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Fremdschämen in Myanmar Wie sich deutsche Politiker danebenbenehmen Yangon. Sind Haft und Hausarrest - über rund 20 Jahre hinweg - ein Rezept, um Teint und Figur zu pflegen? Dagmar Wöhrl (CSU), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, befördert diese überraschende Theorie. Sie reiste mit Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) durch Myanmar und Laos. Und sie blamierte sich dabei so gut es ging. Von Dieter Wonka Rund 20 Jahre stand Aung San Suu Kyi, Friedensnobelpreisträgerin und Oppositions-Führerin, unter brutalem Kuratell der Militärs von Myanmar. Ihre Freilassung vor zwei Jahren leitete einen der vielleicht spannendsten friedlichen Wechsel von Diktatur zu Demokratie ein. Ein Besuch bei ihr ist derzeit gefühlter Höhepunkt für internationale Gäste aller Art. Am Tag, als Dirk Niebel sie besuchte, wurde auch noch der EU-Kommissar für Entwicklung, Andris Piebalgs, erwartet. Kommentar von Frau Wöhrl nach der Visite bei der Oppositionsführerin an der Seite von Minister Niebel: "Die hat ja auch 20 Jahre lang keinen Stress gehabt." Es liegt fast ein wenig Zickigkeit in der Luft. Wöhrl, neun Jahre jünger als Aung San Suu Kyi und früher erfolgreich bei Miss-Wahlen, reagierte auf ganz eigene Art auf die charismatische Erscheinung der attraktiven Oppositionsheldin. Sie sei eine Politikerin, "die für sich allein lebt", die sehr auf sich bezogen sei, stellt Wöhrl fest. Die CSU-Politikerin, die offenkundig an einer umfangreichen Foto- und Video-Dokumentation über sich selbst zu archivarischen Zwecken arbeitet, drängelte sich gleichwohl zum Foto-Shooting an die Seite der Friedensnobelpreisträgerin. Zwei mitreisende Politiker (Annette Groth, Linke, Jürgen Koppelin, FDP) taten es ihr dann noch gleich. Peinliche Momente für andere, Elemente des Fremdschämens stellen sich ein. Der Begriff des "Wöhrls" schafft sich Platz, als die entwicklungspolitische Sekundenmaß-szahl, die die Politikerin benötigt, um sich aus dem Nichts heraus zum fotografischen Polit-Modell an Promis Seite in Szene zu setzen. Mal drängt sie sich von hinten heran, mal seitlich, mal kommt sie frontal. Es geht auch um Kultur-Sensibilität. Im Dorf Sandar Yaw führt die Welthungerhilfe der Myanmar-Delegation praktisches Leben mit Perspektive vor. Unter einer aufgepfählten Bambushütte drängeln sich im Schmutz kleine Kinder mit einer jungen Wildsau. "Wie idyllisch", freut sich die Ex-Miss-Germany. Man schreitet zum lokalen Projektmarkt für kleine Handarbeiten. Eine 100 Dollar-Note wird gezückt und die Frage am Stand gestellt: "Kann jemand wechseln?" Die Menschen hier haben nicht viel mehr als den Gegenwert eines Dollars pro Tag zur Verfügung, um zu überleben. Weil etwas da bleiben solle, das die Bewohner an die Reisegruppe erinnert, wird schließlich für 25 Dollar - die Linken-Abgeordnete Annette Groth hilft mit Kleingeld aus - ein schöner Beutel gekauft. Später, am Ende der Reise durch Laos, gab es dann noch mal besonderen Grund zum Fremdschämen: Die beiden weiblichen Bundestagsabgeordneten beschwerten sich über fehlende Gastgeschenke auf ihren Zimmern bei Botschaft und Minister und über zu wenig Sightseeing in der Hauptstadt Vientiane. So schnell kommt man schließlich nicht wieder nach Fernost. Folglich wurde noch rasch der Besuch eines schulischen Förderprojekts gekippt, um Zeit
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zum Einkaufen und zum touristischen Erkunden zu schaffen. Dagmar Wöhrl hält Hausarrest für Wellness. Foto: dpa |
*Annette Groth
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Rede 02.12.2011
Die Einhaltung von Menschenrechten muss integraler Bestandteil deutscher Außenpolitik werden
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