aha, der gute Peter beklagt also HGG's "Demokratengehorsam"!
"Was wir keinesfalls tun sollten ist auch in diesem Zusammenhang wieder die Totalitarismusdoktrin zu bedienen wie es unser Professor in fast reflexartig vorausschauendem Demokratengehorsam wieder tut."
(Peter Weyh)
Na da fällt mir doch ein, da war ja noch was. Der Peter hat sich doch schon einmal über Demokratie ausgelassen, und nach dem wir uns dann endlich einigen konnten das Hitler kein Demokrat war, sind ja immer noch die anderen Fragen offen.
Jetzt hast du ja sicher Canforas Buch gelesen, ich kann dir zum Thema NPD Verbot auch noch wärmstes empfehlen:
Freerk Huisken: "Brandstifter als Feuerwehr: Die Rechtsextremismus-Kampagne"
Aber zuerst, erfülle doch einmal dein vollmundiges Versprechen:
> > 2.
> > Demokratie ist also für dich die Herrschaft des Volkes. Ab wann gab
> > es also deiner Meinung nach Demokratie?
>
> > 3.
> > Verweise zu Google sind nicht sehr Zielführend, wenn mich deine
> > Meinung interessiert. Also anders formuliert:
>
> > Wie findet deiner Meinung nach eine Mehrheitsfindung in einer
> > Demokratie statt?
> > Wie erfolgt deiner Meinung nach eine Qualifizierung der Mehrheitsentsc
> > heidungen?
> > Wer sollte deiner Meinung nach diese Mehrheitsentscheidungen
> > qualifizieren?
Grüße
Florian
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Hallo koba,
ich freue mich, dass endlich mal einer meine fundamentalen Irrtümer
aufzuklären imstande ist und verneige mich tief vor deiner Gelehrt- und
Belesenheit.
Falls sich trotzdem noch jemand für weitere - nach kobas Argumentation
allenfalls als marginal zu bezeichnende - Umstände und insbesondere die
rezeptionsgeschichtliche Komponente Marx - Stirner - Traditionsmarxismus
interessiert, dem empfehle ich Bernd Laskas entsprechenden Text
http://www.lsr-projekt.de/msbann1.html
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, sich mit einem Stirnerkenner
wie Kurt W. Fleming, Chef des Stirner-Archivs Leipzig, ins Benehmen zu
setzen http://www.msges.de, oder aber die einschlägigen
Veranstaltungsberichte der letzten zwei Jahre bei WAK Leipzig
http://www.hg-graebe.de/WAK-Leipzig/index.html
zu dem Thema zu Rate ziehen, insbesondere
http://www.leipzig-netz.de/index.php5/WAK.2007-06-21
http://www.leipzig-netz.de/index.php5/WAK.2007-06-21
> Was Rosa Luxemburgs Aussage zur Freiheit der Andersdenkenden mit
> Stirners Arbeit, "der Einzige und sein Eigentum", welches als Buch
> war "bekanntlich aus dem Himmel herabgefallen und hatte bei O.
> Wigand in Leipzig Knechtsgestalt angenommen", was dies also
> miteinander zu tun hat, vermag ich nicht zu sehen.
Das glaube ich dir gern, da hindern dich deine Scheuklappen dran, die
dir offensichtlich während deiner Aspirantur an der Akademie für
Gesellschaftswissenschaften fest und wirkungsvoll implantiert wurden.
Schon allein die von dir nicht einmal aufgenommene Frage, ob es denn
einen Unterschied macht, wenn in Rosas Original von "anders Denkenden"
und hier dauernd von "Andersdenkenden" geschrieben wird, zeigt die
Borniertheit dieser deiner Äußerung.
Aber gut, Trolle soll man nicht füttern, ich hör ja schon auf.
hgg
Lieber Wolfgang,
findest du es nicht merkwürdig, dass die neuen Chefideologen der LINKEN
eine solche Änderung vorgenommen haben? Wenn es egal ist, dann hätten
sie es doch bei der Originalformulierung belassen können, oder?
Du hast dir gut ein Jahr lang diese Partei angetan und bist letztlich
ausgetreten. Hattest du nicht - trotz aller Proteste - gelegentlich den
Eindruck, dass du dabei nur Teil eines großen Spiels warst, in dem man
dich wie einen Bauern über das Schachfeld gezogen hat? Dass Leute
schlicht ausgerechnet haben, wie sich der Teske verhalten wird, und dich
dann "vors Loch geschoben" haben? Wie's praktisch ging (und geht), hat
dir ja einer der (ehemaligen) "Täter" in letzter Zeit oft genug erläutert.
Interessiert es dich nicht, wenigstens im Nachhinein etwas mehr über die
Mechanismen zu erfahren, die dabei in dir selbst gegriffen haben? Das
hat viel mit der Wirkung von Ideologie zu tun - und wirkt sehr
fundamental über psychologische Mechanismen. Ich denke, an dieses eigene
Innere kommt man nicht ran ohne eine auch sprachliche Dekonstruktion.
Im Übrigen sind die neuen Chefideologen nicht gar so neu, denn viele
waren auch die alten. Wenn koba in seiner heutigen Nachtschicht schreibt
>> Das glaube ich dir gern, da hindern dich deine Scheuklappen dran, die
>> dir offensichtlich während deiner Aspirantur an der Akademie für
>> Gesellschaftswissenschaften fest und wirkungsvoll implantiert wurden.
>
> Das ist eine Fehleinschätzung von Dir. Gerade an der Akademie in den
> Jahren 88 - 90 sind übrigens nicht nur bei mir so manche Scheuklappen
> entfernt worden.
dann übersieht er, dass es mit den Modrows, Bries und Kleins genau diese
seine Lehrer waren, die damals den Deckel vom Topf ein wenig lupften, um
ihn heute umso fester wieder draufzudrücken. Die Art und Weise, wie sich
Modrow und Bisky heute wieder einer "Parteiräson" unterwerfen, ist schon
bezeichnend. Ich kann dir dazu nur Pauls Hinweis
> Wolfgang Sabath
> http://www.forum-ds.de/article/1191.die_unschuld_der_worte.html
und die dort zitierte "Stellungnahme des Ältestenrats" ans Herz legen.
Und koba, es können nicht viele Löffel Weisheit gewesen sein, die man in
einem - nach heutigen Maßstäben - Bachelorstudium der
Politikwissenschaften an der genannten Einrichtung gefressen hat, wenn
man drei Jahre mit offenem Mund staunte, *wie* offen es doch auf einmal
zugeht, und dabei vergaß (oder sich wenigstens heute nicht gern mehr
dran erinnert), sich selbst kritisch zu hinterfragen. Ich denke, du
musst dir nur die "Entstalinisierung" nach 56 anschauen, um zu sehen,
*wie* borniert du hier in die Diskussion einsteigst.
Allerdings -.auch das gehört zu den "Charaktermasken" (wie es der
Altmeister in anderem Zusammenhang nannte) linker Vielfalt.
Hans-Gert
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: leipzig...@googlegroups.com [mailto:leipzig...@googlegroups.com]Im Auftrag von Teske...@t-online.de
Gesendet: Dienstag, 9. Dezember 2008 11:51
An: leipzig...@googlegroups.com
Betreff: [leipziger-linke] Re: So macht man das
>
> dann übersieht er, dass es mit den Modrows, Bries und Kleins genau diese
> seine Lehrer waren, die damals den Deckel vom Topf ein wenig lupften, um
> ihn heute umso fester wieder draufzudrücken. Die Art und Weise, wie sich
> Modrow und Bisky heute wieder einer "Parteiräson" unterwerfen, ist schon
> bezeichnend. Ich kann dir dazu nur Pauls Hinweis
"Böhme, Thierse, Schnur und Stolpe
Gysi, Modrow, Klier und Bohley,
Schröder, Ull- und Eppelmann,
Die Gebrüder Brie und, ärger,
Eheleute Wollenberger,
Alle lassen ihren Kopf
Fallen in den Auffangtopf"
Perter Hacks
> Hallo Florian,das war ein guter Hinweis danke. Vieles was Huisken
> schreibt kann ich unterstützen. Ob Ihr alle seine
> Schlüsse mitgehen könntet weiß ich nicht, Ihr generiert Euch ja immer
> als Superdemokraten. Ob Ihr seine Schlüsse bezüglich
> des Verhältnisses von bürgerlichen Demokraten und Faschisten wirklich
> alle mitgehen könnt? Dies führte Euch entweder zu
> wüster Konfusion oder zu Marx. Na, mal sehen.
Na dann bitte ein Zitat. Unterstellungen, sind nicht so fein, also wenn du eine Vermutung über meine Reaktion hast dann solltest du sie auch belegen können. Im Übrigen: Canfora! Jetzt solltest du jetzt eigentlich wissen, in welcher Art und Weise ich mich als "Superdemokraten" generiere.
> Alter Spitzbube, was soll das? Du musstest Dich weder mühsam mit mir
> darauf einigen, das Hitler kein Demokrat war, noch
> habe ich jemals behauptet, er sei ein solcher gewesen. Was ich (in
> bester Gesellschaft übrigens)sagte, war die Tatsache,
Aha haben wir uns also doch nicht drauf einigen können:
> das Er und seine Clique in der bürgerlichen Gesellschaft die Regierung
> übernahm durch freie, gleiche und geheime Wahlen.
> Ich habe nichts versprochen und vollmundig gebe ich mich nur im
> Weinkeller oder im Speiselokal.
Na da haben wir doch ein Versprechen als Beleg, na mal gucken ob du es diesmal einhältst:
> In diesem Sinne bis morgen zu Teil 2
Ach ja und vollmundig bedeutet, dass du den Mund voll hast, manchmal kann da nichts mehr raus kommen -im Sinne von zu voll genommen- und manchmal kommt da aber auch was raus, was besser hätte drin bleiben sollen.
> Demokratie kennzeichnet also eine Herrschaftsform, und sie hat nicht
> ohne Grund ihre Blüte in der griechischen und anfangs auch
> noch in der römischen Sklavenhaltergesellschaft. Mal sehen ob Du noch
> weißt, warum das so ist.
Darf ich so fest halten: Für dich gab es das erste mal Demokratie in der griechisch und früh römische antiken Gesellschaft?
> Beste Grüße - Peter
Ebenso Grüße
Florian
PS. die Fragen unten.
> > > > 3.
> > > > Verweise zu Google sind nicht sehr Zielführend, wenn mich deine
> > > > Meinung interessiert. Also anders formuliert:
> >
> > > > Wie findet deiner Meinung nach eine Mehrheitsfindung in einer
> > > > Demokratie statt?
> > > > Wie erfolgt deiner Meinung nach eine Qualifizierung der Mehrheitsentsc
> > > > heidungen?
> > > > Wer sollte deiner Meinung nach diese Mehrheitsentscheidungen
> > > > qualifizieren?
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DIE MITVERANTWORTUNG
Was die Mitverantwortung der älteren Genossen der LINKEN anbelangt ist das nicht gerade wenig. Haben sie doch z.B. zugesehen, wie die Leipziger Universitätskirche dem Boden gleichgemacht wurde. Offensichtlich gehörte sie nicht zu dem viel beschriebenen Kulturerbe und musste den monströsen Gesamtanblick des Karl Marx Platzes geopfert werden. Auch in Magdeburg und vielen anderen Städten war das Kulturerbe der Kirche nicht gefragt und es wurde keine Wiederaufbau betrieben, sondern man hat sich dem Bau von Kulturpalästen gewidmet.
Die Einstellung *Was damals gut war ist auch heute noch gut* ist so verbreitet, als hätten viele Genossen nichts dazu gelernt. Ungeachtet der Grundsätze der PDS nach dem Neuanfang schleppt sie ein Ballast durch die Jahre und immer wieder kommt Nostalgie auf, wie schön, sicher und gerecht es damals zu gegangen ist. Auch sind Genossen der ersten Stunde gefragt, die damals schon * daneben lagen * und das heute immer noch sind.
Wie erklärt sich sonst die erneute Kandidatur des Genossen Volker Külow gemeinsam mit D. Pellmann für den Sächsischen Landtag? Wie schon seit Jahrzehnten werden sie mit überwältigender Mehrheit nominiert und würden auch noch in hundert Jahren immer wieder gewählt.
Sie selber sagen von sich:
Wir wissen das doch
Wir machen das schon
Wir werden das auch in Zukunft weiter machen.
So kann man keine moderne Partei entwickeln, denn die Jugend kommt viel zu kurz und sieht keinen Sinn sich zu engagieren. Solange die Plätze für die Vorstände immer wieder von den * Grauköpfen * besetzt werden und sie unter sich bleiben wollen, werden große Chancen verspielt.
Wenn Peter Weyh als Agitator vom Leipziger Stadtvorstand an die Diskussionsfront geschickt wird erkennt man sofort den Aspiranten der Akademie für Gesellschafts- wissenschaften, der in seiner einseitigen Argumentation nur noch von UNS GERDA übertroffen wird. Diese platte und polemische Auseinadersetzung kann nicht zielführend sein und trägt nicht zur Überwindung der bestehenden Widersprüche bei. Nicht nur die Helden nämlich die Vorstandsmitglieder sind in ihrem Handeln zu bedauern, da sie so oft daneben liegen sondern also auch ihre Mitstreiter aus der zweiten Reihe.
Wie sollen so junge LINKE für die Ideen dieser Partei begeistert werden?
Und wiederum tragen die älteren die Mitverantwortung für die Zustände, die immer noch herrschen. Sie erleben die Ausgrenzungen *Andersdenkender*, den Rückzug und die Austritte vieler ihrer Genossen in der ganzen Republik und halten das für normal. Wenn so etwas in anderen Parteien gang und gebe ist, dann kann das Gleiche aber für die LINKE nur von großem Schaden sein.
Im Auftrag des YETI
wolfgang teske
Apparatschiks deines Schlags - die mir bis 88 erklärt haben, wie die
Welt funktioniert und 89 bereits mit neuen Erklärungen in derselben
Verbindlichkeit aufwarteten - hatte ich bereits 89 "gefressen".
Welches "Aufgebot" Mitte 89 an die Akademie ging ist mir noch gut
erinnerlich.
> Kann es sein das Du nicht nur ein philosophasternder Informatiker
> bist, sondern in der "linken Vielfalt" vergessen hast welchen
> Grundsatz man vertreten muß und welchen nicht?
Au ja "Genosse, bei all deiner Pluralität - die heute en vogue ist -
vergiss bitte nicht deinen Klassenstandpunkt". Dem kann ich nur
eintgegenhalten
"Was soll nicht alles Meine Sache sein! Vor allem die gute Sache,
dann die Sache" der Partei, des Klassenkampfes, der Freundschaft mit der
Sowjetunion, der antiimperialistischen Solidarität. "Sehen Wir
denn zu, wie diejenigen es mit *ihrer* Sache machen, für deren Sache Wir
arbeiten, Uns hingeben und begeistern sollen."
Das mache ich seitdem gründlich, Herr Koba.
> Hans Modrow war damals und ist heute ein ehrlicher und
> prinzipienfeste Genosse dem Du und Deine halbgewalkten Mitdisputanten
> nicht das Wasser reichen können.
Es ist schlicht widerlich, wenn einer wie *du* sich vor Modrow stellt.
Als Aspirant der Akademie dürftest du auch zur operativen Kampfreserve
der Partei gehört haben, die direkt der Abteilung Sicherheit bei PB
unterstand und - als besonders gehirngewaschene, sprich "zuverlässige"
Genossen - potenziell zum Ausrücken an besondere Brennpunkte in
Bereitschaft standen. Was hättest du Rädchen getan, wenn es so weit
gekommen wäre und der Befehl "Feuer frei auf die westlich gesteuerten
Konterrevolutionäre" gekommen wäre? Du hast es Leuten wie Modrow zu
verdanken, dass es nicht so gekommen ist, wie es Gerd Lassner, Kandidat
des ZK, noch im Herbst 89 auf einer Parteiversammlung an der Sektion
Mathematik der KMU gefordert hat - "Bewaffneter Einsatz der Kampfgruppen
gegen die Konterrevolution".
Nein, Modrow hat - ganz im Gegensatz zu einem, der 89 noch an die
Akademie ging - in den Jahren vor und auch nach der Wende erhebliche
Zivilcourage gezeigt. Dafür verneige ich mich tief vor ihm und bin auch
gern bereit, ihm heutiges Handeln nachzusehen. Wenn er meint, die
Autorität seines Namens für die Geschichtsklitterung des Ältestenrats
hergeben zu müssen oder sich Ende August mit Külow vor dem L-Haus
ablichten lässt, wohl wissend um die Umstände der Hetzjagd auf Meurer.
Ich bin allerdings nicht bereit, die Augen vor derartigem Handeln zu
verschließen. Offensichtlich ist es das Schicksal vieler großer Personen
- und Modrow ist für mich eine - im Nachgang die tragische Figur
abzugeben und nach den selbst mit herbeigeführten Umbrüchen von den
Külows und Kobas vereinnahmt zu werden, gegen deren Machenschaften er
sich in seinen hehren Zeiten aktiv zur Wehr gesetzt hat.
hgg
Ihr kennt euch? Spannend, wusste ich noch gar nicht.
hgg
Hallo Diskutanten,
die Sprengung der Unikirche war eine Kulturbarbarei, da sind wir uns einig. Aber was ist wohl das ungeheuer hassgetriebene Abreißen des Palastes der Republik in Berlin? Ich habe selbst während der Studentenzeit am Palast mitgebaut und fand ihn wunderschön. Meiner Meinung nach führte der pure Hass, dass die DDR ein so schönes und volksoffenes Haus gebaut hat, dazu, dass so schnell wie möglich alle Spuren an die schönen Seiten der DDR getilgt werden müssen, weil man den Anblick nicht ertragen kann. Lieber sollen wir uns die alten Preussen anschauen, denn der alte verkorkste Preusssenmilitarismus und die Preussenarroganz sind doch heut wieder lebendiger denn je.
Die heute Regierenden schleppen einen volksfeindlichen uralt vermoderten Hass mit sich rum, der sie für alle kulturellen Werte, die nicht in ihr Hassschema passen, blind macht. Der barbarisch geschleifte Palast der Republik ist die Schuldnarbe, die jetzt weiter blutet. Der sogenannte Neuanfang ist ein Rückfall in schlimmste Zeiten.
Kornelia
DIE MITVERANTWORTUNG
Was die Mitverantwortung der lteren Genossen der LINKEN anbelangt ist das nicht gerade wenig. Haben sie doch z.B. zugesehen, wie die Leipziger Universittskirche dem Boden gleichgemacht wurde. Offensichtlich gehrte sie nicht zu dem viel beschriebenen Kulturerbe und musste den monstrsen Gesamtanblick des Karl Marx Platzes geopfert werden. Auch in Magdeburg und vielen anderen Stdten war das Kulturerbe der Kirche nicht gefragt und es wurde keine Wiederaufbau betrieben, sondern man hat sich dem Bau von Kulturpalsten gewidmet.
Die Einstellung *Was damals gut war ist auch heute noch gut* ist so verbreitet, als htten viele Genossen nichts dazu gelernt. Ungeachtet der Grundstze der PDS nach dem Neuanfang schleppt sie ein Ballast durch die Jahre und immer wieder kommt Nostalgie auf, wie schn, sicher und gerecht es damals zu gegangen ist. Auch sind Genossen der ersten Stunde gefragt, die damals schon * daneben lagen * und das heute immer noch sind.
Wie erklrt sich sonst die erneute Kandidatur des Genossen Volker Klow gemeinsam mit D. Pellmann fr den Schsischen Landtag? Wie schon seit Jahrzehnten werden sie mit berwltigender Mehrheit nominiert und wrden auch noch in hundert Jahren immer wieder gewhlt.
Sie selber sagen von sich:
Wir wissen das doch
Wir machen das schon
Wir werden das auch in Zukunft weiter machen.
So kann man keine moderne Partei entwickeln, denn die Jugend kommt viel zu kurz und sieht keinen Sinn sich zu engagieren. Solange die Pltze fr die Vorstnde immer wieder von den * Graukpfen * besetzt werden und sie unter sich bleiben wollen, werden groe Chancen verspielt.
Wenn Peter Weyh als Agitator vom Leipziger Stadtvorstand an die Diskussionsfront geschickt wird erkennt man sofort den Aspiranten der Akademie fr Gesellschafts- wissenschaften, der in seiner einseitigen Argumentation nur noch von UNS GERDA bertroffen wird. Diese platte und polemische Auseinadersetzung kann nicht zielfhrend sein und trgt nicht zur berwindung der bestehenden Widersprche bei. Nicht nur die Helden nmlich die Vorstandsmitglieder sind in ihrem Handeln zu bedauern, da sie so oft daneben liegen sondern also auch ihre Mitstreiter aus der zweiten Reihe.
Wie sollen so junge LINKE fr die Ideen dieser Partei begeistert werden?
Und wiederum tragen die lteren die Mitverantwortung fr die Zustnde, die immer noch herrschen. Sie erleben die Ausgrenzungen *Andersdenkender*, den Rckzug und die Austritte vieler ihrer Genossen in der ganzen Republik und halten das fr normal. Wenn so etwas in anderen Parteien gang und gebe ist, dann kann das Gleiche aber fr die LINKE nur von groem Schaden sein.
Im Auftrag des YETI
wolfgang teske
-----Original Message-----
Date: Tue, 09 Dec 2008 12:37:57 +0100
Subject: AW: [leipziger-linke] Re: So macht man das
From: "Lutz Hausstein" <Lutz.Ha...@gmx.net>
To: <leipzig...@googlegroups.com>
Lieber Wolfgang,
ich knnte es mir bis zu einem gewissen Punkt schon vorstellen, dass bestimmte Verhaltens- und Reaktionsweisen von vornherein geplant und gewollt waren. Eben genau deshalb, weil hufiger "spontan und direkt" reagiert wurde, ist es, bis zu einem gewissen Punkt, kalkulierbar gewesen. Ich wei allerdings nicht, ob ich den handelnden Personen solch ein hohes psychologisches Vermgen zugestehen kann.
Aber spannend finde ich die Diskussion zwischen koba und Hans-Gert allemal, da sie mir auch immer wieder neue (mgliche) Hintergrnde und Aspekte offenbart. Auch wenn ich nicht jede 37. Verzweigung nachvollziehen kann (und will), da sie in theoretische Grundlagen des ML oder historische Hintergrnde der PDS (SED) hineingeht, welche ich nur unzureichend kenne, um dazu eine fundierte eigene Meinung abgeben zu knnen.
Ich glaube allerdings im Gegensatz zu Hans-Gert, dass sich die innerparteiliche Elite von vornherein schon eine (ihre eigene Position betreffende) win-win-Situation aufgebaut hatte. Egal, was passiert wre (und wie wir uns verhalten htten), sie htten immer gewonnen. Wir haben schon den fr sie ungnstigeren Weg gewhlt, indem wir uns nicht "einfangen" lieen. Dennoch haben sie gewonnen. Diesmal allerdings mit einigen, auch von auen deutlich sichtbaren, Kratzern. Und dies war so nicht gewollt. Aber immer noch besser, als ganz zu verlieren.
LH
-----Ursprngliche Nachricht-----
Von: leipzig...@googlegroups.com [mailto:leipzig...@googlegroups.com]Im Auftrag von Teske...@t-online.de
Gesendet: Dienstag, 9. Dezember 2008 11:51
An: leipzig...@googlegroups.com
Betreff: [leipziger-linke] Re: So macht man das
-----Original Message-----
Date: Tue, 09 Dec 2008 08:01:00 +0100
Subject: [leipziger-linke] Re: So macht man das
From: Hans-Gert Grbe <h...@hg-graebe.de>
To: leipzig...@googlegroups.com
Teske...@t-online.de schrieb:
> Hallo Diskursler
> Kornelia hat Recht wenn sie es nicht versteht, warum ihr ewig
> zwischen anders Denkenden und Andersdenkenden unter scheiden
> msset. Dafr solltet ihr ein *Sprachinstitut grnden* und dann im
> kleinen Kreis die kommenden Jahre darber befinden.
> wolfgang t
Lieber Wolfgang,
findest du es nicht merkwrdig, dass die neuen Chefideologen der LINKEN
eine solche nderung vorgenommen haben? Wenn es egal ist, dann htten
sie es doch bei der Originalformulierung belassen knnen, oder?
Du hast dir gut ein Jahr lang diese Partei angetan und bist letztlich
ausgetreten. Hattest du nicht - trotz aller Proteste - gelegentlich den
Eindruck, dass du dabei nur Teil eines groen Spiels warst, in dem man
dich wie einen Bauern ber das Schachfeld gezogen hat? Dass Leute
schlicht ausgerechnet haben, wie sich der Teske verhalten wird, und dich
dann "vors Loch geschoben" haben? Wie's praktisch ging (und geht), hat
dir ja einer der (ehemaligen) "Tter" in letzter Zeit oft genug erlutert.
Interessiert es dich nicht, wenigstens im Nachhinein etwas mehr ber die
Mechanismen zu erfahren, die dabei in dir selbst gegriffen haben? Das
hat viel mit der Wirkung von Ideologie zu tun - und wirkt sehr
fundamental ber psychologische Mechanismen. Ich denke, an dieses eigene
Innere kommt man nicht ran ohne eine auch sprachliche Dekonstruktion.
************************************************************************************************
Andersdenkende oder anders Denkende ist fr mich nicht so wichtig, damit werde
ich mich nicht beschftigen und berlasse es lieber Euch.
Natrlich kann ich nur Teil eines groen Spiels gewesen sein. Allerdings zieht mich
keiner wie einen Bauern ber das Schachfeld, das war schon frher nicht mglich,
da ich nicht als Arbeiter- und Bauernkind gefhrt wurde und meine Shne es
abgelehnt haben sich 3 Jahre an die Grenze zu stellen.
Sie haben es aber in diesem so wunderschnen Arbeiter -und Bauernstaat geschafft
ber die VH-Schule ein Abitur zu machen und spter zu studieren. Will sagen man
brauchte sich nicht wie ein dummer Bauer behandeln lassen und das ist auch bei den
LINKEN noch so.
Auch hat mich keiner vors Loch geschoben, wer immer es auch versucht hat, denn
die Lcher suche ich mir selbst aus und lass mich nicht schieben, sondern gehe dann
freiwillig und loche mit Freuden ein.
So wie ich merke welches Spiel sie mit mir vorhaben, kann ich doch reagieren und ich
habe nicht den Eindruck, dass ich von anderen gesteuert werde.
Meine Aktionen oder Reaktionen sind immer spontan und direkt und nicht bewusst mit
soviel *psychologischen Mechanismen* verbunden.
* Ike bin ben en efacher Brcher *
wolfgang t
**************************************************************************************************
Im brigen sind die neuen Chefideologen nicht gar so neu, denn viele
waren auch die alten. Wenn koba in seiner heutigen Nachtschicht schreibt
>> Das glaube ich dir gern, da hindern dich deine Scheuklappen dran, die
>> dir offensichtlich whrend deiner Aspirantur an der Akademie fr
>> Gesellschaftswissenschaften fest und wirkungsvoll implantiert wurden.
>
> Das ist eine Fehleinschtzung von Dir. Gerade an der Akademie in den
> Jahren 88 - 90 sind brigens nicht nur bei mir so manche Scheuklappen
> entfernt worden.
dann bersieht er, dass es mit den Modrows, Bries und Kleins genau diese
seine Lehrer waren, die damals den Deckel vom Topf ein wenig lupften, um
ihn heute umso fester wieder draufzudrcken. Die Art und Weise, wie sich
Modrow und Bisky heute wieder einer "Parteirson" unterwerfen, ist schon
bezeichnend. Ich kann dir dazu nur Pauls Hinweis
> Wolfgang Sabath
> http://www.forum-ds.de/article/1191.die_unschuld_der_worte.html
und die dort zitierte "Stellungnahme des ltestenrats" ans Herz legen.
Und koba, es knnen nicht viele Lffel Weisheit gewesen sein, die man in
einem - nach heutigen Mastben - Bachelorstudium der
Politikwissenschaften an der genannten Einrichtung gefressen hat, wenn
man drei Jahre mit offenem Mund staunte, *wie* offen es doch auf einmal
zugeht, und dabei verga (oder sich wenigstens heute nicht gern mehr
dran erinnert), sich selbst kritisch zu hinterfragen. Ich denke, du
musst dir nur die "Entstalinisierung" nach 56 anschauen, um zu sehen,
*wie* borniert du hier in die Diskussion einsteigst.
Allerdings -.auch das gehrt zu den "Charaktermasken" (wie es der
Du solltest mich nicht für blöder halten als ich bin. Insbesondere
solltest du nicht davon ausgehen, dass die Teilamnesie über
"DDR-Zeiten", die offensichtlich von dir Besitz ergriffen hat,
flächendeckend wirkt.
Nimm also meine Einschätzung deiner Person als das, was es ist - ein
subjektives Sublimat meiner Lebenserfahrungen und dessen, was du hier
bisher hast "gucken lassen". Falls es dir wichtig ist, da was gerade zu
rücken, dann müsstest du allerdings mehr als nur heiße Luft investieren.
hgg
Gratuliere, Paul. Nun bist du der Einzige, der "ausdrücklich nicht
involviert" ist. Ich übergebe dir den von Koba handsignierten
Staffelstab - aus den Zeiten, wo ich es noch war, den der eifrige
Genosse meinte, gegen die IGRs und Meurers in Schutz nehmen zu müssen -
gern und hoffe, du vermagst es besser, dich einer solchen Ehre würdig zu
erweisen.
hgg
Liebe Kornelia,
ich weiß zwar nicht, wieso *ich* bei dem Thema in einer Bringeschuld
sein soll und außerdem wirds den Yeti arg langweilen, aber sei's drum -
ein Versuch des Aufrisses einer "Exegese", also der zu stellenden Fragen.
"Anders Denkende" ist eine attributierte Substantivkonstruktion, geht
also vom wie auch immer zustande gekommenen (ich beschränke mich auf die
ontologische Ebene) Begriff des "Denkenden" aus, der durch verschiedene
Adjektive "durchdekliniert" wird, um auf diese Weise Aspekte zu
beleuchten. Um das "anders" einzuordnen, müsste man es also in das
Spannungsfeld anderer Adjektive (linear, doktrinär, assoziativ, um nur
einige zu nennen) setzen und insbesondere fragen, ob die Adjektive einer
Taxonomie dienen, also Subbegriffe konstruieren sollen, oder aber jede/r
Denkende mit *jedem* dieser Adjektive in je eigenem Maße aufgeladen ist.
Von einem solchen Startpunkt aus wäre dann das "anders" zu besprechen,
insbesondere die Voraussetzungen eines "so", die im "anders"
mitschwingt, zu explizieren. Das hatte ich MK bereits gefragt, muss es
also hier nicht wiederholen.
"Andersdenkende" ist daraus abgeleitet eine substantivische
Zusammenziehung, die kaum anders denn als Ontologisierung eines - mir
vollkommen unverständlichen - Begriffs, also einer Taxonomisierung der
"Denkenden" - der Identifizierung von Arten in der Gattung - zu
verstehen ist. Das müssen also diejenigen erklären, die einen solchen
Begriff geprägt haben.
Das tun sie aber nicht (weder MK noch die RL-Stiftungen), so dass man
gut und gern davon ausgehen kann, dass hier ein neues Glaubensbekenntnis
konstruiert wird bzw. worden ist. Zur Rolle "säkular-religiöser
Praktiken des Marxismus-Leninismus" siehe den Aufsatz von Jens Grandt in
der ND-Wochenendbeilage vom 29./30.11.2008,
http://www.neues-deutschland.de/artikel/139796.aus-der-berufung-auf-marx-wurde-die-anrufung-von-marx.html
Besser kann ichs auch nicht sagen.
Mein quelleneditorische Bemerkung, dass die RL-Stiftung Schindluder mit
dem Originalzitat betreibt - danke an MK für den sicher unbeabsichtigten
Hinweis - zielt darauf, die bei einer solchen Dogmatisierung
eingesetzten Techniken zu verdeutlichen. Insofern liegst du doppelt
falsch, wenn du schreibst
> Mir scheint, dass Du RL anbetest, ohne darüber nachzudenken, was Du
> da eigentlich anbetest. Und weil Du die RLS nicht mehr leiden kannst,
> konstruierst Du ein politisches Schlachtfeld um diese beiden gleichen
> Begriffe.
Einmal mache ich das Gegenteil und nehme das neu konstruierte Ideologem
nicht an, sondern auseinander, und zum anderen sind es eben keine
"gleichen Begriffe", sondern (nur) ein - allerdings auch nicht
politisches, sondern ideologisches - *innerlinkes* Schlachtfeld.
Viele Grüße, hgg
Liebe MitstreiterInnen,
ich finde ihr vergreift euch etwas im Ton - mehr Sachlichkeit wäre sicher angemessen. Schreiben, die von gegenseitigen Vorwürfen, Beschimpfungen ,Beleidigungen voll sind, werden keinesfalls welcher Sache auch immer helfen - sie dienen vielleicht zum Frust ablassen - aber dafür bin ich nicht Mitglied der Google-Group um so was ständig zu lesen. Und andere erreicht mensch damit wohl eher nicht. Im Übrigen finde ich, dass HGG wohl eher zu den sachlichen Diskutanten gehört und sich nicht jede Beleidigung gefallen lassen muß.
Margitta
"koba" <mailto:pete...@gmx.de>
Ebenso bei mir und schließe mich der Reaktion Pauls an,
oder mit Andrea Müller-Hutschenreuter zu sprechen:
Ich habe besseres zu tun !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!11111111111111
Der Troll kann sich trollen oder auch nicht.
Flori
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Sensationsangebot verlängert: WEB.DE FreeDSL - Telefonanschluss + DSL
für nur 16,37 Euro/mtl.!* http://dsl.web.de/?ac=OM.AD.AD008K15039B7069a
Hallo Wolfgang,
dass Deine Söhne nicht zur EOS gehen durften, weil sie nicht 3 Jahre an die Grenze gehen wollten, stimmt einfach nicht. Ich hatte auch 3 Brüder, die ebenfalls auf der EOS waren. Die Frage, ob Männer 3 Jahre dienen wollen oder nicht, wurde erst nach der EOS, also bei der Frage, ob Derjenige auf Staatskosten studieren durfte, gestellt. Meine Brüder haben durch die Bank die 3 Schreckensjahre durchgestanden, um studieren zu dürfen. Angela Merkel z. B. durfte trotz ihrer doch so freiheitlich christlichen und damit angeblich staatsfeindlichen Haltung nicht nur die EOS absolvieren und danach studieren, nein, sie durfte sogar ihren Doktor machen. Dieses merkwürdige Wunder sollte auch mal aufgeklärt werden. Merkel hat also allen Grund, der DDR dankbar zu sein.
Aber zurück zu den Männern. Wer damals nur etwas „Einfaches“ wie Maschinenbau studieren oder nur ein Ingenieurstudium ohne Diplom machen wollte, der konnte auch mit schlechteren Zensuren und den 1,5 Jahren Armeedienst davonkommen. Die Armee war das Schreckliche, was sicher den meisten Männern bis ans Lebensende in den Knochen steckt. Da ich in der Nähe einer U-Schule gewohnt habe, habe ich beim Dorftanz eine Menge traurige Geschichten und auch Tränen gesehen. Ich kam mir manchmal direkt wie Mutter Teresa vor, denn nicht nur an der Grenze war der Dienst brutal und rigoros, sondern überall. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Soldaten sich gegenseitig wie Schweine traktierten und es besonders auf die Neuen und noch „Verweichlichten“ abgesehen hatten. Zarte Gemüter wurden nicht vom Staat, sondern von den eigenen „Kumpels“ fertiggemacht. Ich hörte von manchem kommandierenden und schikanierenden Schwein.
Zur EOS ab der 9. Klasse gehen zu dürfen, war in der DDR eine Auszeichnung, die durch das gesamte Lehrerkollegium 2 oder 3 Schülern pro Klasse zuerkannt wurde. Dabei spielten die schulischen Leistungen und die Bereitschaft, sich gesellschaftlich für die DDR zu engagieren, eine Hauptrolle. Dazu kam dann noch dieser hirnrissige Arbeiter- und Bauernstatus, wonach Kinder aus Intelligenzkreisen nicht gleichberechtigt waren. Beim Studium habe ich dann allerdings auch mit vielen Intelligenzkindern studiert. Aber dazu kann ich nichts sagen, weil mir kein Fall bekannt ist, wo Intelligenzlern aus diesem Grund die EOS versagt wurde.
Soweit ich weiß, gab es eine Quote pro Klasse, die nur bei einer Häufung besonders begabter Kinder überschritten werden konnte.
Die Mauer hat uns natürlich alle belastet. Und vor allem hat uns unsre Armut enorm belastet. Rumänien war übrigens nie auch nur im entferntesten ein Maßstab für den Sozialismus. Wir, die DDR waren der anerkannte Maßstab und wir, die DDR, wurden durch die Russen nach dem Krieg ausgeblutet bis auf die Knochen. In den Westen, genau solche Verlierer wie wir, haben die Amis alles reingepumpt, während wir die Reparationen und noch viel mehr bezahlt haben. Denn die Russen haben nicht nur rausgeholt, was noch da war, sie haben auch kommandiert und die Kz`s und Bunker als Gefängnisse und Todeslager weitergeführt, und zwar so, wie sie es von Stalin gewöhnt waren. Bis weit an die 60iger Jahre wurden unsere Leute gefoltert und gemordet, falls sie denunziert worden waren. Das kann man nachlesen z. B. bei Walter Kempowski, der einen Familienzyklus über fast 100 Jahre geschrieben hat. Er hat selbst von 1948 bis 56 für nichts in Kz-ähnlichen Bunkern gesessen. Auch seine Mutter und sein älterer Bruder wurden unter unglaublichen Zuständen unter der Fuchtel der Russen eingebuchtet. Danach hat er den goldenen Westen, oder besser den völkisch verspießten Westen erlebt und im Roman „Herzlich willkommen“ beschrieben. Eine äußerst interessante Lektüre, die ich nur Jedem empfehlen kann. Das öffnet die Augen für viele Dinge. Denn es ist nicht nur sehr interessant, wie die DDR ferngesteuert wurde, sondern auch, wo die heutige Westgesellschaft ideologisch herstammt. Kempowski ist ein Meister des originalen naiven Nachplapperns all dessen, was er so gehört hat. Einfach ein Genuss und Gewinn.
Viele Grüße, Kornelia