Von Esperanto zu Linguna ... ...

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bluaMauritius

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Mar 20, 2008, 8:02:09 PM3/20/08
to International Understanding / Völkerverständigung / Pópolois Entiendo

Von Esperanto zu Linguna; die Fälle und einiges mehr


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Zitat von Pan Darek
Nein, das mit Coniuratio ... ist Weinstube, Lamia ist eine Userin im
PF .
... - wenn du der Meinung bist, dass Linguna die neue Weltsprache
sein soll, dann wüsste ich gerne, warum du Linguna zB Esperanto oder
Ido oder Latina sine Flexione und allen anderen dieser Hilfssprachen
vorziehst?

ich meine linguna ist auch nicht grade logisch. ok, es gibt nen fall
für das subjekt, einen fürs direkte objekt und einen fürs indirekte
objekt. somit steht das grundgerüst. aber wieso braucht man unbedingt
einen genitiv, einen instrumental und einen lokativ?

wieso gibt es keinen kausativ in linguna oder einen final-kasus? jetzt
wirst du natürlich sagen, dass alle diese dinge durch präpositionen
ausgedrückt werden, nur wieso gibt es für manche sachen, die sich
problemlos mit einer präposition ausdrücken ließen eigene kasus und
für andere nicht? wieso kann man das "wie" und das "wo" mit einem fall
ausdrücken, aber nicht das "warum" und das "wozu" oder das "wann"?

ich sag dir warum: weil das linguna eine imitation einer
leichtstrukturierten indogermanischen sprache darstellen soll.

zweitens ist linguna auch nicht neutral, was eine welthilfssprache
sein sollte. die wortstämme sind alle größtenteils lateinisch, die
wort- und die satzstrukturen total indogermanisch. für nen spanier ist
linguna schlechtes spanisch, für nen italiener ist linguna schlechtes
italienisch udn für einen araber oder chinesen ist linguna mit seinen
zig flektionsendungen und fällen schlicht unerlernbar.

aber was wäre die alternative? entweder man nimmt stämme aus sagen wir
mal den 100 meistgesprochenen sprachen dieser welt zu ungefähr
gleichen anteilen oder man schafft etwas total fiktionales wie
klingonisch oder elbisch, nur leichter strukturiert.

so, damit wären wir schon beim dritten punkt. eine sprache, die von
allen menschen dieser welt gesprochen werden soll, darf keine flexion
haben, sondern muss möglichst isolierend oder analytisch sein und darf
auf keinen fall zu viele grammatische kategorieren haben, 1.) weil die
menschen sonst nicht bereit sind diese sprache zu lernen, weil sie
ihnen zu komplex ist und 2.) weil die sprache sonst nur für sprecher
bestimmer sprachen leicht zu erlernen ist und für andere nicht.

so, wenn wir diese drei punkte beachtet haben, 1. die Logik, 2. die
Neutralität, 3. die leichte Erlernbarkeit, stehen wir wieder vor einem
Problem:
Das was übrigbleibt, ist eigentlich keine Sprache mehr, sondern eher
ein grammatisches Konstrukt ohne Ecken und Kanten, das genau so
langweilig wie Mathematik ist.

Alle Sprachen haben irgendeine Besonderheit, entweder in ihrem Klang
(rhytmisch, sanft, rau, nasal, guttural, zischend...) oder in ihrem
Aufbau (sehr präzises Tempussystem, sehr großes Kasusinventar, sehr
agglutinierend), aber irgendwas gibt einer Sprache immer einen
Charakter, mit dem sich ein Lerner identifizeiren kann. Die meisten
Hilfssprachen sind also entweder Kopien von irgendwelchen natürlichen
Sprachen, oder saftlose Aneinanderreihungen von Silben.

Zum Schluss das letzte Problem aller Welthilfssprachen. Jede dieser
Plansprachen hat eine bestimmte Anzahl von Sprechern, die ihre Sprache
für die einzig Wahre hält. Eine Plansprahce kann man erst etablieren,
wenn sich die Plansprachensprechern untereinander einig sind, welche
es denn jetzt werden soll. Linguna lohnt es sich schon allein deswegen
nicht zu lernen, weil bereits Esperanto dann eine Fremdsprache ist.
Zitat Ende.


Aw. / respondo:
coniuratio (Verschwörung ,zB. gegen den Staat / contra rem publicam)
ist in deiner Bedeutung höchstens erst später entstanden, ist also
nicht klassisch, dann meinetwegen auch der Name einer Weinstube;
Weinhaus, Weinschenke = caupona oder taberna. Unsere Taverne kommt
daher; und in Linguna ebenfalls (taverno). Dort auch caupa = Wirtin
(eines Ausschanks). Man sieht, wie die Wortstämme wandern.
Und sie wandern nicht willkürlich, sondern wegen Verbreitung, auf die
Nachgeborene wieder fuhssen.

In Esperanto muss man immer die Ableitung mit "-ino" bilden für
Frauenzimmer, also "gastigantino" (Gastgeberin) und
"biereja au vinkonsumeja mastrino". Das finde ich nicht gut. Ist alles
zu lang und zu eintönig: Dort knabino = Knäbin, patrino = Väterin,
onklino = Onkelin, fratino = Brüderin, usw. Das hältst du im Kopf
nicht aus! -
Nun weisst du warum aus Esperanto etwas Besseres entstehen musste.
Und da gibt es noch viele solcher Sachen, wo sich einem der Magen
umdreht.
Alles in Linguna nicht mehr.
Die Verkrampfung, mit der man, um das Wörterlernen etwas zu ersparen,
alles voneinander ableitet, hat sich im Esperanto zu einer
Verknubbelung des Gehirns und des Denkens von hinten nach vorne
verzwickt. Das konnte nicht gut gehen. Das ist nicht nur unnatürlich,
sondern es nimmt dir die Luft weg.

Trotzdem waren gute Ansätze da. Auch ist manches besser geworden, aber
leider nicht so die Hauptknackpunkte. ---

Die Fälle Genitiv /Wesfall, Dativ /Wemfall, Akkusativ (Objektfall,
Wenfall),
können wie in Bulgarisch, Spanisch, Italienisch, Französisch entweder
durch
Verhältniswörter/Präpositionen [im Ungarischen durch Postpositionen]
oder beispielsweise der Akkusativ/Wenfall durch eine starre
Wortstellung im Satze
kenntlich gemacht werden. Sicherheitshalber ist sowohl in Esperanto
wie in Linguna zumindest der Akkusativ/Wenfall unverzichtbar, weil es
sich herausgestellt hat, dahs alle Völker über die ihrer Meinung nach
richtige Satzteil-Unterbringung so ganz total verschiedene Meinungen
haben.
Da ist es besser, die lateinische Freiheit der Satzteilstellung
(Wortstellung) zu belassen. Dazu braucht man aber Endungen (in uralten
Zeiten waren diese Endungen Postpositionen, die dann abgeschliffen und
mit dem Wort zusammengewachsen sind!) .
Und statt immer zu sagen "la gerdzo de le patro" (Linguna: der Garten
des Vaters) ist es kürzer (siehe Deutsch, Latein, Englisch usw in
Linguna:
"patres gerdzo" (Vaters Garten). Das ständige Benutzen des "de" für
den 2. Fall kann wegen dauernden Wiederholungen (beispielsweise im
gleichen Satz)
auf die Nerven gehen. Darum freie Abwechslung mit dem Genitiv als
Endung :
Sg.: -es, -aes; Pl.: -ois. -ais.

Ähnlicher Grund für den Dativ auf -im, -aem (aus dem Deutschen!),
Plural: -ins, -aens (vgl. Deutsch im Plural: -n (.den Kindern) und
vgl. Lateinisch: -îs :
populîs = den Völkern).
Linguna übertrifft aber Latein, weil Letzteres sowohl für Männliches
wie für Weibliches im Dativ Plural die Endung -îs nutzt, Linguna aber
auf ganz einfache Weise unterscheidet. -

Dafür dahs Linguna, wie du schriebst, ebenfalls irgendwo unlogisch
sei, hast du kein Beispiel gebracht. Du wirst kaum eins finden.-

-
Und über die Befürchtung, dahs Esperanto gegenüber Linguna eine
"Fremdsprache" wird, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, da
Esperanto ohnehin sich nicht besonders verbreitet hat. Was aber in der
Hauptsache an den diversen Kriegen der anderen lag. Sonst hätte sich
übrigens auch ein etwaiges Linguna schon früher genau in den genannten
Punkten der Kritik am Esperanto schon wesentlich früher
herausgebildet, nicht etwa nur die eher noch scheusslicheren
bisherigen Alternativen, die an Verarmung und Schablonisierung nur so
strotzen. Die wahre Alternative kam nicht bis 1991/92. -
Zum Lokativ und Instrumental (wie im Russischen übrigens auch
vorhanden)
ist zu sagen, dahs beide in Linguna freiwillig sind, für oben genannte
Ausweichfälle statt präpositionaler Ausdrucksweise. Es ist ausserdem
eine prägnantere und lapidare Form des Ausdrucks, in der Kürze liegt
die Würze.

Ohne Endungen, sogar, wie du zu meinen glaubst, ohne Präpositionen und
Postpositionen, gibt es keine Sprache. Selbst das Chinesische hat
Partikel und seine Kunst der Wortstellungen und Betonungen
(ursprünglich acht Tonhöhen, heute nur noch vier). Starre
Satzteilstellungen (SPO, bzw. U -SPO (Umstand oder Behandeltes, dann
Subjekt, Prädikat, Objekt) machen eine Sprache schwierig, ja
regelrecht steif und fesseln das Denken. Andere Völker können das
nicht nachvollziehen. - Der freie Fluss der Rede wie im Lateinischen
ist ein hohes Gut der Freiheit und Kultur sowie Ausdrucks-
Variabilität.
Das Latein ist nicht wegen seiner Fälle schwer, sondern deswegen, weil
es gleiche Endungen für ganz Unterschiedliches aufweist und ausserdem
einen Wust an Konjugationen und Deklinationen, Unregelmähssigkeiten
noch und nöcher mit sich herumschleppt.

Wenn in den Auflistungen der Möglichkeiten manche Feinheiten
aufgezeigt werden, so bedeutet das nicht, dahs man nicht auch sich
ganz einfach ausdrücken kann. Das kann man immer. Damit sollte man
auch anfangen.
Aber der Weg zu Feinheiten darf nicht durch Unregelmähssigkeiten
verstellt werden. Das ist in Linguna nicht der Fall, sondern
erstens sind die Regeln (in vielem ähnlich dem Esperanto) leicht,
zweitens die Dinge gut unterschieden und klar,
drittens ohne weitere Ausnahmen,
sodahs man sie schnell erfasst und sehr gut benutzen kann. -

Man lernt die Sprache durch Benutzen, für Korrespondenz und spätere
Treffen. Möglichst mit gleich interessierten Mitlernern, weltweit
verstreut, kann auch in ganzen Klassen um die Wette sein. -

Übernationale neutrale Verkehrssprachen müssen ihrer Natur nach
prägnant und klar sein.
Die Variationen waren schon möglich in Esperanto, lass dich mal von
Esperantofreunden darüber aufklären, es gibt eine weit gefächerte
Literatur in Esperanto - trotz seiner Minuspunkte (siehe oben) - und
darin werden ganz unterschiedliche Schreibweisen und Stile deutlich.
Es ist alles drin.

Für Linguna ist das Spektrum noch erweitert. Denn es ist entstanden in
den Händen von international sprachlich tätigen Menschen, die wissen,
worauf es ankommt. Zamenhofs Esperanto war eher eine Arztsache (er war
Augenarzt), Linguna jedoch ist tatsächlich von Praktikern des
Sprachlichen, Filologen und Übersetzern geprägt. Es haben viele ihre
Ideen beigetragen. Sie wurden dann schliesslich zusammengetragen und
einheitlich realisiert. -

Lern nur mal echt Italienisch oder Portugiesisch oder was auch immer,
und vergleich Schritt um Schritt mit Linguna (zu den einzelnen Themen
der Grammatik und der Semantik), dann wirst du schon sehen, wo wie und
was los ist, und wo die erstaunlichen Einfachheiten des Linguna
liegen.

Ganz kreuzdumm wäre es, ohne näher Linguna kennen gelernt zu haben,
sich in beispielsweise Spanisch zu stürzen, dort eine riesige Menge an
Zeit und Grips zu investieren, vor allem an Ausdauer, und schliesslich
nach Jahren die Feststellung machen zu müssen: Man hat mich bekohlt,
es ist in keinster Weise leicht gewesen. hätte ich nur Linguna
gelernt, zusammen mit vielen Leuten, die man ja auch selbst anwerben
kann - international - und man wäre viel weiter. Während andere noch
herumdoktern, kann man in Linguna sehr bald voll in die Themen von
Interesse einsteigen, worauf es ja ankommt. Denn um zu struntzen,
lernt man weder Esperanto noch Linguna. Angeberei (wie mit
bruchstückhaften Kenntnissen einer fremden Nationalsprache) gibt es
nicht. Wir gehen gleich auf das Wesentliche zu. - Und das ist die
Völkerversöhnung, die Völkerfreundschaft und die Völkerverständigung
von Mensch zu Mensch über alle Grenzen und Schranken hinweg. Wir sind
auf dem Weg zu Terra I, dem anationalen, konföderativen Weltstaat
Planet Erde. -

mfg. ---hdito ~*~

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