Volkssolidarität zockt ab

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Lupo

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Jul 3, 2009, 9:29:15 PM7/3/09
to Pflegehilfe Mechtersen
Artikel vom 04.07.2009

Finanzskandal bei Güstrower Volkssolidarität

Finanzen. Etwa 1000 Anlegern droht der Totalverlust. Nach dubiosen
Geschäften sind zwei Immobilienfondsgesellschaften pleite.

Schwerin (roth). Das war zu erwarten: Monatelang hatten die
Fondsgesellschaften die Anleger hingehalten und sich in Ausflüchten
geübt. Mit üppigen Renditezahlungen und günstigeren Plätzen in
Pflegeheimen hatten die Fonds der Volkssolidarität zuvor bei
vornehmlich älteren Anlegern um Einlagen geworden. Die hatten auf den
guten Namen der Volkssolidarität vertraut und insgesamt sechs
Millionen Euro angelegt. Jetzt müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen.

Die Volkssolidarität Sozial-Immobilien GmbH (VSI) und die
Volkssolidarität Sozialimmobilienfonds GmbH & Co. KG sind
zahlungsunfähig. Ein entsprechender Antrag sei gestern beim
Amtsgericht Rostock gestellt worden, teilte VSI-Geschäftsführer, der
Schweriner Rechtsanwalt Franz Miedeck, gestern mit. Er war vor einigen
Wochen von den Gesellschaftern eingesetzt worden, um den
Fondsgeschäften auf den Grund zu gehen.

„Die Mittel reichen nicht, um die fälligen Verbindlichkeiten zu
bedienen“, sagte der Fachanwalt. Eine Sanierung der Gesellschaften
„erscheint auch vor dem Hintergrund noch bestehender Intransparenzen
unrealistisch“, teilte der Volkssolidarität Landesverband MV mit. Nach
bisherigen Erkenntnissen bestehe eine erhebliche Liquiditätslücke.
Anfang Juni fehlten Miedeck zufolge insgesamt etwa 130.000 Euro.

Den Kapitalgebern drohen jetzt Millionenverluste. Allein 244 von ihnen
hatten bei der VSI-Gesellschaft 1.083.682,93 Euro angelegt, teilte
Miedeck mit. In der zweiten Gesellschaft haben 780 Geldgeber
sogenannte Kommanditeinlagen von 4.690.857,20 Euro eingezahlt. Ob und
wie viel Geld sie davon wiedersehen werden, bleibt offen. Zunächst
müsse der vorläufige Insolvenzverwalter, der Rostocker Rechtsanwalt
Herbert Hülsbergen, seine Arbeit aufnehmen, meinte Miedeck.

Die Sparer bekommen nun die Quittung für offenbar zwielichtige
Geschäfte des ehemaligen Fonds-Managements. So gibt es berechtigte
Zweifel am Geschäftsgebaren beispielsweise des ehemaligen
Fondsgeschäftsführers Lothar Viereck. Als Chef einer Reihe von
Unternehmen soll u. a. Viereck innerhalb eines undurchsichtigen
Firmengeflechts derzeit nicht mehr nachvollziehbare Grundstücks- und
Darlehensgeschäfte getätigt haben. Dabei haben sich die Unternehmen
und eine Stiftung offenbar untereinander Immobilien verkauft, Darlehen
gewährt oder Forderungen abgetreten, ohne dass bislang zu erkennen
ist, wie die Geschäfte je bezahlt werden sollten.
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