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Maxtor HDD defekt ...

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Karl Franken

unread,
Nov 8, 2004, 6:19:33 PM11/8/04
to
Hallo,

bei einem Bekannten hat die 40 GB Maxtor HD "34098H4" nach 4 Jahren den
Geist haben. Leider hat er dummerweise keine Datensicherung in den letzen 6
Monaten durchgeführt. Nun würde er so gerne wieder an seine Daten rankommen
:(

Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein Ein-
und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem elektr.
Relais).
Anschliessend erkennt das BIOS die Festplatte nicht !
Defekt an Kabel, Netzteil, Bios und Controller kann man ausschliessen, da
der Fehler mit der Festplatte an 3 verschiedenen PC's reproduzieren lässt.

Da das Bios nicht mehr in der Lage ist die Festplatte zu erkennen, würde ich
auf ein elektr. Defekt vom HDD-Controller vermuten und nicht auf einen mech.
Crash der Platten.
Würde ein Platineaustausch was bringen ?
Was könnt ihr aus euren Erfahrungen sagen ?
Oder liege ich mit meiner Vermutung falsch ?
Welche anderen Vorschläge zur "Wiederbelegung" der HDD besteht noch, ohne
dass man mehrere tausend Euros für eine prof. Firma bezahlen muss ?

Gruss

Karl.


Marc Schroetel

unread,
Nov 8, 2004, 7:47:10 PM11/8/04
to
"Karl Franken" <Karl.F...@gmx.net> wrote:
> bei einem Bekannten hat die 40 GB Maxtor HD "34098H4" nach 4 Jahren den
> Geist haben. Leider hat er dummerweise keine Datensicherung in den letzen 6
> Monaten durchgeführt. Nun würde er so gerne wieder an seine Daten rankommen
> :(
>
> Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein Ein-
> und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem elektr.
> Relais).
> Anschliessend erkennt das BIOS die Festplatte nicht !
> Defekt an Kabel, Netzteil, Bios und Controller kann man ausschliessen, da
> der Fehler mit der Festplatte an 3 verschiedenen PC's reproduzieren lässt.

Klingt eher nach einem Motor oder Lagerdefekt. Es kann gut sein, dass die
Platte nicht mit dem BIOS redet, wenn der Motor wiederum nicht mit ihr
redet.


> Da das Bios nicht mehr in der Lage ist die Festplatte zu erkennen, würde ich
> auf ein elektr. Defekt vom HDD-Controller vermuten und nicht auf einen mech.
> Crash der Platten.
> Würde ein Platineaustausch was bringen ?
> Was könnt ihr aus euren Erfahrungen sagen ?
> Oder liege ich mit meiner Vermutung falsch ?
> Welche anderen Vorschläge zur "Wiederbelegung" der HDD besteht noch, ohne
> dass man mehrere tausend Euros für eine prof. Firma bezahlen muss ?

Selber die Scheiben in eine baugleiche Platte umbauen. Leicht? Nein.
Funktioniert es? Moeglich. Vielleicht bekommt ihr auch den Motor
ausgetauscht. Alternativ kannst du die Platte mal aufschrauben und
dann anwerfen, solltest aber auf recht wenig Staub in der Gegend
achten und die Platte danach nichtmehr allzu lang benutzen...


gruss
gw

Hans Müller

unread,
Nov 9, 2004, 3:30:56 AM11/9/04
to
Dieses Phänomen habe ich schon mal früher mit einer Platte gehabt.
Ursache ist eine übermäßige Haftung der Köpfe auf den Scheiben -> Motor
schafft den Start nicht mehr.
Es kann helfen die Platte in die Hand zu nehmen und einmal kräftig um
die Hochachse zu beschleunigen. Die Trägheit der Scheiben reißt dann die
Köpfe wieder los, der Motor kann starten. Auf die Platte verlassen kann
man sich dann nicht mehr, also Backup ziehen und Platte beerdigen.

Gruß
Hans

Manfred Schmitz

unread,
Nov 9, 2004, 6:38:32 AM11/9/04
to

das wurde in de.comp.hardware.laufwerke.festplatten schon mindestens
100x durchgekaut.

Bemühe einfach mal google.

cu, Manni

Manfred Schmitz

unread,
Nov 9, 2004, 3:30:03 PM11/9/04
to

Marc Schroetel schrieb:

> Selber die Scheiben in eine baugleiche Platte umbauen. Leicht? Nein.
> Funktioniert es? Moeglich.

Damit hast Du IMHO bewiesen, daß Du noch nie eine Platte von innen
gesehen hast. Dabei ist die Reinraumproblematik noch sekundär.

cu, Manni

Marc Schroetel

unread,
Nov 9, 2004, 5:23:29 PM11/9/04
to

Na wenn du das sagst. Die Reinraumplematik ist wirklich sekundaer.
Es geht hier nicht um eine Loesung fuer 5 Jahre... sondern nur um
wenige Minuten um die Sicherung zu fahren. Und solange keine Finger-
abdruecke und aehnliche Fettflecken oder Haare auf die Platte kommen,
sollte das ganz gut laufen. Man sollte einen Satz Torx-Dreher haben
und dann ist die Platte im nu offen. Was soll dabei nicht so funk-
tionieren? Da du ja hier der mit der Ahnung bist, kannst du das ja
bestimmt im Detail widergeben.

Oliver Machate

unread,
Nov 9, 2004, 5:16:00 PM11/9/04
to

marc.sc...@geewee.de schrieb am 09.11.04 folgendes:

MS>ausgetauscht. Alternativ kannst du die Platte mal aufschrauben und
MS>dann anwerfen, solltest aber auf recht wenig Staub in der Gegend
MS>achten und die Platte danach nichtmehr allzu lang benutzen...

Guter Tip, den ich vor Jahren mal gelesen habe:

Nur für den absoluten Notfall, also um noch ein Mal an die Daten zu
kommen:

Im Badezimmer heißes Wasser in der Badewanne oder Dusche laufen lassen,
damit möglichst viel Dampf entsteht.
Anschließend ist der meiste Staub in der Luft vom Wasser gebunden.
Jetzt kann man für eine begrenzte Zeit die Platte öffnen und retten, was
vielleicht noch zu retten ist.
Die hohe Luftfeuchtigkeit ist der Platte natürlich nicht so zuträglich,
daher ist es eine der letzten Optionen.


Oliver
Mails >16kB bitte an: ol...@machate.de

Markus Elsken

unread,
Nov 10, 2004, 2:23:28 AM11/10/04
to
Moin Moin!

In <2vcuecF...@uni-berlin.de> Marc Schroetel wrote:

> Na wenn du das sagst. Die Reinraumplematik ist wirklich sekundaer.

Bei den heutigen Platten nicht, die aktuellen Köpfe fliegen so tief über
die Platte dass mit normaler Raumluft der erste Headcrash da ist bevor
die Platte richtig auf Touren ist. Also vergiss es.

> Es geht hier nicht um eine Loesung fuer 5 Jahre... sondern nur um
> wenige Minuten um die Sicherung zu fahren.

Dann versuch die Methode mit der Elektronik, wenn es Probleme _in_ der
Platte gibt kommen da nur noch spezialisierte Firmen wie Ontrack & Co
ran.

> Und solange keine Finger-
> abdruecke und aehnliche Fettflecken oder Haare auf die Platte kommen,
> sollte das ganz gut laufen.

Sehr naiv gedacht und leider falsch. Die heutigen Platten sind derart
empfindlich, dass die normalen Staubpartikel in der Luft sofort einen
Crash verursachen. Gummihandschuhe und Mundschutz reichen definitiv
nicht aus! Ich probiere sowas ab und zu mit halbdefekten Platten aus,
ganz früher (als 5,25" Standard-Plattengrösse war) ging das z.T. noch,
ich habe hier noch eine funktionierende 300MB CDC WREN (5,25" FH) mit
Plexideckel. Eine alte 1GB-Platte konnte man noch kurz andrehen (
Kopfkleber) und einige Daten auslesen, dann knirschte es. Heute knirscht
es schon beim Hochfahren :-(

> Man sollte einen Satz Torx-Dreher haben
> und dann ist die Platte im nu offen. Was soll dabei nicht so funk-
> tionieren? Da du ja hier der mit der Ahnung bist, kannst du das ja
> bestimmt im Detail widergeben.

Wenn es mehrere Platten sind dürfen diese untereinander nicht (!)
verdreht werden, sonst wird die ganze Platte für die eigene Elektronik
unlesbar. Firmen, die diese Platten zerlegen und auslesen (z.T. via
Laser) schieben die gewonnenen Rohdaten incl. Servoinformationen auf
einen dicken Rechner, der dann sortiert. Nochmal zur Mechanik: die
langsamsten Platten laufen mit 5400 Upm, man kann an der Achse wunderbar
sehen, dass der Plattenstapel auf das Genaueste ausgewuchtet wurde. Wenn
Du das jetzt ohne erneutes Auswuchten umbaust, was meinst Du passiert?
Die Vibrationen sind so stark, dass die Köpfe gar nix mehr zum Lesen
bekommen und evtl. sogar aufsetzen (Crash).

mfg Markus

Hans Peters

unread,
Nov 10, 2004, 6:14:23 AM11/10/04
to
> bei einem Bekannten hat die 40 GB Maxtor HD "34098H4" nach 4 Jahren den
> Geist haben. Leider hat er dummerweise keine Datensicherung in den
> letzen 6
> Monaten durchgeführt. Nun würde er so gerne wieder an seine Daten
> rankommen
> :(


Moin,

Daten die nicht gesichert werden sind nicht wichtig...

> Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein
> Ein-
> und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem elektr.
> Relais).
> Anschliessend erkennt das BIOS die Festplatte nicht !
> Defekt an Kabel, Netzteil, Bios und Controller kann man ausschliessen,
> da
> der Fehler mit der Festplatte an 3 verschiedenen PC's reproduzieren
> lässt.

Bei den Platte die ich als defekt hatte deutet das auf massive
Lesefehler. Das Klacken kommt vom Schreib/Lesekopf der versucht auf der
Platte irgendwelche sinnvolle Daten zu finden, dabei von Anschlag zu
Anschlag läuft und nach einer Timeout Zeit aufgibt. Da die Festplatten
heutzutage ihre Firmware mit auf der Platte ablegen wird die Firmware im
Fehlerfall nicht geladen, und die Platte existiert dann halt im BIOS
nicht, da sie nicht initialisiert ist.
Die Lesefehler können nun mehrere Ursachen haben: Headcrash (Kopf oder
Plattenoberfläche hinüber), Vorverstärker (sitzt innerhalb der Festplatte
ziemlich nahe an den Köpfen) defekt oder die Hauptplatine ist defekt.
Einzig letzteren Fehler kann man durch probeweises Austauschen der
Platine mit der einer identischen(!) Festplatte lokalisieren. Alles
andere ist nicht reparabel, einzig Firmen wie Ontrak oder Ibas können
noch die Daten retten, aber das kostet.
Einen Motorschaden kann man ausschließen, da die Köpfe erst bewegt werden
wenn die Festplatte ihre Solldrehzahl erreicht hat. Ein Lagerschaden
hingegen kann wiederum zum Headcrash führen.
Ich fürchte dein Bekannter kann seine Daten zu Grabe tragen.


> Da das Bios nicht mehr in der Lage ist die Festplatte zu erkennen,
> würde ich
> auf ein elektr. Defekt vom HDD-Controller vermuten und nicht auf einen
> mech.
> Crash der Platten.

s.o.


> Würde ein Platineaustausch was bringen ?

Einzige bezahlbare Möglichkeit.

Gruß

Hans


Martin Lenz

unread,
Nov 10, 2004, 7:00:52 AM11/10/04
to
Am Wed, 10 Nov 2004 12:14:23 +0100 hat Hans Peters <Dr_C...@hotmail.com>
geschrieben:

>
>> Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein
>> Ein-
>> und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem elektr.
>> Relais).

Dreht sie sich dabei schon oder nicht? Das sollte die Frage unten leicht
beantworten. Wenn sie sich dreht, dann müsste man auch hören, ob ein
Lagerschaden oder Headcrash vorliegt. Da gab es von einer Platten- oder
Datenrettungsfirma im Netz einmal sogar MP3s der Geräusche. Das Bewegen
der Köpfe einer Platte mit Headcrash hörte sich echt schlimm an, so wie
wenn jemand mit einer hochtourigen Kreissäge in Blech o.ä. hineinschnitt.
Lagerschaden war akustisch nicht so krass, aber eindeutig.

> Einen Motorschaden kann man ausschließen, da die Köpfe erst bewegt werden
> wenn die Festplatte ihre Solldrehzahl erreicht hat. Ein Lagerschaden
> hingegen kann wiederum zum Headcrash führen.


--
Martin

Hans Peters

unread,
Nov 10, 2004, 7:55:57 AM11/10/04
to
>>> Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein
>>> Ein-
>>> und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem
>>> elektr.
>>> Relais).
>
> Dreht sie sich dabei schon oder nicht? Das sollte die Frage unten
> leicht beantworten. Wenn sie sich dreht, dann müsste man auch hören,
> ob ein Lagerschaden oder Headcrash vorliegt. Da gab es von einer
> Platten- oder Datenrettungsfirma im Netz einmal sogar MP3s der
> Geräusche. Das Bewegen der Köpfe einer Platte mit Headcrash hörte sich
> echt schlimm an, so wie wenn jemand mit einer hochtourigen Kreissäge
> in Blech o.ä. hineinschnitt. Lagerschaden war akustisch nicht so
> krass, aber eindeutig.

Damit sich die Köpfe bewegen muss sich die Platte drehen, und das einzige
Element in einer Festplatte dass dieses "Klack" erzeugen kann ist der
Kopfkamm.
Klar, Lagerschaden hört man dann in der Regel, es sei denn es ist wieder
so eine typische Temperaturabhängige Sache...
Einen Headcrash hört man nicht unbedingt. Denn es muss ja nicht unbedingt
der Kopf abgerissen oder verkantet sein, DAS hört man, ebenso wenn die
Oberfläche der Platten so zerstört ist dass der Kopf nicht mehr fliegen
kann. Dann ist eh alles zu spät.
Es bedeutet auch, dass der Kopf auf die Beschichtung der Platte
aufgeschlagen ist und diese an dieser Stelle zerstört hat. Bei den
heutigen Spurdichten langt da schon eine kleine Macke die mit bloßem Auge
nicht zu sehen ist. Und wenn diese Stelle einen wichtigen Teil der
Firmware beinhaltet ist das i.d.R. ein Totalschaden.

Hans


Martin Lenz

unread,
Nov 10, 2004, 8:25:11 AM11/10/04
to
Am Wed, 10 Nov 2004 13:55:57 +0100 hat Hans Peters <Dr_C...@hotmail.com>
geschrieben:

>>>> Beim Einschalten des PC's hört man für ca. 30 Sek. im 1 Sek. Takt ein


>>>> Ein-
>>>> und Ausschaltgeräusch "Klack, Klack" (so ähnlich wie bei einem
>>>> elektr.
>>>> Relais).
>>
>> Dreht sie sich dabei schon oder nicht? Das sollte die Frage unten
>> leicht beantworten. Wenn sie sich dreht, dann müsste man auch hören,
>> ob ein Lagerschaden oder Headcrash vorliegt. Da gab es von einer
>> Platten- oder Datenrettungsfirma im Netz einmal sogar MP3s der
>> Geräusche. Das Bewegen der Köpfe einer Platte mit Headcrash hörte sich
>> echt schlimm an, so wie wenn jemand mit einer hochtourigen Kreissäge
>> in Blech o.ä. hineinschnitt. Lagerschaden war akustisch nicht so
>> krass, aber eindeutig.
>
> Damit sich die Köpfe bewegen muss sich die Platte drehen, und das einzige
> Element in einer Festplatte dass dieses "Klack" erzeugen kann ist der
> Kopfkamm.

Die frage war an den OP gerichtet, ob sich seine Platte (hörbar) dreht.
Daß eine funktionierende Platte drehen muß, bevor sich die Köpfe bewegen
(sollen) ist mir klar. Könnte der Motor "Klack" Geräusche erzeugen, wenn
seine Spulen seltsam/falsch angesteuert werden, und/oder ein mech. defekt
vorliegt?

--
Martin

Harald Wilhelms

unread,
Nov 10, 2004, 9:08:08 AM11/10/04
to
Markus Elsken <m.el...@ewetel.net> wrote in message news:<20041110082...@news1.ewetel.net>...

> Bei den heutigen Platten nicht, die aktuellen Köpfe fliegen so tief über
> die Platte dass mit normaler Raumluft der erste Headcrash da ist bevor
> die Platte richtig auf Touren ist. Also vergiss es.

Hallo Markus,
ich habe zwar keine kaputte Festplatte, aber beruflich bedingt einen
Reinraum zur Verfügung. Mir ist nur nicht klar, was es überhaupt
bringen würde, wenn ich eine defekte Platte aufschraube.



> Die heutigen Platten sind derart
> empfindlich, dass die normalen Staubpartikel in der Luft sofort einen
> Crash verursachen. Gummihandschuhe und Mundschutz reichen definitiv
> nicht aus!

Brauchte ich die Sachen denn zusätzlich? Für meine normalen Messungen
im nm-Bereich benutze ich sowas normalerweise nicht. Allerdings, wenn
ich einen "Dreckklumpen" mit 30 nm Durchmesser finde, suche ich mir eine
andere Stelle zum Messen. :-)

> Ich probiere sowas ab und zu mit halbdefekten Platten aus,
> ganz früher (als 5,25" Standard-Plattengrösse war) ging das z.T. noch,
> ich habe hier noch eine funktionierende 300MB CDC WREN (5,25" FH) mit
> Plexideckel. Eine alte 1GB-Platte konnte man noch kurz andrehen (
> Kopfkleber) und einige Daten auslesen, dann knirschte es. Heute knirscht
> es schon beim Hochfahren :-(

Wie gross sind denn die heute üblichen Kopfabstände?
Gruss
Harald

Hans Peters

unread,
Nov 10, 2004, 11:55:37 AM11/10/04
to
> Die frage war an den OP gerichtet, ob sich seine Platte (hörbar) dreht.

OK, war für mich jetzt so nicht direkt ersichtlich.


> Daß eine funktionierende Platte drehen muß, bevor sich die Köpfe
> bewegen (sollen) ist mir klar. Könnte der Motor "Klack" Geräusche
> erzeugen, wenn seine Spulen seltsam/falsch angesteuert werden,
> und/oder ein mech. defekt vorliegt?

Eigentlich nicht. Motor dreht oder dreht nicht (oder evtl zu langsam,
eher seltenst). Evtl. gibt es bei unsauberen Signalverläufen seltsame
Gräusche, aber sicher kein Klacken. Da müsste der Motor schon komplett
aus seiner Gehäuseverankerung herausgerissen sein und lose im
Festplattengehäuse herumfallen. Aber das habe ich bisher selbst mit
grober Gewalt nicht hinbekommen, abgesehen von anschließenden
Allgemeinzustand der Platte...

Gruß

hans


Andreas Haimberger

unread,
Nov 10, 2004, 12:06:22 PM11/10/04
to

"Marc Schroetel" schrieb:

> Na wenn du das sagst. Die Reinraumplematik ist wirklich sekundaer.
> Es geht hier nicht um eine Loesung fuer 5 Jahre... sondern nur um
> wenige Minuten um die Sicherung zu fahren.

Mit Verlaub, du hast recht wenig Ahnung davon, wie die Verhältnisse in
einer Festplatte aussehen. Jede moderne Festplatte, die in normaler
Raumluft geöffnet wird, ist sofort unbrauchbar. Die Größenverhältnisse
zwischen "head gap" (="Flughöhe" des Lese-Schreib-Kopfes) und normalen
Stauppartikeln sind einigermaßen anschaulich z.B. hier erklärt:
http://www.pcguide.com/ref/hdd/op/heads/opHeight-c.html

Laut Aussagen von Festplattenherstellern (z.B. laut Quantum in der
erwähnten Seite) beträgt der Abstand Kopf-Platte etwa 3 Millionstel
Inch, das sind weniger als 0,1 Mikron. In normaler "reiner" Raumluft
befinden sich etwa 3000 bis 4000 Staubpartikel pro Liter, die größer
als 0,3 Mikron sind. (1 Mikron = 0,001 mm). Diese Zahl hab ich
seinerzeit bei meiner Tätigkeit als Servicetechniker (Wartung von
Sterilwerkbänken) selber gemessen. Bei normaler "leicht verschmutzter"
Stadtluft kann es durchaus das zehnfache sein.

Aus den Anfangstagen der Festplatte, damals noch "Winchester-Laufwerk"
genannt, gibt es folgenden Vergleich:

Stell dir den Schreib-Lese-Kopf als Düsenflugzeug in Jumbo-Größe vor.
Die Flughöhe über Grund (= der Festplatte) würde dann etwa 5 mm
(!)betragen. Normale Stauppartikel wären in diesem Maßstab mehrere
Zentimeter bis etwa einen Meter groß.

Wenn man bei dem Bild des Jumbos bleibt:
Die Festplatte ist eine spiegelglatte Metalloberfäche. In dem Moment,
wo du die Platte öffnest und der Raumluft aussetzt, regnet es jede
Sekunde Hunderte von Felsbrocken auf diese Oberfläche. Was passiert,
wenn auch nur ein einziges Partikelchen in den Spalt zwischen Kopf und
Festplatte gerät, lässt sich ja leicht vorstellen.

Abgesehen davon ist es unnötig, die Festplatte zu öffnen. Die
Elektronik kann normalerweise ohne Beschädigung des Gehäuses
gewechselt werden, natürlich darf man nur Platinen einer exakt
gleichen HDD als Ersatz einbauen. Wenn das nichts nützt, kann man die
Platte für Otto Normalverbraucher vergessen.

Wenn du allerdings bereit bist, Tausende bis Zehntausende Dollars
auszugeben, können von fast jeder Festplatte Daten gerettet werden.

MFG, Andy

Juergen Hannappel

unread,
Nov 10, 2004, 12:09:46 PM11/10/04
to
"Andreas Haimberger" <AndreasH...@gmx.at> writes:


[...]

> Mit Verlaub, du hast recht wenig Ahnung davon, wie die Verhältnisse in
> einer Festplatte aussehen. Jede moderne Festplatte, die in normaler
> Raumluft geöffnet wird, ist sofort unbrauchbar. Die Größenverhältnisse

Vor einigen Jahren mit einer 3 1/2" ~400MB Platte: Platte hat laut
Oberflaechentest einen Schaden: Aus Interesse aufgechraubt, im
staubigen Buero. Aus Spass an der Freude offen angeschlossen: Dreht
sich... Man will Bewegung sehen: Oberflaechentest gestartet,
huebsch... Und *kein* Fehler!
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
mailto:hann...@physik.uni-bonn.de Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23

Andreas Haimberger

unread,
Nov 10, 2004, 12:48:55 PM11/10/04
to

"Juergen Hannappel" schrieb:

> Vor einigen Jahren mit einer 3 1/2" ~400MB Platte: Platte hat laut
> Oberflaechentest einen Schaden: Aus Interesse aufgechraubt, im
> staubigen Buero. Aus Spass an der Freude offen angeschlossen: Dreht
> sich... Man will Bewegung sehen: Oberflaechentest gestartet,
> huebsch... Und *kein* Fehler!

Ich würde eine 400MB-Platte nicht als "modern" ansehen. Der OP sprach
von einer 40GB-Platte (etwa 100-fache Informationsdichte, wenn ich
nicht irre). Selbst die alte 0,4GB-Platte wird vermutlich nicht länger
als ein paar Minuten ohne Lesefehler überleben.

Die ersten "Festplatten", die ich in jungen Jahren zu Gesicht bekam,
waren große Magnettrommeln einer VAX, die noch als Plattenstapel von
Hand in normaler Raumluft gewechselt wurden, die haben das auch
ausgehalten.

Bei "modernen" Festplatten kann ich mir aber nicht vorstellen, das die
in normaler Raumluft noch funktionsfähig sind.

MFG, Andy

Markus Elsken

unread,
Nov 10, 2004, 1:38:26 PM11/10/04
to
Moin Moin!

In <37257252.04111...@posting.google.com> Harald Wilhelms
wrote:

> ich habe zwar keine kaputte Festplatte, aber beruflich bedingt einen
> Reinraum zur Verfügung. Mir ist nur nicht klar, was es überhaupt
> bringen würde, wenn ich eine defekte Platte aufschraube.

Versuch die Elektronik zu tauschen, in der Mechanik hat keiner was zu
suchen.

> Brauchte ich die Sachen denn zusätzlich? Für meine normalen Messungen
> im nm-Bereich benutze ich sowas normalerweise nicht. Allerdings, wenn
> ich einen "Dreckklumpen" mit 30 nm Durchmesser finde, suche ich mir
> eine andere Stelle zum Messen. :-)

Auf jeden Fall, die Umgebung, das Werkzeug und auch die Fingerchen
müssen absolut sauber sein.

> Wie gross sind denn die heute üblichen Kopfabstände?

Unterhalb 100nm

mfg Markus

Michael Ruge

unread,
Nov 10, 2004, 1:49:10 PM11/10/04
to

"Markus Elsken" <m.el...@ewetel.net> schrieb im Newsbeitrag
news:20041110082...@news1.ewetel.net...

> Bei den heutigen Platten nicht, die aktuellen Köpfe fliegen so tief über
> die Platte dass mit normaler Raumluft der erste Headcrash da ist bevor
> die Platte richtig auf Touren ist. Also vergiss es.

Jo, und da ich ja ein Intel QX3 Mikroskop über USB an der DOSe habe,
gleichmal zwei
Bilder einer defekten Platte :-)

http://www.michaelruge.de/temp/hdd_10x.jpg - mit absicht etwas schräg
gehalten und 10 facher Vergrößerung des beschädigten Mediums

http://www.michaelruge.de/temp/hdd_60x.jpg - in 60 facher Vergrößerung

Soviel zum Thema Spanabhebende Datenverarbeitung für heute.

Ach Markus, neuere Platten sollen angeblich in der Firmware entsprechende
Korrekturwerte
haben um mechanische Toleranzen der Kopfansteuerung ausgleichen zu können.
Bei manchen
Platten bringt selbst der Austausch der Elektronik nichts mehr.

Und für den Rest der Mitlesenden, im Gehäuse der Platte direkt VOR den
Schreibleseköpfen das kleine
IC da auf der Thinfilmfolie, das ist der Schreibleseverstärker, wenn der hin
ist, kann man die große Laufwerkselektronik tauschen wie man will - da geht
NIX mehr!

Der haucht gerne seinen Geist auf bei falschen Einstecken des
Powerconnector, also +5 und +12V
vertauscht!

Gruß, Michael


Markus Elsken

unread,
Nov 10, 2004, 5:46:48 PM11/10/04
to
Moin Michael!

In <cmtnr3$o4j$02$1...@news.t-online.com> Michael Ruge wrote:

> Jo, und da ich ja ein Intel QX3 Mikroskop über USB an der DOSe habe,
> gleichmal zwei
> Bilder einer defekten Platte :-)

Örks... und in welcher Ecke der Platte liegen nun die Späne?

> Ach Markus, neuere Platten sollen angeblich in der Firmware
> entsprechende Korrekturwerte haben um mechanische Toleranzen der
> Kopfansteuerung ausgleichen zu können. Bei manchen Platten bringt
> selbst der Austausch der Elektronik nichts mehr.

Es ist zumindestens eine letzte Hoffnung, bevor man die Platte
vorschnell zu Grabe trägt. Schaden kann es i.d.R. nicht, beschädigt wird
normalerweise auch nix. Wo stehen denn diese Korrekturwerte? In der
Firmware der Platte selbst (also auf den Magnetscheiben) oder in einem
EEPROM auf der Elektronik? Im ersteren Fall hätte man ja noch eine
Chance.

> Der haucht gerne seinen Geist auf bei falschen Einstecken des
> Powerconnector, also +5 und +12V
> vertauscht!

Wobei das aber entweder nur mit roher Gewalt oder mit extrem schludrigen
Bauteilen passiert, so wie letztens mit irgendwelchen teuren
Grafikkarten, bei denen der externe Stromanschluss völlig glatt in
beiden Richtungen passte. 50% Chance auf teuren Elektroschrott, zumal
nichts gekennzeichnet war...

Fast so "schön" wie seinerzeit die arme Sau, die sich grosskotzig ohne
fremde Hilfe einen Edel-PC zusammenbauen wollte (ein sündteurer EISA
486er mit richtig viel RAM). Hat ja auch alles geklappt, es hat ihm nur
niemand erzählt dass bei einem AT-Netzteil die schwarzen Strippen in die
Mitte gehören...

mfg Markus

Dirk Salva

unread,
Nov 10, 2004, 5:08:05 PM11/10/04
to
In de.sci.ing.elektrotechnik Andreas Haimberger <AndreasH...@gmx.at> wrote:
> seinerzeit bei meiner Tätigkeit als Servicetechniker (Wartung von
> Sterilwerkbänken) selber gemessen. Bei normaler "leicht verschmutzter"
^
Wofuer braucht man denn so etwas?


ciao, Dirk
--
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Oliver Machate

unread,
Nov 10, 2004, 5:12:00 PM11/10/04
to

marc.sc...@geewee.de schrieb am 09.11.04 folgendes:

MS>Es geht hier nicht um eine Loesung fuer 5 Jahre... sondern nur um
MS>wenige Minuten um die Sicherung zu fahren. Und solange keine Finger-
MS>abdruecke und aehnliche Fettflecken oder Haare auf die Platte kommen,
MS>sollte das ganz gut laufen. Man sollte einen Satz Torx-Dreher haben
MS>und dann ist die Platte im nu offen. Was soll dabei nicht so funk-

Das ist garantiert eine üble Fummelei.
Ich baue im Büro schonmal defekte Platten auseinander, die anschließend in
kleinen Teilchen in den Schrott wandern, um auch die letzte Möglichkeit
der (unbefugten) Restauration zu verhindern.
Es ist schon schwierig genug die Teile ohne den Hintergund
auseinanderzunehmen, es anschließend auch wieder zusammenzubauen.

Kann ich nicht empfehlen.

Martin

unread,
Nov 11, 2004, 4:17:21 AM11/11/04
to
Am 11 Nov 2004 00:43:07 -0800 schrieb Harald Wilhelms
<Harald....@web.de>:


> mit Verlaub, Du bringst da einige Einheiten durcheinander.
> 1 Mikron ist der tausendste Teil eines Zoll, also 0,0254 mm.

Ich kenne Micron als 1 Mikrometer (µm), in dem Festplattenartikel sprechen
sie teilweise von "Mikroinch", das ist der _millionste_ Teil eines Zolls,
also 0,0000254mm. Was du meinst (1/1000 Zoll) kenne ich nur als "Mil", zB
aus Leiterplatten-CAD-programmen

> 1 Mikrometer (µm)oder (um) ist der tausendste Teil eines mm, also 0,001
> mm.
> 1 Nanometer (nm) ist der tausenste Teil eine Mikrometers, also 0,000001
> mm.
> Welche Masseinheit meinst Du also in Deinen obigen Beschreibungen?

Ich habe den Artikel so gelesen, daß die Kopfabstände heute 20..100nm
(10E-9 m) betragen.

> Die Sauberkeit von Reinräumen wird übrigens eher in Partikel pro
> Kubikfuß gemessen.
Kenne ich auch so.

--
Martin

Michael Ruge

unread,
Nov 11, 2004, 10:26:41 AM11/11/04
to

"Markus Elsken" <m.el...@ewetel.net> schrieb im Newsbeitrag
news:20041110234...@news1.ewetel.net...

Moin Markus!

> Örks... und in welcher Ecke der Platte liegen nun die Späne?

Keine ahnung, "die" Platte hab ich schon ca. 10 Jahre als Anschauungsobjekt
hier liegen.
Die hab ich damals auch nicht zuhause auseinandergeschraubt.

> Wo stehen denn diese Korrekturwerte? In der
> Firmware der Platte selbst (also auf den Magnetscheiben) oder in einem
> EEPROM auf der Elektronik? Im ersteren Fall hätte man ja noch eine
> Chance.

Tja, wenn die Firmware auf den Scheiben liegt, dann muß der Drehzahlcheck
und die Kopfpositionierung
durch das Rumpfbios auf der Elektronik gestartet und überwacht werden.

Ich hab das gerademal mit ner alten und einer 2,5 Jahre alten 40 GB Platte
zelebriert:
Wenn der Plattenstapel nicht innerhalb von 4-8 Sekunden auf Solldrehzahl
angelangt ist, wird vom
Plattenbios der Motor wieder abgeschaltet und die Platte stellt sich tot und
bewegt nichtmal die Köpfe.

> Fast so "schön" wie seinerzeit die arme Sau, die sich grosskotzig ohne
> fremde Hilfe einen Edel-PC zusammenbauen wollte (ein sündteurer EISA
> 486er mit richtig viel RAM). Hat ja auch alles geklappt, es hat ihm nur
> niemand erzählt dass bei einem AT-Netzteil die schwarzen Strippen in die
> Mitte gehören...

Naja, nen P8/P9 Stecker mit Gewalt reingerammelt, da nützen die Nasen an den
Steckern auch nichts mehr :-( Und für die jüngeren unter uns:

P8 P9
Pin Signal Pin Signal
----------------------- -----------------------
1 Power Good 1 GND
2 + 5 Volt 2 GND
3 +12 Volt 3 - 5 Volt
4 - 12 Volt 4 + 5 Volt
5 GND 5 + 5 Volt
6 GND 6 + 5 Volt


Jajaja, EISA PC - aber das Backup der Konfigurationsdaten auf der Platte
statt auf Diskette :-)

Gruß, Michael


Michael Schwingen

unread,
Nov 11, 2004, 12:06:35 PM11/11/04
to
In article <2vaifmF...@uni-berlin.de>,

Marc Schroetel <marc.sc...@geewee.de> wrote:
>
>Selber die Scheiben in eine baugleiche Platte umbauen. Leicht? Nein.
>Funktioniert es? Moeglich. Vielleicht bekommt ihr auch den Motor
>ausgetauscht. Alternativ kannst du die Platte mal aufschrauben und

Ich schließe mich Markus an: Du weißt nicht, wovon Du redest.

Selbst in der gleichen Mechanik bekommst Du die Scheiben vermutlich nicht
mehr so zusammengebaut, daß die Elektronik damit was anfangen kann - die
Servoinfos werden *nach* der Montage des Plattenstapels auf die Scheiben
geschrieben, die Toleranzen dürften reichen, damit das nach dem Zerlegen so
stark "eiert", daß die Spurnachführung nicht mehr reicht - dafür muß das
nichtmal spürbar "unrund" laufen.

Was den (problemlos probierbaren) Tausch der ELektronik angeht: kann gehen,
tut es heute aber oft nicht mehr. Schon bei den IBM 066x-SCSI-Platten habe
ich was von einer Chance von 1:27 gehört, daß eine fremde Platine
funktioniert. Kalibrierdaten im EEPROM auf der Platine machen es dem
Hersteller halt deutlich lecihter ...

cu
Michael
--
What a place! What a situation! What kind of man would put a known criminal
in charge of a major branch of government? Apart from, say, the average
voter. -- Terry Pratchett, "Going Postal"

Michael Schwingen

unread,
Nov 11, 2004, 12:11:22 PM11/11/04
to
In article <cmst74$5v1$02$1...@news.t-online.com>,
Hans Peters <Dr_C...@hotmail.com> wrote:

>Einen Motorschaden kann man ausschließen, da die Köpfe erst bewegt werden
>wenn die Festplatte ihre Solldrehzahl erreicht hat. Ein Lagerschaden

Sollte, ist aber nicht. Ich habe schon Platten gesehen, die bei klebenden
Scheiben trotzdem nach einigen Sekunden anfangen, die Köpfe zu bewegen.

Michael Schwingen

unread,
Nov 11, 2004, 12:12:45 PM11/11/04
to
In article <cmt35i$bib$05$1...@news.t-online.com>,

Hans Peters <Dr_C...@hotmail.com> wrote:
>
>Damit sich die Köpfe bewegen muss sich die Platte drehen, und das einzige
>Element in einer Festplatte dass dieses "Klack" erzeugen kann ist der
>Kopfkamm.

Je nach Modell kann es auch eine magnetisch betätigte Arretierung der Köpfe
sein.

Andreas Haimberger

unread,
Nov 11, 2004, 12:19:25 PM11/11/04
to

"Harald Wilhelms" schrieb:

> Die Sauberkeit von Reinräumen wird übrigens eher in Partikel pro
> Kubikfuß gemessen.

Da sich viele Leute im deutschsprachigen Raum unter Kubikfuß nichts
vorstellen können, habe ich das auf Partikel pro Liter umgerechnet.
Das Gerät, mit dem ich gearbeitet habe, hat die Meßergebnisse aber
schon in Partikel pro Kubikfuß angezeigt.

Meine üblichen Meßwerte damals:

Normale Raumluft: etwa 100.000 Partikel/Kubikfuß

Sterilwerkbank, gerade noch am oberen Limit: 10 Partikel/Kubikfuß

Sterilwerkbank mit frischen Filtern, etwa fünf Minuten nach dem
Einschalten: 1-2 Partikel/Kubikfuß

In der Halbleitertechnik (Chip-Fabrikation) wäre gerade mal 1
Partikelchen/Kubikfuß als oberste Grenze zulässig.

MFG, Andy

Martin Lenz

unread,
Nov 11, 2004, 12:30:32 PM11/11/04
to
Am 11 Nov 2004 17:11:22 GMT hat Michael Schwingen
<news-10...@discworld.dascon.de> geschrieben:

> In article <cmst74$5v1$02$1...@news.t-online.com>,
> Hans Peters <Dr_C...@hotmail.com> wrote:
>
>> Einen Motorschaden kann man ausschließen, da die Köpfe erst bewegt
>> werden
>> wenn die Festplatte ihre Solldrehzahl erreicht hat. Ein Lagerschaden
>
> Sollte, ist aber nicht. Ich habe schon Platten gesehen, die bei klebenden
> Scheiben trotzdem nach einigen Sekunden anfangen, die Köpfe zu bewegen.
>

Ich dachte, "klebende Scheiben" bedeutet, daß die Köpfe auf den Platten
festpicken. Heisst das, die Platte reisst die Köpfe los? Erfolgreich?
Zerstörend? Oder meinst du hier mit "klebend", daß die Motorlager selbst
zu schwergängig sind?

--
Martin

Andreas Haimberger

unread,
Nov 11, 2004, 12:32:26 PM11/11/04
to

"Dirk Salva" schrieb:

> > Sterilwerkbänken) selber gemessen. Bei normaler "leicht

> ^
> Wofuer braucht man denn so etwas?

Eine Sterilwerkbank, auch als "Laminar Air-Flow Workbench" oder kurz
"LAF" bekannt, ist im Wesentlichen ein Kasten mit einem speziellen
Filter an der Oberseite des Innenraums, durch den ein Luftstrom von
oben nach unten geblasen wird. Dieser Luftstrom ist "laminar", also
ohne Verwirbelungen, und durch den Filter praktisch Partikel- und
keimfrei.

Verwendet wird sowas überall dort, wo absolut keimfrei gearbeitet
werden muß, z.B. Mikrobiologische Forschung, Pharmazie, etc.
Sterilwerkbänke, in denen mit gefährlichen Keimen gearbeitet wird,
haben ein Umluftsystem, dass den Innenraum unter Unterdruck hält und
die Abluft ebenfalls durch ein Sterilfilter schickt. Dadurch hat man
einen sterilen Innenraum und kann gleichzeitig sicher sein, dass
gefährliche Stoffe oder Keime aus den verwendeten Proben nicht nach
draußen gelangen.

MFG, Andy

Markus Elsken

unread,
Nov 11, 2004, 12:36:51 PM11/11/04
to
Moin Moin!

In <37257252.04111...@posting.google.com> Harald Wilhelms
wrote:

> Dazu brauche ich keinen Reinraum!

Stimmt, n Antistatikband reicht.

> Naja, irgendwer muss das Ding ja mal montiert haben.

Geschultes Personal in entsprechenden Reinsträumen mit entsprechendem
Werkzeug und Meßzeug. Außerdem ist das ein anderer Schuh - die
servodaten werden _nach_ der Montage gescjrieben, d.h. der Plattenstapel
wird montiert, ausgewuchtet und dann erst beschrieben.

>> Unterhalb 100nm
>
> So viel? Das sieht man ja fast noch mit dem blossem Auge!

100 Nanometer, klar. Kein Kommentar...

mfg Markus

Werner Schmidt

unread,
Nov 11, 2004, 1:30:00 PM11/11/04
to
Hallo Markus, hallo allerseits,

ME>es hat ihm nur
ME>niemand erzohlt dass bei einem AT-Netzteil die schwarzen Strippen in
die
ME>Mitte geh÷ren...

wie ging damals noch der Merkspruch? "Schwarz an Schwarz, sonst brennt das
Board" oder so. Das warn noch Zeiten, als man mit som Zeugs rumgefrickelt
und DOS 3.3 installiert hat ...

Gruß
Werner
--
*** MausNet - mail > 16 kb and attachments please to: ***
*** wer...@foni.net ***

Dirk Salva

unread,
Nov 11, 2004, 6:38:12 PM11/11/04
to
In de.sci.ing.elektrotechnik Andreas Haimberger <AndreasH...@gmx.at> wrote:
>> > Sterilwerkbänken) selber gemessen. Bei normaler "leicht
>> ^
>> Wofuer braucht man denn so etwas?
> Eine Sterilwerkbank, auch als "Laminar Air-Flow Workbench" oder kurz
> "LAF" bekannt, ist im Wesentlichen ein Kasten mit einem speziellen
> Filter an der Oberseite des Innenraums, durch den ein Luftstrom von
> oben nach unten geblasen wird. Dieser Luftstrom ist "laminar", also
> ohne Verwirbelungen, und durch den Filter praktisch Partikel- und
> keimfrei.

Danke fuer die Erklaerung! Also die Dinger, die wir auch frueher im
Chemieraum in der Schule hatten!?

Juergen Hannappel

unread,
Nov 12, 2004, 3:13:47 AM11/12/04
to
Dirk Salva <dsa...@gmx.de> writes:

> In de.sci.ing.elektrotechnik Andreas Haimberger <AndreasH...@gmx.at> wrote:

[...]

>> Eine Sterilwerkbank, auch als "Laminar Air-Flow Workbench" oder kurz
>> "LAF" bekannt, ist im Wesentlichen ein Kasten mit einem speziellen
>> Filter an der Oberseite des Innenraums, durch den ein Luftstrom von
>> oben nach unten geblasen wird. Dieser Luftstrom ist "laminar", also
>> ohne Verwirbelungen, und durch den Filter praktisch Partikel- und
>> keimfrei.
>
> Danke fuer die Erklaerung! Also die Dinger, die wir auch frueher im
> Chemieraum in der Schule hatten!?

*Sehr* unwahrscheinlich. Im Chemielabor hat man i.a. einen Abzug, also
einen Kasten, bei dem die Luft nach oben abgesaugt wird ohne
Ruecksicht auf Verwirbelungen. Da geht es darum die vom bearbeiten
Objekt ausgehenden Gase vom Bearbeitenden fernzuhalten, beim LAF geht
es darum den Dreck des Bearbeiters vom Objekt wegzuhalten...

Marc Schroetel

unread,
Nov 12, 2004, 5:29:34 AM11/12/04
to
"Markus Elsken" <m.el...@ewetel.net> wrote:
[...]

> >> Unterhalb 100nm
> >
> > So viel? Das sieht man ja fast noch mit dem blossem Auge!
>
> 100 Nanometer, klar. Kein Kommentar...

Ich glaube das sollte ein Scherz sein... Markus hatte ja
bereits geschrieben, dass er schon beruflich mit geringeren
Groessen arbeitet. Von daher sind 100nm fuer seine Verhaelt-
nisse wohl recht viel.

Hartmut Ott

unread,
Nov 11, 2004, 2:58:00 PM11/11/04
to
Hej Juergen

>> in einer Festplatte aussehen. Jede moderne Festplatte, die in

>> normaler Raumluft geoeffnet wird, ist sofort unbrauchbar. Die
>> Groessenverhaeltnisse
JH> Vor einigen Jahren mit einer 3 1/2" ~400MB Platte: Platte hat laut
JH> Oberflaechentest einen Schaden: Aus Interesse aufgechraubt, im
JH> staubigen Buero. Aus Spass an der Freude offen angeschlossen: Dreht
JH> sich... Man will Bewegung sehen: Oberflaechentest gestartet,
JH> huebsch... Und *kein* Fehler!

Haben wir mal mit einer 3,5" 1 GB Platte gemacht, die lief noch wochenlang
geoeffent nachdem sie bei den Computertagen - wohlgemerkt draussen an der
frischen Luft - der Hingucker war.

mfg Hartmut

Michael Schwingen

unread,
Nov 12, 2004, 6:13:36 PM11/12/04
to
In article <opsha9k6...@news.inode.com>,

Martin Lenz <m.l...@kreuzgruber.com> wrote:
>>
>Ich dachte, "klebende Scheiben" bedeutet, daß die Köpfe auf den Platten
>festpicken. Heisst das, die Platte reisst die Köpfe los? Erfolgreich?
>Zerstörend? Oder meinst du hier mit "klebend", daß die Motorlager selbst
>zu schwergängig sind?

Es gibt beides. entweder die Köpfe kleben oder die Lager. In diesem Fall
wohl eher die Lager, denn mit Andrehen ließ sich die Platte wiederbeleben
und lesen.

Harald Wilhelms

unread,
Nov 12, 2004, 7:48:34 AM11/12/04
to
Markus Elsken <m.el...@ewetel.net> wrote in message news:<20041111183...@news1.ewetel.net>...

> >> Unterhalb 100nm
> >
> > So viel? Das sieht man ja fast noch mit dem blossem Auge!
>
> 100 Nanometer, klar. Kein Kommentar...

Wir vermessen bei uns Rillen, die in kleine Glasblöcke geläppt werden.
Die kleinste Rille hat 100 nm Tiefe, die zweite 250 nm bei einer Breite
von ca. 0,1 mm. Die 250 nm- Rille sieht man bei entsprechender Beleuch-
tung sofort, für die 100 nm braucht man etwas mehr Übung. Im optischen
Mikroskop sieht man mit etwas Übung und Differenzkontrast-Beleuchtung
Strukturen mit Tiefen von weniger als 10nm! (Die horizontale Ausdehnung
der Strukturen muss natürlich grösser als 1um sein.)
Gruss
Harald
PS: Solche Rillen werden übrigens bei uns seit mehr als 30 Jahren
vermessen. Die Nanometerologie ist also gar nicht so neu, wie manche
behaupten!
Gruss
Harald

Harald Wilhelms

unread,
Nov 12, 2004, 7:59:20 AM11/12/04
to
Martin <marti...@gmx.at> wrote in message news:<opshampr...@news.gmx.at>...

> Am 11 Nov 2004 00:43:07 -0800 schrieb Harald Wilhelms
> <Harald....@web.de>:
>
>
> > mit Verlaub, Du bringst da einige Einheiten durcheinander.
> > 1 Mikron ist der tausendste Teil eines Zoll, also 0,0254 mm.
>
> Ich kenne Micron als 1 Mikrometer (ľm), in dem Festplattenartikel sprechen
> sie teilweise von "Mikroinch", das ist der _millionste_ Teil eines Zolls,
> also 0,0000254mm. Was du meinst (1/1000 Zoll) kenne ich nur als "Mil", zB
> aus Leiterplatten-CAD-programmen

Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. Die Bezeichnung Micron steht für
millionstel Zoll (oder Inch). 1Mikron sind also 25,4 nm.
Bei einiger Recherche mit Google habe ich allerdings auch festgestellt,
das der Begriff Mikron im nichtmesstechnischen Bereich teilweise
mit Mikrometer gleichgesetzt wird. Offiziell zulässig ist das aber nicht
und kann auch leicht zu Missverständnissen führen.
>
> > 1 Mikrometer (ľm)oder (um) ist der tausendste Teil eines mm, also 0,001

> > mm.
> > 1 Nanometer (nm) ist der tausenste Teil eine Mikrometers, also 0,000001
> > mm.
> > Welche Masseinheit meinst Du also in Deinen obigen Beschreibungen?
>
> Ich habe den Artikel so gelesen, daß die Kopfabstände heute 20..100nm
> (10E-9 m) betragen.

Naja, da kommt man langsam in den Bereich von typischen Zigarettenrauch-
partikeln. Da sieht man mal wieder, wie schädlich das Rauchen ist.
Zumindest für Festplatten. :-)
Gruss
Harald

Oliver Machate

unread,
Nov 12, 2004, 2:41:00 PM11/12/04
to

Werner Schmidt@KI schrieb am 11.11.04 folgendes:

WS>wie ging damals noch der Merkspruch? "Schwarz an Schwarz, sonst brennt
WS>das Board" oder so. Das warn noch Zeiten, als man mit som Zeugs
WS>rumgefrickelt und DOS 3.3 installiert hat ...

Hach...

(5min. in Erinnerungen schwelg)

...und dann kam ATX, wie langweilig...
:-)

Martin Rohner

unread,
Nov 12, 2004, 10:42:00 AM11/12/04
to
Hallo,

>SterilwerkbSigmnken) selber gemessen. Bei normaler "leicht verschmutzter"
DS> ^
DS>Wofuer braucht man denn so etwas?

Keimfrei, die Festplatten werden in der Medizintechnik eingesetzt.

Gruß Martin


Rolf Bombach

unread,
Nov 14, 2004, 11:26:44 AM11/14/04
to
Andreas Haimberger wrote:
>
> Die ersten "Festplatten", die ich in jungen Jahren zu Gesicht bekam,
> waren große Magnettrommeln einer VAX, die noch als Plattenstapel von
> Hand in normaler Raumluft gewechselt wurden, die haben das auch
> ausgehalten.
>
> Bei "modernen" Festplatten kann ich mir aber nicht vorstellen, das die
> in normaler Raumluft noch funktionsfähig sind.

Bei der VAX kamen die Platten beim Wechseln zwar mit
Raumluft in Berührung, im Betrieb wurden sie aber mit
staubfreier Luft kräftig und andauernd gespült. Diese
Belüftung gab es sogar bei den Fixed-Head Disks der
PDP9, und die waren nicht wechselbar. Die Luft wurde
durch 2 Filtersysteme gedrückt. Die Lüfter waren
Radialgebläse, IIRC ein Asynchronmotor mit 4500 Touren.
Ich hab nie rausgekriegt, wie man diese Drehzahl
an 50 Hz hinkriegt. Bin mir aber relativ sicher, da
ich an diesen Biestern Lager gewechselt habe.

--
mfg Rolf Bombach

Rainer- Knaepper

unread,
Nov 18, 2004, 12:19:00 PM11/18/04
to

Moin Harald,

>Wir vermessen bei uns Rillen, die in kleine Glasblöcke geläppt
>werden.

und dabei flitzt das Meßgerät mit über 100 km/h über die Oberfläche?

Rainer

Gerald Oppen

unread,
Dec 26, 2004, 7:56:35 AM12/26/04
to

Karl Franken schrieb:
> Da das Bios nicht mehr in der Lage ist die Festplatte zu erkennen, würde ich
> auf ein elektr. Defekt vom HDD-Controller vermuten und nicht auf einen mech.
> Crash der Platten.
> Würde ein Platineaustausch was bringen ?
> Was könnt ihr aus euren Erfahrungen sagen ?

Bei meiner Maxtor hat es mit dem Platinentausch geklappt.
Die Elektronik musste allerdings aus der gleichen Serie stammen so dass
die ersten zwei Versuche mit anderen Nummern (Bei gleicher
Festplattenbezeichnung!) nicht geklappt haben.

Gerald

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