Open Data Überzeugungsmaterial

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Angelo Veltens

unread,
Jan 28, 2012, 8:38:55 AM1/28/12
to opendata...@googlegroups.com
Hallo zusammen,

am 08.02 habe ich im Rahmen einer Infoveranstaltung die Chance die
Wolfenbᅵtteler Ratsmitglieder vom Thema OpenData zu ᅵberzeugen.

Gibt es irgendwo eine Sammlung von Material das mir dabei helfen kann?
Z.B. Infografiken, Statistiken ᅵber die Vorteile von OpenData. Sammlung
von Pro Argumenten bzw. Entkrᅵftigung von Gegenargumenten und dergleichen?

Wenn nein, sollten wir sowas imho mal angelegen und ich werde meine
Erkenntnisse aus der Infoveranstaltung auf jeden Fall einflieᅵen lassen.

Viele Grᅵᅵe,
Angelo

Daniel Dietrich

unread,
Jan 28, 2012, 9:00:36 AM1/28/12
to opendata...@googlegroups.com
Hi Angelo,

On 28.01.2012, at 14:38, Angelo Veltens wrote:

> Hallo zusammen,
>
> am 08.02 habe ich im Rahmen einer Infoveranstaltung die Chance die

> Wolfenbütteler Ratsmitglieder vom Thema OpenData zu überzeugen.


>
> Gibt es irgendwo eine Sammlung von Material das mir dabei helfen kann?

> Z.B. Infografiken, Statistiken über die Vorteile von OpenData. Sammlung
> von Pro Argumenten bzw. Entkräftigung von Gegenargumenten und dergleichen?

Wir haben angefangen solche Sachen im WIki der OKF zu sammeln:

http://wiki.okfn.de/KnowledgeBase

und

http://wiki.okfn.de/Open_Data_FAQ

Pro und Contra Argumente findest Du ausserdem in

Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Offene Staatskunst - Bessere Politik durch Open Government
http://collaboratory.de/downloads/IGCollaboratoryAbschlussbericht2OffeneStaatskunstOkt2010.pdf


Grüße
Daniel

>
> Wenn nein, sollten wir sowas imho mal angelegen und ich werde meine

> Erkenntnisse aus der Infoveranstaltung auf jeden Fall einfließen lassen.
>
> Viele Grüße,
> Angelo

--

Daniel Dietrich

The Open Knowledge Foundation
Promoting Open Knowledge in a Digital Age
www.okfn.org - www.opendefinition.org

www.ddie.me
twitter.com/ddie
+49 176 327 685 30

Angelo Veltens

unread,
Jan 29, 2012, 1:24:08 PM1/29/12
to opendata...@googlegroups.com
Am 28.01.2012 15:00, schrieb Daniel Dietrich:
> Wir haben angefangen solche Sachen im WIki der OKF zu sammeln:
>
> http://wiki.okfn.de/KnowledgeBase
>
> und
>
> http://wiki.okfn.de/Open_Data_FAQ

Hi Daniel,

auf das OKFN Wiki bin ich schon gesto�en, das ist wirklich sehr gut!

>
> Pro und Contra Argumente findest Du ausserdem in
>
> Internet & Gesellschaft Co:llaboratory: Offene Staatskunst - Bessere Politik durch Open Government
> http://collaboratory.de/downloads/IGCollaboratoryAbschlussbericht2OffeneStaatskunstOkt2010.pdf

Das wiederum kannte ich noch nicht, vielen Dank!

Viele Gr��e,
Angelo

Angelo Veltens

unread,
Mar 4, 2012, 12:56:51 PM3/4/12
to opendata...@googlegroups.com

Hiho,

ich habe die Gegenargumente die auf der Infoveranstaltung aufkamen, mal
zusammengefasst (s.u.). Eine Aufzeichnung des Vortrags gibts ᅵbrigens
hier: https://vimeo.com/36570581

Ich fᅵnde es wie gesagt sinnvoll, wenn wir Gegenargumente und deren
Entkrᅵftigung irgendwo sammeln und so nach und nach eine Art Arguliner
aufbauen.

Hat das ODN oder OKFN ein Etherpad fᅵr die gemeinsame Erarbeitung der
Entkrᅵftigungen? Ich kipp es erstmal in ein Piratenpad, kᅵnnen wir aber
gerne umziehen: http://piratenpad.de/p/opendata

++ Die Verknᅵpfung der Daten gefᅵhrdet den Datenschutz

Auch wenn die als Open Data verᅵffentlichten Daten fᅵr sich genommen
unverfᅵnglich sind, besteht die Gefahr, dass durch die Verknᅵpfung der
Daten eben doch Erkenntnisse zu einzelnen Personen gewonnen werden
kᅵnnen. Das Gewinnen von ungeahnten Erkenntnissen wird ja gerade als ein
Vorteil von Open Data herausgestellt. Zu diesen Erkenntnissen kᅵnnten
auch persᅵnliche Informationen zᅵhlen.

++ Einnahmeverlust bei Erlaubnis kommerzieller Nutzung

Es mag richtig sein, dass auch Unternehmen die staatlichen Daten durch
Steuergelder mitfinanziert haben. Dennoch ist es nun einmal Fakt, dass
dem Staat Einnahmen wegbrechen, wenn Unternehmen, die bisher fᅵr den
Zugang zu bestimmten Informationen zahlen, dies nicht mehr mᅵssen, da
Open Data eine kommerzielle Nutzung ermᅵglicht. Wie soll der Staat diese
Einnahmeverluste kompensieren?

++ Viele Daten stehen den Unternehmen doch lᅵngst zur Verfᅵgung

Google z.B. besitzt doch bereits Stauinformationen. Warum soll der Staat
sich die Mᅵhe machen, sowas ebenfalls bereit zu stellen?

++ Missbrauch der Daten durch Terroristen

Terroristen kᅵnnen ᅵber Open Data mit wenigen Mausklicks lukrative
Anschlagsziele ermitteln.

++ Verbreitung von Fehlinformation

Die Daten, z.B. Gesetzestexte, kᅵnnten in verfᅵlschter Form von jemandem
verᅵffentlicht werden. Wer garantiert die Richtigkeit der Daten im Netz?

Marian Steinbach

unread,
Mar 4, 2012, 3:22:52 PM3/4/12
to opendata...@googlegroups.com
Hallo Angelo!

Ich habe mich mal ersten Antworten auf die Gegenargumente versucht.

Andere können die gerne ergänzen.


Am Sonntag, 4. März 2012 schrieb Angelo Veltens :

...

Hat das ODN oder OKFN ein Etherpad für die gemeinsame Erarbeitung der
Entkräftigungen? Ich kipp es erstmal in ein Piratenpad, können wir aber
gerne umziehen: http://piratenpad.de/p/opendata


Ich denke, das OKFN Knowledgebase Wiki ist dafür ganz gut geeignet.


 
++ Die Verknüpfung der Daten gefährdet den Datenschutz

Auch wenn die als Open Data veröffentlichten Daten für sich genommen
unverfänglich sind, besteht die Gefahr, dass durch die Verknüpfung der

Daten eben doch Erkenntnisse zu einzelnen Personen gewonnen werden
können. Das Gewinnen von ungeahnten Erkenntnissen wird ja gerade als ein
Vorteil von Open Data herausgestellt. Zu diesen Erkenntnissen könnten
auch  persönliche Informationen zählen.


Antwort: Sollte dies so sein, wäre das ein sehr ernst zu nehmendes Problem, mit dem man sich dringend auseinandersetzen müsste. Solange jedoch kein Beispiel für ein solches Problem bekannt geworden ist, bleibt dies ein rein theoretisches Risiko. Sollte wirklich ein rein theoretisches Risiko uns davon abhalten, weit konkretere und besser belegbare Chancen zu nutzen?

 
++ Einnahmeverlust bei Erlaubnis kommerzieller Nutzung

Es mag richtig sein, dass auch Unternehmen die staatlichen Daten durch
Steuergelder mitfinanziert haben. Dennoch ist es nun einmal Fakt, dass
dem Staat Einnahmen wegbrechen, wenn Unternehmen, die bisher für den
Zugang zu bestimmten Informationen zahlen, dies nicht mehr müssen, da
Open Data eine kommerzielle Nutzung ermöglicht. Wie soll der Staat diese
Einnahmeverluste kompensieren?

Staat, Länder, Kommunen, Ämter und Verwaltung profitieren an anderer Stelle von Offenen Daten. Denn die Offenlegung von Daten bietet viel Potential für die Vereinfachung von hoheitlichen Aufgaben. Kommunen, in denen Open-Data-Projekte gestartet wurden, berichten von neuen Synergien zwischen den Ämtern. [Konkrete Beispiele etwa aus Berlin einfügen]

Finanziell deutlich stärker ins Gewicht fallen dürfte jedoch die Schaffung neuer Wertschöpfung für die Wirtschaft und damit erhöhte Steuereinnahmen. [Hier die Schätzung der EU-Kommission beziffern.]
 

++ Viele Daten stehen den Unternehmen doch längst zur Verfügung


Google z.B. besitzt doch bereits Stauinformationen. Warum soll der Staat
sich die Mühe machen, sowas ebenfalls bereit zu stellen?

Die Notwendigkeit, bereits vorhandene Daten mehrfach zu erheben, bindet auch in der Wirtschaft wertvolle Ressourcen, die eigentlich für Innovation zur Verfügung stehen könnten. 

 
++ Missbrauch der Daten durch Terroristen

Terroristen können über Open Data mit wenigen Mausklicks lukrative
Anschlagsziele ermitteln.

So makaber dies klingen mag: Es ist davon auszugehen, dass Menschen mit kriminellen Absichten auch ohne Offene Daten Ziele für Anschläge finden können. Viele Informationen wie z.B. die Orte öffentlicher Einrichtungen sind öffentlich bekannt und mit mäßigem Aufwand leicht zugänglich. Von einer Erhöhung der Gefährdung durch z.B. Offenlegung einer Datenbank aller städtischen Immobilien ist kaum auszugehen.

 
++ Verbreitung von Fehlinformation

Die Daten, z.B. Gesetzestexte, könnten in verfälschter Form von jemandem
veröffentlicht werden. Wer garantiert die Richtigkeit der Daten im Netz?

Die Gefahr, das falsche Informationen verbreitet werden, besteht bereits heute. Eine Gewährleistung gibt es jedoch in den meisten Fällen schon heute nicht. Allerdings besteht die Hoffnung, dass durch die Offenlegung von Datenquellen auch die Derivate dieser Daten, die verbreitet werden, besser überprüft werden können. Verbreitet sich zum Beispiel eine Meldung über einen besonders hohen Ozonwert, können Personen mit dem entsprechenden Sachverstand gesamte Messreihen einsehen und mit der anderer Stationen vergleichen. So lassen sich Fehler vermutlich deutlich einfacher entdecken, als das heute der Fall ist.

Ein Sprecher der Weltbank wird mit der Aussage zitiert, dass die Öffnung von Daten für die Allgemeinheit der Weltbank viele Erkenntnisse über Datenfehler, die von Nutzern gefunden wurden, eingebracht hat. Diese wären wohl ohne die große Nutzer-Community kaum gefunden worden.

 
Viele Grüße,
Angelo


--
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