Man kann die Entnahmen und Einlagen durchaus in jes erfassen. Man kann
dazu zusätzliche Konten "Geldentnahme" und "Geldeinlage" anlegen. Dazu
muss man dann Auswertungsplugin anpassen.
Ja, die Werte sind letztendlich nur für Schuldzinsen relevant, aber
trotzdem verpflichtet § 4 Abs. 4a EStG die Entnahmen und Einlagen
aufzuzeichen. Wenn ich das in der Praxis ignorieren und in der EÜR
einfach zwei mal 0 eintrage, dann ist das trotzdem eine falsche Angabe
und zweitens zeige ich, dass die Aufzeichungspflichten nicht ernst
nehme. Das wird einem Prüfer unter Umständen nicht gefallen. (Ich muss
allerdings dazu sagen, dass ich keine praktischen Erfahrungen mit
Prüfungen habe.) Und ja, die Entnahmen und Einlagen sind "gesondert"
aufzuzeichnen, aber das heißt ja nicht, dass mich jes nicht dabei
unterstützen kann.
Das ganze hat aber auch praktische Vorteile. Praktischer als eine
zusätzliche Excel-Tabelle ist jes allemal. Und gerade mit CSV-Import
ist eine Erfassung der Entnahmen und Einlagen sinnvoll. Beim Import der
Kontoauszüge wird man über die entsprechenden Buchungen ohnehin
stolpern, und bei gemischten Buchungen (betrieblich/privat) ist es dann
meines Erachtens auch logischer den kompletten Betrag zu
buchen. Jedenfalls meckert jes dann nicht, dass der Betrag nicht
vollständig verbucht wurde, und alles ist konsistent mit den
Kontoauszügen. Das macht die Nachvollziehbarkeit besser, nicht nur für
den Prüfer, sondern auch für einen selbst.
Ein Problem in der Praxis ist allerdings, dass man dann gemischten
Ausgaben, die dann doch recht oft vorkommen (z. B. Internetrechnung 50%
unternehmerisch / 50% privat), nicht einfach mit der prozentualen
Aufteilungsfunktion buchen kann. Man muss die Buchung doch manuell
trennen wegen der unterschiedlichen Umsatzsteuerkonten. Deshalb wäre es
toll, wenn man
1. bei prozentualer Aufteilung für die zwei Teile auch verschiedene
Umsatzsteuer- bzw. Vorsteuerkonten wählen könnte, und
2. vielleicht auch "krumme" Prozentbeträge buchen könnte, z. B. für den
Anteil vom häuslichen Arbeitszimmer, der typischerweise nicht exakt 50%
ist...
Viele Grüße,
Tim