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# Rundmail des Aktionsbündnis
Sozialproteste (ABSP) am 9. Dezember
2009 #
Existenzminimum
mit aller Kraft einfordern!
Liebe
Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Wirtschaftskrise erfasst immer mehr gesellschaftliche Bereiche und
das erwartete Geschrei nach Kürzung von sozialen Leistungen und Löhnen
wird mittlerweile hörbar. Aber immer mehr Reichtum ist in den Händen
von immer weniger Menschen konzentriert, dient ungeheuerlichem Luxus
und Machterhalt und wird abgesichert durch einen immer weiter
entfesselten Sicherheitsstaat nach innen, Krieg nach außen, durch
Natur- und Klimazerstörung, rassistische Flüchtlingspolitik und
weltweite Armut.
Indem alle Lohnabhängigen - egal ob erwerbstätig, erwerbslos, in Rente,
in der Schule oder im Studium - ihre Forderungen gemeinsam formulieren,
können sie hiergegen Contra geben.
Da ist es eine sinnvolle Reaktion, die Bündnisplattform für 500 Euro
Eckregelsatz und 10 Euro Mindestlohn zu stärken, um gemeinsamen
Widerstand aufzubauen.
In über 100 Städten wird inzwischen für diese Plattform gearbeitet: http://www.500-euro-eckregelsatz.de
--> im Menü: "Das
Bündnis"
Bisher haben sich noch keine großen Organisationen, wie etwa im
Bundestag vertretene Parteien, Gewerkschaften oder Sozialverbände, auf
Bundesebene angeschlossen. Aber Gliederungen dieser Organisationen,
teilweise bis zur Landesebene, haben dies bereits getan, wie etwa die
GEW in Hessen, welche die Broschüre "’Fördern’ durch Mangelernährung"
nachdrucken und an Hessens Schulen verteilen lässt. Viele Menschen
erhöhen weiter den Druck, führen in allen Bereichen Diskussionen und
werben um weitere Unterstützung für diese Plattform. Jede weitere
unterstützende Initiative, jede örtliche Gliederung und jede
unterzeichnende Einzelperson, ob online oder auf einer papiernen
Unterschriftenliste, vergrößert die Kraft für die gemeinsame Aussage:
"Schluss mit dem Verzicht! Wenn es für uns einen Sachzwang gibt, dann
heißt der, dass kein Mensch unter sein soziales Existenzminimum
gedrückt werden darf!"
Protokoll des Treffens in Magdeburg
Mit dieser Rundmail erhaltet Ihr das Protokoll des 32. bundesweiten
Treffens des ABSP in Magdeburg. Nach einem einführenden kurzen Vortrag
von Christoph Spehr von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bremen zur
Situation nach der Bundestagswahl tauschten sich über 30
TeilnehmerInnen über die politische Arbeit vor Ort und in bundesweiten
Kampagnen aus. Dabei wurde sowohl die Richtigkeit der Kampagnenarbeit
des ABSP mit der Bündnisplattform für 500 Euro Eckregelsatz und mit dem
Aufruf für ein Sanktionsmoratorium als auch die Mitwirkung an dem
Bündnis "Wir zahlen nicht für eure Krise!" bestätigt. Im ausführlichen
Verlaufs-Protokoll sind viele Diskussionen und zahlreiche Aspekte der
Arbeit der Sozialproteste vor Ort und in Gegnerschaft zur
Regierungspolitik auf Bundesebene beschrieben. Ihr findet es im Anhang dieser Rundmail.
Ergebnisse der Konferenz
"Wir zahlen nicht für eure Krise!" in Stuttgart
Die Konferenz fand vom 13. bis 15. November in Stuttgart mit ca. 150
TeilnehmerInnen statt. Zum Abschluss wurde unter anderem vereinbart,
dass am 20. März 2010 in Stuttgart, in Nordrhein-Westfalen und
vielleicht noch an weiteren Orten regionale bzw. landesweite
Demonstrationen stattfinden sollen. Am 12. Juni sollen dann wiederum
Demonstrationen in mehreren bundesdeutschen Städten stattfinden, u.a.
in Berlin. Das Bündnis soll weiter bestehen bleiben und eine
Bundeskoordinierung (Buko Krisenproteste) von Menschen aus
verschiedenen Organisationen besitzen. Auch der Kokreis des ABSP ist
weiterhin an dieser BuKo beteiligt. Der Aufbau von lokalen
Antikrisenbündnissen soll weiter geführt und durch die bundesweite
Koordination unterstützt werden. Alle weiteren Informationen auf
http://www.kapitalismuskrise.org
So wie für die Bündnisplattform für 500 Euro Eckregelsatz ist es auch
für den Aufruf für ein Sanktionsmoratorium
(http://www.sanktionsmoratorium.de
) sehr
wichtig, dass nicht nur
Einzelpersonen, sondern auch Organisationen, auf Bundesebene,
Landesebene oder auch zunächst darunter, sich per Gremienbeschluss
anschließen. Zwar unterstützen namhafte Persönlichkeiten aus großen
Einzelgewerkschaften, Bundestagsparteien und weiteren großen
Organisationen (z.B. der Vorsitzende von ver.di, der Sprecher der
nationalen Armutskonferenz und weitere) diesen Aufruf. Und diese
Einzelunterstützungen begünstigen zwar die Unterstützung durch viele
Organisationen. Aber diese Unterstützungen müssen zumeist noch bei den
Gremien dieser Organisationen angefragt werden. Viel
(Überzeugungs-)Arbeit für die Bewegung!
"Kultusminister nachsitzen!" in Bonn am 10. Dezember
Seit Anfang November sind in vielen europäischen Ländern und auch in
über 50 deutschen Städten Räume in Hochschulen von protestierenden
Studierenden besetzt. Auch an Schulen gibt es vielfältigen Protest
gegen die Klassengesellschaft im Bildungssystem, Studierende und
SchülerInnen gehen gemeinsam auf die Straße und suchen den
Schulterschluss mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, die sich gegen
die Regierungspolitik zur Wehr setzen. In Deutschland entscheidet
zunehmend mehr der Geldbeutel und die soziale Herkunft der Eltern
darüber, was für Bildungschancen ihre Kinder haben. Das eigentlich
überkommene dreigliedrige Schulsystem, die seit wenigen Jahren neu
eingeführten Bachelor/Master-Studiengänge, Studiengebühren,
Hartz-Gesetze mit gnadenlos heruntergekürzten finanziellen
Möglichkeiten und sinkende Löhne, welche gesellschaftliche Teilhabe
abschneiden, sind nur einige Ursachen. Am 10. Dezember findet in Bonn
die sogenannte Kultusministerkonferenz (KMK) statt. Durch viele Tausend
Demonstrierende und Blockaden sollen sie zum Nachsitzen verurteilt
werden. Auch hierzu mobilisieren aus vielen Städten bundesweit sowohl
Studierende als auch SchülerInnen. Sie verdienen solidarische
Unterstützung. Ver.di NRW organisiert die kostenlose Anreise mit dem
Bus auch für Erwerbslose und andere Nicht-Mitglieder. Informationen zum
10.12. in Bonn: http://www.kultusminister-nachsitzen.de
und
http://www.erwerbslosenforum.de
Nächstes
bundesweites Treffen des ABSP in Hannover am Sa, 9. Januar
Beim Treffen in Magdeburg wurde vereinbart, dass das nächste
bundesweite Treffen in Hannover stattfinden solle. Es wird wie gewohnt
von 12-17 Uhr sein. Tagungsort: Gemeindehaus der Erlöserkirchengemeinde
in Linden-Süd, An der Erlöserkirche 2, 30449 Hannover. Genaue
Anreisebeschreibung und Vorschlag zur Tagesordnung mit der nächsten
Rundmail.
Beim Treffen in Magdeburg hat Pia Witte mitgeteilt, dass sie nicht mehr
im Kokreis des ABSP mitarbeiten werde. Dies, weil sie seit jüngster
Zeit für ihre Arbeit vor Ort in ihren Funktionen innerhalb der Partei
Die Linke immer mehr Zeit verwenden müsse und sich rein aus zeitlichen
Gründen entweder für bundesweite koordinierende Arbeiten für das ABSP
oder für Arbeit für die Linke vor Ort entscheiden müsse. Als
Ansprechperson in Leipzig stehe sie natürlich jederzeit zur Verfügung.
Kokreismitglieder und alle Anwesenden bedankten sich bei Pia für die
jahrelange engagierte Arbeit für das ABSP.
Anlässlich des Treffens in Magdeburg haben sich zwei weitere
Kokreis-Mitglieder gefunden, die sich seitdem an der koordinierenden
Arbeit des ABSP-Kokreises beteiligen:
- Martina Dietze aus Gröditz bei Dresden und
- Dieter Weider aus Magdeburg.
Die bisherigen Kokreis-Mitglieder freuen sich über die Verstärkung
durch zwei in ihren Regionen sehr engagierte MitstreiterInnen.
Etwa im Januar 2010 wird das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) sein
Urteil aus der Anhörung am 20. Oktober dieses Jahres bekannt geben.
Unter Umständen könnte auch eine rückwirkende Erhöhung bei den
Regelsätzen resultieren. In dem Fall könnte es relevant sein, dass
Alg-II-Empfänger auch für vergangene Leistungszeiträume
Überprüfungsanträge vor dem Urteilsspruch des BVerfG stellen. Wir
möchten es Euch überlassen, ob Ihr selbst solche Überprüfungsanträge
stellt und in Eurem Wirkungsbereich dazu auffordert. Detaillierte
Informationen findet Ihr auf der Seite von Tacheles Sozialhilfe: http://www.tacheles-sozialhilfe.de/aktuelles/2009/Rueckwirkend_Ansprueche_Sichern.aspx
Petition für Finanztransaktionssteuer erreicht Quorum!
Jeder unterstützenden Organisation und jeder einzelnen UnterzeichnerIn
ist dies zu verdanken: Es wird eine öffentliche Anhörung vor dem
Petitionsausschuss geben. Der Entwicklungsminister der neuen Regierung,
Dirk Niebel (wir kennen ihn schon als wichtigen Gegner der Rücknahme
der Kürzung bei Schulkindern, der sich aber schließlich nicht
durchsetzen konnte), hat schon angekündigt, keine
Finanztransaktionssteuer zuzulassen. Die Finanzindustrie befürchtet
offensichtlich ein erstes Einfallstor, so dass ihre unendliche Freiheit
beschnitten werden könnte. Auch durch weitere Sammlung von
Unterstützungen kann der Druck weiter erhöht werden. Erst am 25.
Dezember, 24:00 Uhr, endet die Zeichnungsfrist. Weitere Informationen
auf der Seite von Attac Deutschland: http://bit.ly/7wr8NF (abgekürzter
Link)
Bewegung? Ja bitte! Film über die Bewegungsstiftung
Die Bewegungsstiftung unterstützt soziale Bewegungen bei ihrer Arbeit
für Ökologie, Frieden und Menschenrechte. Auch die Kampagne gegen
Hartz-IV-Zwangsumzüge des Aktionsbündnisses Sozialproteste aus dem Jahr
2006/07 wurde von der Stiftung gefördert. Und ebenso wäre die
kontinuierliche Arbeit des Vernetzungsbüros und damit des Kokreises
über so viele Jahre kaum denkbar, wenn die Bewegungsstiftung nicht
Edgar Schu ins Programm Bewegungsarbeiter aufgenommen und dafür ihren
guten Namen gegeben hätte, so dass er sich unter diesem Dach
UnterstützerInnen sammeln kann und so den Rücken für die politische
Arbeit frei hat.
Doch wie arbeitet die Bewegungsstiftung eigentlich? Welche anderen
Projekte werden unterstützt? Woher kommt das Geld? Und welche Menschen
engagieren sich in der Bewegungsstiftung? Diese Fragen werden in einem
Filmclip beantwortet, der hier zu sehen ist: http://www.bewegungsstiftung.de/film0.html
Der Film kann auch als DVD, gemeinsam mit Radio- und Fernsehberichten
bestellt werden. Wenn Ihr die bekommen wollt, schickt bitte eine kurze
Mail an info at bewegungsstiftung.de und schreibt dazu, an welche
Adresse die DVD geschickt werden soll.
Vor der Wahl veranlasste die Bundeswehr einen Bombenschlag in Kundus
mit vor allem zivilen Opfern. 78 Opfer-Familien sollen jetzt eine
Entschädigung erhalten. Der Bombenschlag war vor der Bundestagswahl,
aber, obwohl die Informationen selbst der eigenen Stellen der
Bundeswehr zu den Opfern vorlagen, hat der Minister und die Regierung
die Details vor der Wahl vertuscht. Gleich nach der Wahl musste der
zuständige Minister deshalb seinen Hut nehmen, weitere Konsequenzen
stehen noch aus. Wenn die Regierung ihrer Informationspflicht noch vor
der Wahl nachgekommen wäre, ob da Schwarz-Gelb eine Mehrheit bekommen
hätte? Nach der Wahl ist vor der nächsten Wahl, ist Kundus dann
vergessen?
Wir hoffen, dass in dieser
Rundmail für Eure Arbeit vor Ort nützliche Informationen dabei waren.
Und wir würden uns freuen, gemeinsam mit Euch beim nächsten
bundesweiten Treffen in Hannover die nächsten Schritte der
Sozialproteste zu diskutieren und zu entscheiden.
Mit solidarischen Grüßen
Wolfram Altekrüger, Martina Dietze, Thomas Elstner, Teimour Khosravi,
Michael Maurer, Edgar Schu, Roland Klautke, Dieter Weider, Helmut Woda
Aktionsbündnis
Sozialproteste
Koordinierungsstellen (Email-Adressen, " at " bitte durch "@"
ersetzen):
Michael Maurer, maurer.jueterbog at t-online.de (Brandenburg); Thomas
Elstner, thomas_elstner at web.de (Gera/Thüringen); Helmut Woda,
Helmut.Woda at web.de (Karlsruhe); Teimour Khosravi, teik1111 at gmx.de
(Giessen/Mittelhessen); Pia Witte, pia at witte-leipzig.de
(Leipzig/Sachsen);
RolandKlautke at web.de (Berlin); Wolfram Altekrüger, W.Altekrueger at gmx.de (Sachsen-Anhalt)
Vernetzungsbüro:
Edgar Schu, edgar.schu at die-soziale-bewegung.de, 0551 9964381
(Göttingen)
Wissenschaftliche Beratung: Peter Grottian, pgrottia at
zedat.fu-berlin.de
Anlage:
--------------------------------------------------------------- Protokoll Bundesweites Treffen ABSP
10.10.2009 in Magdeburg
Anwesend: Über 30 MitstreiterInnen aus Aschersleben, Braunschweig,
Bremen, Dresden, Fürstenwalde, Gießen, Göttingen, Halle (Saale),
Hannover, Leipzig, Magdeburg, Minden, Potsdam und Wittenberg.
Beginn: 12.30
Ende: 16.30
Vorgeschlagene Tagesordnung:
1. Begrüßung, Beschluss der Tagesordnung und weitere Formalia.
2. Die Lage nach der Bundestagswahl - den Widerstand verstärken
(Eröffnung
mit kurzem Input von Christoph Spehr und anschließende Diskussion)
3. Aktuelle Kampagnen
a) 500 Euro
b) Sanktionsmoratorium
c) Aktionstag, lokale Antikrisenbündnisse
4. Sozialforum im Oktober und Aktionskonferenz Mitte November
5. Aktuelles
TOP 1. Begrüßung, Beschluss der Tagesordnung, und weitere Formalia
Begrüßung durch Dirk Rumpf, welcher auch schon den Teil der Versammlung
am Vormittag moderiert hat.
Eröffnung des zweiten Teils durch Edgar Schu, er übernimmt ebenfalls
die Moderation, Protokoll Michael Wengorz
Antrag durch Edgar Schu zur Aufnahme in die Tagesordnung:
- Koordinierung der Aktivitäten mit der Friedensbewegung
- Bereitschaft zur Mobilisierung von Aktionen zur Freilassung von Mumia
Abu Jamal
Außerdem als Teil von diesem TOP 1, "weitere Formalia",
Vorstellungsrunde.
Vor dem Start der eigentlichen Tagesordnung:
- Antrag durch Jochen Peiler zur Solidarität mit Elke Reinke. Schon im
Vormittagsteil war über dieses Thema gesprochen worden, und daraus
resultierte die Idee einer Solidaritätserklärung, welche sich an die
Partei Die Linke auf den verschiedenen Ebenen richtet.
(wurde später bei 2 Enthaltungen fast einstimmig verabschiedet)
Pia Witte scheidet aus dem KoKreis des ABSP aus. Pia Witte (Leipzig):
- Fraktionsvorstand im Stadtrat Leipzig, Mitglied Sozialausschuss,
Petitionsausschuss, Drogenausschuss, Jugendausschuss, ARGE- Beirat,
Aufsichtsrat der städtischen Altenheime
- Mitglied des SprecherInnenrates der BAG Hartz IV
- Vorbereitung einer großen Europäischen Veranstaltung anlässlich Jahr
der Armut 2010 (u.a. Organisierung der Teilnahme von Delegationen von
osteuropäischen Ländern)
Rückblickend auf die Aktivitäten rund um den 17.9.09 weist sie darauf
hin, dass die Checkpoint-Charly-Aktion der Linken auch Heinrich Alt
(Vorstand der BA) beeindruckt hat.
Um zu viele Arbeitsfelder und damit verbundene Überforderung zu
vermeiden, scheidet sie aus dem Kokreis aus.
Edgar bedankt sich bei Pia für die lange Zeit sehr engagierte Mitarbeit
im Kokreis.
Und er weist noch darauf hin, dass sich selbstverständlich jederzeit
MitstreiterInnen für die Mitarbeit im Kokreis melden können.
Voraussetzung dafür sei lediglich, dass man vor Ort in seiner Region in
den Sozialprotesten aktiv sei und dass man an einen Internetanschluss
heran käme.
Anmerkung: Später gaben Martina Dietze (aus Gröditz bei Dresden) und
Dieter Weider (Magdeburg) bekannt, dass sie sich an der Arbeit des
Kokreises beteiligen wollen.
Vorstellungsrunde und Infos aus dem Bundesgebiet:
Micha Wengorz, Halle:
ver.di- Mitglied, BezEA, LEA, BAG-PLESA, Teilnehmer bei der Nationalen
Armutskonferenz
Hannover (4 Teilnehmer):
- Aufbau eines eigenen Vereins Hilfe zur Selbsthilfe
- 19.10. Aktion zum § 44 des SGB X (Hinweis auf die Verhandlung in
Karlsruhe am 20.10.)
- Vorschlag, nächstes bundesweites Treffen in Hannover zu machen.
Termin Januar (9.1.10)
Minden (2 Teilnehmer):
- ein Mitglied Netzwerk Grundeinkommen
- Erwerbslosenselbsthilfeverein MALZ, öffentliche HartzIV-Beratung,
Frühstückstreff, lokal politische Intervention gegen Optionskommunen
- spontane Unterstützung durch Nicht-Organisierte bei Wahlkampfprotesten
Dirk Rumpf (Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt)
- RLS bietet vom 13. bis 15.11. in Berlin die Möglichkeit einer Schulung
bei Ruth Frey an,
in Richtung Team-Leiter und Moderation, Preis normal 75 Euro,
für Hartz IV-Betroffene 25 €
Gießen
- eindeutige Stellung gegen den Krieg in Afghanistan
- 9.11.findet ein Mahnmarsch statt
Magdeburg (mind. 4 Teilnehmer)
- Montagsdemo durch die Dominanz der MLPD gespalten
- Vertreter der Linken haben sich zurückgezogen
- andere machen auch als Nicht-MLPD-Mitglieder weiter
- Demos sind gut organisiert
- ehemaliger Fallmanager wurde selber erwerbslos und dann in
Montagsdemo aktiv
- ein Vertreter von attac
Aschersleben
- Montagsdemo mit sehr differierenden Teilnehmerzahlen
- Flashmobaktion im E-Center (soll auf jeden Fall per Rundmail bekannt
gegeben und auf der Homepage des ABSP dargestellt werden)
Göttingen
- Edgar steckt weniger Kraft in die lokale Montagskundgebung als in die
bundesweite Vernetzung. Montagskundgebung in Göttingen sei u.a. daher
leider ziemlich klein (ca. 10 Personen).
Kurze Stellungnahme zu den bundesweiten Aktivitäten:
- Schwerpunkt Kampagne für 500 Euro Eckregelsatz und 10 Euro
Mindestlohn. Sozialproteste haben durchaus Gewicht: Linke wollte 2008
Hartz IV als Thema beiseite schieben. Hartz IV stand nun aber im
Mittelpunkt des Bundestagswahlkampfes fast aller Parteien. Ebenso wie
500-10 sei wichtiges Merkmal des Aufrufs für ein Sanktionsmoratorium
(ursprünglich initiiert von Berliner Anti-Hartz-Kampagne), dass
Interessen aller Lohnabhängigen (ob mit oder ohne Erwerbsarbeitsplatz)
zusammen gedacht würden und dadurch gesellschaftlich breite
Unterstützung gewonnen werden könne.
Wittenberg
- Montagsdemo mit unterschiedlichen Zahlen (3 bis 5 manchmal bis 30,
Kern ca. 20)
- Hartmut in der BAG Hartz IV tätig
- Zielvereinbarung für Bundestagskandidaten
- gegen eine Nazipräsenz auf dem Markt kam es zu einer Spontandemo (5
Personen), staatliche Repressionen sind wegen eines zufälligen Banners
bzw. ähnliches noch zu erwarten
Fürstenwalde
- Wahlkampf der Linken in Brandenburg hatte keine Ausrichtung gegen
Hartz IV und für ein Sanktionsmoratorium, es gehe nun offenbar um
Regierungsbeteiligung
- Störmanöver gegen die SPD wurden von Seiten der Linken nicht mehr
gewünscht.
Braunschweig (6 Teilnehmer, u.a. attac)
- (Suppen-)Küche mit Ein-Euro-Jobbern
- macht wöchentlich Hartz-IV-Beratung
- Aktionen in der ARGE geplant
Potsdam
- am 2.9. Verein Solidar aktiv e.V. gegründet, Aktiv gegen Ausgrenzung
- aktiv auf der Landesarmutskonferenz
- LAG solidarische Ökonomie
- aktiv in der BAG Arbeitsgesetzbuch
Dresden (3 Teilnehmer, u.a. Linke)
- Mitstreiterin weist darauf hin, dass es Erfolge im Sprachgebrauch
gebe, anstelle von Arbeitslosen spricht man nun von Erwerbslosen, statt
sozial Schwachen von finanziell benachteiligten Menschen
- Initiative anrechnungsfreies Kindergeld
- Sozialticket
- BAG Hartz IV
- LAG Hartz IV
- Martina bietet ihre Beteiligung am KoKreis an
TOP 2. Die Lage nach der Bundestagswahl
Beitrag von Cristoph Spehr (die LINKE Bremen)
(Mitglied der BAG Hartz IV und der Emanzipatorischen Linken)
(hatte schon am Vormittag einen Beitrag zum Verhältnis von Parteien und
Bewegungen gehalten)
- die von der sozialen Bewegung geforderte Triade war anfangs der
Partei schwer vermittelbar
- auch die Teilnahme am Bündnis 28.3. war schwierig
- nachdem das Parteiprogramm abgeschwächt wurde, war eine
Zusammenarbeit einfacher
- nach der abgewirtschafteten Großen Koalition ist die unmittelbare
Zukunft unklar
(die FDP wird versuchen, das Bürgergeld durchzusetzen, die CDU würde
durch das Bürgergeld die Wahlen in NRW verlieren),
- große soziale Probleme werden durch die Schuldenbremse der großen
Koalition entstehen,
diese sind in den Ländern und Kommunen zu lösen
- Finanzkrise ist längst noch nicht abgeschlossen, die Entlassungen
werden erst nach der Wahl durchgesetzt (EU- und Bundesrecht haben die
Weichen für die Prekarisierung gestellt),
- neue, noch schärfere Gesetze sind gar nicht mehr nötig, es ist nicht
nötig, „noch was drauf zu legen“, die Regierung kann die Mechanismen,
die Rot-Grün und Schwarz-Rot vorbereitet haben, wirken lassen; 4 Punkte:
allg. Widerstand, lokale Aktionen, inhaltliche Auseinandersetzung und
Vorbereitung einer großen zentralen Aktion (über Netzwerk mit anderen
Bewegungen, Gewerkschaften und Parteien)
Lutz Fürstenwalde
alle sprechen von der Bildung, keiner mehr vom gesetzlichen Mindestlohn
Leipzig
20 Mio. wurden bei den KdU eingespart
Hannover (Jochen)
Mietspiegel wird erarbeitet
Dirk Rumpf (RLS)
- Argumente gegen das Bürgergeld
- Marxzitat: Widerspruch des Anteils zwischen gegenständlicher und
nicht gegenständlicher Arbeit
- Kapitalismus sektorenweise abbauen
„aus dem kapitalistischen Haus schaut der Sozialismus heraus“
Edgar Schu
Hinweis auf die Konferenz vom 13. bis 15. November in Stuttgart und auf
die Analyse von Rainer Roth „Sie kriegen den Karren nicht flott“
Sabine (Potsdam)
Wohnungsproblematik wurde bei der Nationalen Armutskonferenz
angesprochen
(gegen Pauschalisierung und für Recht auf eine Wohnung)
Bedrohung durch das Bürgergeld
Hartmut (Wittenberg)
Warnung vor dem Bürgergeld, praktisch könne dies auf eine wesentliche
Verschlechterung im Vergleich zu den Leistungen aus dem SGB II u. ä.
herauslaufen
Günther (Hannover)
plädiert für die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens, jedoch
soll es viel mehr sein als z.B. das Bürgergeld in Thüringen, von
Althaus vorgeschlagen
Weiterer Teilnehmer aus Magdeburg
breiteres Bündnis, z. B. mit den Gegnern der Baumaßnahmen an der Elbe
und mit dem Bündnis Freie Heide
Lutz
Stellt dar, dass die wichtigste ideologische Waffe der Gegenseite
(Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft u.a.) das Reden von der
sogenannten "Armutsfalle" sei. Die Behauptung, dass Menschen nur in
Erwerbslosigkeit in Armut gehalten würden. Dass sie also mit allen
Mitteln gezwungen werden müssten, aus der Erwerbslosigkeit heraus zu
kommen, egal zu welchem Lohn und dass Sozialleistungen zu diesem Zweck
gekürzt werden müssten.
Bürgergeld ist steuerfinanzierte Lohnsubvention. Die Parteien, die es
fordern, wollen allerdings nicht, dass Gutverdienende, Vermögende und
Unternehmen höher besteuert werden. Also soll die Lohnsubvention durch
die Erwerbstätigen selbst bezahlt werden.
Das Europäische Puzzle ist (nur) eine Medienmasche. Tatsächlich werden
Wünsche deutscher Politiker über den Umweg von Brüssel gegen die
Bevölkerung durchgesetzt.
Martina
eindeutiges Nein zum Bürgergeld, ja zum Mindestlohn von 10 Euro
Edgar
Weist darauf hin, dass die Notwendigkeiten, die sich aus den bisherigen
Beiträgen ergeben, durch die drei Aktivitätsschwerpunkte, die in den
letzten Monaten im Rahmen des ABSP verbreitet wurden, weitgehend
erfüllt werden:
- Kampagne für 500 Euro Eckregelsatz und 10 Euro Mindestlohn (höheres
Mindesteinkommen für alle Menschen, von Erwerbslosen und Erwerbstätigen
gemeinsam durchzusetzen)
- Kampagne für ein Sanktionsmoratorium gegen Hartz-IV-Repression
- Beteiligung an den Aktivitäten des Bündnis "Wir zahlen nicht für eure
Krise!" und am Aktionstag am 17. September, damit mehr Aktionen der
verschiedenen Bewegungen vor Ort gemeinsam laufen (auch Umweltbewegung
und soziale Frage gemeinsam) und zur Stärkung der lokalen Bündnisse
Detlef
streicht heraus, dass er entschieden gegen das Bürgergeld ist, weil das
Bedingungslose Grundeinkommen etwas prinzipiell anderes ist
Christopher (Minden)
gegen Bürgergeld, da es ein neoliberales Konzept ist. Gegen den
Neoliberalismus bei jeder sich bietenden Gelegenheit vorgehen, jede
Erscheinungsform des Neoliberalismus benennen und öffentlich
anprangern.
Dresden
Bedingungsloses Grundeinkommen, aber existenzsichernd
Dirk Rumpf (RLS Sachsen-Anhalt)
Kritik am Flugblatt von Rainer Roth "Sie kriegen den Karren nicht
flott..." (Aufruf des Bündnis 31. Januar)
Eine Position, dass aufgestellte Forderungen "keine Schritte zu einer
solidarischen Gesellschaft" seien, sei für Aufklärungsarbeit auf der
Straße kaum geeignet
Micha
- NAK Wohnrecht und volle Mietstützung, keine Pauschalierung
- mind. 500 Euro Eckregelsatz
- Bürgergeld wie auch das Bedingungslose Grundeinkommen führen zur
Pauschalierung der Lohnnebenkosten (neuer Kombi-Lohn, kein Tarifkampf
mehr möglich, richtet sich gegen die Gewerkschaften)
- Bitte um Unterstützung bei der Verfassungsbeschwerde von Diana
Henrich
Jochen
Thüringen bietet 1360 € bei 30 Wochenstunden in öffentlich geförderten
Jobs
TOP 3 Aktuelle Kampagnen
TOP 3a 500-Euro- Eckregelsatz
Edgar
analog zur Kampagne gegen die Kinderarmut durch Kürzungen bei den
Kindern soll Hartz IV entlarvt werden.
Der Angriff soll auch dieses Mal an der schwächsten Stelle erfolgen.
Kein Politiker werde sagen wollen, dass Mangelernährung gewünscht sei.
Aber er könne es auch nicht abstreiten, dass Hartz-IV-Eckregelsatz 359
Euro Mangelernährung bedeute. So sollen wie für die Kinderplattform für
den 500 Euro Eckregelsatz Unterschriften von Organisationen und bei den
großen Organisationen Unterschriften von den Untergliederungen der
Organisationen gesammelt werden. Ebenso sollen Einzelunterschriften von
Bürgern gesammelt werden.
TOP 3b Sanktionsmoratorium
- die Unterschiede zu den beiden Petitionen wurden erläutert,
- positiv wurde die Unterstützung des Sanktionsmoratoriums durch
Sprecher der Nationalen Armutskonferenz, VertreterInnen der
Wohlfahrtsverbände und Frank Bsirske eingeschätzt
- Edgar betont auch hier, dass Organisationsunterstützungen eingeworben
werden sollten, um Druck auf die Regierung aufzubauen
TOP 3c Aktionstag, lokale Antikrisenbündnisse
Bündnis 28.März, jetzt sind lokale Antikrisenbündnisse erforderlich
Dirk
Rosalux ist ein Bildungsträger. Dirk distanziert sich von den sperrigen
Formulierungen im Aufruf des Bündnis 31. Januar. Die Rosalux könne
damit nicht arbeiten, weil man damit den Menschen auf der Straße nichts
vermitteln könne.
Jochen
Umformulierung zum "Wir", "Sie" ist unpersönlich. Aufruf könnte die
Leute aus einer Wir-Perspektive besser ansprechen.
Edgar
Verteidigt die Formulierung im Aufruf „Sie kriegen den Karren nicht
flott...“. Denn die Aussage herüber zu bringen, dass keine Lösung
gemeinsam mit dem Kapital möglich sei, sei so wichtig, dass auch solche
ungewohnten Formulierungen "diese Forderungen sind keine Schritte zu
einer solidarischen Gesellschaft" notwendig sein können.
Lutz
gegen Aktionismus
TOP 4 Sozialforum, 15. bis 18. Oktober, und Aktionskonferenz
13./15.11. in Stuttgart
Einschätzung, dass die Frist bis zum Sozialforum im Wendland sehr kurz
sei.
Vielleicht bietet die Konferenz in Stuttgart Gelegenheit für Austausch
zwischen lokalen Antikrisenbündnissen unterschiedlicher Städte und
Regionen.
Weil wiederum nachgefragt
wurde:
Es wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Leuten aus dem Netzwerk
darauf hingewiesen, dass der Inhalt der als PDF-Dateien angehängten
Texte zusätzlich als Nur-Text zur Verfügung gestellt werden solle.
Infolge dessen sind die Rundmails etwas länger, damit allen dem Netzwerk
zugehörigen Personen, weitgehend unabhängig von ihrer technischen
Ausstattung, alle Informationen möglichst in gleicher Weise zur
Verfügung stehen und ebenfalls ausgedruckt vor Ort weiter gegeben
werden können.
Technische Informationen zu den Rundmails des ABSP
Der Text dieser Rundmail und der Anhang befinden sich
ebenso im Anhang der Email als druckbare PDF-Dateien.
Alle Dokumente lassen sich außerdem im Archiv unserer
Homepage unter http://www.die-soziale-bewegung.de ansehen
und downloaden.