Leserbrief zur Expertenantwort von Fr. Dr. Dehos: Handy-Telefonate seien harmlos; in Readers Digest Nov.08 /S.9
In welchem Fachgebiet Fr.
Dr. Dehos Expertin ist, bleibt fraglich. Im Wissensgebiet Mobilfunk
versus Gesundheit scheint sie es nicht zu sein. Dann wüsste sie nämlich:
1) daß die in Deutschland per Gesetz festgelegten Grenzwerte zu den
höchsten weltweit gehören,
2) daß diese Grenzwerte einer Empfehlung der ICNIRP folgen - einer NGO, die sich jahrelang fälschlich als Unterorganisation der UNO bezeichnen ließ, und im angeblichen Naheverhältnis zur Mobilfunkindustrie steht ,
3) daß diese Grenzwerte bloß vor den thermischen Wirkungen des Mobilfunks schützen sollen, nicht jedoch vor den inzwischen festgestellten gesundheitsschädlichen athermischen Wirkungen,
4) daß die besorgniserregenden Ergebnisse der Interphone - Studie , seit 2001 vorliegend, nur deshalb nicht veröffentlicht werden, weil sich eine Minderheit von rd. 1/3 dieser Studienautoren weigern, gesundheitsgefährdende Aussagen zu bestätigen. Andere Mitarbeiter diese Studie gehen inzwischen an die Öffentlichkeit.
So drückt etwa ein Interphone - Forscher, Professor
Bruce Armstrong von der
Universität Sydney-Schule für öffentliche Gesundheit, seine Besorgnis
über die Tumorrisiken aus, die mit dem Langzeitgebrauch von
Mobiltelefonen verbunden sind. Ich denke, der zunehmende
Beweis, weist auf den Effekt von Mobiltelefonen auf Tumoren hin,
so zu Today Tonight, einer täglich laufenden australischen Sendung: Ich möchte nicht gerne Benutzer eines
Mobiltelefons sein, sagte er. Die Leute könnten darüber schockiert
sein zu hören, dass sich der Beweis stärker auf schädliche Effekte
stützt.
Weder die australischen noch die israelischen Resultate dieser Studie
über die Risiken für Hirntumor und Hörnervgeschwulste wurden bisher
öffentlich gemacht. Sadetzki hat über einen
signifikanten Anstieg von Ohrspeicheldrüsentumor nach 10 Jahren
Mobiltelefongebrauch berichtet. Ihre Arbeit
erschien im Februar in der 15. Ausgabe des American Journal of
Epidemiology. Wichtig ist auch zu
erwähnen, daß der von der WHO beauftragte Wissenschafter für die
WHO-Studie (Interphone) gleichzeitig der Vorsitzende der ICNIRP ist,
die vor Jahren die unvorstellbar hohen Grenzwerte für Mobilfunk
festlegte und die danach brav von der WHO empfohlen wurden, aufgrund
derer die Mobilfunklobby dauernd erklärt, wie harmlos alles sei.
Zusammenfassender Eindruck: Die erwähnte Expertin
gehört offensichtlich zur Gruppe der amtlichen deutschen
Mobilfunkverharmloser.
Gerade aus den bisher veröffentlichten Teilergebnissen
dieser Interphone-Studie ergibt sich die Tatsache, daß Mobilfunk
entgegen der Aussage dieser Expertin gesundheitsgefährdend ist.
Schade, daß Readers Digest derart unseriöse Aussagen, die nur der
Mobilfunkindustrie nützen, aber überhaupt nicht auf die erwähnten
wissenschaftlichen Gesundheitswarnungen eingehen, unkritisch
veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Erwin Tripes
Oberdörfl. 47
A-9072 Ludmannsdorf
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