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Nachhilfeunterricht und Sekten

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Steffen Vulpius

unread,
Feb 14, 1997, 3:00:00 AM2/14/97
to

Hallo,

folgenden Artikel habe ich in de.markt.arbeit.selbstaendig gefunden. Da ich
glaube, dass er auch hier von Interesse sein koennte, poste ich ihn noch mal.
Fuer Form und Inhalt uebernehme ich keine Verantwortung.

Article: 2499 of de.markt.arbeit.selbstaendig
Path: irz401!fu-berlin.de!unlisys!not-for-mail
From: ma...@maria.me (maria)
Newsgroups: de.markt.arbeit.selbstaendig
Subject: WARNUNG: Nachhilfeunterricht u. Sekten; fuer Selbstaendige, Lehrer u. Eltern
Date: Thu, 13 Feb 1997 21:00:00 GMT
Organization: Unlimited Surprise Systems, Berlin
Lines: 205
Message-ID: <5dvvf4$fig$1...@unlisys.unlisys.net>
NNTP-Posting-Host: n099h052.berlin.snafu.de
X-Newsreader: Forte Free Agent 1.0.82

Als ehemalige Insiderin und Betroffene moechte ich vor der
Nachhilfefirma STUDIENKREIS
warnen.

Der Nachhilfeunterricht mit Schuelern ist mittlerweile ein sehr
lukrativer Markt. Neben vielen
kleinen Firmen und einzelnen Anbietern (Lehrer, Studenten...) wird
dieses Feld von den zwei
grossen Konzernen SCHUELERHILFE und STUDIENKREIS kontrolliert. Nach
eigenen
Angaben machen diese zwei Firmen jeweils ca. 100 Mio DM (!!!) jährlich
Umsatz. Mir geht
es nun um den STUDIENKREIS mit Sitz in Bochum. Diese Organisation hat
eine besonders
fuer sie vorteilhafte Methode entwickelt, um immer weiter zu
expandieren: mit sogenannten
Beteiligungsvertraegen werden "Selbstaendige" STUDIENKREIS-Inhaber
gekoedert. Das
ganze laeuft dann unter der ansonsten serioesen Methode des
Franchisings. Konkret sieht
das beim STUDIENKREIS aber so aus: anfangs verspricht man den
zukuenftigen
"Selbstaendigen" das Blaue vom Himmel- mit getuerkten
Rentabilitaetsberechnungen
versucht man (leider oft erfolgreich) den spaeteren "Partner" den
Traum vom grossen Geld
und der wirtschaftlichen Unabhaengigkeit zu suggerrieren. Die Basis
der spaeteren
Zusammenarbeit ist dann der besagte "Beteiligungsvertrag". Dieser
Vertrag ist hoechst
einseitig zugunsten des STUDIENKREISES ausgelegt. Mir liegen Gutachten
von
Wirtschaftspruefern und Juristen vor, die zu dem Schluss kommen, dass
mit diesen Vertrag
der STUDIENKREIS keinerlei wirtschaftliche Risiken eingeht. Insgesamt
kommen die
Gutachten zu dem Ergebnis, diese Vertraege nicht zu unterzeichnen, da
es sich um wirkliche
"Knebelvertraege" handelt. Der besondere Knackpunkt des Vertrages sind
natuerlich die
finanziellen Aspekte. Schon bei der Gruendung muss der neue "Partner"
kraeftig loehnen:
der STUDIENKREIS laesst sich eine sogenannte Erstausstattung
fuerstlich bezahlen. Neben
wirklich trivialen Zeug wie diverse Werbematerialien bekommt man die
sogenannten
"Lernhelfer" und vor allem muss der Neugruender mindestens fuenfzig
(!!!) Exemplare des
Machwerkes ""Wunderland des Lernens" von Juergen Huehold, des
Geschaeftsfuehrers und
Mitglied der Scientologen (dazu spaetere Ausfuehrungen) kaufen. Ein
wissenschaftlich
wertloses Werk, in dem der abgebrochene Jurastudent Huehold von
"Lernbiologie" faselt. In
den ersten sieben Auflagen hat Huehold noch frei seinen grossen
Lehrmeister Ron Hubert
(Gruender der Scientology Church) zitiert. Bis es dann einigen
Vereinen, die gegen den
Psychokonzern arbeiten, auffiel. Damals gab es ziemlich viel Rummel in
der Presse dazu.
Seit dieser Zeit sind aus diesem Buch alle besagten Zitate entfernt
worden. Ausserdem
versucht der STUDIENKREIS mit Kampagnen seine Unschuld zu beweisen. So
muessen
alle selbstaendigen STUDIENKREIS-Leiter erklaeren, dass sie nicht zu
Scientology
gehoeren. Jetzt darf gelacht werden, denn dass ist ja auch nicht
noetig oder waere sogar
schaedlich fuer den sagenhaften Unsatz der Zentrale des STUDIENKREISES
in Bochum.
Das ganze funktioniert natuerlich etwas perfider: das Motto der
Scientologen ist: "mache
Geld , mache immer mehr Geld". Der STUDIENKREIS (die Zentrale in
Bochum) wird "nur"
von einigen Scientolgen gefuehrt- dass sind der schon erwaehnte
Juergen Huehold und dem
Leiter der Partnerabteilung Lothar Feyh. Wie koennen die nun dieses
Motto der Scientology
Church durchsetzen? Zum einen dadurch, dass wie schon oben erwaehnt,
selbstaendige
Partner rekrutiert werden. Diese werden dann gnadenlos ausgebeutet.
Das erwaehnte
"Startpaket" ist mit ca. 12.000 DM noch relativ bedeutungslos. Im
sogenannten
Beteiligungsvertrag werden "Beteiligungsbetraege" festgeschrieben.
Diese haben die
sagenhafte Hoehe von ueber 15 % des Umsatzes der einzelnen Schulen.
Zum Vergleich:
uebliche Franchisevertraege beinhalten Gebuehren von hoechstens 6 %-
alles andere mit
hoeheren Beitraegen gilt laut Deutschen Franchise Verband (Muenchen)
als betruegerisch
und fuer den neuen Gruender wirtschaftlich nicht tragbar! In der
Anfangsphase, in der der
neue "Partner" kaum Umsaetzt taetigt, werden Festbetraege vereinbart.
Diese haben die
Hoehe von ca. 1.200 DM monatlich. Wohlgemerkt- unabhaenig ob schon
Umsatz erzielt wird
oder nicht. Viele Neugruender (auch die Autorin) mussten deshalb schon
am Anfang auf ihr
Privatvermoegen zurueckgreifen. Zu dieser unverschaemt hohen
Beteiligungsbebuehren
kommen dann noch solche Posten wie Anzeigenwerbung. Zu diesen Anzeigen
wird man von
der Zentrale gezwungen (in Tageszeitungen: blau gedruckt; Motto:
Schulprobleme...).
Ausserdem faellt Miete an und es muss noch eine sogenannte
"ueberregionale Werbung"
monatlich bezahlt werden (ueblicherweise ist ueberregionale Werbung
Aufgabe des
Systemgebers in serioesen Franchisevertraegen). Dann muss man noch
eine vielzahl von
teuren Seminaren in Bochum besuchen (Koordination: eine Frau
Kretschmar- bekennt sich
erstaunlicherweise ziemlich offen zu Scientology). Auf Grund dieser
hohen finanziellen
Belastung ueberleben die weitaus meisten neuen Gruender das erste Jahr
nicht. Die
Gruender, die es von aussen gesehen, geschafft haben, sind durch
"grosszuegige" Kredite
des STUDIENKREISES voellig ueberschuldet. So wird in bekannter
Scientology-Manier eine
staendige Bindung erzielt. Die Autorin hat viele Gruender nicht nur
geschaeftlich zugrunde
gehen gesehen- manchmal ging es bis zur voelligen Zerstoerung des
sozialen Umfeldes der
Betroffenen, der Familien - sogar in Extremfaellen bis zu
Suizidversuchen. Die Lage ist oft
hoffnungslos, hat doch der STUDIENKREIS eine mindestens
zwanzigjaehrige (!!!)
Zahlungsverpflichtung in seine Vertraege eingebaut.
Weiterhin macht der STUDIENKREIS natuerlich durch die Gebuehren der
Kinder (bzw. der
Eltern) Profit. Diese Monatsbeitraege gehen sofort nach Bochum- der
"STUDIENKREIS-
Inhaber" sieht davon nichts. Am Monatsende wird er dann mit einer
sogenannten
Monatsabrechnung abgespeist. Dann sind natuerlich alle Beitraege schon
abgezogen. Der
Inhaber hat also keine Chance, sein Geschaeft finanziell zu
regulieren- ein "schoenes"
Beispiel von Scheinselbstaendigkeit erster Klasse!

Was jetzt natuerlich besonders delikat ist: nicht nur die finaziellen
Beitraege der Eltern gehen
direkt in die Zentrale nach Bochum- sondern auch saemtliche
persoenlichen und familiaeren
Daten. Davon erhebt der STUDIENKREIS in seinen Formularen und
spaeteren
"Elterngespraeche" eine betraechtliche Menge. Alles wird dann fein
saeuberlich in der
Zentrale gespeichert. Auf der Grundlage dieser Daten kann der
STUDIENKREIS die
Entwicklung der Kinder und der Familien genau verfolgen- die glaeserne
Familie.. Dann
werden, natuerlich streng vertraulich, Eltern und auch Kinder zu
anderen Scientology-Firmen
gelotst. Das sind dann Organisationen, die Psychokurse veranstalten
(oft sogenannte
Lerntechniken). Einige bekennen sich offen zur Scientology
Organisation WISE. Mit dem
Angebot der Durchfuehrung von "harmlosen" Lernkursen geht der
STUDIENKREIS vor allem
in den oeffentlichen Schulen auf Seelenfang. Jeder Lehrer sei deshalb
vor dieser Art der
"Akquisition" gewarnt!

Eltern, die Wind von diesen Machenschaften bekommen, wird es
natuerlich sehr schwer
gemacht, die Nachhilfevertraege zu kuendigen. Das geht oft bis zur
Pfaendung! Es empfiehlt
sich, von Anfang an moeglichst einen Rechtanawalt zu Rate zu ziehen.
Ein Hinweis auf die
Beeinflussung ihrer Kinder durch Scientology ist dann natuerlich
wichtig und erhoeht die
Chance, aus diesen Vertraegen raus zu kommen. Allerdings muss man auch
wissen, dass
der Psychokonzern seine Gegner regelrecht geheimdienstlich bekaempft.
An einigen Orten
in Deutschland (u.a. Hannover), haben Eltern dann Selbsthilfegruppen
gegruendet und sind
mit Erfolg gemeinschaftlich gegen den STUDIENKREIS vorgegangen.

Hilfe und Informationen findet man bei:

- ASS (Arbeitskreis selbstaendiger STUDIENKREIS-Inhaber e.V.)
Elbestrasse 48
53127 Bonn

(das ist eine Selbsthilfeorganisation von STUDIENKREIS-Inhabern, die
gemeinsam gegen
die Machenschaften der STUDIENKREIS Zentrale in Bochum vorgehen)

- Renate Hartwig
Robin Direkt e.V.
Postfach 44
89282 Pfaffenhofen


http://www.metropolitan.de/metropolitan/inhalte/autoren/hartwig/hartwig..html

(Robin Direkt unterstuetzt auch Eltern, sich vom STUDIENKREIS zu
loesen; Renate Hartwig
ist eine der von Scientology bestgehasstesten Personen )


SKGfM

unread,
Feb 20, 1997, 3:00:00 AM2/20/97
to

Ex-Mitarbeiter verleumdet Studienkreis

Wir wehren uns mit aller Vehemenz gegen die im Posting zum Thema Nachhilfe
erhobenen verleumderischen Vorwuerfe: Der Studienkreis ist weder scientologisch
unterwandert und beschaeftigt somit keine Scientologen noch ist das
Franchise-System des Studienkreises unseriös.

In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Statements vom
Geschaeftsfuehrer des Deutschen Franchise-Verbandes, Herrn Sonderman, vom
Geschaeftsfuehrer des Deutschen Franchise-Institutes, Herrn Lang, vom
Sektenbeauftragten der evangeli-schen Kirche Frankfurt und Verfasser des Buches
„Wir Sekten-Kinder", Kurt-Helmuth Eimuth, sowie auf das Gutachten vom
Sektenexperten und Rechtsanwalt beim schles-wig-holsteinischen Landesgericht,
Professor Dr. Abel.

Wir distanzieren uns deutlich von den Scientologen. Aus diesem Grund haben alle
unsere Mitarbeiter, inklusive des Geschaeftsfuehrers, der Lehrkraefte und der
Studienkreis-Partner, eine Erklaerung unterzeichnet, die sinngemaess eine
Mitgliedschaft in der Scientology-Sekte sowie die Teilnahme an Seminaren und
Unterweisungen der Sekte und ihr nahestende Organisationen, verbietet. Mit der
Unterzeichnung dieser Erklaerung bestaetigen unsere Mitarbeiter, nicht nach den
Techniken von Hubbard geschult worden zu sein, nach ihnen zu arbeiten oder
jeweils gearbeitet zu haben.

Bitte treten Sie mit uns in den Dialog. Stellen Sie Fragen zu diesem Thema, die
wir Ihnen gerne beantworten oder aeussern Sie Kritik. Sie erreichen die Zentrale
des Studienkreises, per Post (Universitaetsstraße 104, 44799 Bochum) oder per
e-mail (sk...@aol.com).


Steffen Vulpius

unread,
Feb 20, 1997, 3:00:00 AM2/20/97
to

Mit dem Vorwurf der Scientology-Naehe kann man heutzutage in Deutschland eine
Institution sehr leicht ins gesellschaftliche Abseits bringen. Die Beschaeftigung
mit dieser Sekte grenzt in vielen Faellen schon an Hysterie. Hilfreich waere es,
wenn Sie mitteilen koennten, wo man die von Ihnen erwaehnten Statements nachlesen
kann.

Steffen
Followup nach de.soc.weltanschauung.scientology gesetzt

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