Bitten vor und nach der heiligen Kommunion

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Paul O. Schenker

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Jul 27, 2007, 9:04:58 AM7/27/07
to LASSET UNS BETEN
BITTEN VOR DER HEILIGEN KOMMUNION

O komm zu mir, ich harre mit Verlangen,
Ich sehne, Jesus, innig mich nach Dir!
Doch füllt die Seele mir ein tiefes Bangen,
Wenn ich erwäge: "Jesus kommt zu mir!"
Zu mir? Zu wohnen in dem engen Herzen,
Das ganz erfüllt ist von dem eignen - Ich?
Hab' ich darin - ich frage mich mit Schmerzen -
Mein höchstes Gut, noch einen Platz für Dich?
Und wenn Du eine Stätte auch gefunden,
Wo Dir allein der ganze Raum gebührt -
Ist denn Dein Thron mit Kränzen reich umwunden,
Und hat die Liebe alles schön geziert?
O Herr, Du weißt, wie dunkel und wie trübe
Mein Innres ist und wie gar sehr befleckt;
Und ach, mir mangelt selbst die heil'ge Liebe,
Die ja vor Dir der Seele Armut deckt.
Soll ich nun sagen: "Herr, o bleibe ferne,
Bis meine Wohnung Deiner würdig ist?"
Doch was vermag ich, wollt' ich noch so gerne,
Wenn Du mit Deiner Gnade ferne bist?
So mache erste in Deiner Gnade Walten,
Was dunkel - licht, und was befleckt ist - rein.
Laß groß mein Herz und weit sich Dir entfalten
Und ziehe dann als einz'ger Herrscher ein.
Ich habe nichts, auf das ich könnte bauen
Als auf Dein Herz voll Liebe und voll Huld.
So kröne denn, o Jesus, mein Vertrauen
Und komme, zu erlassen meine Schuld.
Ich bringe Dir auch Deiner Mutter Bitten,
Die für die Sünder innigst fleht zu Dir.
Lamm Gottes, das den Tod für uns gelitten
Und alle Sünden tilget, komm zu mir!


BITTEN NACH DER HEILIGEN KOMMUNION

O geh nicht fort, nachdem Du eingekehrt
In meine Seele, süßer Jesus; geh nicht fort,
Nachdem Du mir des Himmels Glück gewährt!
O bleibe nun für alle Zeiten dort.
Wohl ist das Lager in dem kalten Herzen
Zu hart für Dich, Du heil'ges Gotteslamm,
Doch bliebst Du auch in namenlosen Schmerzen
Einst an dem rauhen, blut'gen Kreuzesstamm;
Und stiegst nicht ab trotz Deiner Feinde Höhnen,
Bis der Erlösung höchstes Werk vollbracht;
Und bliebst im Grab trotz Deiner Mutter Sehnen,
Bis zu der Stund', die Du vorhergesagt.
So bleibe denn, o bleib in meiner Seele,
In meinem Herzen, Jesus; geh nicht fort,
Bis daß ich, rein von Sünd' und Fehle,
In Liebe folge Deinem heil'gen Wort;
Bis Du gestillt der Feinde finstres Wüten,
Bis Du besiegt mein ungebundnes Ich,
Bis Du gegeben mir den heil'gen Frieden
Und bis ich einzig lebe nur für Dich.
O geh nicht fort, solang ich hier noch lebe,
Und bleib bei mir, wann einst das Herz mir bricht
Und sprich zu mir, wenn im Gericht ich bebe:
"Bleib nun bei Mir! Ich lass' dich ewig nicht!"

Imprimatur. Steyl, die 22. m. Junii 1921. - H. auf der Heide, Libr.
Cens.

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