Langzeitbelichtungist eine Methode in der Fotografie, die eine lngere Belichtungszeit als bei der konventionellen Fotografie bezeichnet.Langzeitbelichtungen werden bei beim Fotografieren mit Kamera bei schwachen Lichtquellen eingesetzt oder um Bewegungsablufe zu zeigen.Es gibt sie aber auch bei kameraloser Fotografie, zum Beispiel bei Photogrammen, Lumenprint, Cyanotypie und Anthotypie und verschiedenen anderen historischen Methoden.
Langzeitbelichtungen knnen verschiedene Effekte zeigen wie z. B. Lichtstreifen, weiches Wasser oder Sonnenbahnen. Langzeitbelichtungen erfordern oft besondere Hilfsmittel wie beispielsweise ein Stativ, einen Neutraldichtefilter oder eine Lochkamera. Sie werden aber auch bei speziellen Techniken wie Mitzieheffekten oder ICM (Intentional Camera Movement, absichtliche Kamerabewegung) eingesetzt.
In den Anfngen der Fotografie war die Langzeitbelichtung kein reines Gestaltungsmittel, sondern eine Notwendigkeit. Grnde dafr waren die geringe Empfindlichkeit des Fotomaterials und die geringe Lichtstrke der verwendeten Objektive. Tagesaufnahmen belebter Straen zeigen daher oft keine oder nur schemenhaft verwischte Personen, fr Portrtaufnahmen waren Hilfsmittel wie Nackensttzen notwendig.
Langzeitbelichtungen zeigen einen Ausschnitt der Zeit, wie sie in bewegten Motiven nicht wahrgenommen werden knnen. Im Gegensatz zu Fotografien mit kurzer Belichtungszeit halten sie nicht einen kurzen Augenblick fest, sondern sie bilden das Motiv in einem lngeren Zeitraum ab. Bewegungen erscheinen dabei verwischt. Dieser Effekt tritt je nach Bewegungsgeschwindigkeit bereits bei vergleichsweise kurzen Belichtungszeiten von weniger als einer Sekunde auf.
Ausgenutzt wird der Bewegungseffekt beispielsweise auch bei Motiven mit flieendem Wasser oder Wolkenbewegung, um diese weich und verschwommen darzustellen. Bei derartigen Situationen wird typischerweise ein Neutraldichtefilter eingesetzt, um ausreichend lange Belichtungszeiten zu ermglichen.
Bei einigen Motiven und Motiveffekten, etwa bei Lichtpendelaufnahmen oder Experimenten im Rahmen einer Lomographie, kann auf verschiedene Mittel verzichtet werden. Entscheidend fr die Wahl der Mittel ist jeweils die korrekte Belichtung.
Zu beachten ist, dass bei chemischem Filmmaterial durch den Schwarzschildeffekt lngere Belichtungszeiten notwendig sind, als der Belichtungsmesser angibt. Diese Abweichung ist abhngig vom Filmmaterial.
Neben den Bewegungseffekten fallen auch Belichtungen zum Beispiel innerhalb der Architekturfotografie darunter, da die Prioritt bei immobilen Objekten auf niedrigem Rauschen (geringe ISO-Zahl) und ausreichender Schrfe (geeignete Blende) liegen und nicht auf der Belichtungszeit.
Die ca. zweijhrigen Belichtungszeiten vom Potsdamer Platz durch Michael Wesely zeigen einen Horizont durch die neuen Gebude hindurch, der schon vor der Bebauung des Platzes zu sehen war. Auch die Sonnenbahnen treten als helle Streifen sehr stark in den Vordergrund.Der Belichtungszeit ist nach oben keine Grenze gesetzt, so hat Michael Wesely extreme Langzeitbelichtungen von bis zu 26 Monaten durchgefhrt, um Vernderungen darzustellen.
Wenn die Sonnenbahn das Hauptmotiv ist, spricht man von Solargrafie (bzw. Solarografie, Solargraphie u. a., der Begriff ist noch in Entwicklung). Man sieht nicht nur die Sonnenspuren, sondern auch die Wolkenverdeckungen, sowie die unterschiedliche Hhe der Sonnenbahn an verschiedenen Tagen.Dabei treten sehr lange Belichtungszeiten von mehreren Tagen bis mehreren Jahren auf. Die Aufnahme erfolgt mit einer Lochkamera auf Film oder Fotopapier, sie wird aber nicht entwickelt oder fixiert, weil die Aufnahme durch die extreme Belichtungszeit total berbelichtet ist fr den Entwicklungsprozess. Fixieren ist mglich. aber das Bild wird dabei sehr blass.[3][4]
Langzeitentwicklung bei kameraloser Fotografie wird vor allem bei alternativen Verfahren, zum Beispiel bei Photogrammen, Lumenprint, Cyanotypie (Minutenbereich bis zu mehreren Stunden) und Anthotypie (Stundenbereich bis zu mehreren Wochen oder Monaten) und verschiedenen anderen historischen Methoden, verwendet.
Den Begriff Langzeitbelichtung hast du bestimmt schon einmal gehrt. Doch woran erkennst du bei einem Bild, ob diese Technik Anwendung gefunden hat? Beispiele dafr sind etwa Aufnahmen von Wasser, das vollstndig glatt und weich erscheint oder auch einer Stadtszene, durch die sich Lichtspuren ziehen. Langzeitbelichtung ist nicht nur leicht zu erkennen, sondern lsst sich auch ohne greren Aufwand oder Vorkenntnisse einsetzen. In diesem Artikel erklre ich dir, wie es geht!
Bevor wir uns der Langzeitbelichtung im Speziellen widmen, lass uns einen Blick auf die Belichtung im Allgemeinen werfen. Unter Belichtung versteht man in der Fotografie die Verteilung der Lichtmenge beim Eintreffen auf den Film oder Sensor, wodurch ein Bild entsteht. Die Belichtung ist abhngig von folgenden Faktoren:
Fr unser Thema der Langzeitbelichtung ist der Entscheidende aus diesen Faktoren die Belichtungs- oder auch Verschlusszeit. Ich mchte dir erklren, wie diese sich auf das Bild auswirkt und nach welchen Komponenten du sie auswhlst.
Bei drei der vier oben genannten Faktoren der Belichtung handelt es sich um vernderbare Gren, die du entsprechend der vorherrschenden Lichtverhltnisse einstellen kannst: ISO, Blende und Belichtungszeit. Der ISO hellt das Bild knstlich auf, die Blende nimmt Einfluss auf die Tiefenschrfe und die Verschlusszeit ist dazu da, Bewegung im gewnschten Ausma abzubilden. Alle drei Gren sind voneinander abhngig und werden deshalb gerne als sogenanntes Belichtungsdreieck dargestellt:
Die Technik der Langzeitbelichtung findest du in allen mglichen Genres der Fotografie wieder, da ihre Wirkungsweise sehr flexibel und sie deshalb universell einsetzbar ist. Besonders faszinierend finde ich den Effekt der verschwommenen Darstellung bewegter Objekte bei scharfer und unbeweglicher Umgebung wie beispielsweise in der Street-Fotografie. Weitere beliebte Einsatzbereiche der Langzeitbelichtung sind:
Eine weitere wichtige Grenze ist der Wert 1/60. Alles, was darunter liegt, wirst du kaum ohne Stativ aufnehmen knnen, da Kamera- und Spiegelverwacklungen auf dem Bild deutlich werden knnen. Je lnger der Verschluss geffnet ist, desto strker werden auch kleinste Vibrationen auf die Aufnahme bertragen.
Bestimmt juckt es dich schon in den Fingern, gleich einmal mit Langzeitbelichtung zu experimentieren. Dafr mchte ich dir einige Ausrstungsgegenstnde empfehlen, mit denen deine Langzeitaufnahmen bestimmt gelingen.
Dass du zum Fotografieren eine Kamera bentigst, ist wohl klar. Dabei ist es zunchst egal, welchen Typ oder welche Marke du verwendest. Der Vorteil einer Digitalkamera ist allerdings, dass du deine Bilder gleich vor Ort berprfen und so sichergehen kannst, dass etwas Gutes dabei ist, bevor du deine Aufnahmesession beendest.
Ich mchte dir raten, wenn mglich nicht das gnstigste Stativ auf dem Markt zu kaufen. Es ist schlielich wichtig, dass dein Stativ stabil steht und auch ein paar Ste aushlt. Meine persnliche Kaufempfehlung ist das 3 Legged Punks Corey Aluminium Stativ. Es ist sehr leicht, lsst sich kompakt zusammenklappen und eignet sich deshalb perfekt fr Wanderungen durch Natur oder Stadt.
Ein Fernauslser ist eine weitere hilfreiche Waffe in deinem Kampf gegen die Verwacklung. Selbst eine minimale Erschtterung wie das Bettigen des Auslsers kann bei lngerer Belichtungszeit zu Unschrfen fhren. Den Fernauslser hingegen kannst du bettigen, ohne die Kamera zu berhren und dir so jegliche Verwacklung sparen. Du hast zwei Optionen:
Ein blicher 2-Stopp-Filter (ND4) reduziert die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, um den Faktor 4. Ein 10-Stopp-Filter reduziert das Licht um den Faktor 1024, was bedeutet, dass der Verschluss ber 1000x lnger geffnet bleiben muss. So bentigt beispielsweise ein Foto, das normalerweise mit einer Verschlusszeit von 1/1000 Sekunde aufgenommen wird, eine Belichtung von einer Sekunde. Eine komplette ND-Filter-Tabelle und eine ausfhrlichere Erklrung findest du im Artikel zu den ND-Filtern.
Wenn du dich schon etwas mit Fotografie beschftigt hast, sind dir die Begriffe Komposition, Framing und Perspektive bestimmt bereits gelufig. Tricks wie die Drittelregel oder Fhrungslinien sind auch beim Arbeiten mit Langzeitbelichtung geeignete Helfer. Wie ich bereits erwhnt habe, solltest du die Langzeitbelichtung nicht verwenden, um eine ungengende Bildkomposition auszugleichen. Sie hat zwar das Potenzial, dein Bild wirklich zu verbessern, das funktioniert aber nur, wenn es bereits eine gewisse Qualitt aufweist. Bemhe dich, den richtigen Fokus zu finden. Dafr bringst du zunchst deine Kamera auf dem Stativ in Position und stellst die Szene dann mithilfe des manuellen Fokus scharf.
Vergewissere dich vor jedem Shoot, dass deine Kameraeinstellungen optimal ausgewhlt sind. Falls du dich mit den Einstellungen und verschiedenen Kameramodi noch nicht so auskennst, schau doch in unseren Artikel ber dir 7 wichtigsten Kameraeinstellungen rein. Wie sehen nun die richtigen Einstellungen fr die Langzeitbelichtung aus?
Vielleicht denkst du jetzt: Schn und gut, ich wei, wie Langzeitbelichtung funktioniert. Aber wie entscheide ich mich fr die richtige Belichtungsdauer? Schlielich gibt es ein mgliches Spektrum von 1/30 Sekunde bis zu mehreren Stunden! Tatschlich ist dies der schwierigste Aspekt der Fotografie mit Langzeitbelichtung, den zu perfektionieren du mit der Zeit lernen wirst.
Es gibt zwei Mglichkeiten, die Belichtungszeiten zu berechnen, die das gleiche Ergebnis ergeben sollten. Die einfachere Variante ist die Verwendung einer Smartphone-App, welche mithilfe deines ND-Filters die richtige Verschlusszeit berechnet. Diese App zeigt dir anhand eines Timers, wann du die Aufnahme beenden sollst.
Mchtest du genau verstehen, wie die Belichtungszeit zustande kommt und sie etwas flexibler anpassen, empfehle ich dir den manuellen Weg. Hierbei musst du zwar ein bisschen rechnen, aber auch das ist nicht allzu schwierig.
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