> Wieso soll ein Student einem
> Privatunternehmen ca 200 DM im Jahr zahlen, ohne dessen Leistungen nutzen
> zu wollen oder zu können?
Wer die Leistungen tatsaechlich nicht nutzen kann, etwa weil er
wegen Schwerbehinderung ohnehin schon Freifahrt geniesst oder
weil er sich studienbedingt ausserhalb des Verkehrsverbundes auf-
haelt, erhaelt den Beitrag fuers Semesterticket erstattet.
Ansonsten kann ich mir kaum einen Fall vorstellen, wo ein Student
das Semesterticket ueberhaupt nicht nutzen _kann_. Dass vielleicht
der eine oder andere es nicht nutzen _will_, ist eine andere Sache.
Robert Weemeyer, Bonn
Robert Weemeyer schrieb:
> Peter Kanzow schrieb in de.soc.verkehr:
>
> > Wieso soll ein Student einem
> > Privatunternehmen ca 200 DM im Jahr zahlen, ohne dessen Leistungen nutzen
> > zu wollen oder zu können?
>
> Ansonsten kann ich mir kaum einen Fall vorstellen, wo ein Student
> das Semesterticket ueberhaupt nicht nutzen _kann_. Dass vielleicht
> der eine oder andere es nicht nutzen _will_, ist eine andere Sache.
Gerade in Aachen ist es so, dass die TH in der Innenstadt liegt und die meisten
Wohnheime auch. Und da sowiso niemand Ingenieurwissenschaften studieren will,
sind in den Wohnheimen und sonstigen Wohnungen genug Plaetze frei. Selbst wenn
ich kein Fahrrad haette, muesste ich NIE mit Bus und Bahn fahren, vom Auto ganz
zu schweigen. Mit 15' Fussweg ist alles zu erreichen. Nur wenn jemand weiter
weg wohnt, den ich besuchen will, muesste ich dann mit Bus/taxi fahren. Aber
deswegen habe ich ja einFahrrad. Ich brauche kein ST. Nicht nur ich, viele
brauchen es nicht. Und ich sehe nicht ein, dass ich mit dem Geld, fuer das ich
Arbeiten gehen muss, Irgendwelche "VorortBWL'er" subventionieren soll, die doch
genauso da wohnen koennen, wo sie studieren und abends ausgehen. Ich habe mir
das lange ueberlegt, ich hatte anfangs auch mal ne Monatspappe, aber die habe
ich nur als Gehhilfe fuer Fahrten benutzt, bei denen ich in der Wartezeit auf
den Bus schon zu Hause waere. Ich will es nicht, und jeder kann da wohnen, wo
er es nicht braucht.
Wolfgang
P.S. Das sieht in Grossstaedten oder Campusunis ganz anders aus.
Ein Bekannter von mir wohnt bei Düsseldorf und studiert in Trier.
Was soll der mit einem Semesterticket für die 1 x täglich in der Eifel
kreisenden Busse?
Michael
> Das Semesterticket ist auch nicht von "den Studenten" gewünscht
> oder eingeführt worden, sondern nur vom kleinen linksradikalen
> Teil der Studenten, die die ASTA bilden.
Ich will nicht bestreiten, dass im Bonner AStA Gruppen mit-
arbeiten, die zum linksradikalen Spektrum gehoeren. (Ich
wuerde diese niemals waehlen, ebensowenig wie Rechtsradikale.)
Das Semesterticket wurde aber nicht durch eine Entscheidung des
AStA eingefuehrt, sondern auf Grund einer Urabstimmung im Jahre
1993, bei der sich 71 Prozent der Studierenden fuer die Einfueh-
rung aussprachen.
1995 - nach einer Erhoehung des Ticketpreises - wurde ein Zehntel
der Studenten im Auftrag des Studierendenparlamentes schriftlich
ueber ihre Meinung zum Semesterticket befragt. Frage 3 lautete
dabei:
| Wenn Du heute in einer Urabstimmung ueber das Semesterticket
| abstimmen duerftest, wie wuerdest Du entscheiden?
Das Ergebnis war wie folgt:
"Ich bin fuer die Beibehaltung des Semestertickets": 85 Prozent.
"Ich bin fuer die Abschaffung des Semestertickets": 11 Prozent.
"Ich enthalte mich": 4 Prozent.
Auch wenn Du Statistiken grundsaetzlich nicht glaubst:
Von einer radikalen Minderheit kann man angesichts dessen nicht
sprechen. Das Bonner Semesterticket wird von allen derzeit im
Studierendenparlament vertretenen Gruppen, auch vom RCDS, befuer-
wortet.
Robert Weemeyer, Bonn
Schön ausgedrückt. Respekt.
Michael
> Stimmt. Und diesen hat niemand aufzuzwingen, genauso zu löhnen wie
> diejenigen, die es ausgiebig nutzen (wollen). Ein weiterer krasser Fall
> von Ignorierung des Selbstbestimmungsrechtes der Bürger in Verbindung
> mit Umverteilung sozialistischer Prägung.
Na dann schaff doch gleich den Sozialbeitrag ab, mich hat der ASTA auch
nie interessiert.
Und ich fuer mich verlange die Abschaffung der Mineraeolsteuer. Ich
fahre keine Autobahn. Sollen die zahlen die das nutzen.
Und die Anliegergebuehren fuer die Strasse vor meiner Haustuer auch.
Ich brauch keine Feuerwehr und keinen Krankenwagen, bin ja nicht bloed,
und keine Polizei, bin ja kein Krimineller. Moebelwagen hab ich auch
noch keinen gebraucht, alles auf Rad-Anhaenger.
Schluss mit der sozialistischen Umverteilung
Ralf Reske
> Auch wenn Du Statistiken grundsaetzlich nicht glaubst:
> Von einer radikalen Minderheit kann man angesichts dessen nicht
> sprechen. Das Bonner Semesterticket wird von allen derzeit im
> Studierendenparlament vertretenen Gruppen, auch vom RCDS, befuer-
> wortet.
Auch vom RCDS unterstuetzt, da irrst du bestimmt. Da M.D. als einziger
hier sich im wahren RL :-) auskennt, bedraengen dich boesen
Halluzinationen. Das ist garnicht der RCDS, das ist bestimmt ein
gut-getarnter Kryptokopmmunistischer Sauhaufen.
Ralf Reske
> Na dann schaff doch gleich den Sozialbeitrag ab, mich hat der ASTA auch
> nie interessiert.
> Und ich fuer mich verlange die Abschaffung der Mineraeolsteuer. Ich
> fahre keine Autobahn. Sollen die zahlen die das nutzen.
Du vergisst doch das allerwichtigste! Die Arbeitslosenversicherung und die
Rentenversicherung muessen auch abgeschafft werden, denn die werden NUR von
Leuten bezahlt, die sie zu dem Zeitpunkt gar nicht nutzen! Sollen doch die
Rentner und die Arbeitslosen die Versicherungsbeitraege selber zahlen. Ich
bin's doch echt satt, immer fuer Sachen mitzuzahlen, die ich gar nicht
selber in Anspruch nehme! Das ist doch nur Umverteilung sozialistischer
Prägung. Ich finde es gut, dass ich hier Gleichgesinnte gefunden habe.
Ciao,
Marc
--
Marc Greis gr...@cs.uni-bonn.de
(Konnte sich wieder jemand keinen Namen leisten?)
> (Topic angepaßt war: Re: Semesterticket)
(Topic angepaßt war: Elfenbeinturm) BTW: Schau mal nach oben: so geht
das.
>>Du vergisst doch das allerwichtigste! Die Arbeitslosenversicherung
>>und die Rentenversicherung muessen auch abgeschafft werden, denn
>>die werden NUR von Leuten bezahlt, die sie zu dem Zeitpunkt gar
>>nicht nutzen!
>
> [ ] Du hast das Prinzip einer Versicherung verstanden
[ ] Du hast das Prinzip des Semstertickets verstanden
(Huch nochmal Subject anpassen?)
Chris
>elwu wrote:
>
>(Konnte sich wieder jemand keinen Namen leisten?)
Bist neu, wa? elwu signiert seine Postings mit "Stephan". Das könnte ein
Hinweis auf seinen Namen sein. Den Rest des Namens findet man dann im
Header. Außerdem kennt ihn ohnehin jeder. Es sei denn, man ist Newbie.
>> (Topic angepaßt war: Re: Semesterticket)
>
>(Topic angepaßt war: Elfenbeinturm) BTW: Schau mal nach oben: so geht
>das.
Was geht wie, Du Lehrmeister.
>>>Du vergisst doch das allerwichtigste! Die Arbeitslosenversicherung
>>>und die Rentenversicherung muessen auch abgeschafft werden, denn
>>>die werden NUR von Leuten bezahlt, die sie zu dem Zeitpunkt gar
>>>nicht nutzen!
>>
>> [ ] Du hast das Prinzip einer Versicherung verstanden
>
>[ ] Du hast das Prinzip des Semstertickets verstanden
Scheinbar hast Du davon eine völlig individuelle Ansicht. Denn ich sehe
leider keinen Zusammenhang zwischen dem Semesterticket und der
Rentenversicherung bezüglich ihrer Finanzierung.
Regards, Torsten
--
Ich trage schon lange den Verdacht mit mir herum, daß sich
4/5 der Deutschen in die Hosen pissen, weil sie nicht wissen,
wie ein Reißverschluß funktioniert
- Jan Kannemacher in drm zum Thema Reißverschlußverfahren -
Ich habe den Thread in rhein.unibn.misc gefunden - ich muß mir wahrlich
nicht ganz de.ALL antun. Wenn ich ein Newbie wäre, wäre ich jetzt
schnell in de.newusers.{infos|questions} gewesen, wo mir sicherlich
jemand mitgeteilt hätte, daß ein Realname im Header ganz nett aussieht.
> Was geht wie, Du Lehrmeister.
Das Subject anpassen - aber ich dachte, ich wäre hier der Newbie?
> >> [ ] Du hast das Prinzip einer Versicherung verstanden
> >
> >[ ] Du hast das Prinzip des Semstertickets verstanden
>
> Scheinbar hast Du davon eine völlig individuelle Ansicht. Denn ich sehe
> leider keinen Zusammenhang zwischen dem Semesterticket und der
> Rentenversicherung bezüglich ihrer Finanzierung.
Möglich -> "alle zahlen, damit viele [potentiell alle] einen möglichen
Nutzen haben, der sich aber nicht so genau im Wert beziffern läßt".
Solidargemeinschaft oder so ähnlich ist der Begriff.
Chris
> > >> [ ] Du hast das Prinzip einer Versicherung verstanden
> > >
> > >[ ] Du hast das Prinzip des Semstertickets verstanden
> >
> > Scheinbar hast Du davon eine völlig individuelle Ansicht. Denn ich
sehe
> > leider keinen Zusammenhang zwischen dem Semesterticket und der
> > Rentenversicherung bezüglich ihrer Finanzierung.
>
> Möglich -> "alle zahlen, damit viele [potentiell alle] einen
möglichen
> Nutzen haben, der sich aber nicht so genau im Wert beziffern läßt".
>
> Solidargemeinschaft oder so ähnlich ist der Begriff.
Ja, das gilt für die Rentenversicherung:
*Alle* Arbeitnehmer zahlen ein und *alle* Einzahler
bekommen später etwas daraus zurück (über die Relationen
will ich hier nicht streiten).
Sylvesterticket der Unität:
*Alle* zahlen für das Ticket, doch nur ein kleiner
Teil nutzt es.
Ergebnis: Mehrheut zahlt für Minderheit.
Das hat nichts mit Versicherung oder Solidargemeinschaft zu tun,
das ist ideologische Umverteilung aus politischer
Motivation.
Michael
Kerstin
War doesn't determine who's right. War determines who's left.
> Also bei der Arbeitslosenversicherung sieht das 1. schon anders aus
Ja, *das* ist das Solidarprinzip, alle zahlen einen kleinen Beitrag,
um im Falle eines unvorhersehbaren Ereignisses finanziell abgesichert zu
sein.
Wie bei allen Versicherungen. Die Gefahr, betroffen zu sein, ist für
alle
gleich groß (theoretisch). Allerdings sollte der Fall erstens gar nicht
eintreten,
zweitens währen die Konsequenzen für den einzelnen Betroffenen
eventuell Existenzbedrohend. Beim ST gibt's weder unvorhersehbare
Ereignisse,
noch sind alle gleich betroffen, noch gibt es irgendwelche Risiken
abzudecken,
noch wäre irgendjemand in seiner Existenz bedroht, wenn nicht alle,
sondern nur die Nutzer zahlen würden.
> und
> wenn laut Umfragen über 75 % der Studenten für das Semesterticket
sind,
> kann man nicht mehr von einer Minderheit reden.
Bleiben immer noch 25%, die für eine Leistung (sofern man davon
überhaupt reden kann)
zahlen müssen, die sie nicht bestellt haben, nicht haben wollen und auch
nicht nutzen.
Mit dem selben Recht könnte ich verlangen, daß in einer Kneipe *jeder*
10 Bier zahlen muß,
unabhängig davon, ob er 4, 17 oder keins trinkt, nur weil 75% der Gäste
eben Bier trinken
und im Schnitt 10 Stück.
Mir wär's recht, aber ist das fair?
Michael
> Mit dem selben Recht könnte ich verlangen, daß in einer Kneipe *jeder*
> 10 Bier zahlen muß,
> unabhängig davon, ob er 4, 17 oder keins trinkt, nur weil 75% der Gäste
> eben Bier trinken
> und im Schnitt 10 Stück.
>
> Mir wär's recht, aber ist das fair?
>
Der Vergleich hinkt aber ziemlich. Schließlich gibt es etliche Studenten,
die mit sehr kleinen Budgets auskommen müssen und aufgrund dessen sich
nur eine Bude leisten können, die schon wieder so weit von der Uni weg
ist, daß sie auf ÖPNV angewiesen sind. Und den wiederum können sie sich
nur mit dem ST leisten. Wenn ich bedenke, wo hier einige Wohnheime
liegen, dann bin ich schon froh, daß ich das ST habe. Das kann natürlich
von Uni zu Uni unterschiedlich sein, aber das mit dem privaten Vergnügen,
Bier zu trinken, zu vergleichen, ist etwas daneben.
|> Schließlich gibt es etliche Studenten, die mit sehr kleinen Budgets
|> auskommen müssen und aufgrund dessen sich nur eine Bude leisten kön-
|> nen, die schon wieder so weit von der Uni weg ist, daß sie auf ÖPNV
|> angewiesen sind. Und den wiederum können sie sich nur mit dem ST
|> leisten. Wenn ich bedenke, wo hier einige Wohnheime liegen, dann bin
|> ich schon froh, daß ich das ST habe. Das kann natürlich von Uni zu
|> Uni unterschiedlich sein, aber das mit dem privaten Vergnügen, Bier
|> zu trinken, zu vergleichen, ist etwas daneben.
`Unicum' 7/99 S. 17, unter der Überschrift "Öko-Erfolg Studi-Ticket":
"Nutzten 1991 nur 16 Prozent der Studierenden öffentliche Verkehrs-
mittel für den Weg zur Hochschule, so waren es 1997 bereits 30 Prozent,
teilt Dieter Schäferbarthold, Generalsekretär des Deutschen Studenten-
werks, mit."
Ein Problem beim ST ist, dass auch der Einsatz von Fahrrädern zurück-
geht.
Hans Crauel
|> Wenn Du mal Leute fragst, die fuer ein paar Mark eine Lehre absolvieren -
|> ohne Verguenstigungen wie ST, Wohnheimplatz, diverse Rabatte, die Zeit,
|> nebenbei zu jobben - dann werden einige von denen sehr wohl ein Studium
|> mit einem relativ privaten Vergnuegen vergleichen.
Das Gejammere für die ach so armen Lehrlinge ist fehl am Platz.
Ein ST geht auf harten Einsatz und engagiertes Bohren dicker Bret-
ter seitens eines guten und kompetenten AStA zurück. Die gleichen
Möglichkeiten stehen Lehrlingen offen, via Betriebsrat bzw. Gewerk-
schaft. Heißt dann halt `Jobticket' statt ST.
Hans Crauel
Naja, das liegt dann aber an Dir. Und immerhin hast Du es benutzt.
>
> : Der Vergleich hinkt aber ziemlich. Schließlich gibt es etliche Studenten,
> : die mit sehr kleinen Budgets auskommen müssen und aufgrund dessen sich
> : nur eine Bude leisten können, die schon wieder so weit von der Uni weg
> : ist, daß sie auf ÖPNV angewiesen sind. Und den wiederum können sie sich
> : nur mit dem ST leisten.
>
> Wobei offen bleibt, wie die ach so armen Studis das vor der Einfuehrung
> des ST, ich glaube es war 1993 oder 1994, gemacht haben.
>
Das weiß ich nicht, da habe ich noch nicht studiert, aber zumindest baut
das SW mittlerweile die SWH auch weiter von der City weg. Die meisten
alten sind ja noch ziemlich im Zentrum, aber die neuen nicht unbedingt.
> : von Uni zu Uni unterschiedlich sein, aber das mit dem privaten Vergnügen,
> : Bier zu trinken, zu vergleichen, ist etwas daneben.
>
> Wenn Du mal Leute fragst, die fuer ein paar Mark eine Lehre absolvieren -
> ohne Verguenstigungen wie ST, Wohnheimplatz, diverse Rabatte, die Zeit,
> nebenbei zu jobben - dann werden einige von denen sehr wohl ein Studium
> mit einem relativ privaten Vergnuegen vergleichen.
> Nicht ganz zu unrecht, wie ich finde.
Ich_habe_vorher eine Lehre absolviert und war aufgrund der Art der
Ausbildung gezwungen, ein Auto zu haben, da die Ausbildungsstätten bei
Rheinbraun (als Betrieb, der Braunkohle in Tagebauen fördert; Tagebaue
befinden sich seltenst innerhalb von Ortschaften oder Städten) gerade bei
Frühschicht nicht mit ÖPNV erreichbar waren. Da war ich sehr begeistert,
als ich dann notgedrungen einen Nebenjob am Wochenende bei McDonalds
haben mußte. Aufgrund dieser Erfahrungen bin ich jetzt z.B. sehr froh,
daß ich das ST habe und die Uni nicht in einem Tagebau liegt, sondern mit
ÖPNV super zu erreichen ist. Ich könnte das ST bestimmt noch wesentlich
mehr nutzen (im Privatbereich), aber auf jeden Fall nutze ich es für den
eigentlichen Zweck, für den Weg vom Wohnheim zu Uni.
>
> Studenten geht's hier ziemlich gut (keine Bange, damals hatte ich auch
> keineswegs etwas dagegen - und auch heute nicht, man sollte es nur im
> allgemeinen Gejammere doch einmal zur Kenntnis nehmen)
>
Stimmt, ich habe auch nicht das Gefühl, daß es mir schlecht geht. Und ich
bin sehr froh, daß ich das ST habe und habe auch aufgrund dessen einen
Wohnheimsplatz nehmen können, der nicht in der City ist. Dadurch hatte
ich dann z.B. viel früher einen Wohnheimsplatz.
> Ein Problem beim ST ist, dass auch der Einsatz von Fahrrädern zurück-
> geht.
>
Da sehe ich an sich kein Problem drin. Ist vielleicht bedauerlich, aber
doch kein Problem, oder? Gerade im Winter bin ich z.B. sehr froh, nicht
mit dem Fahrrad fahren zu müssen.
> > > und
> > > wenn laut Umfragen über 75 % der Studenten für das Semesterticket
> > sind,
> Ich garantiere Dir, daß z.B. hier in Bonn jeder Student sein ST gut
> nutzen kann und das auch wenigstens ab und zu tut.
Weil's nun mal da ist. Könnten die Studenten selbst entscheiden,
ob sie ein ST kaufen, oder nicht, wären es wesentlich weniger,
die es nutzen.
> > Mit dem selben Recht könnte ich verlangen, daß in einer Kneipe
*jeder*
> > 10 Bier zahlen muß,
> > unabhängig davon, ob er 4, 17 oder keins trinkt, nur weil 75% der
Gäste
> > eben Bier trinken
> > und im Schnitt 10 Stück.
> >
> > Mir wär's recht, aber ist das fair?
> >
> Der Vergleich hinkt aber ziemlich. Schließlich gibt es etliche
Studenten,
> die mit sehr kleinen Budgets auskommen müssen und aufgrund dessen sich
> nur eine Bude leisten können, die schon wieder so weit von der Uni weg
> ist, daß sie auf ÖPNV angewiesen sind. Und den wiederum können sie
sich
> nur mit dem ST leisten. Wenn ich bedenke, wo hier einige Wohnheime
> liegen, dann bin ich schon froh, daß ich das ST habe. Das kann
natürlich
> von Uni zu Uni unterschiedlich sein, aber das mit dem privaten
Vergnügen,
> Bier zu trinken, zu vergleichen, ist etwas daneben.
Das Fahren mit dem ÖP(N)V ist ebenso ein Privatvergnügen
(wobei Vergnügen dahingestellt sei), wie Bier trinken.
Es gibt auch genügend Arbeitnehmer, die auf Grund niedrigen
Lohns und vieler Kinder mit ihrem Geld nicht auskommen,
die bekommen auch keine Monatskarte auf Kosten anderer
(abgesehen von Sozialhilfeempfängern, die bekommen
eh' Puderzucker in den A... geblasen).
Das Semesterticket ist außerdem nicht aus sozialen Gründen
eingeführt worden, sondern aus politischen, schon allein deshalb
kann und darf es keine Pflicht geben.
Und wenn, wie oben angegeben, tatsächlich 75% der
Studenten das ST nutzen (möchten), gibt es keinen Grund,
die restlichen 25% auch dazu zu zwingen. Bei 75% sollte
der Preisnachlaß immernoch groß genug sein, daß es sich für
die Studenten lohnt, ohne Unbeteiligte zur Subvention zu zwingen.
Diese Regelung fördert darüber hinaus auch nicht gerade die
politische, ökonomische und ökologische Selbständigkeit der
Studenten.
Michael
Da es sich bei Lehrlingen und deren Betriebsrat um arbeitende Menschen
und nicht um politische Krabbelgruppen a la AStA handelt, gibt es dort
wichtigeres, als Jobtickets. Schließlich dient die Tätigkeit zum Erwerb
des Lebensunterhalt und nicht als Kontaktbörse für Studentenparties und
Demos.
Michael
> `Unicum' 7/99 S. 17, unter der Überschrift "Öko-Erfolg Studi-Ticket":
>
> "Nutzten 1991 nur 16 Prozent der Studierenden öffentliche Verkehrs-
> mittel für den Weg zur Hochschule, so waren es 1997 bereits 30
Prozent,
> teilt Dieter Schäferbarthold, Generalsekretär des Deutschen Studenten-
> werks, mit."
Also nix mit 75%.
Aber selbst die Steigerung von 16% auf 30% ist eine Bevormundung
der Studenten, denen die Möglichkeit zur freien Wahl des
Verkehrsmittels genommen wird. Die Nutzung des ST begründet
sich nur darin, das es nichts (zusätzlich) kostet.
Damit wird den Studenten die politische, ökonomische und ökologische
Selbständigkeit genommen, sowie (wie bei Wohnheimen u.ä.) das
Gefühl für Kosten und Preise und die zu leistende Arbeit,
um Dinge bezahlen zu können.
Michael
> für mich als Studentin in
> Bonn lohnt es sich aber auf jeden Fall.
Liebe Kerstin, das bedeutet nichts anderes, als daß irgend einer Deiner
Kommilitonen ein Semesterticket bezahlt hat, das er nicht entsprechend nutzen
kann oder will, und Dich also subventioniert. Wenn Du damit leben kannst...
Ich finde das Semesterticket einen dermaßen hanebüchenen Blödsinn, daß ich
einfach nicht nachvollziehen kann, wie jemand überhaupt auf so eine Idee
kommen kann bzw. diese unterstützen kann, es sei denn aus egoistischen oder
ideologischen Motiven...
Zunächst einmal beschreibt Michael den Unterschie zwischen einem ST und einer
Versicherung korrekt, ich zitiere:
<Zitat>
alle zahlen einen kleinen Beitrag,
um im Falle eines unvorhersehbaren Ereignisses finanziell abgesichert zu
sein.
Wie bei allen Versicherungen. Die Gefahr, betroffen zu sein, ist für alle
gleich groß (theoretisch). Allerdings sollte der Fall erstens gar nicht
eintreten,
zweitens währen die Konsequenzen für den einzelnen Betroffenen
eventuell Existenzbedrohend. Beim ST gibt's weder unvorhersehbare Ereignisse,
noch sind alle gleich betroffen, noch gibt es irgendwelche Risiken
abzudecken,
noch wäre irgendjemand in seiner Existenz bedroht, wenn nicht alle,
sondern nur die Nutzer zahlen würden.
</Zitat>
Was die Abstimmungen betrifft: Wenn nur eine Minderheit für das ST ist,
erübrigt es sich (hoffentlich). Ist aber eine Mehrheit, z.B. 75% dafür,
hindert nichts auf der Welt diese Mehrheit daran, mit dem Unternehmen
Verkehrsbetriebe einen Mengenrabatt auszumachen und ein freiwilliges
"Studententicket" anzubieten. Bei Einführung eines Zwangstickets für alle
wollen aber die 75% in Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren
Wegekosten beteiligt. Mit welchem Recht, frage ich??? Das Ziel des ST ist die
Förderung des ÖPNV, d.h. die Pflicht zum Erwerben des Produktes ÖPNV für alle
Studierenden. Es ist ein ideologischer Kreuzzug gegen das Auto und trifft
Fußgänger und Radfahrer gleich mit (ich glaube, der Begriff dafür ist
"Kollateralschaden"). Ich kann *keinen* Zusammenhang zwischen Studieren und
ÖPNV-Nutzen (oder sogar zwischen Studieren und dem Zurücklegen von Strecken)
erkennen, der dies rechtfertigen würde. Genausogut könnte der ASTA einen
Zwangs-Büchergutschein oder ein Zwangs-Internetabonnement einführen, da
Studenten dieses ja auch (möglicherweise) brauchen.
Man muß sich das mal vorstellen: Einschreiben in einer Uni ist nur möglich,
wenn gleichzeitig ein Produkt eines unifremden Unternehmens abgenommen wird -
und dieselben Leute, die dies vorschreiben, regen sich dann über die
Bundling-Praxis von Kleinweich auf... :-(
Zum Thema Sozialbeitrag: Der lag in Aachen, als ich 1987 anfing, bei 44 DM,
später 66 DM. Das Ticket hätte 100 DM zusätzlich gekostet. Es ist schon ein
Unterschied, ob ich für 8 DM einen Uni-ASTA, für 2 DM Uni-Sportanlagen oder
für 100 DM den (Nicht-Uni-)ÖPNV subventioniere.
STs, Jobtickets und ähnliche Zwangsmaßnahmen sind eigentlich nur ein
Armutszeugnis, da sie eingestehen, daß ohne Zwang das Produkt nicht an den
Mann/die Frau zu bringen wäre. Fans von Marktwirtschaft und
Verursacherprinzip müßten das ST eigentlich ablehnen, daher verstehe ich Hans
Crauel nicht. Bei ihm habe ich aber den Verdacht, daß er bloß gegen das Auto
ist, und sich die Argumente immer so zurecht dreht, daß sie immer gegen das
Auto wirken. Aber nach dem Marktprinzip kostet ein Liter Benzin 40
Pfennige...
Viele Grüße
Peter
[u.a. ST und Marktwirtschaft]
Man, besser kann man es, glaube ich ,
gar nicht ausdrücken.
Du hast völlig recht!
Schon mal daran gedacht, Politiker zu werden ;-)
Michael
> Hauptgrund, wieso das ST vergleichsweise billig angeboten wird: horrend
> viele Einnahmen fallen nämlich gar nicht aus, denn unter den Studenten
> gab's einen enorm hohen Prozentsatz Schwarzfahrer).
Wieviel Prozent der Schwarzfahrer waren Studenten? Wieviel % der
Bevölkerung der betreffenden Stadt waren Studenten? Wieviel % der OePNV-
nutzdenden Studenten fuhren schwarz? Wieviel % sämtlicher OePNV-Nutzer
fahren schwarz? Quelle?
Ich unterstelle Dir nicht die gern gehörte "Studenten sind alle
Schmarotzer"-Polemik, weil ich die von Dir bisher noch nie gehört habe.
Mich interessiert es wirklich.
--Daniel
--
"The obvious mathematical breakthrough would be development of an easy
way to factor large prime numbers." -- Bill Gates, "The Road Ahead"
> Ich find's ja gut, daß heutzutage an Unis und FHs auf Steuerzahlerkosten
> Internetzugänge zur Verfügung stehen.
Was fuer Steuerzahlerskosten eigentlich ? Hast du ueberhaupt den
geringsten Hauch einer Ahnung wie das System derzeit finanziert wird,
und wie das in naher Zukunft geschehen soll ?
> Daß im Usenet von Uniaccountnutzern so auffallend häufig ökologisches
> und sozialistisches Gedankengut zu lesen ist, muß dabei keinen Anlaß zur
> Sorge geben.
Das mit dem oekologischen Gedankengut ist ja wohl logo, dass liegt
an der etwas hoeheren Intelligenz dieser speziellen Nutzer.
Sozialistisches konnte ich bisher fast nix entdecken :-)
> Als Negativbeispiel dafür mag
> dienen, daß ehemalige 68er alle maßgeblichen Minister samt Kanzler der
> ersten Angriffskriegsführenden deutschen Regierung seit dem zweiten
> Weltkrieg stellen.
Das mit dem Angriffskrieg musst du erst noch beweisen.
Duerfte dir aber reichlich schwerfallen. Es sei denn, du bist
selbst so ein Alt-Stalinist, die verkuenden diesen Krampf permanent.
> wird, der die soziale Marktwirtschaft (ein Widerspruch in sich, neben-
> bei)
Noch'ne wilde Theorie. Kannst du da auch etwas genauer werden ?
> Worüber beschwerst Du Dich eigentlich? Wenn Du nicht Auto fährst, zahlst
> Du auch keine Spritsteuer.
Noch so ein Schwachsinn. Wer sagt dir eigentlich, das ich kein Auto
fahre ? Also zahl ich Mineraloelsteuer, die im wesentlichen fuer
Autobahnen rausgeworfen wird, die ich nicht nutze.
> Hey, der Strommarkt wird dereguliert - frag' doch
> nach, ob Du nicht all den edlen Elektronensaft aus AKWs beziehen kannst!
> Der soll ja auch billiger zu haben sein als solcher aus per Öl befeuer-
> ten Kraftwerken, vielleicht kannst Du Dir dann ja mit den ersparten Un-
> summen endlich zusätzlich einen privaten Netzzugang leisten.
So bloed muesste ich sein, der Telekom Geld in den Rachen zu schmeissen,
fuer's Internet. Soviel ist der Mist ueberhaupt nicht wert.
Und was den billigeren AKW-Strom betrifft, warum neigst du eigentlich
ohne Hemmungen dazu, ueber Sachen zu schreiben, von denen du absolut
keinen Dunst hast ? Fast jede zweite Aussage von dir ist nachweislich
falsch.
Ralf Reske
In <7mthu5$301r$1...@news.lf.net> Patrick Bosch <pat...@rrr.de> writes:
[...]
>Wobei offen bleibt, wie die ach so armen Studis das vor der Einfuehrung
>des ST, ich glaube es war 1993 oder 1994, gemacht haben.
Soweit ich weiß, haben "einige" den Stadtwerken bzw. dem VRS in etwa
ebensoviel oder etwas mehr Geld "in den Rachen geworfen" wie bei der
Einführung das ganze Studiticket für alle gekostet hat. Es ist für
den VRS ein Zusatzgeschäft für die Studienzeit und lohnt sich vielleicht
dennoch, weil die Leute so lernen, wozu der OePNV brauchbar ist und
wozu nicht, und dann nach Abschluß des Studiums dem OePNV erhalten
bleiben.
--
Werner Icking Werner...@gmd.de (+49 2241) 14-2443 __o
GMD - Forschungszentrum Informationstechnik GmbH _`\<,_
Schloss Birlinghoven, D-53754 Sankt Augustin, Germany (_)/ (_)
"Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod." ~~~~~~~~~~~~~~~
>Patrick Bosch <pat...@rrr.de> schreibt
>|> Wenn Du mal Leute fragst, die fuer ein paar Mark eine Lehre absolvieren -
>|> ohne Verguenstigungen wie ST, Wohnheimplatz, diverse Rabatte, die Zeit,
>|> nebenbei zu jobben - dann werden einige von denen sehr wohl ein Studium
>|> mit einem relativ privaten Vergnuegen vergleichen.
>Das Gejammere für die ach so armen Lehrlinge ist fehl am Platz.
>Ein ST geht auf harten Einsatz und engagiertes Bohren dicker Bret-
>ter seitens eines guten und kompetenten AStA zurück. Die gleichen
>Möglichkeiten stehen Lehrlingen offen, via Betriebsrat bzw. Gewerk-
>schaft. Heißt dann halt `Jobticket' statt ST.
Es geht noch viel einfacher. Als noch niemand von Jobticket oder ähnlichem
geredet hat, haben viele "Lehrherren" ihren Lehrlingen schon freiwillig
die Monatskarte "geschenkt".
> Sylvesterticket der Unität:
>
> *Alle* zahlen für das Ticket, doch nur ein kleiner
> Teil nutzt es.
Das ist wieder so typisch fuer dich.
Einfach eine Behautung in die Welt zu setzen, die du garantiert nicht
beweisen kannst.
Ralf Reske
> Bei Einführung eines Zwangstickets für alle wollen aber die 75% in
> Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren Wegekosten
> beteiligt. Mit welchem Recht, frage ich???
Mit dem gleichen Recht, mit dem andere Mehrheits-Beschluesse in der
Demokratie auch fuer alle gelten?!
Zu jeder mehr oder weniger passenden Gelegenheit liest man hier "Ihr
Oekotopen kriegt die Mehrheit nicht, also haltet gefaelligst gleich
ganz die Schnauze". Jetzt wird ein Fall diskutiert, in dem der OePNV
eine Mehrheit hinter sich hat, und Ihr geht auf die Barrikaden, weil
die boese Mehrheit die armen Autofahrer unterjocht.
Soviel zu Euren Demokratie-Theorien...
> Das Ziel des ST ist die Förderung des ÖPNV, d.h. die Pflicht zum
> Erwerben des Produktes ÖPNV für alle Studierenden. Es ist ein
> ideologischer Kreuzzug gegen das Auto
Das ist absoluter Stuss: Semestertickets werden eingefuehrt, um Studis
eine guenstige Dauerkarte anbieten zu koennen. Die Verlagerung von
Verkehrsanteilen auf den Umweltverbund ist meist nur ein zweitrangiges
Argument.
> und trifft Fußgänger und Radfahrer gleich mit (ich glaube, der
> Begriff dafür ist "Kollateralschaden").
...bis auf die Tatsache, dass Radfahrer und Fussgaenger mit dem
Semesterticket die Moeglichkeit zu gelegentlichen (und dann immer noch
im Vergleich zu Einzelfahrscheinen guenstigen) Fahrten haben.
Autofahrer hingegen muessen mit Ihrer "sowieso da stehenden"
Blechkiste ja moeglichst viele Kilometer machen, damit der
Selbstbetrug bei der Kostenrechnung klappt - demnach faellt die
gelegentliche Nutzung fuer diese Gruppe hinten 'runter.
> Aber nach dem Marktprinzip kostet ein Liter Benzin 40 Pfennige...
...und die Strassenbenutzungsgebuehren rechnen wir zu den Fixkosten,
und die vernachlessigen wir. Ach wie schoen billig so ein Auto doch
ist!
--
o o Jens Peter Lindemann o
/\ /\ Technische Fakultaet, Fachschaft /\ _____
_`\-`\-`_ Universitaet Bielefeld, 33501 Bielefeld _'-/'_--| _ |
(_)/--/-(_) e-Mail: jlin...@TechFak.Uni-Bielefeld.DE (_)-\(_) +-(_)-+
> In article <7mtial$cka$1...@mamenchi.zrz.TU-Berlin.DE> meinte
> cra...@math.tu-berlin.de ...
>
> > "Nutzten 1991 nur 16 Prozent der Studierenden öffentliche Verkehrs-
> > mittel für den Weg zur Hochschule, so waren es 1997 bereits 30 Prozent,
> > teilt Dieter Schäferbarthold, Generalsekretär des Deutschen Studenten-
> > werks, mit."
>
> Da sind ja dann alle Unis und alle Studenten mit gemeint, unabhängig
> davon, ob sie ein ST haben oder nicht. Das ST können aber nur die nutzen,
> die eins haben und da dürften die Zahlen anders aussehen.
Die Zahlen sehen fuer die Uni Bonn (Einfuehrung des Semester-
tickets zum Sommersemester 1993) wie folgt aus:
| SoSe 1991* SoSe 1993 SoSe 1995
| MIV 21 % 13 % 11 %
| Park and Ride* 4 % 3 %
| OePNV 12 % 28 % 36 %
| Bike and Ride* 9 % 14 %
| Fahrrad 60 % 39 % 31 %
| zu Fuss 8 % 7 % 5 %
|
| * Die Werte von 1991 basieren auf der 13. Sozialerhebung
| des Studentenwerks. Da damals die Verkehrsmittel Park
| and Ride und Bike and Ride nicht eigenstaendig erfasst
| wurden, sind die Daten nur bedingt vergleichbar.
|
| [...] Unter Einschluss der kombinierten Verkehrsmittel,
| also Park and Ride [...] und Bike and Ride, ergibt sich
| damit, dass 53 % der Bonner Studierenden normalerweise
| oeffentliche Verkehrsmittel auf ihrem Weg zur Hochschule
| nutzen.
(Quelle: Dorothee Kuester und Martin Lanzendorf: Das Bonner
Semesterticket 1995. Ergebnisse einer empirischen Untersu-
chung zur Verkehrsmittelwahl und zur Akzeptanz des Semester-
tickets zwei Jahre nach seienr Einfuehrung. Bonn 1995.
S. 6 f.)
Robert Weemeyer, Bonn
Deine mit Sicherheit nicht.
> > Daß im Usenet von Uniaccountnutzern so auffallend häufig
ökologisches
> > und sozialistisches Gedankengut zu lesen ist, muß dabei keinen Anlaß
zur
> > Sorge geben.
>
> Das mit dem oekologischen Gedankengut ist ja wohl logo, dass liegt
> an der etwas hoeheren Intelligenz dieser speziellen Nutzer.
Ja, so hoch wie der von ökologisch wertvollen Mistkäfern.
Die Leute auf den Unis sind da, weil sie noch viel lernen müssen.
Wenn sie schon viel wüßten, müßten sie nicht auf die Uni.
> Sozialistisches konnte ich bisher fast nix entdecken :-)
Aus Deiner Sicht nicht, das war klar.
> > wird, der die soziale Marktwirtschaft (ein Widerspruch in sich,
neben-
> > bei)
>
> Noch'ne wilde Theorie. Kannst du da auch etwas genauer werden ?
Auch wenn ich dafür wahrscheinlich (gerechtfertigt) einen
auf den Deckel bekomme, ich erklär's Dir trotzdem:
Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage, Gewinnmaximierung,
persönlicher wirtschaftlicher Vorteil...
Sozial: Fleißige bezahlen für Faule mit,
wer viel arbeitet wird mit viel Steuern bestraft.
Wenn Du schon sinnlos auf 'ner Uni rumhängst,
hör' Dir doch vielleicht die eine oder andere
Vorlesung in Wirtschaft oder BWL an.
> > Worüber beschwerst Du Dich eigentlich? Wenn Du nicht Auto fährst,
zahlst
> > Du auch keine Spritsteuer.
>
> Noch so ein Schwachsinn. Wer sagt dir eigentlich, das ich kein Auto
> fahre ? Also zahl ich Mineraloelsteuer, die im wesentlichen fuer
> Autobahnen rausgeworfen wird, die ich nicht nutze.
Dein Problem. Solidarprinzip, wie ST :-)
> > Hey, der Strommarkt wird dereguliert - frag' doch
> > nach, ob Du nicht all den edlen Elektronensaft aus AKWs beziehen
kannst!
> > Der soll ja auch billiger zu haben sein als solcher aus per Öl
befeuer-
> > ten Kraftwerken, vielleicht kannst Du Dir dann ja mit den ersparten
Un-
> > summen endlich zusätzlich einen privaten Netzzugang leisten.
>
> So bloed muesste ich sein, der Telekom Geld in den Rachen zu
schmeissen,
> fuer's Internet. Soviel ist der Mist ueberhaupt nicht wert.
Aber wir dürfen Dir den Internetzugang über unsere Steuern zur
Verfügung stellen, damit Du die Hand beißen kannst, die Dich füttert.
> Und was den billigeren AKW-Strom betrifft, warum neigst du eigentlich
> ohne Hemmungen dazu, ueber Sachen zu schreiben, von denen du absolut
> keinen Dunst hast ? Fast jede zweite Aussage von dir ist nachweislich
> falsch.
Dafür ist jede erste Aussage von Dir überhaupt keine.
Michael
Und das ist ein typischer Reske. Ein gequälter Aufschrei ohne
Informationswert und natürlich auch, ohne etwas zu beweisen.
Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
marktwirtschaftlichen Regeln.
Gruß, Peter
|> Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
|> wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
|> gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
|> als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
|> marktwirtschaftlichen Regeln.
Und wieder ein typischer Kanzow. Eine hergebetete Nullbehauptung,
die in eklatantem Widerspruch zu seinen im Zusammenhang mit der
Finanzierung seiner Autoliebhaberei erhobenen Ansprüchen steht.
Wenn etwa von Anliegern einer Straße Gelder in großem Umfang erhoben
werden, um damit Einrichtungen zu erstellen, welche diese Anlieger
nicht brauchen und nicht wollen, so ist das in einem viel größerem
Ausmaße gegen alle marktwirtschaftlichen Regeln als ein ST jemals
sein kann.
Kanzow zufolge müsste gelten: Wie groß der Anteil der Nutzer ist,
ist völlig wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines
Produktes gezwungen wird, das er nicht braucht und will.
Hans Crauel
In rhein.unibn.misc elwu <el...@rrr.de> wrote:
> In <7mnr47$s...@news.rhrz.uni-bonn.de>
> Marc Greis <gr...@informatik.uni-bonn.de> wrote:
>>In rhein.unibn.misc Ralf Reske <re...@informatik.uni-kl.de> wrote:
> Ich find's ja gut, daß heutzutage an Unis und FHs auf Steuerzahlerkosten
> Internetzugänge zur Verfügung stehen. Schließlich ist die Nutzung des
> Internets mittlerweile unabdingbar für Informationsgewinnung und -aus-
> tausch, eine der Grundlagen für breitgefächerte Kompetenz im späteren
> Berufsleben.
Da sind wir voll und ganz einer Meinung. Das kommt ja im nachhinein den
Steuerzahlern wieder zugute, bzw. erhoeht sich damit die Wahrschein-
lichkeit, dass die Studenten spaeter auch mal zu Steuerzahlern werden.
> Daß im Usenet von Uniaccountnutzern so auffallend häufig ökologisches
> und sozialistisches Gedankengut zu lesen ist, muß dabei keinen Anlaß zur
> Sorge geben.
Hmm... da Du auf mein Posting geantwortet hast, nehme ich an, dass Du
Dich auf "sozialistisches Gedankengut" darin beziehst, das ich
allerdings beim besten Willen nicht finden kann. Mein Posting war als
ironischer und teilweise satirischer Hinweis darauf gedacht, dass wir
in einem Land leben, in dem ein Erfolgskonzept namens "soziale
Marktwirtschaft" praktiziert wird. Und zwischen sozial und
sozialistisch gibt es noch durchaus grosse Unterschiede.
> Sorge in der Hinsicht, daß die später auch so abwegig
> denken würden. Das gibt sich bekanntlich. Als Negativbeispiel dafür mag
> dienen, daß ehemalige 68er alle maßgeblichen Minister samt Kanzler der
> ersten Angriffskriegsführenden deutschen Regierung seit dem zweiten
> Weltkrieg stellen.
Diesem Koeder (das impliziert nicht, dass Du ihn absichtlich
ausgeworfen hast) werde ich jetzt ausnahmsweise mal widerstehen.
> Es ist somit nicht abwegig, anzunehmen, daß etwa aus
> heutigen Fundamentaloeks später mal Entwickler von extrem verbrauchs-
> armen Verbrennungsmotoren oder wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen
> Verfahren zur Nutzung regenerativer Energiequellen werden. Oder aus
> einem Fan der verblichenen realsozialistischen Herrlichkeit *der* Bürger
> wird, der die soziale Marktwirtschaft (ein Widerspruch in sich, neben-
> bei) zu einem rationalen, effizienten, dauerhaft sozial sicheren System
> umbaut, das die Interessen aller relevanten gesellschaftlichen Gruppen
> jeweils angemessen berücksichtigt.
Zunaechst sagst Du, dass "soziale Marktwirtschaft" ein Widerspruch in
sich ist, dann beschreibst Du die Idealvorstellung einer sozialen
Marktwirtschaft. Das ist auch ein Widerspruch in sich. ;)
> Also, träumt vorerst weiter in eurem akademischen Elfenbeinturm, solange
> ihr da ein warmes Plätzchen habt. Es ist ja gottlob nur eine kleine Min-
> derheit, die wie z. B. Ralf Reske, Bernd Sluka, Hans Crauel etc. sich
> für ihr ganzes Leben dieser warmen Kuschligkeit hingibt.
Akademischer Elfenbeinturm? Also wenn ich mal auf meine Kontoauszuege
schaue, dann sehe ich da nichts von warmer Kuscheligkeit. Seit
Studenten Beitraege zur Rentenversicherung zahlen muessen, ist das auch
sicherlich nicht besser geworden. Wenn ich dann demnaechst mein Studium
hinter mir habe, wird es mir um einiges besser gehen.
> Ein ASTA, der die Studenten de facto entmündigt durch den Zwang zum
> Bezug eines Semestertickets, ob man dieses nutzen kann bzw. will oder
> nicht, gehört in der Tat nicht finanziell unterstützt. Ralf, unheimlich
> Du mir wirst. Zweimal schon zugestimmt Du mir hast in den letzten Tagen.
Obwohl Du damit nicht auf eine Aussage von mir geantwortet hast, will
ich das nicht unbeantwortet lassen. Ich kann hier natuerlich nur fuer
Bonn sprechen, aber hier gab es Abstimmungen und keine Entmuendigung.
Nun gut, es ist richtig, wenn viele sagen, dass es Faelle gibt, in
denen selbst eine uebergrosse Mehrheit nicht ueber das Schicksal
einer Minderheit bestimmen koennen sollte, aber inzwischen haben ja
Gerichtsurteile bestaetigt, dass dies hier nicht der Fall ist. Ich
glaube kaum, dass die Richter, die diese Urteile gefaellt haben, alle
Sozialisten waren.
[..]
>>Ich bin's doch echt satt, immer fuer Sachen mitzuzahlen, die ich gar nicht
>>selber in Anspruch nehme!
> Ich gehe wg. Deiner eMailadresse davon aus, daß Du Student bist. Ist die
> Uni Bonn eine private, und Du trägst die größenordnungsmäßig sechs-
> stelligen Kosten Deiner universitären Ausbildung selbst?
Wie oben erwaehnt, mein Posting war ironisch gemeint.
[..]
> Oh, Mist, bin ich Dumpfbacke schon wieder Deiner beißenden Ironie,
> Deinem mit Steuergeldern geschliffenem Argumentationsschwert erlegen.
Eben.
>>Das ist doch nur Umverteilung sozialistischer Prägung.
> Die findet anderswo statt. Man muß schon differenzieren können zwischen
> gesellschaftlich sinnvollen Umverteilungen und solchen, die rein der Be-
> dienung von Partikulärinteressen dienen.
Genau. Nur, wer bestimmt denn, was sinnvoll ist, und was Partikulaer-
interessen dient? Ich behaupte, das Studiticket ist sinnvoll, andere
behaupten das Gegenteil. Und wie man in diesem Thread sieht, kann man
trefflich darueber diskutieren.
> Ja Du, gut daß wir mal drüber gesprochen haben, Du. Darauf müssen wir
> heute abend in der Männergruppe unbedingt einen Mophinoblütentee[tm]
> aufbrühen, Du.
Ist das die Einschaetzung, die Du jetzt von mir hast, nachdem Du mein
Posting gelesen hast? Ich weiss nicht, wie Du das da rausliest, aber
ich kann Dir sagen, sie ist falsch. ;)
Ciao,
Marc
--
Marc Greis gr...@cs.uni-bonn.de
> Aber selbst die Steigerung von 16% auf 30% ist eine Bevormundung
> der Studenten, denen die Möglichkeit zur freien Wahl des
> Verkehrsmittels genommen wird. Die Nutzung des ST begründet
> sich nur darin, das es nichts (zusätzlich) kostet.
Ich fühle mich überhaupt nicht bevormundet, im Gegenteil. Ich genieße es,
die freie Wahl zu haben, ob ich z.B. bei Regen mit dem Fahrrad in die Uni
fahre, oder doch mit der Straßenbahn. Auch zwingt mich keiner, auf mein
Auto zu verzichten, aber ich kann selbst entscheiden, wann und ob ich es
benutze.
>
> Damit wird den Studenten die politische, ökonomische und ökologische
> Selbständigkeit genommen, sowie (wie bei Wohnheimen u.ä.) das
> Gefühl für Kosten und Preise und die zu leistende Arbeit,
> um Dinge bezahlen zu können.
>
So ein Quatsch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich habe mit
Sicherheit sehr wohl ein Gefühl für Kosten und Preise, sowie für zu
leistende Arbeit. Ich habe die "normale" Arbeitswelt kennengelernt,
finanziere mich selbst durch einen Teilzeitjob (wobei mir sehr bewußt
ist, daß die Uni mit ihren Einrichtungen zu weiten Teilen aus Steuern
finanziert werden, aber ich nehme z.B. kein BAföG in Anspruch), habe ein
Auto und ein ST. Und ich bin sehr selbständig in allen oben genannten
Bereichen.
[...]
> Das Fahren mit dem ÖP(N)V ist ebenso ein Privatvergnügen
> (wobei Vergnügen dahingestellt sei), wie Bier trinken.
> Es gibt auch genügend Arbeitnehmer, die auf Grund niedrigen
> Lohns und vieler Kinder mit ihrem Geld nicht auskommen,
> die bekommen auch keine Monatskarte auf Kosten anderer
> (abgesehen von Sozialhilfeempfängern, die bekommen
> eh' Puderzucker in den A... geblasen).
> Das Semesterticket ist außerdem nicht aus sozialen Gründen
> eingeführt worden, sondern aus politischen, schon allein deshalb
> kann und darf es keine Pflicht geben.
>
Also Bier trinken und die Benutzung des ÖPNV sind die gleiche Art von
Privatvergnügen? Das ist ein schlechter Scherz. Immerhin gibt es Leute,
die ohne ÖPNV tatsächlich keine Möglichkeit haben, zur Arbeit oder zur
Uni zu kommen. Willst Du diese Leute jetzt mit Alkoholikern vergleichen,
die einzigen, die auch nicht mehr ohne Bier (bzw. Alkohol allgemein)
auskommen? Das ist frech.
> Und wenn, wie oben angegeben, tatsächlich 75% der
> Studenten das ST nutzen (möchten), gibt es keinen Grund,
> die restlichen 25% auch dazu zu zwingen. Bei 75% sollte
> der Preisnachlaß immernoch groß genug sein, daß es sich für
> die Studenten lohnt, ohne Unbeteiligte zur Subvention zu zwingen.
>
Wir leben in einer Gesellschaft, bei der es um das Wohl des Einzelnen
_und_ der Allgemeinheit geht!
> Diese Regelung fördert darüber hinaus auch nicht gerade die
> politische, ökonomische und ökologische Selbständigkeit der
> Studenten.
>
Glaub mir, ich war schon immer sehr selbständig in den oben genannten
Bereichen und die Tatsache, daß ich für das ST bin, hat mich in meiner
Selbständigkeit bestimmt nicht beeinträchtigt. Und wer das unterstellt,
ist dreist und überheblich. Wer wagt es, so über mich und meine
Fähigkeiten zur Selbständigkeit zu urteilen?
Wow, was für ein armer und platter Versuch. Nenne mir einen, der in
unserer Gesellschaft nicht durch einen anderen in irgendeinem Punkt nach
Deinen Worten "subventioniert" wird.
>
> Ich finde das Semesterticket einen dermaßen hanebüchenen Blödsinn, daß ich
> einfach nicht nachvollziehen kann, wie jemand überhaupt auf so eine Idee
> kommen kann bzw. diese unterstützen kann, es sei denn aus egoistischen oder
> ideologischen Motiven...
>
Dann solltest Du auf eine einsame Insel auswandern und diese Gesellschaft
verlassen. Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß das Wohl
der Allgemeinheit im Vordergrund steht und man sich manchmal auch in
seiner persönlichen Freiheit/seinem persönlichen Vorteil zugunsten der
Allgemeinheit zurücknehmen muß. Und wer hier egoistisch ist, bist Du.
Offensichtlich fanden mindestens 2/3 die Idee gut, sonst gäbe es das ST
nicht. Zum Glück sind Leute wie Du hier in meinem Umfeld Uni sehr selten.
[Zitat entsorgt]
>
> Was die Abstimmungen betrifft: Wenn nur eine Minderheit für das ST ist,
> erübrigt es sich (hoffentlich). Ist aber eine Mehrheit, z.B. 75% dafür,
> hindert nichts auf der Welt diese Mehrheit daran, mit dem Unternehmen
> Verkehrsbetriebe einen Mengenrabatt auszumachen und ein freiwilliges
> "Studententicket" anzubieten. Bei Einführung eines Zwangstickets für alle
> wollen aber die 75% in Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren
> Wegekosten beteiligt.
Nein, das wollen sie nicht. Sie wollen einfach nur selber ein günstiges
Ticket zur Benutzung des ÖPNV. Ihnen zu unterstellen, ihre Motivation
wäre nicht der eigene Nutzen des Tickets, sondern das bewußte und
alleinige Benachteiligen der Gegner des Tickets ist unverschämt. Ist ja
nun nicht so, daß sie dem letzten Viertel den Nutzen und die Vorteile des
ST verwehren wollen!
> Mit welchem Recht, frage ich??? Das Ziel des ST ist die
> Förderung des ÖPNV, d.h. die Pflicht zum Erwerben des Produktes ÖPNV für alle
> Studierenden. Es ist ein ideologischer Kreuzzug gegen das Auto und trifft
> Fußgänger und Radfahrer gleich mit (ich glaube, der Begriff dafür ist
> "Kollateralschaden").
Gegen das Auto? Da muß ich lachen. Es ist immer noch so, daß die meisten
Studenten kein Auto haben. Und selbst die, die eins haben, sind nicht
unbedingt gegen das ST. Ich selbst z.B. habe ein Auto und bin trotzdem
froh über das ST.
> Ich kann *keinen* Zusammenhang zwischen Studieren und
> ÖPNV-Nutzen (oder sogar zwischen Studieren und dem Zurücklegen von Strecken)
> erkennen, der dies rechtfertigen würde.
Ich schon, z.B. Lage der Wohnheime, Lage der Uni-Gebäude, Einrichtung von
speziellen Buslinien von Seiten des ÖPNV, die die einzelnen Uni-
Einrichtungen miteinander verbinden, keinerlei Parkplätze bei den
Unigebäuden (z.B. Bonner Juridicum).
> Genausogut könnte der ASTA einen
> Zwangs-Büchergutschein oder ein Zwangs-Internetabonnement einführen, da
> Studenten dieses ja auch (möglicherweise) brauchen.
>
Letzteres gibt es übrigens schon in Bonn in einigen Studentenwohnheimen,
wo jedes Zimmer einen Internetanschluß hat und auch dafür pro Monat
bezahlen muß, unabhängig davon, ob er ihn nutzt oder nicht. Neueinzügler
können diesem Zwang entgehen durch Wahl eines anderen Wohnheimes, die
bisherigen Bewohner bei Einführung konnten das nicht. Auch da ist vorher
eine 2/3 Entscheidung für den Internet-Anschluß im Wohnheim gefallen und
ich kenne außer mir noch etliche Leute, die auf die Bewohner dieser
"Internet"-Wohnheime neidisch sind, denn ich würde gerne einen solchen
günstigen Internetanschluß haben, aber Umziehen von einem Wohnheim in ein
anderes ist nicht möglich und mein Wohnheim wird erst nach meinem Auszug
irgendwann mit einer Standleitung ausgestattet werden.
Wenn ich bedenke, daß manche meiner Profs die Unterlagen zur Vorlesung
nur noch zum downloaden ins Internet stellen, fühle ich mich da eher
unter Zwang, als beim ÖPNV.
> Man muß sich das mal vorstellen: Einschreiben in einer Uni ist nur möglich,
> wenn gleichzeitig ein Produkt eines unifremden Unternehmens abgenommen wird -
> und dieselben Leute, die dies vorschreiben, regen sich dann über die
> Bundling-Praxis von Kleinweich auf... :-(
>
Wenn ich bedenke, daß dieses unifremde Unternehmen Buslinien einrichtet,
damit Studenten, die Fächer verschiedener Richtungen studieren, auch die
entsprechenden Einrichtungen erreichen können, dann sehe ich hier mehr
eine konstruktive Zusammenarbeit, als eine reine Ausnutzung der armen
Studenten, die ihr ST nicht nutzen wollen.
> Zum Thema Sozialbeitrag: Der lag in Aachen, als ich 1987 anfing, bei 44 DM,
> später 66 DM. Das Ticket hätte 100 DM zusätzlich gekostet. Es ist schon ein
> Unterschied, ob ich für 8 DM einen Uni-ASTA, für 2 DM Uni-Sportanlagen oder
> für 100 DM den (Nicht-Uni-)ÖPNV subventioniere.
>
> STs, Jobtickets und ähnliche Zwangsmaßnahmen sind eigentlich nur ein
> Armutszeugnis, da sie eingestehen, daß ohne Zwang das Produkt nicht an den
> Mann/die Frau zu bringen wäre. Fans von Marktwirtschaft und
> Verursacherprinzip müßten das ST eigentlich ablehnen, daher verstehe ich Hans
> Crauel nicht. Bei ihm habe ich aber den Verdacht, daß er bloß gegen das Auto
> ist, und sich die Argumente immer so zurecht dreht, daß sie immer gegen das
> Auto wirken. Aber nach dem Marktprinzip kostet ein Liter Benzin 40
> Pfennige...
>
Wie oft versagt denn bitte unser "Marktsystem"?
Offenbar kommst Du aber mit unserem Gesellschaftssystem zurecht.
Vielleicht solltest Du Dir überlegen, auszuwandern, denn ich garantiere
Dir, daß sich die Gesellschaft nicht Dir anpassen wird. Und nach den
Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst Du zur Minderheit und nicht
umgekehrt.
> Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
> wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
> gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
> als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
> marktwirtschaftlichen Regeln.
>
Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist, wir leben in einer _sozialen_
Marktwirtschaft. Die Bedeutung dessen ist Euch offensichtlich nicht
bewußt. Wenn Ihr in einer Marktwirtschaft leben wollt, dann müßt Ihr
auswandern.
> Und das ist ein typischer Reske. Ein gequälter Aufschrei ohne
> Informationswert und natürlich auch, ohne etwas zu beweisen.
Warum soll ich was beweisen, ich hab ja nix behauptet.
Mit Logik hast du nix am Hut was ?
Ich hab hier nur gemeckert, weil M.D. wieder irgendwelche
Behauptungen aufstellt, voll aus der Luft gegriffen.
> Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
> wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
> gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
> als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
> marktwirtschaftlichen Regeln.
Das ist grosser Schmarrn, was du schreibst.
Hier wird ueberhaupt niemand gezwungen, er braucht ja nicht hier
zu studieren. Oder er geht an eine Uni, wo es das ST nicht gibt.
Wenn man von Zwang hier in D sprechen kann, dann ist es der Zwang
Anliegergebuehren zum Bau von Scheissstrassen leisten zu muessen.
Der Zwang fuer jede Kinokarte und jeden Schwimmbadbesuch einen
unauffaelligen Aufschlag zahlen zu duerfen, damit der Stundentenrabatt
wieder reinkommt und mehr Steuern zahlen zu muessen, damit die
Herrschaften subventioniert in der Mensa mampfen und
verbilligt im Studentenwohnheim wohnen koennen.
Du siehst, deine ST ist geschenkt fuer die 100 Maerker.
Ralf Reske
> > Was fuer Steuerzahlerskosten eigentlich ?
>
> Deine mit Sicherheit nicht.
> Die Leute auf den Unis sind da, weil sie noch viel lernen müssen.
> Wenn sie schon viel wüßten, müßten sie nicht auf die Uni.
> Sozial: Fleißige bezahlen für Faule mit,
> wer viel arbeitet wird mit viel Steuern bestraft.
> Aber wir dürfen Dir den Internetzugang über unsere Steuern zur
> Verfügung stellen, damit Du die Hand beißen kannst, die Dich füttert.
Mann bist du bloed.
Aber als letztes, irgendwann hast mal was geschreiben, du wirst
mehr Steuern zahlen als ich verdiene. Wenn das stimmen wuerde, dann
frage ich mich, wieso du dann solche laeppische Kleinkarren faehrst,
und auch dein Dienstwagen passt dann nicht in Klasse der
Bestverdienenden, der du dann angehoeren wuerdest.
Ich gehe also mal davon aus, das deine Taetigkeit als
Klobuerstenreiniger deinem Chef wohl doch nicht allzuviel wert ist.
Ralf Reske
>Werner Icking <Werner...@gmd.de> wrote:
>: Es geht noch viel einfacher. Als noch niemand von Jobticket oder ähnlichem
>: geredet hat, haben viele "Lehrherren" ihren Lehrlingen schon freiwillig
>: die Monatskarte "geschenkt".
>Was durchaus steuerliche Gründe hat und keinesfalls ökologische.
Ja und?
> Mir scheint, Du
> hast generell etwas gegen Studenten.
Nach eigener Aussage war er auch mal an einer Uni eingeschrieben.
Aber halt nur kurzfristig und gebracht hat es eh nix :-)
Ralf Reske
>[...] Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
>gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
>als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
>marktwirtschaftlichen Regeln.
Das braucht man doch gar nicht auf Studenten zu begrenzen. Das ist
doch ganz allgemeiner Usus eines Staates: Ich finanziere die
Siegburger Bäder (mit), obwohl ich sie nicht nutze. Andere finanzieren
die Schulen (mit), obwohl sie sie gar nicht nutzen. Wieder andere
könnten sich vorstellen, viel preiswerter ihr Haus und Hof schützen
zu lassen, und werden dennoch zur Landesverteidigung direkt oder
indirekt oder beides herangezogen.
> Die Zahlen sehen fuer die Uni Bonn (Einfuehrung des Semester-
> tickets zum Sommersemester 1993) wie folgt aus:
>
> | SoSe 1991* SoSe 1993 SoSe 1995
> | MIV 21 % 13 % 11 %
> | Park and Ride* 4 % 3 %
> | OePNV 12 % 28 % 36 %
> | Bike and Ride* 9 % 14 %
> | Fahrrad 60 % 39 % 31 %
> | zu Fuss 8 % 7 % 5 %
> |
> | * Die Werte von 1991 basieren auf der 13. Sozialerhebung
> | des Studentenwerks. Da damals die Verkehrsmittel Park
> | and Ride und Bike and Ride nicht eigenstaendig erfasst
> | wurden, sind die Daten nur bedingt vergleichbar.
> |
> | [...] Unter Einschluss der kombinierten Verkehrsmittel,
> | also Park and Ride [...] und Bike and Ride, ergibt sich
> | damit, dass 53 % der Bonner Studierenden normalerweise
> | oeffentliche Verkehrsmittel auf ihrem Weg zur Hochschule
> | nutzen.
Also nur 53% und nicht, 75%.
Und davon ist noch fast 1/5 dennoch auf zusätzliche Verkehrsmittel
angewiesen.
Und der Anstieg der ÖPNV-Nutzung ist lediglich
auf die Zwangseinführung des ST zurückzuführen, nicht auf den Willen,
ÖPNV zu nutzen. Denn dies haben bis dato nur 12% getan.
Wenn das ST dann zwanghaft gekauft werden muß, fehlt zum einen Geld für
andere Verkehrsmittel, außerdem werden viele den ÖPNV nutzen,
um das Geld nicht völlig zum Fenster hinausgeworfen zu haben.
Ich schließe daraus, daß der ÖPNV so schlecht ist,
daß man zur Benutzung gezwungen oder zumindest
genötigt werden muß.
Michael
In der Theorie, ja.
Im Handeln unserer (meiner übrigens nicht) derzeitigen Regierung
ist der Unterschied da schon schwerer zu finden.
> Akademischer Elfenbeinturm? Also wenn ich mal auf meine Kontoauszuege
> schaue, dann sehe ich da nichts von warmer Kuscheligkeit. Seit
> Studenten Beitraege zur Rentenversicherung zahlen muessen, ist das
auch
> sicherlich nicht besser geworden. Wenn ich dann demnaechst mein
Studium
> hinter mir habe, wird es mir um einiges besser gehen.
Das habe ich als Student auch ganz fest geglaubt :-((
> Nun gut, es ist richtig, wenn viele sagen, dass es Faelle gibt, in
> denen selbst eine uebergrosse Mehrheit nicht ueber das Schicksal
> einer Minderheit bestimmen koennen sollte, aber inzwischen haben ja
> Gerichtsurteile bestaetigt, dass dies hier nicht der Fall ist. Ich
> glaube kaum, dass die Richter, die diese Urteile gefaellt haben, alle
> Sozialisten waren.
Nichts gegen ein ST, aber auf freiwilliger
Basis wäre es gerechter gewesen.
Denn nun müssen die, die in Uninähe wohnen,
ebenso zahlen, wie die, die Fahrrad fahren,
oder die, die auf Grund mangelnder ÖP(N)V-Verbindungen
zusätzlich trotzdem noch das KFZ bezahlen müssen.
Und ebenso, wie die Nutzung des ÖP(N)V eine ideologische
und politische Entscheidung ist, ist es auch die Nichtbenutzung.
Dieses Entscheidung und Ausdrucksform wird einem jedoch genommen.
> Genau. Nur, wer bestimmt denn, was sinnvoll ist, und was Partikulaer-
> interessen dient? Ich behaupte, das Studiticket ist sinnvoll, andere
> behaupten das Gegenteil. Und wie man in diesem Thread sieht, kann man
> trefflich darueber diskutieren.
Sinnvoll mag es ja sein, aber nur für die Nutzer, nicht für alle.
Außerdem ist ein ST keine JA/NEIN-Entscheidung, ebenso hätte man
es auf freiwilliger Basis einführen können.
Michael
[...]
> Bist neu, wa? elwu signiert seine Postings mit "Stephan". Das könnte ein
> Hinweis auf seinen Namen sein. Den Rest des Namens findet man dann im
> Header. Außerdem kennt ihn ohnehin jeder. Es sei denn, man ist Newbie.
Klar muß er in de.soc.verkehr neu sein. Als regular hätte er "elwu" doch
sicher schon längst im Killfile.
SCNR,Ingo.
Laecherlich. Warum sollen sie nicht mehr das Verkehrsmittel
frei waehlen koennen? Das Auto ist keineswegs verboten. Und
wenn jemand die Kosten des Semestertickets in Hoehe von 20 DM
monatlich nicht aufbringen kann, dafuer aber ein Auto unter-
halten kann, das doch erheblich mehr kostet, dann ist entweder
die Finanzplanung sehr knapp - oder Dein Argument falsch.
Robert Weemeyer, Bonn
>: Das Gejammere für die ach so armen Lehrlinge ist fehl am Platz.
|> Von Deiner arroganten Berliner Warte herab hätte ich nichts anderes
|> erwartet.
Da ist dir offenbar entgangen, dass dies nichts weiter als eine
Umstellung deiner eigenen Worte sind:
|| Wobei offen bleibt, wie die ach so armen Studis das vor der Einfuehrung
|| des ST, ich glaube es war 1993 oder 1994, gemacht haben. [...]
|| Studenten geht's hier ziemlich gut (keine Bange, damals hatte ich auch
|| keineswegs etwas dagegen - und auch heute nicht, man sollte es nur im
|| allgemeinen Gejammere doch einmal zur Kenntnis nehmen)
Du solltest mit solchen Sprüchen von deiner arroganten Stuttgarter
Warte aus offenbar ein bisschen vorsichtiger sein, mindestens aber
darauf achten, wenn eigene Formulierungen wieder auftauchen.
|> Mir ist keine Firma bekannt, in der ein solches "Jobticket" von einem
|> es nicht wünschenden Teil der Belegschaft für den Rest subventioniert wird,
|> so wie es beim ST der Fall ist.
Die gesamte Firma BRD ist so organisiert: Dass ein es nicht wün-
schender Teil der Bevölkerung das Autofahren für den Rest subven-
tioniert.
Hans Crauel
> Robert Weemeyer <robert....@gmx.de> schrieb:
>
> > | [...] Unter Einschluss der kombinierten Verkehrsmittel,
> > | also Park and Ride [...] und Bike and Ride, ergibt sich
> > | damit, dass 53 % der Bonner Studierenden normalerweise
> > | oeffentliche Verkehrsmittel auf ihrem Weg zur Hochschule
> > | nutzen.
>
> Also nur 53% und nicht, 75%.
53 Prozent benutzen vorwiegend den OePNV, um zur Uni zu fahren.
(Von dem Rest benutzt so mancher je nach Wetterlage Fahrrad oder
OePNV.) 75 Prozent waren fuer die Einfuehrung des Semestertickets.
Zwei Fragen, zwei Zahlen.
Robert Weemeyer, Bonn
>Also nur 53% und nicht, 75%.
Nein: 53% _und_ 75%.
Jetzt vermute ich allerdings, wirst Du die beiden Zahlen addieren wollen.
Laß' es. Vielleicht bemühst Du Dich mal um einen Steilkurs in Prozent-
rechnung.
Nein, den gibt's eher nicht an der Uni, da brauchst Du keine Ängste
zu haben.
[Freie Wahl des Verkehrsmittels]
> Du hast eben nicht die *freie* Wahl. Die ist nämlich durch die Zwangs-
> subventionierung des ST durch dessen Nichtnutzer prinzipiell nicht mehr
> gegeben.
Die freie Wahl ist dann aber auch ohne Semesterticket nicht
gegeben, da ich ueber das allgemeine Steueraufkommen Auto-
bahnen subventioniere, die ich nicht nutze.
Robert Weemeyer
Followup-To: de.soc.verkehr
> In <MPG.11fd53b4b...@news.rhrz.uni-bonn.de>
> Kersti...@gmx.de (Kuhne, Kerstin) wrote:
>
> >Nenne mir einen, der in
> >unserer Gesellschaft nicht durch einen anderen in irgendeinem Punkt nach
> >Deinen Worten "subventioniert" wird.
>
> Und wenn das so wäre: ist das eine hinreichende Begründung, diese Fehl-
> entwicklung in immer weitere Detailbereiche des Lebens auszudehnen?
Das am weitesten verbreitete "Subventionierungssystem" heisst
Staat. Er kassiert von allen Steuern und zahlt nur fuer bestimmte
Zwecke. Wenn Du etwas dagegen hast, hast Du ein Problem.
> >Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß das Wohl
> >der Allgemeinheit im Vordergrund steht
>
> Interessante Sichtweise. Du bedauerst nicht zufällig den Irrtum der Ge-
> schichte, der zum Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus
> führte?
Den Zusammenbruch des Sozialismus bedaure ich nicht, und er war
auch kein Irrtum der Geschichte.
Du allerdings scheinst Dich nach dem Zusammenbruch unseres Sytems
zu sehnen. "Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer
und sozialer Bundesstaat." (Art. 20 Abs. 1 GG) Damit ist in der
Verfassung festgelegt, dass das Allgemeinwohl ein wesentliches
Ziel unseres Staates ist.
Nach meiner Ueberzeugung funktioniert die Gesellschaft auch nur
dann gut, wenn nicht nur der Staat, sondern auch viele Individuen
sich um das Allgemeinwohl bemuehen.
> Ich will auch niemanden den Nutzen und die Vorteile eines
> Opernhausbesuchs verwehren, allein, ich will denen ihre Karte nicht auch
> noch subventionieren.
Pech gehabt, Du tust es. Das Opernhaus wird subventioniert, und
zwar vermutlich vom Land und von der Stadt.
> >Und nach den Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst Du zur
> >Minderheit und nicht umgekehrt.
>
> Dieses Land hat genug Erfahrungen mit dem bedingungslosen Durchsetzen
> des Willens einer an- oder vorgeblichen Mehrheit gesammelt. Wer derlei
> immer noch so unkritisch und absolut, wie Du es hier vorexerzierst,
> unterstützt, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Gut, daß Du in
> dieser Hinsicht zu der Minderheit gehörst.
Der Willen der Mehrheit hat seine Schranken in der Verfassung
und den Gesetzen. Werden diese ueberschritten, koennen die Ge-
richte angerufen werden, die dagegen vorgehen koennen. Da sie
angerufen worden sind und nicht dagegen vorgehen, bewegt sich
der Wille der Mehrheit offenbar innerhalb der vorgegebenen
Schranken und muss von Dir hingenommen werden.
Ich halte es uebrigens fuer wenig freundlich, Kerstin zu unter-
stellen, sie habe aus der Geschichte nichts gelernt.
Robert Weemeyer, Bonn
Crosspost und Followup-To: de.soc.misc
Zum Thema *Re: Semesterticket* von *M.Dietrich* vom 19.07.99
möchte ich folgendes loswerden:
> Robert Weemeyer <robert....@gmx.de> schrieb:
>
>> Die Zahlen sehen fuer die Uni Bonn (Einfuehrung des Semester-
>> tickets zum Sommersemester 1993) wie folgt aus:
>>
>> | SoSe 1991* SoSe 1993 SoSe 1995
>> | MIV 21 % 13 % 11 %
>> | Park and Ride* 4 % 3 %
>> | OePNV 12 % 28 % 36 %
>> | Bike and Ride* 9 % 14 %
>> | Fahrrad 60 % 39 % 31 %
>> | zu Fuss 8 % 7 % 5 %
>> |
>> | * Die Werte von 1991 basieren auf der 13. Sozialerhebung
>> | des Studentenwerks. Da damals die Verkehrsmittel Park
>> | and Ride und Bike and Ride nicht eigenstaendig erfasst
>> | wurden, sind die Daten nur bedingt vergleichbar.
> Und der Anstieg der ÖPNV-Nutzung ist lediglich
> auf die Zwangseinführung des ST zurückzuführen, nicht auf den
> Willen, ÖPNV zu nutzen. Denn dies haben bis dato nur 12% getan.
In deiner heilen Welt gibt es aber offensichtlich keine Leute, die zwar
den alten, aber höheren Monatspreis nicht zahlen wollten, aber den neuen,
niedrigeren gerne und aufgrund der gesunkenen Preise den ÖPNV nicht nur
durch den 'Zwang' nutzen. Sollte es solche Menschen etwa in der Realität
doch geben?
> Ich schließe daraus, daß der ÖPNV so schlecht ist,
> daß man zur Benutzung gezwungen oder zumindest
> genötigt werden muß.
Man könnte daraus auch schliessen, das der ÖPNV einfach zu teuer ist und
bei sinkenden Preisen auch mehr Leute den ÖPNV nutzen würden - jedenfalls
genauso schlüssig, wie du deine Aussage schliessen kannst.
Gruß,
Skander
> Verzeihung, aber ich fahre z.B. zu 99% mit dem ÖPNV, um tatsächlich zu
> Vorlesungen etc. zu kommen und nicht zu Parties oder gar zu Demos. Und
> abgesehen davon dient das Studium letztendlich ja auch nur, um mir
eine
> Erwerbsmöglichkeit des Lebensunterhaltes zu schaffen! Mir scheint, Du
> hast generell etwas gegen Studenten.
Nicht grundsätzlich, war schließlich auch mal einer.
> Dann solltest Du das sagen.
> Studenten sind also keine arbeitenden Menschen?
Größtenteils ja.
> Ich wette, es gibt
> Zeiten, da möchtest Du mit meinem Arbeitspensum nicht tauschen.
Wette hast Du verloren.
> Ich habe
> eine Ausbildung absolviert und für eine kleine Klausur in der Uni habe
> ich wesentlich mehr Zeit und Arbeit benötigt, als für meine komplette
> Abschlußprüfung vor der IHK.
Liegt das jetzt am Stoff, oder an Deiner Lernfähigkeit?
Wie lange Du persönlich für die Klausur benötigst,
liegt ausschließlich an Deinen geistigen Fähigkeiten.
Darüber hinaus habe auch ich zwei Berufsausbildungen
mit Abschluß und einige Jahre Erfahrung mit
Schule, FH und Beruf.
Glaube mir, es wird härter. Sei froh, daß es Dir z.Zt. so gut geht.
Michael
4 oder 5 Semester.
Gebracht hat's wirklich nix, im Vergleich zu meinen
ehemaligen Komolitonen habe ich heute ein besseres Einkommen,
einen Firmenwagen, mehr Spaß am Job, mehr berufliche Freiheit,
7km Weg zur Arbeit statt 200km usw. usw.
Die Entscheidung, das Studium aufzugeben
(und es war kein "Ich weiß nicht, was ich studieren soll,
also nehm' ich mal BWL oder Sozialwissenschaft" Studium,
sondern Nachrichtentechnik), hat sich erwartungsgemäß als völlig richtig
herausgestellt, da meine Berufs- und Gehaltsaussichten
ein vielfaches besser sind, als die der ehemaligen Komolitonen,
die sich jetzt arbeitsloser Ingenieur nennen dürfen.
Manchmal ist es doch besser, was zu können, als ein Diplom zu haben.
Michael
Du solltest endlich aufhören, diese ideologischen Lügenmärchen
zu verzapfen.
Michael
> In article <93235795...@braveheart.tds.de> meinte
> M.Die...@Topmail.de ...
>
> Also Bier trinken und die Benutzung des ÖPNV sind die gleiche Art von
> Privatvergnügen? Das ist ein schlechter Scherz.
Immerhin wäre ein zwangsweiser Erwerb eines ÖPNV-Tickets beim Bierkonsum
angebrachter als beim Studieren, denn wer Bier trinkt, sollte wirklich kein
Auto mehr fahren. Zwischen Biertrinken und ÖPNV-Nutzung besteht ein weitaus
stärkerer Zusammenhang als zwischen Studieren und ÖPNV-Nutzung.
Wer diesen - ironisch gemeinten - Vorschlag jetzt empört zurückweist und auf
Fahrgemeinschaften mit nüchternem Fahrer oder zu Fuß nach Hause kommende
Biertrinker verweist, die überhaupt keinen Grund haben, ein ÖPNV-Ticket zu
erwerben, der muß erst recht gegen das ST sein.
> Immerhin gibt es Leute,
> die ohne ÖPNV tatsächlich keine Möglichkeit haben, zur Arbeit oder zur
> Uni zu kommen. Willst Du diese Leute jetzt mit Alkoholikern vergleichen,
> die einzigen, die auch nicht mehr ohne Bier (bzw. Alkohol allgemein)
> auskommen? Das ist frech.
Nein. Frech ist es, von Abstinenzlern einen Beitrag zur Finanzierung des
Bierkonsums der Trinker zu verlagen, oder von Nichtnutzern einen Beitrag zu
den Kosten der ÖPNV-Nutzer. Wer nutzt, zahlt, wer nicht nutzt, zahlt nicht.
Ist das so schwer zu verstehen?
> > Und wenn, wie oben angegeben, tatsächlich 75% der
> > Studenten das ST nutzen (möchten), gibt es keinen Grund,
> > die restlichen 25% auch dazu zu zwingen. Bei 75% sollte
> > der Preisnachlaß immernoch groß genug sein, daß es sich für
> > die Studenten lohnt, ohne Unbeteiligte zur Subvention zu zwingen.
> >
> Wir leben in einer Gesellschaft, bei der es um das Wohl des Einzelnen
> _und_ der Allgemeinheit geht!
Was hat die Allgemeinheit davon, wenn 25% der Studenten den anderen 75% den
Weg zur Uni finanzieren soll? Zumal unter den 25% auch die ökologisch am
sinnvollsten Handelnden sind: Kurze Wege, dei zu Fuß oder mit dem Rad
bewältigt werden können, sind ökologisch sinnvoll, Verkehrsvermeidung heißt
die Losung! Schon vergessen? Wer sich aus ökologischen Gründen die teure
uninahe Bude gemietet hat, vielleicht dies durch die Abschaffung des Autos
finanziert, muß sich doch total verarscht vorkommen. Und - nach Entrichtung
des Pauschbetrags - kostenfreie Nutzung des ÖPNV führt nicht zur
Verkehrsvermeidung, führt weg vom Verursacherprinzip, weg von der Idee des
Roadpricing, schafft längere Wege, die alle mit energieverbrauchenden
Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Nur als Ersatz für eine Autofahrt ist
der ÖPNV umweltfreundlich, wer vom Rad umsteigt, handelt umweltfeindlich.
Es gibt eine Menge Argumente aus dem grünen Lager gegen das ST.
> > Diese Regelung fördert darüber hinaus auch nicht gerade die
> > politische, ökonomische und ökologische Selbständigkeit der
> > Studenten.
> >
> Glaub mir, ich war schon immer sehr selbständig in den oben genannten
> Bereichen und die Tatsache, daß ich für das ST bin, hat mich in meiner
> Selbständigkeit bestimmt nicht beeinträchtigt. Und wer das unterstellt,
> ist dreist und überheblich. Wer wagt es, so über mich und meine
> Fähigkeiten zur Selbständigkeit zu urteilen?
Kerstin, Du bist für das ST, weil es Dir finanzielle Vorteile verspricht.
Das Prinzip - Zwang zur Abnahme eines nicht gewünschten Wirtschaftsgutes -
ist nicht in Ordnung, egal, wie groß die opportunistische und ideologisch
motivierte Mehrheit auch sei.
Gruß, Peter
> Peter Kanzow wrote:
>
> > Und das ist ein typischer Reske. Ein gequälter Aufschrei ohne
> > Informationswert und natürlich auch, ohne etwas zu beweisen.
>
> Warum soll ich was beweisen, ich hab ja nix behauptet.
> Mit Logik hast du nix am Hut was ?
> Ich hab hier nur gemeckert, weil M.D. wieder irgendwelche
> Behauptungen aufstellt, voll aus der Luft gegriffen.
Und genau dies ("voll aus der Luft gegriffen") ist Deine Behauptung, die Du
ebensowenig beweist, wie Michael seine.
> > Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
> > wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
> > gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
> > als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
> > marktwirtschaftlichen Regeln.
>
> Das ist grosser Schmarrn, was du schreibst.
> Hier wird ueberhaupt niemand gezwungen, er braucht ja nicht hier
> zu studieren. Oder er geht an eine Uni, wo es das ST nicht gibt.
>
Lies das bitte noch mal durch. Das ist auf dem Niveau "Geh doch nach drüben".
Wie bitt willst Du es sonst nennen, wenn die Weigerung zum ST mit
Exmatrikulation bedorht ist? Freundliche Nahelegung? Also wenn das kein Zwang
ist...
> Wenn man von Zwang hier in D sprechen kann, dann ist es der Zwang
> Anliegergebuehren zum Bau von Scheissstrassen leisten zu muessen.
Dies ist korrekt und dasselbe Prinzip: Eine Mehrheit will den Ausbau und
zwingt die Minderheit, zu zahlen, was sie nicht will. Aber die Reskesche
Antwort darauf mußte lauten: Du mußt ja nicht hier wohnen. Zieh doch wo hin,
wo ein Ausbau der Straße nicht anliegt.
> Der Zwang fuer jede Kinokarte und jeden Schwimmbadbesuch einen
> unauffaelligen Aufschlag zahlen zu duerfen, damit der Stundentenrabatt
> wieder reinkommt und mehr Steuern zahlen zu muessen, damit die
> Herrschaften subventioniert in der Mensa mampfen und
> verbilligt im Studentenwohnheim wohnen koennen.
Deinen Studentenhaß kannst Du Dir sparen. (Lies Kerstins Posting). Diese
staatlichen Ausgaben sind Investitionen, denn die Stiudenten werden später
mehr Steuern zahlen und für Produkte sorgen, die andere nicht haben und die
Deutschland daher teuer verkaufen kann.
Außerdem genießen auch Rentner, Arbeitslose, Kinder usw. Rabatte, die der
Normalzahler mitfinaziert. Vielleicht tut er es aber auch nicht: Ohne die
Rabatte kämen die Rentner etc. nicht, und es wäre weniger Geld in der Kasse.
> Du siehst, deine ST ist geschenkt fuer die 100 Maerker.
Geschenkt sind die 100 Mark - von Nichtnutzern den Nichtsnutzen ;-)
Gruß, peter
> In article <3792B917...@gmd.de> meinte kan...@gmd.de ...
> > > für mich als Studentin in
> > > Bonn lohnt es sich aber auf jeden Fall.
> >
> > Liebe Kerstin, das bedeutet nichts anderes, als daß irgend einer Deiner
> > Kommilitonen ein Semesterticket bezahlt hat, das er nicht entsprechend nutzen
> > kann oder will, und Dich also subventioniert. Wenn Du damit leben kannst...
>
> Wow, was für ein armer und platter Versuch. Nenne mir einen, der in
> unserer Gesellschaft nicht durch einen anderen in irgendeinem Punkt nach
> Deinen Worten "subventioniert" wird.
Du weißt aber auch, daß Umverteilung und Staatsquote nach einhelliger Aussage aller
Parteien, der Wirtschaft und auch der Arbeitnehmervertreter ein erträgliches Maß
bereits überschritten haben und das ganze Land lähmen. Alle sind sich einig, daß
sich die Obrigkeit zugunsten mehr Eigenverantwortung des Einzelnen zurückziehen
soll. Ein Semesterticket paßt nicht dazu.
> >
> > Ich finde das Semesterticket einen dermaßen hanebüchenen Blödsinn, daß ich
> > einfach nicht nachvollziehen kann, wie jemand überhaupt auf so eine Idee
> > kommen kann bzw. diese unterstützen kann, es sei denn aus egoistischen oder
> > ideologischen Motiven...
> >
> Dann solltest Du auf eine einsame Insel auswandern und diese Gesellschaft
> verlassen. Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß das Wohl
> der Allgemeinheit im Vordergrund steht und man sich manchmal auch in
> seiner persönlichen Freiheit/seinem persönlichen Vorteil zugunsten der
> Allgemeinheit zurücknehmen muß.
Welcher Vorteil der Allgemeinheit?
> Und wer hier egoistisch ist, bist Du.
Du willst, daß ich (wäre ich noch Student) Deine Busfahretn mitbezahle und nennst
mich egoistisch.
> Offensichtlich fanden mindestens 2/3 die Idee gut, sonst gäbe es das ST
> nicht. Zum Glück sind Leute wie Du hier in meinem Umfeld Uni sehr selten.
Traurige Generation, die da nachwächst ;-) Aber im Gegensatz zu Dir will ich
einfach nur die Leuet selbst entscheiden lassen, wie sie ihr Geld ausgeben,
jedesnfalls so weit wie möglich. Ich lehne Steuern nicht grundsätzlich ab.Aber sich
unabhängig von der Einkommenssituation den ÖPNV-Konsum von anderen bezahlen zu
lassen, finde ich nicht besonders sozial und ist im übrigen genau das Argument, das
Ökos hier immer so gerne gegen das Auto vorbringen (angebliche Subvention des
Autoverkehrs durch die Nichtnutzer).
> Bei Einführung eines Zwangstickets für alle
> > wollen aber die 75% in Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren
> > Wegekosten beteiligt.
> Nein, das wollen sie nicht. Sie wollen einfach nur selber ein günstiges
> Ticket zur Benutzung des ÖPNV.
Und woher kommt dieser Preisnachlaß???
> Ihnen zu unterstellen, ihre Motivation
> wäre nicht der eigene Nutzen des Tickets, sondern das bewußte und
> alleinige Benachteiligen der Gegner des Tickets ist unverschämt.
Behaupte ich nicht. Aber der eigene Nutzen ist nicht möglich ohne die
Benachteiligung der anderen. Die wird billigend weil verbillugend (nämlich die
eigenen Kosten) in Kauf genommen.
Übrigens würde ich das nicht so blauäugig sehen. In Aachen wurde parallel zur
ST-Kampagne von denselben Leuten eine Kampagne zur Abschaffung der kostenlosen
Uni-Parkplätze eingeläutet - mit dem erklärten Ziel, Studenten von der Autonutzung
abzuhalten, sprich Autofahrer zu benachteiligen. Ein Vorteil für Nichtautofahrer
war dabei nicht gegeben.
> Ist ja
> nun nicht so, daß sie dem letzten Viertel den Nutzen und die Vorteile des
> ST verwehren wollen!
Dem Viertel ist der Nutzen beriets verwehrt. Das mag verschiedene Gründe haben:
uninahes Wohnen, schlechte ÖPNV-Verbindung, seltener Vorlesungsbesuch. Vielleicht
auch Klaustrophobie in der U-Bahn.
>
> > Mit welchem Recht, frage ich??? Das Ziel des ST ist die
> > Förderung des ÖPNV, d.h. die Pflicht zum Erwerben des Produktes ÖPNV für alle
> > Studierenden. Es ist ein ideologischer Kreuzzug gegen das Auto und trifft
> > Fußgänger und Radfahrer gleich mit (ich glaube, der Begriff dafür ist
> > "Kollateralschaden").
>
> Gegen das Auto? Da muß ich lachen. Es ist immer noch so, daß die meisten
> Studenten kein Auto haben. Und selbst die, die eins haben, sind nicht
> unbedingt gegen das ST. Ich selbst z.B. habe ein Auto und bin trotzdem
> froh über das ST.
Weil Du damit billiger als mit einem normalen Umweltabo fährst. Weil andere für
Dich mitbezahlen.
> > Ich kann *keinen* Zusammenhang zwischen Studieren und
> > ÖPNV-Nutzen (oder sogar zwischen Studieren und dem Zurücklegen von Strecken)
> > erkennen, der dies rechtfertigen würde.
>
> Ich schon, z.B. Lage der Wohnheime, Lage der Uni-Gebäude, Einrichtung von
> speziellen Buslinien von Seiten des ÖPNV, die die einzelnen Uni-
> Einrichtungen miteinander verbinden, keinerlei Parkplätze bei den
> Unigebäuden (z.B. Bonner Juridicum).
Gäbe es den Zusammenhang, würden wirklich alle Studenten aufgrund der Gegebenheiten
ÖPNV nutzen *müssen*, würde das ST nicht viel Rabatt bringen, da der ÖPNV keine
zusätzlichen Zahler (Kunden möchte ich sie nicht nennen, da ein Kunde jemand ist,
der eine Leistung bekommt, die er nachfragt) erwarten könnte. Lediglich die
vorhandenen Kunden würden längerfristige Verträge abschließen, was einen Rabatt
etwa in der Größenordung des Rabatts bei Abschluß eines Jahresabos zur Folge hätte.
Jeder Zusatzrabatt geht auf Kosten eines Deiner Kommilitonen.
Aber wahrscheinlich kaufst Du fair gehandelten Kaffee, weil Du nicht auf Kosten
kolumbianiscger Bauern leben möchtest...
> Genausogut könnte der ASTA einen
> Zwangs-Büchergutschein oder ein Zwangs-Internetabonnement einführen, da
> > Studenten dieses ja auch (möglicherweise) brauchen.
> >
> Letzteres gibt es übrigens schon in Bonn in einigen Studentenwohnheimen,
> wo jedes Zimmer einen Internetanschluß hat und auch dafür pro Monat
> bezahlen muß, unabhängig davon, ob er ihn nutzt oder nicht. Neueinzügler
> können diesem Zwang entgehen durch Wahl eines anderen Wohnheimes, die
> bisherigen Bewohner bei Einführung konnten das nicht. Auch da ist vorher
> eine 2/3 Entscheidung für den Internet-Anschluß im Wohnheim gefallen und
> ich kenne außer mir noch etliche Leute, die auf die Bewohner dieser
> "Internet"-Wohnheime neidisch sind, denn ich würde gerne einen solchen
> günstigen Internetanschluß haben, aber Umziehen von einem Wohnheim in ein
> anderes ist nicht möglich und mein Wohnheim wird erst nach meinem Auszug
> irgendwann mit einer Standleitung ausgestattet werden.
> Wenn ich bedenke, daß manche meiner Profs die Unterlagen zur Vorlesung
> nur noch zum downloaden ins Internet stellen, fühle ich mich da eher
> unter Zwang, als beim ÖPNV.
Ist auch nicht ok. Aber Abklemmen einzelner Internetanschlüsse ist wahrscheinlich
aufwendieger als das Nichtausstellen eines ST für Nichtnutzer ;-)
> > Man muß sich das mal vorstellen: Einschreiben in einer Uni ist nur möglich,
> > wenn gleichzeitig ein Produkt eines unifremden Unternehmens abgenommen wird -
> > und dieselben Leute, die dies vorschreiben, regen sich dann über die
> > Bundling-Praxis von Kleinweich auf... :-(
> >
> Wenn ich bedenke, daß dieses unifremde Unternehmen Buslinien einrichtet,
> damit Studenten, die Fächer verschiedener Richtungen studieren, auch die
> entsprechenden Einrichtungen erreichen können, dann sehe ich hier mehr
> eine konstruktive Zusammenarbeit, als eine reine Ausnutzung der armen
> Studenten, die ihr ST nicht nutzen wollen.
Das Unternehmen richtet sich nach den Wünschen seiner Kunden, wie jedes
Unternehmen. Wer auch danach Nichtkunde bleibt, für den hält das Unternehmen keine
passenden Produkte parat, für die der Nichtkunde also auch nicht bezahlt.
Daß die zusätzlichen Linien nicht vorher eingerichtet werden, zeigt eher, daß sie
sich nur lohnen, wenn mehr dafür bezahlen, als sie nutzen.
>
> Offenbar kommst Du aber mit unserem Gesellschaftssystem zurecht.
> Vielleicht solltest Du Dir überlegen, auszuwandern, denn ich garantiere
> Dir, daß sich die Gesellschaft nicht Dir anpassen wird. Und nach den
> Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst Du zur Minderheit und nicht
> umgekehrt.
Du hast eine Auffassung von Demokratie...
Gruß, Peter
Der Anstieg der ÖPNV-Nutzung rührt daher, daß er, nach Zahlung des
Pauschbeitrags, kostenlos ist.
Den Zahlen zufolge wollen also 63% den ÖPNV noch nicht einmal geschenkt
haben.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
> Ich schließe daraus, daß der ÖPNV so schlecht ist,
> daß man zur Benutzung gezwungen oder zumindest
> genötigt werden muß.
Ganz so schlecht ist er nicht hier in Bonn, aber in vielen Situationen
völlig ungeeignet.
Ja, wenn das Taxi enthalten wäre :-)
Gruß, Peter
> Peter Kanzow <kan...@gmd.de> schreibt
>
> |> Falls es Dir hilft: Wie groß der Anteil der Nutzer ist, ist völlig
> |> wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines Produktes
> |> gezwungen wird, das er nicht braucht und will und das mit seinem Status
> |> als Studierender aber auch gar nichts zu tun hat. Das ist gegen alle
> |> marktwirtschaftlichen Regeln.
>
> Und wieder ein typischer Kanzow. Eine hergebetete Nullbehauptung,
> die in eklatantem Widerspruch zu seinen im Zusammenhang mit der
> Finanzierung seiner Autoliebhaberei erhobenen Ansprüchen steht.
>
> Wenn etwa von Anliegern einer Straße Gelder in großem Umfang erhoben
> werden, um damit Einrichtungen zu erstellen, welche diese Anlieger
> nicht brauchen und nicht wollen, so ist das in einem viel größerem
> Ausmaße gegen alle marktwirtschaftlichen Regeln als ein ST jemals
> sein kann.
> Kanzow zufolge müsste gelten: Wie groß der Anteil der Nutzer ist,
> ist völlig wurscht. Es reicht, wenn ein Einziger zum Erwerb eines
> Produktes gezwungen wird, das er nicht braucht und will.
Lieber Hans, Du unterschätzt mich. Ich habe niemals dem Zwangserheben von
Anliegerbeiträgen das Wort geredet. Ja: der Kanzow würde genau das sagen:
Anliegerbeiträge sind nicht in Ordnung! Es kann nicht sein, daß jemand mehrere
zehntausend Mark für den Ausbau einer Straße zahlen muß, den er nicht will!
Aber der Anliegerzahler hat wenigstens noch die Wertsteigerung seines Hauses
für sich. Der Nicht-ST-Nutzer hat gar nichts.
Gruß, Peter, der sehr wohl in der Lage ist, dasselbe Prinzip auf zwei Seiten
zu erkennen. Der auch viel lieber seine Ökosteuer zahlen würde, wenn sie
tatsächlich zur Vermeidung der Kosten seines Verkehrsmittels eingesetzt würden
statt zum Stopfen der Löcher in der Rentenkasse, die mit Autofahren nichts zu
tun haben.
>
> Bravo.
> --
Siehe elwu ;-) Kerstin, verschwende nicht unser aller Geld durch Qutoenmüll ;-)
> Und ebenso, wie die Nutzung des ÖP(N)V eine ideologische
> und politische Entscheidung ist, ist es auch die Nichtbenutzung.
Finde ich nicht. Es ist meistens eine rationale Entscheidung. Aber andere
zu zwingen, ÖPNV zu bezahlen, ist eine politische Entscheidung.
Gruß, Peter
>Der Anstieg der ÖPNV-Nutzung [...]
[...]
>Ja, wenn das Taxi enthalten wäre :-)
Taxi ist ÖPNV und da, wo es wegen dünnem anderen ÖPNV AST - Anrufsammeltaxi -
gibt, sogar Bestandteil des VRS - Verkehrsverbund Rhein-Sieg -, für den das
Bonner Semesterticket gilt.
> In der Theorie, ja.
> Im Handeln unserer (meiner übrigens nicht) derzeitigen Regierung
> ist der Unterschied da schon schwerer zu finden.
Sofern Du Deutscher bist, ist es auch Deine Regierung, egal ob Du sie
gewaehlt hast oder nicht. Das ist mein einziger Kommentar dazu, obwohl
ich jetzt einen neuen Thread zum Thema "Unterschied zwischen sozial und
sozialistisch am Beispiel der jetzigen Bundesregierung" beginnen
koennte.
>> Akademischer Elfenbeinturm? Also wenn ich mal auf meine Kontoauszuege
>> schaue, dann sehe ich da nichts von warmer Kuscheligkeit. Seit
>> Studenten Beitraege zur Rentenversicherung zahlen muessen, ist das
> auch
>> sicherlich nicht besser geworden. Wenn ich dann demnaechst mein
> Studium
>> hinter mir habe, wird es mir um einiges besser gehen.
> Das habe ich als Student auch ganz fest geglaubt :-((
Normalerweise versuche ich nicht zu glauben, sondern zu wissen, und in
diesem Fall weiss ich, dass ich in den letzten zwoelf Monaten durchaus
viele 80-Stunden-Wochen hatte, und dass ich mehr Wochenenden gearbeitet
als nicht gearbeitet habe. Der Unterschied im Arbeitsleben duerfte dann
sein, dass ich fuer dieses Arbeitspensum ein vielfaches verdienen
werde. Also fuer mich persoenlich ist das weitaus waermer und
kuscheliger. Dass es auch andere Studenten gibt, gebe ich gerne zu,
aber das Klischee vom faulen Studenten, dem es an nichts mangelt ist
ein Scherz.
> Nichts gegen ein ST, aber auf freiwilliger
> Basis wäre es gerechter gewesen.
> Denn nun müssen die, die in Uninähe wohnen,
> ebenso zahlen, wie die, die Fahrrad fahren,
> oder die, die auf Grund mangelnder ÖP(N)V-Verbindungen
> zusätzlich trotzdem noch das KFZ bezahlen müssen.
Richtig. Aber nur weil jemand in Uninaehe wohnt, heisst das ja nicht,
dass derjenige das ST nicht auch fuer andere Dinge benutzen kann. Und
ich kann nur wieder fuer Bonn sprechen, wenn ich behaupte, dass es hier
wahrscheinlich kaum jemanden gibt, der nicht mit dem OEPNV in
angemessener Zeit zur Uni kommt. Um genau zu sein, als ich noch ein
Auto hatte, war ich auch nicht viel schneller, bzw. war ich oft sogar
langsamer, naemlich wenn ich mit dem Auto im Stau stand. Und auch wenn
jemand mit dem Auto schneller sein sollte, holt er das ja auch dadurch
wieder herein, dass er in Bus/Bahn auch mal was fuer's Studium tun
kann.
Wenn ich bedenke, wieviel mich mein Auto gekostet hat und wieviel mich
das Studiticket kostet, bin ich extrem froh, dass ich mich entschieden
habe, das Auto abzuschaffen, und wie wenig ich es eigentlich brauchte,
hab ich erst im nachhinein richtig gemerkt. Die Studiticket-Gebuehren
hole ich locker innerhalb von zwei Monaten schon allein durch die
gesparte Auto-Versicherung herein. Wenn ich da noch an Steuer, Benzin
und Reparaturkosten denke... also eines ist sicher, ohne das ST haette
ich mein Studium nicht in dieser Form durchfuehren koennen, bzw. es
haette um einiges laenger gedauert, wodurch ich dann vielleicht nicht
meinen Komilitonen, aber dann dem Steuerzahler ein paar Jahre laenger
auf der Tasche gelegen haette (da Studenten ja angeblich so teuer sind).
Da ist meiner Meinung nach die ST-Loesung besser, denn dann bin ich
frueher selber Steuerzahler und finanziere damit selber den einen oder
anderen Studienplatz.
Natuerlich waere ein freiwilliges ST "gerechter", aber waere es auch
immer machbar? Ich kann mich noch dunkel an die Verhandlungen in Bonn
erinnern, und soweit ich weiss, war es eine Bedingung des VRS, dass
sich alle Studenten beteiligen. Damals waere es auch schwieriger
gewesen, es auf freiwilliger Basis durchzuziehen, denn die Akzeptanz
war damals ja noch sehr gering. Inzwischen ist die Akzeptanz sehr viel
hoeher, also koennte man das Konzept zugegebenermassen vielleicht neu
durchdenken. Aber irgendwie scheint es mir, als haette man erst einmal
eine grosse Gruppe von Studenten, denen es an Weitblick mangelte, zu
ihrem Glueck zwingen muessen.
Ausserdem sollte man (wieder spreche ich hier nur fuer Bonn) nicht
ausser Acht lassen, dass die Studenten dadurch, dass der AStA
ploetzlich der groesste Kunde des VRS ist, auch einen gewissen Einfluss
auf den VRS gewonnen haben. Bestes Beispiel dafuer duerfte hier die
Einfuehrung der Linie 680 sein, die ich mir zu Beginn meines Studiums
hier wirklich gewuenscht haette. Insgesamt denke ich, dass die
Einfuehrung des ST in meiner ganzen Studienzeit die einzige sinnvolle
Aktion des AStA war (was auch zeigen sollte, dass ich normalerweise
nicht gerade ein AStA-Fan bin).
> Und ebenso, wie die Nutzung des ÖP(N)V eine ideologische
> und politische Entscheidung ist, ist es auch die Nichtbenutzung.
> Dieses Entscheidung und Ausdrucksform wird einem jedoch genommen.
Es ist bei weitem weniger eine ideologische Entscheidung als die
meisten anderen Sachen, die der AStA (hier) so macht, sondern
ausnahmsweise mal eine Sache, die zumindest dafuer gedacht war, den
Studenten zu nuetzen. Und ganz hart gesagt, die Moeglichkeit der
Nichtbenutzung des Studitickets ist jedem Studenten hundertprozentig
gegeben: Durch die Wahl einer anderen Uni, an der es kein ST gibt. Fuer
mich waere die Existenz eines Studitickets speziell bei einer Uni wie
in Bonn, die ueber die ganze Stadt verstreut ist, ein absolutes
Kriterium bei der Auswahl meines Studienplatzes. Normalerweise bin ich
nicht so ein Vertreter der "Dann geh doch woanders hin"-Mentalitaet,
aber neuerdings redet man ja immer oefter vom Wettbewerb zwischen den
Unis, warum sollte das also nicht auch ein Wettbewerbskriterium sein?
> Sinnvoll mag es ja sein, aber nur für die Nutzer, nicht für alle.
Ich koennte mir durchaus vorstellen, dass es auch fuer die Nichtnutzer
des Studitickets eine Erleichterung sein kann, wenn weniger Autos auf
der Strasse sind (naemlich die Autos der Studenten, die auf OEPNV
umgestiegen sind). Oekologische Gruende, die allen zugute kommen, lasse
ich da mal aussen vor, da reicht es schon, wenn man dadurch vielleicht
mal einen Parkplatz vor der Uni bekommt. Abgesehen davon bleibe ich bei
meiner Behauptung, dass es in Bonn nur sehr wenige Studenten gibt, die
auf ihr Auto wirklich angewiesen sind. An anderen Unis mag da die
Situation total unterschiedlich sein.
Ciao,
Marc
--
Marc Greis gr...@cs.uni-bonn.de
In diesem Fall überhaupt ein kostengünstiges ST zu haben. Andernfalls
hätte es das nicht gegeben.
>
> > Und wer hier egoistisch ist, bist Du.
>
> Du willst, daß ich (wäre ich noch Student) Deine Busfahretn mitbezahle und nennst
> mich egoistisch.
>
Ich habe nie gesagt, daß ich will, daß andere Studenten für mich
mitbezahlen. Aber wenn es nur die Alternative gibt, alle Studenten
aufgrund eines fehlenden ST auf einem schlechten Stand zu lassen, oder
den Großteil der zu betrachtenden Menge durch Einführung eines ST für
alle Vorteile zu verschaffen, auch wenn einige diese Vorteile nicht
nutzen wollen und deshalb zahlen müssen, ohne eine Gegenleistung zu
erhalten, dann finde ich zweiteres trotzdem besser. Denn das entspricht
nun mal meiner Auffassung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft.
> > Offensichtlich fanden mindestens 2/3 die Idee gut, sonst gäbe es das ST
> > nicht. Zum Glück sind Leute wie Du hier in meinem Umfeld Uni sehr selten.
>
> Traurige Generation, die da nachwächst ;-) Aber im Gegensatz zu Dir will ich
> einfach nur die Leuet selbst entscheiden lassen, wie sie ihr Geld ausgeben,
> jedesnfalls so weit wie möglich. Ich lehne Steuern nicht grundsätzlich ab.Aber sich
> unabhängig von der Einkommenssituation den ÖPNV-Konsum von anderen bezahlen zu
> lassen, finde ich nicht besonders sozial und ist im übrigen genau das Argument, das
> Ökos hier immer so gerne gegen das Auto vorbringen (angebliche Subvention des
> Autoverkehrs durch die Nichtnutzer).
>
Hmm, in Härtefällen gibt es hier immer noch die Möglichkeit, auf das ST
zu verzichten. Und bei Dir klingt das so, als wenn ich nur die anderen
für mich zahlen lasse, selber die Vorteile nutze und sie nur die
Nachteile haben. Also zumindest hier in Bonn kann IMHO jeder Student
Vorteile aus dem ST ziehen, wenn er nur will. Und wenn ich mich hier so
umschaue, in einem Wohnheim, auf dessen Belegung ich keinen Einfluß habe,
dann sind hier immer noch alle für das ST! Wobei da einige drunter sind,
die es nicht oder nur selten in Anspruch nehmen. Diese finden es durchaus
in Ordnung, selber mehr zu Zahlen, wenn dadurch die Allgemeinheit den
Vorteil des ST hat.
> > Bei Einführung eines Zwangstickets für alle
> > > wollen aber die 75% in Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren
> > > Wegekosten beteiligt.
>
> > Nein, das wollen sie nicht. Sie wollen einfach nur selber ein günstiges
> > Ticket zur Benutzung des ÖPNV.
>
> Und woher kommt dieser Preisnachlaß???
>
Das ist schon klar, aber dennoch ist das nicht die Hauptmotivation,
sondern lediglich ein unerwünschter Nebeneffekt, den aber die meisten als
hinnehmbar ansehen und deshalb für das ST gestimmt haben. Für sie
überwiegen die Vorteile die Nachteile.
> > Ihnen zu unterstellen, ihre Motivation
> > wäre nicht der eigene Nutzen des Tickets, sondern das bewußte und
> > alleinige Benachteiligen der Gegner des Tickets ist unverschämt.
>
> Behaupte ich nicht. Aber der eigene Nutzen ist nicht möglich ohne die
> Benachteiligung der anderen. Die wird billigend weil verbillugend (nämlich die
> eigenen Kosten) in Kauf genommen.
>
Ich würde einfach nach dem Satz "Dies wird billigend in Kauf genommen"
den Punkt setzen. Nicht mehr und nciht weniger.
> Übrigens würde ich das nicht so blauäugig sehen. In Aachen wurde parallel zur
> ST-Kampagne von denselben Leuten eine Kampagne zur Abschaffung der kostenlosen
> Uni-Parkplätze eingeläutet - mit dem erklärten Ziel, Studenten von der Autonutzung
> abzuhalten, sprich Autofahrer zu benachteiligen. Ein Vorteil für Nichtautofahrer
> war dabei nicht gegeben.
>
Naja, ich studiere in Bonn und nicht in Aachen und kann die Situation
dort nicht beurteilen. Ich weiß aber, daß die Unterhaltung von
Parkplätzen Kosten verursacht. So gesehen könnte diese Maßnahme durchaus
zum Vorteil der Nichtautofahrer, die diese Unterhaltung nicht mitzahlen
muß (mit ihrem Semesterbeitrag), gewesen sein. Aber wie gesagt, daß kann
ich nicht wirklich beurteilen.
> > Ist ja
> > nun nicht so, daß sie dem letzten Viertel den Nutzen und die Vorteile des
> > ST verwehren wollen!
>
> Dem Viertel ist der Nutzen beriets verwehrt. Das mag verschiedene Gründe haben:
> uninahes Wohnen, schlechte ÖPNV-Verbindung, seltener Vorlesungsbesuch. Vielleicht
> auch Klaustrophobie in der U-Bahn.
>
Also zumindest für Bonn wage ich es zu behaupten, daß jeder Student einen
Vorteil davon haben kann.
> >
> > Gegen das Auto? Da muß ich lachen. Es ist immer noch so, daß die meisten
> > Studenten kein Auto haben. Und selbst die, die eins haben, sind nicht
> > unbedingt gegen das ST. Ich selbst z.B. habe ein Auto und bin trotzdem
> > froh über das ST.
>
> Weil Du damit billiger als mit einem normalen Umweltabo fährst. Weil andere für
> Dich mitbezahlen.
Also das sollte mir wirklich mal einer Ausrechnen. Gehen wir mal von ca.
35000 Studenten in Bonn aus (ist schon etwas älter, keine Ahnung, wie
viele es derzeit sind), 75% sind für das ST und nehmen wir mal an, sie
nutzen es in irgendeiner Weise (und sei es nur für private Zwecke und
nicht für die Uni). Dann sind es also 8750 Studenten, die für mich
mitbezahlen. Um es einfacher zu machen, gehen wir von einem Semester aus.
Sie zahlen 8750 * 110 DM für das ST für die anderen = 962500. Die 75 %
zahlen dasselbe pro Student, zusammen also 2.887.500 DM. Würden diese
jetzt ein Umweltabo von ca. 125 DM pro Monat (!) für den gesamten VRS,
den auch das ST abdeckt, bzw. 58 DM pro Monat (nur für den
Kurzstreckenbereich, das wird aber garantiert nicht für alle Studenten
zutreffen) zahlen, wären dies 19.687.500 für den gesamten VRS und
9.135.000 für den Kurzstreckenbereich im Abo (da Pro Semester 6 Monate).
Alle 35.000 Studenten zahlen pro Semester 3.850.000, was immer noch sehr
klein im Vergleich zum Umweltabo für die 75%, egal ob für den gesamten
VRS oder nur für den Kurzstreckenbereicht.
>
> Gäbe es den Zusammenhang, würden wirklich alle Studenten aufgrund der Gegebenheiten
> ÖPNV nutzen *müssen*, würde das ST nicht viel Rabatt bringen, da der ÖPNV keine
> zusätzlichen Zahler (Kunden möchte ich sie nicht nennen, da ein Kunde jemand ist,
> der eine Leistung bekommt, die er nachfragt) erwarten könnte. Lediglich die
> vorhandenen Kunden würden längerfristige Verträge abschließen, was einen Rabatt
> etwa in der Größenordung des Rabatts bei Abschluß eines Jahresabos zur Folge hätte.
> Jeder Zusatzrabatt geht auf Kosten eines Deiner Kommilitonen.
Ich habe nie gesagt, daß alle den ÖPNV nutzen müssen, das wäre auch
sicherlich falsch. Bei der Abstimmung gab es aber wohl nur die Wahl
zwischen dem ST für alle oder keinen. Und trotzdem waren 2/3 dafür,
obwohl sie wußten, daß dies für einzelne auch Nachteile bedeutet. Somit
bin ich in dieser Hinsicht Teil der Mehrheit, aber es ist mir an sich
schon egal, ob ich zu einer Mehrheit angehöre oder nicht. Wenn ich aber
einer Minderheit angehöre, muß ich mich auch damit abfinden, daß die
Mehrheit anderer Meinung ist und beuge mich dann der Mehrheit. Im übrigen
finde ich es ziemlich unsinnig, daß diese Diskussion von Leuten geführt
wird, die das Thema gar nicht betrifft, da sie keine Studenten sind.
Worüber regen die sich auf? Wenn ich z.B. Michael Dietrichs Art und Weise
sehe, sich persönlich benachteiligt zu sehen und gleichzeitig ihm
unbekannte Leute anzugreifen und zu beleidigen, dann muß ich mich wirklch
fragen, was das soll.
> Aber wahrscheinlich kaufst Du fair gehandelten Kaffee, weil Du nicht auf Kosten
> kolumbianiscger Bauern leben möchtest...
>
ROTFL, ne, falsch, ich trinke gar keinen Kaffee, höchstens mal auf der
Arbeit, da wird er vom Arbeitgeber gezahlt. ;-)
> > Letzteres gibt es übrigens schon in Bonn in einigen Studentenwohnheimen,
> > wo jedes Zimmer einen Internetanschluß hat und auch dafür pro Monat
> > bezahlen muß, unabhängig davon, ob er ihn nutzt oder nicht. Neueinzügler
> > können diesem Zwang entgehen durch Wahl eines anderen Wohnheimes, die
> > bisherigen Bewohner bei Einführung konnten das nicht. Auch da ist vorher
> > eine 2/3 Entscheidung für den Internet-Anschluß im Wohnheim gefallen und
> > ich kenne außer mir noch etliche Leute, die auf die Bewohner dieser
> > "Internet"-Wohnheime neidisch sind, denn ich würde gerne einen solchen
> > günstigen Internetanschluß haben, aber Umziehen von einem Wohnheim in ein
> > anderes ist nicht möglich und mein Wohnheim wird erst nach meinem Auszug
> > irgendwann mit einer Standleitung ausgestattet werden.
> > Wenn ich bedenke, daß manche meiner Profs die Unterlagen zur Vorlesung
> > nur noch zum downloaden ins Internet stellen, fühle ich mich da eher
> > unter Zwang, als beim ÖPNV.
>
> Ist auch nicht ok. Aber Abklemmen einzelner Internetanschlüsse ist wahrscheinlich
> aufwendieger als das Nichtausstellen eines ST für Nichtnutzer ;-)
>
Was bringt eine Diskussion, wenn man dafür nicht die Zahlen hat. Ich wäre
im Übrigen auch bereit, mehr für das ST zu zahlen, wenn dann nur die das
ST nehmen müßten, die es auch benutzen wollen. ABer das wird allein
organisatorisch sehr schwer und die Zahlen der Schwarzfahrer sind in der
Gruppe der Studenten IMHO sehr hoch. So kann ich dann auch ein
Unternehmen verstehen, daß die derzeitige Lösung vorzieht.
> > Wenn ich bedenke, daß dieses unifremde Unternehmen Buslinien einrichtet,
> > damit Studenten, die Fächer verschiedener Richtungen studieren, auch die
> > entsprechenden Einrichtungen erreichen können, dann sehe ich hier mehr
> > eine konstruktive Zusammenarbeit, als eine reine Ausnutzung der armen
> > Studenten, die ihr ST nicht nutzen wollen.
>
> Das Unternehmen richtet sich nach den Wünschen seiner Kunden, wie jedes
> Unternehmen. Wer auch danach Nichtkunde bleibt, für den hält das Unternehmen keine
> passenden Produkte parat, für die der Nichtkunde also auch nicht bezahlt.
>
Das unser System von ÖP(N)V nicht gerade unbedingt das
kundenfreundlichste ist, braucht hier eigentlich nicht extra erwähnt zu
werden. Und wenn so ein Unternehmen aufgrund einer Kooperation z.B. zu
Überlegungen, wie sie kundenfreundlicher werden können, motiviert wird,
finde ich das eigentlich ganz gut.
> Daß die zusätzlichen Linien nicht vorher eingerichtet werden, zeigt eher, daß sie
> sich nur lohnen, wenn mehr dafür bezahlen, als sie nutzen.
>
Kann sein, muß aber nicht sein. Vielleicht wurde durch die Uni nur erst
auf den Bedarf aufmerksam gemacht.
> >
> > Offenbar kommst Du aber mit unserem Gesellschaftssystem zurecht.
> > Vielleicht solltest Du Dir überlegen, auszuwandern, denn ich garantiere
> > Dir, daß sich die Gesellschaft nicht Dir anpassen wird. Und nach den
> > Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst Du zur Minderheit und nicht
> > umgekehrt.
>
> Du hast eine Auffassung von Demokratie...
>
Ja, habe ich. ;-)
Also ist für Dich Arbeit nur dann Arbeit, wenn man sie für jemanden
anderen tut? Oder wenn man dafür bezahlt wird?
>
> > Ich wette, es gibt
> > Zeiten, da möchtest Du mit meinem Arbeitspensum nicht tauschen.
>
> Wette hast Du verloren.
>
*Lach*, toll, diese Behauptung, ohne mein Arbeitspensum überhaupt zu
kennen. Du bringst immer wieder Behauptungen, die Du überhaupt nicht
wissen kannst, da Du mich gar nicht kennst. Damit solltest Du Dich etwas
zurückhalten. Irgendwie kommt es mir nämlich nicht gerade intelligent
vor, wenn man mir unterstellt, ich wäre nicht Selbständig, obwohl man
mich noch nicht einmal kennt.
> > Ich habe
> > eine Ausbildung absolviert und für eine kleine Klausur in der Uni habe
> > ich wesentlich mehr Zeit und Arbeit benötigt, als für meine komplette
> > Abschlußprüfung vor der IHK.
> Liegt das jetzt am Stoff, oder an Deiner Lernfähigkeit?
> Wie lange Du persönlich für die Klausur benötigst,
> liegt ausschließlich an Deinen geistigen Fähigkeiten.
Nun ja, sagen wir so, die Anforderungen eines Studiums gehen nun mal weit
über die einer Ausbildung und die Anforderungen eines Jobs nach
Ausbildung hinaus.
>
> Darüber hinaus habe auch ich zwei Berufsausbildungen
> mit Abschluß und einige Jahre Erfahrung mit
> Schule, FH und Beruf.
>
> Glaube mir, es wird härter. Sei froh, daß es Dir z.Zt. so gut geht.
>
Ich kann trotz meines Studiums bereits auf über 7 Jahre Berufserfahrung
in den verschiedensten Jobs zurückblicken, ich schätze, ich kann durchaus
selbst beurteilen, ob ich die Realität kenne oder nicht. Aber Du kannst
das ohne mich zu kennen nicht. Also nimm bitte Abstand davon, alles
andere ist Verleumdung.
Welche Wertsteigerung? Strassenausbau hat oft eine Wertminderung zur
Folge, da bessere Strassen mehr Verkehr und damit mehr Laerm und Abgase anziehen.
> Gruß, Peter, der sehr wohl in der Lage ist, dasselbe Prinzip auf zwei Seiten
> zu erkennen. Der auch viel lieber seine Ökosteuer zahlen würde, wenn sie
> tatsächlich zur Vermeidung der Kosten seines Verkehrsmittels eingesetzt würden
> statt zum Stopfen der Löcher in der Rentenkasse, die mit Autofahren nichts zu
> tun haben.
Da waere ich auch dafuer. Ersatzweise sollte die uebrige
Querfinanzierung des Autoverkehrs aus dem allgemeinen Haushalt
abgestellt werden.
Klaus Mueller
[...]
> > Immerhin gibt es Leute,
> > die ohne ÖPNV tatsächlich keine Möglichkeit haben, zur Arbeit oder zur
> > Uni zu kommen. Willst Du diese Leute jetzt mit Alkoholikern vergleichen,
> > die einzigen, die auch nicht mehr ohne Bier (bzw. Alkohol allgemein)
> > auskommen? Das ist frech.
>
> Nein. Frech ist es, von Abstinenzlern einen Beitrag zur Finanzierung des
> Bierkonsums der Trinker zu verlagen, oder von Nichtnutzern einen Beitrag zu
> den Kosten der ÖPNV-Nutzer. Wer nutzt, zahlt, wer nicht nutzt, zahlt nicht.
> Ist das so schwer zu verstehen?
Es waere zu verstehen, wenn man die Kosten des Autoverkehrs auch so
erheben wuerde. Allerdings zahle ich als Nicht-Dosentreiber dort auch
fleissig mit.
[...]
Klaus Mueller
Genauso, wie Andere zu zwingen, dan Autoverkehr zu finanzieren.
Klaus Mueller
>Sozial: Fleißige bezahlen für Faule mit,
>wer viel arbeitet wird mit viel Steuern bestraft.
sofern er Beamter Angestellter oder Arbeiter ist.
Grossunternehmer, Grossverdiener Scheinselbststaendige und sonstige
Asoziale haben unter Kohl/Waigel/Westerwelle in der Tat das Geld in
den A.... gepustet bekommen. Von Subventionen fuer die Grossindustrie
will ich hier gar nicht reden.
Whom do you think you are kidding Mr. Dietrich?
Womit sich Verfassungsfeind Dietrich super outet. Das
Sozialstaatsgebot ist seit Erhard/Adenauer fester Bestandteil unseres
Grundgesetzes (Art. 20, I GG) Vergleiche dazu auch mal BSGE 10, 100.
Reine Marktwirtschaft a la Adam Smith wird in keinem Staat der
westlichen Welt derzeit gewuenscht bzw. praktiziert. Aber vielleicht
gefallen ja Systeme a la Pinochet (Chikago-Boy Liberalismus) oder
Suharto (Familienkleptokratie) Kollegen Dietrich besser.
Auch wuerde ich mal die Lektuere des Art. 14, II GG empfehlen, der
unsere (Schein)selbststaendigen Sozialschmarotzer nicht interessiert.
>Wenn Du schon sinnlos auf 'ner Uni rumhängst,
>hör' Dir doch vielleicht die eine oder andere
>Vorlesung in Wirtschaft oder BWL an.
Das haette Verfassungsfeind Dietrich mal mit Juravorlesungen tun
sollen.
Abgesehen davon betrachte ich BWL als keine Wissenschaft, sondern als
einen Lehrberuf. Als Scholast und Promovent kann ich mir diese Meinung
wohl leisten.
Als tripelbesteuerter Angestellter und Consulter (nichtselbstständige,
selbstständige Arbeit und Sozialbeitraege), der etwa 2.5 Bafoeg
Studierende oder 3 Scheinselbstständige finanziert, habe ich es satt
mir von letzterer Gruppe solchen Muell anzuhoeren. In Studierende
dagegen habe ich die Hoffnung, dass sie einmal zur
Produktivgesellschaft gehoeren koennten, nicht aufgegeben.
Set phasors on slaugther every target goes to hell.
Bjoern
Bjoern Loeser, M.A.
uzs...@uni-bonn.de
elwu schrieb:
>
> In <MPG.11fe9e455...@news.rhrz.uni-bonn.de>
> Kersti...@gmx.de (Kuhne, Kerstin) wrote:
>
>
> >Also ich entscheide das immer noch selber, ob ich mit dem Fahrrad fahre
> >oder nicht.
>
> Dies durchaus eigenwillige Definition von Entscheidungsfreiheit wider-
> legst Du im folgenden gleich selbst:
>
> >Niemand hat bisher je versucht, mich in eine Straßenbahn zu
> >zerren. Für nicht mal 20 Mark im Monat habe ich die Möglichkeit, an jedem
> >Tag der Woche diese Entscheidung für mich neu zu treffen. Hätte ich das
> >ST nicht, würde mich diese Entscheidungsfreiheit schon bei der 6.
> >Entscheidung für die Straßenbahn mehr kosten als das ST. Da würde ich
> >dann wirklich überlegen, ob ich mit der Bahn fahre, oder nicht.
>
> Und, merkste was? Genau: die Existenz des ST schränkt Deine Entschei-
> dungsfreiheit dahingehend ein, daß es Dich aus monetären Erwägungen
> heraus den ÖPNV bevorzugen läßt.
Das ist doch nun wieder leicht umkehrbar: Wenn sie jede Fahrt einzeln
bezahlen muss ist sie in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschraenkt, aus
"monetaeren Erwaegungen" wie Du so schoen sagst.
Deswegen fahre ich in Aachen alles mit dem Fahrrad und bin gluecklich
damit, denn ich verbinde Schnelligkeit und staendige Verfuegbarkeit
eines IV-Mittels mit einer kaum zu ueberbietenden Niedrigkeit der
monatlichen Kosten, selbst wenn ich Abschreibung fuer eine Periode von
5a einbeziehe.
Wenn ich ein Auto haette, waere mein Entscheidungsbereich um ein Element
vergroessert, ich weiss aber nicht, ob ich dem allgemeinen Trugschluss
entgehen wuerde, "das Auto kost' nix, steht sowiso vor der Tuer und muss
gefahren werden,'damit es sich lohnt'". Das ist auch eingeschraenkte
Entscheinungsfreiheit.
Siehst Du jetzt, wie sinnlos diese Disskussion ist?
Hier sind einige so verbohrt..aeh engagiert, dass sie nur noch Recht
haben wollen(aus Unsicherheit?). Bei einer Diskussion soll man doch
versuchen, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, sonst bringt das doch
nichts. Wenn hier nur noch allgemeines Wortgemetzel ablaeuft ist mir
meine Zeit dafuer zu schade.
Wolfgang
Peter Kanzow schrieb:
>
> >
> > Bravo.
> > --
>
> Siehe elwu ;-) Kerstin, verschwende nicht unser aller Geld durch Qutoenmüll ;-)
Klar, ich wuerde mich auch aergern, wenn mich einer verarschen wuerde!
Wolfgang
> In article <37941424...@gmd.de> meinte kan...@gmd.de ...
> > > Glaub mir, ich war schon immer sehr selbständig in den oben genannten
> > > Bereichen und die Tatsache, daß ich für das ST bin, hat mich in meiner
> > > Selbständigkeit bestimmt nicht beeinträchtigt. Und wer das unterstellt,
> > > ist dreist und überheblich. Wer wagt es, so über mich und meine
> > > Fähigkeiten zur Selbständigkeit zu urteilen?
> >
> > Kerstin, Du bist für das ST, weil es Dir finanzielle Vorteile verspricht.
> > Das Prinzip - Zwang zur Abnahme eines nicht gewünschten Wirtschaftsgutes -
> > ist nicht in Ordnung, egal, wie groß die opportunistische und ideologisch
> > motivierte Mehrheit auch sei.
> >
> Nun ja, offensichtlich haben für mich die Worte soziale Marktwirtschaft
> und Demokratie eine andere Bedeutung als für Dich. Da bringt dann eine
> Diskussion herzlich wenig.
Daß das ST mit dem Begriff "sozial" wenig zu tun hat, habe ich an anderer Stelle
ausgeführt. (Stichwort: Nutznießer sind ÖPNV-Vielfahrer, nicht sozial Schwache).
Daß Demokratie nicht der Freibrief für Mehrheiten sein kann, sich auf Kosten von
Minderheiten zu bereichern, scheint Dir bisher entgangen zu sein. Ein krasses
Beipiel: Eine "demokratische" Abstimmung im Kosovo hätte mit Sicherheit das
Ergebnis, daß alle Serben verschwinden zu hätten - schließlich leben dort (bald
wieder) 90% Albaner. Würdest Du diese Abstimmung herbeiführen wollen?
In unserer Demokratie herrscht eine mehrheitliche Meinung, daß Umverteiliungen
und Staatsquote zurückgefahren werden müssen. Dsa ST geht in die gegenteilige
Richtung.
Stell Dir mal vor, Du wärst totaler TV-Abstinent, lebtest in einer 3er-WG und
Deine zwei Mitbewohner würden sich in "demokratischer" 2/3-Mehrheit für die
Anschaffung eines Kabelanschlusses und die Drittelung der Gebühren entscheiden.
Was willst Du tun? Du kannst ja ausziehen. Vielleicht beschließen sie später
auch die Anschaffung eines Autos für die WG.
Zum Autoverkehr: ich würde es fast darauf ankommen lassen, hier "Kostenwahrheit"
walten zu lassen. Die Kosten für die Straßen würden dann aber auch auf ÖPNV-,
Rad- und alle anderen Straßennutzer bis zum Fußgänger verteilt. Die Straßen
müssen nämlich vor allem für den ÖPNV so breit und so teuer sein. Mal abgesehen
davon, daß eine leistungsfähige Infrastruktur zum Wohlstand aller beiträgt.
Einen gewissen Finanzierungsanteil muß deshalb auch der
Bettlägerige/Heimarbeiter aufbringen.
Gruß, Peter
> >Alle sind sich einig, daß
> > sich die Obrigkeit zugunsten mehr Eigenverantwortung des Einzelnen zurückziehen
> > soll. Ein Semesterticket paßt nicht dazu.
> >
> Genau das ist Ansichtssache. Und IMHO Sache der Leute, die es betrifft.
Vor allem Sache der Betroffenen. Derjenigen, die ohne Gegenleistung zahlen müssen.
> > > Dann solltest Du auf eine einsame Insel auswandern und diese Gesellschaft
> > > verlassen. Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß das Wohl
> > > der Allgemeinheit im Vordergrund steht und man sich manchmal auch in
> > > seiner persönlichen Freiheit/seinem persönlichen Vorteil zugunsten der
> > > Allgemeinheit zurücknehmen muß.
> >
> > Welcher Vorteil der Allgemeinheit?
>
> In diesem Fall überhaupt ein kostengünstiges ST zu haben. Andernfalls
> hätte es das nicht gegeben.
Diesen Vorteil haben nur die Nutzer. Das ist *nicht* die Allgemeinheit.
>
> >
> > > Und wer hier egoistisch ist, bist Du.
> >
> > Du willst, daß ich (wäre ich noch Student) Deine Busfahretn mitbezahle und nennst
> > mich egoistisch.
> >
> Ich habe nie gesagt, daß ich will, daß andere Studenten für mich
> mitbezahlen.
Du willst das ST. Das ist dasselbe.
> Aber wenn es nur die Alternative gibt, alle Studenten
> aufgrund eines fehlenden ST auf einem schlechten Stand zu lassen, oder
> den Großteil der zu betrachtenden Menge durch Einführung eines ST für
> alle Vorteile zu verschaffen, auch wenn einige diese Vorteile nicht
> nutzen wollen und deshalb zahlen müssen, ohne eine Gegenleistung zu
> erhalten, dann finde ich zweiteres trotzdem besser.
Nutzen wollen/nutzen können. Meiner Auffassung von Demokratie entspricht es, die Leute
genau darüber selbst entscheiden zu lassen.
> Denn das entspricht
> nun mal meiner Auffassung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft.
Und meiner von Sozialismus.
> Hmm, in Härtefällen gibt es hier immer noch die Möglichkeit, auf das ST
> zu verzichten. Und bei Dir klingt das so, als wenn ich nur die anderen
> für mich zahlen lasse, selber die Vorteile nutze und sie nur die
> Nachteile haben.
Du hast mir noch nicht dargelegt, wieso das anders sein sollte.
> Also zumindest hier in Bonn kann IMHO jeder Student
> Vorteile aus dem ST ziehen, wenn er nur will.
Klar. Jeder kann auch Vorteile aus dem Glas Nutella zeihen, das der ASTA gegen einen
Semesterbeitrag von 5 DM ab dem kommenden WS jedem Studenten monatlich zur Verfügung
stellt. Und der monatlichen Tüte Goldbären für 3 DM pro Semester (Sichert Bonner
Arbeitsplätze!). Und dem Abo für die Troisdorf Jets für 10 DM pro Semester. Und der
Bertelsmann-Clubmitgliedschaft für 20 DM pro Semester. Und dem Lufthansa-Freiflug nach
Mallorca für 300 DM pro Semester. Und dem D1-Vertrag (inkl. Handy) für 200 DM pro
Semester. Und dem Abo der Zeitschrift MAD für NUR NOCH 3,50 pro Heft.... ;-)
> Und wenn ich mich hier so
> umschaue, in einem Wohnheim, auf dessen Belegung ich keinen Einfluß habe,
> dann sind hier immer noch alle für das ST! Wobei da einige drunter sind,
> die es nicht oder nur selten in Anspruch nehmen. Diese finden es durchaus
> in Ordnung, selber mehr zu Zahlen, wenn dadurch die Allgemeinheit den
> Vorteil des ST hat.
Falls es Leute gibt, die trotz persönlichen finanziellen Nachteils im ST einen Nutzen
sehen, hindert diese niemand daran, das ST zu erwerben. Da das ST von den Nichtnutzern
lebt, käme für alle ST-Bezieher ein Nichtnutzer-Rabatt heraus, also wunderbar! Niemand
hindert Euch, dies durchzuführen! Aber laßt die in Ruhe, die das nicht wollen! Nur, damit
der Nichtnutzerrabatt NOCH höher wird?
Und wieso koppelst Du das ST an den Studentenstatus? Müßte nicht logischerweise ein
"Bonnticket" für jeden gemeldeten Einwohner (bei Androhnung des Rausschmisses aus der
Stadt) eingeführt werden? Was man da sparen kann! Und die Grundgebühr wäre auch schon
drin! :-)
Dumm, wer da noch zentral wohnt...
> > > Bei Einführung eines Zwangstickets für alle
> > > > wollen aber die 75% in Wirklichkeit, daß sich das letzte Viertel an ihren
> > > > Wegekosten beteiligt.
> >
> > > Nein, das wollen sie nicht. Sie wollen einfach nur selber ein günstiges
> > > Ticket zur Benutzung des ÖPNV.
> >
> > Und woher kommt dieser Preisnachlaß???
> >
> Das ist schon klar, aber dennoch ist das nicht die Hauptmotivation,
> sondern lediglich ein unerwünschter Nebeneffekt, den aber die meisten als
> hinnehmbar ansehen und deshalb für das ST gestimmt haben. Für sie
> überwiegen die Vorteile die Nachteile.
Genau. Du sagt es: *Für sie*. Dein "unerwünschter Nebeneffekt" ist eine notwenige
Bedingung für den Vorteil der ST-Fans. Ohne diesen Effekt gäbe es die "billigen" Preise
nicht.
>
>
> > > Ist ja
> > > nun nicht so, daß sie dem letzten Viertel den Nutzen und die Vorteile des
> > > ST verwehren wollen!
> >
> > Dem Viertel ist der Nutzen beriets verwehrt. Das mag verschiedene Gründe haben:
> > uninahes Wohnen, schlechte ÖPNV-Verbindung, seltener Vorlesungsbesuch. Vielleicht
> > auch Klaustrophobie in der U-Bahn.
> >
> Also zumindest für Bonn wage ich es zu behaupten, daß jeder Student einen
> Vorteil davon haben kann.
Kann. Laß ihn das selbst entscheiden (Gebetsmühle...)
> > Gäbe es den Zusammenhang, würden wirklich alle Studenten aufgrund der Gegebenheiten
> > ÖPNV nutzen *müssen*, würde das ST nicht viel Rabatt bringen, da der ÖPNV keine
> > zusätzlichen Zahler (Kunden möchte ich sie nicht nennen, da ein Kunde jemand ist,
> > der eine Leistung bekommt, die er nachfragt) erwarten könnte. Lediglich die
> > vorhandenen Kunden würden längerfristige Verträge abschließen, was einen Rabatt
> > etwa in der Größenordung des Rabatts bei Abschluß eines Jahresabos zur Folge hätte.
> > Jeder Zusatzrabatt geht auf Kosten eines Deiner Kommilitonen.
>
> Ich habe nie gesagt, daß alle den ÖPNV nutzen müssen, das wäre auch
> sicherlich falsch.
Alle müssen ihn zahlen, nur darauf kommt es an.
> Bei der Abstimmung gab es aber wohl nur die Wahl
> zwischen dem ST für alle oder keinen.
Das ist schon der Fehler. Hatte der ASTA kein Geld mehr für das dritte Kästchen "ST für
alle Interessierten" auf dem Stimmzettel übrig oder was?
> Und trotzdem waren 2/3 dafür,
> obwohl sie wußten, daß dies für einzelne auch Nachteile bedeutet.
Diese Argumentation sollte sich in dsv mal ein Autofahrer erlauben.
> Somit
> bin ich in dieser Hinsicht Teil der Mehrheit, aber es ist mir an sich
> schon egal, ob ich zu einer Mehrheit angehöre oder nicht. Wenn ich aber
> einer Minderheit angehöre, muß ich mich auch damit abfinden, daß die
> Mehrheit anderer Meinung ist und beuge mich dann der Mehrheit.
Den Rechten auch von Mehrheiten sind Grenzen gesetzt, auch und gerade in einer
Demokratie. Der Griff nach meinem Eigentum berührt ein Grundrecht und kann IMHO nicht von
einer Chaostruppe wie einem ASTA unter Androhung drastischer Einschnitte in mein Leben
(Exmatrikulation) angeordnet werden, sondern bestenfalls von der regulären Regierung.
> Im übrigen
> finde ich es ziemlich unsinnig, daß diese Diskussion von Leuten geführt
> wird, die das Thema gar nicht betrifft, da sie keine Studenten sind.
Stimmt. Ich bin auch kein Kosovoalbaner und kein Serbe. Kein Rentner, kein Kind, kein
Behinderter, kein Unternehmer, kein Schwuler, keine Frau... Mein Gott, hab ich in letzter
Zeit viel Unsinniges diskutiert...
> Worüber regen die sich auf? Wenn ich z.B. Michael Dietrichs Art und Weise
> sehe, sich persönlich benachteiligt zu sehen und gleichzeitig ihm
> unbekannte Leute anzugreifen und zu beleidigen, dann muß ich mich wirklch
> fragen, was das soll.
Kerstin, Deine letzten Postings mir gegenüber waren auch nicht immer freundlich und
höflich. Lies sie noch mal.
> > Aber wahrscheinlich kaufst Du fair gehandelten Kaffee, weil Du nicht auf Kosten
> > kolumbianiscger Bauern leben möchtest...
> >
> ROTFL, ne, falsch, ich trinke gar keinen Kaffee, höchstens mal auf der
> Arbeit, da wird er vom Arbeitgeber gezahlt. ;-)
Du verstehst aber hoffentlich, was ich mit dieser Aussage meinte... <satire> übrigens
plant der ASTA, in einem Akt der Weltsolidarität jedem Studenten gegen einen
Semesterbeitrag von 40 DM monatlich ein Pfund fair gehandelten Kaffee zukommen zu
lassen... </satire>
> Was bringt eine Diskussion, wenn man dafür nicht die Zahlen hat. Ich wäre
> im Übrigen auch bereit, mehr für das ST zu zahlen, wenn dann nur die das
> ST nehmen müßten, die es auch benutzen wollen.
Der Asta hat Dir diese Wahl aber nicht gelassen. Warum wohl? Gehört es nicht auch zu
einer demokratischen Wahl, alle sinnvollen Alternativen anzubieten?
> ABer das wird allein
> organisatorisch sehr schwer und die Zahlen der Schwarzfahrer sind in der
> Gruppe der Studenten IMHO sehr hoch. So kann ich dann auch ein
> Unternehmen verstehen, daß die derzeitige Lösung vorzieht.
Das ist ein Problem mangelnder Kontrolle und des fehlenden Unrechtsbewußtseins mancher
Studenten.
> Und wenn so ein Unternehmen aufgrund einer Kooperation z.B. zu
> Überlegungen, wie sie kundenfreundlicher werden können, motiviert wird,
> finde ich das eigentlich ganz gut.
Pauschalsubventionen haben selten ein Unternehmen zu mehr Kundenfreundlichkeit motiviert.
> > Daß die zusätzlichen Linien nicht vorher eingerichtet werden, zeigt eher, daß sie
> > sich nur lohnen, wenn mehr dafür bezahlen, als sie nutzen.
> >
> Kann sein, muß aber nicht sein. Vielleicht wurde durch die Uni nur erst
> auf den Bedarf aufmerksam gemacht.
Dafür braucht es kein ST.
> > >
> > > Offenbar kommst Du aber mit unserem Gesellschaftssystem zurecht.
> > > Vielleicht solltest Du Dir überlegen, auszuwandern, denn ich garantiere
> > > Dir, daß sich die Gesellschaft nicht Dir anpassen wird. Und nach den
> > > Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst Du zur Minderheit und nicht
> > > umgekehrt.
> >
> > Du hast eine Auffassung von Demokratie...
> >
> Ja, habe ich. ;-)
Die Gesellschaft im Gesamten lehnt das ST ab. Es gibt nirgendwo ein "Bürgerticket".
Gruß, Peter
> elwu schrieb:
> >
> > In <MPG.11fe9e455...@news.rhrz.uni-bonn.de>
> > Kersti...@gmx.de (Kuhne, Kerstin) wrote:
> >
> >
> > >Also ich entscheide das immer noch selber, ob ich mit dem Fahrrad fahre
> > >oder nicht.
> >
> >> Und, merkste was? Genau: die Existenz des ST schränkt Deine Entschei-
> > dungsfreiheit dahingehend ein, daß es Dich aus monetären Erwägungen
> > heraus den ÖPNV bevorzugen läßt.
>
> Das ist doch nun wieder leicht umkehrbar: Wenn sie jede Fahrt einzeln
> bezahlen muss ist sie in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschraenkt, aus
> "monetaeren Erwaegungen" wie Du so schoen sagst.
> "das Auto kost' nix, steht sowiso vor der Tuer und muss
> gefahren werden,'damit es sich lohnt'". Das ist auch eingeschraenkte
> Entscheinungsfreiheit.
>
> Siehst Du jetzt, wie sinnlos diese Disskussion ist?
Nicht die Diskussion ist sinnlos. Wohl aber einige Argumente.
Natürlich spielt bei der Frage der Nutzung eines Verkehrsmittels auch der
finanzielle Aspekt eine große Rolle. Hier muß - und das wird gerade in dsv und
gerade von den Personen, die sich für das ST aussprechen, immer wieder gefordert
- Kostenwahrheit herrschen. Durch das ST wird de facto Studieren teurer, dafür
ÖPNV-Nutzung kostenlos. Das entfernt sich von der Kostenwahrheit, denn natürlich
entstehen mit steigender Nutzung des ÖPNVs auch steigende Kosten (und
Umweltschäden nebenbei). Daß nichtmotorisierte Fortbewegung die größten Kosten-
und Umweltvorteile bietet, wird durch das ST einfach erschlagen. Daß kurze Wege
die "Allgemeinheit" weniger belasten als lange - perdü. Verkehrsvemeidung - ad
acta gelegt, weil unnötig geworden.
Kostenwahrheit heißt, Zahle für Nutzen, spare druch Weniger-Nutzen.. Das ST ist
(genauso wie die Kfz-Steuer für stehende Autos) ein Schritt weg von der
Kostenwahrheit und dem immer geforderten Verursacherprinzip. Nicht die
Entscheidungsfreiheit wird eingeschränkt, aber die Randbedingungen, aufgrund
derer die Entscheidung gefällt wird, werden verfälscht. Das Ergebnis sind so
unsinnige Entscheidungen wie Umsteigen vom Rad auf den Bus (was ja die kürzlich
hier gepostete Bonner Verkersnutzungsstatistik belegt).
> Hier sind einige so verbohrt..aeh engagiert, dass sie nur noch Recht
> haben wollen(aus Unsicherheit?).
Meinst Du jetzt Sl*ka, Cr**el, L*ndemann, *cking und Str*bl, oder wen?
Gruß, Peter
P.S. Fahrradhelme für Studenten - zum Preis von 5 DM pro Semester... daß ich da
nicht drauf gekommen bin... ;-)
> Dann solltest Du auf eine einsame Insel auswandern und diese
Gesellschaft
> verlassen. Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß das
Wohl
> der Allgemeinheit im Vordergrund steht und man sich manchmal auch in
> seiner persönlichen Freiheit/seinem persönlichen Vorteil zugunsten der
> Allgemeinheit zurücknehmen muß.
Hier geht's nicht um das Wohl der Allgemeinheit, sondern um die
politische
Durchsetzung eines Irrglaubens.
Und weder die ÖPNV-fahrenden Studenten, noch die Verkehrsbetriebe sind
"die Allgemeinheit", diese werden jedoch hier ungerechtfertigt
subventioniert.
> Nein, das wollen sie nicht. Sie wollen einfach nur selber ein
günstiges
> Ticket zur Benutzung des ÖPNV. Ihnen zu unterstellen, ihre Motivation
> wäre nicht der eigene Nutzen des Tickets, sondern das bewußte und
> alleinige Benachteiligen der Gegner des Tickets ist unverschämt. Ist
ja
> nun nicht so, daß sie dem letzten Viertel den Nutzen und die Vorteile
des
> ST verwehren wollen!
Das letzte Viertel und auch ein Teil der Nutzer des ST haben überhaupt
keine
Vorteile durch das ST. Es wird einfach gefahren da es ja bezahlt ist.
Alle, die in Fußwegweite zur Uni leben, alle, die vorher mit dem rad
gefahren sind,
alle, die so wohnen, daß die Uni per ÖP(N)V nicht oder nur unzumutbar
(betrifft wieder fast alle) erreichbar ist, benötigen kein ST, für diese
Leute ist
es eine unnötige Zusatzausgabe, die die Studenten subventioniert, die
in der Umgebung der Uni leben und das ST vorrangig für private Zwecke
nutzen.
> > Ich kann *keinen* Zusammenhang zwischen Studieren und
> > ÖPNV-Nutzen (oder sogar zwischen Studieren und dem Zurücklegen von
Strecken)
> > erkennen, der dies rechtfertigen würde.
>
> Ich schon, z.B. Lage der Wohnheime, Lage der Uni-Gebäude, Einrichtung
von
> speziellen Buslinien von Seiten des ÖPNV, die die einzelnen Uni-
> Einrichtungen miteinander verbinden, keinerlei Parkplätze bei den
> Unigebäuden (z.B. Bonner Juridicum).
Nimm's Fahrrad, geh zu Fuß, fahr' KFZ, kauf Dir 'ner Monatskarte.
Die Verpflichtung, ein Produkt eines freien Wettbewerbers
kaufen zu müssen, widerspricht dem marktwirtschaftlichen Prinzip
und ist ein unerlaubter Eingriff in den Wettbewerb.
> > Man muß sich das mal vorstellen: Einschreiben in einer Uni ist nur
möglich,
> > wenn gleichzeitig ein Produkt eines unifremden Unternehmens
abgenommen wird -
> > und dieselben Leute, die dies vorschreiben, regen sich dann über die
> > Bundling-Praxis von Kleinweich auf... :-(
> >
> Wenn ich bedenke, daß dieses unifremde Unternehmen Buslinien
einrichtet,
> damit Studenten, die Fächer verschiedener Richtungen studieren, auch
die
> entsprechenden Einrichtungen erreichen können, dann sehe ich hier mehr
> eine konstruktive Zusammenarbeit, als eine reine Ausnutzung der armen
> Studenten, die ihr ST nicht nutzen wollen.
Sehe ich genau andersrum. Ohne ST wäre den armen Studenten das
Erreichen der Uni ja nicht unmöglich. Allerdings müßten dann die, die
ÖPNV nutzen,
diesen auch bezahlen und nicht mal wieder "die Anderen".
Wäre echter (nicht erzwungener) Bedarf da, würden die
Unternehmen auch Buslinien einrichten, wenn es kein ST gäbe.
Hier wird das Prinzip von Angebot und Nachfrage pervertiert.
> Wie oft versagt denn bitte unser "Marktsystem"?
Gar nicht, wenn man es in Ruhe läßt.
Es versagt nur dort, wo es linkspolitisch reglementiert wird.
> Offenbar kommst Du aber mit unserem Gesellschaftssystem zurecht.
> Vielleicht solltest Du Dir überlegen, auszuwandern, denn ich
garantiere
> Dir, daß sich die Gesellschaft nicht Dir anpassen wird.
Nein, aber Dir. Denn die Personen, die ein entsprechendes
Marktverständnis
haben und damit ein relevantes Einkommen erzielen,
folgen Deinem Rat und verlassen das Land und wohnen dann in der Schweiz
oder in Monaco. Damit verkommt unsere Gesellschaft immer mehr
und die Zahl der Sozialempfänger wächst, wärend die Zahl der
Einzahler sinkt. Die Folge ist weitere Staatsverschuldung,
höhere Steuern, dadurch weitere Vertreibung der Einzahler
usw. usw.
Wie der Wirtschaftsminister gerade richtig sagte,
muß diese Spirale gestoppt werden, besser noch umgekehrt werden.
> Und nach den Umfragen und Abstimmungen zum ST gehörst
> Du zur Minderheit und nicht umgekehrt.
Insgesamt stellen die Studenten die Minderheit.
Das innerhalb dieser Minderheit eine
Mehrheit an Linksradikalen existiert,
sagt nichts über die Mehrheit an sich aus.
Michael
[...]
> Killfile? Brauche man das, um abweichende Meinungen ignorieren zu können?
Nein, aber wenn man Wissen gewinnen will und nicht vor hat,
Diskussionstraining zu betreiben, ist es sehr hilfreich.
Ingo.
dito
> Nun ja, sagen wir so, die Anforderungen eines Studiums gehen nun mal
weit
> über die einer Ausbildung und die Anforderungen eines Jobs nach
> Ausbildung hinaus.
Daran zweifele ich stark.
Hängt aber vom Job und vom Studiengang ab.
In vielen Jobs ist geistiges Potetial nicht zwingend notwendig,
in vielen Studiengängen allerdings auch nicht,
da kann man sich locker auf Auswendiglernen beschränken.
> > Darüber hinaus habe auch ich zwei Berufsausbildungen
> > mit Abschluß und einige Jahre Erfahrung mit
> > Schule, FH und Beruf.
> >
> > Glaube mir, es wird härter. Sei froh, daß es Dir z.Zt. so gut geht.
> >
> Ich kann trotz meines Studiums bereits auf über 7 Jahre
Berufserfahrung
> in den verschiedensten Jobs zurückblicken, ich schätze, ich kann
durchaus
> selbst beurteilen, ob ich die Realität kenne oder nicht. Aber Du
kannst
> das ohne mich zu kennen nicht. Also nimm bitte Abstand davon, alles
> andere ist Verleumdung.
Was waren denn das für Jobs?
Mit Leistungsdruck, finanzieller und Personalverantwortung?
Oder typische Studentenjobs?
Michael
> > > Dann solltest Du auf eine einsame Insel auswandern und diese
Gesellschaft
> > > verlassen. Denn eine Gesellschaft funktioniert z.B. dadurch, daß
das Wohl
> > > der Allgemeinheit im Vordergrund steht und man sich manchmal auch
in
> > > seiner persönlichen Freiheit/seinem persönlichen Vorteil zugunsten
der
> > > Allgemeinheit zurücknehmen muß.
> >
> > Welcher Vorteil der Allgemeinheit?
>
> In diesem Fall überhaupt ein kostengünstiges ST zu haben. Andernfalls
> hätte es das nicht gegeben.
Das ist aber kein Vorteil für die Allgemeinheit,
sondern für den Egoisten unter den ÖPNV-Nutzern.
> > > Und wer hier egoistisch ist, bist Du.
> >
> > Du willst, daß ich (wäre ich noch Student) Deine Busfahretn
mitbezahle und nennst
> > mich egoistisch.
> >
> Ich habe nie gesagt, daß ich will, daß andere Studenten für mich
> mitbezahlen. Aber wenn es nur die Alternative gibt, alle Studenten
> aufgrund eines fehlenden ST auf einem schlechten Stand zu lassen, oder
> den Großteil der zu betrachtenden Menge durch Einführung eines ST für
> alle Vorteile zu verschaffen, auch wenn einige diese Vorteile nicht
> nutzen wollen und deshalb zahlen müssen, ohne eine Gegenleistung zu
> erhalten, dann finde ich zweiteres trotzdem besser. Denn das
entspricht
> nun mal meiner Auffassung von Demokratie und sozialer Marktwirtschaft.
Der sogenannte schlechtre Stand ändert sich durch das ST nicht.
Es ändert sich nur insofern was,
daß der ÖPNV nutzende Student beim
Nichtnutzenden die Hand aufhält.
> Hmm, in Härtefällen gibt es hier immer noch die Möglichkeit, auf das
ST
> zu verzichten. Und bei Dir klingt das so, als wenn ich nur die anderen
> für mich zahlen lasse, selber die Vorteile nutze und sie nur die
> Nachteile haben.
Klingt nicht nur so, es ist so.
> Also zumindest hier in Bonn kann IMHO jeder Student
> Vorteile aus dem ST ziehen, wenn er nur will. Und wenn ich mich hier
so
> umschaue, in einem Wohnheim, auf dessen Belegung ich keinen Einfluß
habe,
> dann sind hier immer noch alle für das ST! Wobei da einige drunter
sind,
> die es nicht oder nur selten in Anspruch nehmen. Diese finden es
durchaus
> in Ordnung, selber mehr zu Zahlen, wenn dadurch die Allgemeinheit den
> Vorteil des ST hat.
Du lernst es nicht. *Nicht* die Allgemeinheit,
sondern die ÖPNV-Nutzer haben einen
(ausschließlich finanziellen) Vorteil.
> > Und woher kommt dieser Preisnachlaß???
> >
> Das ist schon klar, aber dennoch ist das nicht die Hauptmotivation,
> sondern lediglich ein unerwünschter Nebeneffekt, den aber die meisten
als
> hinnehmbar ansehen und deshalb für das ST gestimmt haben. Für sie
> überwiegen die Vorteile die Nachteile.
Es gibt keine Vorteile durch das ST.
Es gibt lediglich einen Zwang der Nichtbenutzer,
einen Teil des Fahrpreises für Andere zu bezahlen.
Die Möglichkeiten der Mobilität ändern sich in keiner Weise.
> Also das sollte mir wirklich mal einer Ausrechnen. Gehen wir mal von
ca.
> 35000 Studenten in Bonn aus (ist schon etwas älter, keine Ahnung, wie
> viele es derzeit sind), 75% sind für das ST und nehmen wir mal an, sie
> nutzen es in irgendeiner Weise (und sei es nur für private Zwecke und
> nicht für die Uni). Dann sind es also 8750 Studenten, die für mich
> mitbezahlen. Um es einfacher zu machen, gehen wir von einem Semester
aus.
> Sie zahlen 8750 * 110 DM für das ST für die anderen = 962500.
Folglich ungerechtfertigte Umverteilung von knapp 1 Mio. pro Halbjahr!!
> Ich habe nie gesagt, daß alle den ÖPNV nutzen müssen, das wäre auch
> sicherlich falsch. Bei der Abstimmung gab es aber wohl nur die Wahl
> zwischen dem ST für alle oder keinen. Und trotzdem waren 2/3 dafür,
> obwohl sie wußten, daß dies für einzelne auch Nachteile bedeutet.
Somit
> bin ich in dieser Hinsicht Teil der Mehrheit, aber es ist mir an sich
> schon egal, ob ich zu einer Mehrheit angehöre oder nicht. Wenn ich
aber
> einer Minderheit angehöre, muß ich mich auch damit abfinden, daß die
> Mehrheit anderer Meinung ist und beuge mich dann der Mehrheit. Im
übrigen
> finde ich es ziemlich unsinnig, daß diese Diskussion von Leuten
geführt
> wird, die das Thema gar nicht betrifft, da sie keine Studenten sind.
> Worüber regen die sich auf? Wenn ich z.B. Michael Dietrichs Art und
Weise
> sehe, sich persönlich benachteiligt zu sehen und gleichzeitig ihm
> unbekannte Leute anzugreifen und zu beleidigen, dann muß ich mich
wirklch
> fragen, was das soll.
Weil es hier um das sozialistische Gedankengut einiger
Ideologen geht, die sich mit dem Deckmäntelchen "sozial"
einen persönlichen finanziellen Vorteil verschaffen.
Das ist das Prinzip, das dahinter steckt und dagegen were ich mich.
Das ST ist nur eins von vielen Beispielen.
> > Aber wahrscheinlich kaufst Du fair gehandelten Kaffee, weil Du nicht
auf Kosten
> > kolumbianiscger Bauern leben möchtest...
> >
> ROTFL, ne, falsch, ich trinke gar keinen Kaffee, höchstens mal auf der
> Arbeit, da wird er vom Arbeitgeber gezahlt. ;-)
Genau diese Einstellung habe ich erwartet.
Daran ändert auch ein Smiley nichts.
Nach außen schön Wetter machen und hintenrum
immer den persönlichen Vorteil im Auge haben.
> Was bringt eine Diskussion, wenn man dafür nicht die Zahlen hat. Ich
wäre
> im Übrigen auch bereit, mehr für das ST zu zahlen, wenn dann nur die
das
> ST nehmen müßten, die es auch benutzen wollen.
Mehr verlangt ja auch keiner.
> Aber das wird allein
> organisatorisch sehr schwer
Ihr Studis seid doch so schlau...
> und die Zahlen der Schwarzfahrer sind in der
> Gruppe der Studenten IMHO sehr hoch. So kann ich dann auch ein
> Unternehmen verstehen, daß die derzeitige Lösung vorzieht.
Ist das das Problem der Studenten?
Nein, das ist ein Problem des Unternehmers.
Michael
Das ST gilt für AST? Welches das typische Verkehrsmittel für Zechtouren
ist?
Und für das jeder "normale" Bürger extra zahlen muß?
Höllisch gerecht.
Michael
> Niemand hat bisher je versucht, mich in eine Straßenbahn zu
> zerren.
Wahrscheinlich auch sonst nirgendwo hin.
*SCNR*
Michael
> > elwu schrieb:
Hallo Peter, hallo elwu.
Manchmal sollte ich erst Eure Antworten auf die
Postings der, wie Peter so schön schrieb,
"Sl*ka, Cr**el, L*ndemann, *cking und Str*bl, oder wen?"
abwarten, da erübrigen sich doch einige meiner Antworten.
Schön, daß hier nicht nur ideologisch denkende Studenten und
Behörden- und Institutionsrumsitzer posten.
Viel Spaß beim selber Fahren :-)
Michael
Selbst wenn die Finanzplanung falsch ist, ist dies seine persönliche
Sache.
Außerdem entsprechen 20DM 10 Glas Bier in der Kneipe oder
10l Bier zu Hause mit Freunden.
Und das ist allemal mehr Wert, als ein ungenutztes ST für
ein Unternehmen, dem man ablehnend gegenüber steht.
Michael
Zunächst mal unterstellst Du mir z.B. Dreistheit und Überheblichkeit,
ohne mich zu kennen und darüber hinaus bist Du durch Deine Äußerungen
durchaus auch ohne persönliche Kenntnis recht leicht einzuordnen.
Michael
> > Nein. Frech ist es, von Abstinenzlern einen Beitrag zur Finanzierung
des
> > Bierkonsums der Trinker zu verlagen, oder von Nichtnutzern einen
Beitrag zu
> > den Kosten der ÖPNV-Nutzer. Wer nutzt, zahlt, wer nicht nutzt, zahlt
nicht.
> > Ist das so schwer zu verstehen?
>
> Es waere zu verstehen, wenn man die Kosten des Autoverkehrs auch so
> erheben wuerde. Allerdings zahle ich als Nicht-Dosentreiber dort auch
> fleissig mit.
Unerheblich im Vergleich zu dem, was die Autofahrer zahlen.
Und erst recht unerheblich gegenüber dem Nutzen,
den Nichtautofahrer aus dem Volkswirtschaftlichen Gewinn
des MIV ziehen.
Michael
> Also Bier trinken und die Benutzung des ÖPNV sind die gleiche Art von
> Privatvergnügen?
Es sind beides persönliche Entscheidungen, die ich mir nicht
von ideologischen Sozialisten abnehmen lasse.
> Immerhin gibt es Leute,
> die ohne ÖPNV tatsächlich keine Möglichkeit haben, zur Arbeit oder zur
> Uni zu kommen.
Falsch. Es gibt immer eine andere Möglichkeit.
In diesem Fall ÖPNV aus eigenen Mitteln finanziert,
Taxi, zu Fuß, Fahrrad, KFZ, Fahrgemeinschaft usw.
> > Und wenn, wie oben angegeben, tatsächlich 75% der
> > Studenten das ST nutzen (möchten), gibt es keinen Grund,
> > die restlichen 25% auch dazu zu zwingen. Bei 75% sollte
> > der Preisnachlaß immernoch groß genug sein, daß es sich für
> > die Studenten lohnt, ohne Unbeteiligte zur Subvention zu zwingen.
> >
> Wir leben in einer Gesellschaft, bei der es um das Wohl des Einzelnen
> _und_ der Allgemeinheit geht!
Ich erkenne hier keine Allgemeinheit.
Ich erkenne lediglich eine Gruppe Schmarotzer,
die auf Kosten Anderer billig Bus fahren wollen.
> Glaub mir, ich war schon immer sehr selbständig in den oben genannten
> Bereichen und die Tatsache, daß ich für das ST bin, hat mich in meiner
> Selbständigkeit bestimmt nicht beeinträchtigt.
Ich glaube Dir ebenso, wie ich Herren wie Trittin
oder Schröder glaube.
Ich hoffe, das genügt Dir.
> Und wer das unterstellt,
> ist dreist und überheblich.
Vielleicht bin ich das.
Stört mich aber wenig.
Und wenn's von jemanden wie Dir behauptet wird,
noch weniger.
> Wer wagt es, so über mich und meine
> Fähigkeiten zur Selbständigkeit zu urteilen?
Jeder, der die sozialistische Propaganda und die
Neigung, sich auf Kosten der Anderen einen
persönlichen finanziellen Vorteil zu verschaffen,
erkennt.
Michael
Ich auch.
> Ersatzweise sollte die uebrige
> Querfinanzierung des Autoverkehrs aus dem allgemeinen Haushalt
> abgestellt werden.
Falscher Satzbau, muß lauten:
Ersatzweise sollte die uebrige
Querfinanzierung des allgemeinen Haushalts
aus dem Autoverkehr abgestellt werden.
Michael
Nun ja, offensichtlich verwechselst Du die Begriffe sozial und
sozialistisch.
Da bringt eine Diskussion in der tat nicht viel.
Michael
In etwa so intelligent, wie Deine Postings.
Meine Aussage ist hier unbestritten, ein Nachweis folglich unnötig.
> Falls es Euch noch nicht aufgefallen ist, wir leben in einer
_sozialen_
> Marktwirtschaft.
Wie schon so oft erklärt, ist das ST zum einen nicht sozial,
zum zweiten verwechselst Du mal wieder sozial und sozialistisch.
> Die Bedeutung dessen ist Euch offensichtlich nicht
> bewußt. Wenn Ihr in einer Marktwirtschaft leben wollt, dann müßt Ihr
> auswandern.
Nein, hätten wir statt einer sozialistische eine soziale
Marktwirtschaft,
wäre ja alles OK.
Michael
> Ich hab hier nur gemeckert, weil M.D. wieder irgendwelche
> Behauptungen aufstellt, voll aus der Luft gegriffen.
Das der Teil der Nichtnutzer des ST diese für die Nutzer mitfinanzieren
muß, ist hier unbestritten, muß folglich nicht bewiesen werden.
> Hier wird ueberhaupt niemand gezwungen, er braucht ja nicht hier
> zu studieren. Oder er geht an eine Uni, wo es das ST nicht gibt.
Hier wird auch niemand gezwungen, Anliegergebühren zu zahlen,
er braucht ja nicht hier zu wohnen.
> Wenn man von Zwang hier in D sprechen kann, dann ist es der Zwang
> Anliegergebuehren zum Bau von Scheissstrassen leisten zu muessen.
Scheißstraßen? Sowas macht man doch woanders, oder, Ralf?
> Der Zwang fuer jede Kinokarte und jeden Schwimmbadbesuch einen
> unauffaelligen Aufschlag zahlen zu duerfen, damit der Stundentenrabatt
> wieder reinkommt und mehr Steuern zahlen zu muessen, damit die
> Herrschaften subventioniert in der Mensa mampfen und
> verbilligt im Studentenwohnheim wohnen koennen.
Korrekt.
> Du siehst, deine ST ist geschenkt fuer die 100 Maerker.
Es geht nicht um 100 DM, sondern um's Prinzip.
Michael
> > Der Zwang fuer jede Kinokarte und jeden Schwimmbadbesuch einen
> > unauffaelligen Aufschlag zahlen zu duerfen, damit der
Stundentenrabatt
> > wieder reinkommt und mehr Steuern zahlen zu muessen, damit die
> > Herrschaften subventioniert in der Mensa mampfen und
> > verbilligt im Studentenwohnheim wohnen koennen.
>
> Deinen Studentenhaß kannst Du Dir sparen. (Lies Kerstins Posting).
Diese
> staatlichen Ausgaben sind Investitionen, denn die Stiudenten werden
später
> mehr Steuern zahlen und für Produkte sorgen, die andere nicht haben
und die
> Deutschland daher teuer verkaufen kann.
Da muß ich Dir ausnahmsweise widersprechen.
Zwischen studieren und Kino oder Schwimmbad
sehe ich keinen Zusammenhang.
Ebenso wenig wie zwischen Kino und späterem Einkommen
und der damit verbundenen Steuern.
Michael
Auf diesem Niveau diskutiere ich nicht.
Michael
Da stimme ich Dir zu.
> Andere finanzieren
> die Schulen (mit), obwohl sie sie gar nicht nutzen.
Falsch, jeder nutzt sie, und sei es nur zur Heranbildung einer
zur Rentenzahlung fähigen Generation.
> Wieder andere
> könnten sich vorstellen, viel preiswerter ihr Haus und Hof schützen
> zu lassen, und werden dennoch zur Landesverteidigung direkt oder
> indirekt oder beides herangezogen.
Bei der Landesverteidigung geht es nicht nur um Haus und Hof,
sondern um die Verteidigung der demokratischen Grundrechte,
die auch Du hier durch Deine Postings ausüben kannst.
Und die kannst Du nicht mal so eben selbst schützen.
Ebensowenig wie Dein Haus und Garten gegen z.B. eine fremde Armee.
Michael