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Erfahrungen mit Telekom-Entertain

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Nikolaus Bernhardt

unread,
Mar 31, 2015, 3:16:05 PM3/31/15
to
Hallo,

hat hier jemand mit Fernsehen über IP, sprich Telekom-Entertain?

Familienmitglieder ziehen um, in der neuen Wohnung gibt es statt ISDN nur
noch VoIP-Telefonie.

Nun stellt sich die Frage, was sinnvoller ist:

- 'Langsames' Internet (16.000 kBit/s) und ein zusätzlicher Kabelanschluß

- 'Schnelles' Internet (50.000 kBit/s) und Fernsehen über Entertain

Da die Familienmitglieder noch der "Generation Münzfernsprecher" angehören,
nutzen sie Internet, falls überhaupt, äußerst sporadisch.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Telekom-Entertain? Ist das 'eltern-tauglich'?

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 1, 2015, 1:37:44 PM4/1/15
to
> Wie sind Eure Erfahrungen mit Telekom-Entertain? Ist das 'eltern-tauglich'?

Ich hab' das mal bei jemandem eingerichtet und war damals ziemlich
begeistert von der einfachen Bedienung. Man muss zwar erstmal den
Receiver ins Netz bringen, aber ab dann fühlt es sich ziemlich nach
normalem Fernsehen an.

--
Lukas

Von meinem echten PC gesendet

micha...@arcor.de

unread,
Apr 5, 2015, 8:55:55 AM4/5/15
to
Am Dienstag, 31. März 2015 21:16:05 UTC+2 schrieb Nikolaus Bernhardt:
> Nun stellt sich die Frage, was sinnvoller ist:
> - 'Langsames' Internet (16.000 kBit/s) und ein zusätzlicher Kabelanschluß
> - 'Schnelles' Internet (50.000 kBit/s) und Fernsehen über Entertain

Vor der Frage stand ich auch, und habe mich für T-Entertain entschieden, aus folgendem Grund:

> Da die Familienmitglieder noch der "Generation Münzfernsprecher" angehören,

Aus dieser Zeit bin ich es noch gewohnt, daß man Fernsehsender ohne Verzögerung umschalten kann, bei meinem ersten LCD-TV von Medion ging das auch noch.

Heutzutage scheint das mit keinem Fernseher, Kabelanschluß o.ä. mehr möglich zu sein, außer mit T-Entertain.

Einmal eingerichtet (TV via Fritz-Box o.ä.) läuft es problemlos und einfach; man hat aber halt immer 2 Geräte, und ggf. 2 Fernbedienungen etc.
Die integrierte Aufnahme-Funktion ist schon beinahe zu einfach, dadurch nehme ich viel zu viel auf.:-)

Etwas dummes Gefühl habe ich dabei, weil wohl "irgendjemand" bei der Telekom genau weiß, wann ich wie lange welchen Sender geschaut habe. Oder ist das bei Kabelanschluß heutzutage auch so?

Michael

micha...@arcor.de

unread,
Apr 5, 2015, 9:05:33 AM4/5/15
to
Am Dienstag, 31. März 2015 21:16:05 UTC+2 schrieb Nikolaus Bernhardt:

> Wie sind Eure Erfahrungen mit Telekom-Entertain? Ist das 'eltern-tauglich'?

Zwei Punkte fielen mir noch ein:

1. Wie groß ist die Entfernung von Telefondose und Fernseher (meine Eltern z.B. haben den TV nicht im Wohnzimmer, weit weg von der Telefondose)

2. Wie sind die Radiohör-Gewohnheiten?
Mit T-Entertain bekommt man zwar auch Radiosender, aber die muß man via Fernbedienung und TV aufrufen.
Bei Kabel hat man AFAIR einen klassischen Antennenanschluß.

Michael

Lukas Schmidt

unread,
Apr 5, 2015, 9:28:40 AM4/5/15
to
micha...@arcor.de schrieb am 05.04.2015 um 14:55:
> Etwas dummes Gefühl habe ich dabei, weil wohl "irgendjemand" bei der
> Telekom genau weiß, wann ich wie lange welchen Sender geschaut habe.
> Oder ist das bei Kabelanschluß heutzutage auch so?

Ich glaube nicht, weil das keinen Rückkanal hat. Wenn man aber HbbTV
nutzt, gibt es den, und es ist auch bekannt, dass die Fernsehsender
darüber Informationen über das Nutzungsverhalten sammeln.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 5, 2015, 9:30:09 AM4/5/15
to
micha...@arcor.de schrieb am 05.04.2015 um 15:05:
> 1. Wie groß ist die Entfernung von Telefondose und Fernseher (meine
> Eltern z.B. haben den TV nicht im Wohnzimmer, weit weg von der
> Telefondose)

Mit WLAN geht das doch auch.

> 2. Wie sind die Radiohör-Gewohnheiten? Mit T-Entertain bekommt man
> zwar auch Radiosender, aber die muß man via Fernbedienung und TV
> aufrufen. Bei Kabel hat man AFAIR einen klassischen
> Antennenanschluß.

Ja, der ist im Kabel (noch?) drin. Kann man mit dem Entertain-Receiver
auch einen AV-Receiver mit Ton versorgen?

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 5, 2015, 4:26:54 PM4/5/15
to
Am Sun, 5 Apr 2015 05:55:55 -0700 (PDT) schrieb micha...@arcor.de:

> Vor der Frage stand ich auch, und habe mich für T-Entertain entschieden,
> aus folgendem Grund:
>
>> Da die Familienmitglieder noch der "Generation Münzfernsprecher" angehören,
>
> Aus dieser Zeit bin ich es noch gewohnt, daß man Fernsehsender ohne
> Verzögerung umschalten kann, bei meinem ersten LCD-TV von Medion ging
> das auch noch.

Ja, das ist mit auch aufgefallen.

> Heutzutage scheint das mit keinem Fernseher, Kabelanschluß o.ä. mehr
> möglich zu sein, außer mit T-Entertain.

T-Entertain kenne ich (noch) nicht aus eigener Erfahrung, ich kenne DVB-T
und da braucht mein Receiver manchmal die eine oder andere Gedenk"sekunde",
ich habe mich daran gewöhnen müssen, aber beim schnellen Durchschalten
durch die Programme stört das doch ein wenig. Mich jedenfalls.

> Einmal eingerichtet (TV via Fritz-Box o.ä.) läuft es problemlos und
> einfach; man hat aber halt immer 2 Geräte, und ggf. 2 Fernbedienungen
> etc.

Mit der ersten Fernbedienung macht man den Fernseher an. Und dann? Dann
brauche ich nur noch die vom Receiver. Ich denke, das wird beim Betrieb von
T-Entertain auch so sein.

> Die integrierte Aufnahme-Funktion ist schon beinahe zu einfach,
> dadurch nehme ich viel zu viel auf.:-)

Ich denke, das werden meine Altvorderen nicht hinbekommen. Dazu müssten sie
ja mal die Bedienungsanleitung lesen :-)

> Etwas dummes Gefühl habe ich dabei, weil wohl "irgendjemand" bei der
> Telekom genau weiß, wann ich wie lange welchen Sender geschaut habe.
> Oder ist das bei Kabelanschluß heutzutage auch so?

Ein alter Hut. Schon vor Jahren hörte ich eine Stimme aus dem Radio "Sie
hören NDR 2" sagen. Ich frage mich bis heute, wie die das mit der damaligen
Technik hinbekommen haben :-)

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 5, 2015, 4:35:28 PM4/5/15
to
Am Sun, 5 Apr 2015 06:05:33 -0700 (PDT) schrieb micha...@arcor.de:

> Zwei Punkte fielen mir noch ein:
>
> 1. Wie groß ist die Entfernung von Telefondose und Fernseher (meine
> Eltern z.B. haben den TV nicht im Wohnzimmer, weit weg von der
> Telefondose)

Ich kenne die Räumlichkeiten noch nicht, aber sooo groß wird die Wohnung
nicht sein.

Ich muss mir ansehen, wo die "Telefondose" ist und wo man den Router
(sprich auch die Telefonanlage) am besten hinstellen wird. Alles, was IP
'spricht' wird dann wohl per WLAN gehen.

> 2. Wie sind die Radiohör-Gewohnheiten? Mit T-Entertain bekommt man zwar
> auch Radiosender, aber die muß man via Fernbedienung und TV aufrufen.
> Bei Kabel hat man AFAIR einen klassischen Antennenanschluß.

Schon jetzt wird Radio nur über das Küchenradio und klassisches analoges
Programm gehört. Solange es das gibt, ist Radioempfang kein Problem.

Aber danke für die Hinweise.

Nik

micha...@arcor.de

unread,
Apr 6, 2015, 3:13:54 PM4/6/15
to
Am Sonntag, 5. April 2015 22:26:54 UTC+2 schrieb Nikolaus Bernhardt:
>
> Mit der ersten Fernbedienung macht man den Fernseher an. Und dann? Dann
> brauche ich nur noch die vom Receiver. Ich denke, das wird beim Betrieb von
> T-Entertain auch so sein.
>
Ja, richtig. Man braucht aber eben die zwei Fernbedienungen.
Es gibt zwar schon viele SetTop-Boxen-Systeme, aber erstaunlicherweise noch keinen "TV-Monitor" (von evtl. Exoten mal abgesehen).

> > Die integrierte Aufnahme-Funktion ist schon beinahe zu einfach,
> > dadurch nehme ich viel zu viel auf.:-)
>
> Ich denke, das werden meine Altvorderen nicht hinbekommen. Dazu müssten sie
> ja mal die Bedienungsanleitung lesen :-)
>
Zum Aufnehmen der laufenden Sendung drückt man einfach die rote Aufnahmetaste.
Dann kann man z.B. zwischendurch auf Toi gehen, und zurück"spulen" wenn man zurück kommt.

Wieso überhaupt Bedienungsanleitung? Ich dachte, du erklärst denen so etwas.:-)

micha...@arcor.de

unread,
Apr 6, 2015, 3:17:26 PM4/6/15
to
Am Sonntag, 5. April 2015 15:30:09 UTC+2 schrieb Lukas Schmidt:
> Kann man mit dem Entertain-Receiver auch einen AV-Receiver mit Ton versorgen?
>
Ja; trotzdem muß man den Radio-Sender jeweils via Entertain-Box (mit Hilfe des TV-Bildschirms) auswählen.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 6, 2015, 3:48:21 PM4/6/15
to
Am Mon, 6 Apr 2015 12:13:53 -0700 (PDT) schrieb micha...@arcor.de:

>> Mit der ersten Fernbedienung macht man den Fernseher an. Und dann? Dann
>> brauche ich nur noch die vom Receiver. Ich denke, das wird beim Betrieb von
>> T-Entertain auch so sein.
>>
> Ja, richtig. Man braucht aber eben die zwei Fernbedienungen.

Eigentlich... braucht man nur eine FB. Meinen Fernseher mache ich immer
direkt am Gerät an, wozu sollte ich ihn (manchmal mehr als) einen Tag lang
auf Bereitschaft lassen? Diese Bereitschaft kostet nur Strom.

> Zum Aufnehmen der laufenden Sendung drückt man einfach die rote Aufnahmetaste.
> Dann kann man z.B. zwischendurch auf Toi gehen, und zurück"spulen" wenn man zurück kommt.

Gut zu wissen :-)

> Wieso überhaupt Bedienungsanleitung? Ich dachte, du erklärst denen so etwas.:-)

"Ich bin verloren" :-)

Mal sehen, wie das alles wird. Habe heute eine Wohnungsbesichtigung
gemacht. Mal sehen, ob sich das alles so umsetzen lassen wird, wie geplant.

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 6, 2015, 5:38:42 PM4/6/15
to
Nikolaus Bernhardt schrieb am 05.04.2015 um 22:26:
> Mit der ersten Fernbedienung macht man den Fernseher an. Und dann?

Kann man dank HDMI mit der Fernbedienung des Fernsehers auch den
Entertain-Receiver mitbedienen... in der Theorie ;-) Oder wenigstens den
Fernseher so einstellen, dass er sich einschaltet, wenn an HDMI1 ein
Signal ankommt. Oder die Entertain-FB hat einen Knopf, der diverse
Fernseher einschalten kann, wenn die FB angelernt ist. Viele
Möglichkeiten. Bald kannst Du hoffentlich berichten, ob sie eine derer
umgesetzt haben.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 6, 2015, 5:40:45 PM4/6/15
to
Nikolaus Bernhardt schrieb am 05.04.2015 um 22:35:
> Schon jetzt wird Radio nur über das Küchenradio und klassisches analoges
> Programm gehört. Solange es das gibt, ist Radioempfang kein Problem.

Wenigstens ist nicht Ende 2015 Schluss damit.

Kai Bojens

unread,
Apr 7, 2015, 10:40:03 AM4/7/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

> Wenigstens ist nicht Ende 2015 Schluss damit.

Was sehr schade ist. UKW gehört endlich zwangsabgeschaltet. Aber in
dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den Veränderungen
wohl nicht mehr gerne gesehen.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 7, 2015, 12:33:24 PM4/7/15
to
Kai Bojens schrieb am 07.04.2015 um 16:30:
> Was sehr schade ist. UKW gehört endlich zwangsabgeschaltet. Aber in
> dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den Veränderungen
> wohl nicht mehr gerne gesehen.

Warum gehört es zwangsabgeschaltet?

Kai Bojens

unread,
Apr 7, 2015, 1:20:03 PM4/7/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

> Warum gehört es zwangsabgeschaltet?

Damit endlich alle Sender gezwungen werden, auf DAB umzustellen und wir
UKW endlich begraben können. Ansonsten leidet das qualitativ bessere DAB
wieder darunter, dass einige Rentner und Ewiggestrige nicht umstellen
wollen.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 7, 2015, 4:58:10 PM4/7/15
to
Am Tue, 7 Apr 2015 16:30:42 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Wenigstens ist nicht Ende 2015 Schluss damit.
>
> Was sehr schade ist. UKW gehört endlich zwangsabgeschaltet. Aber in
> dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den Veränderungen
> wohl nicht mehr gerne gesehen.

Kann kann vortrefflich über "Zwangsabschaltungen" von so vielem reden...

Kernkraftwerke, inkompetente Politentscheider, unliebsame Parteien,
Subventionen für dieses und jenes und und und...

Warum sollten oder müssen Veränderungen immer mit Verboten und
Bevormundungen einhergehen?

Wie wäre es mit ... wir führen eine neue Technik ein und überzeugen dann
den Konsumenten. Und wenn das neue wirklich besser ist, dann entscheidet
der Verbraucher. Immerhin halten wir den Menschen sonst auch für mündig
genug, sogar für so mündig, daß wir ihm bei vielen Dingen die Wahl lassen.
Zum Beispiel bei Wahlen.

Ist eine neue Technik so eine Verschlimmbesserung wie DVB-T, bei dem man
wenige qualitativ gut übertragene Programme gegen viele qualitativ schlecht
übertragene Programme eintauscht, bleiben viele Menschen dann doch lieber
bei bewährter Technik. "Early Adopter" von VoIP wurden auch eher als
'Opfer' denn als leuchtende Vorbilder gesehen. Ich kann eine gewisse
Skepsis daher nachvollziehen.

Ja, manchmal braucht es eine gewisse extrinsische Motivation, sich ein
umweltfreundlicheres Auto zuzulegen, ist das neue Auto viel sparsamer im
Verbrauch und weniger besteuert, dann lohnt es, den alten 'Stinker' gegen
einen neuen Flitzer zu tauschen. Vielleicht gibt es auch eine Prämie, wenn
man alt gegen neu tauscht. Davon mal abgesehen haben moderne Autos viele
Dinge, auf die man nicht mehr verzichten mag, hat man sie einmal genossen:
ABS, Klimaanlage, Navigationssystem und und und...

Ich möchte keinen Käfer Baujahr 65 fahren, der für seine 34 PS dann 13
Liter auf 100 Kilometer haben möchte, der keine (nach heutigen Maßstäben)
funktionierende Lüftung hatte.

Ich möchte auch keinen Apple //e mehr benutzen müssen und auch meine Daten
mit mehr als 300 Bit pro Sekunde übertragen müssen. Aber derlei Technik
zwangsweise abschaffen? Nein, irgendwann hab ich gemerkt, daß schnellere
Modems dann doch geiler sind...

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 7, 2015, 5:14:34 PM4/7/15
to
Am Tue, 7 Apr 2015 19:11:35 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Warum gehört es zwangsabgeschaltet?
>
> Damit endlich alle Sender gezwungen werden, auf DAB umzustellen und wir
> UKW endlich begraben können. Ansonsten leidet das qualitativ bessere DAB
> wieder darunter, dass einige Rentner und Ewiggestrige nicht umstellen
> wollen.

Schaffen wir auch die qualitativ miese Lang-, Mittel- und Kurzwelle ab...

Was? Du beschwerst Dich dann, daß man NDR Info spezial nicht mehr im
Autoradio hören kann? Schaff Dir gefälligst mobiles Internet im Auto an und
höre Radio per App. Oder kauf Dir eben ein DAB-taugliches Autoradio.

Ausländische Sender hören? Dann eben per Internet. Oh, die senden das
nicht? Dann verzichtest Du eben auf das deutschsprachige Programm von Radio
Korlebata.

Oder bist grad nicht in der Reichweite von UMTS- oder LTE-Masten? Schon
wenige Kilometer von der Küste entfernt bist Du dann von der Außenwelt
abgeschnitten. Ideal zum Entspannen auf dem Segeltörn, es sei denn, Du
telefonierst über Inmarsat oder Iridium. Den Seewetterbericht auf NDR Info
hättest Du auf Mittelwelle hören können, aber Schade-Schade-Schade, das
wurde ja abgeschaltet.

Daß es eine "Prima Idee"[tm] ist, jeden Scheiß ins Internet zu hängen, sich
nur noch von einer Netz-Technologie abhängig zu machen, hat man nicht nur
als Betroffener von Stuxnet gemerkt :-)

Vereinheitlichung ist ja manchmal schön und gut, aber eben auch oft ein
Single-Point-of-Failure.

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 7, 2015, 6:14:44 PM4/7/15
to
Kai Bojens schrieb am 07.04.2015 um 19:11:
>> Warum gehört es zwangsabgeschaltet?
>
> Damit endlich alle Sender gezwungen werden, auf DAB umzustellen und wir
> UKW endlich begraben können. Ansonsten leidet das qualitativ bessere DAB
> wieder darunter, dass einige Rentner und Ewiggestrige nicht umstellen
> wollen.

Warum kein Parallelbetrieb? Gerade in Autos ist es oft nicht möglich,
DAB "einfach so" nachzurüsten, weil die dort verbauten
"Multimedialösungen" monolithisch sind. Das hat dann mit Ewiggestrigkeit
oder Rentnerdasein nichts zu tun, sondern lediglich mit dem Wunsch, das
Auto nicht zu verunstalten.

Im Übrigen leidet die Qualität von Radio -- meiner Meinung nach -- nicht
primär unter der Audioqualität, sondern unter der des Dargebotenen,
seien es die Moderatoren oder das Verhältnis von Musik zu Abfall.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 3:30:03 AM4/8/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

> Warum kein Parallelbetrieb?

Weil sich der für die Sender nicht rechnet und unterm Strich kein Wandel
erfolgt. Daran ist DAB schon einmal gescheitert.

> Gerade in Autos ist es oft nicht möglich,
> DAB "einfach so" nachzurüsten, weil die dort verbauten
> "Multimedialösungen" monolithisch sind. Das hat dann mit Ewiggestrigkeit
> oder Rentnerdasein nichts zu tun, sondern lediglich mit dem Wunsch, das
> Auto nicht zu verunstalten.

Einzelschicksale. Sechs Jahre Übergangsfrist und 2021 endgültig
abschalten.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 3:30:03 AM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Warum sollten oder müssen Veränderungen immer mit Verboten und
> Bevormundungen einhergehen?

Damit Leute wie Du den Fortschritt nicht weiter aufhalten können.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 3:30:03 AM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Schaffen wir auch die qualitativ miese Lang-, Mittel- und Kurzwelle ab...

> Was? Du beschwerst Dich dann, daß man NDR Info spezial nicht mehr im
> Autoradio hören kann? Schaff Dir gefälligst mobiles Internet im Auto an und
> höre Radio per App. Oder kauf Dir eben ein DAB-taugliches Autoradio.

Es wäre hilfreich, wenn Du ab und zu auch mal aktuelle Meldungen
verfolgst bevor Du alles besser weißt:

http://www.ndr.de/der_ndr/technik/Die-Mittelwelle-geht-NDR-Info-Spezial-bleibt,
mw100.html

„Der NDR hat seine Mittelwellensender am 13. Januar 2015 abgeschaltet.
NDR Info Spezial aber können Sie weiter hören. Wie bislang schon ist NDR
Info Spezial auch im Digitalradio DAB+, über das Internet, die NDR
Radio App und über Satellit (DVB-S). (…)
Mit der Abschaltung der Mittelwelle verabschiedet sich der NDR von einer
vergleichsweise teuren und ökologisch nicht mehr zeitgemäßen
Technologie. Unter allen Radio-Verbreitungswegen verursachte die
Mittelwelle die höchsten Stromkosten und bot dafür eine Tonqualität,
die für die Mehrzahl der Hörer nicht mehr akzeptabel war. Die
technischen Möglichkeiten der Mittelwelle sind begrenzt, ein Angebot in
Stereo ist ebenso wenig möglich wie die Verbreitung programmbegleitender
Dienste.

Der Abschied von der Mittelwelle entspricht einer Empfehlung der
Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Sie hat den
ARD-Landesrundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das moderne
Digitalradio DAB+ zur Verfügung gestellt unter der Maßgabe, dass ein
Abschaltkonzept für die Mittelwelle realisiert wird.”

http://www.deutschlandradio.de/abschaltung-langwelle-deutschlandradio-setzt-auf-moderne.504.de.html?drpm:pressrelease_id=2116

„Die analoge Ausstrahlung der Deutschlandradio-Programme über Langwelle
endet zum 31.12.2014. Konkret betrifft das die Frequenzen 153 kHz und
207 kHz des Deutschlandfunk und die Frequenz 177 kHz von
Deutschlandradio Kultur. Mit der Abschaltung folgt Deutschlandradio den
Vorgaben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Diese
hatte aufgrund der abnehmenden Nutzung dieser Technik und der
fortschreitenden Digitalisierung des Hörfunks in ihren letzten Berichten
auf eine zeitnahe Beendigung der kostenintensiven und ineffizienten
Langwellen-verbreitung gedrängt. Die Einsparungen, die durch die
Abschaltung der Langwelle entstehen, investiert Deutschlandradio in den
weiteren Ausbau des modernen DAB+-Sendernetzes.”

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 11:02:20 AM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 09:25:34 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:
>
>> Schaffen wir auch die qualitativ miese Lang-, Mittel- und Kurzwelle ab...
>
>> Was? Du beschwerst Dich dann, daß man NDR Info spezial nicht mehr im
>> Autoradio hören kann? Schaff Dir gefälligst mobiles Internet im Auto an und
>> höre Radio per App. Oder kauf Dir eben ein DAB-taugliches Autoradio.
>
> Es wäre hilfreich, wenn Du ab und zu auch mal aktuelle Meldungen
> verfolgst bevor Du alles besser weißt:

Hättest Du mal auf die verwendete Zeit geachtet. Ich schrieb nicht "Es
WURDE abgeschafft". Also nix Vergangenheit.

Ich höre NDR Info Spezial im Auto per Mittelwelle oder eben per Stream,
wenn ich zuhause bin.

Aber schön, daß Du mit vielen Zitaten auf das Antwortest, was niemand
gesagt hat.

Aber wenn man die ewiggestrige Mittelwelle abschaltet, dann... eben nicht
mal so eben NDR Info Spezial unterwegs.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 11:14:01 AM4/8/15
to
Am Wed, 08 Apr 2015 00:14:42 +0200 schrieb Lukas Schmidt:

> Warum kein Parallelbetrieb?

Technisch ist es möglich, das zur Verfügung stehende Frequenzband sowohl
für analoge als auch für digital übertragene Programme zu nutzen,
allerdings hat dieser Mischbetrieb den Nachteil, dass die analogen
Programme recht viel Bandbreite verbrauchen.

Stünde das Frequenzband ausschließlich DAB zur Verfügung, könnte man viele
Programme unterbringen.

> Gerade in Autos ist es oft nicht möglich, DAB "einfach so" nachzurüsten,
> weil die dort verbauten "Multimedialösungen" monolithisch sind. Das hat
> dann mit Ewiggestrigkeit oder Rentnerdasein nichts zu tun, sondern
> lediglich mit dem Wunsch, das Auto nicht zu verunstalten.

Wie lange wird das durchschnittliche Auto gefahren? Die Hersteller von
monolithischen Lösungen werden dann eben die Möglichkeit von DAB vorsehen
(müssen), auch wenn der kleine Zusatzchip zunächst von Fahrer kaum genutzt
werden dürfte.

> Im Übrigen leidet die Qualität von Radio -- meiner Meinung nach -- nicht
> primär unter der Audioqualität, sondern unter der des Dargebotenen,
> seien es die Moderatoren oder das Verhältnis von Musik zu Abfall.

Das stimmt und ist, zumindest aus meiner Sicht, auch DER Kritikpunkt an
mehr Programmen. 5mal 'Gedudel' reicht, die Auswahl muß nicht unbedingt auf
15 mal 'Gedudel' ansteigen.

Wer auf langen Fahrten NDR Info hört, dem werden schnell die vielen
Wiederholungen auffallen. Und damit meine ich nicht die Nachrichten, die
alle 15 gesendet werden. Trotzdem ist NDR Info ein echter Genuß im
Vergleich zu vielen privaten Sendern.

Was ein echter Fortschritt wäre, das Radio blendet nur die
Verkehrsmeldungen ein, die mich wirklich betreffen. Wer auf der A1 Richtung
Norden ist, interessiert sich gewöhnlich nicht für Meldungen, die die A7
Richtung Süden betreffen.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 11:19:00 AM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 09:27:04 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Warum kein Parallelbetrieb?
>
> Weil sich der für die Sender nicht rechnet und unterm Strich kein Wandel
> erfolgt. Daran ist DAB schon einmal gescheitert.

Da stellt sich (nicht nur mir) die Frage, was sich geändert haben könnte,
wenn DAB damals nicht überzeugen konnte?

Lohnt es wirklich, eine bewährte (ich weiß, ein anderer Ausdruck für
"veraltete") Technik abzuschalten?

Nik

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 11:20:03 AM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

(Bla)

> Ich höre NDR Info Spezial im Auto per Mittelwelle (…)

„Der NDR hat seine Mittelwellensender am 13. Januar 2015 abgeschaltet.”

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 11:30:03 AM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Technisch ist es möglich, das zur Verfügung stehende Frequenzband sowohl
> für analoge als auch für digital übertragene Programme zu nutzen,
> allerdings hat dieser Mischbetrieb den Nachteil, dass die analogen
> Programme recht viel Bandbreite verbrauchen.

Außerdem ist das ein kostenintensiver (Strom, Techik, Personal) Betrieb
von zwei parallelel Verbreitungswegen, der schlicht überflüssig ist. Das
analoge Fernsehen ist auch längst abgeschaltet und niemand ist daran
gestorben.

> Wie lange wird das durchschnittliche Auto gefahren? Die Hersteller von
> monolithischen Lösungen werden dann eben die Möglichkeit von DAB vorsehen
> (müssen), auch wenn der kleine Zusatzchip zunächst von Fahrer kaum genutzt
> werden dürfte.

Wir reden von Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren, von denen hier
die Rede ist.

> Wer auf langen Fahrten NDR Info hört, dem werden schnell die vielen
> Wiederholungen auffallen. Und damit meine ich nicht die Nachrichten, die
> alle 15 gesendet werden. Trotzdem ist NDR Info ein echter Genuß im
> Vergleich zu vielen privaten Sendern.

Deutschlandfunk. Alles andere ist Kinderkacke.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 11:30:03 AM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Lohnt es wirklich, eine bewährte (ich weiß, ein anderer Ausdruck für
> "veraltete") Technik abzuschalten?

Ja, definitiv. Weil DAB erheblich mehr kann und bietet als UKW. Würde
ISDN nicht zwangsabgeschaltet würden das die Ewiggestrigen auch bis ins
Jahr 2050 weiternutzen – läuft ja schließlich. Und gerade bei ISDN wird
der Nutzen für alle deutlich, wenn die freiwerdenden Frequenzen auf der
Leitung anderweitig genutzt werden können.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 11:48:01 AM4/8/15
to
Am Tue, 7 Apr 2015 16:30:42 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:
>
>> Wenigstens ist nicht Ende 2015 Schluss damit.
>
> Aber in dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den
> Veränderungen wohl nicht mehr gerne gesehen.

Sogar Angela Merkel ist jetzt für den Atomausstieg... Deutschland arbeitet
an der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Kann es sein, daß solche kleinen, völlig unbedeutenden Dinge an Dir
vorbeigegangen sind?

Ach, noch etwas...

Hätte man damals etwas -- fast hätte ich "konservativer" geschrieben --
weitlichtiger gedacht, hätte man sich nicht auf Atomkraft eingelassen. Aber
man wollte ja Veränderungen um jeden Preis und hat sich dann "billigen und
sauberen Atomstrom" einreden lassen.

Heute, ein paar Jahrzehnte später, stellt man fest, daß die Lagerung
strahlenden Abfalls nicht mal so eben aus dem Ärmel zu schütteln ist.

Auch andere "verblüffende Konzepte", wie der Transrapid oder CargoLifter
erwiesen sich als teure Spielwiese für Ingenieure. Ein wenig skeptisches
Nachdenken hätten viel Geld sparen können.

Ich bin für Veränderungen. Aber bitte nicht um ihrer selbst Willen. Besteht
wirklich ein Bedarf? Und dann bitte mit Sinn und Verstand geplant, gebaut
und betrieben. Noch ein paar Bahnhöfe a la Stuttgart S21 und Fluchhäfen wie
BER können wir uns nicht leisten. Hat hier grad jemand "Elbphilharmonie"
gesagt?

All diese 'prima' Veränderungen haben den Steuerzahler viel Geld gekostet.
Also Dich und mich.

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 8, 2015, 1:00:16 PM4/8/15
to
Kai Bojens schrieb am 08.04.2015 um 09:27:
>> Gerade in Autos ist es oft nicht möglich,
>> DAB "einfach so" nachzurüsten, weil die dort verbauten
>> "Multimedialösungen" monolithisch sind. Das hat dann mit Ewiggestrigkeit
>> oder Rentnerdasein nichts zu tun, sondern lediglich mit dem Wunsch, das
>> Auto nicht zu verunstalten.
>
> Einzelschicksale. Sechs Jahre Übergangsfrist und 2021 endgültig
> abschalten.

Statistiken?

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 1:50:03 PM4/8/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

>> Einzelschicksale. Sechs Jahre Übergangsfrist und 2021 endgültig
>> abschalten.

> Statistiken?

Elefanten! Oder was möchtest Du mit Ein-Wort-Antworten ausdrücken?

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 2:10:03 PM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

>> Aber in dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den
>> Veränderungen wohl nicht mehr gerne gesehen.

> Sogar Angela Merkel ist jetzt für den Atomausstieg... Deutschland arbeitet
> an der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Dein Dan in hinkenden Vergleichen ist wohlbekannt. Der Atomausstieg der
Merkel ist nichts weiter als eine Reaktion auf Fukushima und dem daraus
resultierenden öffentlichen Druck. Die ist morgen auch wieder völlig
anderer Meinung bei Bedarf. Und 41% gefällt das offenbar

> Hätte man damals etwas -- fast hätte ich "konservativer" geschrieben --
> weitlichtiger gedacht, hätte man sich nicht auf Atomkraft eingelassen. Aber
> man wollte ja Veränderungen um jeden Preis und hat sich dann "billigen und
> sauberen Atomstrom" einreden lassen.

> Heute, ein paar Jahrzehnte später, stellt man fest, daß die Lagerung
> strahlenden Abfalls nicht mal so eben aus dem Ärmel zu schütteln ist.

Äh, ja und? Wegen einer Technologie, deren Folgen unterschätzt wurden,
ist Veränderung per se kritisch und falsch? Glückwunsch! 100 Punkte auf
der Stillstandsskala!

> Auch andere "verblüffende Konzepte", wie der Transrapid oder CargoLifter
> erwiesen sich als teure Spielwiese für Ingenieure. Ein wenig skeptisches
> Nachdenken hätten viel Geld sparen können.

Eben. Du gehörst ja ohnehin zu denen, die hinterher vorher schon immer
alles gewusst und davor gewarnt haben wollen. Der Transrapid läuft in
Shanghai übrigens. Und die Erkenntnisse, die man aus Forschung und Bau
gewonnen hat, sind nicht zu unterschätzen.

> Ich bin für Veränderungen. Aber bitte nicht um ihrer selbst Willen. Besteht
> wirklich ein Bedarf? Und dann bitte mit Sinn und Verstand geplant, gebaut
> und betrieben. Noch ein paar Bahnhöfe a la Stuttgart S21 und Fluchhäfen wie
> BER können wir uns nicht leisten. Hat hier grad jemand "Elbphilharmonie"
> gesagt?

S21, BER und die Elbphilharmonie sind BAUPROJEKTE und keine
Veränderungen von gesellschaftlicher Auswirkung, oder von disruptiven
Technologien, die Einzug gehalten und uns massiv verändert haben
(Facebook, Smartphones, Streaming etc.). Du vergleichst hier mal wieder
Dinge, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben.

> All diese 'prima' Veränderungen haben den Steuerzahler viel Geld gekostet.
> Also Dich und mich.

Blafasel.

Mangelnder Veränderungswillen einer Gesellschaft macht sich in anderen
Dingen fest. Etwa, wenn es um gleichgeschlechtliche Ehen geht, die
Öffnung von Bildung, die Akzeptanz neuer Technologien und Ähnlichem. Und
das ist in einer Gesellschaft, die im Schnitt zur zweitältesten der Welt
zählt (hinter Japan) zunehmend weniger zu erwarten. Ältere Menschen (ab
30) sind risikoavers, zunehmend konservativ und wenig für abrupten
Wandel zu begeistern. Das ist zutiefst menschlich – lähmt aber auch eine
Gesellschaft, die zunehmend vergreist. Und das irre Festhalten an UKW
mit abstrusen Argumenten („sieht doof aus im Auto“, „Brauche ich nicht!“)
ist ein schönes Beispiel dafür. Das ist im Kern der Dreiklang von „Das
haben wir noch nie so gemacht. Das haben wir schon immer so gemacht, und
da könnte ja jeder kommen!“.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 3:28:29 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 17:26:06 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Technisch ist es möglich, das zur Verfügung stehende Frequenzband sowohl
>> für analoge als auch für digital übertragene Programme zu nutzen,
>> allerdings hat dieser Mischbetrieb den Nachteil, dass die analogen
>> Programme recht viel Bandbreite verbrauchen.
>
> Außerdem ist das ein kostenintensiver (Strom, Techik, Personal) Betrieb
> von zwei parallelel Verbreitungswegen, der schlicht überflüssig ist.

Von wieviel Strom redest Du und was kostet dieser Strom? Und welchen
Prozentsatz der Gesamtkosten einer Rundfunkanstalt (Beispiel NDR) sind das?
Die analoge Sendetechnik ist ja bereits da, erzeugt also keine zusätzlichen
Anschaffungskosten.

> Das analoge Fernsehen ist auch längst abgeschaltet und niemand ist daran
> gestorben.

Nun, wenn "daran stirbt man" oder daran stirbt man nicht das (alleinige)
Kriterium sein sollte, ist das eine sehr einseitige Sicht der Dinge.

Warum hat man damals bei der Einführung des Farbfernsehens hierzulande
damals auf Kompatibilität zum Schwarzweißfernsehen gelegt? Man hätte es
auch gleich abschalten können. Wäre daran "jemand gestorben"?

Warum hat man damals nicht alle Autos ohne Katalysator zwangsabgeschafft?
Warum gab es da nicht mal eine Übergangsfrist, bis sie zwangsabgeschafft
wurden?

>> Wie lange wird das durchschnittliche Auto gefahren? Die Hersteller von
>> monolithischen Lösungen werden dann eben die Möglichkeit von DAB vorsehen
>> (müssen), auch wenn der kleine Zusatzchip zunächst von Fahrer kaum genutzt
>> werden dürfte.
>
> Wir reden von Übergangsfristen von bis zu zehn Jahren, von denen hier
> die Rede ist.

Ach so, in 10 Jahren wird Dein Auto abgeschafft und Dein Führerschein
aberkannt. Bitte kauf Dir bis dahin einen Hubschrauber und mach einen
Pilotenschein.

>> Wer auf langen Fahrten NDR Info hört, dem werden schnell die vielen
>> Wiederholungen auffallen. Und damit meine ich nicht die Nachrichten, die
>> alle 15 gesendet werden. Trotzdem ist NDR Info ein echter Genuß im
>> Vergleich zu vielen privaten Sendern.
>
> Deutschlandfunk. Alles andere ist Kinderkacke.

Ganzen Tag Deutschlandfunk ist aber auch nicht so das Wahre...

Und NDR Info hat nachts manchmal richtig gute Musik.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 3:33:27 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 17:23:39 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Lohnt es wirklich, eine bewährte (ich weiß, ein anderer Ausdruck für
>> "veraltete") Technik abzuschalten?
>
> Ja, definitiv. Weil DAB erheblich mehr kann und bietet als UKW.

> Würde ISDN nicht zwangsabgeschaltet würden das die Ewiggestrigen auch bis
> ins Jahr 2050 weiternutzen -- läuft ja schließlich.

Läuft sogar sehr gut und zuverlässig. Gesprächsqualität ist top.

Und (nach meiner Erinnerung) von Anfang an störungsfrei. Konnte man das von
VoIP auch sagen?

[_] Ja
[_] Nein
[_] Ich möchte das Publikum fragen...

> Und gerade bei ISDN wird der Nutzen für alle deutlich, wenn die
> freiwerdenden Frequenzen auf der Leitung anderweitig genutzt werden
> können.

Das Internet wird ein wenig schneller?

Werde ich ja sehen, was aus meinen 50 MBit/s wird, wenn ich auf ISDN
verzichte... Werden dann bestimmt 52 MBit/s :-)

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 3:35:31 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 19:47:33 +0200 schrieb Kai Bojens:

>>> Einzelschicksale. Sechs Jahre Übergangsfrist und 2021 endgültig
>>> abschalten.
>
>> Statistiken?
>
> Elefanten! Oder was möchtest Du mit Ein-Wort-Antworten ausdrücken?

Ich fand seine Frage nach Statiktiken, ob es wirklich nur die von Dir
genannten "Einzelschicksale" sind, inhaltlich durchaus berechtigt.

Gut, Lukas hätte sich die Mühe machen können, daraus einen grammatikalisch
vollständigen Satz zu bilden.

Ich bin sicher, Du hast ihn auch so verstanden ;-)

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 8, 2015, 4:02:31 PM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt schrieb am 08.04.2015 um 21:35:
> Gut, Lukas hätte sich die Mühe machen können, daraus einen grammatikalisch
> vollständigen Satz zu bilden.

Den war's mir nicht wert.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 8, 2015, 4:07:14 PM4/8/15
to
Kai Bojens schrieb am 08.04.2015 um 20:00:
> Und das irre Festhalten an UKW mit abstrusen Argumenten („sieht doof
> aus im Auto“, „Brauche ich nicht!“) ist ein schönes Beispiel dafür.
> Das ist im Kern der Dreiklang von „Das haben wir noch nie so gemacht.
> Das haben wir schon immer so gemacht, und da könnte ja jeder
> kommen!“.

Was waren bisher die Argumente für DAB? Besserer Klang und mehr Sender.
Besseren Klang während der Fahrt -- bei laufendem Motor und rauschender
Lüftung -- dürfte der Großteil eher nicht bemerken. Die "Sendervielfalt"
wurde bereits entkräftet.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 4:10:02 PM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Und (nach meiner Erinnerung) von Anfang an störungsfrei. Konnte man das von
> VoIP auch sagen?

Du hast natürlich Recht. Weil es mit VOIP am Anfang Probleme gab, taugt
das nichts und kann ISDN auf gar keinen Fall ersetzen.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 4:20:03 PM4/8/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

> Den war's mir nicht wert.

Den Mühe? So siehst Du aus.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 4:20:03 PM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Ich fand seine Frage nach Statiktiken, ob es wirklich nur die von Dir
> genannten "Einzelschicksale" sind, inhaltlich durchaus berechtigt.

Das Wort „Einzelschicksale“ impliziert, dass es mich nicht die Bohne
interessiert, wie viele das betrifft. UKW in 10 Jahren abschalten und
gut is'. Wer dann kein neues Auto oder einen DAB Empfänger hat, schaut
eben in die Röhre. Pech gehabt. Keine Rücksicht auf alte Technologien
und Leute, die sich daran festklammern.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 4:30:03 PM4/8/15
to
Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:

> Was waren bisher die Argumente für DAB? Besserer Klang und mehr Sender.
> Besseren Klang während der Fahrt -- bei laufendem Motor und rauschender
> Lüftung -- dürfte der Großteil eher nicht bemerken. Die "Sendervielfalt"
> wurde bereits entkräftet.

Datendienste zum Beispiel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Audio_Broadcasting#Datendienste

Und der bessere Klang ist sehr wohl ein Kriterium – natürlich nicht in
einem Golf III mit Dieselmotor sondern in einem modernen, gedämpften
Auto, wo man Musik sehr gut hören kann.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 4:54:00 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 20:00:13 +0200 schrieb Kai Bojens:

>>> Aber in dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den
>>> Veränderungen wohl nicht mehr gerne gesehen.
>
>> Sogar Angela Merkel ist jetzt für den Atomausstieg... Deutschland arbeitet
>> an der Umstellung auf erneuerbare Energien.
>
> Dein Dan in hinkenden Vergleichen ist wohlbekannt.

Dan? Der wievielte? ;-)
Nur weil Dir meine Vergleiche nicht gefallen...

> Der Atomausstieg der Merkel ist nichts weiter als eine Reaktion auf
> Fukushima und dem daraus resultierenden öffentlichen Druck.

Gravierende (gesellschaftliche) Veränderungen passieren meistens nur auf
massiven öffentlichen Druck. Spontan fallen mir grad keine Veränderungen
von erheblicher gesellschaftlicher Tragweite ein, bei denen das anders war.

> Die ist morgen auch wieder völlig anderer Meinung bei Bedarf. Und 41%
> gefällt das offenbar

Ich bin sicher, gäbe es eine (in den Augen vieler Wähler) ernstzunehmende
Alternative zur Union, würden mehr Menschen diese Alternative wählen
wollen. Aber die Verhältnisse sind nunmal so, wie sind sind, ob es uns
gefällt oder nicht. Und es ist ja nicht die Schuld von Angela Merkel, daß
andere Parteien an der eigenen Bedeutungslosigkeit arbeiten.

>> Hätte man damals etwas -- fast hätte ich "konservativer" geschrieben --
>> weitlichtiger gedacht, hätte man sich nicht auf Atomkraft eingelassen. Aber
>> man wollte ja Veränderungen um jeden Preis und hat sich dann "billigen und
>> sauberen Atomstrom" einreden lassen.
>
>> Heute, ein paar Jahrzehnte später, stellt man fest, daß die Lagerung
>> strahlenden Abfalls nicht mal so eben aus dem Ärmel zu schütteln ist.
>
> Äh, ja und? Wegen einer Technologie, deren Folgen unterschätzt wurden,
> ist Veränderung per se kritisch und falsch? Glückwunsch! 100 Punkte auf
> der Stillstandsskala!

Das war aber schon ein wenig sopp-oid argumentiert.

Mein Punkt ist und war, ich wiederhole ihn gerne, daß man vorher(!)
nachdenken könnte sollte, ob eine neue Technik tatsächlich immer so
vorteilhaft und segensreich ist, wie sie von den Befürwortern angepriesen
wird.

Eine gesunde Skepsis schadet selten.

>> Auch andere "verblüffende Konzepte", wie der Transrapid oder CargoLifter
>> erwiesen sich als teure Spielwiese für Ingenieure. Ein wenig skeptisches
>> Nachdenken hätten viel Geld sparen können.
>
> Eben. Du gehörst ja ohnehin zu denen, die hinterher vorher schon immer
> alles gewusst und davor gewarnt haben wollen.

Der CargoLifter, ~15 Meter länger und ~25 Meter größer im Durchmesser als
die "Hindenburg", unterliegt den gleichen (luftfahrt)physikalischen
Gesetzmäßigkeiten. Und wer mal die Probleme der "Hindenburg" bei ihren
Landungen gesehen hat...

Und ich war mit meiner Meinung nun wirklich nicht alleine. Recherchier mal,
wie die Fachpresse damals die CargoLifter-Pläne kommentiert hatte. Manche
Menschen erkennen Kaisers neue Kleider, bevor sie sich komplett nackt
gemacht haben. Aber der Trend war damals eben Geld einsammeln und dann
sehen wir mal, ob was draus wird. So manche Blase ist damals geplatzt,
nicht nur die Dot-Com-Blase.

> Der Transrapid läuft in Shanghai übrigens. Und die Erkenntnisse, die man
> aus Forschung und Bau gewonnen hat, sind nicht zu unterschätzen.

Bitte hilf mir auf die Sprünge: Welche Erkenntnisse waren das doch gleich?

Die Teflon-Bratpfanne verdanken wir der Raumfahrt :-)

>> Ich bin für Veränderungen. Aber bitte nicht um ihrer selbst Willen. Besteht
>> wirklich ein Bedarf? Und dann bitte mit Sinn und Verstand geplant, gebaut
>> und betrieben. Noch ein paar Bahnhöfe a la Stuttgart S21 und Fluchhäfen wie
>> BER können wir uns nicht leisten. Hat hier grad jemand "Elbphilharmonie"
>> gesagt?
>
> S21, BER und die Elbphilharmonie sind BAUPROJEKTE und keine
> Veränderungen von gesellschaftlicher Auswirkung, oder von disruptiven
> Technologien, die Einzug gehalten und uns massiv verändert haben
> (Facebook, Smartphones, Streaming etc.). Du vergleichst hier mal wieder
> Dinge, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben.

Es sind Beispiele für ... wir machen erstmal und denken dann drüber nach.
Und Zwischendurch spielen wir an den Anforderungen...

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Uber. Soll ja den Personentransport sowas
von ins 21. Jahrhundert beamen. Kann man so sehen. Kann man auch ganz
anders sehen.

Viele Vorteile umwälzender technologischer Veränderungen sind, sieht man
mal genauer hin, keine.

Denken wir uns einen Chemiekonzern. Um (sichtbare) Kosten zu sparen, werden
die Server nun aus Far-far-away betreut. Kann man so machen. Ändert sich
was an der Infrastuktur, wird ein Drucker Modell 4711 gegen den Nachfolger
4713 getauscht, braucht man einen geänderten Druckertreiber, haben das die
Admins früher schnell selbst gemacht. Nun schreibt man einen Antrag (dauert
länger als den Job mal eben selbst zu machen und erzeugt unsichtbare
Kosten) und nach Ende des Monsuns macht das dann ein Mensch in
Far-far-away. Wird in Summer nicht einfacher und nicht billiger.

Bei Chmiekonzernen sind viel Know-How und viele Materialien Dual-Use-fähig,
man darf nicht mal eben so Wissen nach Far-far-away exportieren. Ups, also
DARAN konnte ja niemand denken...

Ich sehe ganz allgemein, daß einfach zu wenig VORHER nachgedacht wird,
welche Auswirkungen das eigene Handeln NACHHER haben wird.

Du nennst etwas weiter oben Atomkraft eine "Technologie, deren Folgen
unterschätzt wurden", was eine ziemliche Untertreibung sein dürfte. Die
Halbwertszeiten von radioaktivem Abfall waren bekannt. Man hat einfach die
Augen fest geschlossen und gehofft, daß, wenn das Thema Müll akut werden
würde, $IRGENDWER schon $IRGENDWANN $IRGENDEINE Lösung würde aus dem Hut
zaubern können. Leider kam die Fee nicht vorbei und erfüllte auch keine
Wünsche. Schade aber auch. Nun haben wir Müll, den wir die nächsten sagen
wir mal 100.000 Jahre sicher lagern müssen. Wie weiß nur noch niemand.

Mal ehrlich, würdest Du eine weite Autofahrt unternehmen, könntest Du nicht
sehr sicher sein, unterwegs tanken zu können? Oder genauer: Fährst Du los,
wenn Dir klar ist, daß Dir unterwegs garantiert der Sprit ausgehen wird?

Nun ersetzen wir mal ein paar Vokabeln und schon sind wir bei einer
"Technologie, deren Folgen unterschätzt wurden".

>> All diese 'prima' Veränderungen haben den Steuerzahler viel Geld gekostet.
>> Also Dich und mich.
>
> Blafasel.

Verschwendetes Steuergeld ist für Dich "Blafasel"? Na, dann solltest Du
deutlich mehr und ich dafür deutlich weniger Steuern zahlen. Dann isses
nicht mehr mein Geld, was da vergeudet wird.

> Mangelnder Veränderungswillen einer Gesellschaft macht sich in anderen
> Dingen fest. Etwa, wenn es um gleichgeschlechtliche Ehen geht,

An der Nichteinführung gleichgeschlichtlicher Ehen ist "noch niemand
gestorben". Oh, dummes Argument? Wo und von wem hörte ich das unlängst?

> die Öffnung von Bildung,

Bildung ist doch ziemlich offen. Jeder Schüler kann sich auf den Hosenboden
setzen und einen Schulabschluß (nach)machen. Und dann studieren gehen.

Klar. Kostet eigene Zeit, kostet eigene Energie, kostet auch eigenes Geld.
Aber geht.

Natürlich kann man Abitur auch als Klorollendiplom verteilen und wer will,
darf sich einen "Zettel" von der Rolle abreißen. Wird es dadurch besser?

Werden Studenten besser, wenn angehende Ingineure noch nicht mal einen
Dreisatz beherrschen?

> die Akzeptanz neuer Technologien und Ähnlichem.
> Und das ist in einer Gesellschaft, die im Schnitt zur zweitältesten der
> Welt zählt (hinter Japan) zunehmend weniger zu erwarten.

Verschlechtern wir das Gesundheitssystem, machen wir Autos unsicherer,
schaffen wir die Gurtpflicht ab, dann verjüngst sich die Gesellschaft ;-)

> Ältere Menschen (ab 30) sind risikoavers, zunehmend konservativ und wenig
> für abrupten Wandel zu begeistern. Das ist zutiefst menschlich -- lähmt
> aber auch eine Gesellschaft, die zunehmend vergreist.

Nicht mehr jede Katze im Sack kaufen zu wollen und sich nicht immer ein X
für ein U vormachen lassen zu wollen(!), hängt offenbar auch mit
zunehmender Lebenserfahrung zusammen.

> Und das irre Festhalten an UKW mit abstrusen Argumenten ("sieht doof aus
> im Auto", "Brauche ich nicht!") ist ein schönes Beispiel dafür.

Mal ehrlich, warum soll ich mir etwas häßliches ins Auto einbauen, was ich
nicht brauche? Hast Du ein Piercing im Gesicht? Warum nicht? "Sieht doof
aus" und "Brauche ich nicht" sind offenbar manchmal sehr überzeugende
Argumente menschlichen Handelns.

> Das ist im Kern der Dreiklang von "Das haben wir noch nie so gemacht. Das
> haben wir schon immer so gemacht, und da könnte ja jeder kommen!".

Sind ja auch sehr passende 'Weisheiten', sofern sie mit Sinn und Verstand
eingesetzt werden.

"Haben wir schon immer so gemacht" kann man übersetzen mit "weil es sich so
bewährt hat". Der Elektriker der schon immer den Strom abgeschaltet hat,
bevor er an elek. Anlagen arbeitet, hat gute Chancen, sein Wissen zu
tradieren.
Allerdings kann und sollte sich die Frage stellen, ob es Bedarf zu
VerBESSERUNG gibt. Eine Veränderung nur um der Veränderung willen, bringt
selten Vorteile. Oder dekorierst Du Deine Wohnung alle paar Wochen um? Ich
auch nicht. Aber wenn ein Kind dazu kommt, dann sollte man die Nutzung der
Räume überdenken.

"Haben wir noch nie so gemacht" kann man überstzen mit "hat sich (bislang)
nicht bewährt".

Und "Da könnte ja jeder kommen" kann man übersetzen mit "Welche
Auswirkungen hat eine bestimmte Handlung, wenn (ausreichend) viele Menschen
sie machen?". Oder etwas technischer ausgedrückt: "Wie skaliert das?" und
dann ist es eine oftmals sehr berechtigte Frage.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 5:05:05 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 22:20:29 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Und der bessere Klang ist sehr wohl ein Kriterium -- natürlich nicht in
> einem Golf III mit Dieselmotor sondern in einem modernen, gedämpften
> Auto, wo man Musik sehr gut hören kann.

Da kauft man sich extra den Sportwagen Zuffenhausener Provinienz, um den
kernigen Klang des 6-Zylinder-Boxers zu genießen und dann kommt jemand und
will uns den mit Radio-Gedudel vermiesen?

Banause!

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 5:17:14 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 22:20:29 +0200 schrieb Kai Bojens:

Prima...

"MOT ist die Basis für das Broadcast-Website-Verfahren (BWS), mit dem dem
Empfänger ein ganzer HTML-Baum mit Startseiten und interaktiven Elementen
übertragen werden kann. Weiterhin können Radiosender die MOT SlideShow
(SLS) nutzen, um grafisch aufbereitete Zusatzinformationen an ihre Hörer zu
übertragen" (aus obiger Quelle)

Und ich dachte immer, der Fahrer soll konzentriert fahren, darf daher bei
der Fahrt noch nicht mal an seinem Handy fummeln, aber an seinem
DAB-Autoradio dann jede Menge Multimedia "spielen"?

Wer findet den Fehler?

Wolche Goodies mögen ja ganz nett sein, wenn man zuhause ist. Aber da kann
man schon heute Streaming-Dienste nutzen, die Musik und Infos bringen.

Kai Bojens

unread,
Apr 8, 2015, 5:20:03 PM4/8/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Ich bin sicher, gäbe es eine (in den Augen vieler Wähler) ernstzunehmende
> Alternative zur Union, würden mehr Menschen diese Alternative wählen
> wollen.

Nein. Der größte Teil will – wie Du – ein „weiter so“ ohne große
Änderungen, Reformen oder Ähnliches. Und genau das gibt es bei Tante
Angela: das implizite Versprechen, dass alles im Wesentlichen so bleibt.
Ein paar kleine Projekte für die SPD und das war es dann auch. Nur keine
großen Veränderungen, die womöglich etwas abfordern.

> Mein Punkt ist und war, ich wiederhole ihn gerne, daß man vorher(!)
> nachdenken könnte sollte, ob eine neue Technik tatsächlich immer so
> vorteilhaft und segensreich ist, wie sie von den Befürwortern angepriesen
> wird.

> Eine gesunde Skepsis schadet selten.

Deine „gesunde Skepsis“ ist eine Ablehnung, bis das Gegenteil ohne
Zweifel bewiesen wurde. Mit dieser Einstellung wird man generell von
allen überholt. Aber das ist Deinen Ausführungen zufolge ja auch
überhaupt kein Problem. Denn es geht ja auch so.

> Und ich war mit meiner Meinung nun wirklich nicht alleine. Recherchier mal,
> wie die Fachpresse damals die CargoLifter-Pläne kommentiert hatte. Manche
> Menschen erkennen Kaisers neue Kleider, bevor sie sich komplett nackt
> gemacht haben. Aber der Trend war damals eben Geld einsammeln und dann
> sehen wir mal, ob was draus wird. So manche Blase ist damals geplatzt,
> nicht nur die Dot-Com-Blase.

Ja, Projekte sind gescheitert, Blasen sind geplatzt, Firmen sind pleite
gegangen. Allesamt Leute, die eben mal etwas riskiert haben. Und das
kann auch schiefgehen. Klar: Bei Dir gibt es kein Riskiko. Du lehnst ja
einfach alles ab und weißt auch alles besser. Das ist einer der Gründe,
warum Google, Facebook, Intel, WhatsApp, Twitter, eBay, Amazon usw.
allesamt nicht in Deutschland entstanden und auch nicht entstehen
werden. Weil Leute mit Deiner Mentalität dem im Wege stehen und den
„Nee, lass mal lieber“-Geist pflegen.

> Nehmen wir ein anderes Beispiel: Uber. Soll ja den Personentransport sowas
> von ins 21. Jahrhundert beamen. Kann man so sehen. Kann man auch ganz
> anders sehen.

Wah? uber ist einfach ein Konkurrent auf dem Taximarkt und will ohne
Regulierung antreten. Das hat nichts mit neuen Technologien zu tun. Ein
Beispiel für den Einsatz neuer Technologien ist hier eher MyTaxi. Eine
App, mit der ich sofort ein Taxi in der Nähe bestellen kann und genau
sehe, wann das Taxi kommt. *Das* hat den Taximarkt auf Links gedreht und
die Vormacht der Taxizentralen aufgebrochen. uber ist nur eine
Randerscheinung.

Aber ich wette, dass Du mit MyTaxi nie eines bestellt hast…

>> die Öffnung von Bildung,

> Bildung ist doch ziemlich offen. Jeder Schüler kann sich auf den Hosenboden
> setzen und einen Schulabschluß (nach)machen. Und dann studieren gehen.
> Klar. Kostet eigene Zeit, kostet eigene Energie, kostet auch eigenes Geld.
> Aber geht.

Bildung ist immer noch stark von sozialer Herkunft abhängig. Deine
behauptete Durchlässigkeit ist typische Kurzsichtigkeit.

> Natürlich kann man Abitur auch als Klorollendiplom verteilen und wer will,
> darf sich einen "Zettel" von der Rolle abreißen. Wird es dadurch besser?
> Werden Studenten besser, wenn angehende Ingineure noch nicht mal einen
> Dreisatz beherrschen?

Oha. Bist Du schon in der „Früher war alles besser!“-Phase angekommen
und dass die jungen Leute heute ja nichts mehr lernen? Hätte ich nicht
gedacht. Obwohl. Naja. Eigentlich schon. Passt.

>> Und das irre Festhalten an UKW mit abstrusen Argumenten ("sieht doof aus
>> im Auto", "Brauche ich nicht!") ist ein schönes Beispiel dafür.

> Mal ehrlich, warum soll ich mir etwas häßliches ins Auto einbauen, was ich
> nicht brauche? Hast Du ein Piercing im Gesicht? Warum nicht? "Sieht doof
> aus" und "Brauche ich nicht" sind offenbar manchmal sehr überzeugende
> Argumente menschlichen Handelns.

Was ein Piercing mit einem DAB Gerät gemein hat, erschließt sich wohl
auch nur Dir.

>> Das ist im Kern der Dreiklang von "Das haben wir noch nie so gemacht. Das
>> haben wir schon immer so gemacht, und da könnte ja jeder kommen!".

> Sind ja auch sehr passende 'Weisheiten', sofern sie mit Sinn und Verstand
> eingesetzt werden.

Oha, Du bist also geistig schon 70. Schön zu sehen.

Andreas Schwarz

unread,
Apr 8, 2015, 6:01:12 PM4/8/15
to
Der Unsinn des Kraftfahrzeug getriebenen Individualverkehrs, sollte sich ja
hoffentlich bald genauso erledigen, wie das Bandbreiten verschwendene uebertragen
von Radiosendungen im Ultrakurzwellenbereich. Eine Posse des letzten Jahrhunderts,
bald werden wir nur noch darueber laecheln, wenn wir zurueck denken.


--

PGP: 0x661AB571

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 6:18:27 PM4/8/15
to
Am 09 Apr 2015 00:01:10 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

>> Da kauft man sich extra den Sportwagen Zuffenhausener Provinienz, um den
>> kernigen Klang des 6-Zylinder-Boxers zu genießen und dann kommt jemand und
>> will uns den mit Radio-Gedudel vermiesen?
>
> Der Unsinn des Kraftfahrzeug getriebenen Individualverkehrs, sollte sich ja
> hoffentlich bald genauso erledigen, wie das Bandbreiten verschwendene uebertragen
> von Radiosendungen im Ultrakurzwellenbereich. Eine Posse des letzten Jahrhunderts,
> bald werden wir nur noch darueber laecheln, wenn wir zurueck denken.

Klar. Bald werden wir alle Beamen und Informationen werden direkt von einem
Gehirn zum anderen übertragen...

Aber bis dahin macht Autofahren noch viel Spaß.

Und wie sonst sollen wir von A nach B kommen? Mit der Bahn? Ach komm,
Eisenbahnen gibt es seit den 1840er Jahren. Ist also sowas von old-school
und gehört zwangsabgeschafft.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 8, 2015, 7:20:10 PM4/8/15
to
Am Wed, 8 Apr 2015 23:18:52 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:
>
>> Ich bin sicher, gäbe es eine (in den Augen vieler Wähler) ernstzunehmende
>> Alternative zur Union, würden mehr Menschen diese Alternative wählen
>> wollen.
>
> Nein. Der größte Teil will -- wie Du -- ein "weiter so" ohne große
> Änderungen, Reformen oder Ähnliches.

Ich bin für Veränderungen, wo sie nutzen. Sonst wäre ich heute noch bei
meinem (selbstgebauten) Modem mit 300 Bit/s.

> Und genau das gibt es bei Tante Angela: das implizite Versprechen, dass
> alles im Wesentlichen so bleibt.

Deshalb auch der Atomausstieg...

> Ein paar kleine Projekte für die SPD und das war es dann auch. Nur keine
> großen Veränderungen, die womöglich etwas abfordern.

Vielleicht sollte die SPD ein paar verblüffende Konzepte vorlegen. So wie
damals die Agenda 2010. Vielleicht diesmal mit weniger handwerklichen
Fehlern?

> Deine "gesunde Skepsis" ist eine Ablehnung, bis das Gegenteil ohne
> Zweifel bewiesen wurde. Mit dieser Einstellung wird man generell von
> allen überholt. Aber das ist Deinen Ausführungen zufolge ja auch
> überhaupt kein Problem. Denn es geht ja auch so.

Ist das so? Bei vielen Dingen ist dieser -- Du nennst ihn "ablehnend", ich
nennen ihn vorsichtig -- Ansatz sehr vernünftig.

Gentechnik? Wir wissen nicht, ob wir die Büchse der Pandora öffnen, aber
wir machen erstmal.

Atomanlagen? Wir haben keine Ahnung, was da genau passiert, und wenn es
dann doch schiefgeht, dann benennen wir Windscale eben in Sellafield um.
Kein guter Plan.

> Ja, Projekte sind gescheitert, Blasen sind geplatzt, Firmen sind pleite
> gegangen. Allesamt Leute, die eben mal etwas riskiert haben. Und das
> kann auch schiefgehen. Klar: Bei Dir gibt es kein Riskiko. Du lehnst ja
> einfach alles ab und weißt auch alles besser. Das ist einer der Gründe,
> warum Google, Facebook, Intel, WhatsApp, Twitter, eBay, Amazon usw.
> allesamt nicht in Deutschland entstanden und auch nicht entstehen
> werden. Weil Leute mit Deiner Mentalität dem im Wege stehen und den
> "Nee, lass mal lieber"-Geist pflegen.

Beim Platzen der Börsen haben viele Menschen viel Geld verloren. War ja
nicht meines. Gut, war auch nur Geld.

Daß es in den USA eine ganz andere Unternehmenskultur und auch
Gründungskultur gibt, hat viele Ursachen, unter anderem liegt das auch an
ganz anderen bzw. fehlenden gesetzlichen Einschränkungen.

Zudem gibt es ganz andere Auffassungen, wie Universitäten organisiert sein
sollten und wie sie mit der Wirtschaft verzahnt sein sollten.

Ja, hierzulande beklagt man sich, daß eine Firma wie Apple sich nicht hier
hat gründen können, gleichzeitig verbietet die Arbeitsstättenveordnung
(verkürzt ausgedrückt) Räume ohne Tageslicht. Ja, was denn nun? Übertreiben
wir es mit dem Schutz der Werktätigen?

>> Nehmen wir ein anderes Beispiel: Uber. Soll ja den Personentransport sowas
>> von ins 21. Jahrhundert beamen. Kann man so sehen. Kann man auch ganz
>> anders sehen.
>
> Wah? uber ist einfach ein Konkurrent auf dem Taximarkt und will ohne
> Regulierung antreten. Das hat nichts mit neuen Technologien zu tun. Ein
> Beispiel für den Einsatz neuer Technologien ist hier eher MyTaxi. Eine
> App, mit der ich sofort ein Taxi in der Nähe bestellen kann und genau
> sehe, wann das Taxi kommt. *Das* hat den Taximarkt auf Links gedreht und
> die Vormacht der Taxizentralen aufgebrochen. uber ist nur eine
> Randerscheinung.
>
> Aber ich wette, dass Du mit MyTaxi nie eines bestellt hast...

Stimmt. Denn ich fahre super selten Taxi.

>>> die Öffnung von Bildung,
>
>> Bildung ist doch ziemlich offen. Jeder Schüler kann sich auf den Hosenboden
>> setzen und einen Schulabschluß (nach)machen. Und dann studieren gehen.
>> Klar. Kostet eigene Zeit, kostet eigene Energie, kostet auch eigenes Geld.
>> Aber geht.
>
> Bildung ist immer noch stark von sozialer Herkunft abhängig. Deine
> behauptete Durchlässigkeit ist typische Kurzsichtigkeit.

Ist das so?

> Oha. Bist Du schon in der "Früher war alles besser!"-Phase angekommen
> und dass die jungen Leute heute ja nichts mehr lernen? Hätte ich nicht
> gedacht. Obwohl. Naja. Eigentlich schon. Passt.

Früher war nicht alles besser, aber zum Teil deutlich anders.

Mein Opa half mir einst bei den Lateinhausaufgaben. Obwohl seine Schule
Jahrzehnte her war, war er erstaunlich fit in Latein. Damals gab es weniger
Stoff zu lernen, der wurde aber gepaukt, daß er nie wieder vergessen wurde.

Erstrebenswert? Aus heutiger Sicht nicht.

Zu meiner Schulzeit wurde ich noch am Rechenschieber ausgebildet (übrigens
als letzter Jahrgang in S-H), da war es noch wichtig, die Größe des
Ergebnisses abschätzen zu können. Erstrebenswert? Durchaus.

Die Generation "Kopfrechnen" konnte noch vieles, was die Generation
"Knopfrechnen" nicht mehr kann. Eine solide mathematische Bilder schadet
nicht. Gut, wer immer sein Smartphone mit sich herumträgt und die
Taschenrechner-App bedienen kann, der muß das kleine Einmaleins nicht im
Kopf haben, weiß dann aber ohne Lebensmittelampel nicht, ob 53% Zucker in
einem Lebensmittel viel oder wenig ist.

Unterhalte Dich mal mit Lehrern oder Dozenten. Zu Deiner und meiner
Schulzeit mußte man für ein Referat noch Bücher lesen und sich mit dem
Stoff soweit beschäftigen, daß man ihn erklären konnte. Und eine Folie
mußte man auch mit der Hand malen.

Heute wird aus -- hier sind Arnulfs Worte durchaus mal angebracht --
"Spickipedia" und "Abguckel" kopiert, alles in PowerPoint kopiert und dann
der Beamer bemüht. Sieht alles sehr schick aus. Haben Referent und der Rest
der Klasse was verstanden? Können Nachfragen beantwortet werden? Nö. Aber
sah alles sehr stylisch aus.

Um Grundlagen der Mathemathik zu lernen und zu lehren, braucht es Tafel und
Kreide. Und das seit Archimedes Zeiten. Klar, mit Multimedia kann man
vieles anschaulicher und bunter machen, Dinge bewegen sich.

Frag mal Lehrer, ob sich Schreibfähigkeiten im Laufe der Jahre verändert
haben. Handschrift? Stirbt langsam aus. Smartphone-Daumen als Erkrankung
ist auch neu.

Wird Schule besser, wenn man jeden Scheiß multimedial untermalt? Warum
beklagen sich Fachhochschulen und Universitäten über mangelnde Kenntnisse
und Fähigkeiten? Warum müssen Vorkurse in Mathe angeboten werden?

>>> Und das irre Festhalten an UKW mit abstrusen Argumenten ("sieht doof aus
>>> im Auto", "Brauche ich nicht!") ist ein schönes Beispiel dafür.
>
>> Mal ehrlich, warum soll ich mir etwas häßliches ins Auto einbauen, was ich
>> nicht brauche? Hast Du ein Piercing im Gesicht? Warum nicht? "Sieht doof
>> aus" und "Brauche ich nicht" sind offenbar manchmal sehr überzeugende
>> Argumente menschlichen Handelns.
>
> Was ein Piercing mit einem DAB Gerät gemein hat, erschließt sich wohl
> auch nur Dir.

Es war ein Beispiel dafür, daß Menschen Dinge, die sie als häßlich un
unnütz empfinden, nicht haben wollen. Was Dir das Piercing ist dem anderen
ein angefrickeltes DAB-Dingsi im Auto.

>>> Das ist im Kern der Dreiklang von "Das haben wir noch nie so gemacht. Das
>>> haben wir schon immer so gemacht, und da könnte ja jeder kommen!".
>
>> Sind ja auch sehr passende 'Weisheiten', sofern sie mit Sinn und Verstand
>> eingesetzt werden.
>
> Oha, Du bist also geistig schon 70. Schön zu sehen.

Keineswegs. Ich habe nur ein anderes Verständnis von Augenmaß als Du und
will nicht alles zwangsweise verbieten oder abschalten, nur weil es etwas
anderes gibt.

Nik

Andreas Schwarz

unread,
Apr 8, 2015, 10:05:04 PM4/8/15
to
On Thu, 9 Apr 2015 00:18:22 +0200, Nikolaus Bernhardt wrote:
> Am 09 Apr 2015 00:01:10 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

> > Der Unsinn des Kraftfahrzeug getriebenen Individualverkehrs, sollte sich ja
> > hoffentlich bald genauso erledigen, wie das Bandbreiten verschwendene uebertragen
> > von Radiosendungen im Ultrakurzwellenbereich. Eine Posse des letzten Jahrhunderts,
> > bald werden wir nur noch darueber laecheln, wenn wir zurueck denken.
>
> Klar. Bald werden wir alle Beamen und Informationen werden direkt von einem
> Gehirn zum anderen übertragen...

Es ist schwer fuer aeltere Menschen, sich einem Modell, welches man kennt,
zu entziehen oder gar darueber hinwegzuschauen. Ein natuerliches Verhalten,
denn das einem Vertraute vermittelt Sicherheit.

So gesehen, ist diese Denkweise der "Generation Auto" nicht zu veruebeln,
das wird aber nichts daran aendern, dass der Wertewandel genauso schnell
kommen wird, wie beim "nichtrauchen" in Kneipen und Restaurants.

--

PGP: 0x661AB571

Lukas Schmidt

unread,
Apr 9, 2015, 2:24:27 AM4/9/15
to
Netter Versuch.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 9, 2015, 2:25:23 AM4/9/15
to
Viel mehr impliziert es, dass es sich um einzelne Personen handelt, die
jedenfalls nicht die Mehrheit darstellen. Und das bezweifle ich stark.

Kai Bojens

unread,
Apr 9, 2015, 8:30:03 AM4/9/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Gentechnik? Wir wissen nicht, ob wir die Büchse der Pandora öffnen, aber
> wir machen erstmal.

Die „Büchse der Pandora“. Oha. Darunter machst Du es bei Vergleichen
nicht mehr, oder? Kleiner Tipp: So ziemlich alles Nahrung was Du
irgendwie zu Dir nimmst, ist irgendwo in der Kette mit gentechnisch
veränderten Organismen in Berührung gekommen. Diese mussten nämlich
bisher nicht gekennzeichnet werden:

http://www.transgen.de/lebensmittel/enzyme/925.doku.html

Aber, hey: das mit der Gentechnik geht bestimmt irgendwie schief und Du
kannst dann wieder einmal sagen, dass Du ja vorher schon alles besser
gewusst hast.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 9, 2015, 3:34:48 PM4/9/15
to
Du hast

"Man sollte warten, bis sich eine Technik bewährt hat und erst dann darauf
umsteigen, wenn es vorteilhaft ist."

fast richtig ausgesprochen.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 9, 2015, 3:41:07 PM4/9/15
to
Am 09 Apr 2015 04:05:02 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

>> Klar. Bald werden wir alle Beamen und Informationen werden direkt von einem
>> Gehirn zum anderen übertragen...
>
> Es ist schwer fuer aeltere Menschen, sich einem Modell, welches man kennt,
> zu entziehen oder gar darueber hinwegzuschauen. Ein natuerliches Verhalten,
> denn das einem Vertraute vermittelt Sicherheit.
>
> So gesehen, ist diese Denkweise der "Generation Auto" nicht zu veruebeln,
> das wird aber nichts daran aendern, dass der Wertewandel genauso schnell
> kommen wird, wie beim "nichtrauchen" in Kneipen und Restaurants.

Ich wünschte, es gäbe eine Bahn, die pünktlich, schnell, zuverlässig und
preisgünstig ist.

Meine Arbeitszeiten lassen sich nur mit Mühe an die Fahrtzeiten der Bahn
anpassen. Und wenns nach der Arbeit zum Sport gehen soll, ist das mit dem
Auto auch viel einfacher, zumal ich einen Teil meiner Reitsachen eh immer
im Auto lasse.

Wer sich nur innerhalb einer Großstadt bewegt, für den ist ein Leben ohne
Auto denkbar und sogar sinnvoll. Wer etwas ländlicher wohnt, ist ohne Auto
oftmal sowas von am Arsch der Welt...

Nik

Daniel Pache

unread,
Apr 10, 2015, 8:51:01 AM4/10/15
to
Am 08.04.2015 um 17:26 schrieb Kai Bojens:

> Außerdem ist das ein kostenintensiver (Strom, Techik, Personal) Betrieb
> von zwei parallelel Verbreitungswegen, der schlicht überflüssig ist. Das
> analoge Fernsehen ist auch längst abgeschaltet und niemand ist daran
> gestorben.

Lösung: DAB-Sendeanlagen abschalten und verschrotten. Tadaa! Nur noch
eine zuverlässige und kostengünstige Technik, alle sind zufrieden bis
auf ein paar Einzelschicksale.



Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 10, 2015, 9:42:42 AM4/10/15
to
*chi chi*

:-)

Kai Bojens

unread,
Apr 10, 2015, 10:50:03 AM4/10/15
to
Daniel Pache <daniel...@gmx.net> wrote:

> Lösung: DAB-Sendeanlagen abschalten und verschrotten. Tadaa! Nur noch
> eine zuverlässige und kostengünstige Technik, alle sind zufrieden bis
> auf ein paar Einzelschicksale.

Das stimmt. Die Ewiggestrigen „Reicht doch!“ würde es freuen.

Lukas Schmidt

unread,
Apr 10, 2015, 11:10:12 AM4/10/15
to
Packen wir's an ;-)

Kai Bojens

unread,
Apr 25, 2015, 9:20:03 AM4/25/15
to
Kai Bojens <k...@kbojens.de> wrote:

> Was sehr schade ist. UKW gehört endlich zwangsabgeschaltet. Aber in
> dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den Veränderungen
> wohl nicht mehr gerne gesehen.

Tja, anderswo ist man mal wieder weiter. Norwegen schaltet UKW 2017 ab.

http://www.golem.de/news/norwegen-ukw-radio-wird-2017-abgeschaltet-1504-113594.html

Mike Grantz

unread,
Apr 25, 2015, 10:59:41 AM4/25/15
to
Ja, schafft alle Fallback-Technik ab, denn die Welt wird sich stets dem
Fortschritt widmen. Es wird nie eine Katastrophe geben.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 25, 2015, 2:04:42 PM4/25/15
to
Am Sat, 25 Apr 2015 15:13:48 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Kai Bojens <k...@kbojens.de> wrote:
>
>> Was sehr schade ist. UKW gehört endlich zwangsabgeschaltet. Aber in
>> dieser zunehmend älter werdenden Republik ist das mit den Veränderungen
>> wohl nicht mehr gerne gesehen.
>
> Tja, anderswo ist man mal wieder weiter.

Klar, woanders ist man IMMER weiter.

Ganz Europa hat digitalen Polizeifunk. Nur Deutschland und Albanien nicht.
Dann führt Deutschland Digitalen Polizeifunk ein und Und UND...
funktioniert nicht zuverlässig. Nein - Doch - Oh!

Gut, bei der Polizei ist ein zuverlässiges Kommunikationsmittel nicht so
wichtig. Oh, im Notfall doch? Also DAMIT konnte ja niemand rechnen.

Was neu ist, ist eben IMMER besser...

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 25, 2015, 2:12:07 PM4/25/15
to
Am Sat, 25 Apr 2015 16:59:39 +0200 schrieb Mike Grantz:

> Ja, schafft alle Fallback-Technik ab, denn die Welt wird sich stets dem
> Fortschritt widmen. Es wird nie eine Katastrophe geben.

Es gab Kommunen, die ihrer Freiwilligen Feuerwekr Digitale Melde-Empfänger
(DME) spendiert haben. Dann dachte man, daß man die Sirenen auf den Dächern
ja abschalten und abbauen könnte.

Dann stellte sich raus, daß die DME doch nicht immer so zuverlässig sind.
Und gerade bei der Alamierung der Feuerwehrangehörigen ist das eine dumme
Idee.

Nun hat man wieder zusätzlich Sirenen auf den Dächern. Ja, im Vergleich zu
schicken DME ist das primitive Low-Tech. Aber sie funktioniert. Und man
erreicht damit auch die Menschen, die keinen teuren DME in der Tasche
haben.

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 25, 2015, 7:32:03 PM4/25/15
to
Nikolaus Bernhardt schrieb am 25.04.2015 um 20:04:
> Klar, woanders ist man IMMER weiter.

> Was neu ist, ist eben IMMER besser...

Die Frage ist, welchen Preis man für Fortschritt zu bezahlen bereit ist.

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 26, 2015, 5:32:16 AM4/26/15
to
Am Sun, 26 Apr 2015 01:32:02 +0200 schrieb Lukas Schmidt:

> Nikolaus Bernhardt schrieb am 25.04.2015 um 20:04:
>> Klar, woanders ist man IMMER weiter.
>
>> Was neu ist, ist eben IMMER besser...
>
> Die Frage ist, welchen Preis man für Fortschritt zu bezahlen bereit ist.

Hat Fortschritt an sich einen Wert? Oder einen Preis?

Ein Beispiel:
Pferde waren lange ein zuverlässiges Antriebs- und Fortbewegungsmittel.
Gut, sie zu halten und zu betreiben erzeugte einen sehr großen Aufwand. Man
mußte sich mit ihnen auskennen. Sie mußten auch dann gefüttert werden, wenn
sie nicht gebraucht wurden, auch mußten dann die Ställe gesäubert werden.
Und immer wieder mußte der Hufschmied... Und wenn der Gaul mal krank ist...

Wer mal eben ins nächste Dorf wollte, mußte das Pferd vorbereiten, also die
Hufe kontrollieren, striegeln und satteln bzw. die Kutsche anspannen
(lassen). Selbst wenn ich schnell bin, brauche ich dafür mindestens ein 15
Minuten, wenn ich's mit Muße mache oder das Pferd dreckig ist, dauert die
Vorbereitung auch gerne eine Stunde.

Wie vorteilhaft ist da doch ein Automobil. Aufschließen, reinsetzen, sich
angurten, Motor anlassen und los. Vorbereitung unter einer Minute. Ich muß
nicht jeden Tag füttern, alle 700km tanken reicht. Keine Pferdebox vom Mist
leerzuschaufeln, ich muß kein junges Fohlen zu einem Reit- oder Kutschpferd
ausbilden. Das Auto erreicht Geschwindigkeiten, von denen der Reiter nur
träumen kann.

Gut, Autos reproduzieren sich nicht von alleine, bei Pferden ist das
einfach(er)...

Als Reiter und Autofahrer sehe ich durchaus die Vorteile. Und so schön
reiten auch sein mag, autofahren hat nicht nur bei Scheißwetter Vorteile.

Was werten wir nun als "Preis" für diesen Fortschritt? Oder was genau als
seinen "Wert"?

Den erheblich höheren Ressourcenbedarf bei der Herstellung eines Autos? Den
Aufwand, ein Auto wieder in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen? Das ist
beim Pferd wirklich einfacher.

Die ganz anderen Möglichkeiten, die neue Form der Mobilität, die das Auto
ermöglicht?

Zurück zum Ausgangsbeispiel Rundfunk: Warum keinen Parallelbetrieb von
analog und DAB+? Warum Zwangsabschaltung? Das Pferd hat heute (in seiner
nicht sooo kleinen) Nische seine Existenzberechtigung, auch wenn die Leute
lieber mit den Auto fahren. Weil das Auto überzeugende Vorteile hat, so wie
auch DAB+ Vorteile (viel mehr Auswahl an Sendern) hat.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 26, 2015, 5:58:10 AM4/26/15
to
Am Thu, 9 Apr 2015 14:25:01 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Die "Büchse der Pandora". Oha. Darunter machst Du es bei Vergleichen
> nicht mehr, oder?

Sehen wir uns mal die Zustände in Tschernobyl oder Fukushima an. Echt
klasse. Die Strahlung in Fukushima töten Dich binnen einer Stunde.

Die Endlagerfrage ist immer noch ungeklärt, neulich schwirrte die
Jahreszahl 2170 durch die Medien, das ist kurz vor Fertigstellung des
Flughafens BER :-)

Und dann gibt es ein paar Zehntausend Kernsprengköpfe, die nicht in falsche
Hände geraten dürfen. Experten befürchten, daß es nur eine Frage der Zeit
wäre, bis genau das passiert. Und Plutonium aus diesen Sprengköpfen muß
sicher endgelagert werden. Kein Mensch weiß wie.

Stellen wir uns den 'Spaß' vor, den die Menschheit haben wird, wenn
Terroristen sich eines Atomsprengkopfes bemächtigen und damit einen
Atomkrieg auslösen...

Und wenn Du mal nachliest, was die "Büchse der Pandora" in der klassischen
Mythologie bedeutet...

Die Menschheit hat immer noch die Hoffnung, daß man all die schlechten
Dinge, die vorher aus der Büchse kamen, irgendwie meistern kann...

Ich finde den Vergleich nach wie vor passend.

Nik

Lukas Schmidt

unread,
Apr 26, 2015, 12:00:45 PM4/26/15
to
Nikolaus Bernhardt schrieb am 26.04.2015 um 11:32:
> Zurück zum Ausgangsbeispiel Rundfunk: Warum keinen Parallelbetrieb von
> analog und DAB+? Warum Zwangsabschaltung? Das Pferd hat heute (in seiner
> nicht sooo kleinen) Nische seine Existenzberechtigung, auch wenn die Leute
> lieber mit den Auto fahren. Weil das Auto überzeugende Vorteile hat, so wie
> auch DAB+ Vorteile (viel mehr Auswahl an Sendern) hat.

Weil wir Ewiggestrigen sonst nie auf DAB+ wechseln. Die ganzen
technischen Vorteile scheinen uns ja nicht zu überzeugen, also muss man
zwingen.

Kai Bojens

unread,
Apr 26, 2015, 1:00:03 PM4/26/15
to
Nikolaus Bernhardt <nikolaus....@gmail.com> wrote:

> Zurück zum Ausgangsbeispiel Rundfunk: Warum keinen Parallelbetrieb von
> analog und DAB+? Warum Zwangsabschaltung?

Welchen Teil von „doppelte technische Strukturen vorzuhalten kostet
mehr als nur eine Ausbreitungstechnik zu finanzieren“ kann man nicht
verstehen? Das ist auch der Grund für die KEF, den Öffentlich
Rechtlichen den Parallelbetrieb zumindest von Lang- und Mittelwelle zu
untersagen.

Im übrigen können die freiwerdenen Frequenzen erheblich besser genutzt
werden als heute für UKW Radio. Beides spricht deutlich geben die
Fortführung von UKW.

Andreas Schwarz

unread,
Apr 26, 2015, 3:42:58 PM4/26/15
to
On Sun, 26 Apr 2015 11:58:05 +0200, Nikolaus Bernhardt wrote:

> Stellen wir uns den 'Spaß' vor, den die Menschheit haben wird, wenn
> Terroristen sich eines Atomsprengkopfes bemächtigen und damit einen
> Atomkrieg auslösen...

Oder gleich, ganz oder teilweise, selber bauen. Mit zunehmenden technischem
Fortschritt wird es fuer Einzelne immer einfacher, einen maximal moeglichen
Schaden zu erzeugen.

--

PGP: 0x661AB571

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 26, 2015, 4:35:16 PM4/26/15
to
Kommt drauf an.

Das Wissen, um einen (primitiven, aber funktionsfähigen) Sprengsatz zu
bauen, lernt jeder Physikstudent. Das Gun-Design der "Little Boy"-Bombe,
die über Hiroshima eingesetzt wurde, ist wirklich einfach.

Erst wenn stärkere Bomben benötigt werden, muß vom Gun-Design auf ein
Imposionsdesign umgestiegen werden. Auch hier ist die Theorie bekannt, aber
die technische Umsetzung ist nicht mehr trivial.

Ungeachtet dessen braucht man den nuklearen Brennstoff. Und dieser ist
nicht mal so eben anzureichern oder zu erbrüten und dann zu isolieren.

Tom Clancy hat den Bau einer Nuklearwaffe durch Terroristen in einem seiner
Bücher[1] recht genau beschrieben. Im Roman hatten die Terroristen das
Glück, eine verlorene Atombombe bergen zu können und aus ihrem Material
eine neue Bombe bauen zu können.

Nik

1.) Tom Clancy: Das Echo aller Furcht. München 2003, ISBN 3-442-45647-9

Daniel Pache

unread,
Apr 27, 2015, 3:30:01 AM4/27/15
to
Am 26.04.2015 um 18:56 schrieb Kai Bojens:

> Im übrigen können die freiwerdenen Frequenzen erheblich besser genutzt
> werden als heute für UKW Radio. Beides spricht deutlich geben die
> Fortführung von UKW.

Millionen vorhandene Geräte sprechen deutlich für die Fortführung von
UKW. Ausserdem hörst Du bei UKW wenigstens noch Radio, wenn Du am Rande
des Empfangsgebietes bist. Bei Digitalradio hörst Du einfach nichts
mehr. Und sag mir jetzt nicht, dass wir Deutschen in der Lage wären, ein
lückenloses Netz aufzubauen. Das schaffen wir seit Jahren beim
Behördendigitalfunk nicht und wir schaffen es beim mobilen Internet nicht.

Beim Behördendigitalfunk wird ein fehlender Sendemast dann aufgestellt,
wenn man wieder ein Beamter fast gestorben wäre und der öffentliche
Aufschrei verstärkt durch Presse usw. besonders groß ist.

Wenn 100 Leute bei Kirchnüchel hinter Malente im toten DAB+-Winkel
wohnen wird das keine Sau interessieren. Und da im Gegensatz zu UKW
nicht zig verschiedene Sendemasten benutzt werden sondern alles über ein
Trägersignal läuft, hat man dann nicht wenigstens noch Radio Nora und
NDR Kultur, sondern halt gar nichts.

Das Geld für DAB+ wäre besser beim LTE-Ausbau aufgehoben, Internetradio
kann ich in meinem Auto jetzt schon Problemlos hören und der Stream
reisst nicht mal im Herrentunnel ab. Einzig im nahen Osten ists Essig.
Also: DAB+-Geld in die ostdeutsche LTE-Struktur investieren und gut ist.

Gruß

Daniel

Kai Bojens

unread,
Apr 27, 2015, 8:40:03 AM4/27/15
to
Daniel Pache <daniel...@gmx.net> wrote:

> Millionen vorhandene Geräte sprechen deutlich für die Fortführung von
> UKW. Ausserdem hörst Du bei UKW wenigstens noch Radio, wenn Du am Rande
> des Empfangsgebietes bist.

Aha. Ich fahre mit Dir gerne einmal durch meine neue Heimatstadt, die in
der Nähe von Hamburg aber am Arsch der Welt liegt. Dort sind selbst die
Sender des NDR teilweise nur mit Glück zu empfangen.

Andreas Schwarz

unread,
Apr 27, 2015, 4:16:05 PM4/27/15
to
Die digitale Uebertragung hat auch den Vorteil, dass man die Empfaenger durch
Verschluesselung selektieren kann. For free ist sind halt nur essentielle
Informationen, wer etwa GEMA pflichtige Musik hoeren will, der sollte schon
eine entsprechende Lizenz erwerden und auch dafuer bezahlen. Da freut sich
der Shareholder, da geht was. 8)

--

PGP: 0x661AB571

Andreas Schwarz

unread,
Apr 27, 2015, 4:58:19 PM4/27/15
to
On Sun, 26 Apr 2015 22:35:09 +0200, Nikolaus Bernhardt wrote:
> Am 26 Apr 2015 21:42:55 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

> > Oder gleich, ganz oder teilweise, selber bauen. Mit zunehmenden technischem
> > Fortschritt wird es fuer Einzelne immer einfacher, einen maximal moeglichen
> > Schaden zu erzeugen.
>
> Kommt drauf an.
>
> Das Wissen, um einen (primitiven, aber funktionsfähigen) Sprengsatz zu
> bauen, lernt jeder Physikstudent. Das Gun-Design der "Little Boy"-Bombe,
> die über Hiroshima eingesetzt wurde, ist wirklich einfach.
>
> Erst wenn stärkere Bomben benötigt werden, muß vom Gun-Design auf ein
> Imposionsdesign umgestiegen werden. Auch hier ist die Theorie bekannt, aber
> die technische Umsetzung ist nicht mehr trivial.
>
> Ungeachtet dessen braucht man den nuklearen Brennstoff. Und dieser ist
> nicht mal so eben anzureichern oder zu erbrüten und dann zu isolieren.

Nicht einfach, aber sicher ungleich einfacher als vor 60 Jahren. Plaene zur
Herstellung wurden vom Vater der "paktistanischen Atombombe" an z.B. Libyen
verkauft, auch ohne herausragende Wissenschaftler und langatmige Testreihen,
duerfte mit solchen Plaenen das "Doing" klar sein. Schnelle Elektronik fuer
Zuendung und Sensoren ist sicher kein Hexenwerk mehr und der 3D Druck zur
Herstellung von Konstruktionsteilen ist auch verfuegbar. Weiterhin ist mehr
radioaktives Material im Umlauf (mehr oder weniger angereichert). Es braucht
sicher keinen HighTech Staat mehr um sowas zu bewerkstelligen.

--

PGP: 0x661AB571

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 27, 2015, 5:37:07 PM4/27/15
to
Am 27 Apr 2015 22:58:17 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

>> Ungeachtet dessen braucht man den nuklearen Brennstoff. Und dieser ist
>> nicht mal so eben anzureichern oder zu erbrüten und dann zu isolieren.
>
> Nicht einfach, aber sicher ungleich einfacher als vor 60 Jahren.

Klar. Damals brauchte es ein Dutzend Nobelpreisträger, mehrere Jahre Zeit
und sehr viel Geld, um die Entwicklung einer Atombombe zu schaffen.

> Plaene zur Herstellung wurden vom Vater der "paktistanischen Atombombe"
> an z.B. Libyen verkauft, auch ohne herausragende Wissenschaftler und
> langatmige Testreihen, duerfte mit solchen Plaenen das "Doing" klar
> sein.

Das ist wohl wahr.

> Schnelle Elektronik fuer Zuendung und Sensoren ist sicher kein
> Hexenwerk mehr

Äh... Besser ist ein guter Plan und präzises Arbeiten, dann geht's auch
ohne sowas.

> und der 3D Druck zur Herstellung von Konstruktionsteilen ist auch
> verfuegbar.

Stimmt. Und den Rest erlesigt man mit CNC-Fräsen. Was präzise genug für
Optische Linsen ist, ist auch präzise genug für Bauteile von Atombomben, so
beschreibt es Calncy sehr plausibel.

> Weiterhin ist mehr radioaktives Material im Umlauf (mehr oder weniger
> angereichert). Es braucht sicher keinen HighTech Staat mehr um sowas zu
> bewerkstelligen.

Nun, ein paar Kilogramm angereichertes Pu239 kauft man nicht mal eben bei
eBay. Und der Iran war mit seiner Urananreicherung auch nicht soooo
erfolgreich. Bislang. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis man
auch in Teheran über die Bombe verfügt. Wird nur nichts nützen. Man kann
sie nicht ungestraft einsetzen.

Jeder potentielle Gegner verfügt über ausreichend Zweitschlagskapazitäzt
oder entsprechende Verbündete mit dieser Kapazität.

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 27, 2015, 5:40:04 PM4/27/15
to
Und wenn die dann statt analogem UKW dann DAB+ senden, wird alles viel
besser? "Ja, ne, is klar". Oder um es mit einem anderen Zitat zu sagen:
"Ich glaube nicht, Tim..."

Nik

Nikolaus Bernhardt

unread,
Apr 27, 2015, 5:41:13 PM4/27/15
to
Am 27 Apr 2015 22:16:03 +0100 schrieb Andreas Schwarz:

> Die digitale Uebertragung hat auch den Vorteil, dass man die Empfaenger durch
> Verschluesselung selektieren kann. For free ist sind halt nur essentielle
> Informationen, wer etwa GEMA pflichtige Musik hoeren will, der sollte schon
> eine entsprechende Lizenz erwerden und auch dafuer bezahlen. Da freut sich
> der Shareholder, da geht was. 8)

Zahlen wir diese Lizenz nicht bereits mit der Rundfunkgebühr?

Nik

Andreas Schwarz

unread,
Apr 28, 2015, 5:32:38 PM4/28/15
to
Es ist ein Rundfunkbeitrag, der nur den Landesrundfunkanstalten zugute kommt. Wie
nun die einzelnen Sender ihr Umlagesystem gestalten, bleibt wohl diesen ueberlassen
(ich sehe hier keinen Unterschied zu z.B. TV Sendern).

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Nikolaus Bernhardt

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May 1, 2015, 6:50:51 AM5/1/15
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Am Mon, 27 Apr 2015 09:30:00 +0200 schrieb Daniel Pache:

> Millionen vorhandene Geräte sprechen deutlich für die Fortführung von
> UKW.

Du Ewiggestriger... ;-)

> Ausserdem hörst Du bei UKW wenigstens noch Radio, wenn Du am Rande
> des Empfangsgebietes bist. Bei Digitalradio hörst Du einfach nichts
> mehr.

Du kleines Dummchen, kein Empfang in digitaler Spitzenqualität ist doch
viel cooler als etwas verrauschter analoger Empfang.. ;-)

> Und sag mir jetzt nicht, dass wir Deutschen in der Lage wären, ein
> lückenloses Netz aufzubauen. Das schaffen wir seit Jahren beim
> Behördendigitalfunk nicht und wir schaffen es beim mobilen Internet nicht.

Reine Geldfrage. Mit genügend Mitteln geht das bestimmt.

So erfolgreich wie bei Mobilfunk. Obwohl da richtig Geld im Spiel ist, gibt
es genügend Ecken, in denen man bei dem einen oder anderen Anbieter keinen
oder bestenfalls schlechten Empfang hat.

Nik

Nikolaus Bernhardt

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Jul 28, 2015, 4:55:35 PM7/28/15
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Am Tue, 7 Apr 2015 19:11:35 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Lukas Schmidt <me...@xn--luhkachmit-93a.de> wrote:
>
>> Warum gehört es zwangsabgeschaltet?
>
> Damit endlich alle Sender gezwungen werden, auf DAB umzustellen und wir
> UKW endlich begraben können. Ansonsten leidet das qualitativ bessere DAB
> wieder darunter, dass einige Rentner und Ewiggestrige nicht umstellen
> wollen.

Nachdem neulich Chrysler interessante Erfahrungen mit der möglichen
Fernsteuerung einiger Modelle machte, lese ich nun dass einige Autos per
Digitalradio[1] gehackt werden könnten.

Analoge Low-Tech, die nicht beliebig vernetzt ist, hat offenbar manchmal
doch so gewisse Vorteile...

1.)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sicherheitsforscher-Autos-koennen-auch-per-Digitalradio-gehackt-werden-2763086.html

Nikolaus Bernhardt

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Aug 28, 2015, 11:52:32 AM8/28/15
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Am Sun, 26 Apr 2015 18:56:44 +0200 schrieb Kai Bojens:

> Welchen Teil von "doppelte technische Strukturen vorzuhalten kostet
> mehr als nur eine Ausbreitungstechnik zu finanzieren" kann man nicht
> verstehen? Das ist auch der Grund für die KEF, den Öffentlich
> Rechtlichen den Parallelbetrieb zumindest von Lang- und Mittelwelle zu
> untersagen.
>
> Im übrigen können die freiwerdenen Frequenzen erheblich besser genutzt
> werden als heute für UKW Radio. Beides spricht deutlich geben die
> Fortführung von UKW.

Heute höre ich auf NDR Info, dass sich die ARD gerne mehr Geld von der KEF
genehmigen lassen möchte.

Gründe unter anderen: Die hohen Kosten für die Einführung von DAB+

SpOn schreibt es ähnlich:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-sender-melden-bei-kef-milliarden-mehrbedarf-an-a-1050412.html

Andreas Schwarz

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Aug 30, 2015, 5:35:38 PM8/30/15
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On Fri, 28 Aug 2015 17:52:39 +0200, Nikolaus Bernhardt wrote:

> Heute höre ich auf NDR Info, dass sich die ARD gerne mehr Geld von der KEF
> genehmigen lassen möchte.
>
> Gründe unter anderen: Die hohen Kosten für die Einführung von DAB+

Wenn man das sich mal anschaut, das sind schon unglaubliche Summen, welche
fuer die unabhaengige Berichterstattung aufgewendet werden muss.

Laut Wikipedia im Jahr 2013 : 7.6 Mrd EUR, die ARD bekam davon 5.6 Mrd EUR.


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PGP: 0x661AB571

Nikolaus Bernhardt

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Sep 8, 2015, 2:04:41 PM9/8/15
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Am Mon, 7 Sep 2015 19:35:05 +0200 schrieb Kai Bojens:

>> Wenn man das sich mal anschaut, das sind schon unglaubliche Summen, welche
>> fuer die unabhaengige Berichterstattung aufgewendet werden muss.
>
> Unabhängige Berichterstattung ist ja nur ein Teil dessen. Darüber hinaus gibt
> es auch Angebot für Inhalte, die in privaten Medien keinerlei Verbreitung
> erfahren. Siehe auch: ARTE, Phoenix, 3Sat, DLF, Deutschlandradio und viele
> andere Beispiele. Damit wird Vielfalt gesichert.

Hier sehe ich bei den ö/r Anstalten auch einen Mehrwert.

> Natürlich kann man über die Höhe diskutieren und Quizshows in Frage stellen.

Eben.

Wenn man sieht, dass ö/r Anstalten den X. Abklatsch eines Formats machen,
das bei privaten Anstalten erfolgreich läuft, dann frage ich mich, warum
ich das mit meinen Gebühren bezahlen soll.

> Grundsätzlich halte ich Öffentlich Rechtlichen Rundfunk aber nach wie vor
> für erhaltenswert.

Wo er Grundversorgung und Nischenberichterstattung und Qualität bietet, auf
alle Fälle! Als Koch-Shows in Mode kamen, warum musste die ARD dann auch
noch eine anbieten?

Für Arte und Phoenix und und und zahle ich gerne.

Nik
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