Seminar zum Thema "Die Befreiung der Natur" mit dem Philosophen Ulrich Ruschig

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Hans-Gert Gräbe

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Mar 13, 2021, 5:29:26 AM3/13/21
to rohrbach...@googlegroups.com
Liebe Rohrbachianer,

ich möchte auf dieses Seminar am 27.3. des Hamburger Arbeitskreises
hinweisen.

Zum Referenten und den Buch weitere Links:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Ruschig

Ulrich Ruschig: "Die Befreiung der Natur – Zum Verhältnis von Natur und
Freiheit bei Herbert Marcuse" https://www.papyrossa.de/neuerscheinung-53

Rezensionen:

https://www.socialnet.de/rezensionen/27344.php

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2020/08/Die-Befreiung-der-Natur-Warum-Immanuel-Kant-auch-bei-seinem-Freiheitsbegriff-in-einer-Denkfalle-gelandet-ist-344049

https://www.jungewelt.de/artikel/387679.kapital-und-natur-gesellschaftliche-gründe.html

-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: [Extern] Marcuse fordert 1972 Befreit die Natur Kausalität d.
Naturwissenschaften Freiheit Würde Begriffe d. Befreiung
Datum: Sun, 7 Mar 2021 11:16:33 +0100
Von: unserewelt club <unserew...@gmail.com>
An: po...@akdiamat.de

... Seminar mit

*Prof. Ulrich Ruschig, Oldenburg, am 27.3. 2021 den  Aufruf von Marcuse
:  Befreit die Natur
*eine Kritik an Kant, der Arbeitsweise der Naturwissenschaften und der
Analytischen Philosophie zur Diskussion
*Ulrich Ruschig*, Dr. rer. nat., Dr. phil. habil., Professor für
Philosophie im Ruhestand. Stand lange Jahre als Direktor dem Institut
für Philosophie an der Carl von Ossietz­ky Universität Oldenburg vor.

In dem Kapitel *Natur und Revolution«* seiner 1972 erschienenen
Abhandlung Konterrevolution
und Revolte fordert Marcuse ohne Umschweife, klar und apodiktisch:
*
*
*Befreit die Natur! Ohne diese Befreiung könne die Befreiung der
Menschen von der kapitalistischen Herrschaft nicht gelingen.*

Marcuse bringt Argumente dafür vor, daß und wie von der /Befreiung der
Natu/r in philosophisch begründeter Weise die Rede sein kann, wie diese
Rede in kritischem Bezug auf die Tradition erfolgen
kann und daß, soll Philosophie sich noch ernst nehmen und ihre Zeit in
Gedanken erfassen, von der Befreiung der Natur geredet werden muß. Wer
von der *>Befreiung der Natur<* spricht, ist verpflichtet, so
Marcuse, das *Verhältnis von Natur und Freiheit *zu bestimmen
*Stellen wir die Frage: Was geschieht gegenwärtig mit der Natur?*
Diese historisch neuartige Nahrungsmittelproduktion steht unter der
Maßgabe, Profite aus ihr zu ziehen und die Produkte immer weiter zu
verwohlfeilern. Gemäß der kapitalistischen Rechnungsweise werden durch
die Verwohlfeilerung der Nahrungsmittel die Lohnkosten in allen
Produktionssphären der Gesellschaft gesenkt. Gegenwärtig werden pro Jahr
60 Milliarden Tiere getötet. überwiegend in jener industrialisierten
Massentierhaltung vegetieren sie dort eher, als daß sie leben. Ihr
Sterben, exekutiert als wohldurchorganisiertes Massentöten, offenbart
anschaulich, wie planmäßig der Zweck der Geldvermehrung auf die Natur
zugreift und daß dieser Zugriff selbst noch der Profitmaximierung
geschuldete Innovationen erfährt und vor nichts zurückschreckt.
*Marcuse traut sich zu formulieren: *Ja, es geht um die Befreiung
der Natur! Und: Diese Befreiung der Natur bildet ein zentrales,
konstitutives und unverzichtbares Element im Kampf gegen die Herrschaft
des Kapitals. Marcuses Forderung, die Natur zu befreien, richtet
sich gegen dasjenige und diejenigen, welche *die Natur beherrschen, und
in theoretischer Hinsicht - gegen diejenigen, die diese
Herrschaft rechtfertigen und - weiter noch - sich anstrengen, jedem
Widerstand gegen diese Herrschaft* *den theoretischen Boden zu entziehen*.

*Für Neukantianer, Positivisten und Analytische Philosophen ist
allein schon der Terminus >Befreiung der Natur< ein intellektueller faux
pas, wenn nicht gar ein Tabubruch.*

Sie fragen: Was ist oder was enthält der Begriff der Natur?
*Die Natur erkennen wir mithilfe der Naturwissenschaften. *

Diese bestimmen ihren Gegenstand. Im Gegenstand der Naturwissenschaften
kommt >Freiheit< nicht vor. Massenpunkte, Kräfte, Felder, ein Elektron,
ein Schwefelkristall, dies alles sind keine Subjekte. Schon gar nicht
können sie Freiheitssubjekte sein. Vgl. dazu die Dritte Antinomie in der
Kritik der reinen Vernunft (Kant 197 6, 462ff.). Mithin sind die Natur
und die Freiheit als einander ausschließend  bestimmt.
*Die Natur ist durch die Kausalität nach Gesetzen der
Natur konstituiert; *weder im Begriff der Natur noch in ihrer
Wirklichkeit kommt Freiheit vor. Die Freiheit hingegen ist als eine der
Kausalität
nach Gesetzen der Natur widersprechende Kausalität aus Freiheit
bestimmt; diese Freiheit ist an Reflexion, an Vernunftsubjekte und
an den Willen gebunden. Damit ist für Kant bewiesen, daß der Natur
eo ipso keine Freiheit zukommen könne. Redet jemand (wie Marcuse) aber
von der >Befreiung der Natur<, so ist seine Rede ungereimt.
Aufbauend auf dem in der Dritten Antinomie erläuterten Widerspruch
von Kausalität nach Gesetzen der Natur und Kausalität aus Freiheit geht
es bei Kant mit der folgenden Dichotomie weiter: Alles hat
»entweder einen Preis, oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen
Stelle kann auch etwas anderes als Äquivalent gesetzt werden; was
dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent
verstattet, das hat eine Würde.« (Kant 1968a, 434)
Mit der dichotomischen Würde/Preis-Unterscheidung hängt bei Kant ein
weiteres zusammen. Das Rechtsinstitut >Privateigentum< ist für den
bürgerlichen Philosophen der Schlüssel für die Verwirklichung
der Freiheit des Subjekts in den äußeren Gegenständen. Die bürgerliche
Philosophie legt das geistige Fundament für den Kapitalismus und dessen
Verhältnis zur Natur. Sie bewerkstelligt
dies mit den folgenden von ihr begründeten und zu den Grundfesten der
bürgerlichen Gesellschaft gewordenen Prinzipien:
Die Sachen - und darunter fallen alle Pflanzen und alle Tiere - haben
keine Würde. Allein >dem Menschen< eignet eine Würde. Diese Würde
gründet in einer Idee der Vernunft. Folglich muß
der Würde-Träger ein Vernunft-Wesen sein. Da es den Pflanzen und Tieren
an einem solchen Wesen mangelt, sind sie von jeglicher Würde und damit
von der in der Würde gründenden vernunftgewirkten
Achtung ausgeschlossen.
Demjenigen, der Würde hat (bei Kant, der von der Verwirklichung seiner
Prinzipien in der bürgerlichen Gesellschaft nichts ahnte: >der Mensch<;
heutzutage, nachdem mit der Durchsetzung
der kapitalistischen Produktionsweise die Menschen zu
Funktionsträgern oder Charaktermasken der sie bestimmenden
eigentlichen Subjekte der bürgerlichen Gesellschaft geworden sind:
das Kapital, der bürgerliche Staat), gebührt der herrschaftliche Zugriff
auf die Würde-losen Sachen, die Pflanzen und die Tiere.
Alle diese Sachen dürfen und können zu Privateigentum....................
Die Natur wird vorgestellt, als bestehe sie aus nichts anderem als aus
Materie und Energie (im Sinne der Klassischen Mechanik). Eine solche
Natur gilt als wertfrei, als frei von moralisch relevanten
Werten; moralisch hier gemeint im Sinne der Bestimmung der Freiheit
durch die Vernunft. Und eine solche Natur gilt als frei von nur ideell
zu erfassenden Entitäten, von den >alten< Substanzen
oder  der Metaphysik. Vor dem Richterstuhl aufklärerischer Vernunft
lösen die alten Substanzen sich in den Aberglauben, entstammend einer
überholten Zeit, auf; die neu entstehenden Naturwissenschaften (Modell
für sie war die Klassische Mechanik) verfolgen das Ziel, die Natur
strikt ohne die Annahme der
dubiosen metaphysischen Substanzen zu erklären. Ergo: Im
bürgerlichen Zeitalter hat die Natur selbst keinen moralischen Wert und
enthält an sich keine ideellen Zwecke. Bürgerliche Philosophie
sieht in der Natur als dem Inbegriff aller Gegenstände der sinnlichen
Erfahrung (der >Erscheinungen<) das bloße Material für den Zugriff des
Subjekts oder der Vernunft.

*Kritik der Analytischen Philosophie Kant`s , Kritik der Handlungsweise
der Naturwissenschaften, *Kritik der Handlungsweise der bürgerlichen
Gesellschaft, so wie wir sie vorfinden, dazu lädt Ulrich Ruschig ein.
Das kleine Bändchen Die Befreiung der Natur zum Verhältnis von Natur und
Freiheit bei Herbert Marcuse ist für denn Standard- Sozialisten sicher
eine ungewöhnliche Anforderung eine Kritik zu entwickeln.

*Wenn du Interesse hast an diesem Seminar teilzunehmen, die mit dem
Büchlein oder vorbereitungsmaterial vorzubereiten, dann melde dich an
bei po...@akdiamat.de <mailto:po...@akdiamat.de>*
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*Was: Marx & Natur*



*Wer*

*27.03.2021*

*10:00 bis 16:30 Uhr*



*Marcuse fordert Die Befreiung der Natur *



*Ulrich Ruschig, Oldenburg*

*10.04.2021*

*10:00 bis 16:30 Uhr*



*Entfremdung:
Mensch-Natur- Ware*



*Moritz Pliska, Kiel*

*24.04.2021*

*10:00 bis 16:30 Uhr*



*Die Philosophie der
Nachhaltigkeit*



*Hazarin Zeller*

*Kiel*

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