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Schlechte Luft in Kiel, Theodor-Heuss-Ring

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Dietrich

unread,
Jun 2, 2018, 5:56:34 AM6/2/18
to
Im August 2017 berichtete und KN-Online zu dieses Thema:

http://www.kn-online.de/Kiel/Theodor-Heuss-Ring-Spezial-Asphalt-gegen-dicke-Luft

Nachdem die Beschichtung mit einem Titandioxid-haltigem Betonbelag
schon in 2014 in der Kieler Bahnhofstraße erfolgt war, wurde dieser
4-mal so teure Belag in 2017 auch im Theodor-Heuss-Ring aufgebracht.

Den angeblich auf Photokatalyse beruhenden Effekt kann ich mir
schwerlich vorstellen, zumal doch die wirksame Fläche der Fahrbahn
gerade bei viel Verkehr sich durch Abschattung durch Fahrzeuge
zunehmend verringert.

Über den Erfolg dieses Versuchs, die Schadstoffwerte auf ein
verträgliches Maß zu reduzieren, schweigen sich die Verantwortlichen
offenbar aus gutem Grunde aus.

Stattdessen wird uns jetzt eine Schutzwand angepriesen und eine
Verlagerung des Verkehrs, was uns in der Bilanz eine Erhöhung der
Schadstoffbelastung durch Umwege garantiert.

Gruß
Dietrich




Michael Pachta

unread,
Jun 2, 2018, 6:47:03 AM6/2/18
to
Am 02.06.2018 um 11:56 schrieb Dietrich:
> Stattdessen wird uns jetzt eine Schutzwand angepriesen

Schutzwand? Am Theodor-Heuss-Ring? Wo soll die denn hinkommen? Direkt
neben dem Bürgersteig? Das gäbe dann ein "Feeling" wie damals in Berlin,
als die Mauer noch stand.

> und eine Verlagerung des Verkehrs, was uns in der Bilanz eine
> Erhöhung der Schadstoffbelastung durch Umwege garantiert.

Und wohin soll der Verkehr verlagert werden? Will man eine
Umgehungsstraße bauen? Deren Verlauf würde mich interessieren. Die
Erhöhung der Schadstoffbelastung wird wohl gemildert durch eine ebenso
erhöhte Verdünnung der Schadstoffe, bevor sie menschliche Lungen erreicht.

Die Wohnungen dort am T-H-R müssten doch eigentlich spottbillig zu
mieten sein, bei dem Lärm und der schlechten Luft. Da kann man beinahe
wöchentlich die Fenster putzen. Allein der Reifenabrieb. Ich z.B. wohne
in der Nähe der Holtenauer Straße, und die Fenster, die in Richtung
dieser Straße zeigen, sind nach einiger Zeit mit schwarzem Staub
bedeckt, der sich auch in den entsprechenden Zimmern wiederfindet. Und
das, obwohl zwischen der Holtenauer und uns noch Hintergärten und eine
weitere Häuserreihe kommt. Aber der schwarze Staub schafft es über diese
Hindernisse hinweg. Unsere andere Fensterseite ist deutlich sauberer.

Werner Schmidt

unread,
Jun 2, 2018, 7:43:02 AM6/2/18
to
Dietrich schrieb am 02.06.2018 um 11:56:

> Im August 2017 berichtete und KN-Online zu dieses Thema:
>
> http://www.kn-online.de/Kiel/Theodor-Heuss-Ring-Spezial-Asphalt-gegen-dicke-Luft
>
> Nachdem die Beschichtung mit einem Titandioxid-haltigem Betonbelag
> schon in 2014 in der Kieler Bahnhofstraße erfolgt war, wurde dieser
> 4-mal so teure Belag in 2017 auch im Theodor-Heuss-Ring aufgebracht.
>
> Den angeblich auf Photokatalyse beruhenden Effekt kann ich mir
> schwerlich vorstellen, zumal doch die wirksame Fläche der Fahrbahn
> gerade bei viel Verkehr sich durch Abschattung durch Fahrzeuge
> zunehmend verringert.
>
> Über den Erfolg dieses Versuchs, die Schadstoffwerte auf ein
> verträgliches Maß zu reduzieren, schweigen sich die Verantwortlichen
> offenbar aus gutem Grunde aus.

die Formulierung "offenbar aus gutem Grunde" lese ich fast nur dann,
wenn der Schreiber etwas implizieren will, was er nicht belegen kann.

> Stattdessen wird uns jetzt eine Schutzwand angepriesen und eine
> Verlagerung des Verkehrs, was uns in der Bilanz eine Erhöhung der
> Schadstoffbelastung durch Umwege garantiert.

Dies ist zwar insoweit richtig, als die Gesamtmenge der Emissionen etwas
(nämlich um das durch die Umwege bedingte Maß) steigt.

Allerdings *sinken* (wenn alles so läuft wie beabsichtigt) die
*Immissionen* dort wo sie unverantwortlich hoch sind, aus dem "roten" in
den "gelben" Bereich. Womit den Anwohnern / Fußgängern in diesen
Bereichen ein wesentlicher *Nutzen* entsteht bzw. unverantwortlich hoher
Schaden in einen "verantwortbaren" Bereich gemindert wird.

Anderswo steigt sie ebenso natürlich an. Wenn man's vernünftig macht
aber nirgends in den "roten" Bereich.

=> Hier entsteht Anwohnern / Fußgängern schon ein gewisser Schaden,
jedoch: es müssen Rechtsgüter abgewogen werden. Also abgewendeter
*unverantwortlich* hoher Schaden vs. neu entstandener Schaden in noch
*verantwortbarer* Größenordnung anderswo.

Was bleibt ist: Dieselfahrzeuge und Direkteinspritzer-Benziner gehören
(mittelfristig und mit angemessenen Übergangslösungen) definitiv aus dem
Verkehr gezogen.

Gruß
Werner
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