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Vergessen Heftrand zu ziehen:Lehrer zieht ein Punkt ab!=eine Zensur tiefer!

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Inge Koschmidder

unread,
Jan 8, 2003, 1:58:18 PM1/8/03
to

Guten Tag liebe NG

Ich hoffe man kann mir mein Frage beantworten.
Meine Tochter kam heute mit einer Mathearbeit nach Hause.
Sie hat 45 von 56 Punkten. Für diese Punktzahl hätte sie eine 2
bekommen. Nun steht dort aber unter der Punktzahl. "Rand fehlt = -1
Punkt" . Er zog von den 45 Punkten einen ab und sie bekam eine 3.
Nun ist das fehlen eines Randes sicherlich bedauerlich, jedoch bin ich
der Auffassung, dass dies nichts mit der mathematischen Leistung
meiner Tochter zu tun hat. Ich bin echt vereärgert. Was für eine
Dekadenz. Oder liege ich total falsch? Ich habe mit einem Jungen aus
der Nachbarschaft gesprochen, welcher in dieser Schule geht (aber
nicht der gleiche Lehrer). Er vergisst auch mal den Rand zu ziehen,
jedoch bekommt er keinen Punkt abgezogen. Kann ich gegen den Lehrer
vorgehen, oder ist er im Recht?

Gruss Inge

Christian Möller

unread,
Jan 8, 2003, 2:29:44 PM1/8/03
to
Inge Koschmidder schrieb:

Er ist klar im Recht, denn ein Lernziel in Mathematik (und nicht nur
da) ist auch das saubere Aufschreiben von Lösungen und dem notwendigen
Gedankengang. Und wenn der Lehrer das so handhabt, dass es für einen
gezogenen Rand Punkte gibt, dann ist das statthaft.

MfG Christian, selber Mathelehrer, der aber noch nicht auf die Idee
gekommen ist, für einen unmathematischen Strich einen Punkt zu
verschenken!

Andreas Rittershofer

unread,
Jan 8, 2003, 2:49:55 PM1/8/03
to
On Wed, 08 Jan 2003 19:58:18 +0100, Inge Koschmidder <Inge.Kos...@gmx.net>
wrote:

>Sie hat 45 von 56 Punkten. Für diese Punktzahl hätte sie eine 2
>bekommen. Nun steht dort aber unter der Punktzahl. "Rand fehlt = -1
>Punkt" . Er zog von den 45 Punkten einen ab und sie bekam eine 3.

45 Punkte sind eine 2 und 44 Punkte sind eine 3? Das ist eine merkwürdige Skala.
Gibt es keine Zwischennoten, zumindest mal die 2/3, von der 3+ und der 2- ganz
zu schweigen?

>Nun ist das fehlen eines Randes sicherlich bedauerlich, jedoch bin ich
>der Auffassung, dass dies nichts mit der mathematischen Leistung
>meiner Tochter zu tun hat. Ich bin echt vereärgert. Was für eine

Wenn in einer Mathearbeit (auch im Abitur!) die äußere Form schlecht ist und
z.B. Rechtschreibfehler vorkommen, dürfen auch ganz offiziell Punkte abgezogen
werden. Es ist durchaus sinnvoll, dass nicht ausschließlich der mathematische
Gehalt bewertet wird, sondern die Arbeit im Ganzen.

Das hat viele gute Gründe, z.B.:
# Mathematik soll auch zur Genauigkeit, Exaktheit, Sauberkeit erziehen, daher
ist die Bewertung dieser Faktoren sinnvoll.
# Ohne Bewertung der äußeren Form könnte sich der Mathelehrer durch viele
schlicht saumäßige Arbeiten bei der Korrektur quälen, viele würden sich in
keiner Weise mehr anstrengen - wozu auch, wenn es nicht bewertet wird? (Ich
stelle z.B. fest, dass in Mathearbeiten in aller Regel der Punkt am Ende eines
Satzes, z.B. des Antwortsatzes, fehlt. Das streiche ich grundsätzlich an. Das
ist einfach Schlamperei, die nicht zu akzeptieren ist.)

mfg ar

--
E-Learning in Physik und Informatik:
http://www.lernen-mit-topicmaps.de/

hartfredy

unread,
Jan 8, 2003, 2:59:26 PM1/8/03
to
On Wed, 8 Jan 2003 20:29:44 +0100, Christian Möller <c_mo...@gmx.de>
wrote:

Hallo Christian

> Und wenn der Lehrer das so handhabt, dass es für einen
>gezogenen Rand Punkte gibt, dann ist das statthaft.

Der Lehrer vergibt aber keine zusätzlichen Punkte für Sauberkeit bzw.
für einen gezogenen Rand. Dass sie für Sauberkeit und gezogenen Rand
einen zusätzlichen Punkt nicht bekommt, könnte ich ja noch verstehen,
Er zieht einfach einen Punkt von der erbrachten mathematischen
Leistung ab. So als ob man eine Aufgabe falsch gerechnet hätte. Wenn
hier jedoch mehrere deiner Meinung sind, will ich es gut sein lassen.
Ich denke solche Auseinandersetzungen mit dem Lehrer werden sich
negativ auf das Lehrer-Schülerverhälnis auswirken.


Gruß Inge

hartfredy

unread,
Jan 8, 2003, 3:11:07 PM1/8/03
to
On Wed, 08 Jan 2003 19:49:55 GMT, and...@rittershofer.de (Andreas
Rittershofer) wrote:

>45 Punkte sind eine 2 und 44 Punkte sind eine 3? Das ist eine merkwürdige Skala.
>Gibt es keine Zwischennoten, zumindest mal die 2/3, von der 3+ und der 2- ganz
>zu schweigen?

Nein es gibt, leider keine Zwischennoten


>Wenn in einer Mathearbeit (auch im Abitur!) die äußere Form schlecht ist und
>z.B. Rechtschreibfehler vorkommen, dürfen auch ganz offiziell Punkte abgezogen
>werden. Es ist durchaus sinnvoll, dass nicht ausschließlich der mathematische
>Gehalt bewertet wird, sondern die Arbeit im Ganzen.

Das mag schon sein. Nur hat meine Tochter auch eine anerkannte LRS, so
dass es für Sie sicherlich noch schwieriger wird. Das entschuldigt
sicherlich nicht den vergessenen Rand. Ich hätte nur gedacht, dass es
dort einheitliche Regelungen gibt. Ein Lehrer zieht dafür Punkte ab
ein anderer nicht. Ich habe als Schüler immer Mathe gemocht. Da gab es
keinen Schmu. Wenn alle Aufgaben richtig waren, gab es einen eins.
Egal ob der Lehrer dich mochte der nicht. Durch solche schwammigen
Regelungen ist es damit jedoch vorbei. Naja ich werde das akzeptieren
und hier nicht meinen Frust ablassen. Danke auch für deinen Beitrag.
Ich versuche es zu verstehen...

Gruss Inge

Inge Koschmidder

unread,
Jan 8, 2003, 3:16:19 PM1/8/03
to
On Wed, 08 Jan 2003 21:11:07 +0100, hartfredy <hart...@gmx.de>

Sorry für das hartfredy
Das ist der Zugang von meinem Lebensgefährten...

Gruss Inge

Helmut Hullen

unread,
Jan 8, 2003, 4:17:00 PM1/8/03
to
Hallo, hartfredy,

Du (hartfredy) meintest am 08.01.03:

>> Und wenn der Lehrer das so handhabt, dass es für einen
>> gezogenen Rand Punkte gibt, dann ist das statthaft.

> Der Lehrer vergibt aber keine zusätzlichen Punkte für Sauberkeit
> bzw. für einen gezogenen Rand.

Wozu auch?
Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.

Viele Grüße!
Helmut

Inge Koschmidder

unread,
Jan 8, 2003, 4:54:56 PM1/8/03
to
On 08 Jan 2003 22:17:00 +0100, HHull...@BTX.dtag.de (Helmut Hullen)
wrote:


>Wozu auch?
>Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.

Richtig, aber bitte schön auch keine Punkte für völlig richtig gelöste
Aufgaben abziehen, nur weil der Heftrand fehlt! Wenn der Lehrer gesagt
hätte:"Weil du den Heftrand vergessen hast, bekommst du keinen
Bonuspunkt und deshalb feht dir ein Punkt an der 2", wäre das i.O.
Aber so?
Nehmen wir mal an, jemand verdient sich mit seinen Berechnungen einen
Nobellpreis. Den bekommt er aber nicht weil er vergessen hat den
Heftrand zu ziehen? Also überzeugend ist das nicht. Es kommt doch auf
den Inhalt an nicht auf die Verpackung!

Gruss Inge

Ute Obernberger

unread,
Jan 8, 2003, 6:07:23 PM1/8/03
to
Hallo Inge,

ich unterrichte u.a. Mathematik im berufsbildenden Schulwesen. Wenn du mal
sehen könntest, was manche Schüler als Mathe-Arbeit so abzugeben pflegen,
dann hättest du u.U. mehr Verständnis für derartige Punktabzüge: manches
erinnert an Hühnerfüße, die über Sand gelaufen sind und dabei gekleckert
haben.

Ab und zu wäre ich ganz froh darüber, wenn die Kollegen in den
Zubringer-Schulen da etwas konsequenter gewesen wären. Was meinst du, wie
die Ausbilder auf derartige schlechte Formen reagieren?

Zu deinem speziellen Fall: Rede doch mal mit dem Fachlehrer und frage, warum
er das so handhabt.

Grüße, Ute


Helmut Hullen

unread,
Jan 8, 2003, 5:43:00 PM1/8/03
to
Hallo, Inge,

Du (Inge.Koschmidder) meintest am 08.01.03:

>> Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.

> Richtig, aber bitte schön auch keine Punkte für völlig richtig
> gelöste Aufgaben abziehen, nur weil der Heftrand fehlt!

Für die richtige Lösung gibt es ja auch keinen Abzug.
Es gibt einen Abzug wegen eines Formfehlers.

Viele Grüße!
Helmut

Marc A. Donges

unread,
Jan 9, 2003, 3:49:36 AM1/9/03
to
Inge wrote:
> On 08 Jan 2003 22:17:00 +0100, HHull...@BTX.dtag.de (Helmut Hullen)
> wrote:
>
>
>>Wozu auch?
>>Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.
>
> Richtig, aber bitte schön auch keine Punkte für völlig richtig gelöste
> Aufgaben abziehen, nur weil der Heftrand fehlt! Wenn der Lehrer gesagt
> hätte:"Weil du den Heftrand vergessen hast, bekommst du keinen
> Bonuspunkt und deshalb feht dir ein Punkt an der 2", wäre das i.O.
> Aber so?

Ob das aus formaljuristischer Sicht rechtmäßig ist, hängt von
verschiedenen Faktoren ab: Dem Bundesland (Schulen sind Ländersache)
und, vermutlich auch abhängig davon, der zu Beginn des Jahres erfolgten
Bekanntgabe über die Zusammensetzung von Noten oder der vor der Klausur
erfolgten Bekanntgabe der Art der Bewertung; inwiefern es nötig ist,
diese Angaben überhaupt zu machen, kann ich dir nicht sagen.

Unabhängig davon halte ich es aber durchaus für sinnvoll, nicht nur für
nicht-falsche Dinge (positive) Punkte zu vergeben, sondern in manchen
Fällen für falsche Dinge Punkte abzuziehen.

Ein Diktat, bei dem jedes richtig geschriebene Wort und jedes richtig
gesetzte Komma mit einem Häkchen versehen und mit einem Punkt bedacht
wird, wäre doch lächerlich. Noch besser: Häkchen und Punkt auch dafür,
daß man an solchen stellen kein Komma setzt, an denen tatsächlich keines
gesetzt werden soll.

Ein Punkt von über 50 Punkten ist meiner Meinung nach vollkommen in
Ordnung.

> Nehmen wir mal an, jemand verdient sich mit seinen Berechnungen einen
> Nobellpreis. Den bekommt er aber nicht weil er vergessen hat den
> Heftrand zu ziehen? Also überzeugend ist das nicht.

Ist es tatsächlich nicht. Äpfel. Birnen.

> Es kommt doch auf
> den Inhalt an nicht auf die Verpackung!

Ich steige einfach mal auf deine illegale Analogie ein:

Es kommt im wesentlichen auf den Inhalt an. Von der Verpackung erwartet
man einfach, daß sie den Anforderungen entspricht. In vielen
alltäglichen Beispielen für Inhalt und Verpackung, ist eine den
Anforderungen entsprechende Verpackung sogar *notwendige* Bedingung für
die Verwertbarkeit des Inhalts. Beispiel: Ein industriell hergestellter
Pudding im Plastikbecher hält vielleicht etwa vier Wochen. Verletzt man
die Verpackung, so daß sie ein winziges Loch hat, ist er bereits nach
drei Tagen verdorben.

Gruß Marc

--
_ _ Marc A. Donges +49 721 6904-2130
'v'
/ \ Klosterweg 28 / E110
W W 76131 Karlsruhe PGP-Key(RSA): 1024R/429D9719

Oliver Gassner

unread,
Jan 9, 2003, 2:59:29 PM1/9/03
to
hartfredy <hart...@gmx.de> schrieb:

>Der Lehrer vergibt aber keine zusätzlichen Punkte für Sauberkeit bzw.
>für einen gezogenen Rand.

Ich kenne regelungen, die vorsehen, dass die _Form_ der Arbeit (z.B.
lesbare Schrift) in die Bewertung mit einzubeziehen ist.

Insofern dürfte der Lehrer auf der sicheren seite sein, wenn er alle
Schüler _einer Klasse_ gleich behandelt. (Die Handhabung wechselt auch
oft nach Klassenstufe.)

Und manchmal haben Lehrer SEHR wenig Platz am Rand für
Korrekturzeichen.

OG


--
oliver gassner - radbrunnengasse 1/2 - D-71665 vaihingen an der enz
o...@carpe.com - mobil 0179 297 234 2 - http://www.oliver-gassner.de/
literatur: http://www.carpe.com/
service: http://carpe.com/service/

Oliver Gassner

unread,
Jan 9, 2003, 3:01:08 PM1/9/03
to
Inge Koschmidder <Inge.Kos...@gmx.net> schrieb:

>On 08 Jan 2003 22:17:00 +0100, HHull...@BTX.dtag.de (Helmut Hullen)
>wrote:
>
>
>>Wozu auch?
>>Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.
>
>Richtig, aber bitte schön auch keine Punkte für völlig richtig gelöste
>Aufgaben abziehen, nur weil der Heftrand fehlt! Wenn der Lehrer gesagt
>hätte:"Weil du den Heftrand vergessen hast, bekommst du keinen
>Bonuspunkt und deshalb feht dir ein Punkt an der 2", wäre das i.O.

Soll einer, der ne eins hat und nen Rand 0,5 bekommen?

>Nehmen wir mal an, jemand verdient sich mit seinen Berechnungen einen
>Nobellpreis. Den bekommt er aber nicht weil er vergessen hat den
>Heftrand zu ziehen? Also überzeugend ist das nicht. Es kommt doch auf
>den Inhalt an nicht auf die Verpackung!

So?

Präsentationsfähigkeiten z.B. nehmen im neen BaWü-Lehrplan dominante
Stellung ein.

Martin Burmester

unread,
Jan 10, 2003, 4:02:25 PM1/10/03
to
Inge Koschmidder <Inge.Kos...@gmx.net> wrote:
> On 08 Jan 2003 22:17:00 +0100, HHull...@BTX.dtag.de (Helmut Hullen)
> wrote:
>
>
>>Wozu auch?
>>Für Selbstverständlichkeiten gebe auch ich keine Bonus-Punkte.
>
> Richtig, aber bitte schön auch keine Punkte für völlig richtig gelöste
> Aufgaben abziehen, nur weil der Heftrand fehlt! Wenn der Lehrer gesagt
> hätte:"Weil du den Heftrand vergessen hast, bekommst du keinen
> Bonuspunkt und deshalb feht dir ein Punkt an der 2", wäre das i.O.
> Aber so?
Sieh es mal so, zur richtigen Lösung der Aufgabe gehört auch eine
entsprechende Darstellung der Lösung.

> Nehmen wir mal an, jemand verdient sich mit seinen Berechnungen einen
> Nobellpreis. Den bekommt er aber nicht weil er vergessen hat den
> Heftrand zu ziehen? Also überzeugend ist das nicht. Es kommt doch auf
> den Inhalt an nicht auf die Verpackung!

Wissenschaftliche Arbeiten müssen erst mal publiziert werden um
entsprechende Annerkennung zu finden, erst dann kommen sie überhaupt in
die Finger der Leute die den Nobelpreis vergeben.
Und welcher Verlag publiziert etwas, was von der Form her nicht
brauchbar ist?

Wie auch immer Nobelpreisträger haben sowas normalerweise in der Schule
gelernt, und haben deswegen mit der Form weniger Probleme.

Martin

Stefan Bischof

unread,
Jan 12, 2003, 9:04:05 AM1/12/03
to
On Wed, 08 Jan 2003 20:59:26 +0100, hartfredy wrote:

>Ich denke solche Auseinandersetzungen mit dem Lehrer werden sich
>negativ auf das Lehrer-Schülerverhälnis auswirken.

Wäre ich der beurteilende Lehrer, würde ich allerdings am Ende des Halbjahres
an diesem einen Punkt nicht die bessere Zeugnisnote scheitern lassen. Daher
mein Tipp: Wartet das Halbjahresende ab. Jeder Lehrer teilt normalerweise den
Schülern *vor* Eingabe der Noten in das Zeugnisschreibungsprogramm die Noten
mit. Das wäre ein guter Zeitpunkt, um unter vier Augen und ohne Zeitdruck die
Sache zur Sprache zu bringen, falls Deine Tochter wider Erwarten wegen dieses
einen Punktes die schlechtere Zeugnisnote bekommen sollte.

Wenn das Zeugnis bereits ausgestellt wurde, wird ein Widerspruch und eine
nachträgliche Änderung für alle Beteiligten unangenehm.

HGH,
-Stefan

Karla Groß

unread,
Jan 12, 2003, 11:17:10 AM1/12/03
to

"Inge Koschmidder" schrieb:

> Nun steht dort aber unter der Punktzahl. "Rand fehlt = -1
> Punkt" .

Schulordnung für die Realschule in Bayern

§41 (3)
Bei der Bewertung einer schriftlichen Arbeit kann die äußere Form mit
berücksichtigt werden. 2Hat sich die Form auf die Benotung ausgewirkt,
so ist dies in einer Bemerkung zum Ausdruck zu bringen. 3Bei
schriftlichen Arbeiten sind Verstöße gegen die Sprachrichtigkeit und
schwerere Ausdrucksmängel zu kennzeichnen, im Fach Deutsch und in den
Fremdsprachen zu bewerten.

http://www.realschule.bayern.de/bestimm/rso/rso35.htm#Par41

Schulordnung für Gymansium im Freistaat Sachsen

§ 20 Äußere Form, Sprachrichtigkeit und Ausdruck

(1) Bei der Bewertung einer Klassenarbeit oder Klausur werden
gravierende Mängel in der äußeren Form bei der Notengebung
berücksichtigt. Dies ist bei der Benotung zu vermerken.

http://www.ler-sachsen.de/htm/Arbeitsmaterial/Teil-5/5.05.05.html#a20


Wolfgang Hoerner

unread,
Jan 12, 2003, 2:12:37 PM1/12/03
to

"hartfredy"

> [...] Da gab es


> keinen Schmu. Wenn alle Aufgaben richtig waren, gab es einen eins.
> Egal ob der Lehrer dich mochte der nicht. Durch solche schwammigen
> Regelungen ist es damit jedoch vorbei. Naja ich werde das akzeptieren
> und hier nicht meinen Frust ablassen. Danke auch für deinen Beitrag.
> Ich versuche es zu verstehen...

Jetzt auf einmal tauchen Worte wie "Schmu", "Lehrer dich mochte oder nicht",
"Schwammige Regelungen" auf. Kann es sein, dass du da was vermischst?
Das Problem bestand doch darin, dass

1) die Form nicht eingehalten wurde
2) die Auswirkung eine ganze Note war.

Wegen 1) solltest du mit deiner Tochter reden, 2) ist eine Frage an das
Notensystem.

Zusatzfrage: Hättest du es auch merkwürdig gefunden, wenn die mathematische
Leistung eine 3 gewesen wäre und die Arbeit "nur" wegen der eingehaltenen
Form mit 2 benotet worden wäre?

Fragen über Fragen...

Wolfgang Hoerner


Hans Steih

unread,
Jan 9, 2003, 12:41:16 PM1/9/03
to
Im Artikel <b1so1v850slkknbrt...@4ax.com>, Inge Koschmidder
<Inge.Kos...@gmx.net> schreibt:

>Meine Tochter kam heute mit einer Mathearbeit nach Hause.
>Sie hat 45 von 56 Punkten. Für diese Punktzahl hätte sie eine 2
>bekommen. Nun steht dort aber unter der Punktzahl. "Rand fehlt = -1
>Punkt" . Er zog von den 45 Punkten einen ab und sie bekam eine 3.
>Nun ist das fehlen eines Randes sicherlich bedauerlich, jedoch bin ich
>der Auffassung, dass dies nichts mit der mathematischen Leistung
>meiner Tochter zu tun hat. Ich bin echt vereärgert. Was für eine
>Dekadenz.

Hallo,
bin selbst auch Mathematiklehrer, daher vielleicht "befangen".

1) Aufgrund diverser Erfahrungen mit schlampigen Darstellungen bin ich vor
Jahren dazu uebergegangen, in Arbeiten auch "Ordnungspunkte" zu vergeben. Die
Sauberkeit und Uebersichtlichkeit hat danach signifikant zugenommen, also bin
ich bei dieser Regelung geblieben:-). Ich begruende dies unter anderem auch
damit, dass es nicht nur auf die "Richtigkeit" ankommt, sondern dass man
Ausfuehrungen auch lesen und nachvollziehen koennen muss (im Anklang an die
Schluesselqualifikation "Team- und Kommunikationsfaehigkeit"). Meine Schueler
_wissen_ natuerlich von dieser Regelung, und machen in _Grenzfaellen_ manchmal
auch die Erfahrung, dass bei einer ordentlicheren Darstellung es an Stelle
einer "3 plus" bzw. "4 plus" eine "2 minus" bzw. "3minus" gegeben haette.
(">Drei< an Stelle von >zwei<" hoert sich natuerlich dramatischer und
"gemeiner"/"dekadenter"(?) an.) Da ich nur 2 von insgesamt 30 bis 50 Punkten
als Ordnungspunkte vergebe, koennen richtige "Schmerzen" nur bei diesen
Grenzfaellen auftreten.....

2) Ich habe den Verdacht, dass der Titel "Vergessen Heftrand zu ziehen" einen
Euphemismus darstellen koennte. Dass Schueler waehrend einer Arbeit einen "Rand
ziehen" muessen, ist jedenfalls in meinem schulischen "Umfeld" nicht die
Normalitaet. Ich koennte mir eher folgenden Kontext vorstellen:
- Am Anfang des Schuljahres bittet der Lehrer darum, fuer die Klassenarbeiten
ein "Heft, kariert mit Rand" anzuschaffen. Der/die SchuelerIn bringt........
ein Heft ohne Rand: "Nicht aufregen, Herr Lehrer, ich ziehe dann halt bei jeder
Arbeit einen Rand!"
- Bei der Arbeit wird dieses Versprechen "vergessen"; es wird nicht nur kein
Rand gezogen, sondern auch die "volle Heftbreite" benutzt, der korrigierende
Lehrer findet kaum/keinen Platz, um Korrekturbemerkungen einzutragen! Die von
Inge kritisierte Lehrer-Begruendung fuer den Punkt-Abzug ("Rand fehlt") koennte
genau diese Situation beschreiben?!
Ich werde bei "fehlendem Rand"/"Schreiben ueber den Rand" auch immer ziemlich
ungehalten. Lehrer korrigieren doch nicht nur, um eine Zensur zu setzen! Ich
moechte Fehler kommentieren und Tipps geben koennen, damit Schueler etwas
"dazulernen", damit sie sich "verbessern koennen"; der/die SchuelerIn muss
daher sehen koennen, auf welche Stelle sich eine Bemerkung/ein
Korrektur-Zeichen bezieht; und manchmal moechte ich auch
eigenstaendige/trickreiche/geschickte Loesungswege positiv kommentieren, damit
die SchuelerInnen merken, dass ich mich freue, dass ich etwas anerkenne....

MfG
Hans
--
Hans Steih || HSt...@aol.com
D-47533 Kleve, Germany
"Ich hoffe, es wird niemanden befremden, dass ich den Homer und Virgil zu
Asymptoten gemacht habe" (Lichtenberg, Vom Nutzen der Mathematik)

Sabine Eder

unread,
Jan 18, 2003, 12:17:18 PM1/18/03
to
Hans Steih schrieb in der newsgroup schule.allgemein:

> Im Artikel <b1so1v850slkknbrt...@4ax.com>, Inge
>Koschmidder
> <Inge.Kos...@gmx.net> schreibt:
>
> >Meine Tochter kam heute mit einer Mathearbeit nach Hause.
> >Sie hat 45 von 56 Punkten. Für diese Punktzahl hätte sie eine 2
> >bekommen. Nun steht dort aber unter der Punktzahl. "Rand fehlt -1
ich stimme dir voll und ganz zu!!

------------------------------------------------------------------------
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http://newsgroups.freenet.de


Till Walther

unread,
Jan 18, 2003, 11:34:35 AM1/18/03
to
Sabine Eder schrieb:

> > [riesiges Fullquote]


> ich stimme dir voll und ganz zu!!

Aua, lern quoten - sprich: Bezugstext auf das Wesentliche zu kürzen.
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--
http://till-walther.de

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