Erläuterung unserer Absichten in der Öffentlichkeitsarbeit

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Marcos Cramer

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Oct 25, 2022, 7:02:54 PM10/25/22
to geschlechtsneu...@googlegroups.com
Hallo miteinander,

in den Reaktionen auf unsere Umfrage und auf das Interview im Schweizer Radio kam es teilweise zu dem Missverständnis, dass unser Ziel eine Regulierung des Sprachgebrauchs nach unseren Vorstellungen ist. Das zeigt, wie wichtig es ist, bei der Öffentlichkeitsarbeit genau zu erläutern, was unsere Absicht ist und was nicht. Hier eine Erläuterung dazu, die wir bei der Öffentlichkeitsarbeit verwenden könnten (an der Stelle, wo jetzt „[h]en“ steht, wird dann entsprechend den Umfrage-Ergebnissen entweder „en“ oder „hen“ stehen):

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Uns ist wichtig zu betonen, dass wir mit unserem Vorschlag keine Sprachformen vorschreiben, sondern lediglich mehr sprachliche Flexibilität schaffen wollen. Unser Vorschlag richtet sich also an diejenigen, die praktische geschlechtsneutrale Formen im Deutschen vermissen. Wer keine Notwendigkeit für ein solches System sieht, braucht es natürlich nicht zu verwenden. Und wer lediglich mit den von uns vorgeschlagenen Formen nicht zufrieden ist, kann selbstverständlich gerne alternative Formen ausprobieren. Wir haben auch eine Webseite, auf der wir Alternativen zu unserem System vorstellen: [Link]

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass jede Person selbst entscheiden kann, welches Pronomen (oder Formenset) für sie verwendet werden soll. Das soll sich durch unseren Vorschlag nicht ändern. Es gibt bei vielen aber auch den Wunsch, dass sich ein geschlechtsneutrales Pronomen im Sprachgebrauch so weit etabliert, dass es jede Person für sich auswählen kann, ohne ständig erklären zu müssen, wie es funktioniert – ähnlich wie beim „singular they“ im Englischen. Aufgrund der von uns durchgeführten Umfragen scheint „[h]en“ die beliebteste Form für ein solches allgemeines geschlechtsneutrales Pronomen. Diese Form kann zum Beispiel verwendet werden, um über eine unspezifische Person beliebigen Geschlechts zu sprechen oder über eine spezifische Person, deren Pronomen unbekannt ist.
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Nachdem wir diesen Text entsprechend Eurer Anmerkungen und Gedanken überarbeitet haben, könnten wir ihn in der Öffentlichkeitsarbeit verwenden, je nach Kontext entsprechend angepasst. Wenn nicht so detailliert auf diese Thematik eingegangen werden kann, würden wir uns an den ersten zwei Sätzen des ersten Absatzes orientieren.

Wir wollen bald auf unserer Webpräsenz eine Seite erstellen, auf der wir all jene alternativen Vorschläge für geschlechtsneutrale Formen vorstellen, die entweder schon eine gewisse Bekanntheit erlangt haben oder auf Grundlage der Diskussionen und Umfragen relativ beliebt zu sein scheinen. Der Link am Ende des ersten Absatzes soll auf diese Seite verweisen.

Was haltet ihr von diesem Textentwurf? Denkt ihr, dass die vorgeschlagenen Erläuterungen dabei helfen, Missverständnissen vorzubeugen? Habt Ihr Ideen dazu, wie unsere Absichten auf prägnante Weise dargelegt werden können? Findet ihr es sinnvoll, explizit auf mögliche alternative Formen hinzuweisen?

Viele Grüße
Marcos
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