Quote McMac: Ich wollte nur ausdrücken, dass es mir (und scheinbar auch den anderen) große Freude macht, Dir zu helfen das richtige Tool zu finden. Da wir dich sehr schätzen und Du eine unterhaltsame Art hast, deine Auseinandersetzung mit dem Thema in Worte zu fassen, ist das ein interessanter Thread geworden, den man gerne liest und verfolgt. Als kleiner Zyniker mit Hintergedanken würde ich sogar sagen, lass dir Zeit und teste es genau, dann haben auch wir mehr und länger etwas davon.
Hab ich Dich wirklich so mißverstanden, oder ruderst Du im Rückwärtsgang?

Na egal - wenn ich Deinen Worten glaube, kann ich mich freuen, also mach ich das halt einfach mal.
Quote McMac: ShiftN
kann 0,0000000000000000000000000001 Grad-Schritte
Das kann man zumindest eingeben,
und das Programm stürzt dabei nicht ab.
Meine visuelle Kontrolle konnte allerdings nicht nachprüfen, ob das Bild wirklich und mit welcher Fehlertoleranz gedreht wurde.
Was denn, sowas erkennst Du nicht mit freiem Auge? Wie willst Du denn überhaupt fotografieren, wenn Du so schlecht siehst?
Im Ernst: Ganz egal, was Du eintippst - es dreht, soweit ich es ausgetestet habe, immer in Schritten von 0,008 im unteren Bereich bis 0,06 Grad im oberen Bereich, oder zumindest so ähnlich.
In diesen Schritten springt nicht nur der Schieberegler.
Wenn man nach einer Korrektur (nochmals) auf »Manuell anpassen« klickt, zeigt ShiftN immer an, was gerade gemacht wurde. Diese Einstellungen kann man korrigieren - danach berechnet es das Bild völlig neu. Gibt man manuell z.B. 0,5119 Grad ein, klickt auf »OK« und nach der Änderung abermals auf »Manuell anpassen«, steht da plötzlich: 0,508
Es hat also nicht um 0,5119 Grad gedreht, sondern um 0,508 Grad. - Ja, ich weiß, so genau braucht das niemand, aber Angeber müssen sich bei mir immer beweisen.
Ich wollte also die tatsächliche Genauigkeit testen und habe mir zu dem Zweck eine jpg-Datei mit Querlinien gemacht. Diese hab ich mit ShiftN 17 x um eingetippte 5.5119 Grad (ShiftN braucht Punkt statt Komma, gibt man ein Komma ein, rechnet es in ganzen Grad) gedreht und dazwischen jeweils abgespeichert.
Ich ging davon aus, daß es mir dann über die automatische Korrektur sagen würde, um wie viele Grad es das Bild nun drehen mußte, um die Linien genau senkrecht auszurichten, was der Differenz zu einer 90°-Drehung entspricht.
Also habe ich nun das 17 x gedrehte Bild genommen (5,508° x 17 = 93,636°) und auf »automatische Korrektur« geklickt. Jetzt waren die Linien optisch (also pixel-)genau senkrecht. Dann hab ich unter »manuell anpassen« nachgeschaut: Die automatische Korrektur war -3.656 Grad - was zwar um 0,02° danebenliegt, aber dem nächsten festen Schritt des Schiebereglers entspricht.
Es arbeitet also offensichtlich innerhalb der vorgegebenen Grad-Schritte wirklich genau, trotzdem ergibt sich in dem Beispiel eine Differenz zu den händisch eingegeben Zahlen von rund einem Zehntelgrad (5,5119° x 17 wären korrekt 93,7023° gewesen).
Natürlich ist es normalerweise nicht nötig, auf mehr als ein Zehntel oder höchstens Hundertstel Grad genau zu drehen. So gesehen reicht das ShiftN völlig aus und es ist auch nicht weiter schlimm, daß es von - 8 bis + 8 Grad begrenzt ist - so schiefe Bilder haben ohnehin besser im Mistkübel ihren Platz, sofern es sich nicht um das letzte Bild der verstorbenen Großmutter handelt. Aber um das ShiftN für eine einfache Anwendung wie das Geradedrehen der Bilder zu verwenden, braucht es meiner Meinung nach etwas zu lang zum Einlesen und Abspeichern der Bilder, und daß man die Darstellungsgröße nicht ändern kann, ist - besonders, wenn man genau arbeiten will - nicht sehr vorteilhaft.
Und nicht zuletzt hat Dieter völlig Recht, wenn er sagt, daß es besser ist, wenn man alles in einem Programm machen kann, damit man das Bild nicht zu oft abspeichern muß.
Ich will das ShiftN aber nicht verunglimpfen: Es ist im Grunde ja zum Korrigieren der stürzenden Linien gedacht - das macht es auch gut (vorausgesetzt, es findet die richtigen Linien). Wünschenswert wäre hier nur ein Werkzeug, mit dem man die Linien manuell markieren kann, ansonsten erfüllt es für seinen Zweck alle Anforderungen, und da man nicht ständig stürzende Linien zu korrigieren hat, spielt auch das träge Einlesen und Speichern keine große Rolle.
Daß mir Programme, die mit + gegen den Uhrzeigersinn und mit - im Uhrzeigersinn drehen, suspekt sind, ist zwar nicht wichtig und vor allem Gewöhnungssache, aber ich frage mich, ob sich daraus nicht grundlegend mehr oder weniger Logik im Programmaufbau ableiten läßt.
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Kurz zu einem anderen Programm, das ich erst neulich auf meiner Festplatte entdeckt hab, obwohl es da schon Jahre herumliegt, weil es wegen der LightSkribe-Funktion beim DVD-Laufwerk dabei war: Nero PhotoSnap Essentials
Kaufen würde ich es nicht - es ist ein Glücksprogramm, das ab und zu in der automatischen Korrektur überraschend gute Ergebnisse punkto Farbkorrektur und Belichtung liefert, oft aber auch solche, wo man nicht nachvollziehen kann, wonach es sich eigentlich ausgerichtet hat. Besonders trifft das auch auf den Punkt »Geraderichten« innerhalb der automatischen Korrektur zu: Es sucht sich eine Linie, nach der es das Bild ausrichtet - wenn man Glück hat, die richtige. Leider sind in Wien sehr viele Straßen schief - die richtet es meistens gerade und stellt dafür die Häuser schief, notfalls auch im 40°-Winkel.
Im manuellen Modus hat man die Möglichkeit eine (einzige) Linie zu ziehen (wahlweise waagrecht oder senkrecht), nach der es das Bild ausrichtet - allerdings ist die Linie sehr dick - verdient eigentlich eher die Bezeichnung »Balken« -, sodaß sich damit leider auch nicht genau arbeiten läßt.
Auch die anderen Funktionen sind manuell nur sehr ungenau zu bedienen, zumeist nur über sehr kleine Schieberegler - für richtige Bildbearbeitung ist es also ziemlich ungeeignet, obwohl einige Funktionen zur Verfügung stehen. Trotzdem versuche ich in letzter Zeit manchmal bei Bildern mit Farbstich damit mein Glück - wenn es paßt, spart es mir viel Zeit, die ich brauchen würde, um mit der manuellen Farbbearbeitung im PhotoStudio ein ähnlich gutes Ergebnis zusammenzubringen.
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Quote dida56:
Das Photostudio 6 hab ich getestet - ich konnts nicht glauben - aber es interessierte mich sehr - winziges Fenster zum drehen, sehr grob nur in 1 Grad-Schritten drehbar- und die wollen auch noch Geld dafür.
Das winzige Fenster zum Drehen stört mich weniger, da ich ohnehin die Grad eintippe und nicht das Bildchen drehe … Ups, ja, vielleicht mache ich das deshalb so, weil das Bildchen so klein ist ...
Quote dida56:
Was ist eigentlich mit den Programmen, die mit den Kameras mitgeliefert werden? Die sind doch eigentlich garnicht so schlecht - wenn ich an mein View-NX denke (kann jeder kostenlos runterladen) - das kann in 0,1 Grad Schritten geraderichten - drehen
- und das nicht in einem kleinen Fensterlein.
Ja, ein View-NX hab ich zu meiner Coolpix P90 auch dazubekommen. Allerdings sehe ich da nirgends eine Funktion zum Geraderichten - nur Drehung um 90°.
Ich hab - jeweils mit winzigen Schiebereglern versehen - die Funktionen Scharfzeichnung, Kontrast, Helligkeit, Lichter, Schatten, Farbverstärkung
Dann hab ich ein Auswahlfeld »D-Lightning HS« und unten kann man (wofür das gut ist, weiß ich nicht) »Personen« oder »Natur« anklicken.
Weiters sehe ich Schieberegler und Auswahlfelder, die sich aber nicht bedienen lassen, mit den Bezeichnungen Belichtungskorr., Feinanpassung, Weißabgleich, Bildton, und Bildoptimierung. Darunter ist ein Button »Utility starten«. Wenn ich da klicke, geht ein extra Fenster auf, das sich »Pictrue Control Utility« nennt - mit dem kann ich aber kein Bild öffnen - es will nur von der Speicherkarte oder direkt von der Kamera aus bedient werden, die Festplatte mag es nicht.
Vor allem sehe ich aber nichts zum Geraderichten. - Ist es eine Coolpix-Spezialversion mit eingeschränkten Funktionen? Es nennt sich aber ganz normal »ViewNX«, Version 1.5.2.
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Quote FSup:
Ich hasse Abkürzungen.
Was ich kenne, ist »PaintShop Pro 7«, davon hab ich eine »ausgeborgte« Version auf meinem alten Rechner, die ich bisher auch zum Geraderichten verwendet hab. Am neuen Rechner will ich aber nur mehr legal erworbene Programme, und während der »Testphase« am alten Rechner konnte es mich nicht so überzeugen, daß ich dafür Geld ausgeben würde.
Drehen kann es wirklich gut und sehr genau. Was mir aber fehlt, ist das genaue Zuschneiden danach. Man kann zwar mit der Maus markieren, wie man es zuschneiden will, aber dann ist es alles andere als in einem gängigen Format. Im PhotoStudio kann ich eingeben, daß ich z.B. 3800 x 2850 Pixel ausschneiden will, dann klicke ich aufs Bild und hab eine Maske, die ich verschieben kann, im PaintShop kann ich das offenbar nur schätzen.
Ohne Ausschneidemaske taugt es
für mich nur als Zusatzprogramm, um das Bild zu drehen. Oder hast Du einen Tipp, wie man es damit hinkriegt, einen Ausschnitt in frei wählbarem Seitenverhältnis (4:3, 16:9, 16:10 oder individuell) auszuschneiden? Muß ich mich über das Lineal hinrechnen?
Gut, bei den unzähligen aus- und einschaltbaren »Paletten« würde es mich wirklich nicht wundern, wenn ich etwas übersehen hätte - mit den Paletten beschäftigt einen das Programm ja vor allem mit sich selbst und man kommt gar nicht dazu, ein Bild zu bearbeiten. Immer, wenn ich versucht hab, mehr mit dem Programm zu machen, war ich am Ende ganz fertig vom Suchen. Deshalb kann ich auch über die anderen Funktionen nicht viel sagen - ich hab sie immer nur dann gefunden, wenn ich gerade etwas anderes gesucht hab.
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So, eigentlich wollte ich hier erst einmal Schluß machen, aber jetzt hab ich mir doch noch schnell das paint.NET angeschaut. Das heißt: Ich wollte es »schnell« anschauen, mußte aber dann doch gleich einiges ausprobieren. Es ist zwar für mich jetzt etwas gewöhnungsbedürftig, aber es hat, soweit ich sehe, alles, was ich mir wünsche und noch mehr, sodaß ich mich wohl wirklich daran gewöhnen könnte.
Es kann mehr als nur genau drehen -
Quote hvbemmel:
Unter Layers (ja es gibt auch eine Deutschsprachige Version, aber ich habe den Englischsprachigen) kann man auf drei Achsen drehen in Grad (x,xx).
- möglicherweise kann es sogar das ShiftN ersetzen, so genau hab ich es noch nicht ausgetestet, aber es macht den Anschein. Beim Ausschneiden hat man sämtliche Möglichkeiten zur Verfügung und es hatte auch mit einem über 20 000 Pixel großen Panorama beim Drehen, Verkleinern und Abspeichern keine Probleme (ein über 30 000 Pixel großes muß ich erst suchen oder neu machen, um es zu testen).
Die Möglichkeiten der Farbbearbeitung, Belichtung, Kontrast etc. schauen sehr vielversprechend aus. Das Arbeiten mit den Kurven muß ich zwar erst üben, aber mir ist klar, daß das besser ist als die Schieberegler im PhotoStudio, die ja quasi nichts anderes sind, als lediglich drei Punkte auf der Kurve. Mit den Kurven im Paint.NET ist man da flexibler bzw. kann man genauer arbeiten. Auch sieht man die Veränderungen sofort im Fenster - und nicht nur in einem kleinen Vorschaufensterchen wie im PhotoStudio, wodurch sich damit auch wesentlich besser arbeiten läßt.
Einzig für den Weißabgleich hab ich noch keine eigene Funktion gefunden, aber die hab ich ja im PhotoStudio auch nicht und komme da auch mit der Farbbearbeitung halbwegs zurecht. Oder hab ich doch dran vorbeigeschaut und es gibt die Funktion?
Kurz gesagt: Vom Paint.NET bin ich echt begeistert.
Werde mir aber trotzdem die nächsten Tage auch noch ein, zwei der anderen Programme genauer anschauen - es schadet ja nicht, in der Auswahl ein bisserl flexibler zu sein.
Gimp kommt auf jeden Fall auch dran - mein Sohn schwört darauf, aber ich war immer der Meinung, es würde nur unter Linux funktionieren.
Jetzt wünsche ich aber erst einmal Euch allen frohe Ostern!