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Rating: 85%
Komödie, Schule, Deutschland, 2000, 97 Min.,
Originaltitel: Crazy,
Regie: Hans-Christian Schmid
Darsteller: Robert Stadlober, Tom Schilling, Julia Hummer,
Oona-Devi Liebich, Alexandra Maria Lara, David Arrow
Der 16 Jahre alte Benjamin hat es im Leben nicht gerade leicht: er
leidet unter einer Behinderung, wegen der er es schwer hat, von seinen
Altersgenossen akzeptiert zu werden, und wegen seiner schlechten
schulischen Leistungen muß er immer wieder in eine neue Schule
wechseln. Sein vierter Schulwechsel verschlägt ihn in ein abgelegenes
Internat, und leichter als vorher ist es auch hier nicht ...
Benjamin (Robert Stadlober) ist kein besonders guter Schüler.
Besonders mit Mathematik kommt er nicht zurecht, das ist aber nicht
sein einziges Problem, denn er ist auch noch halbseitig gelähmt, und
wird daher von seinen Mitschülern, vor allem den weiblichen, nur sehr
schwer akzeptiert. Wegen seiner schlechten Zensuren muß er außerdem
immer und immer wieder die Schule wechseln, und wieder auf ein Neues
versuchen, dort Anschluß zu finden.
Sein vierter Schulwechsel bringt ihn in das abgelegene Internat
Neuseelen, und wie in den bisherigen Stationen seiner Schülerkarriere
ist er auch hier froh, als Neuling und Krüppel, wie er sich selbst
bezeichnet, seine Ruhe zu haben. Leider befindet er sich mit seinen 16
Jahren aber in einem kritischen Alter, in dem es viel Neues zu
entdecken gilt: Sex and Drugs and Rock'n'Roll sind für ihn und seine
Mitschüler unerforschte Gebiete, die danach schreien, von ihnen
entdeckt zu werden - und somit auch viele neue Emotionen, mit denen
die Teenager sich erst einmal auseinandersetzen müssen. Hierbei tritt
bei Benjamin, Janosch (Tom Schilling) und allen anderen die Schule ein
wenig in den Hintergrund, aber das ist ja in diesem Alter normal.
"Crazy" wurde nach einer autobiographischen Erzählung von Benjamin
Lebert gedreht. Die Story geht sehr gut auf die Probleme Jugendlicher
ein, ohne dabei aber sentimental zu werden, irgendwie sieht der
Zuschauer das Geschehen eben aus der Sicht eines Teenagers. Als
Regisseur wurde für diesen Film Hans-Christian Schmid verpflichtet,
der nach "23" und diesem Film so langsam als ein ganz Großer des
deutschen Kinos betrachtet werden kann. Stellenweise sehr mutig,
selten auch etwas albern zeigt er die Probleme, die Jugendliche mit
dem Erwachsenwerden haben, und zwar unabhängig von der einzelnen
Person, irgendwie muß da jeder durch.
heinz
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Alexander Werner Jachmann aka. Heinz
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