsaf und Yûzâsaf (Dr. Grönbold: "Der entscheidende Wechsel Bûdâsaf >
Yûdâsaf erfolgte also im Arabischen, bzw. genauer in der arabischen Schrift,
in der J und B sich nur durch einen Punkt unterscheiden und deshalb leicht
verschrieben werden konnte."
Griechisch: Ioasaph
Lateinisch: Josaphat
Demgegenüber weist Dr. Grönbold nach, daß der Name Jesus nirgendwo als "Yuz"
geschrieben wird: Yeshua (aramäisch), Yehoshuah (hebräisch), Isâ (arabisch),
Yasû (in christlich-arabischen Texten), Yisho (in manichäisch-iranischen
Dialekten), Ye-zu, Yi-shu oder Ye-shu (tibetisch), Yesu (Urdu), usw.
"Übersetzungen" aus alten Texten
Wenn die genannten Autoren also in demselben Stil altindische Texte,
insbesondere das Bhavishya Purana, anführen, muß man ebenfalls sehr
vorsichtig sein. Erstens sind diese Zitate oft sehr willkürlich formuliert
(von "übersetzt" kann nicht mehr gesprochen werden), in Ahnlehnung an Louis
Jacolliots Methoden, und zweitens sind auch die indischen Originale bei
solchen Stellen nicht immer authentisch und zuverlässig. In einigen
angeblich sehr alten Sanskrittexten wird z.B. gegen die Jainas polemisiert,
eine Gruppe, die es höchstens seit etwas mehr als zweitausend Jahren gibt,
und im Bhavishya Purana wird -- direkt im Anschluß an die Stelle, die
angeblich Jesus in Indien beschreiben soll -- auch Mohammed erwähnt, und
zwar als mahâmada, der "große Verrückte", der mit König Bhoja (ca. 1000-1055
n.Chr.) Shiva verehrt habe; diesem König von Bhoja, der in keiner Weise ein
Zeitgenosse Mohammeds (571-632) gewesen sein kann, sagt derselbige, er werde
"auf Befehl des Isha" die Religion der Dämonen einführen. (Das gleiche Wort
wird nur einige Verse zuvor von gewissen Autoren als "Jesus" übersetzt.)
Dr. Grönbold führt unterschiedlichste Beispiele für falsche und
fehlinformierte Argumente an. So erkennt Holger Kersten z.B. im Besuch der
drei Könige aus dem Morgenland eine deutliche Parallele zur tibetischen
Suche des neuen Dalai Lama. Jesus war ja ein Bodhisattva! "Aber abgesehen
davon, daß sich hier sachlich völlig verschiedene Vorgänge abgespielt haben,
fällt die ganze Hypothese aus einem sehr simplen Grund in sich zusammen: In
Tibet wurde diese spezielle Inkarnationsnachfolge erst im 15. Jh. n.Chr.
eingeführt." Deshalb haben wir heute auch erst den 14. Dalai Lama!
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", ist man geneigt zu sagen. Wenn man
etwas beweisen will, kann man Informationen immer so drehen und darstellen,
daß sie dem eigenen vorgefaßten Willen entsprechen. Wenn man sie unverfroren
genug mit Selbstverständlichkeit und Überzeugung vorträgt, stößt man bei
Leichtgläubigen und Uninformierten schnell auf Glauben, der Mensch glaubt
vor allem das, was er glauben will.
Angesichts all dieser Entlarvungen und Widerlegungen muß man sich fragen,
warum das Verbreiten antichristlicher Geschichtslügen heute ungestoppt
florieren kann, während das Verbreiten antijüdischer Geschichtslügen (mit
Recht) sogar gesetzlich verboten ist ...
Jesus in Indien oder in Frankreich?
Die Behauptung, Jesus habe die Kreuzigung überlebt und sei danach nach
Indien/Kaschmir gegangen, hat heute eine Kritik aus ganz unverhoffter Seite
bekommen. Neue Autoren, die gewissen westlichen Logenverbänden nahestehen,
haben in mehreren Bestsellern nun die Behauptung aufgestellt, Jesus habe die
Kreuzigung tatsächlich überlebt, sei danach aber nicht etwa nach Indien,
sondern nach Frankreich gegangen. Dort habe er mit Maria Magdalena leibliche
Nachkommen gehabt, deren verstecktes Königsgeschlecht sich bis in die
heutige Zeit fortgepflanzt habe und demnächst einen großen Schritt auf die
Weltbühne plane. Einge Autoren wollen sogar wissen, das große Geheimnis in
den Pyrenäen, das "Rätsel von Rennes-le-Château", sei nichts anderes als das
Grab Jesu -- in Südwestfrankreich!
Was von diesen Darstellungen zu halten ist, worin der historische
Hintergrund besteht, wer hinter diesen Veröffentlichungen steht und worauf
dies hinauslaufen könnte, habe ich bereits ausführlich im Buch Machtwechsel
auf der Erde zusammengefaßt und analysiert.
Hier soll nur noch einmal in Erinnerung gerufen werden, wie fragwürdig es
grundsätzlich ist, daß jemand eine Kreuzigung überlebt, vor allem wenn er
vorher auch noch blutig gegeißelt wurde. Der moderne Mensch kann sich
anscheinend kaum mehr vorstellen, was das bedeutet. Und die Geißelung war
nur eine von vielen Torturen. Die schlimmste war unbestreitbar diejenige, in
der Nägel durch die Füsse und Handgelenke geschlagen wurden. Diese
Verletzungen und der damit verbundene Blutverlust sind tödlich, auch wenn
die Nägel steril, nicht rostig und desinfiziert gewesen wären. Hinzu kommt
noch der Lanzenstich in die Brust, ebenfalls nicht mit einer desinfizierten
Klinge. Selbst wenn Jesus zum Zeitpunkt der Abnahme vom Kreuz "nur" in einem
Koma gewesen wäre, wäre er verblutet, da ja die Nägel aus den Wunden gezogen
wurden, oder wäre an Blutvergiftung und Wundfieber gestorben. Hier einfach
zu sagen, Wunderöle (wie Ghulam Ahmad) oder vergessene Wunderheilkünste der
Essener seien zur Anwendung gekommen, oder der Essig im Schwamm sei "in
Wirklichkeit" (laut Kersten) ein essenischer Heil- und Betäubungstrank
gewesen, vermag -- gelinde gesagt -- nicht zu überzeugen.
An dieser Stelle wird auch das Turiner Grabtuch in die Diskussion gebracht.
Verschiedene Indizien (Körperhaltung, Blutspuren usw.) würden darauf
hinweisen, daß der Mann, der in dieses Tuch gelegt war, noch gelebt habe.
Neben allen fachwissenschaftlichen Gesichtspunkten sei nur die eine Frage
angeführt: Wie kann ein blutverschmiertes Gesicht eine dreidimensionale
Negativabbildung hervorrufen? (Betupfen Sie ihr Gesicht mit Farbe, mit oder
ohne Schweiß und Aloewunderöl, und legen Sie dann ein Tuch auf Ihr Gesicht.
Auch ohne Experiment ist klar, was dabei herauskommt: ein unförmiger
schattenhafter Farbklecks, in keiner Weise vergleichbar mit dem Portrait auf
dem Turiner Grabtuch.)
Und selbst wenn dieses Ganzkörperbild durch Blutabdruck irgendwie zustande
gekommen wäre -- wie ist es möglich, daß ein blutbeflecktes Tuch 2000 Jahre
lang ohne Schimmel- und Fäulnisansätze überdauert?
Solange nicht geklärt ist, wie das Bild wirklich auf das Leinen kam, ist es
auch müßig, ja sogar schon irreführend, anhand dieses Tuches kriminologische
Theorien über den körperlichen Zustand des abgebildeten Mannes an den Haaren
herbeizuziehen.
Das Turiner Grabtuch (Interview)
Im Licht der nachfolgenden Ausführungen kann man selbst versuchen, einige
brisante Rückschlüsse auf die Hintergründe der Jesus-in-Frankreich
oder -Indien-Theorien zu ziehen. Wer das Buch Machtwechsel auf der Erde
gelesen hat, erkennt die Querverbindungen bestimmt sehr leicht.
(Aus der Zeitschrift Die Furche, Juli 1995:)
Zweifelsfrei aus der Zeit Christi
1988 meldeten die Medien, mit einem "sicheren" Meßverfahren, die
C-14-Methode, sei nachgewiesen worden, daß das Turiner Grabtuch aus dem
Mittelalter stamme. Neuere Untersuchungen widerlegen aber diese Behauptung.
Die revidierten Ergebnisse der C-14-Methode verlegen die Herkunft des Tuches
in die Zeit Christi. Dank der neusten Ergebnisse der Grabtuchforschung
eröffnen sich auch verblüffende Perspektiven für die Physik. Dies betont der
Diplomingenieur Joachim Andrew Sacco aus Beverly Hills, der gegenwärtig
[1995] einen Dokumentarfilm über den neusten Stand der Grabtuchforschung
dreht. (Das Gespräch führte Christof Gaspari.)
Warum war die Datierung deutlich zu korrigieren?
Joachim Andrew Sacco: Die Änderung ist darauf zurückzuführen, daß das
Grabtuch 1532 in einen Brand mit Temperaturen von rund 850 Grad geraten ist.
Der Silberbehälter des Tuchs begann zu schmelzen. Man untersuchte die
Wirkung eines solchen Feuers auf ein Tuch aus dem Jahr 200. Dabei lieferte
die C-14-Methode ein Ergebnis, das um 1400 Jahre verschoben war. Die
Laboratorien, die 1988 die C-14-Datierung vorgenommen hatten, kamen nun
selbst zu dem Schluß, das Grabtuch müsse zumindest 1900 Jahre alt sein. Das
steht seit 1993 fest.
Wurden diese Ergebnisse veröffentlicht?
Ja, in wissenschaftlichen Publikationen. Die Medien aber haben sich dafür
nicht interessiert.
Gibt es weitere neue Erkenntnisse über das Turiner Grabtuch?
Ja, über die Art, wie das Bild entstanden ist, und über das Schicksal des
Körpers im Tuch. Man kann heute klar feststellen, daß sich hier ein
einmaliger Vorgang ereignet hat. Computersimulationen haben hierbei eine
bedeutende Rolle gespielt.
Was wurde untersucht?
Im wesentlichen sind zwei Dinge zu nennen: das Bild, das auf dem Tuch
eingebrannt ist, und die Blutspuren. Die Blutuntersuchungen kamen zu dem
Schluß, daß es sich um menschliches Blut handelt, höchstwahrscheinlich
Blutgruppe AB. Man fand eine XY-Chromosomen-Konfiguration, was auf eine
männliche Person schließen läßt. Aber noch entscheidender ist, was das Bild
aussagt.
Was zeigte sich da?
Zunächst: Ein Mensch kann so ein Bild nicht erzeugen. Unmöglich.
Können Sie das erklären?
Man hat gemeint, es handle sich um Malerei. Aber: Man findet keine Farbe,
kein Pigment. Nächste Vermutung: Irgendeine Säure sei im Spiel. In diesem
Fall hätte man sehr präzise arbeiten müssen, ohne aber das Bild sehen zu
können. Manches sieht man auf dem Tuch nur mit ultraviolettem Licht.
Außerdem ist das Bild dreidimensional kodiert. Nicht einmal mit Methoden der
Photographie läßt sich das reproduzieren. Man hat sogar verschiedene
Künstler ersucht, Bilder zu malen, die dieselbe Information wie das Grabtuch
enthalten. Unmöglich. Außerdem gibt es Staub und Schmutz an den Fersen, die
man nur mit dem Mikroskop sieht, und deren Untersuchung ergab, daß sie aus
Jerusalem stammen [d.h. sie enthalten Pollenarten, die z.T. nur in dieser
Gegend vorkommen*].
Also kein Bild aus dem Mittelalter?
Man hätte damals schon wissen müssen, wie man ein Photonegativ erzeugt.
Außerdem findet man im Mittelalter auf allen Darstellungen der Kreuzigung,
daß die Nägel durch die Hände gehen. Auf dem Grabtuch aber gehen sie durch
die Handgelenke. Des weiteren finden wir auf dem Tuch die Wunde auf der
rechten Seite. Und da kommt eine Menge Blut heraus. Das ist wichtig. Denn
auf der linken Seite des Herzens ist bei einem Toten kein Blut. Es
konzentriert sich auf der rechten Seite. Aber die Blutspuren stimmen genau
mit der Anatomie des Menschen überein. Das hätte man aber nicht einmal vor
einhundert Jahren durchschaut! Heute verfügt man über eine Erklärung, die
alle offenen Fragen zu beantworten gestattet.
Wie war das möglich?
Die Wissenschafter konnten im Test durch Computersimulation nachweisen, daß
der Körper im Grabtuch einen Vorgang durchgemacht hat, der ihn in einen
neuen Raum versetzt hat. Die Struktur seiner Atome hat sich neugeordnet.
Dieser Körper trat in eine "Super-Ordnung" über. Dabei wurde viel Energie
abgestrahlt, die das Bild auf dem Tuch erzeugt hat. Wir werden das alles
detailliert im Film "The Shroud" genau darstellen.
Was Sie sagen, klingt ziemlich phantastisch. Können Sie das näher ausführen?
Diese Schlußfolgerungen basieren auf Schlüsselbeobachtungen. Ich erwähne
einige von ihnen: Es haben sich nur die Vorder- und die Rückseite des
Körpers abgebildet.Die Seitenansicht fehlt. Sollte aber eine Kraft von dem
Körper ausgegangen sein, müßte sie überhallhin strahlen. So war klar: Die
Schwerkraft mußte eine Rolle gespielt haben. Ein anderer Schlüssel war die
Lage der Blutspuren im Vergleich zu den Wunden auf dem Bild. Je näher sie
zum Zentrum des Bildes sind, umso näher sind sie auch zu den Wunden, und
umgekehrt. Und noch etwas: Das Bild ist nur ganz schwach eingeprägt, nur auf
den ganz obersten Fasern gibt es Veränderungen. Sie reichen nie tiefer als
einige Mikron. Dank neuester Einsichten der Quantenmechanik konnte man eine
Modellvorstellung über das Geschehen entwickeln, die mit allen erwähnten
Beobachtungen in Einklang gebracht werden kann.
Und wie läßt sich diese kennzeichnen?
Gemäß dieser Theorie hätte sich im Körper eine extrem unwahrscheinliche,
aber aufgrund der physikalischen Gesetze denkbare Konfiguration der
subatomaren Teilchen vollzogen, wodurch sich all diese Beobachtungen
erklären lassen.
Eine Neuordnung der subatomaren Teilchen im Körper?
Ja. Sobald dieser Vorgang einsetzt (wir wissen aber nicht, warum dies
geschieht), wäre er nicht aufzuhalten. Er würde zum Übergang in eine
"Super-Ordnung" führen. Bei diesem Vorgang wird eine Energie von mehreren
Hundert Joule pro Quadratzentimeter abgestrahlt.
Ist diese Neuordnung nicht ein sehr gewagtes Denkmodell?
Alle bisherigen Paradoxa können dadurch jetzt erklärt werden: Die Neuordnung
der Partikel führte dazu, daß das Tuch richtiggehend durch den Energie
abstrahlenden Körper gefallen ist.
Durch den Körper?
Ja. Das stimmt mit den Gesetzen der Physik überein und hat zur Folge, daß
jene Partien des Tuches, die mit dem Körper in Berührung waren, mehr
Strahlung abbekamen als andere. Außerdem erklärt es auch, warum das Bild der
Vorderseite deutlicher ist als das der Rückseite. Auch der Umstand, daß wir
nichts von den Seitenpartien des Körpers sehen, wird ebenso verständlich wie
die perfekte dreidimensionale Abbildung.
Und dabei entstand eine "Super-Ordnung"?
Ja. Im bisher meßbaren Universum wissen wir, daß alles zum Chaos tendiert.
So besagt es das zweite Gesetz der Thermodynamik. Im Zustand der
"Super-Ordnung" gibt es diese Neigung zur Unordnung nicht. Das Grabtuch
trägt somit Merkmale, die auf einen Zustand jenseits von Zeit und Raum
schließen lassen.
Wie stehen Sie persönlich zu diesen Ergebnissen?
Den Wissenschaftern, mit denen ich zu tun habe (rund vierzig Forscher, die
sich seit 1978 mit diesem Themenkreis befassen -- Ärzte, Hämatologen,
Physiker, Ingenieure aus verschiedenen Sparten, Archäologen, Historiker
usw.) und die sich mit dem Fragenkomplex beschäftigen, ist es wie mir
ergangen: Sie gelangten zu der Überzeugung, daß die Auferstehung tatsächlich
stattgefunden hat. Wir haben einfach die Evidenz dafür vor uns. Da sprechen
die Tatsachen.
Sind die Forscher, die am Grabtuch arbeiten, gläubig?
Einer von ihnen hat mir erzählt, daß es ihm wie vielen seiner Kollegen
gegangen ist: Zu Beginn ihrer Tätigkeit meinten sie, rasch nachweisen zu
können, daß es sich um einen Schwindel handle. Kaum aber hatten sie sich
näher mit der Thematik befaßt, mußten sie ihre Meinung ändern. Viele dieser
Forscher haben im Zuge ihrer Arbeit tiefe Bekehrungen erlebt. .
*Zusatzinformation:
Der Schweizer Kriminologe Prof. Max Frei untersuchte im Jahr 1973 Staub aus
den Fasern des Turiner Grabtuches. Er entdeckte darin 49 verschiedene
Pollenarten, d.h. Blütenstaub, darunter 13 Pollenarten von Pflanzen, die
ausschließlich in Palästina vorkommen. Einige Pollen konnte er nicht
identifizieren. Er fand dann im Schlamm des Toten Meeres diese Pollen, und
zwar gehören sie Pflanzenarten, die heute verschwunden sind, aber vor
zweitausend Jahren in Palästina existierten.
Ein weiterer Hinweis auf das Alter und die Echtheit des Grabtuches ergab
eine neue Entdeckung: Da das Bild eine dreidimensionale Struktur aufweist,
ließ sich mit Computertechnik eine Reliefvergrößerung des Antlitzes
anfertigen, und dabei entdeckte man auf den Augen zwei erhöhte Kreise, die
inzwischen als Geldstücke aus der Zeit von Pontius Pilatus identifiziert
werden konnten! Auf einer der beiden Münzen ließen sich sogar die Reste der
Inschrift erkennen, nämlich die Buchstaben UCAI. Tatsächlich trug die
Pilatus-Münze die griechische Aufschrift TIBERIOU KAISAROS. Nur einmal, im
Jahre 29, hat der Münzenhersteller einen Prägefehler gemacht und schrieb
TIBERIOU CAISAROS, in Anlehnung an das lateinische "Caesar". Heute sind nur
noch drei Exemplare dieser Fehlprägung vorhanden, doch gerade diese damals
neu geprägte Münze wurde damals auf die Augenlieder des Eingehüllten gelegt,
wie dies damals der Brauch war (aus: "Das Turiner Grabtuch -- Neue Beweise
für die Echtheit", Magazin 2000, Nr. 128/129, Juni/Juli 1998).
Dieses neu entdeckte Detail widerlegt einmal mehr die Behauptung, das Bild
sei durch Schweiß und Ausdünstungen des noch lebenden Körpers in chemischer
Wirkung mit Heilölen auf das Leinen gekommen; unbelebte Gegenstände wie
Münzen wären dadurch nicht abgebildet worden, zumindest nicht mit Details
der Prägung!
Die Entdeckung der Dreidimensionalität des Bildes geht auf die Arbeit der
amerikanischen Physiker J. Jackson und E. Jumper zurück, die zur
wisschenschaftlichen Forschungsgruppe The Shroud of Turin Research Project
(STURP) gehörten und 1973 mit ihren bahnbrechenden Untersuchungsergebnissen
an die Öffentlichkeit traten. Sie wiesen nach, daß das Bild auf dem Grabtuch
nicht bloß aus biochemischen Abdrücken besteht, sondern daß es durch
Strahlung, d.h. durch einen Lichtblitz entstanden ist, der dreidimensional
aus dem Körper des Gekreuzigten hervorgekommen sein muß. Berechnungen
ergaben, daß dies ein Strahlenblitz von nur etwa 2/1000-Sekunden gewesen
war. Ein Diapositiv vom Grabtuch wurde in einen Bildanalystor VP8 gesteckt,
und auf dem Bildschirm erschien ein dreidimensionales Reliefbild des
Gesichtes.
Einen noch weiterführenden Erklärungsansatz liefert der im Interview
zitierte Joachim Andrew Sacco. Ein Lichtblitz allein hätte auch die Seiten
des Körpers abbilden müssen, und der Körper hätte zwar geblitzt, aber wäre
immer noch im Tuch gelegen. Saccos Erklärung wäre in der Lage, auch diese
letzten Rätsel zu lösen. Damit führen die Forschung der Physik jedoch direkt
in den Bereich der Metaphysik.
Ist es also verwunderlich, daß das Grabtuch für viele Menschen als Beweis
für die physische Auferstehung Jesu bezeichnet wird? Entstand das mysteriöse
dreidimensionale Photobild im Stoff dadurch, daß Jesu Körper bei seiner
Auferstehung am frühen Ostermorgen "verklärt" und "verherrlicht" wurde,
wodurch das Grabtuch durch seinen Körper hindurchfiel oder, genauer gesagt,
sein Körper durch das Tuch hindurchging? Wer waren dann die zwei leuchtend
weißen Gestalten, die am Ostermorgen im oder beim Grab gesehen wurden, und
was war ihre Funktion gewesen?
Man erinnere sich, daß am 12. April 1997 ein (weiterer?) Brandanschlag auf
dieses Tuch verübt wurde, der ohne Wunder auch zum satanischen Ziel geführt
hätte: das Grabtuch ein für allemal zu vernichten. An vier Stellen brach das
Feuer in der Turiner Kirche aus, und erst nach einer halben Stunde, als die
Kirche schon lichterloh brannte, kam die Feuerwehr. Es ist allein der
inneren Stimme eines einfachen Feuerwehrmannes zu verdanken, daß dieser
mitten durch die Flammen ging und den Behälter mit dem Tuch bergen und
herausholen konnte. In der Folge erschien in Italien sogar ein Buch des
Turiner Sachbuchautors Renzo Baschera mit dem Titel Le srofezie della santa
Sindone -- L'ultimo incendio annuncia l'Anticristo? ("Die Prophezeiungen des
heiligen Grabtuchs -- Ist der letzte Brand eine Ankündigung des
Antichrist?")
In diesem Buch untersucht der Autor die überlieferten Berichte, die besagen,
im 16. oder 17. Jahrhundert hätten mehrere Pilger bei Gebeten vor dem
Grabtuch innere Stimmen gehört. Heute noch rätselhaft sind die prophetischen
Verse eines französischen Pilgers namens Gerard oder Gerald, die dieser um
1575 vor dem Grabtuch niedergeschrieben haben soll. In diesen
Nostradamus-ähnlichen Versen wird das zukünftige Schicksal der Menschheit
mit Stichwörtern skizziert. In ihnen findet sich auch ein Hinweis auf einen
großen Brand in einer Zeit, in der die Päpste zwei Namen haben werden, was
damals noch unvorstellbar war; in dieser Zeit werde es zur entscheidenden
Auseinandersetzung zwischen den satanischen und göttlichen Kräften kommen,
auf der ganzen Welt, vor allem aber auch in Rom.
> Ging Jesus nach Indien?
Daar is natuurlik ook die legende dat Jesus die Britseeilande besoek het. Dit
het die beroemde gedig van
William Blake geinspireer, wat vandag 'n Anglikaanse
kerklied is.
And did those feet in ancient time.
Walk upon Englands mountains green:
And was the holy Lamb of God,
On Englands pleasant pastures seen!
And did the Countenance Divine,
Shine forth upon our clouded hills?
And was Jerusalem builded here,
among these dark Satanic Mills?
Bring me my Bow of burning gold:
Bring me my Arrows of desire:
Bring me my Spear: O clouds unfold!
Bring me my Chariot of fire!
I will not cease from Mental Fight,
Nor shall my Sword sleep in my hand:
Till we have built Jerusalem,
In Englands green& pleasant Land.
>
>
>
>
In het kort....dit heb ik eerder gepost en is geen echte vertaling.....
In India (Kashmir) zijn er Christenen die beweren dat Jezus daar begraven
is.
In de bijbel NT staat Jezus geboorte beschreven daartussen niets en dan zijn
laatste levensperiode.
ZE zeggen dat hij in die tussen tijd in India is geweest en dat hij na zijn
kruisiging niet dood maar schijndood was...opgestaan is en weer naar zijn
vrienden in India is gegaan.
Het graf bestaat uit de tijd dat Jezus leefde en is er nog....
Als je de zoekmachine Google neemt en dan Kaschmir jesus intypt krijg je wel
meer dan 200 artikelen over dit onderwerp helaas geen Engelse site ontdekt.
Grt Emmy
Max <M@x..nl> schreef in berichtnieuws 9e8jrj$cib$4...@azure.nl.gxn.net...
> ...nie 'n clue nie...!!! Ek het nou al agterstevoor ook gelees, gedog
> dis dalk geheime skrif, maar steeds nie. Jy sal moet verduidelik wat
> daar staan, emmy!
> _____________________________________________________
> "emmy" <emmy...@yahoo.com> wrote in message
> news:9e8bse$h4s$1...@news.pcmnet.nl...
> > Ging Jesus nach Indien?
> > Eine Untersuchung der Quellen und Motive dieser Theorie
> >
> > Über den Notowitsch-Bericht, Prof. Hassnains Angaben, das
> Yuz-Asaf-Grab in
> > Srinagar und das Turiner Grabtuch
> >
> > Die Suche nach den Quellen
> > Bûdhasaf, Yûdhasaf oder YûzÄsaf. Im Christentum erscheint diese
> > à la India einmal wegläßt, ist die Narbeninterpretation sehr
> fragwürdig,
> > denn was als Narbe interpretiert wird, ist jeweils eine halbmondförmig
> > stilisierte Vertiefung zwischen den Zehen und den Fußballen. Die
> Narben von
> > Nagelwunden wären rund oder eckig und würden sich nie so weit vorne
> > befinden.
> >
> > Noch einmal sei gezeigt, wie der Name "Yuz Asaf" zustande kam:
> >
> > Sanskrit: Bodhisattva
> >
> > Persisch: Bôdhisaf
> >
> > Arabisch: Bûdhâsaf/Bûdâsaf, dann:
> >
> > Yâdhâsaf und Yûzâsaf (Dr. Grönbold: "Der entscheidende Wechsel Bûdâsaf
> >
> > Yûdâsaf erfolgte also im Arabischen, bzw. genauer in der arabischen
> Schrift,
> > in der J und B sich nur durch einen Punkt unterscheiden und deshalb
> leicht
> > verschrieben werden konnte."
> >
> > Griechisch: Ioasaph
> >
> > Lateinisch: Josaphat
> >
> > Demgegenüber weist Dr. Grönbold nach, daß der Name Jesus nirgendwo als
> "Yuz"
> > geschrieben wird: Yeshua (aramäisch), Yehoshuah (hebräisch), Isâ
> (arabisch),
> > Yasû (in christlich-arabischen Texten), Yisho (in