Averyn Hiell
unread,Jul 26, 2022, 10:04:48 AM7/26/22Sign in to reply to author
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Hallo! (:
Wir leiten hiermit den letzten inhaltlichen Diskussionsabschnitt vor der öffentlichen Umfrage ein. Er wird aus drei Posts und einer letzten internen Umfrage bestehen. Nach dieser werden Marcos und ich dann in Absprache mit Euch die öffentliche Umfrage erstellen.
In diesem ersten Post soll es, aufbauend auf der jüngsten Umfrage, um den Plural der Systeme gehen, die die Endung {-e} verwenden. Letztes Jahr hatten sich drei allgemeine Pluralbildungsweisen qualifiziert: einmal die Endung {-erne} (z. B. „Schülerne“, „Kunderne“, „Studenterne“), einmal {-s} (z. B. „Schüleres“, „Kunderes“, „Studentes“) und schließlich die Variante, den Plural wie den Singular lauten zu lassen (z. B. „Schülere“, „Kundere“, „Studente“).
Im Postskriptum führen wir unten Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme auf.
Was haltet Ihr von diesen Pluralformen? Ihr könnt auch gern bis Donnerstag um 17 Uhr noch eigene Bildungsvarianten beisteuern. Beachtet dabei aber bitte, dass dies kein Brainstorming-Abschnitt sein soll – bringt also bitte nur Vorschläge ein, von denen Ihr wirklich überzeugt seid.
Liebe Grüße
Averyn (hen)
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Postskriptum:
Erne-Plural („Studenterne sind Schülerne einer Universität.“)
Diese Endung ist recht auffällig und gut wiedererkennbar, da sie aus zwei Silben besteht. Dabei unterscheidet sie sich auch eindeutig von anderen Endungen, die im gleichen Verwendungskontext auftreten können. Als zusätzliche Motivation der Endung lässt sich anführen, dass sie in allen Substantivgruppen mehr oder weniger zwischen der maskulinen und der femininen Form liegt (z. B. „Schüler“/„Schülerinnen“ vs. „Schülerne“). Die Pluralform ist immer eine Silbe länger als die maskuline. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sie zwar oberflächlich recht einheitlich aussieht, doch strukturell in jeder Substantivgruppe leicht anders gebildet wird (z. B. „Schülere“ zu „Schülerne“, aber „Studente“ zu „Studenterne“) – und dabei immer auf eine Weise, die bisher im Deutschen nicht existiert.
S-Plural („Studentes sind Schüleres einer Universität.“)
Im Gegensatz zu {-erne} wird dieser Plural immer gleich gebildet. Außerdem existiert diese Pluralbildung bereits im Deutschen, allerdings normalerweise nicht bei Substantiven, die auf ein unbetontes „e“ (Schwa) enden, wodurch es unnatürlich wirken könnte (Ausnahmen, die wir gefunden haben: „Piefke“, „Fatzke“ und „Raffke“, alle drei umgangssprachlich und abwertend). Ein weiterer Nachteil ist, dass der Plural der Kurzform in der Freunde-Gruppe wie der maskuline Genitiv Singular lauten würde (z. B. „Freundes“) und in der Schüler-Gruppe im Sprechfluss dafür gehalten werden kann.
Null-Plural („Studente sind Schülere einer Universität.“)
Ein Vorteil dieser Pluralbildung ist, dass keine zusätzliche Form gelernt werden muss (wobei fraglich ist, wie sehr das tatsächlich die Erlernbarkeit des Systems unterstützt). Ähnlich wie beim s-Plural existiert diese Art der Pluralbildung zwar bereits („Schüler“, „Kuchen“), allerdings nicht bei Substantiven, die im Singular auf ein unbetontes „e“ (Schwa) enden, wodurch diese Pluralbildung als unintuitiv empfunden werden könnte. Außerdem muss in der Freunde-Gruppe immer die Langform („Freundere“) genommen werden, da die Kurzform mit dem maskulinen Plural identisch ist („Freunde“).