Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Abstimmung S-Bahn Geretsried

9 views
Skip to first unread message

Edmund Lauterbach

unread,
Jan 19, 2009, 4:15:22 AM1/19/09
to
Wie ja sicher die meisten mitbekommen haben, steht es um das Projekt
einer Verlängerung der Münchner S7 von Wolfratshausen nach Geretsried
nicht besonders.
Relevante Links:
http://www.stmwivt.bayern.de/presseinfo/pressearchiv/2009/01/pm27.html
http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/schlechtes-ergebnis-sbahntunnel-31549.html
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/109/454790/text/
http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/messlatte-nicht-genommen-31792.html
http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/sbahnverlaengerung-stichtag-32088.html

Der Münchner Merkur bietet auf seinen Webseiten nun die Möglichkeit
einer Abstimmung. Momentan sagen 54% der Leute, die abgestimmt haben,
"Die S-Bahn-Verlängerung ist unnötig".
Die Abstimmung findet man unter oben genannten Links oder auf
http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/index.html?newspaper=7
jeweils unten rechts.

[xpost deba, muc.verkehr / fup muc.verkehr]

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach
mailto:e.laut...@gmx.de
--
-- Ein Fahrschein - viel Bahnfahren
-- Kleine Rundreise nach Luxemburg und Berlin
-- http://home.arcor.de/souvenirs/lux-b/

Ralph A. Schmid, dk5ras

unread,
Jan 19, 2009, 4:31:55 AM1/19/09
to
Edmund Lauterbach <e.laut...@gmx.de> wrote:

>Der Münchner Merkur bietet auf seinen Webseiten nun die Möglichkeit
>einer Abstimmung. Momentan sagen 54% der Leute, die abgestimmt haben,
>"Die S-Bahn-Verlängerung ist unnötig".

Ich frage mich bei sowas immer, wie der Normalbürger das überhaupt
einschätzen können will? Ich würde mir das nicht zutrauen, da der
Bedarf für eine Verbindung oft erst mit deren Einrichtung entsteht.


-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/

Edmund Lauterbach

unread,
Jan 19, 2009, 5:29:37 AM1/19/09
to
On 19 Jan., 10:31, "Ralph A. Schmid, dk5ras" <ra...@radio-link.net>
wrote:

> Edmund Lauterbach <e.lauterb...@gmx.de> wrote:
> >Der Münchner Merkur bietet auf seinen Webseiten nun die Möglichkeit
> >einer Abstimmung. Momentan sagen 54% der Leute, die abgestimmt haben,
> >"Die S-Bahn-Verlängerung ist unnötig".
>
> Ich frage mich bei sowas immer, wie der Normalbürger das überhaupt
> einschätzen können will? Ich würde mir das nicht zutrauen, da der
> Bedarf für eine Verbindung oft erst mit deren Einrichtung entsteht.
>

Die meisten Leute urteilen einfach nach ihrem persönlichen Bedarf. Und
außer im Münchner Kerngebiet hat auch im MVV das Auto den höchsten
Verkehrsanteil. D.h. die Mehrheit braucht die S-Bahn nicht im
täglichen Verkehr. Für andere Zwecke gibt es P+R-Anlagen und eine
Autobahn in der Nähe. Die Straßeninfrastruktur im Raum Geretsried/
Wolfratshausen ist eher oppulent.

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach

Marc Haber

unread,
Jan 19, 2009, 3:48:34 PM1/19/09
to
Edmund Lauterbach <e.laut...@gmx.de> wrote:
>Wie ja sicher die meisten mitbekommen haben, steht es um das Projekt
>einer Verlängerung der Münchner S7 von Wolfratshausen nach Geretsried
>nicht besonders.

Wie sind denn die Argumente?

Grüße
Marc

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Das Ueberschreiten der | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Gleise ist verboten! " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Fdl Bad Driburg, 15.02.1997 | Fon: *49 621 72739834

Jakob Krieger

unread,
Jan 19, 2009, 4:55:31 PM1/19/09
to
- Marc Haber


>> Wie ja sicher die meisten mitbekommen haben, steht es um das Projekt
>> einer Verlängerung der Münchner S7 von Wolfratshausen nach Geretsried
>> nicht besonders.

> Wie sind denn die Argumente?

http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/schlechtes-ergebnis-sbahntunnel-31549.html

Eine Kosten-Nutzen-Analyse der Bahn, über deren
Einzelheiten beharrlich geschwiegen wird.

Als Argument mag zählen, dass die eigentlich
vorgesehene Trasse nicht freigehalten wurde
und zum Teil Bauland geworden ist, was die
Linienführung entsprechend verteuert (incl.
der üblichen Untertunnelungswünsche, für die
die Gemeinden nicht selbst aufkommen wollen -
im Gegensatz zu Unterführing und Ismaning).


Die zitierte Merkur ist die 'Pravda' für die
Landbevölkerung Oberbayerns und gibt die
politische Entscheidungsfindung recht naturnah
wieder.

--
no sig

Edmund Lauterbach

unread,
Jan 20, 2009, 4:05:03 AM1/20/09
to
On 19 Jan., 21:48, Marc Haber <mh+usenetspam0...@zugschl.us> wrote:

> Edmund Lauterbach <e.lauterb...@gmx.de> wrote:
> >Wie ja sicher die meisten mitbekommen haben, steht es um das Projekt
> >einer Verlängerung der Münchner S7 von Wolfratshausen nach Geretsried
> >nicht besonders.
>
> Wie sind denn die Argumente?

Steigende Kosten treffen auf ein Umfeld, dass nur sehr begrenzt hinter
dem Projekt steht.

Wolfratshausen: dort wird ein Vorteil für die Verkehrsentlastung der
Stadt kaum gesehen - Autofahren ist da unten wohl der Normalzustand
des Menschen - und man hat ja die S-Bahn-Anbindung nach München.
Größte Angst erzeugen längere Schließzeiten beim BÜ südlich des Bfs.

Gelting: will "Dorf" bleiben. Anbindung an München: Auto. Angst vor "S-
Bahn-Lärm". Zerschneidung von Agrarflächen. (Gelting liegt in
Sichtweite des "größten Möbelcenters südlich von München" - soviel zur
Agraridylle)

Geretsried: steht sicher ziemlich hinter der S-Bahn. Nutzen wird nicht
in Frage gestellt. Bahntrasse allerdings in Randlage. Endpunkt
Geretsried Süd wurde aus Umweltgründen verschoben (wobei hier
hauptsächlich die von der DB geplante Abstellanlage und weniger der Bf
das Problem war).

Wegen der Widerstände aus Wolfratshausen gab es aber m.W. eine
gemeinsame Erklärung der beiden Städte zugunsten einer Tunnellösung.

Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.
Bahnsteige erlauben nur Vollzüge, stückweise eingleisig. Es wird aber
außer der Verkehrsverlagerung nach München auch zwischen
Wolfratshausen und Geretsried ein deutlicher Bedarf gesehen (Schulen,
Arbeitsplätze).

Trassen: außer Gelting stand noch die Trasse des Industriegleises
Waldram und eine Trasse direkt westlich entlang der B11 zur Debatte.
Beide wären bautechnisch wohl schwieriger, also teurer, würden aber
die Geltinger Widerstände vermeiden. Zudem erschließt der HP Gelting
das Wolfratshauser Gewerbegebiet mit besagtem Möbelhaus.

(alles aus dem Gedächtnis und mit begrenzter Ortskenntnis)

Zusammenfassung: die Situation ist ziemlich verfahren. Wenn das kippt,
sieht es aber für andere Pläne wie Erdinger Ringschluss m.E. auch
nicht besser aus.

Schönen Gruß,

Edmund Lauterbach

Marc Haber

unread,
Jan 20, 2009, 5:40:16 AM1/20/09
to
Edmund Lauterbach <e.laut...@gmx.de> wrote:
>Zusammenfassung: die Situation ist ziemlich verfahren.

Dankeschön.

Grüße
Marc

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----

Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834

Message has been deleted

Andreas Barth

unread,
Jan 20, 2009, 2:48:45 PM1/20/09
to
Olaf Titz wrote:

> Edmund Lauterbach <e.laut...@gmx.de> wrote:
>> Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.
>> Bahnsteige erlauben nur Vollzüge, stückweise eingleisig. Es wird aber

> IIRC ab Baierbrunn durchgehend eingleisig.

Ab Höllriegelskreuth eingleisig (mit Kreuzungsbahnhöfen).


Viele Grüße,
Andi

Klaus Steinberger

unread,
Jan 21, 2009, 1:53:16 AM1/21/09
to
Olaf Titz wrote:

> Edmund Lauterbach <e.laut...@gmx.de> wrote:
>> Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.
>> Bahnsteige erlauben nur Vollzüge, stückweise eingleisig. Es wird aber
>

> IIRC ab Baierbrunn durchgehend eingleisig.

Bereits ab Höllriegelskreuth!

Begegnungsmöglichkeiten:

Höllriegelskreuth
Baierbrunn (fahrplanmässige Begegnung)
Ebenhausen
Icking (fahrplanmässige Begegnung)
Wolfratshausen

Wendezeit in Wolfratshausen: Fahrplan < 9 Minuten
praktisch: <= 2 Minuten

Viele Grüße,
Klaus

Klaus Steinberger

unread,
Jan 21, 2009, 2:06:03 AM1/21/09
to
Edmund Lauterbach wrote:

> Wolfratshausen: dort wird ein Vorteil für die Verkehrsentlastung der
> Stadt kaum gesehen - Autofahren ist da unten wohl der Normalzustand
> des Menschen - und man hat ja die S-Bahn-Anbindung nach München.
> Größte Angst erzeugen längere Schließzeiten beim BÜ südlich des Bfs.

Das ist leider so, Argumente bezüglich der Verkehrsentlastung treffen leider
auf taube Ohren. Wolfratshausen ist schon länger im Volksmund
auch "Stillstandshausen" genannt. Alles positive wird leider zerredet ohne
Ende.

> Gelting: will "Dorf" bleiben. Anbindung an München: Auto. Angst vor "S-
> Bahn-Lärm". Zerschneidung von Agrarflächen. (Gelting liegt in
> Sichtweite des "größten Möbelcenters südlich von München" - soviel zur
> Agraridylle)

Tja, da lässt sich nicht viel dazu sagen, ausser dass vorwiegend die
meckern, die beim Bau ihres Häusles eigentlich schon gewusst haben, dass
gleich daneben eine Trassenfreihaltung für die S-Bahn festgelegt ist.

> Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.

Ich sitze zum Beispiel gerade in einer S-Bahn aus Wor in der faktisch nur
noch Stehplätze zu haben sind (ab Wor!)

> Wolfratshausen und Geretsried ein deutlicher Bedarf gesehen (Schulen,
> Arbeitsplätze).

Es gibt einen ziemlich starken Schülertourismus zwischen Pullach, Icking,
Wolfratshausen und Geretsried und zwar in allen Richtungen. Unter anderem
hat z.B. Pullach keine Realschule (Pullacher sind zu schlau für die
Realschule, oder doch nicht? ;-)) )

> Trassen: außer Gelting stand noch die Trasse des Industriegleises
> Waldram und eine Trasse direkt westlich entlang der B11 zur Debatte.
> Beide wären bautechnisch wohl schwieriger, also teurer, würden aber

Yep, in beiden Fällen wäre die Trasse zwischen Sauerlacher Str. und Kreuzung
Schießstättstr./Königsdorfer das Problem, vor allen Dingen der
Kreuzungsbereich mit der Schießstättstr.

> die Geltinger Widerstände vermeiden. Zudem erschließt der HP Gelting
> das Wolfratshauser Gewerbegebiet mit besagtem Möbelhaus.

Ja, und da gibt es einen relativ gut besuchten Bus im 20 Minuten Takt vom
Bahnhof Wor zum Ḿahler, der Verkehr würde dann auch wegfallen. Aber in WOR
werden solche Vorteile leider geflissentlich ignoriert. St. Florian lässt
grüßen.

> (alles aus dem Gedächtnis und mit begrenzter Ortskenntnis)

Hast du ziemlich gut beschrieben.

> Zusammenfassung: die Situation ist ziemlich verfahren. Wenn das kippt,
> sieht es aber für andere Pläne wie Erdinger Ringschluss m.E. auch
> nicht besser aus.

Ja, seh ich auch so. Ich frag mich dabei allerdings zwei Dinge:

a) Habe ich irgendwie den Eindruck dass Umweltschutzaspekte in der
standardisierten Bewertung viel zu wenig positiv bewertet werden.

b) Scheint die DB zu Luxusplanungen zu neigen. Ich versteh z.B. auch nicht
warum man für die Aufhöhung der Bahnsteige in Icking und Pullach
Millionenbeträge gebraucht hat! In beiden Fällen musste keine Unterführung
gebaut werden!

Viele Grüße,
Klaus


Marc Haber

unread,
Jan 21, 2009, 2:43:03 AM1/21/09
to
Klaus Steinberger <Klaus.St...@Physik.Uni-Muenchen.DE> wrote:
>Edmund Lauterbach wrote:
>> Wolfratshausen: dort wird ein Vorteil für die Verkehrsentlastung der
>> Stadt kaum gesehen - Autofahren ist da unten wohl der Normalzustand
>> des Menschen - und man hat ja die S-Bahn-Anbindung nach München.
>> Größte Angst erzeugen längere Schließzeiten beim BÜ südlich des Bfs.
>
>Das ist leider so,

Der MIV wird sicher zusammenbrechen, wenn dreimal in der Stunde der BÜ
für zwei Minuten zu ist. Manche Betonköpfe sind echt unglaublich.

>> Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.
>Ich sitze zum Beispiel gerade in einer S-Bahn aus Wor in der faktisch nur
>noch Stehplätze zu haben sind (ab Wor!)

Ein Vollzug? In welchem Takt wird gefahren?

>Ja, seh ich auch so. Ich frag mich dabei allerdings zwei Dinge:
>
>a) Habe ich irgendwie den Eindruck dass Umweltschutzaspekte in der
>standardisierten Bewertung viel zu wenig positiv bewertet werden.

Die Standardisierte Bewertung kommt aus den 60ern, da kommt es
hauptsächlich darauf an, dass die böse Bahn dem guten Auto möglichst
wenig im Weg ist. Außerdem ist das GVFG hauptsächlich ein
Tunnelförderungsgesetz.

Grüße
Marc

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----

Klaus Steinberger

unread,
Jan 21, 2009, 3:08:18 AM1/21/09
to
Marc Haber wrote:

>>> Fahrgastzahlen sind am Endstück der S7 nicht so berauschend.
>>Ich sitze zum Beispiel gerade in einer S-Bahn aus Wor in der faktisch nur
>>noch Stehplätze zu haben sind (ab Wor!)
>
> Ein Vollzug? In welchem Takt wird gefahren?

20 Minuten Takt und das ist vor allen Dingen der Kurs ab 7:24 Wor richtung
München.

Viele Grüße,
Klaus

Bernhard Agthe

unread,
Jan 21, 2009, 3:10:04 AM1/21/09
to
Hi,

Klaus Steinberger wrote:
> Edmund Lauterbach wrote:

>> die Geltinger Widerstände vermeiden. Zudem erschließt der HP Gelting
>> das Wolfratshauser Gewerbegebiet mit besagtem Möbelhaus.
> Ja, und da gibt es einen relativ gut besuchten Bus im 20 Minuten Takt vom
> Bahnhof Wor zum Ḿahler, der Verkehr würde dann auch wegfallen. Aber in WOR
> werden solche Vorteile leider geflissentlich ignoriert. St. Florian lässt
> grüßen.

Vorschlag: bis zum Baubeginn der S-Bahn wird der Bus eingestellt - damit
sie kapieren, was sie mit der S-Bahn verpassen ;-) Außerdem steigt dann
der Druck seitens der Betriebe ;-) Wobei dann wahrscheinlich das
Möbelhaus einen Busunternehmer beauftragt...

>> Zusammenfassung: die Situation ist ziemlich verfahren. Wenn das kippt,
>> sieht es aber für andere Pläne wie Erdinger Ringschluss m.E. auch
>> nicht besser aus.
> Ja, seh ich auch so. Ich frag mich dabei allerdings zwei Dinge:
>
> a) Habe ich irgendwie den Eindruck dass Umweltschutzaspekte in der
> standardisierten Bewertung viel zu wenig positiv bewertet werden.

Kürzlich wurde hier doch der Link zu einem Dokument bezüglich
Autobahnring München Süd-West gepostet. Das las sich für mich wie folgt:
"In dem Gebiet lässt sich nach den üblichen Richtlinien keine Autobahn
bauen, also setzen wir die Empflindlichkeit einfach höher und bauen
trotzdem eine Autobahn." Alternativen wurden gar nicht untersucht (z.B.
eine großräumige LKW-Verladung auf die Schiene)...

Eisenbahn: Riesen-Problem, geht gar nicht.

Autobahn: "Wann wird die endlich fertig?"

So oder so ähnlich scheint mir die Einstellung der Politik und Medien zu
sein - die Bewohner der entsprechenden Gemeinden wären ja vielleicht
ganz happy über eine Eisenbahn, wenn ihnen nicht täglich im Dorfkurier
bzw. von der Frau des $Stimmungsmacher erzählt würde, wie laut und
dreckig und überhaupt schlecht schlimm und böse eine Eisenbahn sei...

> b) Scheint die DB zu Luxusplanungen zu neigen. Ich versteh z.B. auch nicht
> warum man für die Aufhöhung der Bahnsteige in Icking und Pullach
> Millionenbeträge gebraucht hat! In beiden Fällen musste keine Unterführung
> gebaut werden!

Nicht nur die DB - alle Behörden: in der ehem. Amisiedlung (Fasangarten)
wurden/werden alle Straßen komplett weg gerissen und neu gebaut, obwohl
die Straßen noch in relativ gutem Zustand waren...

Aber bei der DB scheint auch Luxus und Fehlplanung zu herrschen -
einerseits wird der Abzweig S5/S6 südl. von Giesing kreuzungsfrei
ausgebaut, andererseits hätte es keinen Mehraufwand bedeutet, das so zu
machen, dass die S6 irgendwann mal zweigleisig ausgebaut werden kann -
die Brücke ist einfach falsch rum... Und in Unterhaching ist seit zwei
Jahren der Wagenstandsanzeiger auf diesen wahnsinnig teuren und
aufwändigen Bildschirmen falsch... In Giesing kann man auf den
Bildschirmen nix erkennen - es sei denn man steht direkt drunter - da
sind Keks-Automat, Träger und das "Wartehäuschen" im Weg...

Ach ja, Bahnsteige... Vor Jahren wurde die S5 zweigleisig ausgebaut.
Damals durfte ich beobachten, wie enthusiastisch am neuen Bahnsteig
gebaut wird: Montags trugen fünf oder sechs Bauarbeiter ein paar Gitter
von einem Ende zum Anderen. Am Freitag trugen die selben Bauarbeiter die
selben Gitter wieder zurück. Das war alles, was in der Woche passiert
ist. Kein Wunder dass das Millionen kostet... Was noch dazu kommt -
zumindest ein Bahnsteig ist eigentlich Bauruine - wenn's mal regnet
steht der komplette Bereich des "Bushäuschens" unter Wasser, da fließt
nix ab...

Manchmal habe ich den Eindruck, das man den Managern der DB einen
Zementrührer und die Schaufel oder das Putzen der Fahrscheinautomaten in
die Hand drücken muss, damit die Posten für kompetentere Personen frei
werden...

Was die S-Bahn-Verlängerung betrifft - vor acht Jahren war ich für ein
paar Tage in Germering - es war schon damals ein S-Bahn-Anschluss
überfällig... Und meine Meinung zu eingleisigen Strecken ist hinlänglich
bekannt :-/

Ehrlich gesagt habe ich kaum noch Hoffnung, dass in Bezug auf S-Bahn,
U-Bahn oder Tram noch ernsthaft etwas vorangeht: Die S-Bahn wird mit dem
zweiten Tunnel in 2025 für die Fahrgäste zu kompliziert, die U-Bahn wird
es noch bis Moosach schaffen und im Nordosten und Norden werden zwei
neue Tramlinien fertig gestellt. Eine Tram statt der "Metrobus"-Linien
wäre für die Fahrgäste sinnvoll, statt dessen dürfen wir uns auf
Mehrgelenk-Busse freuen? Und im Umland fahren diese wunderschönen
Solaris-Busse, die zumindest in der zweiachsigen Version unerträglich
sind: laut, kaputte Klimaanlage (stinkt nach Dieselabgas *im* Bus),
kaputtes Fahrwerk, ...)...

Na ja, wenigstens schneit es! Yipieh ;-)

Ciao..

Peter Ehrensperger

unread,
Jan 21, 2009, 4:19:41 AM1/21/09
to
Ich glaube dass bei der WOR-Bevölkerung keine Ablehnung gegen die S-Bahn
Verlängerung besteht. Ablehnung besteht jedoch gegen verschiedene
Planungsvorlagen der DB, die Belange der WOR nicht berücksichtigen. Die
optimale Lösung der Tieferlegung der S-Bahn ist aber wohl zu teuer. Hier
wird wieder das alte Problem sichtbar, dass die DB meist für sich allein
plant. In WOR kam bis letztes Jahr noch die gegenseitige Blockierung der
Parteien im Stadtrat hinzu.

Problem der Strecke WOR-MUC ist aber auch die weitegehend eingleisige
Strecke, die immer wieder zu Verspätungen führt. Ein zweigleisiger
Ausbau und die damit verbundene Verkürzung der Reisezeit würde sicher
die Akzeptanz noch weiter erhöhen.

Trotzdem viel Erfolg für die S-Bahn Verlängerung
Peter Ehrensperger

Jakob Krieger

unread,
Jan 21, 2009, 9:08:26 AM1/21/09
to
- Bernhard Agthe


[Südring]
> ... Alternativen wurden gar nicht untersucht (z.B.


> eine großräumige LKW-Verladung auf die Schiene)...

Die Terminplanung im Transportgewerbe kennt nur
das 'sofort' (per Händi), da kann sich keiner der
'freien Spediteure' auch nur 10 Minuten Verzögerung
durch Bahnverladung leisten.

Der Fehler liegt tiefer im System, und die, die
davon profitieren haben die Macht ('die Wirtschaft'
ist heilig, sonst nichts).

[RIS]


> ... In Giesing kann man auf den
> Bildschirmen nix erkennen - es sei denn man steht direkt drunter - da
> sind Keks-Automat, Träger und das "Wartehäuschen" im Weg...

Schau dir mal das Wartehäuschen Leonrodplatz
(12 Scheidplatz) an - neu gebaut, und der
Fahrkartenautomat hängt direkt vor dem Display.

Selbstverständlich hängt die Fahrplan-Vitrine
auch über einem Sitz, so dass man da eher nichts
lesen kann, wenn da jemand sitzt.


> Ehrlich gesagt habe ich kaum noch Hoffnung, dass in Bezug auf S-Bahn,
> U-Bahn oder Tram noch ernsthaft etwas vorangeht: Die S-Bahn wird mit dem

> zweiten Tunnel in 2025 für die Fahrgäste zu kompliziert ...

Der Tunnel kommt nicht. Wenig Nutzen für viel Geld.


Es ist doch ganz einfach:

Zwischen 0.00 und 5.00 gehen die Fahrgastzahlen gegen
Null. Das rechnet man dann gegen die Überbelegung in
Spitzenzeiten und kommt auf eine Auslastung unter 60
Prozent. Nach solchen Zahlen wird entschieden.

--
no sig

Marc Haber

unread,
Jan 21, 2009, 1:51:51 PM1/21/09
to
Peter Ehrensperger <peter.ehr...@gmx.de> wrote:
>Ich glaube dass bei der WOR-Bevölkerung keine Ablehnung gegen die S-Bahn
>Verlängerung besteht. Ablehnung besteht jedoch gegen verschiedene
>Planungsvorlagen der DB, die Belange der WOR nicht berücksichtigen. Die
>optimale Lösung der Tieferlegung der S-Bahn ist aber wohl zu teuer.

Den ÖPNV im Tunnel zu verstecken, nützt in aller Regel nur den Autos.
Jedenfalls nützt es nicht den Fahrgästen.

Grüße
Marc

--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----

Klaus Steinberger

unread,
Jan 22, 2009, 1:51:15 AM1/22/09
to
Bernhard Agthe wrote:

>>> die Geltinger Widerstände vermeiden. Zudem erschließt der HP Gelting
>>> das Wolfratshauser Gewerbegebiet mit besagtem Möbelhaus.
>> Ja, und da gibt es einen relativ gut besuchten Bus im 20 Minuten Takt vom
>> Bahnhof Wor zum Ḿahler, der Verkehr würde dann auch wegfallen. Aber in
>> WOR werden solche Vorteile leider geflissentlich ignoriert. St. Florian
>> lässt grüßen.
>
> Vorschlag: bis zum Baubeginn der S-Bahn wird der Bus eingestellt - damit
> sie kapieren, was sie mit der S-Bahn verpassen ;-) Außerdem steigt dann
> der Druck seitens der Betriebe ;-) Wobei dann wahrscheinlich das
> Möbelhaus einen Busunternehmer beauftragt...

Der Pendelbus wir eh von dem betreffenden Möbelhaus bezahlt.

Viele Grüße,
Klaus

Klaus Steinberger

unread,
Jan 22, 2009, 1:57:25 AM1/22/09
to
Peter Ehrensperger wrote:

> Problem der Strecke WOR-MUC ist aber auch die weitegehend eingleisige
> Strecke, die immer wieder zu Verspätungen führt. Ein zweigleisiger
> Ausbau und die damit verbundene Verkürzung der Reisezeit würde sicher
> die Akzeptanz noch weiter erhöhen.

Ja, das sehe ich auch so, wobei ein komplett zweigleisiger Ausbau ziemlich
problematisch wäre. Zwischen Ebenhausen und Hohenschäftlarn ist das ohne
Tunnel fast nicht zu machen, und in Baierbrunn geht das garantiert nicht
ohne Tunnel. Ganz einfach aus Platzgründen, da ist faktisch kein Platz für
ein zweites Gleis. Die Schlederleite wäre auch nur mit extremem Aufwand
zweigleisig ausbaubar.

Machbar wären aber ohne weiteres längere zweigleisige Begegnungsabschnitte:

Höllriegelskreuth bis einschliesslich Haltepunkt Buchenhain.

Baierbrunn bis einschliesslich Hohenschäftlarn

Ebenhausen - Icking


Das würde auch reichen um eine erheblich bessere Fahrplanstabilität zu
erreichen.

Für den Anfang würde es aber auch schon helfen mehr Fahrzeuge einzusetzen um
eine überlappende Wende in Wolfratshausen und am Ostbahnhof zu erreichen,
derzeit kommt der Zug aus Wor schon gar nicht mehr rechtzeitig raus, weil
er meist erst zur Abfahrtszeit eintrudelt.

Viele Grüße,
Klaus

Bernhard Agthe

unread,
Jan 22, 2009, 3:17:06 AM1/22/09
to
Hi,

Jakob Krieger wrote:
> [Südring]


> Die Terminplanung im Transportgewerbe kennt nur
> das 'sofort' (per Händi), da kann sich keiner der
> 'freien Spediteure' auch nur 10 Minuten Verzögerung
> durch Bahnverladung leisten.

Alles nur eine Frage der Planung, wie wär so was: in der Nachtpause von
Wörgl bis Hof?

;-) Weiß schon, das wird so schnell nicht Realität, aber so wie ich das
sehe ist die großräumige Güterverladung auf die Schiene schon lange
überfällig - schon mal nach acht Uhr abends auf der Autobahn gefahren,
wenn alle LKWs zur Nachtpause an den Parkplätzen Schlange stehen?

> [RIS]


> Schau dir mal das Wartehäuschen Leonrodplatz
> (12 Scheidplatz) an - neu gebaut, und der
> Fahrkartenautomat hängt direkt vor dem Display.

Ja, so was meine ich - genug Geld für neue "Features" aber bei der
Ausführung wird dann gespart oder es pressiert so dass der Mehrwert für
die Fahrgäste gering ist...

> Selbstverständlich hängt die Fahrplan-Vitrine
> auch über einem Sitz, so dass man da eher nichts
> lesen kann, wenn da jemand sitzt.

Ist auch in Giesing so - nur sitzen dort oft Gestalten, denen man sich
nicht nähern möchte :-( Fahrplan ablesen? Keine Chance...

[S-Bahn-zweiter-Tunnel]


> Es ist doch ganz einfach:
>
> Zwischen 0.00 und 5.00 gehen die Fahrgastzahlen gegen
> Null. Das rechnet man dann gegen die Überbelegung in
> Spitzenzeiten und kommt auf eine Auslastung unter 60
> Prozent. Nach solchen Zahlen wird entschieden.

Demjenigen, der sich so einen Schwachsinn ausdenkt, wurde wohl zu oft
das Gehirn umgerührt?!

Dann wundert mich gar nichts mehr...

Ciao ..

Uli Weiß

unread,
Jan 24, 2009, 5:07:44 AM1/24/09
to
Bernhard Agthe schrieb:


>
> Aber bei der DB scheint auch Luxus und Fehlplanung zu herrschen -
> einerseits wird der Abzweig S5/S6 südl. von Giesing kreuzungsfrei
> ausgebaut, andererseits hätte es keinen Mehraufwand bedeutet, das so zu
> machen, dass die S6 irgendwann mal zweigleisig ausgebaut werden kann -
> die Brücke ist einfach falsch rum...

Nachdem das hier jetzt schon öfters zu lesen war, würde mich ja schon
interessieren wie Du das meinst.

Selbstverständlich ist mit der bestehenden Brücke ein zweigleisiger
Ausbau der Strecke Richtung Kreuzstraße möglich. Diese würde halt dann
im Linksverkehr betrieben.

Wenn man Richtung Kreuzstraße im Rechtsverkehr fahren will, ist immer
ein zweite Unterführung notwendig. Egal wie herum die Brücke steht. Im
Gegenteil ist da die vorhandene Brücke natürlich besser, weil man aus
der Tieflage ausfädeln kann, und unter dem Gleis das derzeit in Richtung
Kreuzstraße befahren wird hindurch fahren kann. Aus einer Brücke kann
man im nachhinein nicht mehr so einfach ausfädeln.

Auch bei einer Umstellung auf Rechtverkehr infolge zweiter Stammstrecke
ist es völlig egal wie herum die Brücke steht. Man kann immer
kreuzungsfrei richtung Kreuzstraße ausfädeln, und muss logischerweise
immer südlich des Kreuzungsbauwerks die Anbindung der S5 ändern, da sie
ja dann einfach falsch herum angebunden sind.

Im Prinzip ist es doch völlig egal, welches Gleis ober drüber geht, und
welches untern drunter! Aber du kannst mir das sicher anhand einer
kleinen Skizze erklären.

> Was noch dazu kommt -
> zumindest ein Bahnsteig ist eigentlich Bauruine - wenn's mal regnet
> steht der komplette Bereich des "Bushäuschens" unter Wasser, da fließt
> nix ab...
>
> Manchmal habe ich den Eindruck, das man den Managern der DB einen
> Zementrührer und die Schaufel oder das Putzen der Fahrscheinautomaten in
> die Hand drücken muss, damit die Posten für kompetentere Personen frei
> werden...


Ist nun die Idee, dass "Manager der DB" - was immer du damit meinst, den
Bahnsteig geplant haben schon mal völlig absurd, so wage ich zu
bezweifeln, dass hier von den Planern ein Bereich geplant wurde, in dem
das Wasser sthet.

Insofern könnte es höchsten dahingehend nutzen den "Managern der DB" den
Zementrüher und die Schaufel in die Hand zu drücken, als dass es dann
richtig ausgeführt wird.

Ich find' es einfach absurd, wenn immer wieder behauptet wird, die
Planer hätten alle keine Ahnung, und man könnte ja ganz offensichtlich
alles viel besser machen. Ich glaube dir, und anderen, ist auch nicht
bewusst, was für Zwangspunkte bei so einer Planung auch berücksichtigt
werden müssen.


>
> Was die S-Bahn-Verlängerung betrifft - vor acht Jahren war ich für ein
> paar Tage in Germering - es war schon damals ein S-Bahn-Anschluss
> überfällig... Und meine Meinung zu eingleisigen Strecken ist hinlänglich
> bekannt :-/
>
> Ehrlich gesagt habe ich kaum noch Hoffnung, dass in Bezug auf S-Bahn,
> U-Bahn oder Tram noch ernsthaft etwas vorangeht: Die S-Bahn wird mit dem
> zweiten Tunnel in 2025 für die Fahrgäste zu kompliziert, die U-Bahn wird
> es noch bis Moosach schaffen und im Nordosten und Norden werden zwei
> neue Tramlinien fertig gestellt.

Ob aus der im Nordosten geplanten Trambahn was wird, glaube ich auch
erst, wenn sie fährt.
Dass der ÖPNV-Ausbau im München praktisch zum Erliegen kommt, wenn die
U3 und die Tram 23 fertig sind, liegt aber nicht nur an der bösen
Politik und überhaupt.

Es ist nun mal so, dass gewisse Projekte - die aus Sicht des ÖPNVs
sicherlich sinnvoll sind - keine Mehrheit bei der Bevölerung haben.

Und die Einstellung, die auch hier öfters zu Tage tritt, die Leute sind
nur doof und wissen halt nicht was gut für sie ist, bringt einen halt
auch nicht weiter.
Solange dann die "ÖPNV-Lobby" jahrzehntelang auf ihren Planungen beharrt
("ich will aber meine Tram, Stadtbahn, ..."), und sich nicht auch mal
Vorschläge unterbreitet, die eine politische Mherheit finden könnte,
werden halt keine ÖPNV-Projekte mehr geplant/gebaut, während der
Straßenausbau munter weitergeht.
Die "MIV-Befürworter" lachen sich doch selbst ins Fäustchen, wenn sich
die "ÖPNV-Befürwortern" mit "Ich will aber keine U-Bahnen mehr, keine 2.
Stammstrecke..." selbst blockieren.


>
> Ciao..
>

So, das musste auch mal gesagt sein.
Uli

Bernhard Agthe

unread,
Feb 2, 2009, 4:38:05 AM2/2/09
to
Hi,

im Großen und Ganzen stimme ich zu - und mir rutschen doch häufig zu
heftige, dumme Sprüche 'raus...

Uli Weiß wrote:
[Ausfädelung S5/S6 südlich von Giesing]


> Nachdem das hier jetzt schon öfters zu lesen war, würde mich ja schon
> interessieren wie Du das meinst.

[...]

Vor Jahren (als das grade gebaut wurde) hab ich mir das mal aufgemalt,
die Skizze habe ich nicht mehr :-( Im Prinzip war meine "beste Idee",
die Station "Fasangarten" bis zu der Ausfädelung zu verschieben, und
dort als mehretagige, dreieckige Station zu bauen (z.B. Richtung
Innenstadt unten, rechts S6, links S5, Richtung auswärts oben...). Die
Ausfädelung würde damit am nödrlichen Ende der Kreuzungsbauwerke statt
finden und zumindest der untere Bahnsteig wäre überdacht. Die Station
"Giesing" bliebe betrieblich so eingebunden wie sie es jetzt ist (vor
allem der dritte Bahnsteig!). Das ist zwar aufwändiger als eine einfache
Überwerfung, hat aber eine ganze Reihe von Vorteilen...

Andernfalls ist es immer noch möglich, die Ausfädelung auf der Brücke,
ungefähr in Brückenmitte, einzubauen und die Brücke im südlichen Teil zu
spalten, so dass sie auch das Gleis der S6 überspannt, um südlich des
Bauwerks den Rechtsverkehr zu ermöglichen. Auch dafür hätten beim Bau
der Brücke einige Vorbereitungen getroffen werden müssen, die zu diesem
Zeitpunkt vergleichsweise wenig Aufwänd bedeutet hätten, nachträglich
aber fast unmöglich zu realisieren sind. Und irgendwie hatte ich mir
damals(TM) überlegt, dass die Baumaßnahmen für die S6 viel einfacher
wären, wenn die Brücke und die Unterführung genau anders rum gebaut würden.

> Ist nun die Idee, dass "Manager der DB" - was immer du damit meinst, den
> Bahnsteig geplant haben schon mal völlig absurd, so wage ich zu
> bezweifeln, dass hier von den Planern ein Bereich geplant wurde, in dem
> das Wasser sthet.

Das ist sicherlich nicht so beabsichtigt, gehört in meinen Augen aber
zur Abnahme des Bahnsteigs gegenüber dem Bauunternehmer. Erstens dürfen
solche Fehler einfach nicht passieren (das Problem ist schließlich schon
seit Zeiten der Römer bekannt - oder warum haben die ihre Straßen stets
in der Mitte höher gebaut als an den Rändern). Zweitens, wenn so ein
Fehler passiert, dann sollte das zügig (sozusagen auf Garantie) behoben
werden.

> Ich find' es einfach absurd, wenn immer wieder behauptet wird, die
> Planer hätten alle keine Ahnung, und man könnte ja ganz offensichtlich
> alles viel besser machen. Ich glaube dir, und anderen, ist auch nicht
> bewusst, was für Zwangspunkte bei so einer Planung auch berücksichtigt
> werden müssen.

Irgendwie gewinne ich immer wieder den Eindruck, dass viele
Entscheidungen an einem Tisch irgendwo weit weg getroffen werden und
dass ein klein wenig Ortskenntnis viele Probleme vermeiden könnte, bevor
sie entstehen - und ein wenig Vorraussicht...

Das Thema mit den externen Zwängen - ich erinnere mich an einen Vortrag
des Zugbegleiters im völlig überfüllten München-Nürnberg-Express warum
die Bahnsteige nur 200m lang seien und deshalb nur 6 Wagen gefahren
werden könnten und so weiter. Der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde
hätte beschlossen, dass der Bahnsteig nicht verlängert werden dürfe,
aber der Zug müsse unbeding dort halten. Was soll das? Der Gemeinde
entsteht doch kein Schaden wenn der Bahnsteig 400m statt 200m lang ist -
so viel Platz braucht ein Haltepunkt nun wirklich nicht?! OK, das hat
jetzt nix mit Ortskenntnis zu tun...

> Ob aus der im Nordosten geplanten Trambahn was wird, glaube ich auch
> erst, wenn sie fährt.

Das ist halt leider inzwischen die allgemeine Meinung zum Ausbau von
schienengebundenen Verkehrsmitteln :-(

> Dass der ÖPNV-Ausbau im München praktisch zum Erliegen kommt, wenn die
> U3 und die Tram 23 fertig sind, liegt aber nicht nur an der bösen
> Politik und überhaupt.

Da widerspreche ich doch mal - die Politik hat einen großen Einfluss auf
die Meinungsbildung der Bevölkerung. Wenn aus dem Münchner Rathaus die
Schlagzeile kommt "der OB ist gegen den Ausbau", dann wird das bei
vielen Bürgern Zweifel am geplanten Ausbau wecken.

> Es ist nun mal so, dass gewisse Projekte - die aus Sicht des ÖPNVs
> sicherlich sinnvoll sind - keine Mehrheit bei der Bevölerung haben.

Mal eine kleine Milchmädchenrechnung, nur so zum Spass...

(1) ein Nahverkehrszug legt ~100km zurück, gezogen von einer Diesellok
und zu 2/3 besetzt, mit 500 Fahrgästen. Die Lok braucht vielleicht 50
oder 100 Liter Diesel und produziert entsprechend Abgase.

(2) die Strecke wird von den Fahrgästen mit dem PKW zurückgelegt, mit
durchschnittlich 1,2 Personen / PKW. Im Durchschnitt verbrauchen die
PKWs 7 Liter Benzin (oder Diesel) pro 100km, macht ~400 PKW und die
verbrauchen ~2.500l Sprit. Vom Stau auf der Strecke reden wir mal nicht.

Für den Einzelnen mag das ja viel angenehmer sein, mit dem eigenen
Töff-Töff zu fahren, aber insgesamt gerechnet? Das heißt nicht, dass
Auto fahren verboten gehört (da bin ich strikt dagegen), das heißt auch
nicht, dass Sprit teurer werden soll oder Auto fahren insgesamt (auch
wenn ich für kleine Autos bin, trotzdem bin ich gegen weitere
Preissteigerungen). Für mich heißt das, dass die Nutzung der
Öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver werden muss und die Nutzung
privater PKWs weniger attraktiv. Daher bin ich für massive
Geschwindigkeitsbeschränkungen des MIV und strikte Kontrollen. Das führt
nicht zum Wirtschaftlichen Schaden Einzelner oder zu einer "ich bin
reich, ich kann Auto fahren bezahlen"-Mentalität. Selbstverständlich
muss dann der öffentliche Verkehr entsprechend ausgebaut werden (was die
Nutzerzahlen auch rechtfertigen werden). Unpünktliche S-Bahnen dürfen
dann einfach nicht vorkommen...

> Die "MIV-Befürworter" lachen sich doch selbst ins Fäustchen, wenn sich
> die "ÖPNV-Befürwortern" mit "Ich will aber keine U-Bahnen mehr, keine 2.
> Stammstrecke..." selbst blockieren.

Darf ich nochmal auf den Kommentar "Signale aus dem Rathaus" verweisen -
die MIV-Befürworter blockieren den Ausbau der Öffentlichen aktiv - in
diesem Thread kam schon was von wegen "Schranke unten"...

Mal eine ganz blöde Frage - fast jedes Mal wenn ich in der Frühe im
Internetz die RIS-Seite aufrufe steht da was von "Verspätung" - heute
früh 15min. wegen Notarzteinsatz. Und selbst wenn da nichts steht sind
doch häufig 5min. Verspätung, so dass z.B. der Anschluss an die S27 in
Deisenhofen nicht klappt - so Auge mal Daumen in 20% der Fälle,
vereinzelt mit erheblicher Wartezeit auf den nachfolgenden Zug. Ist das
attraktiv für die Fahrgäste? Auf eingleisigen Strecken ist das noch
schlimmer (bevor die S5 Ost zweigleisig ausgebaut wurde waren da
durchaus mal 40min. Wartezeit, vereinzelt sogar über einer Stunde)...
Wenn die MIV-Befürworter es nun schaffen, den zweigleisigen Ausbau zu
verhindern (--> Schranke) oder Neubaustrecken zu verhindern
(-->Geretsried) - und dabei ist die Lokalpolitik durchaus beteiligt -
dann wundert mich das nicht... Hoffentlich habe ich mich verständlich
ausgedrückt?

Ciao..

PS: Schon mal versucht, mit der Bahn in den Urlaub zu fahren, und zwar
zum Fahrradurlaub? München->Thüringen oder München->Schwarzwald? Da
gewinnt man durchaus den Eindruck, dass die Bahn wenig Interesse hat,
Personen zu befördern, vor allem im Vergleich mit privat betriebenen
Strecken (BOB, Alex). Das ist zwar subjektiv, aber ich bin nicht der
Einzige, dem's so geht...

Hannes Kuhnert

unread,
Feb 10, 2009, 11:54:08 AM2/10/09
to
Bernhard Agthe wrote:

> Eine Tram statt der "Metrobus"-Linien
> wäre für die Fahrgäste sinnvoll, statt dessen dürfen wir uns auf
> Mehrgelenk-Busse freuen?

Sind in München Doppelgelenkbusse ernsthaft im Gespräch?
--
Hannes Kuhnert, Chemnitz

Jakob Krieger

unread,
Feb 11, 2009, 3:35:47 PM2/11/09
to
- Hannes Kuhnert


>> Eine Tram statt der "Metrobus"-Linien
>> wäre für die Fahrgäste sinnvoll, statt dessen dürfen wir uns auf
>> Mehrgelenk-Busse freuen?

> Sind in München Doppelgelenkbusse ernsthaft im Gespräch?

| "Wir untersuchen unsere Linien regelmäßig hinsichtlich
| der optimalen Fahrzeuggröße. Doppelgelenkbusse sind eine
| Möglichkeit, die wir für die Zukunft nicht ausschließen;
| bisher hatte sich aber noch kein wirklich wirtschaftlicher
| Einsatzfall gezeigt."

http://www.live-aus-muenchen.de/default.asp?PkId=272&LCID=1031&ParentId=278&ArticleId=9408


Die Verkehrsbetriebe hatten einen solchen leihweise im
Probeeinsatz. Allerdings stellt die mäßige Erhöhung der
Transportkapazität (30 Plätze gegenüber Einfach-Gelenkbus;
man kann den Antrieb nicht unterflur ins Heck bauen) und
das Gewicht (doppeltes Gesamtgewicht wegen lenkbaren
Achsen in den Nachläufern) nicht gerade einen wirklichen
Vorteil dar.

Zum Vergleich: Die alten Großraum-Trambahnen (Typ 'P')
können fast doppelt so viele Passagiere aufnehmen wie
ein Doppelgelenkbus.

--
no sig

Ulf Kutzner

unread,
Aug 26, 2023, 1:04:45 PM8/26/23
to
Nun hat man einem Gz eine stärkere Lok verpaßt und so den Takt ab und bis
Wolfratshausen verstetigt:

https://www.stmb.bayern.de/med/pressemitteilungen/pressearchiv/2023/138/index.php

Gruß, ULF
0 new messages