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AutomobilArbeiter-Ratschlag

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Thomas Hirt

unread,
Aug 19, 1998, 3:00:00 AM8/19/98
to
Hallo Leute! Ich meine es gibt auch eine andere Politik als die, die
in den Medien oder in Bonn gemacht wird. Aber seht selbst. ;-)


Liebe Kolleginnen und Kollegen !
Vor allem unter der Arbeiterklasse in den industriellen Großbetrieben ist
das Vertrauen in die Kohlregierung auf einem Tiefpunkt angelangt. Die
Regierung offenbart mit steigenden Arbeitslosenzahlen, fortschreitender
Umweltzerstörung, rigorosem Abbau von sozialen und kulturellen
Errungenschaften für die Massen, daß sie unfähig ist, auch nur eine der
drängenden Zukunftsfragen zu lösen. Während sich die alte,
parlamentarische Opposition in Bonn als völlig untauglich erwiesen hat,
ernsthaft etwas dem Kohl`schen Krisenprogramm entgegenzusetzen, begann
sich seit Herbst `96 eine Neue Opposition mit Massenstreiks und
Demonstrationen herauszuentwickeln.
Dabei kam den Automobilarbeitern eine maßgebliche Rolle zu:

- die Automobilarbeiter haben mit den selbständigen Streiks gegen die
Kürzung
der Lohnfortzahlung im Oktober 1996 die Runde im Kampf gegen die
volksfeind- liche Bonner Regierungspolitik eröffnet.

- zahlreiche Automobilbelegschaften unterstützten und beteiligten sich an
den
selbständigen Arbeiterkämpfen gegen Stillegungen und Entlassungen im
März`97, deren Höhepunkt die mehrtägigen selbständigen Streiks im Bergbau
und
der Stahlarbeiter von Krupp-Thyssen war.

- am 1. und 2. Juli 97 setzte die Opelbelegschaft in Bochum mit ihrem
selbständigen Streik ein Signal für die Arbeiteroffensive. Sie lehnte
entschlossen die Erpressung mit der ¯Standortpolitik® ab und brachte dem
weltweit größten Industriekonzern eine Niederlage bei.General Motors (GM)
mußte schriftlich die Kündigung der Betriebsvereinbarung zurückziehen.

- der selbständige Streik der Flachglaskollegen im September 97 in
Gelsenkirchen-Rotthausen war bewußt organisiert und konnte nur durch
massive
Einschüchterung und politische Maßregelung abgewürgt werden. Als offensive
Antwort darauf entstand die bundesweite Massenbewegung auf der Grundlage
der
¯Rotthauser Erklärung® für ein vollständiges und allseitiges gesetzliches
Streikrecht, die insbesondere in den Automobilbetrieben auf eine breite
Resonanz und Unterstützung stieß.

- ausgehend von dem Kampf des überbetrieblichen Aktionsbündnis in Solingen
entwickelt sich in zahlreichen Automobilbelegschaften die Kampfeinheit von
Jung und Alt im Kampf für die ¯unbefristete Übernahme aller Auszubildenden
entsprechend der Ausbildung®.

- selbständige Streiks im Frühjahr `98 wie bei Daimler Benz in Bremen,
Ford in Köln und Mann und Hummel in Ludwigsburg brachten zum Ausdruck, daß
es in
vielen Betrieben der Automobilindustrie gärt und die Arbeiter nicht mehr
bereit sind, kampflos immer weitere Flexibilisierung hinzunehmen, während
die Gewinne der Autokonzerne explodieren. Kämpfe wie bei Opel in
Zaragossa, VW in Pamplona, in Korea oder Nordamerika zeigen, daß dies eine
internationale Erscheinung ist.

Den Hintergrund bildet ein mörderischer Konkurrenzkampf in der Autoindus-
trie, der in den nächsten Jahren eine gewaltige Vernichtungsschlacht auf
dem Rücken der Automobilbeschäftigten und ihrer Familien erwarten läßt.
Schon
heute besteht eine weltweite Überkapazität von 25% an produzierten
Neuwagen.
Allein in Deutschland sollen in den nächsten Jahren 200.000 Arbeitsplätze
in der Autoindustrie vernichtet werden. Auch wenn scheinbar die
Auftragsbücher im Moment überquellen, so können die Autokonzerne kaum die
Zeit bis nach den
Wahlen abwarten, um ihre Pläne für neue umfassende Angriffe auf die
Arbeits-
und Lebensbedingungen der Arbeiter und Angestellten aus der Schublade zu
holen.

Durch die Wahlen wird sich an der Lage der Arbeiter nichts ändern, sondern
können höchstens die Gesichter ausgetauscht werden. Weder das Streben nach
Maximalprofit der Konzerne, noch das Bonner Krisenprogramm oder die
Arbeitslosigkeit kann abgewählt werden. Die Arbeiterschaft muß die
Initiative
ergreifen und sich auf Massendemonstrationen und Streiks vorbereiten. Nur
wenn sie in die Offensive kommt, kann sie das Bonner Krisenprogramm zu
Fall bringen. Kolleginnen und Kollegen! Wir rufen deshalb im Oktober 98 zu
einem bundesweiten, überparteilichen Automobilarbeiterratschlag mit
internat- ionalen Teilnehmern auf. Wir brauchen eine gemeinsame Plattform
und entsprechende Organisationsformen für den Übergang zur
Arbeiteroffensive. Es gilt der negativ ausgerichteten
Klassenzusammenarbeitspolitik des Co-Mana- gements eine bewußte Absage zu
erteilen:

- konsequent gegen jede Flexibilisierung, Lohnabbau und für jeden Arbeits
und
Ausbildungsplatz kämpfen und zu offensiven Forderungen, wie nach der
30-StundenWoche bei vollem Lohnausgleich überzugehen;

- offensiv jede Unterdrückung, Kriminalisierung und Maßregelung von Arbei-
terkämpfen angreifen, den Kampf um ein vollständiges und allseitiges
gesetz- liches Streikrecht führen;

- die Politik des Co-Managements zum Scheitern bringen und die
Gewerkschaften
zur Kampforganisation machen;

- gegen die Erpressung mit ¯Standortverträgen® die internationale Arbei-
tereinheit entwickeln und festigen;

- eine neue Opposition im Angriff auf das Bonner Krisenprogramm
herausbilden,
wobei sich die Arbeiterbewegung bewußt mit der kämpferischen
Frauenbewegung
und der Rebellion der Jugend verbinden muß;

- jeder Unterordnung unter die Profitgier eine klare Absage erteilen und
für eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus eintreten. Die
Massen- arbeitslosigkeit kann nur auf Kosten der Monopolprofite wirksam
bekämpft werden.

- Offenheit für eine andere, von Ausbeutung und Unterdrückung befreite
Gesellschaft, die Lehren zieht aus der Niederlage der ehemals
sozialistischen
Länder in der DDR oder der Sowjetunion.

Der Automobilarbeiterratschlag soll ein Forum der neuen Opposition werden.
Dort sollen die Folgen der Ausbeutungsoffensive der Autokonzerne beraten
werden, Erfahrungen aus den fortgeschrittensten Kämpfen ausgewertet und
gemeinsame Kämpfe bundesweit und international koordiniert werden. Zu dem
Ratschlag gehören Beschäftigte und Gewerkschafter zahlreicher
Belegschaften aus der Automobil -, bzw. Zulieferindustrie und die
Vertreter der fort- geschrittensten Bewegungen und Kämpfe, Ebenso die
Delegationen der kämp- ferischen Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung der
Automobilarbeiter anderer Länder sowie Mitglieder aus verschiedenen
Selbstorganisationen der Massen und Initiativen, Parteien und
Organisationen. In einer gleichberechtigten verbindlichen Zusammenarbeit
aller Beteiligten geht es auch darum, einen demokratischen Stil und
Prinzipien im Aufbau einer neuen Opposition heraus- zubilden. Wir sprechen
jede Kollegin und jeden Kollegen an:

Macht die Vorbereitung des Automobilarbeiterratschlages am 3./4.Oktober`98
zu Eurer Sache! Diskutiert diesen Aufruf und bildet Vorbereitungsgruppen
in den Orten! Mobilisiert für die breite Beteiligung von interessierten
Kolleginnen und Kollegen. Macht Vorschläge für die Durchführung und
übernehmt selbst Verantwortung für das Gelingen.

Die Unterzeichner:
Ana de Almeida VF Mann & Hummel Ludwigsburg;Andr‚ Halfenberg VKL Daimler
Stuttgart;Andr‚ Metzner VM Opel Eisenach;Andreas Gärtner VM VW
Kassel;Andreas Neulist JAV VW Kassel:Anke Gernhard VF Bosch Eisenach;Anke
Jäckh VKL Daimler , Frauenverband Courage Sindelfingen;Antonio Doctor Opel
Zaragoza;Axel Kassubek SI, Sprecher der Bundesvertretung Kassel;Birgit
Schwab SI / Courage Nürnberg;Cemal Akmaz BR Porsche Stuttgart;Christoph
Meyer Stv. VM VW Kassel;Christoph Schweitzer Bochum;D. Stumpf BR Behr
Stuttgart;Dieter Fuchs MLPD Betriebsgruppe VW Hannover;Dieter Reimold VM
Audi Neckarsulm;Dieter Schweizer VM Audi Neckarsulm;Dietmar Kupfer BR
Johnson Controls Bochum;Dietmar Powilleit VM Bosch Stuttgart;Dirk
Zschenker VM Opel Eisenach;Erhard May Opel Eisenach;Erik Kordes Opel
Rüsselsheim;Erwin
Dietrich VKL Daimler Sindelfingen;Franz Meier DB AG Nürnberg;Fritz Hofmann
Stv. VK-Vors. Opel Eisenach;Georg Kiffer VM Daimler Bremen;Gerd Nauck VM
Daimler Stuttgart;Gerlinde Meier Hausfrau Pleinfeld;Gisela Vomhof VKL / BR
Mann & Hummel Ludwigsburg;Guiseppe Inga Daimler Stuttgart;Günter Slave
Bundestagskandidat MLPD Eisenach;Harriet Sandig VF Thyssen Aufzüge, SI
Stuttgart;Harro Gern VM Daimler Sindelfingen;Herbert Engler VKL Mann +
Hummel Ludwigsburg;Herbert Freisler BR Porsche Stuttgart;Horst Herbst VM
Daimler Stuttgart;Hubert Bauer BR / VKL Festo Esslingen;Hüseyin Ülger
Kassel;Volksbücherei International Kassel;Joachim Struzyna VM ÖTV
Stuttgart;Jochen Kamlott BR Daimler Bremen;Jörg Zimmermann VM Bosch
Stuttgart;Jürgen Bader BR Druckerei Hamburg, Direktkandidat MLPD;Kamil
Öztürk Ford Köln;Karl-Heinz Greth BR u. VK-Leiter Bosch Wernau ;Karsten
Wappelt BR Ph. Holzmann Frankfurt;Kemal Dogan Ford Köln;L. Barath VM
Daimler Bremen;Lydia Haubner Weißenburg;M. Acik Arbeitsloser Bochum;Markus
Göggerle Bosch Stuttgart;Manfred Stöter BR VW Hannover;Manuela
Leininger-Di Sarno
Erzieherin Sindelfingen;Martin Bott VKL Daimler Stuttgart;Mermer Recep VM
Mann & Hummel Ludwigsburg;Michael Faulhaber BR Bosch Plochingen;Michael
Hamann VM Opel Rüsselsheim;Milutin Zlatkovic BR EX-CELL-O
Eislingen;Muzaffer Gecgel BR IGBCE Besigheim;Nazario Vocino VM Daimler
Stuttgart;Nico Molinello Daimler Stuttgart;Nilüfer Cakmak Daimler
Sindelfingen;Nurettin Ustundag Daimler Sindelfingen;Olaf Konzack VM
Daimler Stuttgart;Ortnit Seiler VM Daimler Stuttgart;Peter Karcher VM
Bosch Schwieberdingen;P. Giakzidis VM Daimler Stuttgart;Paul Fröhlich VM
Opel Bochum Bochum;Peter Bäuerle VM
IBM, MLPD Sindelfingen;Peter Reichmann BR Flachglas Gelsenkirchen;Rainer
Brogle Sindelfingen;Rainer Kornau VM Daimler Stuttgart;Rainer Vomhof VKL
Mann & Hummel Ludwigsburg;Ralf Braun BR Euroval Bad Homburg;Ralf Heß VKL
Opel Eisenach;Ralf Thieleke BR JCA Bochum;Reiner Haubner Arbeiter
Weißenburg;Reinhard Funk MLPD Hagen;Reinhardt Meyer VKL GHH Borsig
Oberhausen;Richard Heberle Sprecher Betriebsgruppe der MLPD
Stuttgart;Robert Schwab SPD/AfA Nürnberg;Roland Wehrer JAV
MAN/Nutzfahrzeuge Nürnberg;Rüdiger Pracht BR Opel Eisenach;S. Mömkes VM
Daimler Bremen;Sabine Walther VW Kassel;Selia Bora Daimler Rastatt;Sever
Burhan VM Daimler Sindelfingen; Siegmar Herrlinger VKL Porsche
Stuttgart;Siegmund Laslop VM Daimler Sindelfingen;Sigurd Hoppe IG Metall,
Seniorenarbeitskreis Eisenach;Stefanie Neuerburg Opel Bochum;Steffen
Reichelt Opel Bochum;Thorsten Bethge Bosch Stuttgart; Thomas Gerlach
Daimler Sindelfingen; Thomas Kraus VM Opel Eisenach;Thomas Trampe VM
Daimler Bremen;Till Scheller VM ÖTV Stuttgart; Tobias Knapp VM Daimler
Sindelfingen;U. Müller VKL Daimler Bremen;Ulrich Ittermann VM Daimler
Bremen;Ulrich Schirmer Porsche Stuttgart;Volker Kraft BR Daimler
Stuttgart;Werner Dembouski Arbeiter Gelsenkirchen;Werner Ochs Daimler
Stuttgart;

Prinzipien des Ratschlages (Vorschlag)

* Gemeinsamer Kampf für die Durchsetzung der Arbeiterinteressen gegen die
multinationalen Monopole und das Bonner Krisenprogramm.


* Internationale Solidarität und Eintreten für die internationale
Arbeitereinheit gegen die Standortkonkurrenz.

* Eintreten dafür, die Gewerkschaften zur Kampforganisationen zu machen.

* Für die Verteidigung und Erweiterung der politischen Rechte und
Freiheiten der Arbeiterbewegung

*Aktives Eintreten für die Zukunft der Jugend und die Befreiung der Frau.

* Offenheit für eine befreite Gesellschaft ohen Ausbeutung und
Unterdrückung.

* Kollektive Gesamtverantwortung für das politische und organisatorische
Gelingen des Ratschlages bei Wahrung der Eigenständigkeit der Beteiligten.


* Gleichberechtigte Zusammenarbeit auf überparteilicher Grundlage zum
gegenseitigen Nutzen.

* Selbstfinanzierung des Ratschlages bei Wahruung der finanziellen
Unabhängigkeit.

* Für eine solidarische Streitkultur- Keine öffentliche Angriffe auf
beteiligte Kräfte.


Kontaktadresse:
Dietmar Kupfer, Schützenstr.25, 44795 Bochum, Tel. / Fax: 0234-435397,
E-mail: D.Ku...@t-online.de

Oder bei Fragen und Anregungen oder Mithilfe zu dieser Seite:
D.Pow...@t-online.de

Homepage des Automobilarbeiterratschlags im Internet:
http://www.is-kassel.de/auto-rat

Ansprechpartner des Ratschlages in:

Berlin:
Gernot Wolfer, Elbestraße 19, 12045 Berlin, Tel. Fax. 030/6879217
Gwo...@csi.com
Bochum:
Steffen Reichelt, Werner Hellweg 242, 44894 Bochum
GEP...@GMX.de
Bremen:
Ulrich Ittermann, In den Hollen 43, 27299 Langwedel, Tel.: 04232/3384
Duisburg:
Almut Gallach, Berthaplatz 38 47266 Duisburg
Eisenach:
Fritz Hofmann, Marienstraße 52, 99817 Eisenach, Tel.: 03691/ 211955
famfatal...@t-online.de
Gelsenkirchen:
Peter Reichmann, Rotthauser Straße 121, 45884 Gelsenkirchen,Tel.:
0209/138120
Peter Reic...@ca.kamp.net
Hamburg:
Claus Nölting, Eggerstedtstraße 53, 22765 Hamburg, Tel.:040/388144
Hannover:
Manfred Stöter, Davenstedter Straße 26, 30446 Hannover, Tel.:
0511/455889
Kassel:
Sabine Wälde, Wilhelmshöherstraße 4, 34255 Baunatal, Telefon
0561/4910659 und
Christoph Meyer, Auf der Insel 8/9, 34266 Kassel, Tel. 0561/529458
Köln:
Kemal Dogan, Sonnenscheinstraße 3, 51063 Köln, Tel.: 0221/885667
München:
Birgit Schiel, Anne- Frank- Anger4, 81673 München
Neckarsulm:
Eduard Spuling, Ulrichstraße 8, 74172 Neckarsulm
Plochinger Dreieck:
Michael Faulhaber, Kirchstraße 4, 73666 Baltmannsweiler, Tel.:
07153/41680
Rüsselsheim:
Karsten Wappelt, Fookenstraße 9, 65933 Frankfurt, Tel.: 069/393537
Sindelfingen:
Rainer Brogle, Auf der STelle 15, 71067 Sindelfingen, Tel.:
07031/806048
Stuttgart:
Dietmar Powilleit, Schillerstraße 4, 70825 Korntal- Münchingen,
Tel./Fax: 0711/834413
D.Pow...@t-online.de

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