Liebe Gemeinde... (sofern hier noch jemand mitliest)
vor langer Zeit hatte Arnulf mal die These aufgestellt, dass Cover von
Musikstücken "strunzdumm" seien (sein müssten).
Vieles, was er von sich gab, sollte man nicht als belanglos abtun, jedoch
auch nicht unbedingt für bare Münze nehmen.
Warum schreibe ich das jetzt, so viele Jahre nach der eigentlichen
Diskussion? Beim Youtube-Surfen (man sieht ein Video an, folgt dann einer
Empfehlung, dann der Empfehlung der Empfehlung und und und) stieß ich auf
eine Aufstellung, welche musikalische Originale mit modernen Bearbeitungen
vergleicht.
Gut, in unserer modernen Kultur ist es nicht unüblich, dass etwas, was gut
ist, was zeitlos ist, was -- oft sehr berechtigterweise -- zum Klassiker
wurde, mehr oder weniger schnell in einer veränderten Form woanders
auftaucht.
Wenn sich Andy Warhol die Mona Lisa vornimmt, dann ist das "Kunst" oder
manchmal auch Kunst.
Wenn moderne Musiker bestimmte Riffs in eigenen Werken verwenden, dann kann
das sehr wohl Kunst sein. Und die Liste ist lang. Ich hatte keine Ahnung,
wie viele moderne Stücke deutlich ältere Wurzeln haben.
Hier eine Aufstellung "hit songs and their original samples ":
https://youtu.be/nyTQ-j9Mm1c
Und inzwischen gibt es davon reichlich weitere Aufstellungen.
Und gerade Hip Hop ist eine Musikform, in der Sampling oder die Bearbeitung
von Existierendem, durchaus gängig ist.
Also nicht jedes Cover, nicht jedes Sampling muss strunzdumm sein, auch
wenn es sicherlich eine ganze Reihe von Covern gibt, bei denen die
schöpferische Höhe sehr sehr gering war. Aber wenn's den entsprechenden
Musikern Kühlschrank und Bankkonto füllte, dann hatte es durchaus eine
Berechtigung.
Nik