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Dimmer: Harmonische zu hoch - was tun?

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H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Feb 25, 1998, 3:00:00 AM2/25/98
to


EMV macht Streß - uns auch! Wir hatten einen unserer
Dimmer (2,2kW Bühnenbeleuchtung Dimmereinschub)
jetzt bei einer EMV - Prüfung (nur Vortest, keine
Zertifizierung) dabei haben wir Probleme festgestellt:

Die Harmonischen bis zur 15 sind deutlich über dem
Grenzwert. Die DIN EN 61000-3-2/3 schreibt einen
Grenzwert von z.B. max. 21% Strom für die dritte
Harmonische vor. (Bezogen auf 100% der ersten
Harmonischen = 50Hz)

Wir haben jedoch für die dritte 55% des Stromes! Da wir
schon eine große und teure (muß ja 10A aushalten können)
Drossel mit 2,3mH drauf haben, frage ich mich, wie wir
den Wert so niedrig kriegen sollen!

Hat vielleicht jemand einen Tip, wie man das rechnerisch
wenigstens abschätzen kann, wieviel Induktivität man da
bräuchte?

Jeder Hinweis ist willkommen!


Helmut


Kai Warns

unread,
Feb 25, 1998, 3:00:00 AM2/25/98
to

Wenn Du die Schaltung die Ihr verwendet mal beschreiben/als
ASCII-Graphik schicken koenntest waere eine Hilfe wesentlich leichter!

Habt Ihr einen Gleichspannungszwischenkreis mit folgender
Wechselrichtung oder Phasenanschnittsteuerung???

Kennst Du die Buecher

"Halbleiterschaltungstechnik" von U. Tietze und Ch. Schenk

sowie

"Power Electronics" von Mohan/Undeland/Robbins

schon?

Das sind fuer mich persoenlich die 'Bibeln', die fast jedes Problem
anschneiden, erlaeutern und Loesungen vorschlagen. Das letzte ist
allerdings auf englisch, was einige abschreckt.

bye,
Kai

--
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Kai Warns Ruetscher Strasse 165/204 52072 Aachen Germany
mailto:wa...@rwth-aachen.POINT.de http:\\www.rwth-aachen.de\isea
----------------------------------------------------------------------

Thomas Prinz

unread,
Feb 26, 1998, 3:00:00 AM2/26/98
to

H.FL...@ASCO.nev.sub.de meinte am 25.02.98
zum Thema "Dimmer: Harmonische zu hoch - was tun?":

> Dimmer (2,2kW Bühnenbeleuchtung Dimmereinschub)
> ... Die DIN EN 61000-3-2/3 schreibt einen


> Grenzwert von z.B. max. 21% Strom für die dritte
> Harmonische vor.

> Wir haben jedoch für die dritte 55% des Stromes! ...
> .... Drossel mit 2,3mH ...

Es waere sehr hilfreich wenn man die Schaltung kennen wuerde.


Arbeitet ihr mit Thyratron; Thyristoren; Triac; IGBT; MCT ?
Wie ist der mechanische Aufbau (Europakarte)

Wie wurde nun die EMV-Pruefung durchgefuehrt ??
Wo wurde also gemessen an der Netzseite (230V) oder am Ausgang ?
Habt Ihr übliche Entstoermassnahmen drin - Netztfilter, XY-Kondensator
Abschirmbleche ,PFC ?
Bekanntermassen kann es bei Messungen auch Schwierigkeiten mit der
Verdrahtung geben, eine Ader 5 mm nach link = keine Stoerung

Tschuess Thomas
--
** Beispiel-Signatur für öffentliche Nachrichten **
## CrossPoint v3.11 R ##

Andy Cende

unread,
Feb 27, 1998, 3:00:00 AM2/27/98
to

> Dimmer (2,2kW Bühnenbeleuchtung Dimmereinschub)
> jetzt bei einer EMV - Prüfung (nur Vortest, keine
> Zertifizierung) dabei haben wir Probleme festgestellt:
>
> Die Harmonischen bis zur 15 sind deutlich über dem
> Grenzwert. Die DIN EN 61000-3-2/3 schreibt einen

> Grenzwert von z.B. max. 21% Strom für die dritte
> Harmonische vor. (Bezogen auf 100% der ersten
> Harmonischen = 50Hz)
Ich gehe jetzt einmal davon aus, daß das ein normaler
Phasenanschnitt-Dimmer ist (Eigenbau? Wie alt?).

Eine Drossel ist gut und schön, aber nicht alles. Gibtz schon ein
anständiges Netzfilter? X/Y-Kondensatoren?
Übrigens, hast Du dieses Gerät schon mal mit dem Oszi vermessen?
Irgendwas Auffälliges am Spannungsverlauf? So hohe Harmonische deuten
auf Spannungsspitzen hin (Dirac-Impulse), die vielleicht erst durch
ungeeignete "Enstörmaßnahmen" eingeschleppt wurden...
Um steilflankige Spannungsspitzen in den Griff zu bekommen (v.a. bei
induktiver Last), wirken Varistoren manchmal Wunder. Also je einen an
Ein- und Ausgang kleben. Des Weiteren: den Triac-Ansteuer-Strom
überprüfen/nachrechnen! Nicht mit Minimalstrom zünden, sonst schaltet
der vielleicht etwas unwillig -> Spannungs"hacker". Auch Schwingungen
infolge Drossel/Entstörko könnten sowas bewirken.

Wir hatten das Problem bei einer Bündelpaketsteuerung für 16A
(vielleicht isses ja auch sowas?). Obwohl wir einen Optokoppler mit
Nulldurchgangs-Erkennung drin hatten, waren die leitungsgebundenen
Störungen massiv.
Wie gesagt, bei uns half die Verringerung des Gate-Widerstands von
270Ohm auf 12Ohm(!). Damit liegen wir nahe an der Obergrenze des
zulässigen Zündstroms, aber der Triac schaltet sofort satt durch, und
die Störungen sind (größtenteils) weg. Und zwar ohne Drossel,
X/Y-Kondensatoren usw., aber mit VDRs.

HTH mfg Andy


H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Feb 27, 1998, 3:00:00 AM2/27/98
to

> > EMV macht Streß - uns auch| Wir hatten einen unserer


> > Dimmer (2,2kW Bühnenbeleuchtung Dimmereinschub)
> > jetzt bei einer EMV - Prüfung (nur Vortest, keine
> > Zertifizierung) dabei haben wir Probleme festgestellt:
>

> Wenn Du die Schaltung die Ihr verwendet mal beschreiben/als
> ASCII-Graphik schicken koenntest waere eine Hilfe wesentlich leichter|

Die Phasenanschnittsteuerung sieht so aus:

L1 --------+-----------+
| |
+---+---+ |
| | C1 |
| 100n |
--- | |
BTA40/700 V A | | C2
--- | 470n
/ | 56R |
/ | | R1 |
Ansteuerung | | |
+---+---+ |
| |
| L1 |
2mH5 |
| |
+-----------+
|
Last
|
N --------+

C1/R1 ist das normale Snubber-Netzwerk zum Schutz des
Triac. L1 eine fette Entstördrossel (10A!). C2 hatten wir
eingefügt, um von der Störungsquelle Triac zum Netz hin
einen Tiefpaß zu bilden. Kryptischerweise verschlechtert
dieser C allerdings den Oberwellengehalt um ein paar
Prozent! (Funkstörspannungen bis 30MHz werden 1-2dB
geringer, allerdings haben wir im Bereich um 300kHz mit
dem Kondensator einige Grenzwertüberschreitungen, die wir
ohne ihn nicht haben. Verdacht: Anregung des
Schwingkreises L1 C2 auf den Obertönen (Der Funkstörpegel
macht da mit dem C eine Reihe von regelmäßigen Maxima...)

> Kennst Du die Buecher
> "Power Electronics" von Mohan/Undeland/Robbins

nein! Verlag? Wäre schön das kaufen zu können!


Tja - soweit die Infos! Vielleicht fällt Dir noch was
ein!

Helmut


Andreas Schmidt

unread,
Mar 7, 1998, 3:00:00 AM3/7/98
to

Hi,

TP>Habt Ihr übliche Entstoermassnahmen drin - Netztfilter, XY-Kondensator
TP>Abschirmbleche ,PFC ?

was ist "PFC"?

Ciao, Andreas

Michael Schwingen

unread,
Mar 11, 1998, 3:00:00 AM3/11/98
to

Power Factor Correction.

cu
Michael

Andreas Schmidt

unread,
Mar 16, 1998, 3:00:00 AM3/16/98
to

Hi,

MS>Power Factor Correction.
ahh, danke. Ich bin mir sicher hätte ich _das_ gewußt, wäre mir auch die
Abkürzung PFC in den Sinn gekommen. - Was ist nun Power Factor Correction, also
wozu brauche ich die?

Ciao, Andreas

H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Mar 18, 1998, 3:00:00 AM3/18/98
to


hi thomas,

Danke für deine Antwort -

sorry, dauerte etwas, ich kam wegen Arbeit nicht dazu,
hier weiterzuschreiben :-(

Schaltung habe ich als ascii schon gepostet,

> Arbeitet ihr mit Thyratron; Thyristoren; Triac; IGBT; MCT ?

triacs

> Wie ist der mechanische Aufbau (Europakarte)

Ja, Eurokarte in Einschubträger.

> Wie wurde nun die EMV-Pruefung durchgefuehrt ??
> Wo wurde also gemessen an der Netzseite (230V) oder am Ausgang ?

Zum einen eine Messung der leitungsgebundenen Störungen
bis 30MHz, am realen Netz über Kabinenfilter. Die Messung
war soweit ok.

Problem war die Messung (bzw. ihre Ergebnisse :-) der
Frequenzverteilung der entnommenen Ströme...

Aufbau:

Synthetisches Netznachbildung
Netz (5kW ---- Impedanz --- Strommessg.---Dimmer
Sinusgen)


> Habt Ihr übliche Entstoermassnahmen drin
> - Netztfilter,

Längsdrossel (2,5mH) ja, Netzfilter nein, weil der für die
Harmonischen nix bringt, da die Drosseln da drin nur auf
symmetrische Ströme in L und N wirken, da sie auf einem
Kern bifilar gewickelt sind.

> - XY-Kondensator

Ja, aber OHNE Kondensator sind die Harmonischen niedriger!!!

> -Abschirmbleche

Njein, halt Einschubträger im Blechschrank. Die Bleche
bringen doch für Leitungsgebundene Störungen nix, sonder
wirken doch primär in Bezug auf Abstrahlungen ?!

> - PFC ?

Nein, Nein - das ist viel zu teuer (Dimmerleistungen von
im ganzen 100kW!)

Tja - ich habe das Gefühl - und jemand hat ja auch
schon mal gerehnet - daß man da nur mit ein paar Henry :-)
in den grünen Bereich kommt?!

Helmut


H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Mar 18, 1998, 3:00:00 AM3/18/98
to

Moin

> Ich gehe jetzt einmal davon aus, daß das ein normaler
> Phasenanschnitt-Dimmer ist (Eigenbau? Wie alt?).

Eigenentwicklung mit TDA 785

> Eine Drossel ist gut und schön, aber nicht alles. Gibtz schon ein
> anständiges Netzfilter? X/Y-Kondensatoren?

Siehe bitte dazu "nebenstehende" Nachricht.

> Übrigens, hast Du dieses Gerät schon mal mit dem Oszi vermessen?
> Irgendwas Auffälliges am Spannungsverlauf? So hohe Harmonische deuten
> auf Spannungsspitzen hin (Dirac-Impulse), die vielleicht erst durch
> ungeeignete "Enstörmaßnahmen" eingeschleppt wurden...

Hm. Mit unseren Oszis sehe ich auf der Spannung lediglich
geringe Einbrüche im Zündaugenblick, die aber keine
Überschwinger haben...

> Um steilflankige Spannungsspitzen in den Griff zu bekommen (v.a. bei
> induktiver Last), wirken Varistoren manchmal Wunder. Also je einen an
> Ein- und Ausgang kleben

Gute Idee! Werde ich probieren!

> Des Weiteren: den Triac-Ansteuer-Strom
> überprüfen/nachrechnen! Nicht mit Minimalstrom zünden, sonst schaltet
> der vielleicht etwas unwillig -> Spannungs"hacker".

Hast du da ein Kriterium für "unwillig" :-) (Stromanstieg
im Triac oder so was?) Es gibt allerdings schon
Betriebspunkte, wo die Zündenergie nicht so fett ist, da
wir mit einem Opto-Triac zünden, und die Energie steckt in
einem C, das am Netz hängt. Die Messungen haben wir
jedoch bei 90° Zündwinkel gemacht, da ist genug Dampf
drin.

> Wie gesagt, bei uns half die Verringerung des Gate-Widerstands von
> 270Ohm auf 12Ohm(!). Damit liegen wir nahe an der Obergrenze des
> zulässigen Zündstroms, aber der Triac schaltet sofort satt durch, und
> die Störungen sind (größtenteils) weg. Und zwar ohne Drossel,
> X/Y-Kondensatoren usw., aber mit VDRs.

Ich sehe da mal nach.

Danke erstmal!

Helmut

Josef Zimmermann

unread,
Mar 20, 1998, 3:00:00 AM3/20/98
to

>

Hallo

ich hab den Eindruck, die Leute vestehen das Problem nicht. Weder mit
herkömmlichen Netzfiltern noch mit Varistoren ist dem Problem Harmonische
Oberschwingungen bei zu kommen. Es handelt sich um ein niederfrequente
Störungen und betrifft die Kurvenform der Stromaufnahme. Ziel der Norm ist
es, eine möglichst sinusförmige Stromaufnahe, ohne Phasenverschiebung zu
Netzspannung hinzukriegen. Das könnte erklären, weshalb ein Kondensator die
Probleme verschärft. Eine Phasenanschnitt hat aber immer eine
nichtsinusförmige Stromaufnahme zur Folge (außer bei 0° und 180°
Phasenwinkel). Daher sind Tiefpassfilter, Bandsperren für die einzelnen
Harmonischen oder aber der Abschied vom Phasenanschnitt die einzigen Lösungen
(die mir auf Anhieb einfallen). Die eleganteste Lösung wäre ein
Vollwellensteuerung (wenn das für die spezielle Anwendung möglich ist, z.B.
E-Heizung, etc) oder aber ein richtiges Schaltnetzteil mit PFC.


mfg Joe

Kai Warns

unread,
Mar 20, 1998, 3:00:00 AM3/20/98
to

Hallo allerseits,

die Diskussion geht weiter und erst jetzt stelleich fest, dass ein
Posting zu diesem Subject verloren gegangen ist :-(

Also nochmal das ganze :-(

In diese Richtung ging auch mein Posting, nur habe ich natuerlich andere
Worte gewaehlt ;-)

Da es sich um eine Beleuchtungsanlage handelt scheidet die reine
Vollwellenansteuerung aus Qualitaetsgruenden einer gleichmaessigen
Beleuchtung sicherlich aus. Gerade wenn mit sehr schwachem Licht
gearbeitet werden soll wuerde dieses pulsieren.

Eine Moeglichkeit waere einen Hochsetzsteller mit anschliessendem
Tiefsetzsteller einzusetzen. Der Hochsetzsteller hat die angenehme
Eigenschaft einen sinusfoermigen Strom in Phase zur Versorgungsspannung
zu entnehmen und somit einen guten Leistungsfaktor UND geringe
Netzrueckwirkungen zu ermoeglichen. Der Tiefsetzsteller reduziert die
durch den Hochsetzsteller unvermeidbar hohe Zwischenkreisspannung und
wird von der Steuerung auf die geforderte Ausgangsspannung (und damit
Helligkeit) gestellt. Damit der Hochsetzsteller vernuenftig arbeiten
kann muss seine Ausgangsspannung ueber der maximalen Amplitude der
Versorgungsspannung liegen und somit werden meist Spannungen knapp unter
400V gewaehlt.

Damit entfallen allzugrosse Induktivitaeten und die geschilderten
Probleme sind weg!

Wenn denn unbedingt auf die schon gepostete Schaltung aufgesetzt werden
soll, so sollte sie fuer jede Lampe mehrfach vorhanden sein und jede
dieser parallel geschalteten Segmente sollte mit einem anderen
Vorwiderstand versehen werden. Ein Segment wird im
Spannungsnulldurchgang eingeschaltet, das mit dem naechstniedrigeren
Vorwiderstand um einen gewissen Zuendwinkel verspaetet.

Das erste Segment laesst von Beginn an einen Strom fliessen der in Phase
zur Versorgungsspannung liegt, das verspaetet gezuendete zweite Segment
bringt aufgrund des Konzepts der Phasenanschnittsteuerung zwar
unvermeidlich Oberwellen mit ins Spiel, aber die koennen bei einer
Stufung die fein genug mit mehreren Segmenten arbeitet unterhalb der
geforderten Maximalwerte bleiben.

Das erste von mir geschilderte Verfahren wird erfolgreich bei
unterbrechungsfreien Stromversorgungen eingesetzt, dort folgt aber eine
Wechselrichterstufe, galvanische Trennung usw. statt des
Tiefsetzstellers (Lampen machen da keinen Unterschied in der Kurvenform
der Versorgungsspannung), das zweite Verfahren wird in Verbindung mit
unterschiedlichen Transformatorabgriffen in einigen aelteren Lokomotiven
zur Gleichrichtung eingesetzt. Gerade die Schweizer waren da sehr aktiv
und haben bis zu zwoelf Stufen eingesetzt!

Eine Quelle die ich vor einigen Wochen angegeben habe war wie schon
bemerkt unvollstaendig, aber die Antwort kam leider nicht durch, also
jetzt nochmal:

Power Electronics
Mohan/Undeland/Robbins
John Wiley Sons. INC.
New York/Chichester/Brisbane/Toronto/Singapore
ISBN 0-471-58408-8

Michael Schwingen

unread,
Mar 20, 1998, 3:00:00 AM3/20/98
to

PFC sorgt dafür, daß der power factor (alias cos phi) möglichst bei eins
liegt, und daß keien Oberwellen da sind.

Bei Schaltnetzteilen macht man das normalerweise mit einem Zwischenkreis:
ein Schaltregler, der am Netz hängt, lädt den Zwischenkreiskondensator. Die
Steuerung dieses Schaltreglers sorgt dafür, daß die Stromaufnahme
sinusförmig und in Phase mit der Netzspannung ist.

Mit den so erzeugten (z.B.) 200V DC wird dann das 'normale' Schaltnetzteil
betrieben.

cu
Michael

Thomas Prinz

unread,
Mar 21, 1998, 3:00:00 AM3/21/98
to

H.FL...@ASCO.nev.sub.de meinte am 18.03.98
zum Thema "Re: Dimmer: Harmonische zu hoch - was tun?":
> > ............

> > Des Weiteren: den Triac-Ansteuer-Strom
> > überprüfen/nachrechnen! Nicht mit Minimalstrom zünden, sonst
> > schaltet der vielleicht etwas unwillig -> Spannungs"hacker".
> Hast du da ein Kriterium für "unwillig" :-) (Stromanstieg
> im Triac oder so was?) Es gibt allerdings schon
> Betriebspunkte, wo die Zündenergie nicht so fett ist, da
> wir mit einem Opto-Triac zünden, und die Energie steckt in
> einem C, das am Netz hängt. Die Messungen haben wir
> jedoch bei 90° Zündwinkel gemacht, da ist genug Dampf
> drin.
> > Wie gesagt, bei uns half die Verringerung des Gate-Widerstands
> > von 270Ohm auf 12Ohm(!). Damit liegen wir nahe an der Obergrenze
> > des zulässigen Zündstroms, aber der Triac schaltet sofort satt
> > durch, und die Störungen sind (größtenteils) weg. Und zwar ohne
> > Drossel, X/Y-Kondensatoren usw., aber mit VDRs.

Das Verhalten des nicht richtig "richtig" Zündens ist auch bei Thyristoren
bekannt. In einer Anwendung wurde der UAA 145 (geeignet fuer 3-Phasen)
eingesetzt, der liefert mehrere Zündimpulse je Halbwelle.

Beim TRIAC ist das Proplem Schwieriger weil der Zündstrom in den 4
Quadranten verschieden sein kann.

Wenn bei größeren Leistungen keine geeingneten TRIAC's mehr zur Verfügung
stehen nimmt man "größere" Thyristoren antiparalell und arbeitet mit
Zündübertragern (VAC,VOGT etc.).

Tschuess Thomas
--
** Mit freundlichen Grüßen aus Eberbach im Odenwald **

H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Mar 23, 1998, 3:00:00 AM3/23/98
to

Hi

> ich hab den Eindruck, die Leute vestehen das Problem nicht. Weder mit
> herkömmlichen Netzfiltern noch mit Varistoren ist dem Problem Harmonische
> Oberschwingungen bei zu kommen.


Eben. Es ging mir eigentlich lediglich um die Frage, wie
groß die Längsdrossel sein müßte, damit man mit den
Oberschwingungen unter dem Grenzwert bleibt. Daß die dann
so groß wie ein Schuhkarton wird, kann man sich denken
...

Helmut

H.FL...@asco.nev.sub.de

unread,
Mar 23, 1998, 3:00:00 AM3/23/98
to

> Eine Moeglichkeit waere einen Hochsetzsteller mit anschliessendem
> Tiefsetzsteller einzusetzen.

Leider unbezahlbar ...

> Wenn denn unbedingt auf die schon gepostete Schaltung aufgesetzt werden
> soll, so sollte sie fuer jede Lampe mehrfach vorhanden sein und jede
> dieser parallel geschalteten Segmente sollte mit einem anderen
> Vorwiderstand versehen werden. Ein Segment wird im
> Spannungsnulldurchgang eingeschaltet, das mit dem naechstniedrigeren
> Vorwiderstand um einen gewissen Zuendwinkel verspaetet.

Klingt interessant. Allerdings stellen wir damit bis zu
100kW in einem Schrank, die dann entstehende
Verlustleistung dürfte dann jenseits von gut und böse
liegen...


Danke!

helmut


Kai Warns

unread,
Mar 24, 1998, 3:00:00 AM3/24/98
to

Hallo Helmut,

H.FL...@ASCO.nev.sub.de wrote:
>
> > Eine Moeglichkeit waere einen Hochsetzsteller mit anschliessendem
> > Tiefsetzsteller einzusetzen.
>
> Leider unbezahlbar ...

Ist das soviel teurer als die riesige Drosselspule die Ihr bei der
Phasenanschnittsteuerung braucht? Da die Induktivitaet so gross sein
muss ist auch entsprechend viel Kupfer fuer die Leitungslaenge noetig
und dieses material hat leider keine supraleitenden Eigenschaften :-(

Ihr braucht immerhin eine Spule fuer jeden Kanal!

Plan den Kuehlteil schonmal mit ein um die Verluste erst an der
naechsten Ecke als Waerme wegzublasen und nicht im Schrank die
Halbleiter wegen zu hoher Temperatur sterben zu sehen.

> > Wenn denn unbedingt auf die schon gepostete Schaltung aufgesetzt werden
> > soll, so sollte sie fuer jede Lampe mehrfach vorhanden sein und jede
> > dieser parallel geschalteten Segmente sollte mit einem anderen
> > Vorwiderstand versehen werden. Ein Segment wird im
> > Spannungsnulldurchgang eingeschaltet, das mit dem naechstniedrigeren
> > Vorwiderstand um einen gewissen Zuendwinkel verspaetet.
>
> Klingt interessant. Allerdings stellen wir damit bis zu
> 100kW in einem Schrank, die dann entstehende
> Verlustleistung dürfte dann jenseits von gut und böse
> liegen...

Das duerfte im Rahmen des moeglichen liegen [ :-> ] oder Ihr schaltet
jeweils unterschiedliche Sekundaerwicklungen eines Spartransformators
durch. Als 'Grundwelle' die eine Wicklung, mit Phasenanschnitt die
naechsthoehere Spannung. Das reduziert auch den Oberwellengehalt und bei
den Kosten fuer die Drossel die Ihr sonst braucht lohnt sich eventuell
ein Spartrafo.

Bedenkt bei Eurer bisherigen Planung mit der riesigen Drossel aber auch,
dass Ihr Euch einen gehoerigen Blindstrom einfangt und das andere
Probleme bei der Zertifizierung mit sich bringt!

Eine Parallelkompensation ist nicht ueberall zulaessig weil Ihr dann die
Rundsteueranlagen (Nachtspeicheroefen- und Strassenbeleuchtungs-
fernsteuerung) durcheinanderbringt, also bleibt nur die
Reihenkompensation und die Kondensatoren sind auch nicht klein bei
100kW! Ausserdem habt ihr staendig wechselnde Blindstroeme und somit
muesstet Ihr staendig zwischen verschiedenen Kompensations-
kondensatorbaenken umschalten. Viel Spass! ;-)

Ich will Euch Euer Konzept wirklich nicht madig machen, aber wenn Ihr
eine Zertifizierung braucht solltet Ihr moeglichst viele Probleme vorher
kennen!

Klaus Braun

unread,
Mar 28, 1998, 3:00:00 AM3/28/98
to

Hallo ,

HF>Eben. Es ging mir eigentlich lediglich um die Frage, wie
HF> groß die Längsdrossel sein müßte, damit man mit den
HF> Oberschwingungen unter dem Grenzwert bleibt. Daß die dann
HF> so groß wie ein Schuhkarton wird, kann man sich denken

Eine einzelne Drossel wird vermutlich überhaupt nicht reichen, egal wie groß
sie ist. Zumindest wenn an dem angeschlossenen Gerät noch ein Strom ankommen
soll.
Sonst kann man auch einen hochohmigen Widerstand in Reihe schalten :-) ist
billiger.

Eine einfache Drossel ist Filtergrad 1 und das macht im Höchstfall 6dB pro
Oktave. Bei Frequenzverdopplung steigt die Dämpfung um 6dB. In der Regel wird
man die 1. Oberschwingung aber noch deutlich weniger dämpfen können, da die
Grundwelle (50Hz) noch relativ ungedämpft durchkommen soll. Wenn Du das Problem
mit Filtern lösen willst, brauchst Du ein Filter höheren Grades.

Ja ich weiß, ein praxistauglicher Vorschlag ist das nicht. Man braucht ein paar
große Drosseln und ein paar große Kondensatoren, die dann auch noch ziemlich
genau sein müssen... Zudem gibt es dann noch das Problem der Lastabhängigkeit
(könnte bei richtiger Dimensionierung in den Griff zu bekommen sein).


Gruß, Klaus

PS: von Siemens gibt es ein Verfahren nebst Baustein, das nennt sich
"Sinusdrossel" oder so ähnlich, um eine sinusförmige Stromaufnahme zu
erreichen. Vielleicht lohnt ein Besuch auf deren Homepage.

Josef Zimmermann

unread,
Mar 29, 1998, 3:00:00 AM3/29/98
to


Klaus Braun wrote:

> PS: von Siemens gibt es ein Verfahren nebst Baustein, das nennt sich
> "Sinusdrossel" oder so ähnlich, um eine sinusförmige Stromaufnahme zu
> erreichen. Vielleicht lohnt ein Besuch auf deren Homepage.


Hab mir die Page mal angesehen.

http://w2.siemens.de/components/
Artikel : Reduced Harmonics

Ich bin auch auf der Suche nach einer kleveren Lösung für dieses Problem. Also die
sogenannte Sinusdrossel (sine choke) die dort Erwähnung findet, ist ein ordinäre
Speicherdrossel (in diesem Fall Ferit mit Luftspalt). Der Clou ist die Schaltung
(TDA4646). Zunächst einmal vorweg, sie arbeitet auch mit
Gleichspannungszwischenkreis. Aber man spart sich den Chip und Leistungstransistor
für den Hochsetzter.
(Einsparpotential ca. 4,-DM).

Aber schau am besten selbst mal rein!

Grüße Joe


Kai Warns

unread,
Mar 29, 1998, 3:00:00 AM3/29/98
to

Und nicht zu vergessen: gegenueber der hier bisher angestrebten Loesung
mit EINER Filterdrossel UND Phasenanschnittsteuerung ist die benoetigte
Induktivitaet der Drossel fast vernachlaessigbar gering ;-)

Das bedeutet weniger Kupfermaterial und macht das ganze billiger, das
hast Du in Deiner Betrachtung vernachlaessigt, ausserdem ist dieses
Material alles andere als leicht und die Statik kann anders durchdacht
werden ;-)

Last but not least: da weniger Kupfer benoetigt wird fallen auch
geringere Verluste in der Induktivitaet an! Eventuell kann das zweite
Gestell mit den Kuehlaggregaten entfallen und das drueckt die Kosten
nochmal!

Mich hat hier noch keiner davon ueberzeugt dass der Hochsetzsteller in
diesem Fall netzseitig das Nonplusultra ist, oder kommen einige Postings
nicht durch?

Von dieser Schaltung gibt es natuerlich auch eine dreiphasige Variante
und die wuerde ich im bisher diskutierten Projekt einmal aufbauen und
damit einen Gleichspannungszwischenkreis speisen, aus dem die einzelnen
Module versorgt werden. Das ist die wohl preisguenstigste Loesung. Aus
dem Zwischenkreis koennen dann die einzelnen Verbraucher via
Tiefsetzsteller oder H-Bruecke versorgt werden.

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