B-ete, lies ein frommes Buch
Meide eitlen Weltbesuch:
Schließe dich nur an die Frommen,
Nie lass Böse zu dir kommen.
C-hristus ist das wahre Licht,
Folge ihm, so irrst du nicht:
Nur sein Wort und Beispiel achte,
Und die ganze Welt verachte.
D-emut leitet dich zu Gott,
Hoffart stürzt dich in den Tod;
Gott nur suche zu gefallen,
Denn er liebet dich vor allen.
E-ngeln macht die Unschuld gleich,
Trägt in sich das Himmelreich:
Selig schon in diesem Leben,
Weil stets Engel sie umschweben.
F-ürchte Gott und sein Gericht,
Denke nie "Er sieht dich nicht!"
Nimmer kannst du ihm entweichen,
Seine Hand wird dich erreichen.
G-ottes Aug, das immer wacht,
Sieht dich auch bei finstrer Nacht:
Zittre selbst vor dem Gedanken,
Dann wirst nie im Guten wanken.
H-ör' was dein Gewissen spricht,
Diese Stimm' verachte nicht;
Laut ruft's vor dem ersten Schritte
"Fliehe aus der Sünder Mitte!"
"I-mmer!" O dies Schreckenswort
Tönet ohne Ende fort:
Immer muss der Sünder leiden,
Büßen seine kurzen Freuden.
K-euschheit, diese zarte Blum'
Schätze wie ein Heiligtum;
Sieh', wie Jesus sie belohnet,
Wie er gern bei ihnen wohnet.
L-ilienweiß bewahr das Kleid,
Welches Jesus dir geweiht;
Rein wird er es einst verlangen,
Wie du es von ihm empfangen.
M-aria wähle dir zum Bild,
Fliehe unter ihren Schild;
Niemand ruft zu ihr vergebens
In dem schweren Kampf des Lebens.
N-eugier macht', dass David fiel,
Trau den Sinnen nie zu viel;
Lass sie nie den Meister spielen,
Willst du nie die Strafe fühlen.
O-hren, Augen, Herz und Mund
Streng bewach' zu jeder Stund;
Stehen sie dem Feinde offen,
Dann ist schwer ein Sieg zu hoffen.
P-erlen werden hochgeschätzt,
Ehr und Gold nicht nachgesetzt;
Doch was kann der Unschuld gleichen?
Nichts wird sie an Wert erreichen.
Q-uält dich Armut, drückt dich Not,
Lass nur nicht von deinem Gott;
Der die Vögel weiß zu nähren,
Wird auch deine Bitt' gewähren.
R-eichtum suche nie dein Herz;
Sein Erfolg sind Furcht und Schmerz.
Nie lass dich durch Gold gewinnen,
Schnell wird deine Freud' zerrinnen.
S-peis' dich oft mit Engelbrot
Dies bewahrt vor Seelentod.
Oft beim Lebenstisch erscheinen,
Stärket und erhält die Reinen.
T-rägheit, Kleiderstolz und Tanz
Rauben oft der Unschuld Kranz;
Willst dies Unglück du vermeiden,
O so flieh' solch schnöde Freuden.
U-nverwandt schau auf den Herrn,
Ihm zu lieb' arbeite gern.
Kleid' dich einfach, leb' im Stillen,
Achte nur auf Golttes Willen.
V-oll von Lieb' zum Gotteslamm,
Wähle es zum Bräutigam;
Weihe ihm dein ganzes Leben,
Er hat's auch für dich gegeben.
W-andle treu den Tugendpfad,
Bis der Bräutigam sich naht,
Der da löst des Körpers Bande
Und dich führt zum Vaterlande.
(X) Dieses Zeichen strahlet mild
Mit des Heilands Schmerzensbild;
Trag' es gern in deinem Herzen;
Oft betrachtend seine Schmerzen.
Z-ög're nie zu folgen schnell,
Deine Lampe brenn' stets hell;
Kommt der Bräuitgam zum Saale,
Froh gehst dann zum Hochzeitsmahle.
Imprimatur: Aug. Vind., die 31. Januarii 1935. Vic. gen. Dr. Eberle -
Müller, secr. - Mariannhiller Mission