GS5.1 und KVM Virtualisierung [solved]

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Christian Felsing

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May 11, 2013, 4:06:58 AM5/11/13
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Hallo zusammen,

im Rahmen der Migration von GS3.1 auf 5.1.2 wurde GS5.1 zunächst auf einer KVM Virtualisierungsplattform mit libvirtd installiert, wobei als
Host ein CeontOS 6.4 64 Bit verwendet wurde. Für Disk und NIC wurden virtio Devices verwendet Dabei gab es den unschönen Effekt,
dass das System in unregelmäßigen Abständen kurzzeitig eingefroren ist.

Ursache ist die kvm Clocksource, die offenbar mit der GS5.1 Distribution nicht sauber läuft. Warum das mit einem orginal Debian Wheezy nicht passiert, habe ich
noch nicht untersucht. Das Problem trat auch mit älteren GS5 Versionen auf.

Abhilfe: Den Kernel mit folgenden Parametern starten:

clocksource=tsc nohz=off highres=off

In der /etc/default/grub ist das unter GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT zu ergänzen und update-grub auszuführen.

Nach einem Reboot waren diese Freezes dann weg und ganze GS5 Plattform lief auch sauber.

Viele Grüße
Christian

Julian Pawlowski

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May 11, 2013, 5:32:46 AM5/11/13
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Hallo Christian,

Danke für den Tipp!
Ich selbst habe GS5.1 auch in einer KVM Maschine auf einem Proxmox Host laufen (ebenfalls mit VirtIO für Disk und Network) und kann dieses Phänomen dort nicht beobachten. Ich vermute die Proxmox-Distribution (derzeit ein stark geändertes Debian Squeeze) ist besser für den KVM Betrieb optimiert als ein Standard CentOS.
Vorerst würde ich daher die GRUB Anpassungen nicht ins Standardimage übernehmen wollen.

Grundsätzlich nutzen wir auch ein originales Debian Wheezy für GS5 und installieren nur automatisiert das nach, was man auch manuell mit viel Arbeit tun könnte. Ich halte es für wahrscheinlich, dass FreeSWITCH damit etwas zu tun haben könnte, da die Clocksource dort eher eine Rolle spielt als bei allen anderen Diensten. Das Fehlverhalten kannst du also vermutlich auch dann beobachten, wenn du ein blankes FreeSWITCH auf einem Standard Debian Wheezy installierst. Wer zu viel Zeit hat, kann das ja mal ausprobieren. Man kann dafür einfach das Amooma Repo (derzeit noch nebst IP-Adresse in /etc/hosts bis der DNS aktualisiert werden konnte) eintragen und dann FreeSWITCH über apt-get nachinstallieren.


Gruß
Julian

Julian Pawlowski

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May 11, 2013, 6:20:50 AM5/11/13
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Hi,

ich habe nochmals überflogen was KVM unter CentOS 6.4 bedeutet, ich habs mir fast gedacht:

- qemu-kvm ist extrem alt (0.12.1; unter Proxmox habe ich 1.4.1)
- der Kernel dürfte ebenfalls unterschiedlich sein (im Bereich der Backports; IMHO portieren die Proxmox Jungs hier alles zurück was nur irgendwie hilft. Ein Vergleich ist aber schwierig, habe ich daher nicht direkt gemacht, ist nur mein subjektiver Eindruck)

Eben typisch RedHat...

Ich weiß, ist leicht gesagt; trotzdem meine Empfehlung: Verwende(t) eine für Virtualisierung ausgelegte Host-Distribution; im Zweifel eben z.B. ESXi, XenServer oder eben Proxmox.

openSUSE und RedHat haben Virtualisierungs-Management auch eingebaut, ja (viele andere auch). Aber leider liegt der Fokus beim Versionsmanagement eben nicht auf der Virtualisierungsfunktion, sondern allumfassend für die gesamte Distribution. Z.B. ist es IMHO bei RedHat Teil der Firmenpolitik, dass es überwiegend nur Backports wichtiger Security-Fixes gibt; Bugfixes nur wenn es wirklich extrem brennt (schließlich soll der Enterprise-Kunde ja den kostenpflichtigen Support bemühen, für den dann "individuell" ein Bugfix aus dem Hut gezaubert wird). Otto-Normalbenutzer soll sich halt bis zum nächsten Major-Release gedulden (und wer statt CentOS ein RHEL einsetzt soll natürlich nochmals Geld auf den Tisch legen).

Es wird politisch, aber ich denke die Message ist klar ;-)


Gruß
Julian
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